Jump to content

Die zweite Geige spielen?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb HansDampf77:

Ich bin ein Querulant, ein Mensch der selten mit dem Strom fließt. Also, was „Ordnungsmächte“ mir „vorschreiben“ ist mir recht egal, solange ich selber kein Sinn darin sehe! 

Na auch da unterschieden wir uns nicht weentlich. Nur das ich etwas anderd Formulieren würde. Verändert aber einzelne Punkte - nicht den Gesamtzusammenhang.

 

vor einer Stunde, schrieb HansDampf77:

Wenn ich eine Frau an meiner Seite habe, die einen ähnlichen Weg verfolgt, können wir zusammen glücklich werden! Gehen die Wege zu weit auseinander, sollten beide ihre Wege gehen!  

Sehe ich seit Enwigkeiten aus so - scheint hier aber für kaum jemanden ein Thema zu sein.

Geschrieben

Zweite Geige ist etwas dass man sich aussucht, die erste Geige ist der/die hintergangen wird...

Geschrieben

Jemand der sich nicht auf einen einlassen kann, wird nie selbst die erste Geige spielen.

Geschrieben
Am 8.6.2020 at 11:05, schrieb böses_Mädchen781:

Manchmal frage ich mich, wer das nun eigentlich ist. Die Ehefrau, die gegen die Geliebte bestehen muss, oder umgekehrt. Und welches Problem haben Männer damit, die "zweite Geige" zu spielen?

Ich denke mal, der Knackpunkt ist die Definition der zweiten Geige, soweit man damit also "hinten anstehen" meint, dann möchte auch ich nicht die zweite Geige sein. Dann hat es so etwas negativ behaftetes, 2. Wahl, nicht erstklassig aber erfüllt den Zweck, das fühlt sich blöd an.

Ich habe mich zum Glück noch nie so gefühlt, nehmen wir zum Beispiel meine Bi-Neigung. Ich kenne Männer, die sind so liebevoll zu ihren Familien, vergöttern sie, machen alles für sie, haben aber eben nunmal auch ihre Lust am männlichen Geschlecht entdeckt. Es daheim zu thematisieren schier unmöglich, also geht es in die Heimlichkeit. Natürlich geht die Familie dann vor, aber ich fühle mich nicht als zweite Geige, ich will ja im Grunde auch niemandem etwas weg nehmen und ich weiß, im Zweifel würde man seine Familie auch nicht aufgeben wollen. Ich sehe das eher so ergänzend. Gut ich bin in meiner sexuellen Einstellung da ohnehin vermutlich anders.

Ich glaube es ist so das Besitzdenken, was aus einem die zweite Geige macht, vielleicht sind es auch Gefühle, die am Anfang vielleicht nicht so ausgeprägt waren.

Geschrieben
Am 8.6.2020 at 12:20, schrieb NathalieG:

Ich war mal die "zweite Geige", und habe für mich geglaubt dies sei genau das Beziehungsmodell für mich. Ich bekomme nur die "Schokoladenseiten" des Herren, ich muss seine schmutzige Wäsche nicht waschen, seine Hemden nicht bügeln, für ihn kochen usw. usw.

Doch genau die Dinge waren es die ich dann vermisst habe. Den Alltag. Ich war icht eifersüchtig auf seine Frau weil er evtl. auch mit ihr Sex hat, nein ich war um die Dinge eifersüchtig die ich gern mit ihm geteilt hätte, und um die Zeit.

Von daher; never ever 2. Geige.

Um verstehen zu können, wie jemand zu einer bestimmten Sichtweise gelangt, ist es nötig etwas über die übergeordneten Wertvorstellungen zu erfahren.

Darf ich fragen, ob Du Erfahrung damit hast, dass 2 Menschen in einer Liebesbeziehung keinen Rang wie in der Metapher vom Orchester zugeordnet bekommen. Oder bist Du der Überzeugung (das sind ja sehr viele), dass so etwas gar nicht möglich ist.

Geschrieben
Am 8.6.2020 at 13:00, schrieb Seelenwanderin:

Wenn mir der verpartnerte Mann das Gefühl mit Taten geben kann, dass ich den gleichen Stellenwert von seiner Partnerin habe, dann bin ich auch die 2. Geige.

Das beinhaltet u.a. auch, dass ich mal ein (verlängertes) Wochenende mit dem Mann verbringen will, abends auf der Couch kuscheln, gemeinsam kochen,  ihn telefonisch erreichen und kein Genörgel im Hintergrund hören. Grob gesagt, ich möchte das, was er mit einer Partnerin an Gemeinamkeiten hat. Und solange mir nichts fehlt, spricht nichts dagegen.

Doch das funktioniert eben nicht.

