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Zivilcourage Pro oder Contra?


la****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

****Edit: Gedanken zu Menschenmüll, chinesischen Lösungen und christlich-abendländischer Tradition in Mitteleuropa gelöscht. ****

Machen wir uns nichts vor: Zivilcourage wird DESHALB so bewundert, weil sie eine Seltenheit ist, und weil sie sich nicht immer auszahlt. Posthume Orden und Ehrenzeichen sind am Ende eben doch nur ein schwacher Trost.

Wegschauen IST einfacher und Angst IST eine natürliche Sache. Es wäre schon viel gewonnen, wenn Menschen nicht weg schauen würden.

Hätte sich auf dem Bahnsteig in München eine Traube von Menschen gebildet, die vielleicht nicht körperlich einschreiten, aber wenigstens rufen "Lassen sie den Mann in Ruhe", dann wäre es vielleicht anders gelaufen. So lange GAR keine Reaktion kommt, so lange sich alle nur weg drehen, können die Täter sich sicher fühlen: "Passiert ja nichts".


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Quotierung repariert. Absatz entfernt, um nicht weiter von Topic weg zu führen.
Geschrieben

christlich-abendländischer Tradition in Mitteleuropa ****

.




Was glaubst du denn,was mich das interessiert....


Geschrieben

Hätte sich auf dem Bahnsteig in München eine Traube von Menschen gebildet, die vielleicht nicht körperlich einschreiten, aber wenigstens rufen "Lassen sie den Mann in Ruhe", dann wäre es vielleicht anders gelaufen. So lange GAR keine Reaktion kommt, so lange sich alle nur weg drehen, können die Täter sich sicher fühlen: "Passiert ja nichts".



Selbst das hält Täter nicht ab auf ihr Opfer weiterhin einzuschlagen. Ich habe es selbst erlebt, nicht als Opfer sondern als der, der dazu kam und das dann beendet hat.

ca. 20 Menschen standen um drei Obdachlose rum und sprachen den einen(ca. 25 Jahre alten) immer an, er solle den anderen(ca. 65 jahre alten) nicht schlagen. Sie hatten zwar die Polizei gerufen, sahen aber trotzdem nur zu.

Ich fand es erschreckend.


Geschrieben

ca. 20 Menschen standen um drei Obdachlose rum und sprachen den einen(ca. 25 Jahre alten) immer an, er solle den anderen(ca. 65 jahre alten) nicht schlagen. Sie hatten zwar die Polizei gerufen, sahen aber trotzdem nur zu.

Jedenfalls war das besser, als die Sache zu ignorieren. Direktes Einschreiten ist nicht jedermanns Sache. So schön es wäre, wenn es mehr Helden gibt... Real sind sie eben Mangelware.

Und ich bin mir in einem ganz sicher:

Wenn 20 Mensch da sind und moralischen Rückhalt geben, dann findet sich leichter einer, der noch etwas näher rangeht. Die meisten sind keine Übermenschen. Aber wenn man Zustimmung im Rücken hat, dann fällt es sicher leichter, als wenn man ganz alleine auf weiter Flur ist.


Geschrieben

Ich fürchte, man kann erst definitiv sagen, was man zu tun bereit ist, wenn man in einer Gefahrensituation ist! Wer nicht speziell dafür ausgebildet ist oder eben der Typ ist, der immer dazwischengeht, wird wohl je nach Situation und Tagesform reagieren.

Von mir selber kenne ich es so, dass ich an manchen Tagen einfach furchtlos dazwischen gehe (früher in den Dorfdiskos waren Schlägereien an der Tagesordnung), an anderen aber hoffe, irgendein Mann würde sich kümmern. Dabei wäre es unter Umständen sogar besser, wenn eine Frau sich einmischt, da manche Täter immerhin (noch!) einen Minimalehrencodex haben. Leider weiß man das aber vorher nicht....


Geschrieben (bearbeitet)


Mit in meinem Abteil sass ein junger grosser und kräftiger Bundeswehrsoldat der sich vor den Jungs aufbaute und seine "Macht" demonstrieren wollte. Er raunzte sie in einem Ton an, der meines Erachtens nicht dem Anlass entsprach....
Irgendwann nervte mich die Situation nur noch und ich ging nach vorne, bat den BW-Soldaten um einen gemässigteren Ton und fragte die Jungs ob sie sich nicht einen Platz suchen möchten wo sie andere Reisenden nicht beim Ein- und Aussteigen hinderten.
Ich erklärte ihnen was für einen Eindruck sie wohl auf ältere Reisende machen würden und diese evtl. Angst vor ihnen hätten und ob sie das denn wollten.
Einer der Jugendlichen lächelte mich an und sagte, es freue ihn dass es auch noch Menschen gebe mit denen man normal reden könne.
!



