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Wenn eine Beziehung kaputt geht sind immer beide Schuld?


Ic****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb Hermann55:

Du beschreibst du schon, dass es in der Ehe einem langweilig wurde. Eine Beziehung und eine Ehe noch mehr laden ein ein bequem zu werden

Welche Ehe?

vor 23 Stunden, schrieb Bolero2000:

Es wird wahrscheinlich einige Konstellationen geben, in denen ein Part unschuldig ist, aber ein Beispiel habe ich zur Hand: Ich war 26.j, Sie 23j. und wir waren beide heftig verliebt...manchmal konnte ich so viel Glück kaum glauben und es fühlte sich wie in einer Liebesschnulze an. Auch der Sex war sehr schön und täglich, aber als sie sich mit ihrer besten Freundin traf und ich wegen meinem Sohn zu meiner Ex musste, legte diese es darauf an, mich zu verführen und ich ließ es zu...ich fühlte mich schon in dem Moment schlecht und tat es trotzdem.

Wir waren "heftig verliebt"!

"Manchmal konnte ich so viel Glück kaum glauben und es fühlte sich wie in einer Liebesschnulze an!"

"Auch der Sex war sehr schön und täglich!"

 

Wie viel Mitschuld traf meine damalige Partnerin? 

Magst du es erläutern?

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb govinda777:

Nein sie hätte mit Dir reden sollen, aber dazu war sie nicht bereit, sie hat den angenehmen Schlampen Weg gewählt, wenig Aufwand kurzzeitig großer Erfolg bezüglich des eigenen Wohlbefindens...

Gib Dir nicht selbst die Schuld.

Das was du jetzt gerade machst, ist der einfachste Weg! Einfach jemand anders die komplette Schuld geben und damit fertig. Es geht nicht um Schuld oder nicht schuld es geht da drum, dass beide zufrieden sind. Wenn ich etwas versäumt habe und mein Partner zufriedenzustellen, dann möchte ich mein Partner das auch zeigen und auch Verständnis zeigen. Dann wenn mein Partner sieht ich habe verstanden wieso du fremdgegangen bist und wir können dann arbeiten habe ich auch eine Chance auf einen Neuanfang. 

vor 26 Minuten, schrieb Bolero2000:

Welche Ehe?

Wir waren "heftig verliebt"!

"Manchmal konnte ich so viel Glück kaum glauben und es fühlte sich wie in einer Liebesschnulze an!"

"Auch der Sex war sehr schön und täglich!"

 

Wie viel Mitschuld traf meine damalige Partnerin? 

Magst du es erläutern?

Wegen meine auch Beziehung. Mein Beispiel war das mit der Ehe. Ziemlich kleinkariert!

Geschrieben
wenn jemand aus langeweile fremd geht kann die beziehung ja nicht intakt gewesen sein. also sind beide dran schuld. der der fremd geht und der der sich nicht genug mühe gemacht hat das es nicht langweilig wird.
Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Hermann55:

Wegen meine auch Beziehung. Mein Beispiel war das mit der Ehe. Ziemlich kleinkariert!

Magst du mir nu endlich erklären, was meine damalige und von mir betrogene Partnerin getan hat, um eine Mitschuld zu tragen?

Geschrieben
vor 24 Minuten, schrieb Bolero2000:

Magst du mir nu endlich erklären, was meine damalige und von mir betrogene Partnerin getan hat, um eine Mitschuld zu tragen?

Es wird Gründe gehabt haben, deshalb du gegangen bist. Diese Gründe werden in eurer Beziehung. Das kann sein, dass sie nicht genügend dir das Gefühl gegeben hat, sich geborgen oder sexuell ausgelastet. Vielleicht hat sie Ziehung oder Freundschaft egal was ihr hattet zu sehr genossen und so ist bei dir Langeweile entstanden? An diesen Weg, das Entstehen der Langeweile kann ihr Verhalten mit verantwortlich sein. Mal von dem Wort Schuld!

