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Polyamorie vielleicht doch nicht so schlecht


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)



Man sollte von dem hohen Ross steigen zu meinen man könnte einem anderen Menschen alles geben was er braucht und wünscht.


Es tut sich nur die Frage auf, wieso jemand vom Ross runter steigen soll, wenn 2 Personen in einer Monogamen Beziehung überaus glücklich sind, und diese von beiden gewünscht wird?



...und für mich ist sexuelle Liebe...nicht nur simple "Fickerei"!!!


für mich auch nicht, sondern auch seelische Verbundenheit.



Wenn ich mehr als ein Kind habe, wird dann die Liebe mit der steigenden Anzahl der Kinder weniger für das Einzelne?
Nein!


Das sollte zwar nicht vorkommen, doch auch das gibt es. Oder sie lieben ein Kind 5 x mehr als das andere...


bearbeitet von Alien_
Geschrieben

Es tut sich nur die Frage auf, wieso jemand vom Ross runter steigen soll, wenn 2 Personen in einer Monogamen Beziehung überaus glücklich sind, und diese von beiden gewünscht wird?




Mir stellt sich diese Frage nicht.
Auch wenn du mir hier Sachen in den Mund legen möchtest, die ich nie so geschrieben habe.

Wenn zwei sich einig sind Monogam zu leben ist das doch vollkommen ok.

Viele, ich möchte sogar behaupten fast alle, polyamore Beziehungen entstehen doch aus monogamen.
Genau so ok, als wenn sich drei oder mehr Personen einig sind polyamor zu leben.

Polyamorie ist mehr, als mit mehreren zu ficken, ich glaube da liegt ein Verständnisproblem vor bei einigen.

Natürlich gibt es das, dass ein Kind mehr geliebt wird als ein anderes. Aber es ist wohl nicht die Regel und war nur ein Erklärungsversuch zu widerlegen das man nicht 5 Männer lieben kann weil man so viel Liebe nicht hat.


Und ich definiere Liebe eben nicht über Sex Marie-Anne, das solltest du einfach akzeptieren.

Sex hat für mich nichts mit "jemanden lieben" zu tun. Ich kann auch Sex mit Menschen haben, die ich mag oder die mir sympatisch sind.
Aber jeden lieben mit dem ich guten Sex habe, kann ich nicht.

Wenn du das nur so kannst ist das ebenfalls ok.


Geschrieben

@LS
Liebe ist doch kein Kuchen, wenn ich ein Stück abschneide, fehlt auf der anderen Seite was. Manche Dinge verdoppeln sich auch bei Teilung.

@Kalle
Wie schön, dass Du selbst bei einem Gangbang die "Liebe" in Anführungszeichen gesetzt hast.


...
Polyamorie ist mehr, als mit mehreren zu ficken, ich glaube da liegt ein Verständnisproblem vor bei einigen....

Sex hat für mich nichts mit "jemanden lieben" zu tun. Ich kann auch Sex mit Menschen haben, die ich mag oder die mir sympatisch sind.
Aber jeden lieben mit dem ich guten Sex habe, kann ich nicht...



Yes! Genau so!

Sie


Geschrieben


Auch wenn du mir hier Sachen in den Mund legen möchtest, die ich nie so geschrieben habe.



hmmm... so ist das mit der Interpretation des geschriebenen Wortes... auch ich hab es so verstanden...


Jeder weiß doch für sich selbst genau, welche Form des Zusammenlebens die Richtige ist...

Ob nun polyamor oder monogam spielt dabei ja nur eine untergeordnete Rolle...

Wogegen ich mich ein wenig wehre ist, dass Polyamorie als normale Entwicklung angesehen wird und etwas mit Reife zu tun hat...
genauso dämlich finde ich immer diese Statements, dass alle Menschen so leben müssten, weil das ja in der Natur des Menschen liegt...
Ich kenne Frauen, die leben polyamor sind aber todesunglücklich damit, weil sie es eigentlich nur machen, weil sie ihren Partner nicht verlieren wollen...
... Beziehungen scheitern und eine Lösung ist auch Polyamorie nicht..

