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Gebundene Männer sind tabu


4a****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Wie machst Du es, wenn Dein Polypartner zuhause die gleiche Regel hat? Glaubst Du ihm dann auch nicht?
Ich mit einer anderen Frau in "ihrem" Bett ist zum Beispiel für meine Frau ein absolutes no go.[/QUOTE]


Hallo Delfin,
erst mal ob ich ihm nicht glaube. Wie ich schrieb kennen wir uns dann ziemlich gut, ich bin mal da zu Kaffee oder wir kochen zusammen oder,oder,oder.
Wenn er die gleichen Regeln hat, dann muss ich das akzeptieren, dann suchen wir uns eben ein Plätzchen zusammen. Kann auch Hotel sein, das schließe ich ja nicht aus.
Ein Weg findet sich immer. Allerdings nicht Swingerclub


bearbeitet von Schwester44
Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin der Meinung, dass das Thema nicht nur auf gebundene Männer beschränkt sein sollte, zumal die Probleme, die sich durch das Gebundensein eines der Partner ergeben können, für beiderlei Geschlechter identisch sein dürften.


Problem der Moral

Der Wunsch nach fremder Haut ist ein Bedürfnis, das gebundene und ungebundene Menschen gleichermaßen haben können und dürfen.
Bevormundungen und die Dreistigkeit, hier mir erhobenem Zeigefinger auf die angeblichen Verfehlungen anderer zu zeigen und insgesamt die Einstellung, man sei etwas Besseres, sind auf dieser Seite hier wohl eher fehl am Platz und zeugen von einem gewissen Pharisäertum. Im Gegenzug wollen die einzelnen Gutmenschen ja auch nicht als Schlampen/r bezeichnet und als Paare nicht zur Therapie geschickt werden. Jeder ist zum Glück für sich selbst verantwortlich und das sollte auch so bleiben. Ich habe mal eine Frau kennengelernt, die fand sogar den Kick darin, es möglichst mit vielen verheirateten Männern heimlich zu treiben. Wieso auch sollte sie dazu nicht das Recht haben? Wer dagegen Singles bevorzugt, hat dazu natürlich auch das Recht, die Person sollte dies nur nicht scheinheilig mit der Moral begründen, sowas finde ich unangebracht und abstoßend. Es gibt schließlich nichts Schlimmes daran, zuzugeben, dass man nicht ausschließen möchte, sich zu verlieben.


Problem der Zeit:

Dieses Problem halte ich nicht spezifisch nur für Gebundene. Es ist zwar richtig, dass ungebundene Menschen zumindest nicht die Beziehung bei der Zeitplanung berücksichtigen müssen, doch hängt die Zeitplanung ausschließlich an dem eigenen Zeitmanagement, das ggf. auch Vereine, Hobbies, Arbeit, Sport, Freunde etc. umfassen muss. Was der eine nicht hat, hat der andere dafür mehr.


Problem des Ortes:

Als Single hatte ich mal eine Affäre mit einer verheirateten und verbeamteten Polizistin. Sie ist extra 300 km quer durch Deutschland zu mir gefahren, weil wir der Meinung waren, in unserer Gegend kennt sie keiner, wenn wir etwas gemeinsam unternehmen. Wir waren unter anderem in einem Freizeitpark, leider der 1.000.000ste Besucher und wurden damals vom WDR gefilmt und noch am gleichen Abend übertragen... .

Selbst ein Swingerclubbesuch unter Gleichgesinnten birgt Risiken. Ich habe schonmal meinen ehemaligen Professor dort getroffen, meine Freundin unseren Tankwart und gemeinsam ein miteinander verbundenes Paar, das entsetzt feststellte, dass die eigene Tochter auch anwesend war.

Jeder Ort, an dem man theoretisch von Dritten gesehen werden könnte, birgt ein Restrisiko der Entdeckung.

Mein Zuhause ist tabu, unabhängig davon, ob gebunden oder nicht gebunden, das ist meine Privatsphäre, schließlich will ich ja nur Sex mit einer mir zunächst einmal noch unbekannten Person.

Ich wähle daher für meinen Teil gewöhnlich ein Hotel, das hat auch ein schönes Ambiente.



