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Wie wichtig ist Sex tatsächlich in einer Beziehung?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich glaube, was uns scheitern läßt, ist weniger das, was wir im andern übersehen, sondern das, was wir in ihm zu finden hoffen und in ihn projezieren. Und der fade und unerfüllte Sex ist nur eines der vielen Mosaiksteinchen der Ernüchterung.

Bei einer offenen Kommunikation, die Dinge aus- und anspricht und nicht rücksichtsvoll verschweigt, läßt sich das Risiko jedoch wesentlich minimieren - vorausgesetzt der individuelle Suggestionsfaktor ist nicht zu dominant.


Geschrieben

Wenns denn so einfach wäre! Wäre toll! ist es aber nicht!Weil eben der emotionale Faktor so hoch ist!Ich könnte mir nicht vorstellen, ich weiss, ist eigentlich doof, zu meiner neuen Beziehung zu sagen: Weisst du, ich möchte aber einen Partner, der ...macht! Normalerweise müssten sich Dinge entwickeln, wenn Liebe da ist!

Oder ich bin einfach, auch in meinem Alter, noch zu naiv!


Geschrieben

Weisst du, ich möchte aber einen Partner, der ...macht!



Falls Du das mit Kommunikation meinst, dann reden wir im Moment gründlich aneinander vorbei.


Geschrieben

Lach.............das "Machen" war nur in Anlehnung an sexuelle Praktiken!

Ich meine, dass "Kommunikation" nicht immer eine einseitige Schiene sein sollte...ist es aber häufig! was dann?


Geschrieben

saavik da muss ich Dir aber auch zustimmen....
Ich gehöre auch nich zu den Personen, die erstmal alles ausdiskutieren und sich dann verlieben....

Ich verliebe mich gleich oder garnicht....
Und wenns denn auf der anderen Seite auch so ist, dann macht man erstmal....und wenns beim ersten, zweiten Mal noch nich so passt dann denkt man sich: okay, das muss sich erst aufeinander einspielen....und wenns das dann nicht tut...ja dann steht man da...


Geschrieben

NA ja Baerli...die Aussagen in Deinem Profil, dass Du Single bist und eine Beziehung suchst sagen ja wohl alles über den Status würde ich sagen.....


Geschrieben

auch nicht so extrem verklemmt gewesen. Denn er ist es der krank ist....er sieht einfach nicht dass Sexualität zum Menschen dazu gehört.



Moment, du bezeichnest ihn jetzt aber hoffentlich nicht als verklemmt und krank, nur weil er nicht mehrere Runden wollte und ihm zwei "Standardeinstellungen" reichten? Das ist leider genauso unpassend, wie wenn er dich pervers oder krank genannt hat.

Die Temperamente sind verschieden, und wer eine weniger wilde Sexualität pflegt als ihr ist nicht automatisch verklemmt, religiös versaut oder ein Fall für den The***uten, sondern einfach nur der falsche Partner für euch. Wer sich in einen nüchternen, introvertierten Menschen verliebt und gleichzeitig auf den wildesten Sex seines Lebens hofft, tut weder sich noch dem Zielobjekt einen Gefallen (inbesondere nicht, wenn nachher mit Wörtern wie "krank" und "verklemmt/pervers" geworfen wird) und sollte mal über das eigene Beuteschema nachdenken.


Geschrieben

Das Problem sind die Schmetterlinge im Bauch,

Nein, das Problem ist, sich die Schmetterlinge nicht nutzbar machen.
Heutztage passiert es ja auch des Öfteren, dass man sich über den Sex verliebt, statt über die Verliebtheit (Liebe kommt später) zur Erotik zu gelangen.

Was spricht gegen ein verantwortungsvolles Gespräch zur rechten Zeit, noch bevor vielleicht die ersten Rätsel auftauchen, und die ersten Frustrationen Haarrisse im Enthusiasmus füreiander verursachen?
Ich mach gerade die Erfahrung, dass es von großer Wichtgkeit ist, zuerst zu einem ganz offenen, sich immer spiegelnden Gesprächsklima zu kommen. Andere Aspekte können und sollen sich nebenher entwickeln, aber die Schaffung einer Kommunikationsbasis ist das Wichtigste in meinen Augen.

Wenn das gelingt, kann man auch offen über das Thema Sexualität reden und genau darin einen Weg finden, den Zauber des Anfanges und des sich gegenseitig Entdeckens noch zu vergrößern. Auf dieser Insel des Vertrauens mit dem anderen kann man ganz besonders innige Erfahrungen machen, die den Reiz dessen was kommt, eher erhöhen, als zu schmälern, nur weil man schon im Vorfeld klarer sieht.
Viele haben Sorge bei einem Zuviel an Klärung, zuwenig an Spannung im Neuland zu haben - das halte ich für einen Irrtum.