Für mich hat Monogamie nichts mit Besitzanspruch zu tun sondern mit Zugehörigkeit... und die ist für mich exklusiv, auch sexuell... heißt aber auch genauso wenig, dass dies dauerhaft lebbar ist...

ich hab den Bericht leider nicht gesehen, aber ich stell mir eine WG mit lauter tollen und alten Menschen, die ich alle ankuscheln kann... total schön vor


Geschrieben

Hier werden unterschiedliche Dinge in einen Topf geschmissen und unter den Oberbegriff Polyamorie gepackt. Es ging in dem Beitrag nicht um eine "Alten-WG" oder darum, im Alter nicht allein sein zu können/müssen/wollen, sondern um ein Paar das polyamor lebt. Sprich, sie lieben einander und lieben auch andere Menschen (soweit ich mich erinnere hat einer der beiden noch eine weitere Beziehung). Sie gehen vollkommen offen damit um, d.h. es handelt sich um gleichwertige Partnerschaften von denen alle Beteiligten wissen (das ist in anderen polyamoren Beziehungen nicht immer der Fall). Die Beschreibung des männlichen Partners war dahingehend, dass er möchte, dass seine Partnerin glücklich ist. Wenn sie ihr "Glück" auch mit einem anderen Menschen leben kann - und damit ist beleibe nicht allein das sexuelle "Glück" gemeint - dann kann er das nur begrüßen denn es wirkt sich auch positiv auf die Partnerschaft der beiden aus. Gleiches bestätigte die Partnerin.
Keiner der Beiden hat Polyamorie als Nonplusultra, natürlich oder was weiß ich geschildert sondern lediglich ihren Lebensentwurf dargestellt. Der gegenseiteige Respekt sowie die gegenseitige Wertschätzung und Liebe kam deutlich zum Ausdruck. Das ist es, worauf es meines Erachtens ankommt - ungeachtet dessen welche Form der Partnerschaft Mensch als passend für sich entdeckt hat und lebt.


Geschrieben



Man sollte von dem hohen Ross steigen zu meinen man könnte einem anderen Menschen alles geben was er braucht und wünscht.



Emmi da steht nirgends das ich Monogamie verdamme oder nicht für gut befinde.
Da steht auch nirgends das ich irgend eine Lebensform als gut oder schlecht empfinde.

Da steht nur, das man sich nicht einbilden sollte (und deshalb manche von ihrem hohen Ross klettern sollten),dass man einem Menschen alles geben kann was er braucht und das auf Dauer.
Diese Denke halte ich für etwas vermessen.


Geschrieben

dass man einem Menschen alles geben kann was er braucht und das auf Dauer.



darüber hab ich noch nie nachgedacht... und frage mich gerade, ob es die Aufgabe eines anderen ist, mir zu geben was ich brauche...

hmm, aber ich schweife ab...


Geschrieben

zuerst Mal danke, dass der thread sehr friedlich verläuft.

Natürlich soll jeder so leben und glücklich sein, wie er es mag.
Wer monogam leben möchte, soll es tun, ich würde da niemals sagen, das eine ist besser als das andere.

Es ist doch schön, dass es die Möglichkeit gibt, so zu leben wie man will. Sicher kann man es nicht planen, mehrere Menschen zu lieben, man kann es aber auch nicht planen überhaupt einen Menschen zu lieben, man kann versuchen andere Menschen kennenzulernen, die das auch so wollen und akzeptieren, die Liebe kommt oder nicht.

Wer zu zweit glücklich ist, sehr schön, ich für mich finde es überhaupt schön, mehrere Menschen gern zu haben und auch mehrer Menschen lieben zu dürfen, ohne Einschränkungen, weil es sich nicht gehört, ob jetzt das Sexuelle dabei ist, oder nicht.

Wahrscheinlich tun sich immer zwischenmenschliche Probleme auf, genau wie in Paar-Beziehungen auch, vielleicht entstehen auch mal Ungleichgewichte.

