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Warum heimlich bi in der Partnerschaft


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb Bellastella7:

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht wieso man zu feige ist die Wahrheit zu sagen, im Prinzip kann man doch nur gewinnen

Grundsätzlich kann ich deine Ansicht verstehen, aber es ist selten so einfach.

Ein Coming-out ist schon für viele Singles nicht leicht. Dann lernt man jemanden kennen, ist einander zugetan, muss aber erst Vertrauen zu dieser Person aufbauen. Der homosexuelle Anteil ist bei vielen Bisexuellen auch gar nicht so stark ausgeprägt, und im Hochgefühl des Hetero-Verliebtseins ist er dann gar nicht spürbar und somit nicht mehr präsent. Da zählen eben viele andere Dinge. Und irgendwann gibt es das Phänomen des vermeintlich verpassten "richtigen Zeitpunkts". Plötzlich erscheint es zu spät, das Thema überhaupt noch anzusprechen.

Ich gestehe es den bisexuellen Menschen zu, dass sie es schwierig finden können, sich auch einer festen Partnerin zu outen. Jeder darf selbst entscheiden, welche sexuelle Vorliebe er seinem Partner mitteilt und welche nicht. Und wenn schon vorher klar ist, dass die Partnerin oder der Partner eine bestimmte Vorliebe, vorsichtig gesagt, ablehnt, dann darf jeder entscheiden, ob er sie dem anderen unter die Nase reiben will oder nicht. Das betrifft nicht ausschließlich Bisexualität, sondern ganz allgemein jede mögliche Vorliebe.

Eine Vorliebe zu haben, bedeutet auch nicht, dass diese auf Nebenschauplätzen ausgelebt wird. Hier im Poppen-Kosmos sehen wir eine verzerrte Realität, in der offenbar viele ihre Neigungen ohne Wissen des Partners in die Tat umsetzen wollen. Das kommt im wahren Leben zwar auch vor, aber doch deutlich seltener als es hier den Anschein hat. Eine solche Vorliebe ist einfach da. Sie ist nicht per se verkehrt, sondern wird es erst dann, wenn sie in der Beziehung zum Problem wird oder wenn sie ungesetzliche Aktivitäten betrifft. Die meisten Seitensprünge und Affären haben nichts mit nicht ausgelebten Vorlieben zu tun, sondern einfach nur damit, dass es da plötzlich auch jemand anderen gab.

Ich selbst habe zwar ein grundsätzliches Bi-Interesse schon als junger Erwachsener entdeckt, die ernsthaft gespürte Bisexualität aber erst im Laufe einer langjährigen Heterobeziehung entwickelt. In dieser Beziehung habe ich das nie thematisiert, aber auch nicht ausgelebt. In späteren Beziehungen habe ich es dann möglichst frühzeitig in der Kennenlern- und Verliebensphase kommuniziert, was nie ein Problem war. Aber ich versuche auch nicht, diese Vorliebe zwingend und regelmäßig in die Tat umzusetzen. Hätte ich das vor, dann wären Frauen vermutlich eher abgeneigt, sich auf mich einzulassen.

Für andere ist es vielleicht nicht so relevant, ob die Partnerin ein Verständnis für solche Vorlieben hat oder nicht. Deswegen sind sie auch mit Frauen in Beziehung, die Bisexualität ablehnen. Mir dagegen ist es wichtig, dass die Frau, mit der ich in Beziehung bin, das versteht und vorurteilsfrei damit umgeht. Ich kann meine Ansicht aber nicht auf alle biinteressierten Männer übertragen. Sie dürfen selbst entscheiden, wie sie das handhaben. Man kann ihnen schwerlich vorschreiben, so zu handeln, wie man selbst es tun würde.

Geschrieben

Muss man immer alles erklären ? Jeder hat doch vermutlich seinen Grund dafür ..

Geschrieben
vor 51 Minuten, schrieb FrenulumLinguae:

Grundsätzlich kann ich deine Ansicht verstehen, aber es ist selten so einfach.