Ich denke das ist ein ganz ganz wichtiger Punkt...Generell ist der Umgang untereinander in unserer Gesellschaft sehr verbessserungswürdig....jeder Erwachsener ist ein Vorbild...Die heranwachsende Jugend...- das Spiegelbild der Gesellschaft.

Solche Aggressionen bilden sich nicht von allein.

Und das die Gesellschaft noch keine effektive Lösung gefunden hat beweist, dass sie den Pudelskern nicht erkennen können bzw. wollen

...Denn der steckt in jedem einzelnen selbst.
Wir sind geprägt von Vourteilen, die ja leider oft ein wahren Hintergrund haben aber uahc oft aus Unwissenheit und Hörensagen bestehen
Aber Vorurteile machen blind und lassen oft Gutes im verborgenem


Diese Jungendlichen sind unglaublich sensibel. Was man auf den ersten Blick garnicht erkennen mag
Sie erkennen sofort wenn jemand heuchlerisch, machthungrig oder verletzbar ist.

Es ist sehr schwierig an sie heranzukommen wenn man keine Empathie entwickeln kann oder möchte
Man muss sich oft förmlich den Respekt und das Vertrauen erarbeiten...Und das erlangt man nicht wenn man mit Vorurteilen und Respektlosigkeit an sie heran tritt.

Die meisten Jugendlichen sind ja keine unbelehrbaren Soziopathen.

Man muss den richtigen Nerv treffen, dann öffnen sie sich und lassen auch mit sich reden.
Und genau diesen Nerv treffen z.b. so Gestalten wie Bushido, Savas und Co.
Das Komische, Sie selbst sind ziemlich widersprüchlich .

Zum einen huldigen sie Gewalt, sexuelle Ausschweifungen und Frauenfeindlichkeit zum anderen haben sie erkannt
das ihre Popularität den Jugendlichen helfen kann andere Wege zu finden mit Aggressionen, Hass, Wut, Verzweiflung etc. umzugehen.
Aber die Jugend generell ist ambivalent. und diese Ambivalenz verwirrt sie...Sie wissen selbst nicht mit ihrem Facettenreichtum umzugehen.

Aber das können nicht nur Menschen aus der HipHopSzene

Z.B. Mein alter Schulleiter-ein Traum...

Er war/ist lustig,cool hatte immer einen lockeren Spruch und nahm das was man sagte ernst...

Aber konnte auch anders
Wenn er sauer wurde, gab es keine Gnade. Man wurde von ihm demaßen nieder gewalzt., das es kaum einer wagte dann auch nur Ansatzweise den Mund aufzumachen...

Aber genau dafür haben die Schüler ihn geliebt...er hat uns klar unsere Grenzen aufgezeigt, hatte aber immer ein Ohr für Probleme, man konnte mit ihm lachen und rumalbern... Er hatte kein Problem damit, Härte aber auch Schwäche zu zeigen und...blieb dabei AUTHETISCH.


@ Telefongeliebte...

Das es manchmal was bringt, als Frau dazwischen zu gehen, stimmt..zumindets bekommt dann nicht so schnell Eins aufs Auge...aber oftmals wird man nicht ernst genommen/wahrgenommen...oder es kommen so sprüchen, "mensch verpiss dich du Schlampe"
Viele Männer fühlen sich auch in ihrer Männlichkeit beschnitten wenn Frau meint sie in "Männerangelegenheiten" einmischen zu müssen.
Aber das muss man dann in kauf nehmen wenn man helfen will


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)



Und jetzt auf den bösen Staat einzuhauen, ist m.E. auch nicht ganz kosher -- die Krux ist hier die Verhältnismäßiigkeit. Erstens sind Minderjährige eben auch minder verantwortlich (und man kann da auch die Aufsichtspflichten NICHT weiter in Anspruch nehmen), aber dafür gelegentlich auch leichter verführbar (Selbstbestätigung in der Clique z.B.) und zweitens muß staat auch zwischen verschiedenen Strafen für verschiedene, ggf. ähnliche Vergehen nivellieren.
.