Und ich seh es wie Rubi, Liebe ist nicht messbar.

Ich habe auch nicht behauptet, dass Menschen, die polaymor leben können, besser sind als andere


Geschrieben

ist es nicht so, dass zu allererst einmal eine Definition, was Liebe ist, bereit stehen sollte?

jeder versteht anderes darunter, und hat auch seine ganz eigene Definition.
aus meiner Definition heraus ist es nur natürlich mehrere lieben zu können, ich kann jeden lieben, der mir die Chance dazu gibt, und alle, für die ich frei genug bin. Das hat auch nicht mal wirklich was mit Sex zu tun. Ich liebe meine platonischen Freunde ( Frauen wie Männer ) auch. Ich hab nur keinen Sex mit ihnen.
Aber macht Sex die Liebe wertvoller ?

In meiner Definition ist es einfach etwas zusätzliches, was man zusammen erleben kann. Wie oft haben Menschen Freunde, die alles von ihnen wissen, und auf der anderen Seite Sexpartner, mit dehnen sie zwar Sex haben, aber ansonsten nicht die emotionale Bindung besteht, wie zu ihren anderen Freunden. Vielleicht, weil einfach die Ängste grösser sind, und das Vertrauen fehlt.

Oder es gibt die, die bei einem neuen Sexpartner sofort alle anderen Freundschaften auf Eis legen, und sich nur noch um den Einen kümmern. Finde ich persönlich auch sehr ungesund.

Aber Menschen sind nun mal unterschiedlich, was auch gut ist, und haben unterschiedliche Bedürfnisse und Ansichten.

Ich glaube, was wichtig ist, ist, dass Menschen sich klar darüber sind, was für sie wichtig ist, und dementsprechend leben. Nicht das leben, was vielleicht gerade gesellschaftlich am akzeptiertesten ist, sondern das, was sie ausmacht.


Geschrieben

darüber hab ich noch nie nachgedacht... und frage mich gerade, ob es die Aufgabe eines anderen ist, mir zu geben was ich brauche...

hmm, aber ich schweife ab...



Ich frage mal andersrum: Hast du schon einmal jemanden geliebt der dir nichts zu geben hatte?

Es ist nicht die Aufgabe oder Pflicht des anderen, das ist automatisch so.

Klar gibt es auch Menschen die ausschließlich nehmen, den anderen zum persönlichen Lakaien machen der zu spuren hat und de nicht bereit sind zu geben....auch solche Partnerschaften können glücklich sein.


Ich verliebe mich nur in Menschen die etwas für mich haben, mir etwas geben können (nichts materielles)und umgekehrt denen ich etwas geben kann.
Für mich wre es kein Problem zwei oder mehrere solcher Menschen zu lieben, partnerschaftlich

Zuneigung, Geborgenheit, Vertrauen um ein paar Beispiele zu nennen.


Geschrieben


Für mich wäre es kein Problem zwei oder mehrere solcher Menschen zu lieben, partnerschaftlich




In der Theorie bestimmt, aber auch in der Praxis? Polyamorie ist ja kein Patentrezept gegen normale Beziehungprobleme, die hast du dann aber beispielsweise bei drei Männern dreifach...

Wie gesagt, in der Theorie eine verlockende Vorstellung, die hatte ich auch mal ;-) Konkret gabs dann Morddrohungen von meinen Nebenbuhlern... obwohl ja alle behaupteten, Anhänger der "freien Liebe" zu sein um bei der Angebeteten zu punkten...


Geschrieben

In der Theorie bestimmt, aber auch in der Praxis?



Ja, auch in der Praxis

Polyamorie ist ja kein Patentrezept gegen normale Beziehungprobleme



Wer das glaubt, hat das ganze Thema eh nicht verstanden


Geschrieben


Für mich wre es kein Problem zwei oder mehrere solcher Menschen zu lieben, partnerschaftlich


Man denke nur an Kommune 68, und die Frauen, die sich am liebsten an die Gurgel gingen. Selbst Uschi Obermeier hat es gereicht...als er dann wieder mit einer anderen auf der Matte war

Ich glaube, alle Menschen sind fähig, mehrere zu lieben. Aber nicht alle wollen es.


