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Wie wichtig ist Sex tatsächlich in einer Beziehung?


Empfohlener Beitrag

(bearbeitet)

....stelle ich mir die Frage, wie wichtig Sex tatsächlich

1. für und in einer Beziehung ist

bzw.

2.
ob (guter oder schlechter) Sex ein Auswahlkriterium für einen potentiellen Partner ist.




Ich erlaube mir einmal, die Ausgangsfrage von Booty in Erinnerung zu bringen (das Originalzitat ist um 1. und 2. von mir ergänzt, ebenso die Klammersetzung).

Zu 1.: Da ich, zum Beispiel, seit fast 9 Jahren Single bin, verbietet es sich für mich, zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Dies umso mehr, da eine Beziehung für mich sowieso auch nicht mehr in Frage kommt. Damit erledigt. Was soll ich etwas diskutieren, was ich nicht anstrebe? Das wäre ja grober Unfug; das typische "was wäre wenn"-Gequatsche!

zu 2.: Wegen der Polarisierung in dem Klammersatz, lasse ich das, "ob gut oder schlecht", einmal außen vor.

Bleibt mithin die Fragestellung/Fragerichtung übrig, wie wichtig ist (mir) Sex, wenn ich mit jemandem anbandele oder anbandeln will?

Antwort: "Sehr wichtig!"

Und weil das so ist, sind mir natürlich die sexuellen Präfernzen ebenfalls wichtig.
So.!
Und damit ich nun mitreden kann, weil ich diese sexuellen Praktiken aus tiefster Überzeugung eklig und abstoßend finde, nämlich Kaviar und Natursekt, kann ich aus ebensolcher tiefster Überzeugung sagen, dass sich "Schmetterlinge" in Sekundenbruchteilen in Nichts auflösen würden, würde ich in der Kennenlernphase mit dieser sexuellen Vorliebe der potentiellen Partnerin konfrontiert.

Dann würden im wahrsten Sinne des Wortes, die Schmetterlinge den Knall nicht mehr hören.

Soviel zur realistischen Praxis meinerseits.



Nein, ein humanistischer Denkansatz gegen das egozentrische Weltbild - relativ leicht zu verinnerlichen, auch wenn es sperrig klingen mag.



Ich wünsche dem Humanisten viel Glück, Vergnügen und Zufriedenheit dabei, sich die Probleme dieser Welt auf seine Schultern zu laden.

Darf ich ab sofort Atlas zu dir sagen?


LG xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer



Wenn wir mal wirklich in uns hinein horchen und etwas bohren, dann finden sich meist ganz andere Punkte, an denen wir plötzlich die Empfindung hatten, unseren Seelenpartner gefunden zu haben, weil eine tiefe Sehnsucht in uns vom andern scheinbar oder tatsächlich bedient wurde.



Lieber Bär... faszinierenderweise (zumindest für mich *g*) ist das der Punkt bzw. die Einsicht, die ich gerade im Begriff bin, zu erlangen. Und das Ergebnis, zu dem ich gekommen bin, erklärt auch die immer wieder in meinem Hinterkopf zu mir sprechende Stimme während der letzten Monate... die zweifelnde, kluge, vernünftige, weise Stimme, die ich so vehement ignoriert habe.

Das ist aber auch ein Grund, warum ich dieses Thema eröffnet habe... man kann es drehen und wenden, wie man möchte, es passt aus beiden Ecken. Fakt bleibt für mich, dass man am Anfang einer Beziehung "blind" ist und viele Dinge, die eigentlich offensichtlich sind, nicht sieht oder sehen möchte, weil da eben etwas anderes ist, dass diese Dinge für den Moment wettmacht.
Nur erwacht man irgendwann wieder aus dieser Trance... und stellt sich vielleicht die Frage "was zum Teufel mach ich hier eigentlich?" Das kann dann sein, dass man plötzlich merkt, wie "grottenschlecht" der Sex doch eigentlich ist, obwohl man sich so toll versteht und sich so nahe ist... oder man merkt, dass der "supertolle" Sex eben nicht über die zwischenmenschlichen Defizite hinwegrettet.

