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Offene Beziehung - zum Scheitern verurteilt?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Moin moin.

Beim Lesen dieses und anderer Threads, sowie in Gesprächen mit anderen zu diesem Thema fällt mir immer wieder die gleiche Sache auf. Nahezu alle Gegner offener Beziehungen begründen ihre Ablehnung mit Verlustängsten. Diese Personen haben eben Angst, durch "Fremdsex" ihren Partner, ihre Partnerin an jemand anders zu verlieren. Diese Argumentation führt mich zu zwei Fragen.

Einerseits ist da die ganz banale Frage, ob es überhaupt möglich ist, sich durch Sex zu verlieben. Ich meine, ich kann mich theoretisch jederzeit und auch in einer bereits bestehenden Partnerschaft in jemand anderen neu verlieben. Das ist dann scheiße für die bestehende Beziehung, da es wohl ihr Ende bedeutet, aber Schutz davor gibt es halt nie. Wenn ich mich nun aber in einen anderen Menschen verliebe, möchte ich logischerweise auch Sex mit dieser Person haben. Andererseits habe ich bereits einige Male Sex mit Frauen gehabt, in die ich nicht verliebt war, und dieses Empfinden hat sich auch durch den Sex nicht geändert. Ein Verliebtheitsgefühl ist vorhanden oder nicht, Sex spielt dabei keine Rolle. Gefühle die zum Sex nötig sind, sind eher das Begehren, Geilheit etc.

Zweitens stellt sich mir die Frage nach der Ursache von Verlustängsten, hierzu habe ich auch schon in anderen Threads geschrieben. Verlieren kann ich nur etwas, dass ich besitze! Einen Menschen kann ich nicht besitzen, also auch nicht verlieren. Ich liebe meine Freundin aufrichtig und ganz - als Mensch mit allen Facetten. Wenn es nun aufgrund von was auch immer dazu kommt, dass sie mit einem anderen schläft, kann das an meiner Liebe nichts ändern. Sie hat es ja dann getan, weil sie Lust darauf hatte und es ihr somit eben irgendwie "besser" geht, es hat ihr in dem Moment Spaß gemacht. Ich möchte, dass der Mensch, den ich Liebe glücklich ist. Wenn das dazugehört: Bitteschön, kein Problem!!!

Ich denke, dass Sex komplett überbewertet wird.

Grüße, Jello


Geschrieben

Ich denke, dass Sex unterschiedlich bewertet wird und jeder ihn bewerten darf, wie es für ihn passend ist - nur sollte sein Partner dann Sex eben den selben Wert zumessen. Könnte helfen.


Geschrieben

Klar griselda, da hast Du recht. Jeder soll für sich selbst bewerten und dann muss es auch zusammenpassen. Das Problem ist ja dann nur, wenn eine Beziehung auf Basis der Liebe entsteht, sich dann aber herausstellt, dass die Wertigkeiten eben doch nicht zueinander passen.


Geschrieben

Gibt da so nen Spruch, alles ist nichts ohne Liebe. Nur ist Liebe nicht dauerhaft, wenn man nicht zusammen passt bzw. keinen Konsens finden kann.


Geschrieben

@ Jellohu

Die Angst, jemanden verlieren zu können, setzt für mich keinen Besitzanspruch voraus.

Selbstverständlich besitze ich weder meine Familie noch meine Freunde oder meinen Partner, und ich habe keine Exklusivrechte auf sie. Aber dennoch gibt es die Angst, ihre Zuneigung, ihr Wohlwollen und ihre Aufmerksamkeit zu verlieren.


  • 6 Jahre später...
Geschrieben

Ein altes, aber interessantes Thema.

Ich sage nein! Nicht zwangsläufig. Bei uns funktioniert es schon seit 5 Jahren.
Wobei, alles was wir machen, machen wir gemeinsam...


Geschrieben

Bei uns funktioniert es schon seit 5 Jahren.
Wobei, alles was wir machen, machen wir gemeinsam...



Hi,
Dito, 16 Jahre
Gruß Gaby


Geschrieben

Vielleicht ist unsere Sichtweise falsch, vielleicht auch richtig...

In einer festen Beziehung, offen sein auch für Erlebnisse mit anderen..ohne Lügen, Heimlichkeiten, zusammen und evt. auch getrennt.
Ist dies nicht die Beschreibung, die am besten passt ?
Ob und wie etwas geschied, dies ist eine Sache der Absprache in der Beziehung.

Ist etwas Freiraum so falsch, oder gefährlich?
Ob und wie er genutzt wird, oder auch nicht ist doch entscheidend.
Oder nicht ?


Geschrieben

Ich denke, dass Sex komplett überbewertet wird.



In seiner Bedeutung für stabile konstruktive Beziehungen auf jeden Fall.

Die Wahrnehmung der Überwertung ist aber logisch wenn das umgebende System von einem Zusammenhang von guten Sex und funktionierende Beziehungen ausgeht und man selbst diesen Standpunkt nicht teilt.

Pan


Geschrieben

Gut, aber der TE geht offensichtlich davon aus, dass die offene Beziehung nur dann funktioniert, wenn es um Sex pur geht. Kann ich haben, finde ich aber zunehmend öde. Auch wenn ich definitiv nicht zu den Menschen gehöre, die sich immer gleich verlieben, sobald sie ein paar schöne Stunden mit einem anderen menschen verbracht haben, will ich das auch nicht ausschließen. Beim Sex kann man sich sehr, sehr nahe kommen und warum sollte man sich ausgerechnet dabei nicht verlieben?