Problem der Heimlichkeit

Selbst wenn der eigene Partner Bescheid weiß und es evtl. sogar gut findet, sind Heimlichkeiten notwendig, wenn man vermeiden will, sich vor Kollegen, Nachbarn, Kindern etc. erklären zu müssen. Ich für meinen Teil bin durch meinen Beruf und gesellschaftlichen Status wesentlich mehr eingeschränkt als durch meine Partnerin.

Für gebundene Menschen und Menschen, die aus anderen Gründen Rücksicht auf ihre Umwelt nehmen müssen (Arbeit, Klienten etc.) gibt es letztlich keine Sicherheit vor Entdeckung.

Sie können oder wollen sich nur heimlich treffen und dies auch nur an entsprechend heimlichen Orten ohne Mitwisser.
Ich kann verstehen, dass diese Einschränkungen nicht von jedem potentiellen Partner akzeptiert werden wollen.

Die gesellschaftliche Akzeptanz freier Sexualität ist leider, wenn man mal von mehr oder weniger guten Schmuddelbeiträgen auf RTL II oder Vox absieht, die ohnehin nur ein bestimmten Klientel bedienen, im realen Leben auch heute noch gleich Null. Wie sollte es auch anders sein, wenn selbst hier auf dieser Seite User durch die Unterscheidung in gebundene und ungebundene Menschen bei ihrer Suche moralisch differenzieren?



Lösung

Andererseits gibt es potentielle Partner, die die gleichen Probleme wahrnehmen und daher genau das Gleiche suchen.
Diese gilt es für die Betroffenen zu finden.

Eine solche Beziehung dürfte vermutlich aber rein sexuell sein, da gesellschaftliche Aktivitäten von vornherein ausgeschlossen sind. Doch auch dafür gibt es einen Markt sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Angeblich suchen die meisten hier ja sowieso nur rein sexuelle Aktivitäten, weil sie Partner und Freunde ja schon zur Genüge haben. Demnach dürfte es eigenlich gar keine Probleme geben...


bearbeitet von Feuer007
Ergänzung
Geschrieben



Problem der Moral

Der Wunsch nach fremder Haut ist ein Bedürfnis, das gebundene und ungebundene Menschen gleichermaßen haben können und dürfen.
Bevormundungen und die Dreistigkeit, hier mir erhobenem Zeigefinger auf die angeblichen Verfehlungen anderer zu zeigen und insgesamt die Einstellung, man sei etwas Besseres, sind auf dieser Seite hier wohl eher fehl am Platz und zeugen von einem gewissen Pharisäertum. Im Gegenzug wollen die einzelnen Gutmenschen ja auch nicht als Schlampen/r bezeichnet und als Paare nicht zur Therapie geschickt werden. Jeder ist zum Glück für sich selbst verantwortlich und das sollte auch so bleiben. Ich habe mal eine Frau kennengelernt, die fand sogar den Kick darin, es möglichst mit vielen verheirateten Männern heimlich zu treiben. Wieso auch sollte sie dazu nicht das Recht haben? Wer dagegen Singles bevorzugt, hat dazu natürlich auch das Recht, die Person sollte dies nur nicht scheinheilig mit der Moral begründen, sowas finde ich unangebracht und abstoßend. Es gibt schließlich nichts Schlimmes daran, zuzugeben, dass man nicht ausschließen möchte, sich zu verlieben.




diese thread werden in der Regel von gebundenen (überwiegend) Männern gestartet, die quasi eine Art Überzeugungsarbeit leisten wollen, dass sich Frauen und Paare, die eben nur singles treffen möchten, umentscheiden sollen.

Warum sollen sich Menschen, die singles bevorzugen, verteidigen (müssen)? Wer es aus eigener Erfahrung kennt, wie es ist, betrogen zu werden, überdenkt vielleicht seinen Standpunkt. wer von einem Abenteuer zum nächsten gehen will, muss sich ja nicht binden.

Es geht auch nicht - wie es ja auch einige geschrieben haben - um die sexuelle Exklusivität, sondern um den Punkt "Ehrlichkeit".

