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Polyamorie vielleicht doch nicht so schlecht


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Der "Denkfehler" liegt in den "Auswärtsspielen", sprich hier wird offensichtlich (nicht nur du tust das Walker aber ich hänge mich mal jetzt an dem von dir gebrauchten Begriff auf) von einer klassischen Zweierbeziehung als Basis ausgegangen, die sich mehrliebend in zusätzliche Richtungen ausbreitet. Ist der Ausgangspunkt die Mehrliebe wird die klassiche Zweierbeziehung ausgehebelt und es entstehen mehrere parallele (oder auch verwobene) gleichwertige Liebesbeziehungen. Für mich, kann ich mir das nicht vorstellen aber ich gestehe, dass ich es sehr beachtenswert finde, wenn sich Menschen zusammenfinden, die in ihrem Kopf und Gefühl so frei sind und es schaffen ihre Beziehungen so zu verhandeln, dass alle glücklich sind.
Zudem wird hier in diesem Thread sehr häufig, und das erschreckt mich, Beziehung über Sex definiert.


Geschrieben

Der "Denkfehler" liegt in den "Auswärtsspielen", sprich hier wird offensichtlich (nicht nur du tust das Walker aber ich hänge mich mal jetzt an dem von dir gebrauchten Begriff auf) von einer klassischen Zweierbeziehung als Basis ausgegangen, die sich mehrliebend in zusätzliche Richtungen ausbreitet. (...)
Zudem wird hier in diesem Thread sehr häufig, und das erschreckt mich, Beziehung über Sex definiert.



Beziehungen haben für mich NICHT zwangsläufig etwas mit Sex zu tun. Ich rede auch aus Erfahrung.
Was das Auswärtsspiel angeht, dies impliziert ja ein "ich geh mal fremd". Mir ist auch klar, dass Polyamorie sich laut Definition vielfältig entwickeln kann.
Letztlich trifft man aber ja erst einmal EINEN Menschen. Der kann dann schon Teil dieser Gruppe sein, kann aber auch sein, dass sich die Gruppe von einem Paar aus entwickelt.
Selten aber wird jemand direkt die kompltte Gruppe kennenlernen.

Dennoch, bleibe ich dabei. Für die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer ist Polyamorie nichts anderes als ein Euphemismus für "Sex haben mit vielen".
Und DIES ist für mich Werteverfall. Bei wem ich nun anecke ist mir wurscht.


Geschrieben

Maaaaaan, dich habe ich nicht damit angesprochen als ich von der über Sex definierten Beziehung sprach.
Du hast recht, was den Euphemismus angeht. Ich für meinen Teil denke aber, dass der in diesem Zusammenhang nur dann entsteht, wenn grundsätzlich Beziehung über Sex definiert wird. DAS ist für mich Wertrverfall


Geschrieben

Maaaaaan, dich habe ich nicht damit angesprochen (...)



Hab mich auch nicht angesprochen gefühlt.

Ansonsten meinerseits kein Widerspruch, sondern Zustimmung.


Geschrieben

Zurück zum Thema (siehe Titel) und hier nochmal die Frage an sich

...ob das nicht eine gute Form des Zusammenlebens sein könnte, gerade im fortgeschrttenen Alter, man könnte sich ja auch gegenseitig unterstützen und wäre nicht alleine.
Besonders da ich ja nun auch schon eine alte Schachtel bin und es mir auch garnicht mehr vorstellen kann, nur für einen Mann da zu sein und Besitzansprüchen zu genügen.
Bestimmt wäre es auch schwierig, die geeigneten Menschen dafür zu finden.
Was meint Ihr ?



Vielleicht hilft dir das ein wenig weiter:

2012 ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Single-Börse ElitePartner, dass mehr als jeder fünfte Deutsche in einer festen Beziehung bereits fremdging. Fliegt die Affäre auf, reden viele über eine Trennung, manche über eine offene Beziehung. Noch ist kaum erforscht, ob Polyamorie glücklicher macht als Monogamie.