Denn im Umkehrschluss, wenn ich einen Partner hätte und er der Schattenfrau den Stellenwert geben würde, den ich habe, wäre es die längste Zeit mein Partner gewesen. Warum also sollte eine Frau ihren Partner mit mir teilen wollen?

Ach, ich find Dich so gut.

Das ist ein guter Punkt. Aber alle gehen immer von einem Partner aus.

Geschrieben

Monogam lebende Paare haben dieses Problem nicht, da niemand von beiden jemals die 2. Geige sein wird.

Die sogenannte (Arsch-)geige oder Arschkarte haben immer nur diejenigen die sich zur 2. Geige machen lassen.

Und da gibt es dann auch sehr viele Probleme, die vorher schon vermieden werden könnten.Aber damit müssen sie dann auch selber leben und nicht ich.

Geschrieben

@böses_Mädchen781 selbst wenn es keinen Partner gibt, welchen Grund sollte es geben, dass Freunde, Bekannte, Verein wichtiger ist?

Wäre es z.B. nur ein Fickverhältnis, wäre es mir egal, welche Geige bzw. Stellenwert ich bei einem Mann hätte. Da dies von mir eh nicht angestrebt wird, stellt sich mir die Frage nicht. Doch wenn, will ich nur meine Lust befriedigt wissen und dann findet sich immer mal irgendwo Zeit.

Doch wenn ich mehr wie ein Fickverhältnis haben möchte, was sich ja im Laufe der Zeit heraus stellt, ob man über die Bettkante hinaus mehr Zeit miteinander verbringen möchte (was ich favorisiere), dann sollten die Prioritäten verschoben werden. Denn wenn im Laufe der Zeit immer noch Freunde, Bekannte, Verein usw. wichtiger wären, bin ich wohl nicht die passende Partnerin bzw. er nicht der passende Mann für mich.

Damit will ich nicht sagen, dass er alles aufgeben soll. Himmel, nur nicht!

Ich weiß ja selbst, wenn man längere Zeit alleine ist, dass man sich in seinem Single-Leben eingerichtet hat. Doch stelle ich mir selbst die Frage, wenn ich einen Mann kennenlernen und auch schon ein wenig Zeit mit ihm verbracht habe, ob ich meinen Sport, meine Freunde und Bekannte ihm vorziehen würde. Und wenn ich das mit "ja" beantworten kann, ist er bei mir auch nur eine 2. Geige und landet somit wieder in der Schublade "Fickverhältnis".

Ebenso, wenn es umgekehrt wäre.

Denn: wenn man merkt, dass jemand einem wichtig wird oder geworden ist, stellt sich für mich nicht mehr die Frage, was nun wichtiger ist.

Da meine Tochter schon groß ist und ihre eigenen Wege geht, hat sie zwar die oberste Priorität, doch hier auch nur, wenn etwas passiert ist, was sich nicht aufschieben lässt. Aber ein Kaffeetrinken mit meiner Tochter kann ich verschieben auf einen Zeitpunkt, wo mein Herzbube keine Zeit hat. Macht ja meine Tochter nicht anders. Zuerst ihr Partner und dann kommen andere Familienmitglieder. Und das ist für mich völlig in Ordnung. Sie hat ja schließlich auch ein Leben und will eine Familie gründen.

Mutter, Vater, Oma, Opa gibt es bei mir nicht mehr. Geschwister habe ich keine. Also völlig frei davon. Doch hätte ich noch Familie, würde ich ebenso denken und handeln, wie bei meiner Tochter.

Und das möchte ich auch von dem Mann, mit dem ich mehr wie nur für gewisse Stunden das Bett teile. Sonst bräuchte ich keinen Partner, wenn ich immer hinter dem Sport, der Familie und anderen sozialen Kontakten zurückstecken muss.

Ist es verständlich?

Geschrieben
Am 8.6.2020 at 12:20, schrieb NathalieG:

"Die zeite Geige spielen" kommt ja aus der Musik. Sie wird erst nach der ersten Geige gespielt, hat weniger Töne zu spielen usw.

Sprich; die zweite Geige hat nicht den Stellenwert der 1. Geige.

Ich denke, dies ist auch gesunder Egoismus. Ich habe im Laufe der Jahre meinen eigenen Wert für mich festgelegt, unter dem ich mich nicht "hin/her gebe".

Ich war mal die "zweite Geige", und habe für mich geglaubt dies sei genau das Beziehungsmodell für mich. Ich bekomme nur die "Schokoladenseiten" des Herren, ich muss seine schmutzige Wäsche nicht waschen, seine Hemden nicht bügeln, für ihn kochen usw. usw.

