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Querschnittlähmung+Sex?????


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@andy
dann hatte ich dich beim ersten mal doch richtig verstanden, mich vllt nur missverständlich ausgedrückt.

denn genau DAS meinte ich. dieses selbstmitleid, das man vorgehalten bekommt.
leider ist dies aber oftmals der fall, wenn man irgendwie von der norm "abweicht" und mit den von der gesellschaft gesetzten altagssituationen in irgend einer art und weise "an eckt".

ich kann dich auch ehrlich verstehen, wenn es irgendwann mal nicht mehr geht.
auch wenn ich es gemacht hätte oder zumindest probiert hätte wie sammy schon ansprach.

ABER

@sammy
was nicht geht wird passend gemacht
der spruch is super... und man kann ihn immer bringen.
aber IMMER geht es halt dann doch nicht mit dem umsetzen des gesagten.

und wenn die/ der partner/in sich dann noch ständig selbstbemitleidet, das er "anders" ist, als alle und vieles einfach nicht kann, dann kann ich andy auch gut verstehen, das man irgendwann auch mal die kraft verliert weiter für die liebe zu "kämpfen".

und leider hat er recht, denn viele "behinderte" versinken zu sehr darin, statt sich so zu akzeptieren wie sie sind und zu versuchen, das beste daraus zu machen und den spaß am leben wiederzufinden.

vllt geht es dir nicht so, aber wenn ich auf der straße sehe, wie missmutig einige dreinschauen oder derartige "äußerungen" von sich geben, dann muss da ja irgendwas dran sein. und wenn du dann so jemanden als partner hast, dann wird die liebe/beziehung sicher des öfteren auf eine harte probe gestellt.
denn man hat schon genug "probleme" im leben, da muss man sich nicht auch noch gegenseitig das leben schwer machen.


Geschrieben (bearbeitet)

Also meine Frage. Kannst zwar Sex haben mit Ihm oder Ihr aber Sex ist doch nicht alles in einer Beziehung. Also hab ich kein Plan wie das zusammen Leben mit einer Rollstuhlfahrerin aussehen kann.


Das Zusammenleben mit einer Rollifahrerin sieht grundsätzlich genauso aus, wie mit einer Fußgängerin. Nur weil (meist in der Weihnachts-Spendensammelzeit) von gewissen AKTIONEN gerne bemitleidenswerte die Extremfälle (Rollifahrerin = geistig behindert) , habe die meisten ein völlig falsches Bild von dieser Art Behinderung.

Nur weil ein Mensch generell durch Unfall oder Muskelkrankheit nicht laufen kann, ist alles andere nicht zwangsläufig eingeschränkt!

Ein Beispiel zum Nachdenken:
Wenn DU morgen z.B. vom LKW erfasst wirst und dadurch zum Rollifahrer wirst, wärst Du dann im Innersten ein anderer Mensch als heute? NEIN! Du könntest dan zwar nicht mehr laufen ... aber der Rest von Dir bleibt absolut gleich ... inkl. aller Wünsche!



Ich persönlich würde ja dann zu meinem Partner sagen:
"Schatz, komm' lass es uns doch versuchen, zu zweit schaffen wir diese dämliche Stufe
und wenn wir noch Hilfe brauchen, dann bitten wir jemanden, wir sind ja nicht auf den
Mund gefallen!!"

Genauso spielt es sich auch oft im realen Leben ab, da hast Du völlig recht! Oftmals ist es aber der Rollifahrer, der sagt: "Gehen wir eben woandérs hin" anstatt die Barriere gemeinsam zu überwinden.

Ich habe meine damalige Rolli-Freundin sogar das Trocadero in Paris hinaufgezogen (wer es kennt, weiss von den unzähligen Stufen)! es ist fast alles möglich ... man muss sich nur anpassen und einfach NEUE Wege suchen, um ans Ziel zu gelangen!

Oder etwas anderes:
Wenn das Musikaltheater in Hamburg am Eingang zu stufenreich ist, geht man halt um das Gebäude herum, um den ebenen Seiteneingang zu nehmen. So erlebt man nebenbei auch Einblicke, die "Normalbesucher" verborgen bleiben .. gilt auch für fast jeden Flughafen



@andy
dann hatte ich dich beim ersten mal doch richtig verstanden, mich vllt nur missverständlich ausgedrückt. .... denn genau DAS meinte ich. dieses selbstmitleid, das man vorgehalten bekommt.