So oder so wünsche ich mir die Fähigkeit, mich zu verlieben, hin und weg zu sein und auf rosa Wolken zu schweben und trotzdem einen relativ klaren Blick zu bewahren, was die Eigenschaften meines Partners betrifft.

Aber das ist wohl Utopie...


Ich behaupte einmal ketzerisch, diese Utopie hast du mit mindestens 99 % deiner Geschlechtsgenossinen gemein. Auch das ist meiner Meinung nach naturgegeben.
Was soll´s also.

Jetzt einmal mehr einzuwenden, dass wir Männer vielleicht eher in der Lage sind, den Verstand walten zu lassen, bringt ja auch nichts.

Da sind sie wieder die unterschiedlichen Welten von Mann und Frau und die Schnittstellen gleich dazu. Und das meine ich jetzt absolut positiv. So ist es nun mal und so wird es, denke ich einmal, auch hoffentlich bleiben. Ich will ja schließlich in einer Frau nicht den besseren Mann sehen.


LG xray666


(bearbeitet)

Darf ich ab sofort Atlas zu dir sagen?

"Wenn die Muskulatur wächst, wird die Welt zum Äpfelchen."

Ich wollte mit dem Satz zum "humanistischen Denkansatz" ausdrücken, dass in der Ausgangsfrage von SinnlichXXL

Kann man jemandem, dem jeglicher Sinn für Erotik abgeht, diesen beibringen?

eine ganz starke Abwertung des anderen, verbunden mit einem eigenen egozentrischem Tremolo verbunden ist.
Ich bin ja bekanntermaßen auch ein Egozentriker - nur kommt bei mir der Philanthrop immer zuerst.

Meine letzte Beziehung ist an einem Mangel gescheitert, der mir schon zu Anfang bewusst war, von dem ich aber glaubte, ihn durch anderes ersetzen zu können. Leider verhielt es sich dabei nicht so einfach, wie bei der Frage "blasen, oder nicht blasen", die ich, mit Verlaub, ziemlich lächerlich finde.
Nur führt ein Problem in der Kommunikation (nein, nicht unbedingt über Sex) auch unweigerlich mit der ersten Krise in einen Mangel der Sexualität, die eben auch Teil der Kommunikation ist. Für mich ist, wie schon gesagt, Sexualität immer eine Frage der Kommunikation, sei es über sie, und/oder in ihr.

Man sollte ich schon früh in der Beziehung dem anderen "sexuell stellen" und sich gegenseitig äußern, bevor die Beziehung an der Stelle verkrustet, und das Gespräch verharzt. So kann man im Extremfall auch noch gehen, bevor es zu weh tun würde.

Zum Ballous "Bedienen von Sehnsucht" lässt sich anmerken, dass es sich hier um ganz altbackene Projektionen handelt, die uns in dem anderen den Wunscherfüller sehen lassen, womit wir uns selbst täuschen und den anderen überfordern, oder gar ***igen.
Später sind wir vom anderen enttäuscht, obwohl wir uns eigentlich selbst getäuscht haben.

Umso fataler, wenn wir für den Wunscherfüller noch eine Form von Sexualität in Kauf genommen haben, die uns nicht entspricht.


bearbeitet von Lichtschimmer

Sehnsüchte zu haben, halte ich - insofern stimme ich mit dir überein - für legitim, so lange sie sachlich beherrschbar bleiben und nicht in Projektionen ausarten.


LG xray666



Zum Ballous "Bedienen von Sehnsucht" lässt sich anmerken, dass es sich hier um ganz altbackene Projektionen handelt, die uns in dem anderen den Wunscherfüller sehen lassen, womit wir uns selbst täuschen und den anderen überfordern, oder gar ***igen.
Später sind wir vom anderen enttäuscht, obwohl wir uns eigentlich selbst getäuscht haben.



Der andere muss es gar nicht unbedingt mitbekommen. Manchmal merken wir es ja selbst überhaupt nicht. Manchmal ist es einfach nur das, was der andere verkörpert oder seine Lebensumstände, seine Lebensart... und wir projezieren diese Faszination, dieses Etwas, was uns vielleicht gerade in diesem kurzen Lebensmoment guttut, auf diesen Menschen... und übersehen dabei, dass die anderen 98 % gar nicht zu dem Rest unseres Lebens, außerhalb dieses Moments, passen.
Dafür kann der andere nichts... dafür können wir selbst nichts. Manchmal passen die Dinge einfach in einem kurzen Moment komplett zusammen. Nur zu glauben, dass das ewig hält, ist Naivität.