Umfrageergebnisse legen nahe, dass die meisten Polys mit ihrem Liebesleben sehr zufrieden sind. ... . Monogamie sei nicht leicht, aber Polyamorie noch schwieriger. Man müsse mehr verhandeln, mehr Kompromisse eingehen.
(mehr unter Dirk Liesemer)

Ich persönlich steh dem Thema doch kritisch gegenüber (mehr so in Richtung Walker_) aber Fakten zeigen nunmal, das diese Praxis der Liebesbeziehung durchaus ihre Vorteile hat

Und falls es doch mal eine Diskussion drüber geben sollte ob Poly-Liebe gleichzusetzen ist mit Mono-Liebe, hätte ich auch nichts dagegen, würde mich sogar freuen


Geschrieben

Könnte man es nicht vielleicht auch unter folgenden Ansatz alles sehen?

Monogamie - reine Zweierbeziehung
Da wird eine evtl. Lust auf neue Erfahrungen zum fremdgehen, zum betrügen, welches u.a. auch mit Heimlichkeiten und Lügen zu tun hat. Somit eine Beziehung gefährden kann.

Menschen die poly leben, suchen i.d.R. nicht, sondern finden sich, weil sie sich gegenseitig mögen, anziehend finden und....dies mit Wissen des eigentlichen festen Partners, oder mit diesem zusammen, dann mit dem "neuen" Part ausleben.
Bei Polys geht es wohl weniger darum einen Freischein für Sex mit anderen zu haben, sondern darum einen Partner auch für Sex, aber eben auch für einen gewissen Alltag darumherum zu finden. Wie eine Beziehung eben, vielleicht nur auf Zeit, aber doch mit dem Hintergrund...eben nicht mit irgendwen usw.

Heimlichkeiten fallen weg, da alle voneinander wissen und sich sozusagen miteinander gönnen, beim Sex, aber nicht nur.

Warum dies nicht so schlecht ist?
Jede zweite Ehe wird geschieden, Gründe unterschiedlich, aber ist der Hauptgrund nicht, dass diese Paare nicht miteinander reden und heimlich den anderen betrügen, belügen und somit das Vertrauen kaputt machen?

Vertrauen, Offenheit, sich und dem Partner gönnen können sich zu entfalten, auch sexuell....ist dies nicht das was die Poly wollen?

Haben einiges dazu mal in Reportagen gesehen und da ging es weniger um den Sex, sondern mehr um die Basis vertrauensvoll und ehrlich einen anderen mit in die eigentliche Beziehung zu nehmen.

War interessant...Nur..wie dies alles so klappen kann...liegt wohl dann an den Beteiligten, oder?


Geschrieben

@eifel1968

Das seht ihr m.E. zu schwammig.
Wir haben auch längere, wirkliche Freundschaften, mit denen wir auch Sex haben.Liebe ist es dennoch nicht, und deshalb zählen wir es zu dem Teil, den wir promisk leben.
Liebe ist aber die zwingende Voraussetzung für Polyamorie.

Sie


Geschrieben

@bipaar

genau! Hier wird doch rumvögeln mit Liebe in einen Topf geworfen.


Geschrieben (bearbeitet)


War interessant...Nur..wie dies alles so klappen kann...liegt wohl dann an den Beteiligten,
oder?



Das liegt natuerlich an allen Beteiligten, die einigermaßen eifersuchtfrei und wenig besitzergreifend sein sollten.Ideal faende ich es noch, wenn sich sich alle Beteiligten wenigsten moegen wuerden.

Die Sexualität steht nicht im Vordergrund, darf aber natuerlich stattfinden.

Schließlich kann man auch jemanden lieben, ohne Sex mit ihm zu haben, wie man ja auch sex mit jemandem haben kann, den man nicht liebt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
**Gelbes Zitatkästchen auf die notwendige Größer verkleinert
Geschrieben

Ich weiss nicht, ob es bei Liebe - also egal ob jetzt zu einer oder mehreren Personen - überhaupt um Besitz oder Eifersucht gehen muss. Denke, dass die Liebe doch eher etwas ist, was man gibt ohne dafür etwas zu erwarten - es wäre nur schön wenn sie erwidert wird - aber man kann es auch nicht verlangen. Gibt natürlich verschiedene Arten Liebe zu definieren - habe dazu ja auch einen anderen Thread gesehen.