Genau meine damalige Erfahrung! Der (gehende) Partner versucht alles möglich zu machen, aber der Rollifahrer jammert nur selbstbemitleidend herum. DAS killt auf Dauer jede Beziehung ... nicht die Behinderung an sich! Eine mürrischen Griesgram an der Seite, will niemand haben .. völlig egal ob behindert oder nicht! Kenne auch viele, die das verstanden haben ... zum beiderseitigen Vorteil!


*****************
Aber zurück zum Sex-Topic:
Ich hatte nach zig Stelldicheins in meinen wilden 20-ern (war kein Kostverächter ), den besten Sex überhaupt erst später mit meiner Rollifreundin!

Warum?
Weil man Gelegenheit bekommt sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren (Schöne Gefühle, Hautkontakt, Küssen, Streicheln, Vorspiel , Nachspiel usw.) anstatt nur wilder Stellungskriege!

Wer aber nun glaubt, das Rollifahrerinnen nur sentimentale Dinge "könnten", liegt völlig falsch:
Ich habe die erfülltesten Dinge erst in dieser Zeit kennengelernt!
Die vielen (gehenden) Frauen davor hatten nur das gewöhnte Standardrepertoire abgespult ... aber eben WEIL man in der neuen Situation auch in die Tiefe gehen konnte, um das WESENTLICH Schöne am Sex ..( auch wild und tabulos!) zu genießen .... werde ich diese Erfahrung nie vergessen!!

Auch ohne Beintätigkeit ist mehr möglich, als so mancher vielleicht denken mag!


Kenne Sammy zwar nicht, aber vielleicht kann sie mir diesbezüglich beipflichten?


Die meisten Barrieren sind im Kopf ... nicht in der realen (auch Sex-) Welt!
Die meisten haben leider völlig falsche Vorstellungen ....


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@ NewVision:

Sooo mißverständlich hattest Du Dich gar nicht ausgedrückt, denn Dein Beispiel mit *füllig* betrifft dasselbe Prinzip = WIE geht jemand mit (s)einem "Problem" um?

Viele Menschen haben irgendein Problem und noch mehr Menschen sehen bei sich irgendein Problem. Doch wer anfängt, sich über sein "Problem" zu definieren, i.e. sein Selbstwertgefühl auf das Problem reduziert und sein Denken von dem Problem beherrschen läßt, neigt meist auch dazu, es anderen (ständig) zum Vorwurf zu machen.

Frei nach dem Motto: "Du magst mich nicht, weil ich zu klein, zu dick, behindert etc. bin."

Der Generalentschuldigung, etwas nicht tun zu können, weil man/frau dies und jenes "Problem" hat, kann man noch begegnen, aber irgendwann nervt auch sie. Doch wenn man fortlaufend genötigt wird, sich vor dem Menschen mit dem "Problem" zu rechtfertigen und beweisen zu müssen, daß was-auch-immer nicht an seinem Problem liegt, gibt man irgendwann auf.

Wenn das Denken erst einmal auf das "Problem" fixiert ist, wird es äußerst schwierig, demjenigen klarzumachen, daß nicht sein Problem das Problem ist, sondern sein Umgang mit (s)einem Problem.

.


Geschrieben

Hi,
ich möchte dazu auch mal etwas anmerken.
Als ich meinen Schatz kennenlernte saß er ja im Rolli , das hat er mir vorher am Telefon nicht gesagt.
Ich war von diesem Menschen fasziniert und wäre nie auf die Idee gekommen das er nicht laufen kann.
Bei ihm war am Tel. kein Selbstmitleid oder der gleichen raus zu hören, im Gegenteil , er war voll Elan und Tatendrang.
Und das obwohl ihn seine EX verlassen hatte weil sie nicht mit einem "Krüppel" zusammen leben wollte.
Ihren damals 6 jährigen Sohn ließ sie auch bei ihm und meinte "du hast ja jetzt viel Zeit, der Kleine kann bei dir bleiben" .
Laut Aussage vom Arzt hätte er sein restliches Leben im Rolli verbringen müssen, das hielt ihn aber nicht davon ab positiv in die Zukunft zu schauen.