Dann würde es sich anhören (lesen), wenn jemand die Unehrlichkeit und Lügen verteidigt. "die blöden Moralapostel, die nicht lügen wollen, es macht doch so viel Spaß, zu lügen und seinen Partner zu betrügen, ihn zu missachten und zu demütigen." Und alle sind scheinheilige Moralapostel, die ihre/n partner/in nicht verletzen wollen.

In diesem thread wurde oft die Meinung vertreten, dass es völlig ok ist, Sex auch außerhalb der Partnerschaft zu suchen, wenn das abgesprochen ist.

Mir kann niemand erzählen, dass er seinen Partner liebt, wertschätzt, eine tiefe seelische Verbindung zu ihm hat und ihn dann heimlich betrügt. Betonung auf heimlich! ich halte die seelische Verbundenheit sogar für größer, wenn man mit seinem partner darüber reden kann, dass man auch andere Menschen treffen möchte. vielleicht steckt ein wenig Polyamorie in uns allen.


Geschrieben (bearbeitet)

@
Ich bin kein Moralapostel und will Dich auch nicht dafür kritisieren, wenn Du heimlich fremd gehst. Die absolute Ehrlichkeit kannst Du für Dich aber erst beanspruchen, wenn Deine Frau weiß, dass Du hier suchst.



absolute Ehrlichkeit? Gibt es die Deiner Meinung nach?

Meiner Meinung nach ist die Ehrlichkeit in der Beziehung immer eine Sache der Beziehung. Da müssen die Partner (so sie denn welche sind) ihren eigenen Weg finden.
Ist absolute Ehrlichkeit in einer Partnerschaft wirklich wünschenswert? Muss ich meiner Partnerin Alles sagen? Wirklich Alles? Muss ich auch sagen, wenn sie mir mal nicht so gut gefällt, wenn ich in Gedanken auch mal bei einer anderen Frau bin, wenn ich auch bei Zärtlichkeiten oder beim Sex mal in Gedanken woanders bin, wenn es mich mal nicht interessiert, was sie mir dringend erzählen will, oder oder oder?
Ist Ehrlichkeit ein Selbstzweck oder ein Mittel zum Zweck, um das Vertrauen, das die Basis einer Partnerschaft ist zu erhalten?
Zu viel Ehrlichkeit ist quasi zwangsläufig irgendwann verletzend. Da stellt sich dann die Frage, wem nutzt diese Ehrlichkeit? Und wenn sie keinem nutzt (oder nur dem, der sie ausspricht, um sein Gewissen zu beruhigen), dient sie dann der Liebe und der Partnerschaft?
Das soll kein Plädoyer für heimliche Seitensprünge sein. Aber bei manchen Beiträgen hier frage ich mich schon, wie weit die geforderte Ehrlichkeit geht. Ich hab manchmal den Eindruck, dass sich hier so mancher seine persönlichen Bereiche definiert, in denen er absolute Ehrlichkeit (von anderen) fordert.
Wie absolut ist das, wenn man es auf bestimmte Bereiche beschränkt.
Und bevor man absolute Ehrlichkeit von anderen fordert, wäre es manchmal vielleicht auch schon einen Gedanken wert, wie weit man sich selbst gegenüber absolut ehrlich ist. Wie ehrlich ist mein Selbstbild. Wie ehrlich bin ich zu mir selbst und wie ehrlich zeige ich mich selbst anderen.

Nur so ein Gedanke

Marc

Nachtrag @Mandarina

Dann würde es sich anhören (lesen), wenn jemand die Unehrlichkeit und Lügen verteidigt. "die blöden Moralapostel, die nicht lügen wollen, es macht doch so viel Spaß, zu lügen und seinen Partner zu betrügen, ihn zu missachten und zu demütigen." Und alle sind scheinheilige Moralapostel, die ihre/n partner/in nicht verletzen wollen.



man kann seinen Partner auch missachten und demütigen, wenn man gnadenlos ehrlich zu ihm/ihr ist.
Die Aussage "ich bin doch bloß ehrlich" ist nicht selten, die pseudomoralische Verpackung dafür mal jemanden so richtig in die Pfanne zu hauen.
Wenn Du jemandem ans Bein pinkeln willst, dann verbreite Lügen über ihn, wenn Du ihn zerstören willst, dann verbreite Wahrheiten über ihn..