Doch genau die Dinge waren es die ich dann vermisst habe. Den Alltag. Ich war icht eifersüchtig auf seine Frau weil er evtl. auch mit ihr Sex hat, nein ich war um die Dinge eifersüchtig die ich gern mit ihm geteilt hätte, und um die Zeit.

Von daher; never ever 2. Geige.

Aber statt der ersten Geige kann man da nicht aus das erste Cello sein?

Damit kenn ich mich jetzt nicht aus. Von der ersten Geige habe ich tatsächlich schon gehört. Gibt es das für alle Instrumente? Also warum ist man gleich "minderwertiger", wenn jemand anderes die erste Geige spielt?

Ich nehm jetzt mal Hobbies. Die ähneln sich auch nicht immer und trotzdem haben sie einen ähnlichen Stellenwert. Also da kann man nicht in erste, zweite, dritte, vierte Geige unterscheiden.

 

Geschrieben
Am 8.6.2020 at 12:58, schrieb ABCD1234:

Ist das Ironie, oder wirklich ernst gemeint?

Ich habe noch in keiner Beziehung, in der ich die "erste Geige gespielt habe ", für den Mann die Hausfrau gegeben.

Also weder seine Dreckswäsche erledigt, gebügelt usw  und erst recht nicht gekocht. 

Das reicht völlig, wenn ich das für mich selbst machen muss, da ich immer Vollzeit gearbeitet habe....ausser kochen.

Ich esse meist in der Firma, oder nach Büroschluss auswärts, in Nicht-Corona-Zeiten.  

Wie man das "vermissen " kann, ist mir unerklärlich.  

🙄

Du muss wirklich die Horror-Vorstellung für jeden Mann sein! Aber das macht Dir ja auch Spaß, Du suchst hier ja auch niemanden, sondern Unterhaltung im Forum :)

Oh ja, ihr Frauen, Eure Kinder spielen immer die erste Geige. Seid stolz drauf! Kinder kriegen und groß ziehen ist eine wunderbare, ganz selten zu beobachtende Leistung. Nur ganz wenige Menschen schaffen das, vielleicht 5%, eine wahre Seltenheit. 

Und oh, wie attraktiv Ihr dadurch für die Männer werdet! So was hat sich ein Mann immer gewünscht, eine Frau mit einer Horde Kinder.... uuuh, ja, ich will...

Geschrieben
vor 22 Stunden, schrieb Seelenwanderin:

Ist es verständlich?

Ich weiß es nicht.

Also erstmal danke für die lange Ausführung.

Man geht ja offensichtlich davon aus, dass es eine sogenannte Rangordnung geben muss. Wieso kann nicht mehreres nebeneinander bestehen?

Wie Du sagst, Tochter ist das Wichtigste und trotzdem wird ein Kaffeetrinken mal verschoben. Und ich bin sicher, dass Du das Date mit dem Herzbuben verschieben würdest, wenn die Tochter heulend anruft und die Mami braucht.

Es stellt sich also gar nicht die Frage nach der Wertigkeit sondern auch nach der Dringlichkeit und den eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Wenn wir die Hobbies nehmen ist halt mal eher sportliche Aktivität angesagt und mal eher was ruhiges. Wenn man Menschen nimmt ist es vielleicht das Bedürfnis auch hilfreich zur Seite zu stehen.

Blöd ist halt nur, wenn man sich entscheiden muss. Man hat 3 Einladungen für den gleichen abend und dann wird auf einmal das Kind krank. Und natürlich gibt man das Kind dann nicht weg, sondern bleibt beim kranken Kind, weil das Kind zumindest einer Mutter meist wichtiger ist.

Aber was macht man bei 3 Einladungen ohne krankes Kind. Kann man da wirklich sagen Person x ist wichtiger als Person y und Person z? Oder geht man da einfach mal nach dem jetzigen Bauchgefühl.

Ich kann gar nicht sagen, wer mehr WERT hat. Verstehst Du was ich meine? Und wenn zu meinem Geburtstag Person Z nicht kommt, weil da was anderes ist, kann ich das auch wieder verstehen und fühle mich dann auch nicht wertloser oder zurückgesetzt.

Geschrieben

@böses_Mädchen781 ich würde es nicht Rangordnung oder Wert nennen. Ich würde es "Prioritäten setzen" nennen. Und diese treffe ich nach Wichtigkeit. Natürlich hätte meine Tochter Vorrang, wenn etwas passiert wäre, was keinen Aufschub duldet. Schrieb ich ja in anderen Worten ...

Wenn wir nun mal bei den sozialen Kontakten, Freizeit und Beruf bleiben, so setze ich hier ganz klar Grenzen bzw. Prioriäten.