Hallo, gehts noch ???

Mit 18 gilt man als Volljährig. Man darf eigentlich alles.

Sobald es aber an eine Bestrafung geht kommt wieder ein Jugendstrafrecht.

Wer mit 18 alles will und darf, der hat sich auch als erwachsener bestrafen zu lassen und nicht seine schwere Kindheit oder seine Herkunft als Strafmilderung anerkennen zu lassen.

Gruss aus Celle


bearbeitet von Cellerpaar
Geschrieben

Tja so einfach ist das aber nicht...Zumal der Staat die Volljährikeit von 21 auf 18 runtergestuft hat...Jeder hat höchstwahrscheinlich selbst bemerkt, das man im Alter zwischen 18 und 21 einen ziemlich umfangreichen Reifeprozess durchlebt. Oft ist man sich in der Zeit seiner Tragweiter der Schuld nicht bewusst
Man sollte die Umstände nicht komplett außen vor lassen es aber auch nicht als alleinige als Ausrede für Taten durchgehen lassen. Leider ist es schwirig sich von der "Schwarz/Weiß-Malerei zu lösen...aber ich denke es ist machbar
Es ist schon richtig so, dass sich die Gerichte Spielraum im Strafmaß haben


Geschrieben


Es ist schon richtig so, dass sich die Gerichte Spielraum im Strafmaß haben



Kommt nur darauf an,welchen.....

Ich hab da ma was von sehr erfolgreichen Boot-Camps gehört...

Wo war das bloss noch....


Geschrieben

BootCamps, haben viele Vorteile aber auch Nachteile...sie sind im jedem Fall nicht schlecht aber stark verbesserungswürdig.


Geschrieben

BootCamps, haben viele Vorteile ...

Zu denen aber nicht unbedingt die Ermutigung und Befähigung zur Zivilcourage gehört.


Geschrieben

nicht schlecht aber stark verbesserungswürdig.



Dann lies ma zu Ende.....


Geschrieben (bearbeitet)

Zu denen aber nicht unbedingt die Ermutigung und Befähigung zur Zivilcourage gehört.




Na ich denke schon das Zivilcorage auch in Bootcamps gefördert bzw. antrainiert werden kann
Ich denke einer der Grundsätze von Zivilcorage ist das Gemeinschaftsgefühl!

Ich habe zwar nur Vorstellungen darüber wie es wirklich in Bootcamps abgeht, war halt nie selbst in einem...Aber es sind bestimmt viele Eigenheiten militärischen Institutionen wiederzufinden.

Und eine Armeen prädigen doch einem Kameradschaft, Gruppendynamik, "Fairness" etc.
"Der Eine hiflt dem Anderen und nur gemeinsam sind wir Stark"


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe zwar nur Vorstellungen darüber wie es wirklich in Bootcamps abgeht, war halt nie selbst in einem...Aber es sind bestimmt viele Eigenheiten militärischen Institutionen wiederzufinden.

Bootcamps SIND Teil von militärischen Organisationen. (Oder ein müder ziviler Abklatsch davon.)

Zur Einführung in die Idee empfehle ich Stanley Kubrick: Full Metal Jacket.

Dort geht es per Definition -wenn überhaupt- dann um soldatische Tugenden. Insbesondere um Gehorsam.
Ich würde nicht so weit gehen, dass Zivilcourage gerade das Gegenteil (von soldatischer Couragiertheit) ist... Aber sie ist sicher etwas sehr anderes.

****Edit: Grau gefärbtes zur Klarheit ergänzt****


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Nachtrag (grau)
Geschrieben

Bootcamps SIND Teil von militärischen Organisationen. (Oder ein müder ziviler Abklatsch davon.)

Zur Einführung in die Idee empfehle ich Stanley Kubrick: Full Metal Jacket.

Dort geht es per Definition -wenn überhaupt- dann um soldatische Tugenden. Insbesondere um Gehorsam.




Da gehts aber um Kriegsvorbereitungen,nicht um gesellschaftliche Werte zu vermitteln...

Aber durchaus ergeben sich da Überschneidungen,sogar sehr gesunde.......


Geschrieben (bearbeitet)

So und nun werden halt die negativen Eigenschaften angeschnitten

Der Wunsch nach Gehorsamkeit geht oft nicht ohne Manipulation und Willensbruch einher...
In der Armee bist du nur einer von vielen deine Individualität und deine Wertigkeit ist nur an deinem Rang messbar.
Deine WehWehchen interessieren Niemanden sonderlich. Entweder du bist kampfbereit oder du bist es nicht.

