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Gebundene Männer sind tabu


4a****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Ich frage mich immer wieder, wieso wirklich "normales" menschliches Verhalten hier immer angekreidet wird.



Das ist falsch und macht hier auch keiner. Jeder darf eine Moral haben, jeder darf sich hier seinen Sexpartner aussuchen und jeder darf hier seine Meinung sagen, von dem Recht wird ja auch reichlich Gebrauch gemacht. Es gibt hier Konsens darüber und man muss diese allgemeinplätzigen Grundsätze nicht bis zum Erbrechen wiederholen, wie es hier immer wieder und wieder geschieht. Niemand wirft dir hier vor, dass du eine Meinung hast, eine Moral hast, eine Auswahl triffst.

Sehr viel interessanter ist doch der Inhalt oder neudeutsch: Content, was für unterschiedliche Moralvorstellungen zum tragen kommen, nach welchen Entscheidungskriterien eine Auswahl der Sexpartner erfolgt und was für Ursachen und Hintergründe zu der und der Meinung geführt haben, dazu ganz typisch die Äußerung:


Was auch immer die individuellen Gründe der Frauen sein mögen, ...



Wenn man natürlich von diesen inhaltlichen abstrahiert, wird man immer nur dazu kommen, die unstrittigen Allgemeinplätze (s.o.) vor sich her zu beten.

Noch ein nicht verstandener Punkt von oben zwischendurch:

Je mehr sich in den höheren Altersstufen das Verhältnis von Männern und Frauen demografisch zuungunsten der Frauen verschiebt, desto schwieriger wird es einen (Sexual)Partner zu finden, weil die "wenigen" Männer noch liert/verheiratet oder schon gestorben sind. Deswegen tut sich eine zahlenmäßige Lücke auf und gibt es ja so viele einsame Frauen/Witwen im höheren Alter, die dem Sex abschwören, obwohl sie es vielleicht gar nicht wollen, etc. und keinen Partner mehr finden. Hinzu kommt eine Verschärfung der Situation schon ab 40/50, wenn 90 % der Frauen liierte Männer ausschließen und sehr wählerisch sich selber ein Bein stellen (nicht umsonst wird auch bei p.de darüber gejammert). Da fängt nämlich in diesen Jahrgangsstufen die demografische Verschiebung an, und verschiedene Frauen versuchen z.B. dies zu umgehen, indem sie sich mit jüngeren Männern einlassen. Das interessante ist doch die Wechselwirkung beider Phänomene herauszufinden und die Folgeerscheinungen hier zu diskutieren.


Der Umstand, dass hier seit Anbeginn immer wieder seitens der liierten Männer das Thema aufkommt, dass Frauen sie nicht wollen, verurteilen etc. zeigt doch ganz sicher eins: Was auch immer die individuellen Gründe der Frauen sein mögen, sie scheinen an sich solidarischer mit ihren Geschlechtsgenossinnen zu sein, liierte Frauen klagen hier nämlich nie, dass sie wegen ihres Beziehungsstatus nicht gevögelt werden. Männer scheint es also eher nicht zu stören, wenn ihre Geschlechtsgenossen beschissen werden.



Ich meine nicht, dass Frauen solidarischer sind, in der Konkurrenz um einen Mann abzukriegen. Verschiedene Ansichten in dem Thread haben eher das Gegenteil zu Tage gefördert. In dem obigen Statement wird aber - das ist doch das spannende - unterschwellig ein Beziehungsmodell mit Treueversprechen und romantischer Liebesvorstellung als das unterstellt richtige mitgeliefert. Warum liierte Frauen nicht klagen und wesentlich leichter einen männlichen Sexpartner im Seitensprung finden, weil Männer eben nicht dieses an die traditionelle Kleinfamilie anknüpfende "geschlossene" Modell zugrunde legen, was ihnen im letzten Satz ja genüsslich als Regelverstoß unter die Nase gerieben wird, als empörende Nichtrücksichtnahme der anderen Geschlechtsgenossen um dieses Modell nach außen zu legitimieren.

Um es noch einmal deutlich zu sagen: mir geht es nicht darum, überhaupt vorzuhalten einen Moralkodex zu haben, sondern zu hinterfragen, welchen Inhalt diese Ansicht transportiert und was sich dahinter verbirgt.


bearbeitet von mundspieler
Geschrieben




Je mehr sich in den höheren Altersstufen das Verhältnis von Männern und Frauen demografisch zuungunsten der Frauen verschiebt, desto schwieriger wird es einen (Sexual)Partner zu finden, weil die "wenigen" Männer noch liert/verheiratet oder schon gestorben sind. Deswegen tut sich eine zahlenmäßige Lücke auf und gibt es ja so viele einsame Frauen/Witwen im höheren Alter, die dem Sex abschwören, obwohl sie es vielleicht gar nicht wollen, etc. und keinen Partner mehr finden.



Deiner theorie nach müsste dann das Verhältnis auf dieser seite nicht 10:1 von Männern zu frauen sein, sondern genau umgekehrt. und es gäbe gar keine jammerthreads von Männern, sondern nur von Frauen.

Wann werden Frauen Witwen? meinst du mit dem höheren Alter 70 +? diese Altersklasse können wir bei dieser Diskussion doch wohl vernachlässigen, machen sie doch höchstens einen bruchteil der user hier aus.