Überlege seit längerem - also seitdem ich eine polyamoröse (?) Frau kennengelernt habe - ob das Leben mit nur einem Menschen, den man liebt, denn so erstrebenswert ist. Bin zwar noch nicht soooo alt, aber wenn ich mir vorstelle, dass man über Jahre hinweg mit ein und demselben Menschen lebt und er dann plötzlich aus dem Leben gerissen wird - steht man ja wieder alleine da. Oder sie eventuell. Vielleicht befindet man sich dann noch in einer Situation, in der die Gesundheit nachlässt oder man eben nicht mehr so die Energie hat nochmal auf Partnersuche zu gehen. Dem kann man doch vorbeugen, indem man das ganze Modell etwas öffnet.

Die Liebe an sich - unter den einzelnen Beteiligten kann ja völlig unterschiedlich aussehen und nicht jede(r) muss jeden lieben. Denke wichtig ist bei solch einem Modell, dass selten bis gar nicht Situationen auftreten, indem sich Einzelne dann doch alleine fühlen, da möglicherweise ein Ungleichgewicht herrscht. Manche brauchen mehr und manche weniger Aufmerksamkeit - manche mehr und manche weniger Abwechslung. Kann ja für manche auch befreiend wirken nicht ständig nur für Jemanden da zu sein - also kann so etwas Freiräume öffnen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, dass man dafür der Partnerin jetzt gerade nicht die Aufmerksamkeit zukommen lassen zu können, die sie eigentlich gerade braucht. Und andererseits kann es sehr entgegenkommend sein, wenn man weiss, dass man nicht nur an eine Frau gebunden ist, sondern an mehrere - alle mit eigenen Vorlieben und Interessen, mit ihren Eigenarten und Macken, die sie alle für sich liebenswert machen.

Ob es dann insgesamt für den Einzelnen länger hält als eine Zweier-Beziehung weiss man ja auch nicht. Was jetzt also als "Lebensmodell" besser ist kann ich so nicht sagen, aber ich vermute wenn es funktioniert ist so ein "Gebilde" stabiler mit mehreren beteiligten Personen. Nicht weil der Einzelne weniger wert ist oder die Liebe kleiner solange es Bestand hat - sondern weil der Verlust eines Einzelnen nicht so dramatisch ist - weil er nicht das Ende der Beziehung bedeutet. Liebe und Glück vervielfachen sozusagen. Hört sich doch gut an. Zweier-Beziehung wirkt romantischer wenn man drüber nachdenkt, aber ich denke es ist eben einfach eine Sache wie man sich das Leben vorstellt oder vorstellen kann - ohne da irgendwas werten zu wollen, oder eine Art der Beziehung als "besser" hinstellen zu wollen als eine andere. Solange sie für die Beteiligten funktionieren sind alle Arten der Beziehungen perfekt - keine besser oder schlechter.

Zum sich gegenseitig bescheissen, anschweigen oder auseinander zu leben braucht man nicht unbedingt viele Leute - das liegt immer an den Beteiligten selbst. Und ob ich Vertrauen zu Jemandem aufbauen kann, der fremdgeht, sich nicht äußert zu Problemen oder eben einfach nicht passt - also das wäre in einer Zweier-Beziehung nicht anders als in einer größeren. Vertrauen und Offenheit sind die Grundsteine jeder Beziehung wie ich finde - abseits von der Liebe, die dadurch nur wächst. Weiss nicht, ob man sagen kann, dass Zweier-Beziehung schlecht wären, weil die Beteiligten evtl. fremd gehen oder eben dafür nicht geeignet sind - bzw. mit Menschen zusammen sind, die nicht zu ihnen passen. Das hat ja Nichts mit der Art der Beziehung zu tun, sondern auch da nur mit den Beteiligten. Heisst ja nicht, dass wenn man eine andere Art der Beziehung führt dann automatisch ein ganz anderer Mensch ist bzw. wird.