Geschrieben

Vermutlich gibt es eher wenig Menschen, die sich simultan in mehrere Menschen verlieben. Bei den meisten Leuten kommt es zu polyamoren Beziehungen, weil auf Dauer in der ursprünglichen Hauptbeziehung etwas fehlt: Sex, oder bestimmte Formen davon, Nähe, Gemeinsamkeiten, etc. Manchen Menschen fehlt es sehr schwer sich auf einen einzigen Partner zu beschränken. Andere verlieben sich völlig überraschend in jemand anderen, obwohl sie auch ihren eigentlichen Partner nach wie vor lieben.

Es gibt in polyamoren Beziehungen sehr viele verschiedene Gründe, Lebensumstände etc. Warum klappt das nur, so lange es heimlich abläuft - sprich der Partner nichts von der Nebenbeziehung ahnt? Warum sollte das nicht offen und ehrlich ausgelebt werden können? Der Zweitmann / die Zweitfrau muss doch nicht zwingend ein Rivale sein, sondern kann eine Ergänzung darstellen.

Manchmal erfordern auch einfach besondere Umstände ganz besondere Lösungen: Neulich sah ich eine Doku über eine sehr besondere Dreierbeziehung: Der Mann war nach einem Zeckenbiss komplett gelähmt. Seine junge Frau kümmerte sich jahrelang hingebungsvoll um ihn. Eines Tages verliebte sie sich in einen gemeinsamen Freund. Natürlich war der Mann erst einmal verletzt, doch als er sich mit der Situation auseinandersetzte, war ihm klar, dass er seiner Frau nicht auf ewig ein eigenes Leben vorenthalten kann. Also zogen sie zu dritt zusammen und die beiden bekamen Kinder. Nun kümmern sich alle gemeinsam gemeinsam um den schwerstbehinderten Ehemann und sogar dessen Familie findet diese Lösung gut.


Geschrieben

Man denke nur an Kommune 68, und die Frauen, die sich am liebsten an die Gurgel gingen. Selbst Uschi Obermeier hat es gereicht...als er dann wieder mit einer anderen auf der Matte war



Die war aber so hübsch, daß sie sich mit Mick Jagger trösten konnte... Aber dein Beispiel ist gut in Sachen Theorie und Praxis...


Geschrieben

Nein - ist es nicht! Da haben einige extrem machohafte Männer verkündet, dass freie Liebe das Nonplusultra sei und quasi Paarbeziehungen per se für spießig und antiquiert erklärt. Manche waren wirklich der Überzeugung, aber viele haben nur mitgemacht, weil sie dazugehören wollten und Angst hatten, als rückständig zu gelten. Die Kommunarden waren oft blutjung und wollten verkrustete Strukturen gewaltsam aufbrechen. Da konnte doch kaum einer in Ruhe reifen und für sich selbst herausfinden, was wirklich zu ihm passt.

Das sind ganz andere Umstände, als wenn lebenserfahrene Menschen zu der Ansicht gelangt sind, dass sie mehr als einen Menschen lieben können und/oder auch gut damit klarkommen, nicht der Einzige zu sein.

Übrigens lebt Langhans wohl seit vielen Jahren in polyamorer Beziehung zu seinem "Harem" aus 5 Frauen, die teilweise ebenfalls weitere Beziehungen haben. Das scheint ganz gut zu klappen.

Ich hatte mich mal in einem Polyamorieforum angemeldet, was für mich aber unpassend war. Die meisten dort kommen aus dem BDSM-Bereich oder sind esoterisch.


Geschrieben

Wie das so genau war in der Kommune1 damals war, können wahrscheinlich nur die Leute wissen, die dabei waren.