In dem obigen Statement wird aber - das ist doch das spannende - unterschwellig ein Beziehungsmodell mit Treueversprechen und romantischer Liebesvorstellung als das unterstellt richtige mitgeliefert. Warum liierte Frauen nicht klagen und wesentlich leichter einen männlichen Sexpartner im Seitensprung finden, weil Männer eben nicht dieses an die traditionelle Kleinfamilie anknüpfende "geschlossene" Modell zugrunde legen, was ihnen im letzten Satz ja genüsslich als Regelverstoß unter die Nase gerieben wird, als empörende Nichtrücksichtnahme der anderen Geschlechtsgenossen um dieses Modell nach außen zu legitimieren.


dieses beziehungsmodell ist zurzeit noch das traditionelle und gesellschaftlich anerkannte, auch gesetzlich sanktionierte. (Familie steht unter bes. Schutz des Staates)

Männer legen nicht die Kleinfamilie zugrunde? mit wem sind die Frauen denn dann verheiratet? gibt es nur Homo-Ehen? Und gibt es keine Männer, die wert auf Treue legen? Du kannst doch nicht von dir auf "alle" Männer schließen.

Mir erschließt sich dein statement nicht so richtig. Es liest sich, als ob hier Frauen keine sex-partner fänden. glaub mir, ein posting in "Sie sucht ihn", und frau hat für die nächsten Monate sexuell "ausgesorgt"


Geschrieben

Der demografische Faktor, der sich angeblich zu Ungunsten der Frauen entwickelt, wäre immer zu vernachlässigen.
Mal ganz gerundsätzlich: Zeigt Frau Fickbereitschaft und ist nicht "wählerisch", findet sie sofort jemanden. Ist kein Kunststück.
Nach Aussage meiner Mutter (84) suchen die Männer im fortgeschrittenen Alter "eigentlich eine Krankenschwester". Und "das braucht man sich nicht antun".
Da hat man also doch sowieso ganz andere Probleme als Sex.

Mein Vater ist seit 38 Jahren tot, meine Mutter wurde also schon in jüngeren Jahren Witwe. Keineswegs tritt dieses Ereignis erst ab 70plus ein.
Es gab anschließend noch 2 Männer, die versuchten, Kontakt zu meiner Mutter aufzunehmen, aber sie blockte das sofort im Vorfeld ab, weil sie keinen mehr wollte und sagte zu mir: Ich könnte allenfalls einen gebrauchen, der anpackt. Nicht einen, der mir noch mehr Arbeit macht. Die meisten Männer sind nur eine Belastung.
Klare Ansage...


Geschrieben

Klar, das kann einen auch in jungen jahren treffen, in jedem alter - auch die Männer. Leider kannte ich auch Frauen, die jung gestorben sind (Brustkrebs z.b.), und mann und kleine Kinder hinterließen.

aber das ist demographisch auch zu vernachlässigen.

In der kriegsgeneration war es allerdings so, dass es sehr viele Witwen gab. Meine Oma z.b. hat sich der Familie gewidmet und wollte gar keinen Mann mehr.


Geschrieben

... diese armen Männer...und Frauen wie ich mit ehrlichen Absichten und Loyalität kriegen dann diese Gefühlskrüppel vor die Füße. ...



Soll das ein Witz oder Ironie sein?

Blöööödsinn...

Wie sich jemand Dir gegenüber verhält, ist (s)eine/ihre willentliche Entscheidung und kein bedingter Reflex. Wenn mich jemand emotional verletzt, dann letztendlich deshalb, weil ich es zugelassen und/oder nicht rechtzeitig erkannt habe, wie negativ/schräg jemand drauf ist.

Sicher, schlechte Erfahrungen machen einen vorsichtig, aber damit hat man noch lange kein Recht, sie an anderen auszulassen - sprich, andere, die nichts dafür können, dafür büßen zu lassen. Verrohung von Gefühlen heißt, daß jemand diese Verrohung bei sich selber zuläßt, sich treiben und gehen läßt, anstatt sich dagegen zu verwahren.
.


Geschrieben

Deiner theorie nach müsste dann das Verhältnis auf dieser seite nicht 10:1 von Männern zu frauen sein, sondern genau umgekehrt. und es gäbe gar keine jammerthreads von Männern, sondern nur von Frauen.




Ich denke nicht, daß das Verhältnis hier auf diesem Portal
repräsentativ für unsere Gesellschaft ist. Es mag zwar hier ein
Männerüberschuss geben, aber in Deutschlang gesamt gibt es mehr Frauen als Männer.



dieses beziehungsmodell ist zurzeit noch das traditionelle und gesellschaftlich anerkannte, auch gesetzlich sanktionierte. (Familie steht unter bes. Schutz des Staates)



Wie du schon richtig bemerkt hast...noch ! Allerdings zeigt sich eine allmähliche Aufweichung dieses Modells ...zum Beipiel
durch die Homo-Ehe. Zudem haben Familienforscher für die Zukunft einen Rückgang der traditionellen Familien und eine
Zunahme von Lebensgemeinschaften und "offenen" Ehen progonstiziert.



Du kannst doch nicht von dir auf "alle" Männer schließen.



Du aber auch nicht. Also dein persönlichen Männerbild nicht auf alle Männer projektzieren.


Es liest sich, als ob hier Frauen keine sex-partner fänden. glaub mir, ein posting in "Sie sucht ihn", und frau hat für die nächsten Monate sexuell "ausgesorgt"



Als Mann würde ich sagen....Super Sache. Mann spart sich die Suche, weil Frau zu ihm kommt, und hat seinen Spass.
Frage ist doch, wieviele Frauen sich mit einer Rolle als Sexpartner zufrieden geben würden.