Hatte vorher eher so Gedanken Richtung Kommune, oder größere, lockere Lebensgemeinschaft, Resthof. Jetzt eben rein für den Zweck des "sich gemeinsam das Leben finanzierens" - das Problem bei so etwas ist eben, dass dann manche einfach gehen wenn sie keinen Bock mehr haben, oder sich eventuell denken, dass das Leben vielleicht noch etwas anderes zu bieten haben könnte, oder Kinder bekommen, sich trennen und dann zerbricht so etwas auch wieder - muss aber auch nicht sein. Eine Liebesbeziehung ist immer etwas anderes - "normal" sagt man dann nicht einfach so, dass man jetzt erstmal geht. Nur leider ist es wirklich so, dass anscheinend viele denken, dass die Liebe dann tatsächlich geteilt wird. Naja - ich kann mit Männern eh nicht viel anfangen, aber es wäre für mich doch kein Grund einem Konzept ablehnend gegenüber zu stehen, wenn bei solch einem Modell auch Männer beteiligt wären. Wenn´s um´s Zusammenleben geht wäre wichtig, dass man sich nicht von einander gestört fühlt und mit einander auskommt. Dann bleibt die Frage wie groß die räumliche Trennung von einander sein sollte. Ich persönlich würde getrennte Wohnungen auf einem Grundstück bevorzugen. Könnten ja auch mehrere Lebensgemeinschaften sein. Kurze Wege - eventuell einige Gemeinschaftsräume. Ein Ponyhof, um nebenbei noch Einnahmen zu haben - und weil das Leben sonst ja keines ist. Hühner für Frühstückseier - eventuell ein Innenhof wegen der Romantik. Alte Ziegel und duftende Rosen im Sommer. Trauerweiden ragen etwas über´s Wasser und die rote Wintersonne spiegel sich darin. Frische Luft um die Nase und das gute Gefühl, das alles so ist wie es sein soll im Herzen. Hmm - vernügte Menschen hopsen nackt durch´s Bild. Mal so als Randgedanken...

Also - wann geht´s los? Wenn mit der Wortklauberei Schluss ist? Wenn man weiss, ob es jetzt freundschaftliche, begehrenswerte oder Nächstenliebe ist und der Begriff "Liebe" klar definiert ist? Wenn objektiv entschieden ist welchen Stellenwert Sex in einer Beziehung hat? Auf einer poppen.de Seite? Denke wenn man grob weiss, dass alles, was man im Leben nur für sich tut, gar keinen Sinn hat - man also eher sein Glück aus dem Glück, dass man anderen bereitet zieht - ohne sich dabei selbst zu vergessen, ist das doch schonmal ein guter Anfang. Manchmal schwierig, wenn man meint vor lauter Problemen zu versinken - aber hauptsache ist ja, dass man nicht untergeht.

Wichtiger bei so einem "Lebensmodell" - also größere Gemeinschaft zum Zusammenleben - ist dann das jeweilige Vertrauen in einander - Leute, zu finden, die sowas dann auch durchziehen, nicht aus einer Laune heraus machen oder weil sie gerade meinen da viel Sex zu bekommen. Eben Leute zu finden bei und mit denen man sich wohl fühlt - und trotzdem noch Zeit für sich hat. Immerhin bringt man ja auch Einiges ein: sich selbst... oh - fast vergessen: und seinen ganzen ach so wichtigen Besitz.

Denke es ist auch ein Unterschied, ob man zu so etwas hinzustößt oder es mit entstehen lässt - also was die Bedenken angeht. Wäre bei mir auf jeden Fall so, da ich eher nicht so der Gruppentyp bin - wäre ja wichtig, wenn es denn um Zusammenleben gehen würde. Bei größerer räumlicher Trennung im Endeffekt auch egal, weil man dann selten alle gleichzeitig zu Gesicht bekommt. Eine(r) ist mal hier und dann mal wieder da. Man ergänzt sich quasi gegenseitig ohne das im Detail wissen zu müssen - aber es zu können, wenn man mag, da man ja offen reden kann.

Um mich mal kurz und knapp auch zum Thema zu äußern...


Geschrieben

Wie wäre es mit einem neuen Nickname?
Ich schlage glatter Aal vor.
(...)
Und da dies schon das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit ist, dass Du Dich nicht sachlich mit mir auseinandersetzen kannst bzw. gegen mich agitierst endet unser Gespräch ebenfalls.

Ich wüsste zwar nicht, dass ich mich überhaupt mit Dir auseinandergesetzt hätte, aber vielen Dank für die Lehrstunde, wie "sachlich" funktioniert.