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@ 4all:

Jede Person hat irgendwelche Kriterien, nach denen sie vorgeht. Bei einem Paar müssen sogar die Kriterien von zwei Personen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Der Beziehungsstatus (Single/gebunden) ist ein ix-beliebiges Kriterium unter vielen - Alter, Wohnort, physische Attribute, etc. pp. - mit dem ein Korb begründet werden kann, wenn jemand sich mit einem einfachen *Nein danke, kein Interesse* partout nicht zufrieden geben will.

Vermutlich könnte oftmals erst nachhaltiges Insistieren, die Hintergründe der Ablehnung diskutieren zu wollen, der eigentliche Grund gewesen sein, der Paare dazu bewog, die "Moralkeule" auszupacken. Es ist gewiß nicht die geschickteste Art einer Absage, jemand mahnend auf seinen Beziehungsstatus hinzuweisen, denn schließlich geht es niemand etwas an, warum Gebundene Abenteuer suchen, aber es ist auch unsinnig, die persönlichen Vorlieben und Abneigungen von Kontaktpersonen als persönlichen Affront zu interpretieren, um sie dazu zu bewegen, sie so zu ändern, daß sie einem selbst besser in den Kram passen.
.


Geschrieben

denn schließlich geht es niemand etwas an, warum Gebundene Abenteuer suchen,
.



Ich meine, dass das denjenigen, mit dem er dann Sex hat, es schon ein wenig was angeht. Aber das ist natürlich nur meine Meinung. Auch hier auf dieser Seite gibt es genügend User, die sich für ihre Sexpartner ein wenig mehr interessieren. wenn es nicht so wäre, bräuchten wir hier kein forum, in dem wir uns austauschen, also auch ein wenig von unserer Persönlichkeit preisgeben, sondern nur den Date-Finder.


Geschrieben

Ich kann mich unserer süßen Südfrucht nur anschließen, ich möchte schon wissen wieso und warum eventuell eine Frau mit mir ins Bett steigt, welche Gründe sie hat. Da gehört auch dazu zu sagen wieso sie ein Abenteur sucht und das egal ob sie gebunden ist oder nicht.


Geschrieben

Ist schon lustig, fragt doch mal die Männer die "Fremd" gehen ob sie möchten, dass ihre Frau sie auch genau so hintergeht.
Es geht mir nicht um die Moral, mir geht es einfach um Aufrichtigkeit.
Gesehen werden kann man überall, das stimmt ich möchte nicht von meinen erwachsenen Kindern in einem Swingerclub mit einem Mann getroffen werden den sie nicht kennen.
Wird nicht passieren ich gehe nicht in Swingerclubs, aber es kann überall passieren.
Dann steht man da, ja. Bei meiner Nachbarin wäre es mir so etwas von egal, denn ich habe ja den "Luxus" polyamorie zu leben. Ein enormer Vorteil denn ich brauche mich nicht zu verstecken. Das befreit,aber ich hatte auch schon Kennenlernen wo der Mann sich alle Minute umgeschaut hat, der war so was von unentspannt. Es stellte sich dann eben auch raus er ist gebunden.
Mich gehen andere Beziehungskonstrukte nichts an, ich handele nach meinem Maßstab.
Wenn jemand seine Privatsphäre gewahrt haben möchte, soll er. Dann passt es aber nicht zu meinem Vorhaben, denn ich suche nicht den schnellen Fick, sondern Dauerhafte 2.3. oder 4. Affäre.
Und da möchte ich auch wissen wie der Mensch lebt.
Wie gesagt man muss nicht in dem Haus vögeln......


Geschrieben


Bevormundungen und die Dreistigkeit,

Pharisäertum.



Schwester44

Das befreit,aber ich hatte auch schon Kennenlernen wo der Mann sich alle Minute umgeschaut hat, der war so was von unentspannt. Es stellte sich dann eben auch raus er ist gebunden.