Ein Coming-out ist schon für viele Singles nicht leicht. Dann lernt man jemanden kennen, ist einander zugetan, muss aber erst Vertrauen zu dieser Person aufbauen. Der homosexuelle Anteil ist bei vielen Bisexuellen auch gar nicht so stark ausgeprägt, und im Hochgefühl des Hetero-Verliebtseins ist er dann gar nicht spürbar und somit nicht mehr präsent. Da zählen eben viele andere Dinge. Und irgendwann gibt es das Phänomen des vermeintlich verpassten "richtigen Zeitpunkts". Plötzlich erscheint es zu spät, das Thema überhaupt noch anzusprechen.

Ich gestehe es den bisexuellen Menschen zu, dass sie es schwierig finden können, sich auch einer festen Partnerin zu outen. Jeder darf selbst entscheiden, welche sexuelle Vorliebe er seinem Partner mitteilt und welche nicht. Und wenn schon vorher klar ist, dass die Partnerin oder der Partner eine bestimmte Vorliebe, vorsichtig gesagt, ablehnt, dann darf jeder entscheiden, ob er sie dem anderen unter die Nase reiben will oder nicht. Das betrifft nicht ausschließlich Bisexualität, sondern ganz allgemein jede mögliche Vorliebe.

Eine Vorliebe zu haben, bedeutet auch nicht, dass diese auf Nebenschauplätzen ausgelebt wird. Hier im Poppen-Kosmos sehen wir eine verzerrte Realität, in der offenbar viele ihre Neigungen ohne Wissen des Partners in die Tat umsetzen wollen. Das kommt im wahren Leben zwar auch vor, aber doch deutlich seltener als es hier den Anschein hat. Eine solche Vorliebe ist einfach da. Sie ist nicht per se verkehrt, sondern wird es erst dann, wenn sie in der Beziehung zum Problem wird oder wenn sie ungesetzliche Aktivitäten betrifft. Die meisten Seitensprünge und Affären haben nichts mit nicht ausgelebten Vorlieben zu tun, sondern einfach nur damit, dass es da plötzlich auch jemand anderen gab.

Ich selbst habe zwar ein grundsätzliches Bi-Interesse schon als junger Erwachsener entdeckt, die ernsthaft gespürte Bisexualität aber erst im Laufe einer langjährigen Heterobeziehung entwickelt. In dieser Beziehung habe ich das nie thematisiert, aber auch nicht ausgelebt. In späteren Beziehungen habe ich es dann möglichst frühzeitig in der Kennenlern- und Verliebensphase kommuniziert, was nie ein Problem war. Aber ich versuche auch nicht, diese Vorliebe zwingend und regelmäßig in die Tat umzusetzen. Hätte ich das vor, dann wären Frauen vermutlich eher abgeneigt, sich auf mich einzulassen.

Für andere ist es vielleicht nicht so relevant, ob die Partnerin ein Verständnis für solche Vorlieben hat oder nicht. Deswegen sind sie auch mit Frauen in Beziehung, die Bisexualität ablehnen. Mir dagegen ist es wichtig, dass die Frau, mit der ich in Beziehung bin, das versteht und vorurteilsfrei damit umgeht. Ich kann meine Ansicht aber nicht auf alle biinteressierten Männer übertragen. Sie dürfen selbst entscheiden, wie sie das handhaben. Man kann ihnen schwerlich vorschreiben, so zu handeln, wie man selbst es tun würde.

Du sprichst mir voll aus dem Herzen. Deine Wahrnehmung ist auch meine....nur besser erklärt 😍😍😍😍

Geschrieben

Naja, dass schwule/lesbische Paare in DE heiraten können, ist erst ein paar Jahre her. Ich denke, für Personen , die auf Frauen und Männer stehen gibt es immer noch Vorbehalte.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Das ist mir egal, ob mein Partner bi oder nicht ist. Von seinen Erfahrungen profitiere ich dann auch.

Leidenschaften und Wünsche unterdrücken, ist viel schlimmer.

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