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verständiss für Seitensprung..


strammermaxES

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Sex ist nicht alles, aber ohne Sex ist alles nichts.

Es gehören zwei dazu - vom notorischen Jäger mal abgesehen - damit es soweit kommt.....

Wenn beide die Situation ("genehmigter" oder "ungenehmigter" Seitensprung, Swingerclub oder eine Dreicksbeziehung, was auch immer) dann wieder in den Griff bekommen, dann soll es so sein.

Meist ist dann die Beziehung nachher gefestigter als vorher und auch im Bett läuft es wieder rund.

Und ganz selten mag es mal Ausnahmen geben (Mann impotent geworden, Frau frigide oder irgendwie traumatisiert, keine Ahnung was es da alles gibt), dann aber sollte der jeweils andere es wissen. Denn das Gefühl des Betrogenwerdens ist in meinen Augen viel schlimmer als alles andere.....


Geschrieben

Für Seitenspringer habe ich (der männliche Part) kein Verständnis. Ich selber habe es noch nie gemacht, muss aber auch offen zugeben das ich auch schon böse betrogen wurde. Die logische Konsequenz für mich war, die sofortige Beendigung der Beziehung.
Warum ich noch nicht zur Seite gesprungen bin? Ganz klar, wenn ich gemerkt habe es funktioniert nicht mehr oder eine andere Person ist mir wichtiger, habe ich die Beziehung beendet! So hatte sich das Thema Seitensprung auch schon erledigt.

P.S.: Alles was innerhalb der Beziehung erlaubt ist, hat nix mit der Seitenspringerei zu tun.


Geschrieben

Wenn Menschen einander nicht mehr gut tun, sollte man getrennte Wege gehen. Ich hatte mich oben auf Leute bezogen, die sich (nur) darüber beklagen, dass es im Bett nicht läuft "weil der/die andere nicht will".

Einander nicht guttun oder eine (möglicherweise nur vorrübergehende) sexuelle Flaute sind zwei Paar Stiefel.

Wenn beide die Situation ("genehmigter" oder "ungenehmigter" Seitensprung, Swingerclub oder eine Dreicksbeziehung, was auch immer) dann wieder in den Griff bekommen, dann soll es so sein.

Meist ist dann die Beziehung nachher gefestigter als vorher und auch im Bett läuft es wieder rund.

Eben. Und solche Beispiele kenne ich zur Genüge.
Natürlich kenne ich noch mehr Beispiele, bei denen sich die Partner wegen eines Seitensprungs getrennt haben. Ob das aber in jedem Einzelfall das Beste für alle Beteiligten war, bezweifle ich.


Geschrieben

Man verletzt sich beim Kochen, hat einen Schnitt in der Haut. Eventuell braucht man Erste Hilfe oder nur ein Pflaster, vielleicht sogar die Notaufnahme.

In den meisten Fällen ist eine baldige Genesung zwischen Tagen und Wochen zu erwarten, außer dass man danach vorsichtiger beim Kochen ist, ändert sich nicht viel.

Wie lange ist die Genesungszeit für einen Schnitt ins Vertrauen? Wie stehen die Chancen dafür, dass es wieder wächst - oder eben auch wie ein Kartenhaus ganz zusammenstürzt?
So wie es Bluter mit Schnittverletzungen nicht leicht haben gibt es auch Menschen, die solche Vertrauensverletzungen sehr ernst nehmen und lange mit sich herumtragen.

Hinterher oder von außen scheint es immer einfacher. 'Hätten sie doch offen geredet, 'hätten sie sich doch nicht getrennt', oder oder oder.
Menschen funktionieren so aber nicht, sie leben im Moment, mit den Gefühlen. Wenn in der Situation die Entscheidung war sich zu trennen, dann war es das richtige.
Eine Trennung muss auch nicht final sein, Menschen können wieder zusammenfinden.

Ansonsten einfach mal ans Stachelschwein-Dilemma denken.


Geschrieben (bearbeitet)

...Es wäre, wenn wirklich Liebe im Spiel war, auch schade wenn es nicht so wäre!


Solange die "alte Liebe" nicht völlig vergessen ist, ist das Herz nicht frei für eine neue. Warum bleibt man dann nicht bei dieser alten Liebe? Dieses Phänomen gibt es oft: Weder hat man sich während der Beziehung wirklich geliebt, noch trennt man sich wirklich. Es sind "halbgare" Zustände, die es einem neuen Partner verunmöglichen, von Herzen zu lieben und von Herzen geliebt zu werden.
Wer aber "Polyamorie" (die gleichzeitige auch herzliche Liebe zu mehr als einem Menschen) bewusst will, muss das allen Beteiligten genauso mitteilen, als wenn er nur mit mehr als einem gleichzeitig Sex treibt, damit sie wissen, worauf sie sich da einlassen und frühzeitig ihre Konsequenzen ziehen können. Es gibt schließlich genug Menschen, die ihr Herz nicht mit mehr als einem teilen wollen. Dies soll sogar für manches Geschlechtsteilchen gelten.