Ist es nicht eine Bevormundung des Partners, ihn indirekt am verheimlichten Sexualleben teilhaben zu lassen? So können Ansteckungsrisiken nicht diskutiert werden. Der Partner kann nicht mitentscheiden, welchen Risiken er sich aussetzt.

Mir ist ein Moralapostel lieber als ein Lügner. Was bedeutet das überhaupt? Ein integrer charakter ist erstmal perse nichts schlechtes.

Wenn fremdgehen nichts verwerfliches ist, dann kann man das dem partner doch genauso gut sagen. Wenn er etwas dagegen hat, beschimpfe ihn als "Moralapostel".


Geschrieben

nicht wenige der frauen, die so eine wahl treffen, wurden selbst schon mal beschissen/betrogen (wie man es auch nennen mag..) und erinnern sich daran, wie es ihnen ging damals ...




Stimmt auffallend...wer so etwas selber schon einmal erlebt hat, der weiss, wie weh das tun kann...zumindest, wenn man die Angeschissene ist....


Geschrieben (bearbeitet)


Der Wunsch nach fremder Haut ist ein Bedürfnis, das gebundene und ungebundene Menschen gleichermaßen haben können und dürfen.
Bevormundungen und die Dreistigkeit, hier mir erhobenem Zeigefinger auf die angeblichen Verfehlungen anderer zu zeigen und insgesamt die Einstellung, man sei etwas Besseres, sind auf dieser Seite hier wohl eher fehl am Platz und zeugen von einem gewissen Pharisäertum. Im Gegenzug wollen die einzelnen Gutmenschen ja auch nicht als Schlampen/r bezeichnet und als Paare nicht zur Therapie geschickt werden. Jeder ist zum Glück für sich selbst verantwortlich und das sollte auch so bleiben. Ich habe mal eine Frau kennengelernt, die fand sogar den Kick darin, es möglichst mit vielen verheirateten Männern heimlich zu treiben. Wieso auch sollte sie dazu nicht das Recht haben? Wer dagegen Singles bevorzugt, hat dazu natürlich auch das Recht, die Person sollte dies nur nicht scheinheilig mit der Moral begründen, sowas finde ich unangebracht und abstoßend. Es gibt schließlich nichts Schlimmes daran, zuzugeben, dass man nicht ausschließen möchte, sich zu verlieben.



Wo sind die Zeigefinger? Ich seh keine. Bevormundung und Dreistigkeit kann auch auch nicht finden. Aber das was du als "Moral" betitelst (= kollektive soziale Norm) ist nicht das gleiche wie "Gewissen". Und da hat wohl jeder Mensch auch ein Recht drauf zu sagen: "Nein, das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren." Wer ist also hier der "Pharisäer"?
Ja, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Doch kein Mensch ist eine Insel. Vor allem nicht in einer Ehe/Beziehung die von beiden Partnern eigentlich nicht so gedacht war. Da muss der Selbstverantwortliche auch Verantwortung für sein Handeln dem anderen gegenüber übernehmen. Das nennt man Fairness.
Wenn es natürlich eine offene Beziehung o.ä. ist, dann steht für solche wie obiges Problem wohl kein Diskussionsbedarf. So wie ich das Thema verstanden habe, geht es aber um erster Konstellation, nicht um zweitere.
Mit Verlieben hat beides nichts zutun. Das ist wieder ein anderer Punkt.

Grüße


bearbeitet von Fraeulein83
Geschrieben

Heimliche Seitensprünge basieren nun mal auf einer Lüge. Wenns rauskommt ist es praktisch immer das Ende der Beziehung. Wer also heimliche Seitensprünge wagt, riskiert die Beziehung. Stressfreier ist es mit ungebundenen Partnern.

Frauen, die den Kick darin sehen, mit verheirateten Männern Sex zu haben, sind mE die große Ausnahme. So ganz koscher scheinen mir deren Motive nicht zu sein. Ist aber nichts Ungesetzliches. Da gehören ja immer zwei dazu.


Geschrieben (bearbeitet)

@Feuer007, marccgn, lxforqu ich kann euch nur weitgehend zustimmen.

Es wird hier in diesem Thread ein Begriff von "Ehrlichkeit" verwandt, der nebulös, abstrakt und ziemlich doppelmoralig ist.