Ich kenne jemanden, der dabei war, der sagt aber, so wahnsinnig aufregend wäre es nicht gewesen, auch nicht mit der Uschi.

Im Gunde ging es doch in dieser Zeit um ein Auflehnen gegen das
Establishment und so wirklich gewusst hatten die auch nicht was sie taten. Ich denke auch dass die Promiskuität, die sein sollte,
eher von den Männern gewollt war und die Mädels mitgemacht haben,
weil sie eben cool sein wollten.
Es war ja auch so wie ein Sprung in's kalte Wasser, denn die kamen aus weitgehend bürgerlichen Familien und haben sich aufgelehnt und ausprobiert, wirklich viel Ahnung hatte keiner,
deshalb kam dann ja auch noch Kolle aus Aufklärer.

So ein bischen hab ich ja reingeschnuppert in die Zeit, aber ehrlich, alles hätte ich nicht gebraucht.

Gezankt haben werden sie sich schon, dass liegt in der Natur der Sache, ich glaube die haben auch nicht so gerne geputzt

Für die Uschi sollen die Rock-Stars eher so eine Art Trophäe gewesen sein, "Ich hatte sie alle", aber vielleicht hatte sie auch nur eine große Klappe zumindest hat sie über die Liebhaber-Qualitäten der Jungs in einem Interview gesprochen.

Stimmt, der Langhans und seine Frauen haben immer noch Kontakt,
die sollen sich aber auch oft angezickt haben. Aber hier handelt es sich um EINEN Mann und mehrere Frauen.


Geschrieben


Man sollte von dem hohen Ross steigen zu meinen man könnte einem anderen Menschen alles geben was er braucht und wünscht.
Kann man nicht.Vielleicht für den Moment aber Wünsche und Bedürfnisse ändern sich.
Manches ist unwichtig und es kann gerne daruaf verzichtet werden und manches eben nicht.
Wenn ich liebe, möchte ich das Optimum für meinen Partner.
Wenn das darin besteht dass da noch eine andere Frau ist, ist das ok.
Polyamor kann nur der leben der absolut ehrlich ist und aufrichtige Gefühle für alle Partner hat.

Das mit dem Optimum kann man so sehen, zumal das auch dem Perfektionswahn entspricht, den wir etwa auch bei künstlichen Brüsten, Fingernägeln und von mir aus auch Schwanzverlängerungsversuchen sehen. Wir verlernen so langsam, den Wert des Guten deshalb zu schätzen, weil es auch das weniger Gute gibt.

Heißt im Klartext: Ich muss jemanden nicht wegen seiner Fehler lieben, aber trotz seiner Defizite. Jede Entscheidung im Leben für etwas, ist immer auch eine gegen etwas anderes. Sich in Liebe (oder durch Liebe - die kommt ja manchmal angeflogen) für jemanden zu entscheiden, heißt für viele, ja vermutlich die Mehrheit, auch, ihn in weiten Teilen (auch sexuell) so anzunehmen wie er ist - mit seinen kleinen Schönheitsfehlern, Mängeln und Macken, weil er als ganzer Mensch liebenswert ist.

Denkt mal nicht, die Mitglieder von poppen.de seien hier repräsentativ. Hier treffen sich ja eher Menschen, die genau dieses Konzept von Liebe mit der Mehrheit "da draußen" nicht teilen. Gerne entsteht da schon mal der Eindruck, das, was viele hier für Polyamorie halten, müsse mittlerweile das Standardmodell sein, und alle anderen seien Spießbürger. Dem ist mitnichten so.

Ich behaupte ja immer, dass Promiskuität entweder schon die Folge eines sozialen Darwinismus ist oder auf Dauer dazu führt. Das sieht man ja auch an den ganzen Optikdiskussionen und Besitzstandsthemen hier oder daran, dass man über Prostitution kaum kritisch diskutieren kann.

Was die meisten hier für Poyamorie halten, ist doch kaum mehr als Promiskuität im Kommunionskleidchen.