Er wäre auch nie auf die Idee gekommen sich solch einer "Behinderten" Gruppe anzuschließen , in denen ja jeder über seine Probleme redet und Mitleid sucht.

Er selber hat sich überhaupt nicht als "behindert" angesehen, er meinte immer , na und , ich kann nicht laufen, aber ich bin der gleiche Mensch geblieben wie früher, daher hat sich für mich nichts geändert.

Na ja , es ist dann ja alles anders gekommen als geplant , nach unzähligen Op´s und insgesamt 6 Monaten Reha ist er wieder auf die Beine gekommen

Gruß Gaby


Geschrieben

Hallo
Möchte auch hier mal was zu dem Thema beitragen.
Heiße Michi und sitze selber seit einem Unfall im Rolli.
Was ich jetzt schreibe ist MEINE Meinung und Erfahrung, wenn ich jemand auf den Schlips trete sorry!
Das Thema Selbstmitleid ist denke ich ehr bei der Gruppe Behinderter zu finden die ihr Leben lang im Rolli sitzen.
Wenn man mal zur Untersuchung ins Krankenhaus muss habe ich immer wieder festgestellt das man sich super mit den Verunfallten austauschen kann und mit den, die schon immer im Rolli sitzen eben nicht.
Denke es liegt wohl daran das diese Gruppe anders Aufgewachsen ist wobei es auch bestimmt Ausnahmen gibt!
Wenn man so einen Unfall hatte und nach Wochen endlich wieder klar denken kann gibt es ja nur 2 alternativen
1) Man kämpft und versucht sein neues Leben zu meistern oder
2) Man zieht sich zurück und Bemitleidet sich selbst.
Wobei ich sagen muss das die Meisten die ich kenne die 1) gewählt haben!
Sicher kommt es auch drauf an wie hoch der Grad der Behinderung ist! (Pflegebedürftig oder nicht)
Ich für meinen Teil sehe es so dass ich alleine wunderbar klarkomme und wenn es Hindernisse gibt fragt man einfach und es wird einem geholfen.
Und es ist wirklich so das man sich Täuscht " ES GIBT SEHR VIELE DIE HELFEN"

So nun zum eigentlichen Thema SEX
Bis zu meinen 34 Lebensjahr hatte ich auch normalen SEX
Seit dem Unfall ist es etwas anders geworden(wobei ich jetzt nur von mir rede! jeder Querschnitt ist anders!)
Ich bekomme auf normalen Weg keine Erektion mehr z.B. man sieht eine wunderschöne Frau nackt, vor dem Unfall wäre in dieser Situation die Hose geplatzt :-).
Man muss wissen es gibt 2 Arten von Erektionen die eine vom Kopf die andere durch mechanische Einwirkung. (Handanlegen)
Die 2 te alternative geht bei mir wunderbar (mit Zuhilfenahme von V...... oder C.......)
Das Problem ist nur das man irgendwie Unersättlich ist weil du eben nicht mehr deinen Orgasmus bekommst.
Der Sex macht mir immer noch genau soviel Spaß wie vorher nur die Empfindung ist einfach anders.
Jetzt ist es so dass man sich einfach um die Frau kümmert und an ihrer Wonne sich erregt.
Hört sich komisch an ist aber so es gibt nichts Schöneres als sich eine Frau anzuschauen die nicht mehr weis "wo vorne und hinten ist"
Und klar beim eigentlichen Akt muss sie natürlich etwas mehr die alternative ergreifen wobei es gibt wirklich viele Sachen die da auch noch gehen.
Außerdem sind ja die Zunge und Hände nicht gelähmt :-)
Schlussendlich mein Fazit " Wenn man vorher eine gute Sexualität hatte kann man es nach dem Unfall auch erleben zwar anders aber auch schön“
Hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkle bringen.
Michi


Geschrieben

gaby sei froh das der im rolli saß, der wäre nämlich weggelaufen......

gruß nach holland....


Geschrieben

Noch zwei Sachen die ich vergessen habe!