Die meisten Männer sind nur eine Belastung.
Klare Ansage...



Hmmm...und um die paar Männer. die keine Belastung sind, kloppen sich die Frauen. Gibt ja genug Frauen (auch hier ), die sich mit einem Mann dauerhaft belasten wollen..was scheinbar nicht so richtig von Erfolg gekrönt ist.
reales Ergebnis: immer mehr Single-Haushalte und alleinerziehende Mütter.

Hier gibt es ja auch einen Threat, wo man sich beschwert, daß es für eine Frau ab 40 schwer ist, einen Mann zu finden.

Warum ist das so ??

Dazu kann sich jeder seinen Teil selber denken.

Der Baer


Geschrieben

Die Frau ab 40 weiß aber auch, daß sie im Ernstfall allein klarkommt, darum belastet sie sich nicht mehr wahllos...
ganz einfach!


Geschrieben

Seltsam...wenn Frau ab 40 alleine klarkommt, warum will sich dann überhaupt mit einem Mann belasten ! Samariterkomplex?


Geschrieben

Wie sich jemand Dir gegenüber verhält, ist (s)eine/ihre willentliche Entscheidung und kein bedingter Reflex. Wenn mich jemand emotional verletzt, dann letztendlich deshalb, weil ich es zugelassen und/oder nicht rechtzeitig erkannt habe, wie negativ/schräg jemand drauf ist.

Sicher, schlechte Erfahrungen machen einen vorsichtig, aber damit hat man noch lange kein Recht, sie an anderen auszulassen - sprich, andere, die nichts dafür können, dafür büßen zu lassen. .


Obwohl Summertime ja mir unterstellt hat, dass Frauen wie ich die Männer zu emotionalen Krüppeln machen würde (auch wenn ich absolut nicht verstanden habe, wodurch eigentlich und auch keine Männer kenne, die verroht sind), muss ich dir da widersprechen. Man kann negative Erfahrungen überwinden, aber natürlich hinterlassen sie Spuren. Wenn ich von 5 Menschen übel belogen werde, werde ich nicht mehr so gutgläubig sein. Wenn mich mehrere Partner betrogen haben, werde ich nicht mehr so leicht Vertrauen fassen und evtl. bei Nichtigkeiten schon Alarmglocken klingeln. Wenn ich mit zwei Männern zusammen war, die erst nett waren, später aber gewalttätig wurden, werde ich beim dritten Mann diese Angst lange nicht ablegen können.

Zum Glück sind wir Menschen aber keine Pawlow'schen Hunde. Wir können in verschiedenen Dimensionen denken und alle möglichen Erfahrungen und Wissensquellen berücksichtigen. Aber generell wird ein Mensch, der viele negative Erfahrungen gemacht hat, anders durchs Leben gehen als einer, dem das erspart blieb. Leider ist in diesem Zusammenhang die Kindheit sehr prägend. Wer stets Liebe, Geborgenheit und Sicherheit bekommen hat, hat deutlich bessere Bedingungen als jemand, der von klein auf mit Misshandlung, Missachtung oder Missbrauch konfrontiert wurde.

Da schließt sich der Kreis zum Thema. Ich gehe durchaus davon aus, dass Menschen, die notorisch lügen und betrügen, irgendwelche Defizite haben.


Geschrieben

Die Frau ab 40 weiß aber auch, daß sie im Ernstfall allein klarkommt..



Eben.

Deshalb: Lebt den Ernstfall!


LG xray666


Geschrieben

weil Männer eben nicht dieses an die traditionelle Kleinfamilie anknüpfende "geschlossene" Modell zugrunde legen,









Wie du schon richtig bemerkt hast...noch ! Allerdings zeigt sich eine allmähliche Aufweichung dieses Modells ...zum Beipiel
durch die Homo-Ehe. Zudem haben Familienforscher für die Zukunft einen Rückgang der traditionellen Familien und eine
Zunahme von Lebensgemeinschaften und "offenen" Ehen progonstiziert.



stimmt, und das finde ich auch gut so. Aber mein Einwand war nur die Antwort auf o.g. Zitat. dort steht eindeutig "Männer".




Du aber auch nicht. Also dein persönlichen Männerbild nicht auf alle Männer projektzieren.



wo hab ich das? Mein bild ist differenziert, es gibt solche und solche.

und ich habe festgestellt, dass es auch Männer gibt, die an Traditionen festhalten bzw. Wert auf Treue legen. wenn ich Männer kennen lernen ( nicht auf dieser Seite) , und denen erzähle, dass ich auf Treue keinen Wert lege - aber auf ehrlichkeit!!!! - ernte ich meist Unverständnis.



Hmmm...und um die paar Männer. die keine Belastung sind, kloppen sich die Frauen. Gibt ja genug Frauen (auch hier ), die sich mit einem Mann dauerhaft belasten wollen..was scheinbar nicht so richtig von Erfolg gekrönt ist.
reales Ergebnis: immer mehr Single-Haushalte und alleinerziehende Mütter.




Seltsamerweise sind aber gleichviele Frauen wie Männer liiert bzw. nicht liiert.


Geschrieben

Meiner Meinung nach sind Frauen oder Männer tabuloser, wenn sie gebunden sind. Entweder assoziiere ich da zu viel hinein, oder ich sehe ganz klar den Unterschied zu emotionalen Bindungen, wenn sie solche darstellen.