Geschrieben

Nein, da gibt es einen ganz gewaltigen Unterschied: Das eine ist Sex, das andere Sex und Gefühle (im Sinne von sich tief aufeinander einlassen) - oder meinetwegen auch nur Gefühle, ohne Sex.

Mir persönlich reicht pure Sympathie um mit jemandem Sex haben zu können (ähem.. und natürlich Libido, was seit Jahren nicht mehr selbstverständlich ist!). Ab und an passiert es aber, dass ich mich verliebe und diesem Mann sehr nahe komme. Für mich heißt das aber noch lange nicht, dass ich ihn deswegen für mich alleine haben möchte oder dass ich deswegen nicht auch einen anderen Mann lieben könnte.


Geschrieben (bearbeitet)

Ob mnan polyamor sein kann, hängt ja immer von der persönlichen Liebesdefinition ab. Je kleiner ich die Gefühlskomponente ansetze, desto mehr Menschen kann ich "lieben". (In aller Regel zumindest).


Die Regel ist Monoamor! Und entsprechend ist die Sichtweise von Liebe als Kuchenstücke. Die Liebe wird als etwas Begrenztes dargestellt worum man Angst haben muss, dass es einem jemand "weg isst".

Die Polyamore Sichtweise von Liebe ist die einer lebenden Zelle die sich teilt, teilt… teilt… mehr wird. Daher auch das Zeichen der Unendlichkeit im Polyamory-Symbol. Und für mich fühlt es sich in der Realität auch so an.


Ich halte diese Art mit Menschen, die man mag, umzugehen für ehrlicher und angenehmer, als heimliche Liebschaften, aber für einige ist die Heimlichkeit vielleicht auch der Kick.


Seh ich ganz genauso.
Aber, weil es noch niemand erwähnt hat: Auch in polyamoren Beziehungen kann es Fremdgehen und Betrug geben! Polyamory ist jedoch KEIN Freifahrschein zum Fremdgehen! Polyamory hat im Grunde langfristige Beziehungen zum Ziel! Keine ONS oder anderen kurzfristigen Kram, auch wenn es in vielen polyamoren Beziehungen so abgesprochen und akzeptiert wurde und wird.

Meine Meinung ist, dass der monoamore Standart anerzogen ist. Ich fand das benehmen meiner Eltern als Kind schon sehr merkwürdig und habe es nicht verstanden was das soll. Ich habe zwar das Monosystem theoretisch ne Weile übernommen gehabt, aber nur so lange, bis ich den Begriff der Polyamory entdeckt hatte. Und wenn man genauer darüber nachdenkt, ist Polyamory eigentlich das sozial gesündere.

Schaut man sich mal an, wieviele Beziehungen zu Bruch gehen nur weil ein Beziehungsteil unter Alkoholeinfluss sich verführen lassen hat, vielleicht sogar ehrlich gebeichtet hat und es nie wieder tun würde. (Solche Ehrlichkeit zeugt für mich von wertvollem Vertrauen in diese Liebe!)
Oder beachtet man mal, dass die meisten Beziehungen sexuell sind und es massenhaft (Monoamore-)Leute gibt, die sagen "Ne Beziehung ohne Sex könnte ich nicht"…
Und an der Stelle möchte ich jetzt mal anknüpfen zum Thema Sozial gesünder.

Es gibt Menschen die sind Asexuell (geschätzt 1% der Bevölkerung) und bekommen aus dem Grund, dass sie keinen Sex wollen, niemanden zum verlieben ab, nur weil die Gesellschaft auf Monoamorie programmiert ist. Ähnlich sieht es bei Menschen mit Handycap aus.

Ein Monoamorer müsste sich da entscheiden: Will ich Sex oder will ich Liebe? (und geh dann vielleicht fremd? - Was weder sozial noch ehrenhaft ist!) Was da bei den meisten Sexuellen gewinnt und wer auf der Strecke bleibt, dürfte klar sein, oder?