Warum so negativ, eine Trennung kann ohne weiteres etwas ganz konstruktives sein!


Höchstselten erleben es alle Beteiligten gleichermaßen so. Für den, der aus der Beziehung raus wollte, ist es sicher konstruktiv. Für den anderen eher nicht - meistens fügt er sich notgedrungen - oder springt im Dreieck und schlägt alles kurz und klein.
Und die gegengeschlechtlichen Persönlichkeitsanteile Animus und Anima haben sowohl liebevolle als auch destruktive Anteile. Nur wenn beide gegensätzlichen Anteile in denselben Menschen projiziert sind, haben sie eine Chance, bewusst integriert zu werden - und dann hat auch die Beziehung eine Chance auf langen, liebevollen Bestand. Sobald aber gespalten wird und der "gute" Animus in Mann A, der "böse" aber in Mann B projiziert wird, ist Vereinigung nicht mehr möglich, und es entsteht das, was es überall auf der Welt zwischen Paaren, Familien, Clans, Ländern und Staaten gibt: Streit, Missgunst, Krieg. Der ganz normale, alltägliche Mord und Totschlag eben.

... nö,nö das ist schon sehr gut zu verstehen, klar ist man/frau entäuscht, egal ob über den Partner oder die vertane Zeit, oder was auch immer. Aber man muss sich ja nich provozieren lassen, und umgekehrt sollte man/frau erwachsen genug sein um damit umzugehen!


Ich sprach von völlig unbewussten Vorgängen. Die geschehen einfach. Die beteiligten Ichs kriegen nichts davon mit und können sich gegen die unbewusste "Provokation" auch nicht wehren. Projektionen entwickeln absolute Eigendynamik - oft gegen jeden bewussten Willen aller Beteiligten.
Keiner wollte es - trotzdem haben sie sich umgebracht. Gott sei Dank nicht immer. Aber auch dieser shit happens ziemlich oft.

LG Fatzi


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


...........Wie lange ist die Genesungszeit für einen Schnitt ins Vertrauen?.................
................Eine Trennung muss auch nicht final sein, Menschen können wieder zusammenfinden.




a) Viel zu lange....(Wobei ein Seitensprung meist nur ein Faktor für den Verlust des Vertrauens ist)
b) In meinem persönlichem Fall: Final! Finaler geht es nicht!


Geschrieben

Schon mal darüber nachgedacht, dass es auch an einem selber liegen kann, dass der Partner fremdgeht? Dann wäre ich im Grunde der Verursacher des Seitensprungs, bin dann aber total verletzt und eröffne das große Finale? Leute, jeder, aber auch jeder Fall ist anders gelagert und unterschiedliche Menschen werden auf die gleiche Aktion unterschiedlich reagieren. Es gibt keine Patentrezepte.


Geschrieben

...deshalb bin ich der Ansicht, dass das Ursächliche wie das Allgemeine im Beiklingenden wesentlich sind, um sich dem Thema anzunähern. Dadurch kann jeder die für ihn relevanten Belange ableiten.

Der Hinweis darauf, dass jeder Fall anders ist oder sein könnte, lenkt ab. Ihm liegt wohl die Verweigerung der Feststellung zugrunde, dass Menschen eine Natur haben, durch die sie sich in ihren Grundfesten nicht mehr unterscheiden.

Mir scheint es, als wäre diese für mich haaresträubende Weigerung dem Gefühl des Indianers ähnlich, ihm werde durch das Schießen eines Fotos die Seele geraubt.


Geschrieben

b) In meinem persönlichem Fall: Final! Finaler geht es nicht!



Das hat jeder für sich selbst zu entscheiden, wenn man ein finales
Ende möchte, so steht es einem zu.
Es gibt auch andere Fälle, wo Trennungen aus lapidaren Gründen erfolgen ("auseinandergelebt" oder zu große Distanzt) - und nicht immer muss aus einer Trennung der Beziehung eine Trennung der Freundschaft erfolgen (Wobei es meisten besser ist alles zu kappen und dann später versucht wieder auf Freundschaft zu kommen).

@SMpaarOB:
Ich&Ich - einer von Zweien

Einer von zweien hat ein Stein im Schuh
Einer von zweien traut sich nicht so viel zu
Einer von zweien versuchts gar nicht erst
und der Andere (der Andere)
Der Andere kann gar nichts dafür (...)