Hat man schon geprochen, bevor die ersten Missverhältnisse auftreten, dann fällt auch das Bewältigen von Schwierigkeiten leichter, weil Hemmungen fast ausschließlich im Vertrauen in sich, das Gegenüber und die Beziehung aufgelöst werden können.

Ich habe hier ein bisschen den Eindruck, das manche dazu neigen, ihren neuen Partner zu überfordern, und finde manchen Ton einer oder einem Verflossenen gegenüber sehr abkanzenlnd, so als sei es ein menschlicher Makel sexuell "langsamer" zu sein. Allerdings ist mir das hier nach ein paar Jahren sehr vertraut.
Fast glaube ich, dass mit abnehmenden Tabus eine gewisses sexuelles Einfühlungsvermögen in (noch) weniger freie Menschen verloren geht.

Das klingt jetzt, wie auch mein anderes Posting, recht theoretisch, aber bei mir spielen da theoretische Überlegungen, gute und schlechte mich prägende Erfahrungen der vergangenen Jahre und eben auch ein Neubeginn mit hinein, den ich gerade vollziehe.


Geschrieben

Wenn es nur um ein oder zwei Techniken geht, die man bei dem anderen vermisst, kann man sich, wenn man sich wirklich liebt, vermutlich arrangieren. Aber schwierig bis unmöglich ist es, wenn die sexuellen Grundcharaktere einfach nicht zusammenpassen. Ein überzeugter BDSM-ler wird auf Dauer keine Beziehung mit jemanden führen können, der ausschließlich Kuschelsex will. Jemand, der täglich Sex will, kann kaum mit jemanden auskommen, dem ein Mal im Monat schon zu viel ist. Wenn jemand sexuell sehr offen und experimentierfreudig ist, harmoniert das nicht mit jemanden, der diesbezüglich sehr eng gesteckte Grenzen hat.

Und so hatte ich auch das geschilderte Beispiel von Hexchen68 interpretiert. Es ging nicht darum, dass der Mann nur zwei Stellungen kannte, sondern darum, dass er alles was darüber hinausging für pervers hielt. Leider ist es nicht so, dass sich so grundsätzliche Probleme lösen, wenn man nur genug darüber redet. Wenn jemand Oralsex ablehnt und (oder weil? er ) sehr religiös ist, wird er gar nicht daran denken, sich darauf einzulassen, sondern im Gegenteil seinen Partner als sündig/pervers hinstellen.


Geschrieben

Nun, verlieben tue ich mich, weil jemand ähnlich tickt wie ich, und das schließt sexuelle Vorlieben mit ein, wobei bei der Spannbreite beider Interessen sicher was dabei ist, was gefällt oder was neues entstehen lässt, soweit zu den Vorstellungen.
Tatsächlich habe ich schon eine Beziehung ohne klassischen Sex gelebt, wobei uns die Beziehung wichtig war, das ging aber nicht lange gut. Ich würde das nicht wieder machen, es ist einfach zu frustrierend, als Lernerfahrung war es aber nicht verkehrt.
Sex ist für mich ein Stimmungsbarometer in einer Beziehung.
Beziehungen ohne Sex, das sind wertvolle Freundschaften, keine Partnerschaften.


Geschrieben

da hast du wohl zu hundert prozent recht sinnliche...

es sei denn man findet eine andere für beide akzeptable lösung....habe schon sm'er kennengelernt, wo nur einer von beiden mit diesen praktiken was anfangen konnte und so hat derjenige sich in dieser richtung anderweitig ausgelebt....ob sowas nun lange gut geht weiß ich nicht ...bleibt mal dahingestellt...


Geschrieben (bearbeitet)

Es hängt auch ein bisschen davon ab, was einem auf der Ebene des Spürens beim Sex wichtig ist.
Manch eine/r muss ausgefallenere Dinge tun, weil ihm die körperliche Erregung primär ist, ein anderer hat andere Antennen, die eben mehr auf das Gefühl der Verbundenheit zielen. Da ist es dann gar nicht so wichtig, was man tut, sondern wie innig es ist.

Meine zutiefst erregendsten Momente hatte ich definitiv nicht beim ausgefallendsten Sex, und einen der errgendsten Momente hatte ich bei etwas sehr Außergewöhnlichem, in dessen Zusammenhang es sehr konventionell zuging. Aber da waren eben auch besondere Menschen zusammen.