Man kann diese Charakteristika durchaus auf unsere Gesellschaft übertragen...Nur hier wird gern verschönt und verschnörkelt und es wird uns vorgegaukelt jeder einzelne von uns ist was ganz besonderes...Und da liegt der Hund begraben. Ein gutes Beispiel von Doppelmoral und zwar vom aller Feinsten


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ein gutes Beispiel von Doppelmoral und zwar vom aller Feinsten



Ich sachs ja,stumpf ohne Ende......


Geschrieben

Wer mit 18 alles will und darf, der hat sich auch als erwachsener bestrafen zu lassen und nicht seine schwere Kindheit oder seine Herkunft als Strafmilderung anerkennen zu lassen.



Wie schön, dass manche Leute schon als vernünftige Erwachsene auf die Welt gekommen sind! Denkt mal genau nach,was ihr zwischen 14 und 20 evtl. auch für einen Mist gemacht habt! Es wird immer so getan, als seien die heutigen Kinder und Jugendlichen so schlimm, aber gerade wenn eine Herrenrunde mal anfängt, Geschichten von früher zu erzählen, dann denke ich immer, was die für ein Glück hatten, dass ihre Abenteuer meist glimpflich ausgingen.

Ich persönlich war ein extrem braver ***ie. Habe nie Schule geschwänzt, brav meine Hausaufgaben gemacht, nie geraucht, gekifft oder getrunken und nicht mal einen Lolli im Laden mitgehen lassen. Tja, damit wollte ich nicht sagen, welch Wunderkind ich war, sondern dass ich einfach Glück hatte! Meine Eltern waren immer für mich da, haben mich nie misshandelt, mich auf eine gute Schule geschickt und sie haben großen Wert auf soziales Handeln gelegt. Ich wurde sparsam erzogen, hatte aber immer Geld, wenn ich was brauchte und meine Freunde waren alle ebenfalls vglw. brav.

Wäre ich aber unter anderen Bedingungen aufgewachsen, sähe die Sache schon anders aus. Was wäre gewesen, wenn mein Vater ein Säufer gewesen wäre? Oder ich Halbwaise und meine Mutter hätte Depressionen bekommen und sich nicht gekümmert? Oder ein Onkel hätte mich missbraucht? Oder meine Mutter hätte während der Schwangerschaft gesoffen? Oder, oder, oder ....

Es ist völlig richtig, dass ein Mensch, der unter schwierigen Bedingungen groß wurde, vor Gericht mildernde Umstände bekommt. Das hilft zwar dem Opfer nichts und soll auch kein Entschuldigung für jedwedes Fehlverhalten sein, aber es macht manche Taten nachvollziehbarer!


Geschrieben

Ja mit 18 J.darf man alles

aber

hat er der jenige GENUG Reife???????????????????????????


Geschrieben

Na Trooper wer oder was ist denn gemeint?




Deine Aussage,nicht du......


Geschrieben

Nur hier wird gern verschönt und verschnörkelt und es wird uns vorgegaukelt jeder einzelne von uns ist was ganz besonderes...

Wer noch nicht mal von sich selber glaubt, dass er etwas besonderes ist...

Jener Münchner war bestimmt ein besonderer Mensch. Aber er war sicher kein einmaliges Exemplar und Wundertier. Er ist derjenige von vielen, der ganz spektakulär gescheitert ist.

Aufrechte und couragierte Menschen kommen zwar nicht 12 auf ein Dutzend, aber es gibt sicher eine Menge mehr, als uns der Medien-Rummel derzeit einreden will.


Geschrieben (bearbeitet)

na dann...
Zustimmung von Trooper und dann noch knutschende Smilies-....ich bin überfordert

@SommerBrise
ich weiß nicht wie man das nennt was ich da beschrieben habe...die Ironie in der Ironie???
keine Ahnung,

Vielleicht hast du mich falsch verstanden....natürlich ist jeder Mensch was einzigartig und somit was ganz Besonderes...Aber im Ganzen gesehen ist jeder nur einer von Vielen!
Und das ist ein Problem in der Gesellschaft ...sie vermitteln dir individualiät aber leben das Gegenteil.
Und dieses wirklich traurige Ereigniss spiegelt es auf grausame Art und Weise wieder.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

...ich bin überfordert



Macht nix,du bist nicht allein....


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