1) These wenn das meinen Partner passiert liebe ich ihn genau so wie vorher!
mhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh......................................................................
Ich für meinen Teil sehe das ganz anders.
Man liebt einen Partner zwar nicht weil er laufen kann, aber eben als ganzes.
Meine damit Charakter, körperlich wie er manche Sachen macht seine netten Spline den Sex usw.
Nach so einen Unfall geht davon leider ein Großteil verloren, Betroffene werden wissen was ich meine z.B. Hilfestellung bei Sachen wo man eigentlich es unangenehm empfindet das jemand dabei ist.(könnte viele Sachen jetzt Aufzählen)
Hierbei kommt es natürlich auch auf den grad der Beeinträchtigung an. Der eine brauch rund um die Uhr Hilfe und der andere gar keine.
Fakt aber ist das man nach einen Unfall die erste Zeit eigentlich immer Hilfe benötigt bei einigen Sachen wo ganz schnell in einer Partnerschaft die Erotik und viele andere Sachen auf der Strecke bleiben. Meistens auch die Liebe !

Die andere Geschichte ist wenn man einen Menschen schon im Rolli kennen und Lieben lernt.
Da kennt man eben das vorher nicht und Liebt es eben so wie es ist.
Logischerweise ist man selber dann auch viel weiter und kommt nicht mehr in die Verlegenheit wie es nach dem Unfall war.

Ich selber bin seit 1996 gebunden habe 2000 geheiratet.
2004 Unfall 2008 getrennt lebend aber noch verheiratet.
Wobei ich meiner Frau auch sehr dankbar bin für die Unterstützung in einer harten Zeit.

2) These
Viele lassen sich hängen und werden Fett und Unansehnlich
Man beachte dass es zwei Arten von Menschen gibt
1) Die einen die alles essen können ohne ein Gramm zuzunehmen
2) Die Sorte die ein Schokoriegel essen und 2 kg zunehmen
Im normalen Leben hat Typ 2 die Möglichkeit durch Sport dem Fettwerden entgegenzuwirken soooooooooooooooo aber jetzt die Geschichte Typ 2 und Querschnittlähmung.
Man stelle sich vor das im besten Fall bei Lähmungshöhe L1 ungefähr 50% vom Körper bewegungsunfähig sind und im schlechtesten Fall 90%
Selbst bei extrem viel Sport verbrennt der Körper dann leider nur einen Bruchteil der Energie wie bei einem Fußgänger.
Ich selber bin auch ehr Typ 2 und kann es nur durch gesunde Ernährung und viel Sport verhindern das der Rolli eng wird :-)

Also nicht immer vorschnell irgendwelche Behauptungen aufstellen sondern erst nachdenken.

So das war endlich alles ........................................werde mich wieder zurückhalten.
Sonnigen Tag noch
Michi


Geschrieben

[QUOTE=mrmrs_ed;3821556]gaby sei froh das der im rolli saß, der wäre nämlich weggelaufen......

QUOTE]

Muss ich das jetzt verstehen ?
Helf mir mal auf die Sprünge .
Gruß Gaby


Geschrieben

An GabiundUwe,find ich sehr toll von deinem Schatz man hört leider sehr selten dass ein mensch wieder laufen kann.Denke aber auch ohne die vielen Ops und auch sein eigenwille haben dazu geholfen dass er wieder auf die beine kam.
Aber vor dir zieh ich mein Hut solchen menschen gebührt viel respekt.Es tut im Herzen weh was ich gelesen hab seine Ex lässt ihn und Kind sitzten,nur weil er im Rolli sitzt.Die hat ihn nie geliebt.
Wünsche euch ganz viel glück weiterhin in eurem leben.

ganz liebe grüsse Jean-Paul

Mann soll immer dran denken morgen kann es dich selber treffen


Geschrieben

@ Jean-Paul

Hi,
das hat mit Respekt nichts zu tun , ich habe mich vor 10 jahren in diesen Menschen verliebt , mir war es egal ob Rolli oder nicht.
Und zu Anfang waren sich die Ärzte zu 100% sicher das er nie mehr laufen würde ( Autounfall )
Ich hatte mich schon damit abgefunden, aber er meinte es wäre für mich ein anstrengendes Leben wenn er im Rolli sitzt und das wollte er mir nicht zumuten.
Na ja, ich denke mal das es bei ihm zu 80% am Willen gelegen hat , er nimmt heute viele und starke Medikamente (Morphium ) gegen die Schmerzen, aber dadurch führen wir ein halbwegs "normales" Leben.