Geschrieben

Und warum scheint es so, als seien gebundene Menschen tabuloser?

Weil es vielen unmöglich erscheint, Fantasien die über Kuschelsex hinausgehen, dem Partner, den man liebt, anzuvertrauen. Da haben viele Angst, alles was über die Hündchenstellung hinausgeht, werde als pervers angesehen. Wenn das mit einer unverbindlichen Sexbekanntschaft passiert, trifft man sich halt nicht mehr. Der Vorwurf des Partners, man sei pervers, kann hingegen Grundfeste erschüttern.

Oft hat aber auch Mann ein Problem damit, wenn seine Lebenspartnerin sich anderen Sex als in der Missionarsstellung wünscht. Da geht das Bild der "Heiligen", die für Mann und Kinder sorgt, flöten. Das passt nicht ins Weltbild. Wonach bitte schön nur andere Frauen sexuell ungezügelt zu sein haben.


Geschrieben

Fotografin, auch wenn deine Darstellung sicher etwas überspitzt ist, aber grundsätzlich hast du da absolut Recht!
Bei mir haben sich sicher ein paar hundert Männer (gerade am Telefon) beklagt, wie langweilig der Sex mit ihrer Ehefrau sei und wie selten diese Lust hätte. Umgekehrt haben mir aber auch Männer berichtet, dass sie Verhältnisse mit gebundenen Frauen hätten, die bei ihnen so ganz anders seien, als der Ehemann sie am Stammtisch darstellt.

Tja, und dann ist es eben bei ein paar Liebhabern passiert, dass die Frau von der Rivalin erfuhr. Plötzlich redeten beide wieder ganz offen miteinander und siehe da, auch die Frau hatte sexuelle Wünsche, Bedürfnisse, von denen der Mann keine Ahnung hatte. Ich möchte nicht wissen, bei wie vielen Paaren sporadischer Blümchensex läuft und in Wahrheit träumen beide von etwas ganz anderem.

Daher: Bevor ihr euch den Weg des geringsten Widerstandes sucht und eure sexuellen Wünsche mit einer neuen Frau (gilt umgekehrt genauso) auslebt, versucht doch erst einmal an eurer Beziehung zu arbeiten!

Ich persönlich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es manchmal leichter ist, etwas mit jemanden auszuprobieren, der einem nicht nahe steht. Wenn mir der Mann nichts bedeutet, kann er doch denken, was immer er will.


Geschrieben

..

Tja, und dann ist es eben bei ein paar Liebhabern passiert, ..

ist aber auf alle Fälle sehr ungewöhnlich, wenn man davon ausgehen muss, dass sich jede Beziehung irgendwann einmal kennengelernt hat

Ich frage mich nicht, aber wisst ihr wie pervers diese Vorstellung ist, gerade dass beide das gleiche wollen und es keiner bekommt. Verdunkelt da nicht die Realität, die immer einen Umkehrschluss zulässt.

Tabulosigkeit muss ein Zustand sein, der es teilweise nicht ermöglicht darüber zu reden oder etwas zuzulassen!


Geschrieben

ist aber auf alle Fälle sehr ungewöhnlich, wenn man davon ausgehen muss, dass sich jede Beziehung irgendwann einmal kennengelernt hat
Ich frage mich nicht, aber wisst ihr wie pervers diese Vorstellung ist, gerade dass beide das gleiche wollen und es keiner bekommt. !


Findest du? Ne, das ist es leider gar nicht. Wenn ich mir anschaue, zu welchen sexuellen Einschränkungen bei mir die katholische Erziehung geführt hat! Zwar habe ich die Religion überwunden, aber die Tabus saßen lange fest. Ich kannte mal einen Zeugen Jehova, der kannte mit 50 keinen Oralsex, weil das seine Religion verbietet. Ein anderer meinte mal zu mir, als ich es "a tergo" wollte: "Buh, du kennst vielleicht Sachen!" Oder die Freundin, die vor der Hochzeit stand und nicht wusste, wie sich ein Orgasmus anfühlt. Als ich sie entsetzt fragte, ob sie denn bei der Selbstbefriedigung keinen hat, stellte sich heraus, dass sie das nie versucht hatte!

Viele Leute können nicht offen über dieses wichtige Thema sprechen. Ihnen ist das ganze Thema peinlich, sie haben nicht die passenden Worte oder große Angst, den Partner zu verletzen, wenn sie etwas kritisieren oder gar ausgefallene Wünsche offenbaren. Wie sagst du denn jemanden, mit dem du seit 20 Jahren Blümchensex hast, dass du BDSM oder NS ausprobieren willst? Außerdem entwickelt man sich weiter - möglicherweise aber in unterschiedliche Richtungen. Was meinst du, warum so viele Frauen beim Sex keinen Orgasmus bekommen? Viele Paare reden zu wenig oder einfach nicht offen miteinander.

Ich nehme mich selbst da nicht mal aus! Mit anderen Menschen kann ich über sämtlichen Details der Sexualität sprechen, mit meinem Mann gar nicht. Der hat mich einfach so oft zurückgewiesen und vermittelt eine derart asexuelle Atmosphäre, dass das nicht mehr geht.


Geschrieben

Veränderung, ganz einfach; mit der eigenen Realität immerwieder auseinandersetzen und zugeben, dass ich z.B keine Veränderung möchte, vielleicht..

Andererseits einzusehen, dass alles irgendwann einmal seinen Anfang nahm und immer wieder kommt.