Soll mit Ehrlichkeit oder sogar absoluter Ehrlichkeit wie es in einem Beitrag hieß, dass alle alles wissen?
Nach welchen Maßstäben sollte also Ehrlichkeit bemessen werden und was bedeutet das für die Folgen der Beziehungen?

Warum befürworten sogar diverse Paarthe***uten wie Schmidtbauer + Co. Seitensprünge nicht unter allen Umständen offenzulegen, weil sie aus ihren Erfahrungen die "Kollateralschäden" dieser Offenlegung berücksichtigt haben, und zu dem Schluss gekommen sind, dass die Verheimlichung unter bestimmten Umständen zu weniger Verletzungen und Schäden für alle Beteiligten führen als umgekehrt, zumal eine Affäre ja auch irgendwann mal zu Ende geht. Es kommt sehr auf die individuellen Umstände des Dreiecksverhältnis an und wie sexuell "verfahren" die Grundbeziehung oder Ehe ist.



Oft sprechen mich hier gebundene Männer an, die Palette der Ausreden sind mannigfaltig.
Wenn im Profil Single steht, bekomme ich es spätestens dann raus wenn ich frage wo wir denn in Ruhe ein Schäferstündchen abhalten können.



Ich halte diese Jammerei über sich tarnende Nicht-Singlemänner für ziemlich doppelmoralig und paradox.
Wenn über 90% aller hier vertretenen Frauen gebundene Männer ablehnen, dann haben hier gebundene Männer null Chance. Um nur den Hauch einer Chance zu haben oder zu wahren versuchen sich daher gebundene Männer als Single darzustellen, ob das klug ist sei dahingestellt, sie rregen jedenfalls den Unmut der Frauen zurecht, wenn es auffliegt.

So schaukelt sich diese Situation, an der sowohl Frauen als auch Männer mit ihren Entscheidungen und ihrem Verhalten beitragen, zu einem unlösbaren Dilemma auf, aus der beide paradoxerweise nicht herauskönnen und aneinander kleben bleiben, jetzt aber mit moralischen Vorwürfen garniert und mit einer Ehrlichkeitsdebatte an der Backe, die mit Verlaub verlogen ist.

Und noch ein Wort zu den sog. offenen Beziehungen: auch die sind keineswegs gegen Eifersucht, Rachegelüste und sonstige Streitigkeiten gefeit. Aber wahrscheinlich ist es so wie mit dem öffentlichen Umgang von Ehrenmorden und dem Pendant, den sog. Familientragödien: die einen sind absolut sanktioniert, die anderen erwecken bedauerndes Mitleid.


bearbeitet von mundspieler
Geschrieben

Heimliche Seitensprünge basieren nun mal auf einer Lüge. Wenns rauskommt ist es praktisch immer das Ende der Beziehung.



Ist die Beziehung denn nicht schon zu Ende wenn es zu einem Seitensprung kommt? Wenn ich eine intakte Beziehung habe bin ich überhaupt nicht daran interessiert mich nach jemand anderem umzusehen.



Frauen, die den Kick darin sehen, mit verheirateten Männern Sex zu haben, sind mE die große Ausnahme. So ganz koscher scheinen mir deren Motive nicht zu sein. Ist aber nichts Ungesetzliches. Da gehören ja immer zwei dazu.



Genau, es sind immer Zwei, aber es muss den Frauen keine Kick geben weil es ein verheirateter Mann ist. Ich unterstelle, zumindest manchen, das auch eventuelle Gefühl dazu gehören könnten. Wenn dies bei dem Mann dann auch der Fall sein sollte sind wir wieder bei meiner Antwort einen Absatz weiter oben.

Als Nachsatz @ Hobbyfreund:
Die Trolle finden aber auch jeden Thread


Geschrieben

@Rincewind: Ja, sehe ich auch so. Es gibt trotzdem unzählige Ehen, wo der Mann (oder die Frau) fremdgehen, ohne dass der Partner was ahnt. Für den Partner ist alles scheinbar in Ordnung.