Sex muss nicht notwendig immer ausgefallen sein, er sollte nur nicht für immer ausgefallen sein...


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben (bearbeitet)

Gerade die letzten Beispiele zeugen doch eindeutig davon, dass Sex und erst recht sexuelle Praktiken das unwichtigste überhaupt bei der Partnerwahl sind:

Ich habe unter meinen Freunden auch religiöse Menschen - aber eine zutiefst religiöse Partnerin wäre für mich nicht vorstellbar: in der Enge einer Beziehung prallen da eben nicht nur im Bett Welten aufeinander. Wirkliche emotionale Nähe hat auch etwas mit Nähe in den grundsätzlichen Einstellungen zum Leben und in einem gemeinsamen Horizont zu tun.

Mit einer Beziehungspartnerin möchte ich tatsächlich auch einfach zusammensitzen, mich gut unterhalten können und auch tiefergehende Gespräche führen können. Und ich bleibe dabei: sofern es nicht wirkliche Problemfälle (Trauma, Krankheit) gibt, wird sich bei entsprechender Überdeckung auch eine gemeinsame erfüllende sexuelle Basis geben.

Lächeln muss ich dann aber doch, wenn ich das Bild, das SinnlicheXXL offensichtlich von "einem überzeugten BDSMler" hat, lese. Allein das Adjektiv "überzeugt" spricht Bände!

Aber gerade das ist ein gutes Beispiel für Inkompatibilität - nicht wegen der sexuellen Praktiken, sondern weil es eine tiefgreifende Kluft in der Lebeneinstellung gibt - ohne das jetzt werten zu wollen. Welche tiefere emotionale Verbindung soll ich mit einer Frau eingehen, die in mir letztlich einen sadistischen Despoten sieht - oder gar sie umgekehrt: sie müsste dafür ja tatsächlich eine tiefe innere Neigung zu einer Form der Unterordnung in der Partnerschaft haben, die ich gar nicht suche und will.

Der praktizierte Sex ist letztlich - Experimente einmal ausgeklammert! - ein Lebensausdruck und spiegelt sehr viel von der jeweiligen Psyche wieder. Schlechter Sex ist in dem Sinne eben wirklich ein Ausdruck mindestens mangelnder Kommunikation, wahrscheinlich aber größerer Inkompatibilität in der Einstellung zum Leben und damit auch zum andern.


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

Der praktizierte Sex ist letztlich - Experimente einmal ausgeklammert! - ein Lebensausdruck und spiegelt sehr viel von der jeweiligen Psyche wieder. Schlechter Sex ist in dem Sinne eben wirklich ein Ausdruck mindestens mangelnder Kommunikation, wahrscheinlich aber größerer Inkompatibilität in der Einstellung zum Leben und damit auch zum andern.

Wir sind nicht immer einer Meinung, geschätzter Ballou - aber hier zu 100%...

Ich war mal vor ein paar Jahren mit einer Frau zusammen, die Oralverkehr aktiv mochte, dabei aber nicht angesehen werden wollte. Sie hat sich immer die Decke über den Kopf gezogen dabei. Auf diesen Reiz musste ich verzichten, aber sie war derart kunstfertig, dass ich mehr zurück bekam, als ich missen musste.

Zudem war sie sehr feingeistig, großartig im Erspüren, gemeinsamen Erzeugen und Ausleben von Stimmungen, offen und gesprächsbereit und liebte es, neben dem eigentlichen Akt, ihrer Lust auch mit ihren Händen Ausdruck zu verleihen - und dabei sieht man ja auch eine ganze Menge...


Vielleicht sind viele heute zuwenig kompromissbereit zu akzeptieren, oder zu wenig hellsichtig zu sehen, dass das Leben allgemein ein Spiel von Gewinn und Verzicht ist, und dass einem eine konkrete Partnerschaft analog auch vieles dafür schenkt, wenn man anderes vermissen muss.
Vermutlich kann zuviel sexuelle Erfahrung auch irgendwann betriebsblind machen und dann einen Mangel erzeugen, wenn man alles ausgelebt hat.


Geschrieben (bearbeitet)

Ballou - das mag die falsche Wortwahl gewesen sein, ändert aber nichts am Inhalt. Ich hatte in keinster Weise vor, BDSM hier in irgendeiner Form negativ darzustellen, sondern nur als gegenüberliegende Position zu Vanillasex in Reinform. (Edit: Falls du konkret mich gemeint hattest, mit dem Beisspiel von jemanden, der dich und andere BDSM-Anhänger als gewalttätige Sadisten sieht, dann täuscht du dich! Diese gibt es, wie dein Beispiel der jungen Frau mit massiven Verletzungen beim GB zeigt - aber sie sind sicher die Ausnahme. Es gibt sogar einige DOMs, die ich außerordentlich schätze!)