@xray

Es mag sein, dass diese Verherrlichung typisch weiblich ist. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel... und ich weiß von Männern, die ebenso blind und blauäugig bzw. mit einer rosaroten Brille durch die Welt getapert sind, um sich nachher zu fragen... "was habe ich da eigentlich gesehen?"
Es wäre dann vielleicht doch zu einfach, das am Geschlecht festzumachen


@Xray - Lichti hat es richtig eingeschränkt: ich meine keine vitalen Sehnsüchte hinsichtlich einer Liebesbeziehung, sondern tatsächlich tief verwurzelte Projektionen - und da würde ich im Gegensatz zu Dir, die Männchen ganz und gar nicht ausnehmen: wieviele als Einzelkind erzogene Muttersöhnchen scheitern an dem von Mami projezierten Anspruch, der Traummann werden und sein zu müssen, der Vater eben nie war?
Und suchen sich mit Begeisterung immer wieder den Typus hilfsbedürftiges Frauchen mit Anlehnungs- und Führungsbedarf, um dann im Lauf der Zeit gestresst und überfordert feststellen zu müssen, dass die Rolle sie auspresst wie eine Zitrone.
Da aber der nicht erkannte Rollenzwang es nicht erlaubt, die Überforderung zu erkennen, wird eben damit in Besessenheit laboriert, bis Infarkt, midlife crisis oder die heiße Sekretärin dem ein vorläufiges Ende bereiten - bis die nächste Schleife beginnt, sofern die Kraft noch reicht...

@Booty Der von Dir gewünschte klare Blick bei gleichzeitiger Freiheit des Verliebens und des Genießens der Sehnsüchte und ihrer Erfüllung hat imho mit diesem Erkennen der Projektionsfallen und ihrer Überwindung zu tun. Um mal im Beispiel zu bleiben: manchmal, wenn eine Frau klagt, dass es ihr total beschissen geht, reicht es einfach aus, sie mal in den Arm zu nehmen, ihr einen Kaffee hinzustellen und sie ansonsten in Ruhe zu lassen. Der gestresste Mann, der unter der Projektion, welches abendliche Zwangsprogramm jetzt über ihn hereinbricht, in die Knie geht, wird garantiert alles falsch machen.

Spätestens dann, wenn uns diese Äußerung unserer Partnerin nicht in Panik versetzt, sondern wir mit tatsächlicher Souveränität unseren kleinen Beitrag leisten, wird sich die Spreu vom Weizen trennen:

die Sirene, die dann ihren Forderungskatalog runterbetet und uns über mangelnde Sensibilität belehren will, schicken wir mal gleich in den Keller, schließen ab, werfen den Schlüssel weg und dann rennen wir, was das Zeug hält.

Und die andere, die uns einen lieben Blick schenkt, sich bedankt und ansonsten froh ist, dass wir sie jetzt einfach mal mit sich in Ruhe lassen - die halten wir mal ganz sorgfältig und behutsam fest.

Das Ganze funktioniert auch in umgekehrter Richtung!


..... Nur zu glauben, dass das ewig hält, ist Naivität.



100 % dáccord.

@xray

Es wäre dann vielleicht doch zu einfach, das am Geschlecht festzumachen



Mach ich auch nicht grundsätzlich. Nur nach meiner Beobachtung dürfte das Regel-/Ausnahmeverhältnis bei Frauen zu Gunsten der Regelannahme deutlich höher liegen.

Aber ich lasse mich auch gerne täuschen.


LG xray666


Generell bin ich der Meinung, daß es total überbewertet wird.

Mitunter trifft man so einseitige Menschen, die sich überhaupt nur über Sex zu definieren scheinen.

Ich persönlich find´s recht armselig, wenn außer diesem Thema nichts kommt von einem Menschen.
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"Spend time with people who make you feel good"


Was soll denn deiner Meinung nach kommen?