Geschrieben (bearbeitet)

Aber das was du als "Moral" betitelst (= kollektive soziale Norm) ist nicht das gleiche wie "Gewissen". Und da hat wohl jeder Mensch auch ein Recht drauf zu sagen: "Nein, das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren." Wer ist also hier der "Pharisäer"?



Worauf beruht denn das Gewissen? Auf kollektiven sozialen Normen, die individuell (teilweise auch kollektiv) eingehalten, überschritten oder sogar verworfen werden. Und dass ein Seitensprung zu einer akzeptierten Norm in dieser Republik zählt, kann ich mir wahrlich nicht vorstellen.


bearbeitet von mundspieler
Geschrieben (bearbeitet)

@norregrets60

Ja, genau das ist es. Für den Partner ist es scheinbar in Ordnung, aber dem ist nicht so.

Man muss dann mal damit ansetzen wieso geht Mann oder Frau fremd, was stimmt nicht in der Beziehung, was fehlt. Ich oute mich nun mal. Ich hatte zu der Zeit meiner Ehe, die nun auch schon bald 15 Jahre geschieden ist, auch ein Verhältniss und dann auch noch mit einer verheirateten Frau. (Zählt das eigentlich als Affäre, wir waren doch verheiratet? ) Aber wieso gab es diese Affäre? Ganz einfach, um es mal anschaulich zu erklären, wenn man Hunger hat und Zuhause nichts zu essen bekommt, dann holt man sich etwas. Ich möchte jetzt explizit den Sex als vordergründigen Grund außschliessen, es kann damit anfangen das der Partner Zuhause nicht zum reden da ist, man keine Nähe zu ihm hat, egal was man sagt und wie oft man versucht mit ihm darüber zu reden. Wenn man dann jemanden findet der diese Lücke füllt, dann kann es sich ohne das man es eigentlich richtig merkt zu einer handfesten Affäre entwickeln. Sicherlich gibt es die notorischen Fremdgeher, die einfach nur duch die Gegend poppen wollen, aber ich glaube das sind die wenigsten unter den Fremdgehern. Deswegen verurteile ich auch keinen der eine Affäre hat, aber ich muss mir dann schon überlegen wieso und warum geht er fremd. Wenn dann beide Seiten der Affäre mit den Gründen umgehen können, wieso nicht. Ebenso muss es akzeptiert werden wenn der andere sagt nein, mit einem gebundenen fange ich nichts an.

Nachtrag:
Ich hatte diese Affäre damals auch nicht geplant, ich hatte zuvor auch gesagt sowas könnte mir nie passieren. Fremdgehen? Niemals. Heute weiß ich das zu diesem Zeitpunkt die Beziehung schon kaputt war, ansonsten wäre es erst gar nicht dazu gekommen. Man sollte dann nicht nur dem Partner, sondern auch sich selbst gegenüber ehrlich sein.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
´Nachtrag
Geschrieben

Mir ist ein Moralapostel lieber als ein Lügner. Was bedeutet das überhaupt? Ein integrer charakter ist erstmal perse nichts schlechtes.



Hier geht es nicht um einen integren Menschen, sondern um die besseren Moralisten. Weil sich Männer eher in Sachen Seitensprung über kollektive soziale Normen hinwegsetzen, können Frauen sich brüsten: seht her wir sind die besseren, die Moralapostel.

@rincewind:

Um die Diskussion wieder ein wenig zusammenzuführen:

Alle langjährigen Beziehungen zeigen irgendwann "Abnutzungserscheinungen" diverser Art und bergen das Risiko für einen Seitensprung. So ein komplexes Gebilde kann nur durch individuelle Lösungen aufrechterhalten werden, wenn man sich dafür entschieden hat, und manchmal kann das auch ein Seitensprung für eine eingerostete Liebe sein. Im Gegensatz dazu, wird es diesen in einer Klammerbeziehung mit ständiger Kontrolle sowieso nicht geben.