Geschrieben

Es gibt wohl verschiedene Lebensmodelle. Der althergebrachten monogamen Bezeihung setzen Swinger Fans die Möglichkeit entgegen, dass beide Partner sexuellen Spass mit anderen Personen haben dürfen, Liebe und Sex teilen sie nach wie vor miteinander. Verboten ist dort zu Recht - das der eigene Partner den fremden Partner küsst und eine Liebesbeziehung unterhält, ist der eigene Partner krank oder fühlt sich wohl, so sagt der andere Partner das Sexdate ab. Ich finde bei gegenseitiger Absprache und Wertschätzung des Partners geht das noch. Die Polyamorie, so wie ich sie verstehe ist aber grenzenlos, die anderen Sexpartner werden auch Beziehungspartner, Küssen und Kino alles legitim. Letzlich ist der eigene Partner - mit dem man eine Beziehung einging - einer unter vielen (e pluribus unum - einer von vielen steht nicht zu unrecht auf den Münzen der USA). Meines Erachtens bestehn damit große Chancen, dass die eigentliche Partnerschaft ausgehölt wird, die anderen sind doch mindestens genauso gut, vielleicht sehe ich die Gefahr in der Konstellation zu Unrecht, es scheint mir so wie eine Beziehung wo sie oder er (vermutlich häufiger sie) oft über Nacht weg bleibt und irgendwann wenn die Lover mal weg sind von dem eigentlichen Partner über deren Verlust hinweg tröstn lässt - der eigene Partner als Statist ?


Geschrieben

Verboten ist dort zu Recht - das der eigene Partner den fremden Partner küsst



Habe ich anders erlebt. Aber ohne jemandem zu nahe treten zu wollen empfinde ich die Swinger-Szene ohnehin als recht piefige Konsumgesellschaft.


Die Polyamorie, so wie ich sie verstehe ist aber grenzenlos, die anderen Sexpartner werden auch Beziehungspartner, Küssen und Kino alles legitim. Letzlich ist der eigene Partner - mit dem man eine Beziehung einging - einer unter vielen (...) - der eigene Partner als Statist ?



Wie der Begriff ja eigentlich schon ausdrückt. Es geht um Liebe zu vielen. Eine "Kernbeziehung" ist für dieses Lebensmodell gar nicht notwendig. Und wenn man einen Menschen "liebt" ist es eigentlich nicht abwegig diesen zu küssen oder mit diesem ins Kino zu gehen.


Geschrieben

"Liebe" zu vielen ist dann eben beliebig. Mir wäre das zu wenig. Da ist ja noch jeder Rudelbums ehrlicher.


Geschrieben

Das Wort "Poly" ist auch nicht sehr zutreffend! Selbst Leute, die dieses Lebensmodell wählen, lieben doch selten mehr als zwei, maximal drei Partner. Alles andere ist in der Regel zu stressig, weil jede Beziehung neben Gefühlen auch Zeit und Engagement erfordert.

Abgesehen davon, dass Gesellschaften, wo Bi- oder Polygamie erlaubt ist, dieses Recht nur Männern zubilligen, habe ich nicht den Eindruck, dass es nicht funktionieren würde. Schwierig wird es immer dann, wenn der Zweitpartner nicht als Ergänzung sondern als Konkurrenz betrachtet wird.

Die meisten von uns haben mehr als nur einen engen Freund. Fühlen sich Freunde beliebig, weil man neben ihnen noch weitere enge Freundschaften pflegt? Mir wäre es ehrlich gesagt eher eine Last, wenn ich für jemanden die einzige enge Bezugsperson wäre!

Hier will doch niemand andere davon überzeugen, polyamor zu werden! Aber ein wenig mehr Offenheit und Toleranz wäre wirklich wünschenswert. Dann muss es eben keine Katastrophe mehr sein, wenn sich der Partner in einen weiteren Menschen verliebt - oder wenn einem das zufällig selbst passieren sollte.


Geschrieben

In der Theorie mag das sich gut anhören. In der Praxis funktioniert sowas nur ganz selten. Einer ist da doch immer der Arsch.