Einer von zweien grübelt zu viel
Einer von zweien hat kein gerades Ziel
Einer von zweien trägt eine Last mit sich rum
und der Andere (der Andere)
Der Andere kann gar nichts dafür (...]



Beziehungen sind immer zwischen (mind.) zwei Menschen, natürlich sind Gründe für Geschehnisse (sei es Trennung, Streit oder auch Seitensprung) manigfaltig. Sie können bei beiden liegen, oder eben auch nur bei einem. Seltenst auch bei keinem (wobei da eine besondere Situation auf eine Charaktereigenschaft gerät, zB ausgeprägte Eifersucht).
Wenn Mensch will, kann er sich an allem die Schuld geben, ob es gut für ihn ist, ist ein anderes Blatt.


Geschrieben (bearbeitet)

[Zitat]

Beziehungen sind immer zwischen (mind.) zwei Menschen, natürlich sind Gründe für Geschehnisse (sei es Trennung, Streit oder auch Seitensprung) manigfaltig. Sie können bei beiden liegen, oder eben auch nur bei einem. Seltenst auch bei keinem (wobei da eine besondere Situation auf eine Charaktereigenschaft gerät, zB ausgeprägte Eifersucht).
Wenn Mensch will, kann er sich an allem die Schuld geben, ob es gut für ihn ist, ist ein anderes Blatt.



@with_u

Es liegt in der Natur der Dinge, dass, wenn irgendetwas schief läuft, man die Schuld sucht; meist, und das sehr gerne, bei anderen. Es läuft so nach dem Motto ab, je mehr Schuld der andere hat, umso weniger Schuld habe ich. Nach einer gescheiterten Partnerschaft ist dies ja auch ein gern mit Leidenschaft gespieltes Spiel, doch trifft es nicht den Kern. Die Ursache für eine gescheiterte Beziehung ist meist, wenn man mal alles auf das Wesentliche reduziert, dass diese zwei Menschen einfach nicht zusammen passten und es keine Frage der Schuld des einen oder des anderen ist. Versuche mal einen
Stecker aus dem Commonwealth in eine deutsche Steckdose zu bekommen, das wird nicht funktionieren. Wer ist denn jetzt Schuld, der Stecker oder die Steckdose?

@ panpete

Zitat panpete : "

...deshalb bin ich der Ansicht, dass das Ursächliche wie das Allgemeine im Beiklingenden wesentlich sind, um sich dem Thema anzunähern. Dadurch kann jeder die für ihn relevanten Belange ableiten.

Der Hinweis darauf, dass jeder Fall anders ist oder sein könnte, lenkt ab. Ihm liegt wohl die Verweigerung der Feststellung zugrunde, dass Menschen eine Natur haben, durch die sie sich in ihren Grundfesten nicht mehr unterscheiden" Zitatende

Also für uns steckt in diesen beiden Absätzen ein krasser Widerspruch. Aber wir lassen uns gerne belehren.


bearbeitet von SMpaarOB
Geschrieben (bearbeitet)

Ich möchte sagen: Es lohnt nicht ein Haus aufzubauen, wenn das Fundament nicht steht. Wenn es steht, liegt die wesentliche Unterscheidung nicht in der Frage, ob Fenster gelb oder rot sind, oder ob der Seitensprung zuerst das Dach oder die Heizung zerstört hat oder ob es dabei stürmisch, heiter oder kalt war oder ist.

Wesentlich ist die Hinführung zum Seitensprung - und zwar die ausschließende Hinführung, nicht die mögliche Tatsache: dass viele Wege nach Rom führen, dass Kinder da sind oder nicht, dass Arbeit, Alkohol, eine schlechte Kindheit, ein "eigentlich guter" Charakter, fehlende Absicht, fehlendes Bewusstsein oder Erdbeerkuchen beteiligt sind.

Aufrichtigkeit und Seitensprung schließen sich aus (im Menschen mit funktionierendem Bewusstsein, bei objektiv vorhandener Kommunikationsmöglichkeit). Ohne Angst, als einseitig zugebilligte Erlebnislust sich darstellende Niedertracht oder Dominanzstreben über den Partner kein Mangel an Aufrichtigkeit.

Und hier weigern sich viele (diese Quantität mache ich an vielen schnippischen Kommentaren fest und ergänze die ebenso zahlreichen Blockaden kurz vor dem Ziehen wesentlicher Schlussfolgerungen), überhaupt ein Fundament anzunehmen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

...Aufrichtigkeit und Seitensprung schließen sich aus (im Menschen mit funktionierendem Bewusstsein, bei objektiv vorhandener Kommunikationsmöglichkeit)..