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Hermann55:

Es wird Gründe gehabt haben, deshalb du gegangen bist. Diese Gründe werden in eurer Beziehung. Das kann sein, dass sie nicht genügend dir das Gefühl gegeben hat, sich geborgen oder sexuell ausgelastet. Vielleicht hat sie Ziehung oder Freundschaft egal was ihr hattet zu sehr genossen und so ist bei dir Langeweile entstanden? An diesen Weg, das Entstehen der Langeweile kann ihr Verhalten mit verantwortlich sein. Mal von dem Wort Schuld!

Was machst du in der Zeit, zwischen Text lesen und einen eigenen schreiben? 

Es ist sinnlos, dir die Situation noch ausführlicher zu beschreiben...du wirst es eh wieder verdrehen.

Geschrieben
Am 10.7.2023 at 23:07, schrieb IceFoxx:

Keine Ahnung, wie seht ihr das?

Das es überwiegend nicht eine Person zu verantworten hat und die Ausnahmen lediglich die Regel bestätigen .

Geschrieben
Am 10.7.2023 at 23:07, schrieb IceFoxx:

Wenn eine Beziehung kaputt geht sind immer beide Schuld?

Nö. Schuld ist meistens keiner, finde ich.
Ich sehe heute selten, dass eine Schuldfrage bei sich trennenden Paaren geklärt werden könnte, auch wenn mindestens einer dem jeweils anderen eine Schuld geben möchte. Es gibt eine Entwicklung und die führt vielleicht zu einer Trennung - mehr ist es meistens nicht.

Absurd wird es, wenn sich eine Person trennt und dem anderen die Schuld für die Trennung geben möchte, obwohl diese andere Person sich gar nicht trennen wollte. Das ist meist so in der Art: "Du hast etwas getan, was ich nicht mag, deshalb trenne ich mich, aber DU bist Schuld an der Trennung. Basta."

Sowas ist dann völliger Mumpitz. Es müsste heißen: "Du hast etwas getan, was ich nicht mag, und obwohl du dich nicht trennen möchtest, will ich nicht mehr mit dir leben und trenne mich auf meine eigene Verantwortung von dir - egal was die Kinder, der Rest der Familie und der gesamte Freundeskreis sagen."

Schuld hat die Person trotzdem nicht und die andere sowieso nicht.
Es ist lediglich das Ergebnis einer Entwicklung, die vielleicht 90 Jahre, vielleicht aber auch nur 90 Minuten oder irgendwas dazwischen gedauert hat.
:coffee_morning:

Geschrieben

@IceFoxxich sehe es ähnlich wie Du. 
 

Wenn Partner fremd gehen, kann es auch am anderen Partner liegen, doch wenn eine Beziehung gut läuft, ist allein der/die Betrüger/in schuld. 
 

Auch wenn man anderweitig hintergangen wird oder Gewalt erfährt, ist eigentlich auch nur einer Schuld. 

Geschrieben
Am 10.7.2023 at 23:07, schrieb IceFoxx:

Es stirbt irgendwie nicht aus. Hin und wieder höre ich mal jemanden den o.g. Satz sagen "Naja aber wenn eine Beziehung kaputt geht haben irgendwie beide Schuld".

Das sehe ich komplett anders. Ja. Es gibt Beziehungen wo beide einen Teil dazu beigetragen haben dass es zu Bruch ging, aber genauso oft habe ich erlebt dass nur einer Schuld hat. Und zwar Glasklar nur einer. Wenn in einer Gesunden Beziehung, wo beide lange glücklich sind, alles stimmt usw. - einer aus langeweile auf die Idee kommt fremd zu gehen... und dann auch noch öfter... und irgendwann auffliegt und es einen Krach gibt und dann alles vorbei ist (alles schon erlebt). Wo haben dann BEIDE Schuld?

Keine Ahnung, wie seht ihr das?

Da gehen einige Dinge durcheinander. Man muss zuerst mal entscheiden, ob überhaupt das "Schuldkonzept" hier richtig ist, denn Schuld impliziert ja, dass jemand "Schuld auf sich geladen hat", also etwas falsch gemacht hat, also gegen Regeln verstoßen hat. Das kann sein, muss aber nicht. Welche Regeln?