Geschrieben

Alles andere ist in der Regel zu stressig, weil jede Beziehung neben Gefühlen auch Zeit und Engagement erfordert.



Mir persönlich wäre alles, was über einen Partner hinausgeht zu stressig.
Aber ich bin ja auch oldschool und mittlerweile ein eher alter Wolf.


Abgesehen davon, dass Gesellschaften, wo Bi- oder Polygamie erlaubt ist, dieses Recht nur Männern zubilligen,



Falsch. Hatten wir aber glaube ich mittlerweile mehr als einmal.
Und mein nachlassendes Gedächnis mag mich trügen, auch Du wurdest schon diesbezüglich korrigiert.


habe ich nicht den Eindruck, dass es nicht funktionieren würde. Schwierig wird es immer dann, wenn der Zweitpartner nicht als Ergänzung sondern als Konkurrenz betrachtet wird.



Wo ist jetzt der Unterschied zu Polyamorie? Auch dort kann jemand eine andere Person als Konkurrent oder Nebenbuhler betrachten.
Dies ist aber ja die Crux an dem ganzen Modell, es bleibt letztlich blanke Theorie und negiert, dass Menschen eben auch emotionale Besitzansprüche haben.


Die meisten von uns haben mehr als nur einen engen Freund. Fühlen sich Freunde beliebig, weil man neben ihnen noch weitere enge Freundschaften pflegt? Mir wäre es ehrlich gesagt eher eine Last, wenn ich für jemanden die einzige enge Bezugsperson wäre!



Netter Versuch, schlechtes Beispiel.
Freunde ficke ich nicht, mit Freunden teile ich keine Intimitäten, zumindest nicht diese ganz geheimen, diese besondere Tor nach innen.
Es ist eine Sache heute mit Klaus ins Kino zu gehen und morgen mit Max zum Fußball. Aber Sabine gestern meine Liebe geschworen zu haben und Michaela gerade mein Herz zu öffnen, das ist eine völlig andere Geschichte. Und deswegen ist Dein Beispiel Kappes.


Hier will doch niemand andere davon überzeugen, polyamor zu werden! Aber ein wenig mehr Offenheit und Toleranz wäre wirklich wünschenswert. Dann muss es eben keine Katastrophe mehr sein, wenn sich der Partner in einen weiteren Menschen verliebt - oder wenn einem das zufällig selbst passieren sollte.



Klingt für mich aber nicht danach Offenheit zu erzielen, sondern Zustimmung. Und die brauchst Du doch nicht. Mach doch einfach Dein Ding und gut ist. Für mich wäre Polyamorie nichts, ist für mich eine verkopfte Sache die in der Realität nicht funktioniert. Und nach wie vor denke ich, dass der Großteil (nicht auf Dich beziehen) hier Polyamorie sagt und "ficken wen man will" meint.

Eine Katastrophe ist das alles natürlich nicht. Ich glaube ein erneuter Ausbruch des Vesuv wäre dramatischer.

In der Theorie mag das sich gut anhören. In der Praxis funktioniert sowas nur ganz selten. Einer ist da doch immer der Arsch.



Wahre Worte, hört, hört.

Jeder soll nach seiner Façon selig werden, aber ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass all die neuen Beziehungsalternativren nichts anderes sind als gelebter Hedonismus.
Oder um es platter auszudrücken, alle reden von der Liebe zu vielen, meinen aber immer nur die Verwirklichung des eigenen Ichs.


Geschrieben (bearbeitet)

Warum muss das so sein?? Vielleicht wollen ja gar nicht alle Menschen mit Haut und Haaren vereinnahmt werden? Es gibt schließlich viele Menschen, die große Freiräume für sich selbst brauchen. Oder es umgekehrt auch zu schätzen wissen, dass sie mehr als einen Partner haben können?

Walker, ich weiß, dass es auch ein paar Gesellschaften gibt, in denen Frauen mehrere Männer haben. Diese sind aber absolut in der Minderzahl und werden in der Regel als sehr gut funktionierend und friedlich beschrieben!