LG xray666



Beziehungen ohne Sex, das sind wertvolle Freundschaften, keine Partnerschaften.



Dem kann ich fast zustimmen. Wobei ich Sex eher durch Intimität ersetzen würde.


@Xray - Lichti hat es richtig eingeschränkt: ich meine keine vitalen Sehnsüchte hinsichtlich einer Liebesbeziehung, sondern tatsächlich tief verwurzelte Projektionen - und da würde ich im Gegensatz zu Dir, die Männchen ganz und gar nicht ausnehmen: wieviele als Einzelkind erzogene Muttersöhnchen scheitern an dem von Mami projezierten Anspruch, der Traummann werden und sein zu müssen, der Vater eben nie war?



Dabei (bei den psychisch verwurzelten Sehnsuchtsprojektionen) nehme ich die "Männchen" auch nicht aus.

Davon nehme ich niemanden aus!

Gibt es eigentlich Menschen (ausdrücklich nicht Männchen) ohne psychische "/Macken/Schatten?"

Der werfe doch dann mal den ersten Stein.

Das jetzt auf´s Thema projiziert, bedeutet das doch nicht mehr, als die alte Binsenweisheit, dass man einem Menschen nur vor den Kopf schauen kann.

Soll heißen, wenn ich einen Menschen kennenlerne, werde ich diese psychisch verwurzelten Sehnsuchtsprojektionen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erst einmal nicht erkennen. Davor steht doch, dass jeder doch eher einmal geneigt ist, sein innersters Ich, erst einmal zu verbergen oder sogar wissentlich zu tarnen. Letzteres wäre dann ein besonders fataler Fall. Aber die Fälle gibt´s ja auch.

Was bei einem Kennenlernen bleibt, sind doch die – wie hast du es ausgedrückt – „vitalen“ Sehnsüchte, die auf realistische Erfüllbarkeit hin, ja nun durchaus aufklärbar sind.

Und nun?

Nun habe ich einmal mehr die Erkenntnis, dass das Leben ein einziges Wagnis ist und bleibt.

Und nun?

Stellt sich doch bestimmt die Frage, ob man Leben wagen sollte oder nicht?

Und nun?

Wie würdest du diese Frage denn beantworten wollen?


LG xray666


Im Moment bin ich etwas verwirrt. Ist das Thema Sex IN einer Beziehung oder Sex ZU BEGINN einer Beziehung oder gar die Vorstellungen über Sex VOR einer Beziehung.

Meiner Meinung nach sind das grundlegend verschiedene Themen.


Lieber Delphin... eigentlich ging es mir darum, was beim Kennenlernen passiert. In der ersten Verliebtheitsphase, sozusagen. Wenn man sich aneinander herantastet, sich verliebt, die rosarote Brille auf und Schmetterlinge im Bauch hat. Wenn man über Sex redet und feststellt, dass gewisse Dinge vom Partner ausgeschlossen werden. Und ob man dann die keimende Beziehung in Frage stellt und vielleicht sofort im Keim erstickt oder ob man gewisse Dinge einfach hinnimmt und hofft, dass sie sich ändern oder man damit leben kann. Und ob man zu diesem klaren Denken und Überlegen überhaupt fähig ist während der rosaroten Phase...


@Xray - mein Thema war, nicht den andern analysieren zu wollen, sondern da anzusetzen, wo man tatsächlich hinter die Stirn sehen kann: bei sich selbst! Je klarer ich mir bin, wo ich nach vergrabenen Mustern funktioniere, die mir so gar nicht gut tun, um so besser kann ich mich dagegen wehren, ihnen zu erliegen.

Wagnis und Spannung werden dadurch nicht weniger - nur die Frustrationsrate kann gesenkt werden!


Wenn man sich aneinander herantastet, ...
Wenn man über Sex redet ...
Und ob man dann die keimende Beziehung in Frage stellt...
oder ob man gewisse Dinge einfach hinnimmt...
Und ob man zu diesem klaren Denken und Überlegen überhaupt fähig ist während der rosaroten Phase...



Man
kann sich weder verlieben, noch eine Beziehung führen, liebe Booty.
Du kannst dich verlieben.
Ich kann mich verlieben.
Er kann sich verlieben.
Sie kann sich verlieben.