Ich bin auch fest davon überzeugt, dass sich auch wirkliche Liebe und Seitensprung ausschließen.
Herzliche Liebe funktioniert nur nach dem "Alles oder Nichts"-Prinzip, sie kennt kein lauwarmes "Dazwischen" - genau wie unser Herzmuskel: Entweder kontrahieren alle (noch nicht abgestorbenen) Herzmuskelfasern vollständig oder keine. Eine "halbherzige Kontraktion" kommt nur beim Herzkammerflimmern zustande und ist nicht allzu lange mit dem Überleben vereinbar. Dagegen hilft (manchmal) ein Defibrillator, aber gegen "halbherzige Liebe" ist so'n Ding noch nicht erfunden worden.

Solche Halbherzigkeit passt aber in eine Zeit, die von kaufmännischem Profitdenken geprägt ist. Da spielt es eine wichtige Rolle, sich selbst "möglichst viele Optionen offen zu halten", während man gleichzeitig den "Vertragspartner" auf eine einzige Möglichkeit zu knebeln versucht. Ach ja: Und es ist wichtig, alles, was zu den eigenen "Optionen" gehört, besonders vor dem Vertragspartner geheim zu halten. Denn mit Offenheit würde man sich ja eben dieser Optionen berauben.
Es sollte ein "Wikileaks" für die Offenlegung von "Seitensprung-Geheimnissen" geben!

Herzliche Liebe aber kann nur bei völliger (kindlich-naiver!) Offenheit und Ehrlichkeit gedeihen - unter Inkaufnahme dessen, dass man sich absolut keine andere Option offen hält. Sobald "Berechnung, Geheimnis und Optionen" im Spiel sind, ist die Liebe tot.

Und wenn die Liebe erst tot ist (oder niemals lebendig war), ist ein Seitensprung verständlich - man hofft ja, dabei vielleicht endlich "die Liebe des Lebens" zu finden*. Allerdings sollte man dann auch konsequent sein und weder in sich selbst totes Herzmuskelfleisch herumschleppen, noch seiner Partnerin zumuten, sich mit einem Kerl abzufinden, der sie nicht ganz und gar lieben kann.
*) Die Hoffnung stirbt halt zuletzt...

Wir glauben doch heute, dass auch "Liebe" etwas sei, dass man "machen könne", vom Kopf her entscheiden und herbeiführen könne. (So habe ich 58 Jahre meines Lebens selbst auch gedacht). Aber das stimmt nicht! Liebe entsteht ganz tief im Unbewussten, das Ich hat überhaupt kein Wörtchen dabei mitzureden - und wer dafür offen ist, der kann seinem zukünftigen Liebespartner auch schon mal im Traum begegnen - lange bevor er ihn überhaupt in der Außenwelt kennenlernt. Aber das bedeutet auch: Warten zu können, bis man ihm scheinbar "zufällig" irgendwann begegnet. Diese zufällige Begegnung wird aber meistens vom Unbewussten her zielstrebig vorbereitet. Nur braucht sie ihre Zeit.

"I remember mama said
You can't hurry love
No, you'll just have to wait
She said love don't come easy
Well, it's a game of give and take ..."


Ein alter Songtext von den Supremes.
Für mich eine tiefe Wahrheit.

LG Fatzi


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

@ panpete

Sorry panpete, aber Du vergleichst Äpfel mit Birnen.

Erstens:

Bei einer Beziehung handelt es sich um zwei Menschen, die denken und fühlen, und nicht um Baustoffe. Bei einem Haus lässt sich das tragfähige Fundament realtiv einfach errechnen.
Aber wie definierst Du jetzt das tragfähige Fundament einer Beziehung? Woran erkenne ich am Anfang einer Beziehung , dass es tragfähig ist? Welche Bedingungen braucht es? Wenn Du mir das erklären kannst und Dein Rezept mit 100 prozentiger Garantie aufgeht, dann hast Du einen Nobelpreis verdient. Allerdings solltest Du dann Scheidungsanwälten aus dem Weg gehen, die wären dann gar nicht gut auf Dich zu sprechen.

Zweitens:

Die meisten Paare gehen eine Beziehung ein, im festen Glauben daran, dass sie zusammen passen, sie wollen heiraten Kinder bekommen, möglicherweise ein Haus bauen und einen Baum pflanzen, glauben am Anfang wirklich fest daran, dass ihre Beziehung oder auch Ehe ewig halten wird und sind auch in diesem Moment fest gewillt, es umzusetzen. Oder glaubst Du, all die Geschiedenen hätten bei der kirchlichen Trauung bei der Frage " bis dass der Tod Euch scheidet " den Geistlichen schon bewusst belogen.