Übrigens ist nicht Polyamorie das neue Modell, sondern Monogamie! Im alten Testament hatten die meisten Männer Nebenfrauen. Zumindest reiche Männer konnten es sich zu allen Zeiten erlauben, dass sie neben der offiziellen "Ehefrau" mehr oder weniger offen Konkubinen hatten. Und es ist durchaus bekannt, dass zu diesen Konkubinen in vielen Fällen eine enge emotionale Bundung bestand. Neu ist höchstens, dass sich auch Frauen zu Polyamorie bekennen (was es aber in geringem Ausmaß auch imemr schon gab).


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben

Neu ist höchstens,



Neu ist eigentlich fast nichts. Im Grunde gab es alles schon immer.
Um vieles wurde früher nur nicht so viel Wind gemacht. Und speziell über sexuelle Themen wurde nicht so offen gesprochen. Männer hatten schon immer andere Frauen nebenher und werden es auch weiterhin so halten. Und Frauen gingen selbst in den allerspießigsten Zeiten fremd, reklamieren nur heute ihre "Rechte" offener.

Ich will Dir Deine Meinung auch gar nicht nehmen. Auch kann ich nichts über DEINE Lebenswirklichkeit sagen. Diese kenne ich nicht. Und meine kritischen Anmerkungen zum Thema müssen Dich auch gar nicht stören, wenn sie auf Dich nicht zutreffen.

Eines aber wird Dir nicht gelingen, mich davon zu überzeugen, dass Polyamorie in der Realität wirklich funktioniert und nur zufriedene glückliche Beteiligte hinterlässt.
Du (als Beispiel) magst z.B. glücklich und zufrieden sein, ob dies aber für all Deine Mitpolyamoren gilt wage ich zu bezweifeln, manch einer macht auch mit um nicht vollends auf der Verliererstraße zu enden.

Der Hype um all die neuen Lebensphilosophien ist imho ein medialer.
Er sagt viel aus über die Zeit in der wir leben, erzählt uns aber wenig davon was einzelne Menschen wirklich empfinden.


Geschrieben (bearbeitet)

Selbst in polyamoren kommunenähnlichen Lebensgemeinschaften wie
"Tamera" oder dem "ZEGG" herrscht nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Da ist man dann eben nur weniger auf Sexuelles eifersüchtig sondern wer sich um wessen Kindermehr kümmert oder wer wann mit wem ins Kino geht... Viele Frauen... viele Probleme

Ich pflegte mal ne Brieffreundschaft mit der Dame, die Tamera mitgegründet hat.


bearbeitet von K_Blomquist
Geschrieben (bearbeitet)

Der "Denkfehler" liegt in den "Auswärtsspielen", sprich hier wird offensichtlich (nicht nur du tust das Walker aber ich hänge mich mal jetzt an dem von dir gebrauchten Begriff auf) von einer klassischen Zweierbeziehung als Basis ausgegangen, die sich mehrliebend in zusätzliche Richtungen ausbreitet. Ist der Ausgangspunkt die Mehrliebe wird die klassiche Zweierbeziehung ausgehebelt





Ein Spiel mit dem Feuer. Erstens sollte jeder Mann, der mit dieser Sache vielleicht kopftechnisch liebäugelt, dass die Chancen von Frauen allein jemanden ins Bett zu kriegen exponentiell höher sind als die eines Durchschnittsmannes ; sie braucht lediglich die Beine breit zu machen (das ist Realität).

Polyamorie heißt mehrere lieben, nicht nur ins Bett huschen, sondern Kino, gemeinsamer Sparziergang. Im Prinzip kann dann die Partnerin (oder vielleicht realiter der Partner eher weniger) alle möglichen Liebschaften eingehen. Dann ist jeder Liebhaber gleichwertig, der ursprüngliche Partner tritt dann in den Hintergrund , hat Frau sieben Lover dann ist der ursprüngliche Partner Nr. 8, er sollte dann nicht traurig sein, wenn er (seine) Frau nur noch selten sieht. Die Bindung wird eine solche Offenheit nicht stärken.

Ich gebe zu bedenken dass selbst Swinger beiden Partnern mit Dritten (ohne Küssen und ohne Liebesbeziehung) erlauben, sich selbst aber am wichtigsten sind, zudem ist es in diesen Beziehungen so, dass wenn ein Partner krank ist, sogar ein Treffen (Sexdate) nicht zu Unrecht kurzfristig abgesagt wird, warum wohl (weil man sich eben gegenseitig was bedeutet). Selbst diese Swingergeschichte erfordert eine stabile (und nicht eine instabile) Partnerschaft.