Meist kommen diese Erkenntnisse zusammen , wenn sie kommen und zeigen zugleich den Weg heraus. Das ist in der Liebe und in der Wirtschaft so. Ganz Pauschal


Geschrieben

Deiner theorie nach müsste dann das Verhältnis auf dieser seite nicht 10:1 von Männern zu frauen sein, sondern genau umgekehrt. und es gäbe gar keine jammerthreads von Männern, sondern nur von Frauen.

...

Mir erschließt sich dein statement nicht so richtig. Es liest sich, als ob hier Frauen keine sex-partner fänden.



Mandarina, du musst zwischen der demografischen Männer/Frauen-Relation und der Anmeldungsquote bei p.de unterscheiden. Beide verlaufen nicht parallel, haben nichts miteinander zu tun. Aber beide haben, gesamtgesellschaftlich gesehen, Auswirkungen auf das (Sex)Partnerwahlverhalten. Dass Frauen keine Partner finden würden, habe ich nirgends behauptet und ist somit eine Unterstellung, die auch falsch ist.


Wann werden Frauen Witwen? meinst du mit dem höheren Alter 70 +? diese Altersklasse können wir bei dieser Diskussion doch wohl vernachlässigen, machen sie doch höchstens einen bruchteil der user hier aus.




Nein um die 70+ ging es mir nicht, Mandarina, sondern um die Anfang/Mitte 40er bis Mitte/Ende 60er, übrigens die Altersjahrgänge mit der überwiegend von Frauen initiierten höchsten Scheidungsquote. Die Kinder sind aus dem Haus und eventuell sind die 3,5 oder 10 Jahre älteren Männer auch schon tot. Die Frauen sind in den Wechseljahren: die einen geben noch mal richtig Gas und wollen alles erleben (und haben sich bei p.de angemeldet), was der Sex hergibt. Die anderen sagen, bloß nicht und haben damit abgeschlossen und sind dann die einsamen Frauen oder Witwen, die nicht nochmal anstrengende Partnerbeziehungen eingehen möchten, sich nicht umstellen können und auch ihre liebgewonnenen Ansprüche und Gepflogenheiten nicht missen wollen.



dieses beziehungsmodell ist zurzeit noch das traditionelle und gesellschaftlich anerkannte, auch gesetzlich sanktionierte. (Familie steht unter bes. Schutz des Staates)




Traditionell ja, gesetzlich sanktioniert ja, wobei die Widersprüche zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und ideologisch-politischer Strategie immer weiter auseinanderklaffen, etwa beim Ehegattensplitting, bei der Benachteiligung von sogenannten eheähnlichen Gemeinschaften auch Bedarfsgemeinschaften genannt, alleinerziehender Mütter und Väter etc. Das Steuerrecht ist neben der Einkommens-und Vermögensverteilung, der Bildungs- und Gesundheitspolitik einer der Kernpunkte sozialer Ungerechtigkeit und der gesellschaftlichen Polarisierung in Arm und Reich.

Gesellschaftlich anerkannt: ne wirklich nicht. 50 % Single-Haushalte in den Großstädten und Alleinerziehende und Patchworkfamilienm zeigen, dass die traditionelle Kleinfamilie in starker Auflösung begriffen ist, auch wenn die Politik ideologisch daran festhält.



Männer legen nicht die Kleinfamilie zugrunde? mit wem sind die Frauen denn dann verheiratet? gibt es nur Homo-Ehen? Und gibt es keine Männer, die wert auf Treue legen? Du kannst doch nicht von dir auf "alle" Männer schließen.



Von mir ist auch nicht die Rede und es geht auch nicht um alle Männer, sondern um Männer die sich liierten Frauen eher zuwenden als umgekehrt. Da musst du schon mal genauer lesen, Mandarina.




Der demografische Faktor, der sich angeblich zu Ungunsten der Frauen entwickelt, wäre immer zu vernachlässigen.



Warum ist der demografische Faktor i m m e r zu vernachlässigen, wenn doch die Relation sich in den genannten Altergruppen beginnend zuungunsten der Frauen verschiebt. (Die exakten Zahlen kannst du beim Bundesamt für Statistik leicht einsehen.) Das musst du schon mal erklären, Silbersternchen.



Mein Vater ist seit 38 Jahren tot, meine Mutter wurde also schon in jüngeren Jahren Witwe. Keineswegs tritt dieses Ereignis erst ab 70plus ein.



Das ist übrigens ein schönes Einzelfallbeispiel, das zeigt, wie der demografische Faktor Einfluss nimmt und sich auswirkt. Du widersprichst dir in dem Beitrag also selbst.


Nach Aussage meiner Mutter (84) suchen die Männer im fortgeschrittenen Alter "eigentlich eine Krankenschwester". Und "das braucht man sich nicht antun".

...

Die meisten Männer sind nur eine Belastung.
Klare Ansage...




Das ist eine ziemlich einseitige Ansicht, da es ja auch Frauen mit Brustkrebs und Gebärmutterhals etc. gibt, insb. in den oben genannten Jahrgängen, die von den Männern durchaus gepflegt werden. Im höheren Alter ist jeder froh um einen sozial verantwortlichen Partner, der den anderen erkrankten, behinderten oder dementen Partner versorgt. Da sieht man dann, ob Liebe auch noch härteste Situationen aushält oder der eine den anderen schasst.