Aber Menschen verändern sich im Laufe der Zeit, und zwar leider nicht synchron und auch nicht in die gleiche Richtung. Außerdem, so unsere Erfahrung und die vieler unserer Freunde und Bekannten, kennt man seine eigenen Bedürfnisse als junger Mensch selber noch nicht so genau, auch die, aber nicht nur die, in sexueller Hinsicht nicht. Und wenn ich meine eigenen Bedürfnisse noch nicht so richtig kenne, wie soll ich dann denn die Bedürfnisse des anderen kennen, die jetzigen und die zukünftigen.

Es finden also Verschiebungen statt, das eine oder andere bekommt für den Einzelnen mehr Gewicht und die Tragfähigkeit ist dahin.

@ fatzikowsky

Du hast ja mit jeder Silbe soooooo Recht, aber diese ganz große Liebe ist ein Lotteriespiel, nicht jeder, der an einer Lotterie teilnimmt, gewinnt. Du und ich, sind doch klassische Beispiele.


bearbeitet von SMpaarOB
Geschrieben


Und wenn die Liebe erst tot ist (oder niemals lebendig war), ist ein Seitensprung verständlich - man hofft ja, dabei vielleicht endlich "die Liebe des Lebens" zu finden*. Allerdings sollte man dann auch konsequent sein und weder in sich selbst totes Herzmuskelfleisch herumschleppen, noch seiner Partnerin zumuten, sich mit einem Kerl abzufinden, der sie nicht ganz und gar lieben kann.
*) Die Hoffnung stirbt halt zuletzt...



Das ist genau der Punkt, der für mich gegen einen heimlichen Seitensprung spricht. Ich habe es leider selbst erleben müssen und weiss wie demütigend das ist. dann lieber ein Ende mit Schrecken, denn auch das ist Respekt vor dem Partner.

auf einem anderen Blatt steht, sich gegenseitig - auch sexuelle - Freiräume zu gewähren!


Geschrieben (bearbeitet)

...auf einem anderen Blatt steht, sich gegenseitig - auch sexuelle - Freiräume zu gewähren!


Ja, das ist - glaube ich - auch mit herzlicher Liebe vereinbar!
Aber es muss von beiden bewusst gewollt, völlig offen abgesprochen und als zusätzliches "Schmankerl" genossen werden - und natürlich von eben der "Liebe" ganz klar abgetrennt werden können - im Sinn von:

Unsere Herzen gehören nur uns einander.
Unsere Geschlechtsteilchen aber dürfen nach Belieben auch Andere vernaschen. (Am liebsten gemeinsam).

...aber diese ganz große Liebe ist ein Lotteriespiel, nicht jeder, der an einer Lotterie teilnimmt, gewinnt. Du und ich, sind doch klassische Beispiele.


Da gibt's doch den Satz: "So Ihr nicht werdet, wie die Kinder..."
Ich bin wohl genau deshalb an der Liebe vorbeigegangen (und musste mich mit Sex begnügen), weil ich nie so kindlich-naiv-offen sein konnte. Mein bewusstes Ich hat sich immer dazwischen gedrängt, um seine Vorstellungen durchzusetzen. Und dann war da noch die Angst, eventuell "allein zu sein". All das blockiert den Zugang zu den inneren Tiefen, die ganz leise Impulse zu setzen und zu lenken versuchen. Aber in einer lauten Welt mit einem genau so lauten Ich dringen sie nicht durch.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Früher war ich der Meinung das auch immer wissen zu wollen. Heute will ich dieses nicht mehr. Denn derjenige der "Betrügt" (ich schliesse mich da mal mit ein) möchte sein schlechtes Gewissen erleichtern und zieht seinen Partner mit in diesen Sumpf.



Genauso sehe ich das auch!

Weise Worte vom PinupGirl.

Wenn man es schon tut, aus welchen Gründen auch immer, sollte man sein eigenes Gewissen damit belasten und nicht versuchten durch die "Beichte" sein Gewissen rein zu waschen und die Scheiße beim Partner abzuladen.


Geschrieben (bearbeitet)

@SMpaarOB:

Ich definiere das tragfähige Fundament einer Beziehung als die wahrheitsgemäße Zusammenführung von möglichst ungetrübter Selbsterkenntnis zweier Personen, durch die die Partner in gemeinschaftlicher Anschauung (emotional, rational) dieser Synthese den Willen haben, miteinander zu sein.

Das setzt zwingend voraus, sich selbst möglichst erschöpfend zu erkennen und weder sich selbst noch den Partner zu täuschen. Ist man zu unerfahren, verzogen, charakterlich uneinsichtig, dumm...dann deutet man sich und/oder den anderen falsch. Gilt das für beide, sind Fehlurteile wahrscheinlich. Übrigens ist mir egal, ob man sich die Cosmopolitan-plus/minus-Bilanz antut oder allein seine Gefühle sprechen lässt, das ist für die Allgemeinheit der Aussage unschädlich.