Es kann z.B. auch ohne Weiteres sein, dass eine Beziehung am Ende ist, weil beide sich im Laufe der Zeit verändert haben und einfach nicht mehr diejenigen sind, die sie am Anfang mal waren. Das hat mit Schuld nichts zu tun.

Und warum soll eine bestimmte Beziehung überhaupt weitergehen? Könnte es nicht sogar besser sein, wenn sie endet? Es wird einfach von irgendwelchen Unbeteiligten die Regel definiert, dass eine Beziehung weiterzugehen hat, und wenn sie es nicht tut, dann hat einer Schuld. War denn diese Beziehung es überhaupt wert? Vielleicht ja -- vielleicht nein. Das wissen nur die Beteiligten.

Geschrieben
vor 22 Stunden, schrieb nhm03:

Schuld impliziert ja, dass jemand "Schuld auf sich geladen hat", also etwas falsch gemacht hat, also gegen Regeln verstoßen hat. Das kann sein, muss aber nicht. Welche Regeln?

Was man auch immer beachten sollte: Wenn es denn überhaupt diese Art von "Schuld" gibt, die ich so gar nicht bezeichnen würde, will sich oftmals gar nicht diese Person trennen. Das heißt, obwohl ein Mensch möglicherweise eine Regel gebrochen hat, trennt er sich nicht, hat also auch keine Schuld an einer Trennung auf sich geladen.

Trennen tut sich dagegen oft die andere Person in der Beziehung, weil sie den "Regelverstoß" für wichtig erachtet. Aber wenn man überhaupt von "Schuld an der Trennung" sprechen könnte, läge diese dann auch bei der sich trennenden Person, und nicht bei der, die die Beziehung weiterleben möchte:

  • Person A hat also einen Regelverstoß verschuldet.
  • Person B hat daraufhin die Trennung verschuldet.

(Immer vorausgesetzt, man hängt am Konzept der Schuldfrage.)

Geschrieben
Der eine trägt die Schuld, dass er fremd ging und der andere in dem Moment die Schuld, dass es deswegen auseinander geht. Der erste wollte ja nicht zwangsläufig das Ende der Beziehung sondern „nur“ mal mit jemand anderem in die Kiste. Die Schuld, dass es dann kaputt ist, liegt doch bei dem, der damit nicht klar kommt 🤷🏻‍♂️
Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Stunden, schrieb Baobaqi:

Die Schuld, dass es dann kaputt ist, liegt doch bei dem, der damit nicht klar kommt

Nö. Wenn man denn überhaupt von Schuld sprechen will, beträfe es in diesem Fall erst einmal beide gleichermaßen.

Sollte eine Person eine in der Beziehung gültige Vereinbarung (z.B. Monogamie) brechen, dann kann man das entweder gemeinsam klären oder nicht. An diesem Prozess sind aber beide beteiligt. Wenn es zu einer Trennung kommt, trägt die Person, die sich trennen möchte, lediglich die Verantwortung für diesen einen Schritt, der aber wohlbegründet ist und dann überhaupt nichts mit "Schuld" zu tun hat. Bis es aber zu diesem Schritt kommt, hat die andere Person bereits die Verantwortung für die Schaffung einer ungemütlichen Situation zu tragen.

Zu behaupten, dass immer nur die eine oder nur der andere "Schuld" sei, ist Blödsinn. Selbst wenn eine Person initial ein Streitthema "verschuldet" hat, sind am Prozess der Trennung fast immer beide beteiligt.

bearbeitet von FrenulumLinguae
Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb Baobaqi:

Die Schuld, dass es dann kaputt ist, liegt doch bei dem, der damit nicht klar kommt 🤷🏻‍♂️

Dein Ernst?

Geschrieben
Vor 44 Minuten , schrieb Engelschen_72:

Dein Ernst?