Sofern Sex noch ein Thema in der Altersgruppe der Frauen ist, ist es qualitativ wie quantitativ schwieriger einen passenden Partner noch zu finden und die Mehrzahl der Frauen passen eher den ungünstigen Bedingungen, ganz abgesehen von den kulturellen Vorstellungen mit Jugend- und Schönheitswahn, wonach Sex im höheren Alter immer noch verpönt wird.


Geschrieben



Je mehr sich in den höheren Altersstufen das Verhältnis von Männern und Frauen demografisch zuungunsten der Frauen verschiebt, desto schwieriger wird es einen (Sexual)Partner zu finden, weil die "wenigen" Männer noch liert/verheiratet oder schon gestorben sind. Deswegen tut sich eine zahlenmäßige Lücke auf und gibt es ja so viele einsame Frauen/Witwen im höheren Alter, die dem Sex abschwören, obwohl sie es vielleicht gar nicht wollen, etc. und keinen Partner mehr finden. Hinzu kommt eine Verschärfung der Situation schon ab 40/50, wenn 90 % der Frauen liierte Männer ausschließen und sehr wählerisch sich selber ein Bein stellen (nicht umsonst wird auch bei p.de darüber gejammert). Da fängt nämlich in diesen Jahrgangsstufen die demografische Verschiebung an, und verschiedene Frauen versuchen z.B. dies zu umgehen, indem sie sich mit jüngeren Männern einlassen. Das interessante ist doch die Wechselwirkung beider Phänomene herauszufinden und die Folgeerscheinungen hier zu diskutieren.



weil Männer eben nicht dieses an die traditionelle Kleinfamilie anknüpfende "geschlossene" Modell zugrunde legen,




Mandarina, du musst zwischen der demografischen Männer/Frauen-Relation und der Anmeldungsquote bei p.de unterscheiden.



Wenn Frauen so einsam und verzweifelt wären, wie du es oben schreibst, wären hier weitaus mehr Frauen angemeldet. Denn auch diese Seite ist ein gewisses Spiegelbild der Gesellschaft.

Dass Frauen keine Partner finden würden, habe ich nirgends behauptet und ist somit eine Unterstellung, die auch falsch ist.



siehe oben



....und sind dann die einsamen Frauen oder Witwen, die nicht nochmal anstrengende Partnerbeziehungen eingehen möchten, sich nicht umstellen können und auch ihre liebgewonnenen Ansprüche und Gepflogenheiten nicht missen wollen.



Wenn sie es nicht wollen, sind sie auch nicht einsam. Sie sind vielleicht allein, aber zwischen einem selbstgewählten Alleinsein und einsamkeit besteht ein himmelweiter unterschied.







Gesellschaftlich anerkannt: ne wirklich nicht. 50 % Single-Haushalte in den Großstädten und Alleinerziehende und Patchworkfamilienm zeigen, dass die traditionelle Kleinfamilie in starker Auflösung begriffen ist, auch wenn die Politik ideologisch daran festhält.




Von mir ist auch nicht die Rede und es geht auch nicht um alle Männer, sondern um Männer die sich liierten Frauen eher zuwenden als umgekehrt. Da musst du schon mal genauer lesen, Mandarina.



Wenn ICH genauer lesen soll, dann musst du doch genauer ausdrücken.


Geschrieben (bearbeitet)

Der demografische Faktor, der sich zu Ungunsten der Frauen verschiebt, ist deswegen im fortgeschrittenen Alter kein Thema mehr, da viele Frauen dann sowieso keinen Mann mehr wollen.
Die Männer, die also noch auf dem Markt sind, können sich dann die Frauen untereinander aufteilen, die unbedingt nochmal oder wieder einen haben wollen.
Gegenseitige Pflege unter Eheleuten, die miteinander alt geworden sind, kein Thema, aber ich habe durchaus Verständnis, wenn jemand im fortgeschrittenen Alter, der schon lange allein lebt, sagt, daß er sich niemanden anlachen will, den er dann pflegen müßte.
Da es aber immer Leute geben wird, für die es ungemein wichtig ist, "gebraucht" zu werden, wird es auch immer welche geben, die dazu bereit sind.
Was die Pflege ganz generell angeht, es gibt die Möglichkeit einer Patientenverfügung (zur rechten Zeit gemacht, wenn der Tag X eintritt, ist es zu spät), um zu verhindern, daß man sich selber und andere jahrelang mit Pflege quälen muß.
Wer mit seinem Krebs (weil von dem oben die Rede war) noch jahrelang buchstäblich krebsen will, darf dies ja auch tun.
Es gibt in diesem Lande gottseidank aber keine Pflicht, sich endlos (zum Wohle der Ärzteschaft und der Heime) behandeln zu lassen.
Das Leben darf auch irgendwann von den Betroffenen als erfüllt und vollendet angesehen werden.
Eine Bekannte meiner Mutter hat all ihre Medikamente abgesetzt, ganz bewußt. Sie sagte meiner Mutter, was sie tat. Sie lebte dann kein Jahr mehr. So kann man das auch machen, falls alle Stricke reißen. Man muß nicht alles schlucken, wenn man nicht mehr mag.
Ob man einsam ist, darüber bestimmt man grundsätzlich selbst. Nicht jeder Alleinlebende ist automatisch einsam sowie nicht jeder in Familie Lebende automatisch immer Entertainment hat.
Es gibt Leute, die brauchen viel Zeit für sich selber, kennen keine Langeweile, haben soviele Interessen, daß sie keinen Menschen vermissen oder überhaupt noch brauchen können. Im Einzelfall kann es sogar so sein, daß andere Menschen, die nicht zufällig genauso sind, eher blockieren würden.