Ich habe leider sehr abweichende Erfahrungen zu deiner Meinung gemacht. Wenn mit meinem Mann nicht anfangs alles so wunderbar geklappt hätte (ähnliche Überzeugungen, gleiches Bildungsniveau, harmonierender Freundeskreis und Humor, etc.), hätte ich mich sicher nicht so sehr in ihn verliebt. Nur sexuell hat es leider nie gepasst und trotz zahlreicher Versuche darüber zu reden, hat sich die Situation verschlechtert statt verbessert. Kann man jemandem, dem jeglicher Sinn für Erotik abgeht, diesen beibringen?


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben

wahrscheinlich aber größerer Inkompatibilität in der Einstellung zum Leben und damit auch zum andern.



Dem stimme ich ebenfalls zu!

Die Problematik sehe ich nur darin, dass es in der Phase der Verliebtheit, nicht immer einfach ist, offensichtliche, auseinandergehende Lebenseinstellungen zu erkennen und vor allem sich diese auch einzugestehen!

Frei nach dem Motto: Es kann gar nicht sein, dass ich mich ausgerechnet in IHN verliebt habe!! Mal sehen, vielleicht sind seine Einstellungen, oder auch meine, noch veränderbar, bzw. gibt es einen Kompromiss!

Meine Erfahrung ist NEIN!Nicht in grundsätzlichen Fragen!


Geschrieben (bearbeitet)

Kann man jemandem, dem jeglicher Sinn für Erotik abgeht, diesen beibringen?

Verbesserte, tolerantere Version:

Sollte ich wirklich jemandem, dem jeglicher Sinn für meine Form von Erotik abgeht, diese beibringen wollen?

Verbesserte, tolerantere und wertschätzendere Version:

Sollte ich mich bemühen, mit jemandem, dem jeglicher Sinn für meine Form von Erotik abzugehen scheint, wie auch mir vielleicht der Sinn für seine, eine Form von Dialektik zu leben, die es uns erlaubt, trotz anfänglicher Widersprüche, zu einer erfüllten Sexualität zu gelangen?


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

Mein lieber Lichtschimmer, das ist doch wieder mal verdammt viel Theorie.
Wenn du jemanden liebst, und dessen Vorstellung von Sex sieht so aus, alle paar Wochen im dunklen Schlafzimmer eine 10-Minuten-Nummer zu schieben und ich hinterher unbefriedigt im Bett liege und mich frage, warum ausgerechnet, der Mann, der mit mir leben will, sich weniger bemüht als jeder ONS - dann wird die von dir geforderte Toleranz verdammt schwer! Wenn der Versuch, das Dilemma zu beheben, nur dazu führt, dass er den Sex ganz einstellt, dann lassen sich "Widersprüche" schwer auflösen! Wohlgemerkt - ich wollte mit ihm nicht das Kamasutra von vorne bis hinten durchspielen, aber ihn jedesmal zu bitten, mich doch am Hals (oder überhaupt richtig) zu küssen, frustriert enorm.

Ich weiß aber, dass es viele solche Menschen, beiderlei Geschlechts gibt und ich fürchte, manche Menschen können sich einfach kaum vorstellen, was es in dem Bereich so alles gibt!


Geschrieben (bearbeitet)

@SinnlicheXXL - hätte ich Dich konkret gemeint, hätte ich Dich auch so angesprochen - ich habe bewusst darauf verwiesen, dass ich ohne Wertung die Inkompatibilität aufzeigen will, um eine persönliche Animosität zu vermeiden.
Ich bin mir zwar sehr sicher, dass Du eine falsche Vorstellung hast und ausgehend von dieser auch Dein Posting geschrieben hast, aber vom Thema her ist das ja irrelevant.

In dem, was Du zuletzt schriebst, sehe ich eher das Problem: sowohl aus meiner eigenen Erfahrung als auch der vieler Menschen, mit denen ich in meinem bisherigen Leben nähere Begegnung hatte, glaube ich, dass solche Aussagen "aber alles andere hat so gut gepasst" eine Selbsttäuschung sind: ich habe Freunde und Freundinnen mit hoher Intelligenz und sonst wachem Geist "in ihr Unglück rennen" sehen, indem sie Differenzen und offenbare Inkompatibilitäten mit wahrem Enthusiasmus weggeschönt haben und gar ganz neue Seiten an sich entdeckt haben, weshalb sie plötzlich angeblich konnten, was sie bislang abgelehnt hatten. (und da ging es um die Veränderung kompletter Lebensschwerpunkte, nicht nur um ein wenig Sex)
Entschuldige - aber welche Einstellung jemand zu Sex und Erotik hat, schwitzt er/sie in Gestik, Sprache, Lachen, beim Essen und Trinken aus - dazu brauche ich weder eine Diskussionsrunde, noch einen Probefick.