Nicht wirklich aber es kann durchaus auch mal aus diesem Blickwinkel betrachtet werden. Gerade wenn, wie es hier der Fall ist, der eine so davon überzeugt ist keine Schuld an dieser Situation zu haben. Wenn alles so super laufen würde, käme es doch nicht so weit. Das Problem ist doch meistens, dass die ersten 100 Versuche einer Frau, ihren Partner auf Dinge aufmerksam zu machen die sie stören, für 95% der Männer zu subtil in den Alltag eingewoben sind um als solches wahrgenommen zu werden. Das ist meiner Meinung nach zumindest eine Mitschuld, denn würde er seinen Empfänger etwas empfindlicher einstellen, wäre er auch in der Lage diese Signale richtig zu deuten.

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb FrenulumLinguae:

Nö. Wenn man denn überhaupt von Schuld sprechen will, beträfe es in diesem Fall erst einmal beide gleichermaßen.

Sollte eine Person eine in der Beziehung gültige Vereinbarung (z.B. Monogamie) brechen, dann kann man das entweder gemeinsam klären oder nicht. An diesem Prozess sind aber beide beteiligt. Wenn es zu einer Trennung kommt, trägt die Person, die sich trennen möchte, lediglich die Verantwortung für diesen einen Schritt, der aber wohlbegründet ist und dann überhaupt nichts mit "Schuld" zu tun hat. Bis es aber zu diesem Schritt kommt, hat die andere Person bereits die Verantwortung für die Schaffung einer ungemütlichen Situation zu tragen.

Zu behaupten, dass immer nur die eine oder nur der andere "Schuld" sei, ist Blödsinn. Selbst wenn eine Person initial ein Streitthema "verschuldet" hat, sind am Prozess der Trennung fast immer beide beteiligt.

Sag ich doch 🤷🏻‍♂️
Ausserdem hab ich nur eine Frage beantwortet und in dieser Frage wurde von „Schuld“ gesprochen, also übernehme ich dann, wenn’s geht, die gleichen Ausdrücke um noch mehr Missverständnisse zu vermeiden. Wenn du dich also an dem Wort „Schuld“ störst, dann bin ich die falsche Adresse.

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb FrenulumLinguae:

Nö. Wenn man denn überhaupt von Schuld sprechen will, beträfe es in diesem Fall erst einmal beide gleichermaßen.

Sollte eine Person eine in der Beziehung gültige Vereinbarung (z.B. Monogamie) brechen, dann kann man das entweder gemeinsam klären oder nicht. An diesem Prozess sind aber beide beteiligt. Wenn es zu einer Trennung kommt, trägt die Person, die sich trennen möchte, lediglich die Verantwortung für diesen einen Schritt, der aber wohlbegründet ist und dann überhaupt nichts mit "Schuld" zu tun hat. Bis es aber zu diesem Schritt kommt, hat die andere Person bereits die Verantwortung für die Schaffung einer ungemütlichen Situation zu tragen.

Zu behaupten, dass immer nur die eine oder nur der andere "Schuld" sei, ist Blödsinn. Selbst wenn eine Person initial ein Streitthema "verschuldet" hat, sind am Prozess der Trennung fast immer beide beteiligt.

Mal abgesehen davon, dass das Problem nicht erst mit dem Fremdgehen beginnt oder dessen und Entdeckung. Das Problem hat schon viel früher begonnen seine Wurzeln zu schlagen und daran ist eben nie nur einer dran „Schuld“.

Geschrieben
Am 10.7.2023 at 23:07, schrieb IceFoxx:

wo beide lange glücklich sind, alles stimmt usw. - einer aus langeweile auf die Idee kommt fremd zu gehen...

Ich glaube das widerspricht sich irgendwie. Wenn eine Beziehung langweilig ist, ist sie doch eigentlich nicht mehr glücklich. Ausser man liebt die Langeweile.

Wenn einer von beiden fremdgeht, stimmt in der Beziehung irgendwas nicht.

Und Alles stimmt auf Dauer ohnehin meistens nicht.

Im besten Fall vieles, aber alles?

Und dass der Eine erst nach Ewigkeiten mitbekommt, dass der Partner oder die Partnerin fremdgeht, sagt doch auch viel über die Art der Beziehung aus.