Daß dann Leute sagen, ich bleibe allein, erscheint mir nachvollziehbar, denn für diese wäre das Zusammensein mit jemand tatsächlich nur noch eine Belastung.
Wenn jemand für sich entscheidet, allein (nicht unbedingt einsam! Sind 2 Paar Schuhe) zu bleiben, ist das legitim und berechtigt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

@Mandarina

Mehr Frauen bei p.de? Nein, das ist der klassische Konflikt zwischen Sehnsüchten und moralischen Skrupeln bzw. Sozialisation: die einen überwinden sie, die anderen finden sich damit ab.

Sich an bestimmte (wenn auch als solche erkannte) Bedingungen anzupassen, ist nicht gerade eine freiwillige, selbst gewollte Entscheidung. Man will etwas anderes, kann aber nicht, weil die Verhältnisse so sind wie sie sind. Realitätsanpassung und willentliche Entscheidung sind zwei Paar Stiefel.

Beschäftigungstherapie um sich von Einsamkeit und Langeweile abzulenken, ist auch eine Form von Selbsttäuschung. Aber in einer allgemein bespielten Gesellschaft von der Wiege bis zur Bahre fällt das vielleicht gar nicht so auf. Bekanntlich kann man ja auch in einer Ansammlung von Menschen, in der Masse ziemlich einsam sein.




Der demografische Faktor, der sich zu Ungunsten der Frauen verschiebt, ist deswegen im fortgeschrittenen Alter kein Thema mehr, da viele Frauen dann sowieso keinen Mann mehr wollen.



Vielleicht wird auch andersrum ein Schuh draus: Weil sie trotz Suche keinen passenden Partner gefunden haben, weil sie nicht mehr so flexibel sind (wie es in einem anderen Thread schon mal diskutiert wurde), auch mit gewachsenen Ansprüchen, wollen sie dann irgendwann auch keinen Partner mehr und wenn die dann noch gebrechlich werden oder bald wegsterben werden, wird es eh schwierig.



Was die Pflege ganz generell angeht, es gibt die Möglichkeit einer Patientenverfügung (zur rechten Zeit gemacht, wenn der Tag X eintritt, ist es zu spät), um zu verhindern, daß man sich selber und andere jahrelang mit Pflege quälen muß.
Wer mit seinem Krebs (weil von dem oben die Rede war) noch jahrelang buchstäblich krebsen will, darf dies ja auch tun.
Es gibt in diesem Lande gottseidank aber keine Pflicht, sich endlos (zum Wohle der Ärzteschaft und der Heime) behandeln zu lassen.
Das Leben darf auch irgendwann von den Betroffenen als erfüllt und vollendet angesehen werden.



Patientenverfügung und Pflegefall?

Wenn man kurz vor dem unausweichlichen Tod steht, mag das ja sinnvoll sein. Aber es gibt genug Pflegefälle, die "einfach" Hilfe brauchen um ihren eingeschränkten Alltag zu bewältigen und wie man aus den Pflegeheimen weiß (ich empfehle da die Bücher von Markus Breitscheidel), liegt die Situation dort ziemlich im Argen und bei zunehmender Zahl dementer Personen, wird noch einiges auf diese Gesellschaft zukommen. Aber vielleicht bist du ja eine Anhängerin "des kostengünstigen, sozialverträglichen Frühablebens", das die Ausgaben der Rentenversicherung dämpfen hilft, was ja von neoliberaler Seite mit Verve betrieben wird.



Ob man einsam ist, darüber bestimmt man grundsätzlich selbst. Nicht jeder Alleinlebende ist automatisch einsam sowie nicht jeder in Familie Lebende automatisch immer Entertainment hat.
Es gibt Leute, die brauchen viel Zeit für sich selber, kennen keine Langeweile, haben soviele Interessen, daß sie keinen Menschen vermissen oder überhaupt noch brauchen können.



Siehe oben: nicht alles, was als willentliche individuelle Entscheidung erscheint, ist eine solche, schließlich leben wir in bestimmten Strukturen und Verhältnissen, die uns durchaus Zwänge auferlegen. Die Menschen leben nicht in einer abgeschirmten Laborsituation, möchte ich mal zu Bedenken geben.

Ja, "nicht jeder Alleinstehende ist automatisch einsam". Ausnahmen bestätigen die Regel, aber sonst würde es nicht so viele Klagen meist hinter vorgehaltener Hand von einsamen zurückgezogen lebenden Frauen auch in meinem Bekanntenkreis geben. Ich war jahrelang in einem Mehrgenerationenprojekt und auch auf Regionaltagungen, da war das ein virulentes Thema. Und: wer will sich schon gerne nach außen hin, vereinsamt zeigen, wo in unserer Lifestyle-Gesellschaft schon ein Freundeskreis unter 1000 bei Facebook uncool ist.

Aber ich würde vorschlagen, wir kommen wieder von der Peripherie ins Zentrum des Themas zurück: gebundene Männer sind Tabu.


bearbeitet von mundspieler
Geschrieben (bearbeitet)

Der demografische Faktor, der sich zu Ungunsten der Frauen verschiebt, ist deswegen im fortgeschrittenen Alter kein Thema mehr, da viele Frauen dann sowieso keinen Mann mehr wollen.
.