Gruß Gaby


Geschrieben

Weeee, Glückwunsch, dass er es so weit geschafft hat!

Zu seiner These, dass er nicht behindert ist, sondern einfach "nur" nicht laufen kann, das finde ich beachtlich! Denn das Wort "behindert sein" ist ja keine aktive form, sondern eine passive. Behindert ist man, wenn einen die Lebensumstände daran hindern, sich selbst zu verwirklichen (self-acutalization nennts der Psychologe, das bedeutet, die Pläne, die man für sich selbst hat (Selbstkonzept) umsetzen zu können). Das scheint ja auf Uwe nicht zuzutreffen - Respekt, dass er nicht resigniert hat!


Geschrieben

Hi,
na ja, bei ihm war es ja auch so das er von heute auf morgen mit seinem Sohn ( 6 ) alleine da stand, er musste ja "weiterleben"
Und wehe ich wollte ihm im Haushalt helfen, ich durfte einfach nicht, er wollte alles alleine schaffen.
Trotz alledem war es eine schwere Zeit , aber das lag zu keinem Zeitpunkt an ihm, ich war die , die als " gesunde" immer wieder Fehler gemacht hatte.
Wollte ihm so viel wie möglich helfen, heute weis ich das es ein Fehler war.
Es hat ihn unwahrscheinlich gestärkt das er alles was er sich vorgenommen hat schaffte.

Er hat auch nie daran gezweifelt das es bei uns im Bett nicht klappen könnte ( ich aber auch nicht ) , er meinte immer so witziger Weise das Beine beim Sex ja nicht unbedingz von Bedeutung sind.

Gruß Gaby


Geschrieben

Ich kann nur sagen *liebe verbindet und liebe macht stark* ja war es sein wille sonst wär er nicht dawo er heute ist.Auch wenn er leider starke medikamente nehmen und ihr ein in anführungsstrichen normales leben führt es ist eine starke leistung was ihr zustande gebracht habt.
AN alle egal wie lebt euer leben nie hängen lässen es lohnt sich immer zu kämpfen.


Geschrieben



Er wäre auch nie auf die Idee gekommen sich solch einer "Behinderten" Gruppe anzuschließen , in denen ja jeder über seine Probleme redet und Mitleid sucht.

Er selber hat sich überhaupt nicht als "behindert" angesehen, er meinte immer , na und , ich kann nicht laufen, aber ich bin der gleiche Mensch geblieben wie früher, daher hat sich für mich nichts geändert.

Na ja , es ist dann ja alles anders gekommen als geplant , nach unzähligen Op´s und insgesamt 6 Monaten Reha ist er wieder auf die Beine gekommen

Gruß Gaby




War dein Mann auch querschnittgelähmt?

Die meisten Rollis, die ich kenne, sind auch NICHT in einer Selbsthilfe Gruppe.
Ich auch nicht. Was soll ich da auch??? Ich helf mir selber.

Ich sage immer ich bin behindert, wenn man etwas "verlustigt" oder weil
es eben Fakt ist. Ansonsten bin ich ein MENSCH mit Einschränkung oder
Behinderung. So ist das nun mal...

Habe mich mit meiner Situation, wie sie ist, abgefunden, aber
ich freue mich immer, wenn was wiederkommt. Und nix ist zu spät.

Nicht ALLE Rollis sind gleich....


Geschrieben (bearbeitet)

Wenn man mal zur Untersuchung ins Krankenhaus muss habe ich immer wieder festgestellt das man sich super mit den Verunfallten austauschen kann und mit den, die schon immer im Rolli sitzen eben nicht.


Konnte ich bestätigen und das hat auch seinen Grund!
Die Verunfallten beziehen vieles im Leben immer wieder auf ihre Behinderung (z.B. Querschnitt) .. die krankheitsbedingt im Rolli sitzen tun dies weniger. Meine Beobachtung.