Ein Polyamory sagt sich dagegen: Ok, ich liebe A, und für den Sex liebe ich ja B. Theoretisch ein Win-Win!

Das große Problem dabei ist, dass, um beim Bsp. zu bleiben, sowohl Asexuelle als auch gehandycapte Menschen ebenfalls im Monosystem festhängen und meist nichtmal drüber nachdenken, was falsch läuft, und sich damit sozusagen selbst abschießen.
Das Monoamore-System kann dieses Einsamkeitsproblem das Minderwertigkeitskomplexe u.a. wachsen lässt und Liebe tötet, nicht lösen!

.....eigene Kinder, andere Familienangehörige....oder gute Freunde liebt man nicht sexuell....eine völlig "andere Liebe" und deshalb nicht vergleichbar.

...und für mich ist sexuelle Liebe...nicht nur simple "Fickerei"!!!


Nochmal fett für alle, obwohl es schon jemand anderes geschrieben hatte:

POLYAMORY HAT in der Definition NICHTS MIT SEX ZU TUN!!! Kann ihn jedoch beinhalten.

Und gerade weil die Liebe zu Partner-A und Partner-B und -C nicht gleich sein können, sind sie nicht vergleichbar und damit "gleichwertig". Keine Liebe fühlt sich absolut gleich an. Egal ob mit oder ohne Sex. Wenn du Liebe aber auf sexuelle Liebe reduzierst, reduzierst du sie gerade auf "ficken"! Als ob Liebe aus Sex bestünde…

Die Verfügbarkeit mehrerer mindert den Wert der einzelnen Person.
Hat er noch 5 weitere Frauen, wird man automatisch für ihn weniger wichtig.
Vielleicht bevorzugt er eine andere? Was hätte man dann davon?
Ausserdem kann ein Mensch, der mehr Partner hat, bei den geringsten Unstimmigkeiten gleich zum nächsten gehen. Schliesslich ist er nicht auf einen angewiesen.

Bei diesem Modell fehlt mir das Zusammengehören.

Für meine Begriffe hat jemand der so handelt/redet nicht den Begriff Liebe verstanden.
Warum mindert das den Wert? Das was du da beschreibst ist Ego und nicht Liebe. Mangelndes Selbstwertgefühl oder ein Minderwertigkeitskomplex kämen vermutlich noch obendrauf. Und wo fehlt da das Zusammengehören? Es ist doch da!

Stell dir mal die Frage: Kann man Liebe, bzw. einen sehr geliebten Menschen, einfach so ersetzen?

Unterbestimmten Voraussetzungen widerspreche ich dir allerdings nicht, würde das jedoch dann auch nicht Polyamorie nennen.


Für mich hat Monogamie nichts mit Besitzanspruch zu tun sondern mit Zugehörigkeit...

Willst du etwa behaupten diese gäbe es nicht unter Polyamory? Vielleicht verwechselst du Polyamory mit Freier Liebe, Offenen Beziehungen oder promisken Menschen?


Polyamorie ist mehr, als mit mehreren zu ficken, ich glaube da liegt ein Verständnisproblem vor bei einigen....

Sex hat für mich nichts mit "jemanden lieben" zu tun. Ich kann auch Sex mit Menschen haben, die ich mag oder die mir sympatisch sind.
Aber jeden lieben mit dem ich guten Sex habe, kann ich nicht...



So ist es

es wiederspricht sich zu sagen "ich liebe Dich, aber ich lass Dich nicht gehen wohin du willst" Wen man wirklich liebt, sollte man auch loslassen können und ihm gönnen, was ihm gut tut, ohne ihn zu verlassen.

Volle Punktzahl, Sabrina!

Was die Dauerhaftigkeit von monoamoren und polyamoren Beziehungen betrifft, ist übrigens weder das eine noch das andere System besser oder schlechter. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich will hier lediglich etwas zum Nachdenken anregen. Von mir aus kann jeder nach seiner Fasson leben, aber dann bitte Informiert und Nachgedacht, und keinen Müll verbreiten.


bearbeitet von Elvenmaan
Geschrieben (bearbeitet)

@VP

...egal was du schreibst, meine Einstellung änderst du nicht im Geringsten.
... wer viel schreibt, hat nicht automatisch recht!