Und was aus jeder einzelnen Verliebtheit werden kann, hängt von so vielen Einzelfaktoren ab, dass eine generelle Aussage, was "man" tun oder lassen sollte, mpMn nicht möglich ist.

Zum einen haben wir alle (wie Xray richtig bemerkt) unsere wunden Punkte und blinden Flecken, die uns beim Verlieben mit bösartiger Regelmäßigkeit auf immer dasselbe dünne Brett führen können.
Ein mögliches Beispiel hatte Ballou genannt.
Andere Menschen haben andere Erfahrungen gemacht und andere Narben und Spuren an Leib und Seele davon getragen. Du hast deine, ich hab meine, er hat seine, sie hat ihre.

Ob bei dir, liebe Booty, und einem ganz konkreten Gegenüber aus Verliebtheit Liebe wird und wie in eurer ganz einmaligen Liebesbeziehung Erotik und Sexualität ihren Platz finden, ist ein Prozess, den Außenstehende weder vorhersagen noch mit Rat-Schlägen optimieren können.

Finde ich.

Lg Molli


Liebe Molli, es geht hier auch gar nicht um mich

Ich frage eben allgemein, ich möchte ja eben gerade diese unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen einholen und erfahren, möchte wissen, wie es bei jedem einzelnen Individuum ist.
Natürlich ziehe auch ich Parallelen zu meiner eigenen Geschichte, aber ich suche hier keinen Ratgeber oder Leitfaden für mein persönliches Leben... zumindest nicht mehr, als man für sich aus jeder fremden Geschichte mitnimmt
Zumal es in meinem Leben aktuell nichts und niemanden gibt... und das ist auch, zumindest für den Moment, sehr gut so


(bearbeitet)

Xray666:
Ich meinte es so, daß etwas kommen sollte, woraus ich erkennen kann,
daß der Mensch nicht nur einseitig auf Sex fixiert ist,
denn ich erachte in so einem Fall die "Gefahr" groß,
daß jener wohl kaum an mich denken wird dabei, sondern vielmehr hauptsächlich an sich selbst.

Da ich selbst ein vielseitig interessierter Mensch bin,
wünsche ich mir als Pendant natürlich einen ebensolchen
und weniger jemanden, der nur sehr einseitig "unterwegs" ist und wo ich merke, dem ist es eigentlich egal, mit wem er es treibt.

Wenn ich mir mit einem Menschen nicht geistig die Bälle zuspielen kann,
hat das Ganze für mich keinen Reiz.
Mich reizen keine Menschen, die mich auf meine Geschlechtsteile reduzieren wollen.
Auch der Sex mit so einer Person brächte mir rein gar nichts..
Das geht bei mir Hand in Hand.

Klar, du kannst mit jedem "technischen Vollzug" haben,
aber ich finde, erst der Gleichklang von Seele, Geist und Körper machen die Sache wirklich interessant.

Logo, man kann jetzt sagen, ich habe total veraltete Ansichten, aber die darf ich in meinem Alter auch haben... zwinker.

Das wollte ich noch zur Erklärung angefügt haben.
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"Spend time with people who make you feel good"


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
(bearbeitet)

@Xray - mein Thema war, nicht den andern analysieren zu wollen, sondern da anzusetzen, wo man tatsächlich hinter die Stirn sehen kann: bei sich selbst! Je klarer ich mir bin, wo ich nach vergrabenen Mustern funktioniere, die mir so gar nicht gut tun, um so besser kann ich mich dagegen wehren, ihnen zu erliegen.



Selbsterkenntnis hat bisher in meinem Leben immer einen äußerst hohen Stellenwert gehabt.

Aber glaubst du denn, dass jemand gänzlich ohne professionelle Fremdhilfe oder Unterstützung in der Lage ist, die Wurzeln bei sich selbst vergrabener Verhaltensmuster zu entdecken und zu analysieren und obendrein sich auch noch selbst supervisionär im Sinne von verhaltenssteuernd/verhaltensändernd zu begleiten ?