Die Frauen, die jetzt alt sind, entstammen einer ganz anderen Generation! Da war es in vielen Ehen noch üblich, dass der Mann arbeiten ging, die Frau den Rest erledigte. Wenn der Mann dann in Rente ging, wusste er oft nichts mit sich anzufangen, nervte die Frau, die nun eher mehr Arbeit hatte als zuvor. Oder aber die Ehe war so lange und glücklich, dass die Frauen sich gar nicht vorstellen können, sich je wieder zu verlieben. Übrigens gerade ganz großes Thema in Japan! Dort änderte sich die Scheidungsgesetzgebung und Frauen bekommen in Zukunft einen gerechteren Anteil an der Rente ihres Mannes. Die Männer sind überwiegend Paschas und werden den Ehefrauen scheinbar so lästig, dass nun Unmengen von Japanerinnen die Scheidung einreichen, wenn der Gatte in Ruhestand geht.

Wenn aber in 20 Jahren meine Generation in Rente geht, wird die Situation doch ganz anders aussehen. Die Partnerschaften waren in der Regel partnerschaftlicher, die Frauen emanzipierter und dem Sex aufgeschlossener - dafür sind viele Frauen auch gewohnt, dass man keine lebenslangen Beziehungen führt, sondern mehrere "Lebensabschnittsgefährten" hat.
Falls nicht die Wechseljahre meine Libido zerstören, kann ich mir für mich selbst nicht vorstellen, dass ich mit 65 sage: "Zum Glück ist nun auch die Sache mit dem Sex erledigt!" Ich hoffe doch, dass ich mir möglichst lange eine erfüllte Sexualität bewahren kann!

Zu dem Thema, dass auf Grund des demografischen Wandels viel mehr Frauen hier angemeldet sein müssten: Die meisten Frauen trauen sich einfach nicht! Ich outete neulich mal auf einem Frauenforum auf dieser Plattform zu sein. Selbst Frauen, die nach Liebhaber suchten, meinten, dass allein der Name "Poppen.de" für sie so abschreckend sei, dass sie hier nie suchen würden. Da wollen Frauen keinesfalls ihre Ehe riskieren, aber selbst fürs Bett muss es jemand sein, der sie vorher hofiert und ihnen die Illusion von Liebe gibt. Eine gute Freundin von mir ist seit 20 Jahren mehr oder weniger allein - die würde dennoch nie offensiv suchen, sondern wartet lieber immer noch auf den Traumprinzen. Versteh ich einfach nicht!

Wenn ich mit Frauen rede, höre ich meist, dass Sex ohne Liebe für sie gar nicht geht. Dabei ist doch Sex an und für sich so wunder-, wunderschön, dass es doch reichen sollte, wenn man sich gegenseitig mag und achtet. Lieber gehen manche Frauen Beziehungen zu Vollidioten ein, als sich einzugestehen, dass auch sie schlichtweg sexuelle Bedürfnisse haben. Es dauert doch manchmal Jahre, bis man jemanden trifft, mit dem man eine Beziehung leben kann, muss man so lange auf Sex verzichten? Anscheinend sitzen in unserer Generation all die Vorurteile, dass Frauen zurückhaltend und keusch sein sollen, dass promiske Frauen Schlampen seien, dass Männer zu bereitwillige Frauen benutzen und dann wegwerfen, noch verdammt tief in den Gehirnen!


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben

@Mandarina

Mehr Frauen bei p.de? Nein, das ist der klassische Konflikt zwischen Sehnsüchten und moralischen Skrupeln bzw. Sozialisation: die einen überwinden sie, die anderen finden sich damit ab.

Sich an bestimmte (wenn auch als solche erkannte) Bedingungen anzupassen, ist nicht gerade eine freiwillige, selbst gewollte Entscheidung. Man will etwas anderes, kann aber nicht, weil die Verhältnisse so sind wie sie sind. Realitätsanpassung und willentliche Entscheidung sind zwei Paar Stiefel.

Beschäftigungstherapie um sich von Einsamkeit und Langeweile abzulenken, ist auch eine Form von Selbsttäuschung. Aber in einer allgemein bespielten Gesellschaft von der Wiege bis zur Bahre fällt das vielleicht gar nicht so auf.




Du scheinst dir die Welt gerne so zu machen, wie du sie haben willst. Ich verstehe aber nicht so ganz, was du damit sagen willst.

Du scheinst Frauen nicht zu glauben, dass sie freiwillig singles sind. In einem anderen post schreibst du, dass eine scheidung oft von Frauen initiiert werden.

als Beispiel in meinem fall, es ist jahre her, aber mir ist ein Gedanke, den ich in meiner ehe hatte, aufgrund deines posts wieder eingefallen: ich dachte nämlich: Mit diesem mann wirst du total vereinsamen! Er war nämlich eifersüchtig auf alles und jedes, sogar auf "normale" Freunde, nicht etwa auf Sexpartner. Als er endlich auszog, war ich so erleichtert und habe mich richtig befreit gefühlt.

Ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass "alles andere" als sich mit dem partner zu beschäftigen, eine Beschäftigungstherapie gegen Langeweile und Einsamkeit sein soll. Noch nie was davon gehört, dass man sich "zu zweit" in der falschen Beziehung viel einsamer fühlen kann?

Und noch was zu "Beschäftigungstherapie": eine Partnerschaft wird erst richtig gut, wenn man zusammen eine aufgabe (egal ob beruflich, sozial, ehrenamtlich oder hobby) hat!


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