*** edit by Mod ***.


bearbeitet von MOD-Brisanz
"Bewertungen" der Beiträge kann man auch für sich behalten
Geschrieben


.
Warum mindert das den Wert?

Stell dir mal die Frage: Kann man Liebe, bzw. einen sehr geliebten Menschen, einfach so ersetzen?


Die Verfügbarkeit vieler Sexpartner mindert den Wert des einzelnen, denn man ist auf den einzelnen nicht angewiesen.

Zum anderen: Stell Dir vor, es gibt dort Spiegelei,
dann besteht die Möglichkeit, Rinderfilet zu essen, was viel besser schmeckt, warum sollte man dann noch so oft Spiegelei essen? Und womöglich stößt noch jemand dazu, wo es wieder besser schmeckt?

Der Mensch ist so gemacht, dass er sich verzaubern lässt, die Gedanken kreisen um das Objekt der Begierde. Es kann mir niemand erzählen, dass man dann noch an das Spiegelei denkt, weil man ja Polyamory versprochen hat. Jeder Mensch hat normalerweise Gefühle, und ist beeinflussbar. Und hier wird dann immer erzählt, dass das Spiegelei weiterhin genauso begehrt wird. Nein, ein Rang kann abgelaufen werden. Ich weiss ja nicht, würde dann das Spiegelei den Rang ganz am Schluss haben, und zufrieden sein? Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen.


Geschrieben

Die Verfügbarkeit vieler Sexpartner mindert den Wert des einzelnen


nicht ganz...

bei vielen sexpartnern wird ein einzelner davon nicht den wert erreichen den einer allein erreichen könnte.
eine wertminderunmg findet nicht statt, denn dazu muss er erstmal höher gewesen sein
bei vielen sexpartnern ist ein einzelner schnell mal ersetzbar.


Geschrieben

Wenn du jeden Tag Rinderfilet isst, wird es nicht lange dauern, bis du dich nach Spiegelei sehnst! Oder Spinat, oder Nudeln...

Hast du nur eine einzige Freundin? Ich nicht! Mit der einen gehe ich gerne weg, mit der anderen treffe ich mich für Ausflüge, wieder eine andere schätze ich, weil sie so lustig ist,... manchmal manchen wir auch zu mehreren etwas zusammen, manchmal zu zweit. Manche Freundin sehe ich oft monatelang nicht und wenn wir uns treffen, ist es als hätten wir uns gestern zuletzt gesehen. Ist die Freundschaft zu Freundin A weniger wert, weil ich auch Freundin B gerne mag?

So ähnlich ist es bei mir auch mit Beziehungen. Bis ich jemanden wirklich liebe, dauert es lange Zeit - aber diese Liebe geht dann auch nicht so schnell wieder weg. Manchmal ist sie weniger zu spüren, dann gibt es wieder Zeiten, wo man sich näher ist - aber das Band zwischen uns bleibt erhalten. Nur halten mich eben mehrere Bänder.


Geschrieben

@VP
...egal was du schreibst, meine Einstellung änderst du nicht im Geringsten.
... wer viel schreibt, hat nicht automatisch recht!



Deine Meinung bleibt dir doch unbelassen.
Keiner hier geht dich deswegen an.

Aber lass dich doch auch mal darauf ein, dass du evtl. eine nicht ganz richtige Vorstellung davon hast.
Deswegen musst du deine Meinung zwar nicht ändern aber es brächte dich im Thema weiter (sofern überhaupt gewollt).

Wer dauernd auf seiner Meinung beharrt (ohne Argumente) hat nämlich auch nicht automatisch recht


Die Verfügbarkeit vieler Sexpartner mindert den Wert des einzelnen, denn man ist auf den einzelnen nicht angewiesen.



Dem ist nicht so! Meine persönliche Meinung


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