Geschrieben

Alle langjährigen Beziehungen zeigen irgendwann "Abnutzungserscheinungen" diverser Art und bergen das Risiko für einen Seitensprung. So ein komplexes Gebilde kann nur durch individuelle Lösungen aufrechterhalten werden,



Ja, "Abnutzungserscheinungen" gibt es immer, aber wenn man sich dann für den Seitensprung entscheidet ist eine dritte Kraft im Spiel und diese ist außerhalb der Beziehung. Eine individuelle Lösung kann nur innerhalb der Beziehung gefunden werden, wenn es diese nicht gibt, dann war es das.


Geschrieben

Eine individuelle Lösung kann nur innerhalb der Beziehung gefunden werden, wenn es diese nicht gibt, dann war es das.



Das sehe ich auch so, ein Seitensprung ist für mich unverzeihlich. Ich habe das einmal meinem Partner verziehen...aber habe mich dann zur hysterischen Zicke gewandelt..und letztendlich ist die Beziehung gescheitert.

lg Sun


Geschrieben

"Und noch ein Wort zu den sog. offenen Beziehungen: auch die sind keineswegs gegen Eifersucht, Rachegelüste und sonstige Streitigkeiten gefeit. Aber wahrscheinlich ist es so wie mit dem öffentlichen Umgang von Ehrenmorden und dem Pendant, den sog. Familientragödien: die einen sind absolut sanktioniert, die anderen erwecken bedauerndes Mitleid.[/QUOTE]"

Schrieb ich oben, dass es auch Eifersucht gibt und nicht immer einfach ist. Es gibt auch Streit, ganz klar.
Was redest du denn da? ich führe seit 15 Jahren eine offene Beziehung und kenne noch einige andere Menschen die das gut leben.
Dazu gehört natürlich ganz viel Arbeit mit dem Partner und sich selbst. Es muss auch kein Mensch Nachleben.
Ich akzeptiere das was andere Menschen tun das wünsche ich ich mir auch von anderen.
Was soll das mit den Familientragödien und Ehrenemorden?


Geschrieben


Ich akzeptiere das was andere Menschen tun das wünsche ich ich mir auch von anderen.
Was soll das mit den Familientragödien und Ehrenemorden?



Ich sehe das genauso wie Du. Für mich käme eine offene Beziehung niemals in Frage, weil ich einfach damit nicht umgehen könnte. Aber ich bin mir sicher das es bei einigen funktioniert, jeder wie er kann und mag.
Was das mit Familientragödien und Ehrenmorden zu tun hat, weiß ich allerdings auch nicht.

lg Sun


Geschrieben

Ich will niemanden heiraten, trotzdem aber stört es mich, wenn er gebunden ist. Ich betrüge nicht und ich finde es nicht gut wenn sein Weib daheim sitzt und auf ihn wartet.
Solche Männer würden auch mich betrügen, wenn eine Beziehung entstehen würde.
Gebundene Männer? No way!!!


Geschrieben

Schrieb ich oben, dass es auch Eifersucht gibt und nicht immer einfach ist. Es gibt auch Streit, ganz klar.
....
Dazu gehört natürlich ganz viel Arbeit mit dem Partner und sich selbst. Es muss auch kein Mensch Nachleben.


ich lebe seit rund 15 Jahre Polyamorie, was wir uns sehr schwer erarbeitet haben, mein Mann und ich. Dazu stellt man Regeln auf an die man sich hält um den anderen nicht zu verletzen.
....
Für mich lebt es sich wunderbar in Ehrlichkeit und Harmonie das stärkt Vertrauen.


denn ich suche nicht den schnellen Fick, sondern Dauerhafte 2.3. oder 4. Affäre.



@ Schester44
Sorry, aber ich habe nun einmal ein paar Zitate von Dir zusammen gefasst um es zu verstehen. Du schreibst das Du dies mit Deinem Mann durch harte Arbeit erarbeitet hast. Nun meine Frage an Dich, da ich es wirklich nicht verstehe. Wieso machst Du das und suchst die 2., 3. oder 4. Affäre, was fehlt Dir in Deiner Ehe. Dies wiederspricht einfach meiner Einstellung einer Beziehung gegenüber, kann sein das ich es deswegen nicht verstehe. Aber ich denke einfach wenn Deine Beziehung glücklich wäre und Du alles hättest was Du möchtest dann würdest Du doch keine Affären suchen, oder?


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