Mein Job ist mir wichtig, denn von dem kann ich mich ernähren. Von einem Mann nicht. Ergo hat mein Job eine sehr große Priorität. Danach bleiben noch Stunden vom Tag übrig. Und diese Zeit ist mit allerlei Aktivitäten gefüllt. Hier gilt es einfach auch, Prioritäten zu setzen, eventuell etwas verschieben, den Herzbuben zu integrieren sofern möglich.

Wenn ich z.B. immer montags trainieren gehe und mein Herzbube dienstags sein Fußballtrainig hat, würde ich mein Training auch auf Dienstag verlegen, weil ich flexibel bin und keine feste Trainingseinheiten zu festen Tagen und Zeiten habe. Oder ich verschiebe mein Training früher, damit ich abends noch Zeit für ihn habe.

Wenn er samstags immer im Stadion ist, dann nehme ich mir für diese Zeit auch etwas vor oder verlagere Hausputz, Einkauf ... what ever ... genau in diese Zeit, damit mehr Zeit für uns bleibt. Denn ein Tag hat bei mir auch nicht mehr Stunden. Und es gilt einfach, seinen Herzbuben, unter Berücksichtigung seiner und meiner Aktivitäten, am Leben teilhaben zu lassen und auch Gemeinsamkeiten zu entwickeln und diese zu genießen.

Wenn ich drei Einladungen hätte, würde ich die Einladung annehmen, die zuerst ausgesprochen wurde und bei der nachfolgenden Einladung mitteilen, dass ich an diesem Termin nicht kann.

Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb Seelenwanderin:

@böses_Mädchen781 ich würde es nicht Rangordnung oder Wert nennen. Ich würde es "Prioritäten setzen" nennen. Und diese treffe ich nach Wichtigkeit. Natürlich hätte meine Tochter Vorrang, wenn etwas passiert wäre, was keinen Aufschub duldet. Schrieb ich ja in anderen Worten ...

Wenn wir nun mal bei den sozialen Kontakten, Freizeit und Beruf bleiben, so setze ich hier ganz klar Grenzen bzw. Prioriäten.

Mein Job ist mir wichtig, denn von dem kann ich mich ernähren. Von einem Mann nicht. Ergo hat mein Job eine sehr große Priorität. Danach bleiben noch Stunden vom Tag übrig. Und diese Zeit ist mit allerlei Aktivitäten gefüllt. Hier gilt es einfach auch, Prioritäten zu setzen, eventuell etwas verschieben, den Herzbuben zu integrieren sofern möglich.

Wenn ich z.B. immer montags trainieren gehe und mein Herzbube dienstags sein Fußballtrainig hat, würde ich mein Training auch auf Dienstag verlegen, weil ich flexibel bin und keine feste Trainingseinheiten zu festen Tagen und Zeiten habe. Oder ich verschiebe mein Training früher, damit ich abends noch Zeit für ihn habe.

Wenn er samstags immer im Stadion ist, dann nehme ich mir für diese Zeit auch etwas vor oder verlagere Hausputz, Einkauf ... what ever ... genau in diese Zeit, damit mehr Zeit für uns bleibt. Denn ein Tag hat bei mir auch nicht mehr Stunden. Und es gilt einfach, seinen Herzbuben, unter Berücksichtigung seiner und meiner Aktivitäten, am Leben teilhaben zu lassen und auch Gemeinsamkeiten zu entwickeln und diese zu genießen.

Wenn ich drei Einladungen hätte, würde ich die Einladung annehmen, die zuerst ausgesprochen wurde und bei der nachfolgenden Einladung mitteilen, dass ich an diesem Termin nicht kann.

Ja, so würde ich das auch machen. Aber Du hast das eben zum Thema "zweite Geige spielen" geschrieben und ich finde nicht, dass ich die zweite Geige spiele, wenn jemand gerade lieber dem Hobby nachgeht.

 

Wobei ich das ja eher auf Fremdgehen bezog und wir dann irgendwann abgeschweift sind (was gar nicht schimm ist!!)

Geschrieben

Also, wenn ich Mal soweit bin, und die Partiten von Bach spielen kann wie Viktoria Mullova, dann würde ich mich freuen, im Orchester die zweite Geige spielen zu dürfen. Und natürlich bleibt der Traum, auch einmal die erste Geige, und vielleicht sogar den Solopart spielen zu können. Der Mensch strebt immer nach höherem. Beim Sex fehlt einem einfach schlicht und ergreifend, die Kultur. Dazu sind wir immer noch zu lust- und körperfeindlich. Die Fleischwerdung Gottes lâßt immer noch auf sich warten. Stattdessen bringen wir uns wegen unserer Eifersucht lieber um.

×
×
  • Neu erstellen...