Und zum Thema "austauschen":
NICHTS ist nerviger für die Immer-Rollis als z.B. im Urlaub von anderen Rollis vollgequatscht zu werden a la "Na, auch Querschnitt?" oder "Wann war der Unfall?" oder ähnliches Gedöns.

ICH selbst hatte dafür durchaus Verständnis (meine Rollifreundin aber überhaupt nicht!).
Rollifahrer (besonders die Nicht-Verunfallten) nervt diese Nachfragerei sehr oft, da DIESE sich mit der Situation (zwangsläufig ) arrangiert haben und eben NICHT die Behinderung immer in den Vordergrund stellen, sondern damit einfach leben, so wie es die Möglichkeiten zulassen.

Dieses ewige Gerede über Krankheiten, intimste Details ("katheterst Du auch?") etc. fand ich selbst interessant .... aber viele Rollifahrer nervt dies .... insbesondere DIEJENIGEN , die wieder im RICHTIGEN Leben angelangt sind und nicht ständig über Einschränkungen quatschen wollen.

Warum auch?
Ändern tut es nichts ... aber zieht viele immer wieder runter... und dann nervt es irgendwann auch den gehenden Partner, sich ständig irgendwelche fremden Krankheitsgeschichten anhören zu müssen. Der "Rat" vieler Selbsthilfegruppen über die Behidnerung immer wieder zu reden, ist schlichtweg absolut kontraproduktiv!!!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Hi Sammy,
meinem Schatz wurden durch einen Autounfall Becken,Hüfte und die Beine zertrümmert.
Aber nicht "nur" Knochenbrüche , bei ihm sind auch viele Nerven,Sehnen und Muskeln gerissen.
Selbst nach unzähligen OP´s spürte er seine Beine nicht mehr so das die Ärzte davon ausgingen das er nie wieder laufen könnte.
Er war ja auch einige Male in Reha, hat alles nichts gebracht.

An die Situation an der er zum ersten mal seine Beine wieder spürte kann ich mich wohl mein ganzes Leben erinnern.
Ich saß bei ihm auf dem Schoß ( im Rolli ) und auf einmal meinte er "du tust mir am Bein weh " , er hatte zuerst überhaupt nicht begriffen was das bedeutete.

Wir natürlich direkt ins Krankenhaus und denen mitgeteilt das er etwas gespürt hat, aber unsere Hoffnung wude direkt wieder niedergeschlagen, laut Aussage vom Arzt passiert sowas schon mal.

Aber als das dann in den nächsten Wochen immer öffter passierte glaubte man uns und er wurde mal wieder untersucht.

Na ja , und so langsam "kamen" die Beine wieder, es war viel Arbeit und hat uns auch viel Kraft gekostet , aber sie funktionieren wieder.

Gruß Gaby


Geschrieben


Die Verunfallten beziehen vieles im Leben immer wieder auf ihre Behinderung (z.B. Querschnitt) ..

Und zum Thema "austauschen":
NICHTS ist nerviger für die Immer-Rollis als z.B. im Urlaub von anderen Rollis vollgequatscht zu werden a la "Na, auch Querschnitt?" oder "Wann war der Unfall?" oder ähnliches Gedöns.



Öhm....das stümmt mal überhaupt nicht....das sind meist die "frischverunfallten Rollis"
aber nun frage ich dich: WIE zum Geier sollen sie sich sonst mit der Situation befassen??
Das ist der Weg, den ein "Frischverunfallter" geht, damit er ins Leben zurückfindet.

Verstehst du? Das ist normal und dass es nervt, kann ich verstehen,
mich nervt es auch!!!!!!!!! Na und? Ich gebe aber Auskunft! Denn NUR Rollis untereinander
verstehen sich!! Nur weil deine Ex das gestört hat, muss es ja nicht gleich JEDEN stören!

Außerdem ist das meist in Krankenhäusern.

Vorsichtig Andy ja?!

und auf einmal meinte er "du tust mir am Bein weh "



Meine Beine tun OFT weh, als wenn ich Marathon gelaufen bin.

Ich dachte, das sind Phantomschmerzen, aber meine Kollegin meinte, (UND SIE IST
seit Geburt behindert, kann aber noch laufen ein wenig) das sei nur in der Anfangszeit so.