Wenn man über längere Zeit nicht merkt, dass der Partner bei jemand anderem ist. Gedanklich...?

Wenn man natürlich so wie manche hier drin bereits glücklich ist, wenn man hier schreiben und lesen darf oder kann, oder wenn Mann eine Frau einladen darf...?

Dann ist's für denjenigen evtl. auch einfach inerhalb einer Beziehung glücklich zu sein. Aber sicher nicht der Partner, der sich irgendwie Ausgleich sucht.

Der oder die Eine fängt an zu saufen, geht fremd, vergräbt sich in Arbeit,...

 

Und spätestens dann, wenn nach einer Trennung Hass, Rache, Abwertend/Abschätzend über den Partner geredet wird, zeigt es, dass es keine glückliche Beziehung war.

Die Verantwortung tragen am Ende für mich immer Beide.

Geschrieben

Ich mag das Wort „Schuld“ in dem Zusammenhang nicht, da das immer einen Vorwurf beinhaltet.

Meiner Meinung sind beide Partner in einer Beziehung dafür verantwortlich, dass sie funktioniert. Das bedeutet für mich, dass beide Kompromisse eingehen müssen, beide zu Wort kommen dürfen um ihre Bedürfnisse zu artikulieren und beide sich trauen müssen das auch zu tun.

Ich vermute, dass es alleine daran in vielen gescheiterten Beziehungen fehlte und nur in einem geringeren Umfang nur ein Teil die Verantwortung bewusst ignoriert hat.

 

Geschrieben

Eine intakte Beziehung kann Fremdgehen durchaus einschließen. Beziehungen finden im Kopf statt nicht zwischen den Beinen. Schuld ist die heutige Einstellung. Wenn wir 16jährige von "Beziehung" reden hören, schütteln wir nur den Kopf. Wir haben uns ausgetobt und irgendwann den Wunsch gehabt, seßhaft zu werden, ohne gleich eine Wohnung zu mieten. Dann wohnten wir irgendwann zusammen ,nur wir, ohne Kinder. Es klappt sein über 40 Jahren, ohne dass über sexuelle Treue je eine "conditio sine qua non" war.

Geschrieben

Schuld ist in diesem Zusammenhang vielleicht der falsche Ausdruck. 

Wenn einer fremd geht, ist vorher in der Beziehung oft schon etwas schief gelaufen. Vielfach liegt es an mangelnder Kommunikation und daran sind beide beteiligt. 

Daher ist die Aussage, dass es an beiden liegt, in den meisten Fällen richtig. 

Geschrieben
Am 22.7.2023 at 19:31, schrieb Zauberhände94469:

Wenn einer von beiden fremdgeht, stimmt in der Beziehung irgendwas nicht.

Das ist eine dieser verallgemeinerten Aussagen, die Blödsinn sind.

Beziehungen können völlig in Ordnung sein, und trotzdem kann es sein, dass einer fremdgeht. Dass einem Fremdgehen immer ein schwerwiegendes Problem in der Beziehung vorausgeht (oder das Fremdgehen ein Indiz für ein Problem ist), reden sich diejenigen gerne ein, die am Fremdgehen nicht beteiligt waren.

Üblicherweise ist nicht der Akt des Fremdgehens ein Problem, sondern die Einstellung der Person, die es tut. Wenn die Einstellung zur eigenen Beziehung nicht stimmt, dann ist es völlig egal, ob eine Person wirklich fremdgeht oder nicht ... die Beziehung ist in Gefahr. Und das wäre sie auch bei anderen Aktivitäten, die überhaupt nichts mit dem Fremdgehen zu tun haben. Zieht sich eine Person, mit welchen Aktivitäten auch immer, aus einer Beziehung zurück, dann ist nicht die Aktion das Problem, sondern der Antrieb, der zu dieser Aktion führt. Das kann auch das Angeln am Forellenteich sein,  das Zocken am Computer, das Treffen mit Freunden oder der Gang ins Fitnessstudio. Wenn man Dinge tut, um nicht in der Beziehung sein zu müssen, dann ist der Wunsch des Woanderslebens das Problem, nicht wie dieses Woanderssein aussieht.