In der Polyamorie ist alles möglich, warum sollte die Frau nicht mit ihrem Liebhaber Nr. 1 ins Kino gehen wenn der Partner (originärer) krank ist, der eigene Partner ist doch nur einer unter vielen. Er wird sich schon kurieren, der Kinoabend ist wichtiger. Bei gleicher Wertigkeit der Partner kann es wohl durchgehen. Je mehr Lover die Partnerin beispielweise hat umso stabiler könnte ja auch die Ehe sein, wenn man den eigenen Partner nicht mehr sieht, kann man sich ja auch nicht streiten, und das man verheiratet ist - mit einem der zahlreichen das hat man ja noch irgendwo schwarz auf weiß.

Natürlich kann jeder machen was er will -. aber wenn er nicht total verblödet ist, sollte er sich sehr gut die Folgen veranschaulichen, sehr oft wird die Werbetrommel für etwas gerührt und komischerweise ist das dann für den einen oder anderen gar nicht mehr so toll.


bearbeitet von linguafabulosa
**Gelbes Zitatkästchen hergezaubert**
Geschrieben

Keine Ahnung, warum du mich zitierst bzw. zu zitieren versucht hast, Pendler216, denn du hast das Zitat aus den Zusammenhang gerissen und beziehst die absolut nicht darauf. Zudem hast du offensichtlich keinen meiner Beiträge gelesen bzw. verstanden.

Mir ist auch nicht klar, warum fast immer nur negative Extrembeispiele verwendet werden um zu demonstrieren, dass die Lebenseinstellung anderer abgelehnt wird?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Mensch gleichzeitg 8 andere Menschen partnerschaftlich lieben kann und will. Ich kann mir aber vorstellen, dass es Menschen gibt, die zwei oder drei andere Menschen so lieben können und zwar genau dann, wenn (ich wiederhole mich) sich die Beziehungen nicht über Sex definieren (damit ist das bescheuerte Lover-Kino-Krank-Beispiel aus dem Rennen) und verhandelt sind. Und dennoch ist es vermutlich nichts, was ich leben könnte.

Jemanden lieben, heißt Küssen, Kino und Spaziergänge? Irgendwie ticke ich wohl doch anders.


Geschrieben

Dieses "Polyamorie"-Modell ist vielleicht ein Weg.Wenn auch nur mit Bauchweh und seltsamen Konstellationen?

Besonders für jene,die sich ansonsten trennen würden weil ....nun ja,das sind sicher viele Gründe.....

Wems hilft-oki!

Die Definition dessen scheint sehr breit gefächert zu sein und für mich ein ausgeleierter Begriff.

Der Partner ist nicht mehr so gefragt?Aber als Verdiener oder Hausmutter schon?


Geschrieben

Wieso funktioniert Polyamorie nur mit Bauchweh und seltsamen Konstellationen? Wieso für jene, die sich sonst trennen würden? Wieso ist der Partner nicht mehr gefragt?
Ich bin davon überzeugt, dass gerade dann Polyamorie nicht funktioniert.
Es gibt dabei nicht DEN Partner sondern DIE Partner.


Geschrieben

Polyamorie heißt (...) Kino, gemeinsamer Sparziergang.
(...) warum sollte die Frau nicht mit ihrem Liebhaber Nr. 1 ins Kino gehen wenn der Partner (originärer) krank ist, der eigene Partner ist doch nur einer unter vielen. Er wird sich schon kurieren, der Kinoabend ist wichtiger. Bei gleicher Wertigkeit der Partner kann es wohl durchgehen.

Tut mir leid, das ist Freizeitgestaltung und nicht Liebe.
Ins Kino und auf einen Spaziergang gehe ich auch mit Zufallsbekanntschaften ohne jemals auf die Idee zu kommen, mit ihnen ins Bett oder sie gar lieben zu wollen.

Wenn hier über Liebe zu mehreren Menschen diskutiert wird, würde ich mir doch eine weniger dünne Definition von Liebe wünschen.


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