Tja Andy, merkst du? SO tauscht man sich aus. Unfall-Rolli und Immer-Rolli !!

Ich bin aber net mehr frisch verunfallt....


Geschrieben

@uweundgaby
das sind echt geschichten die das leben schreibt und ich finde es schön, das ihr euer persönliches happy end gefunden habt.
gebt die hoffnung weiter, sie wird anderen vllt auch stärken.

das es viele rollis nervt über ihre behinderung auskunft zu geben kann ich irgendwo verstehen. hab momentan auch krücken und eine schiene wegen eines sportunfalls und nix ist lästiger, als die gleichen geschichten immer und immer wieder zu erzählen.

zudem frustriert es stellenweise auch, wenn man auf einmal viele der einfachsten dinge nicht mehr machen kann. man glaubt gar nicht, wie sehr man zb auf 2 gesunde beine angewiesen war, oder auf das knicken des knies.
ich darf zwar momentan mehr und mehr ohne krücken gehen, aber die bewegungseinschränkung der schiene ist zb für treppen eine echte herausforderung. hab mich anfangs fast hingemault, als ich, ohne krücken, wie gehabt raufgehen wollte und im schritt merkte, das ich ja das andere bein gar net so weit beugen kann (max is 80°)

was den sex angeht merkt man es auch. schön hinknien und die freundin/geliebte in gewohnter marnier vögeln is einfach nicht.
momentan bin ich zwar solo und hab damit eher keine probleme, aber vor etwa 2 jahren hatte ich ebenfalls eine op am knie und da wollte man dann halt net drauf verzichten.
man wird richtig kreativ und man findet einen weg ...

...und nicht nur beim sex. man wird kreativ, findet neue wege und mittel um sich zurechtzufinden und ich denke, ein rolle macht genau diesen lernprozess auch durch.
anfangs ist man mit sicherheit frustriert, wenn man es nicht von klein auf so gewohnt is, aber nach und nach sieht man wieder einen sinn im leben.

und ganz ehrlich, ich bewundere leute wie zb uwe und gaby, die viel kraft, willen und sicher jede menge hoffnung investiert haben und am ende belohnt wurden. und vor allem ZUSAMMEN blieben. gibt ja viele, die vor solchen "herausforderungen" davonlaufen.


Geschrieben

Zitat von Andylol
Die Verunfallten beziehen vieles im Leben immer wieder auf ihre Behinderung (z.B. Querschnitt) ..

Und zum Thema "austauschen":
NICHTS ist nerviger für die Immer-Rollis als z.B. im Urlaub von anderen Rollis vollgequatscht zu werden a la "Na, auch Querschnitt?" oder "Wann war der Unfall?" oder ähnliches Gedöns.


Hallo
Ich meinte mit Austauschen nicht zwangsläufig über sein Querschnitt zu sabbeln sondern einfach zu reden.
Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen im Urlaub einen Rollifahrer vollzudröhnen wann,wie,wo,was passiert ist..............................!

Und noch was viele Rollifahrer sind bedingt durch ihre Situation auch wesendlich lockerer drauf weil viele Sachen einfach zur normalität werden.
Oder würde jemand eine normale Frau fragen ob sie feucht wird oder einen Höhepunkt bekommt?
Ich für meinen Teil gebe gerne und sogut ich kann auskunft und mir ist wenig unangenehm ...................................... nur so lernt man weiter
Schönes Wochenende
Michi


Geschrieben



Nicht ALLE Rollis sind gleich....



wieso sollten sie auch? Es sind ja auch nicht alle "Fußgänger" gleich!


Geschrieben

Ebendrum. Nee weil Andy das so pauschalisiert hatte. Deswegen erwähnte ich das.

nur so lernt man weiter



So meinte ich das. Michi und ich verstehen uns. Wir sind ja auch in der selben
Situation. @Andylol du nicht, und kannst es deswegen nicht nachvollziehen.
Bloß weil du mit ner Rollifahrerin zusammen warst, kannst du nix über Rollis aussagen.
Es waren NUR Beobachtungen und Erfahrungen, die du gemacht hast diesbezüglich.


Geschrieben

Ich meinte mit Austauschen nicht zwangsläufig über sein Querschnitt zu sabbeln sondern einfach zu reden.
Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen im Urlaub einen Rollifahrer vollzudröhnen wann,wie,wo,was passiert ist.......................