Es gibt keine Garantie für das fortgesetzte Funktionieren einer Beziehung, den von dir/euch angesprochenen Nobelpreis werde ich somit leider nicht absahnen. Es gibt aber die Garantie, dass man aus seinen Möglichkeiten das Beste macht, indem man nicht lügt und Zweifel zur Diskussion stellt und darauf aufbauend ein tiefes Vertrauensverhältnis schafft, das durch starken Willen beider eine starke Festung gegen die Unwägbarkeiten der Zeit darstellt.

Betrachtet man das Problem des naturgemäß (Selbsterkenntnis-schwachen) Jungseins von außen, dann kommt man (wie vielleicht in vielen Fällen unsere Eltern) sehr oft zum Schluss, dass Beziehungen zum Scheitern verurteilt sind. Der Fehler, von außen betrachtet, der vielen Jungen, die mit Ansage in den Kakao greifen, ist, statt Ratschläge aktiv einzuholen und zu beachten, den Egotrip des gefühlten Erwachsenseins zu wählen. Meinetwegen ist das normal oder auch hormoninduziert normal, damit sich jeder, der zu faul ist über sich nachzudenken, sogleich wieder eine Rechtfertigung zurechtlegen kann...

Von innen betrachtet, ist man gewöhnlich so lange hilflos (weil erkenntnislos), bis man selbst genug eigene Erfahrungen gemacht hat oder andere um Rat fragt, die mehr Wissen und Erfahrung als man selbst hat, um eine Erkenntniserweiterung zu ermöglichen.

Und zur Lüge schon vorm Altar: Wieder muss ich mich wiederholen, dass Selbstkritik eine jener vorzüglichen Eigenschaften ist, die Beziehungen ermöglichen. Auch elementare Selbstwahrnehmung und Intelligenz gehören dazu, aber es bleibt die Synthese bezüglich zweier Personen vorzunehmen. Egal, wie die gewachsen sind, sie können sich selbst falsch wahrnehmen, danach wieder falsch beurteilen und doch zu einem (lebenslang) richtigen Resultat kommen. Dafür müssen die beiden lediglich in irgendeiner Weise niveaugleich (bitte nicht nach diesem Wort fragen, sondern selber nachdenken) sein.

Zuletzt: Es kommt nicht darauf an, dass die Tragfähigkeit dahin ist oder nicht, sondern, dass man darüber (ehrlich) spricht. Frauen sind meiner Ansicht nach mit einer festeren Befähigung ausgestattet, eine Beziehung zusammen zu halten, als Männer und haben diesbezüglich ebenso einen festeren Willen.

Wenn eine Frau sagt, sie möchte mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen, dann möchte sie regelmäßig hierdurch die Chance auf gedankliche Nähe und ein Umfeld, das Austausch und Ehrlichkeit zulässt. Männer sind es sehr häufig, die das nicht kapieren, sich dennoch nicht führen lassen und sich am Ende wundern, wenn durch die mit jeder zeitlichen Entwicklung einhergehend nötigen Standortbestimmungen und Konformitätsüberprüfungen nicht erfolgen und dadurch - oh Wunder! - eine Beziehung auseinander driftet und dann kaputt ist.

Sich führen lassen, sich selbst fühlen und ständig an sich arbeiten, den anderen sich selbst fühlen lassen und ihm den dafür nötigen Freiraum gewähren, ehrlich sein, indem man die Angst vor sich selbst besiegt - aus diesen magischen Zutaten besteht der Zaubertrank der glücklichen Beziehung.


Und...dann gibt es aber auch noch den Expertenmodus: Wieso soll ich mehr tun als sie? Ich will auch mal Freizeit haben, da kann ich nicht über mich nachdenken? Wieso offen reden, bin ich schwul? Wieso: Sie braucht mehr Zeit für sich? Hat sie doch, sie muss doch nur die Kinder erziehen...Jedenfalls, egal. Ich fick ne andere, hab ich Spaß...Äh, sie hat's gemerkt, scheiße. Naja, wir waren jung, als wir zusammen kamen, musste ja mit 'ner Trennung enden...

Tut mir Leid, wenn ich eine so abgrundtief dämlich-durchsichtige, rein dem Selbstnutzen dienende Rechtfertigungskampagne für mich selbst starten wollte, müsste ich erst mein Selbstwertgefühl runterfackeln...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben



Wenn man es schon tut, aus welchen Gründen auch immer, sollte man sein eigenes Gewissen damit belasten und nicht versuchten durch die "Beichte" sein Gewissen rein zu waschen und die Scheiße beim Partner abzuladen.



Über den Status der Verallgemeinerung, dass "man" "sollte" waren wir doch schon drüber hinaus.