Wenn wir mal wirklich in uns hinein horchen und etwas bohren, dann finden sich meist ganz andere Punkte, an denen wir plötzlich die Empfindung hatten, unseren Seelenpartner gefunden zu haben, weil eine tiefe Sehnsucht in uns vom andern scheinbar oder tatsächlich bedient wurde.

Der Schlüssel ist für mich, diese eigenen Sehnsüchte zu begreifen und vielleicht auch, dass die eine oder andere davon eine Lebensfessel bildet, die uns zu immer wieder den falschen Partnern führt, bis wir gelernt haben, sich ihrer zu entledigen. Für mich war es eines der aha-Erlebnisse meines Lebens schlechthin, als ich plötzlich festgestellt habe, wie amüsiert-distanziert ich auf einen ganz bestimmten Frauentypus inzwischen reagiere, dem ich jahrelang mit Begeisterung "verfallen" bin und wie sich mein "Beuteschema" dadurch verschoben hat.

Wir drehen unsere Fehlerschleifen immer um uns selbst und nehmen dazu einen Beziehungspartner nur in den Kreis mit hinein. Der behebbare Teil des Fehlers liegt auf jeden Fall weder beim Partner, noch bei den sexuellen Praktiken - sondern bei uns selbst.

Edit: Da es gerade gut zum Thema passt



bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben (bearbeitet)

Ballou - Da muss ich dir weitgehend zustimmen - allerdings nicht, was das sofortige Bemerken seiner Asexualität betrifft! Die sehr wenigen Freundinnen, denen ich es nach langen Jahren erzählt habe, waren geschockt und hatten unsere Beziehung eher für recht glücklich gehalten. Er wirkt sonst in keinster Weise gehemmt und lustverweigernd!

Edit: Ach ja - ist deine These, dass man jemanden seine Lustfeindlichkeit sofort anmerkt und daher keine Beziehung mit ihm eingehen sollte, nicht ein Widerspruch zu der vorher geäußerten Meinung, es gäbe keine schlechten Liebhaber? Und wirken nicht die barocken katholischen Mönche sehr viel sinnenfroher als die protestantischen Pietisten, obgleich den einen der Sex (offiziell) verwehrt ist?

Übrigens noch mal: Was ist denn mit Menschen, die aus psychischen oder physischen Gründen asexuell sind? Dürfen die keine Partnerschaften mehr eingehen? Ok - ich gebe zu - mit mir nicht mehr!


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben (bearbeitet)

Mein lieber Lichtschimmer, das ist doch wieder mal verdammt viel Theorie.

Nein, ein humanistischer Denkansatz gegen das egozentrische Weltbild - relativ leicht zu verinnerlichen, auch wenn es sperrig klingen mag.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

Manchmal bedaure ich es fast, dass man die hehren Theorien Einzelner nicht auf ihre Umsetzung im Alltag hin überprüfen kann! Wer altruisisch, schöngeistig, philosophisch, etc. redet, kann unter Umständen in der Realität völlig anders handeln!


Geschrieben (bearbeitet)

Wer altruisisch, schöngeistig, philosophisch, etc. redet, kann unter Umständen in der Realität völlig anders handeln!

kann, muss nicht...
Das Ausrufezeichen ist iÜ inhaltlich unangemsssen, aber ein netter Propagandatrick.

Um die Klippen des Lebens zu umschiffen, ist es hilfreich, zugleich das Steuerrad zu beherrschen, wie auch das Lesen von Seekarten. Ich war lange ein ein begnadeter Kartenleser, aber ein dilettantischer Steuermann.
Aber das Leben ist ein guter Lehrmeister, wenn man es lässt.

Und nein, ich lebe noch nicht nicht zur Gänze so, und werde dieses Ziel vermutlich nie erreichen - nur ist mir der Weg auf die großen Berge mit den Jahren wertvoller geworden, als das Erreichen leicht zu erobender Hügel.

Das ist das Mindeste, was man mir abnehmen sollte... Ich glaube dir ja auch die Hügel unbesehen...


bearbeitet von Lichtschimmer
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