Dann bist Du auch überall ein gern gesehener Gesprächspartner!
Ich hatte nur in vielen Jahren leider bemerkt, dass eben nicht alle Rollifahrer genauso selbstverständlich im Leben stehen, wie DU.



Ebendrum. Nee weil Andy das so pauschalisiert hatte. Deswegen erwähnte ich das.

Sammy, dann hast Du mich leider gründlich missverstanden!
Michis Standpunkt, ist GENAU DER, der dazu führt, dass man auch als Nicht-Rolli keine "falsche Scheu" vor Rollis entwickelt. Niemand redet gerne nur über Krankheiten, Unfälle oder ähnliches! Nur weil jemand nicht laufen kann, ist er/sie doch plötzlich kein Alien! Fast alle Fussis verstehen das ... aber leider nicht alle Rollis!

Bloß weil du mit ner Rollifahrerin zusammen warst, kannst du nix über Rollis aussagen. Es waren NUR Beobachtungen und Erfahrungen, die du gemacht hast diesbezüglich.

"Nur" Erfahrungen?
Ich arbeite seit Jahren auch beruflich in diesem Bereich und habe Einblicke zu hunderten(!) Rollifahrer erlebt. Bestimmt mehr als Du jemals erfahren wirst, in Deiner Perspektive!

ICH KANN mir daher ein Urteil erlauben ... und muss keineswegs pauschalisieren! Aber die genau die Art, wie DU als Rolli mir mir als vorurteilsfreien Fussi umgehst .... genau DAS ist es, weshalb nicht-verunfallte Zeitgenossen oft gegenüber Rollis auf Abstand gehen, NIEMAND WIRD GERNE ANGEGRIFFEN, dafür dass er/sie eben nun mal noch laufen kann!

Wenn Rollifahrer nur unter ihresgleichen zusammenglucken, sorgen sie erst dafür, dass sie ausgegrenzt werden! Geht auch jeder anderen Gruppe so ... Verständnis auch für andere, muss immer beidseits gedanklich möglich sein, damit es eben keine Vorurteile gibt! Nichts anderes wollte ich oben lang und breit zum Ausdruck bringen!

Nur wer sich selbst ausgrenzt, wird auch seinerseits ausgegrenzt!
... und erstickt jeglichen guten wille bereits im Keim....


Geschrieben

Also ich hab jetzt leider echt keine Lust mehr mich zu rechtfertigen.

Muss ich auch nicht. Weil genau das, was du beschreibst, ich nicht bin, lieber Andy.

Und außerdem IST der Michi ein Rollifahrer!!!

Alles Gute dir lieber Andy...


Geschrieben

Also ich hab jetzt leider echt keine Lust mehr mich zu rechtfertigen. Muss ich auch nicht. Weil genau das, was du beschreibst, ich nicht bin, lieber Andy.


Hättest Du nicht so einen ignoranten Quark oben geschrieben:
" Bloß weil du mit ner Rollifahrerin zusammen warst, kannst du nix über Rollis aussagen."
hätte ich auch nicht so direkt antworten müssen. Nebenbei kann ich nach fast 10 Jahren durchaus etwas dazu aussagen

Oder glaubst Du etwa auch, das man nur mit einem Flugzeug mitfliegen kann, wenn man selbst Pilot ist?

Erwarte bloß keinen "Mitleidsbonus" von mir oder anderen! Diejenigen, die Rollifahrer als die ganz normalen Menschen akzeptieren, die sie sind ... können sich falsche Heuchelei a la "Du Arme" ersparen!

Wer nicht ausgegrenzt werden will, muss auch Kritik ertragen können, wie jeder andere auch! Nur mal was zum Nachdenken.... !


Geschrieben

Selbstverständlich vertrage ich Kritik, aber du musst hier nicht
ausfallend werden!!!! Finde deine Aussagen eher beleidigend als alles andere.

Ich will ganz bestimmt KEIN MITLEID von dir weder noch von jemandem.

Das Ding ist, ICH HABE GAR KEINE Rolli-Freunde.

Alle meine Freunde sind Fußgänger...


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