Wenn beide Partner sich lieben, spricht nichts gegen ein offenes Gespräch, und wenn alles - wie so oft behauptet wird - "bestens" ist. ist es bestens, gönnt man dem anderen alles. Und wenn nicht, wenn einer "was besseres" finden möchte bei den Seitensprüngen, diskriminiert er den Partner noch mehr.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand so leben möchte.


Geschrieben (bearbeitet)


Es sollte ein "Wikileaks" für die Offenlegung von "Seitensprung-Geheimnissen" geben! ...


Toll! Man kann sich sogar selbst zitieren!
Dieses Forum bringt mich ja immer wieder auf neue Ideen. Und warum soll man darauf warten, dass ein anderer die eigenen Ideen umsetzt?

Hab' mir gerade eben eine geeignete Domain gesichert.
Jetzt muss ich mir nur noch den technischen (Wikimedia- oder Foren-Software?) organisatorischen und juristischen Hintergrund überlegen, denn es gilt, auf jeden Fall Fakes zu unterbinden - die würden nur zu Stress führen.
Dann geht demnächst die erste deutsche Whistleblower-Plattform für enttäuschte Liebespartner online.

Schau'n mer mal, ob die "Liebe" dabei etwas gewinnen kann...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

eine verdammt aussichtsreich erscheinende idee!!!


Geschrieben

Toll! Man kann sich sogar selbst zitieren! ...
Dann geht demnächst die erste deutsche Whistleblower-Plattform für enttäuschte Liebespartner online.

Schau'n mer mal, ob die "Liebe" dabei etwas gewinnen kann...



Tolle Idee, halt uns auf dem Laufenden!


Ps. Das mit dem Unterstreichen war auf einen vorangegangenen Beitrag gemünzt.

Und in Bezug auf Deine Anmerkung in Hinsicht auf die "Polyamorie" - nun, ich war/bin monogam, dass ich mit zwei 'Frauen' zusammen lebe, ging von den Beiden und nicht von mir aus, ich bin buchstäblich überrumpelt und ausgetrixt worden und das ist kein Spruch. Selbst nach wiederum 10 Jahren habe ich immer noch Zweifel; bitte nicht falsch verstehen ich liebe beide und sie wissen von meiner Liebe und meinen Zweifeln!


Geschrieben

Schon mal darüber nachgedacht, dass es auch an einem selber liegen kann, dass der Partner fremdgeht?


Wäret ihr so nett und würdet mir Gründe nennen , die zu dieser Annahme führen ?
Also was tue ich , damit mein Partner das Gefühl , den Drang hat , er müsse fremdgehen


Geschrieben (bearbeitet)

@ panpete

Danke für die ausführliche Schilderung, dessen, was Du unter Fundament verstehst. Leider sehe ich darin keinen brauchbaren Ratschlag für die Praxis. Es ist nicht mehr als graue Theorie und zielt am Leben vorbei.. Stelle Dir zwei junge Menschen vor, die vor der Entscheidung stehen zu heiraten oder nicht. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten sich vor der Eheschließung fragen, ob diese ewig halten wird oder nicht. Sie werden sich auch bestimmt, so gut es geht, selber hinterfragen. Und wenn ich Dich jetzt richtig verstanden habe, dann sollten die jungen Leute sich vorher von " Erwachsenen " sagen lassen, ob sie zusammen passen oder nicht? Ich weiß nicht, ob Du es getan hast, ich jedenfalls nicht, ich kenne auch niemanden, der dies getan hätte. Im Prinzip hast Du ja Recht, dass man von außen betrachtet, schon viel früher Beziehungsprobleme eines Paares erkennt als die Betroffenen selber,. Das liegt aber daran, dass die von außen Betrachtenden emotionsfrei die Sache betrachten, die Betroffenen aber stärker emotional handeln. Und diese Tatsache werden wir durch Theorien nie verändern können, es sei denn Wissenschaftler würden die Menschheit gentechnisch manipulieren.

Eine Sache bekomme ich nicht zusammen gepuzzelt. Du schriebst in einem Beitrag weiter unten, Du hättest in verschiedenen Häfen Kinder - also mit verschiedenen Frauen - kann ich jetzt nach Lektüre Deiner Ansicht vom Fundament einer Beziehung und ihren Ingredienzien nun überhaupt nicht vestehen. Du hättest doch mit Deinem Wissen mit der ersten Frau eine Musterbeziehung führen müssen, wo an Seitensprung und an Internetseiten wie Poppen.de gar nicht erst zu denken sein dürfte. Oder hattest Du vor Deiner ersten Beziehung nur vergessen, einen " Erwachsenen " um Rat zu fragen? Das könnten wir gut verstehen und nachvollziehen.