Nun gut, kognitive Umstrukturierung wäre ja auch noch ein Thema, aber auch erst dann, wenn alles andere genau erkannt und analysiert ist. Meistens ist ja das selbstfindende Ausgraben ein Problem, hab ich mal gehört. Das soll ja dem Vernehmen nach in den allermeisten Fällen nicht immer so reibungslos funktionieren.

Aber wenn du das alles kannst, hast du meinen allergrößten Respekt. Chapeau.


LG xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer

Wer wollte das von sich behaupten? Es geht aber erst einmal um die grundsätzliche Entscheidung, sich dieser Seite der Medaille zuzuwenden, anstatt zu versuchen, die unerreichbare Rückseite zu polieren - nämlich den andern zu analysieren, um Fehler zu vermeiden.

Ist die grundsätzliche Entscheidung getroffen, steht ein neuer Weg offen - und ich behaupte bislang lediglich, er ist interessanter und erfolgversprechender als der Kreuzgang der ewigen Widerholung alter Fehler.

Aber ein Erfolgsrezept ist das auch nicht - es bleibt ein Abenteuer!


Womit du jetzt, rhetorisch geschickt, der Frage ausgewichen bist, ob du dazu selbst in der Lage bist oder nicht. Bist du in der Lage, diesen vielfach verfluchten und vergrabenen Hund, bei dir selbst zu finden. Kannst du die Vorderseite der Medaille aus eigener Kraft "polieren"?

Los, das will ich jetzt wissen. Das interessiert mich jetzt.


1. Nix Rhetorik: "Wer wollte das von sich behaupten" = Ich kann es nicht von mir behaupten!

2."Ein Erfolgsrezept ist es nicht - es bleibt ein Abenteuer!" = nochmalige Bekräftigung von 1.

Ansonsten frag mich direkt vor dem Sprung in die Kiste - dann kann ich Dir mit Ja oder Nein antworten. Und bei Deinem unterstellten Anspruch auf Alleingang kann ich Dir schon heute mit NEIN antworten.

Aber Gegenfrage: Was hast Du damit gewonnen?

Wovon ich tatsächlich überzeugt bin, ist die Tatsache, dass ich mir bestimmte Enttäuschungen der Vergangenheit nicht mehr in der massiven Form bereite.


(bearbeitet)

Selbsterkenntnis hat bisher in meinem Leben immer einen äußerst hohen Stellenwert gehabt.


Das ist beim Lesen deiner Beiträge leicht wahrnehmbar, finde ich.

Aber glaubst du denn, dass jemand gänzlich ohne professionelle Fremdhilfe oder Unterstützung in der Lage ist, die Wurzeln bei sich selbst vergrabener Verhaltensmuster zu entdecken und zu analysieren und obendrein sich auch noch selbst supervisionär im Sinne von verhaltenssteuernd/verhaltensändernd zu begleiten ?


Glaubst du - oder du Ballou - dass das notwendig ist?

Nun gut, kognitive Umstrukturierung wäre ja auch noch ein Thema, aber auch erst dann, wenn alles andere genau erkannt und analysiert ist.


Nee, das wäre ja dann doch das von dir - völlig zu Recht - bemängelte Schmetterlingsflügelstutzen.

Wenn du das alles kannst, hast du meinen allergrößten Respekt. Chapeau.


LG xray666


In meinem Leben war das mit der Selbst- und Fremderkenntnis bisher so, dass ich in Zusammenhängen das erkennen konnte, wofür meine Seele bzw. mein Geist reif war.

Also passende Vorerfahrungen bzw. Vorkenntnisse plus innere Bereitschaft, einen Schritt weiterzugehen.

Intime, liebevolle Beziehungen können diesbezüglich außerordentlich wertvolle - und schmerzhafte - Erfahrungen ermöglichen. Auch ohne professionellen Beistand. Weil das Verhalten und Eigenarten des/der anderen mir persönlich immer nur dann als schwer erträgliche Macke oder intolerable Schwäche aufgestoßen ist, wenn ich selbst an diesem Punkt verwundbar bzw. verletztlich war.