Umgekehrt sind all diese Freizeitbeschäftigungen kein Problem, wenn man sie nicht zur Flucht aus der Beziehung benutzt. Jede Art von Freizeitgestaltung könnte problemfrei ausgeübt werden, solange man zu seiner Beziehung steht, sie weiter erhalten will und die gemeinsame Zeit nicht auf Kosten dieser individuellen Freizeit verschlechtert wird.

Es ist völlig logisch, dass Sex auch mit anderen Menschen Spaß machen kann oder könnte - auch dann, wenn der Sex daheim großartig ist. Blöderweise stellen viele Menschen genau diese Wahrheit infrage und behaupten, wenn Sex woanders stattgefunden hat, dann müssten der Sex und die Beziehung daheim automatisch schlecht sein. Aber das ist verallgmeinerter Quatsch.

Fremdgehen kann ein Symptom für eine schlechte Beziehung sein, aber das ist wahrlich nicht immer so - auch wenn viele sich das einreden wollen.

Geschrieben

So pauschal ist das Unsinn. Das Scheitern liegt an mangelnder Ernsthaftigkeit und ist bei weitem nicht immer von Beiden verursacht. In den seltensten Fällen hat das was mit sexueller Untreue zu tun, oft sind Stresssituationen mit Kindern oder wegen Geld und Selbstverwirklichungsvorstellungen eines einzelnen Partners die Ursache. Früher band man sich fürs Leben, heute hat man in den meisten Fällen nur Lebensabschnittspartner.

Geschrieben
Am 10.7.2023 at 23:07, schrieb IceFoxx:

Es stirbt irgendwie nicht aus. Hin und wieder höre ich mal jemanden den o.g. Satz sagen "Naja aber wenn eine Beziehung kaputt geht haben irgendwie beide Schuld".

Das sehe ich komplett anders. Ja. Es gibt Beziehungen wo beide einen Teil dazu beigetragen haben dass es zu Bruch ging, aber genauso oft habe ich erlebt dass nur einer Schuld hat. Und zwar Glasklar nur einer. Wenn in einer Gesunden Beziehung, wo beide lange glücklich sind, alles stimmt usw. - einer aus langeweile auf die Idee kommt fremd zu gehen... und dann auch noch öfter... und irgendwann auffliegt und es einen Krach gibt und dann alles vorbei ist (alles schon erlebt). Wo haben dann BEIDE Schuld?

Keine Ahnung, wie seht ihr das?

Das ist schwer zu sagen hätte die Frau nach der ersten Ohrfeige ihren Mann verlassen hätte sich vielleicht durch eine Therapie, die Ehe retten, lassen dadurch das sie es immer wieder zugelassen hat nicht.

Man kann leider immer nur einen Weg, den man geht, wählen und was aus dem anderen geworden wäre, wird man nie wissen. Ich habe etwas falsch gemacht, stimmt vielleicht oder vielleicht nicht.

Viel wichtiger ist es doch nach Lösungen zu suchen, aber ich habe das Gefühl es wird mehr nach Schuld gesucht. Man sollte auch aus seinen Fehlern lernen und die rosarote Brille so schön und bequeme sie ist einfach mal versuchen abzusetzen.

 

Geschrieben
vor 33 Minuten, schrieb Kismet60:

Man sollte auch aus seinen Fehlern lernen und die rosarote Brille so schön und bequeme sie ist einfach mal versuchen abzusetzen.

Wenn ich an die vielen Threads zu diesem Thema denke, die ich schon gelesen habe, dann denke ich: "Nichts ist schwieriger als das".

Vielen Menschen scheint die Fehlersuche bei sich selbst völlig unbekannt zu sein.

Und nicht ohne Grund sagten schon die alten Römer: "Jede Seite verdient gehört zu werden."

Die tatsächliche Wahrheit ist und bleibt ein sehr schwieriges Kapitel.

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