Verlieben hat bei mir nur nichts mehr von "Haben wollen" zu tun! Es geht mehr um die Nähe, die man zulässt und die auch bestehen bleibt, wenn man nicht zusammen ist.


Geschrieben

Sind wir die Ausnahmen?



Nö, aber auch nicht die Regel. Beziehungsdauer ist auch kein Maßstab für Beziehungsqualität - die Idee ist nur tradiert aus der Idealvorstellung einer lebenslangen Bindung.

Pan


Geschrieben


Wobei, alles was wir machen, machen wir gemeinsam...



Ist das schon eine offene Beziehung?
So wie wir offene Beziehungen kennengelernt haben, leben die Paare in einer Beziehung, nehmen sich jedoch die Freiheit, unter Kenntnisnahme des Partners, ihren Sex auswärtig und mit anderen Partnern, alleine zu geniessen. Dabei kann es soweit gehen, daß man neben der eigenen Beziehung, nebenbei eine Sexbeziehung hat.


Geschrieben

Was ist überhaupt eine "offene Beziehung"? Jede Beziehung hat ihre eigenen Spielregeln und funktioniert nur dann, wenn sich beide an die Spielregeln halten.

Für die einen kommt Sex mit anderen nur infrage, wenn sie es gemeinsam machen,
andere geben sich die Freiheit, auch mit anderen Sex zu haben, aber nur wenn sie die anderen vorher kennen gelernt haben
andere geben sich uneingeschränkte Freiheit
noch andere leben nach dem Motto "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß".

Alles könnte man als "offene Beziehung" bezeichnen. Wenn sich die Partner aber nicht an die vereinbarte Regeln halten, wird sie trotzdem scheitern.

Insofern ist der hier viel gelesene Satz "das ist kein Fremdgehen, sondern eine offene Beziehung" wenig sinnvoll.

Und wenn die Partner beschließen, ohne klare Regeln eine "offene Beziehung" führen zu wollen, ist sie zum Scheitern verurteilt.

Ich jedenfalls vermeide den Begriff im Zusammenhang mit unserer Beziehung.


Geschrieben

Was ist überhaupt eine "offene Beziehung"? Jede Beziehung hat ihre eigenen Spielregeln und funktioniert nur dann, wenn sich beide an die Spielregeln halten.



Ja sicher. Ohne das funktioniert es eh nicht. Aber diesen Begriff "Offene Beziehung" oder "offene Ehe" definieren viele eben so, wie wir es beschrieben haben.
Sicherlich geht es in dieser Beziehungsform vorrangig um das Ausleben seines Sexlebens mit anderen Personen.
Nur haben wir unsere Beziehung bisher nie als offene Beziehung angesehen, obwohl wir sexuell sehr offen sind. Wir machen dennoch alles gemeinsam.
Vielleicht ist das wieder nur eine Interpretationssache.


Geschrieben

eifel 1998...zu diesem thema..was diese leute sage enspricht ituation...alles was wir von unsern vorfahren erlebt haben sind auf moral aufgebaut..ich war lange auf der dom-rep dort gibt es kein mensch der dich nicht auf einer feier befriedigt..edal ob mann oder frau..ein hoch auch die deutsche kirche


Geschrieben

Ist das schon eine offene Beziehung?




Delphin18 hat dir eine Antwort, ganz in meinem Sinne gegeben.


Geschrieben

Delphin18 hat dir eine Antwort, ganz in meinem Sinne gegeben.



Na dann.


Geschrieben (bearbeitet)

Ein altes, aber interessantes Thema.

Ich sage nein! Nicht zwangsläufig. Bei uns funktioniert es schon seit 5 Jahren.
Wobei, alles was wir machen, machen wir gemeinsam...




und wo ist denn die Offenheit, wenn ihr alles gemeinsam macht?

Edit
ich hab deine Antwort auf die Frage gelesen.

Delphin hat mehrere Möglichkeiten aufgeführt.

Mich würde deine/eure Variante interessieren


bearbeitet von mieh001
Geschrieben

und wo ist denn die Offenheit, wenn ihr alles gemeinsam macht?


Wie nennt man es sonst?


Geschrieben


Mich würde deine/eure Variante interessieren




Offen für alles was uns Spass macht, ohne Einschränkungen. Dafür mit Absprache!


Geschrieben

Beziehungsdauer ist auch kein Maßstab für Beziehungsqualität - die Idee ist nur tradiert aus der Idealvorstellung einer lebenslangen Bindung.

Pan



Dann müssen wir jetzt die Erfahrungswerte eines Swingerpaares das 3 Monate zusammen ist als Meßlatte nehmen?

Unter dem Motto lieber 3 Monate glücklich als 15 Jahre unglücklich?

Wo man wieder beim Thema Trennung wäre.


Geschrieben

Für mich ist das ganz einfach zu interpretieren.

Partnerschaften, in denen ein Partner eine offene Beziehung vorschlägt und der andere sich "einverstanden" erklärt sind am Ende und zum scheitern verurteilt (früher oder später).
Und Partnerschaften, die sich gerade erst bilden und der Gedanke offene Beziehung eine Rolle spielt. Ja die Menschen wollen eigentlich gar keine Beziehung und lieber Single bleiben aber doch irgendwie auch nicht immer.

Für mich ist beides für'n A....


Geschrieben

Genau - für dich ist das fürn Arsch... (Ähem.. jammerst du nicht rum, schon seit Jahren Single wider Willen zu sein?) Für andere Menschen ist das aber durchaus eine erstrebenswerte Beziehungsform. Zum Glück sind wir ja nicht alle gleich!


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