Apropos Seitensprung. Du schriebst:

Zitat Auch ich sage, lebte und lebe, dass ein Seitensprung für mich nicht infrage kommt.

Dabei sei die Spitzfindigkeit erwähnt, dass ein explizit angekündigter und zuvor besprochener "Seitensprung" nur noch dem Wortlaut nach mit einem eigentlichen Seitensprung verwandt ist. Zitatende


Mit anderen Worten, wenn ich den Seitensprung vorher ankündige, dann ist es keiner. Ich glaube, das sehen die meisten hier anders.
Für mich ist das genauso wie der von Dir zitierte Expertenmodus, der von Dir ja folgendermaßen kommentiert wurde.

Zitat : Tut mir Leid, wenn ich eine so abgrundtief dämlich-durchsichtige, rein dem Selbstnutzen dienende Rechtfertigungskampagne für mich selbst starten wollte, müsste ich erst mein Selbstwertgefühl runterfackeln... Zitatende

Außerdem, wenn jeder sich seine eigene Definition von Treue und Seitensprung zurecht legen würde, dann wären wir alle ehrliche, treue Saubermänner und Sauberfrauen, dann gäbe es weder Seitensprünge noch Seiten wie P.de

Alles in allem ist Deine Argumentation sehr auf Theorie ausgelegt und in Teilen widersprüchlich. Ich weiss nicht warum, aber Du erinnerst mich an einen Eheberater, der selber schon vier gescheiterte Ehen hinter sich hat.

Nichts für ungut


bearbeitet von SMpaarOB
Geschrieben (bearbeitet)

...Eheberater, der selber schon vier gescheiterte Ehen hinter sich hat...


Entschuldigung, wenn ich mich dazwischen pfusche, aber wenn wir von unseren Eheberatern erwarten, dass sie selbst gelingende Beziehungen führen, von unseren Ärzten, dass sie vor Gesundheit strotzen, von unseren Psychothe***uten, dass sie nie eine ernsthafte seelische Störung hatten, dann hätten wir lauter untaugliche Experten! Überall da, wo ein logisch-rationales Verstehen nicht weiterhilft, ist Mitfühlen / Einfühlen / Empathie gefragt - dazu aber sind fundierte selbstgemachte und durchlittene Erfahrungen in der Sache nötig.

Ein "Profiler" ist umso besser in seinem Job, je mehr kriminelle Energie und Fantasie er selbst in sich hat. Nur dadurch kann er die inneren Vorgänge in seinem "Zielobjekt" mitempfinden, verstehen und vorausahnen. Die besten Profiler sind verkappte Psychopathen und Schwerkriminelle - die mit größter Mühe soeben die Kurve gekriegt und sich auf die "andere Seite" geschlagen haben - aber auch jederzeit wieder "umkippen" könnten. (Man muss 'n bisschen auf sie aufpassen).

Ein Psychothe***ut, der niemals eine schwere Depression, und niemals eine wahnhafte Psychose oder eine energiereiche Manie in sich erlebt hat, kann überhaupt nicht nachvollziehen und verstehen, was da gerade in seinem Patienten vor sich geht. Er würde genau so untaugliche "Durchhalteparolen" ausgeben, wie jeder fachliche Laie.

Ein Arzt, der nie selbst "auf Drogen" stand, nicht säuft, nicht raucht, kein Übergewicht hat, keine hochriskanten Sexualpraktiken betreibt, sich niemals selbst das Leben nehmen wollte und ständig "gesund" ist, taugt allenfalls als chirurgischer Handwerker, aber nicht als einfühlsamer Heiler.

Und ein Eheberater, dem alle Beziehungen (eigentlich dürfte es ja nur eine sein) rundum gelingen, kann doch gar nicht mitempfinden und begreifen, welche Probleme seine Klienten eigentlich haben. Die Erfahrung des eigenen Scheiterns ist sogar eine essentielle Voraussetzung für seine Tauglichkeit.

Ein Wegweiser, der völlig verdreckt und heruntergekommen ist und kaum erkennbar in der Gegend steht, zeigt aber dennoch den richtigen Weg an (solange ihn kein Vandale verdreht hat).

Und wo kämen wir hin, wenn unsere Kirchenmänner nicht mit dem Teufel im Bunde und auf Pädophilie stünden...? Wären die überhaupt glaubhaft, wenn sie mit Verzückung in der Stimme in höchsten Tönen vom "guten Vater im Himmel" redeten? Nur im Angesicht seines Gegensatzes erscheint das Angestrebte strahlend und erstrebenswert. Ein "Gott" ohne "Teufel" wäre überflüssig, nutzlos. Ja - das is irgendwie beknackt, aber menschlich!
LG Fatzi


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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