Ich kenne einen Mann, der ist sparsam bis zum Geiz. Finde ich als Bekannte ganz lustig. Ne kleine Macke hat schließlich jeder - bin ja auch nicht fehlerfrei. Solange ich nicht wirtschaftlich von so einem Mann abhängig bin, kann ich über so eine Verhaltensweise hinwegsehen, ohne sie persönlich zu nehmen. Allerdings möchte ich nicht in die Situation geraten, von so einem Menschen wirtschaftlich abhängig zu sein.

Als ***ager fehlte mir der Blick dafür. Damals war ich in den Geizhals sehr verliebt. Er aber nicht in mich. 8 Jahre später war's umgekehrt und ich hatte keinerlei Interesse mehr an dem Schwarm meiner schlaflosen Jungmädchennächte. Weil ich persönlich Geiz als Persönlichkeitsmerkmal bei Männern und bei Frauen abstoßend finde. Seine Ehefrau tickt ganz ähnlich wie er und weiß die Sparsamkeit ihres Mannes sehr zu schätzen. Das freut mich für die beiden - und am allermeisten für mich selbst.

Meine mit zunehmender Lebenserfahrung und Menschenkenntnis gewachsene Fähigkeit, solche und andere Signale im Vorfeld als für mich persönlich beunruhigend wahrzunehmen und die Schmetterlinge dann intuitiv sonstwo zu lassen, halte ich für sehr hilfreich. Aber selbst heute - weit jenseits aller ***ie-Schwärmerei - habe ich sicherlich noch genug "Blinde Flecken" wo ich mal wieder in meine selbstaufgestellten Projektionsfallen laufe und aus Schaden klug werden muss. In diesem Zusammenhang habe ich die Erfahrung gemacht, dass in einer liebevollen Beziehung viel Heilung für beide möglich ist.

Ein Punkt, wo ich Heilung von schmerzhaften und quälenden Erfahrungen gefunden habe, war die Überwindung meiner Blockade gegenüber meiner ursprünglichen analen Lust, die durch einen brutalen Übergriff in jungen Jahren völlig blockiert gewesen war. Weiter oben hatte ich schon einmal davon geschrieben.

Damit sind wir zurück am Thema: Sexuelle Abneigungen können Teil der Persönlichkeit und eine unverrückbare Grenze sein. So, wie du es von NS Und Kaviar beschreibst, lieber Xray666. Oder es können Auswirkungen früher Kränkungen und Verletzungen sein, die in einem liebevollen Umfeld heilen können. Was es konkret bei diesem oder jener ist, kann außer ihm/ihr niemand wissen. Wieweit seine/ihre Bereitschaft, sich zu entwickeln und neue Erfahrungen zuzulassen geht, kann auch niemand außer ihm/ihr selbst entscheiden.

Zwang, Druck, Nötigung, Erpressung u.ä. halte ich in diesem Zusammenhang allerdings für außerordentlich kontraproduktiv. Hätte mein späterer Anal-Verführer statt mit Verführung und Neugierde, mit Quengeln und Drängeln auf mich eingewirkt, wäre meine Rosette wohl heute noch Jungfrau. Und ich würde gar nichts dabei vermissen, weil alles was ich in diesem Zusammenhang vorher erlebt hatte, einfach nur gruselig gewesen war.

Insofern würde ich die Anfangsfrage ganz allgemein so beantworten, dass in einer liebevollen Atmosphäre ganz unvorhersehbare Entwicklungen möglich sind. Und dass dieser respekt- und liebevolle Umgang miteinander mir persönlich ein Vielfaches mehr bedeutet, als diese oder jene Sexualpraktik mir jemals bedeuten könnte. Auch weiß ich heute über mich, dass diese Atmosphäre für mich persönlich absolut notwendige Voraussetzung für das Vertrauen ist, das ich entwickeln kann, damit bestimmte Sexualpraktiken für mich mit einem bestimmten Menschen überhaupt vorstellbar sind.

Wovon ich tatsächlich überzeugt bin, ist die Tatsache, dass ich mir bestimmte Enttäuschungen der Vergangenheit nicht mehr in der massiven Form bereite.



Damit fasst du kurz und knapp zusammen, was ich hier weitschweifig ausführe, lieber Ballou. Und deutest zugleich an, dass neue Entwicklungen jedem Menschen möglich sind, solange er dafür den Mut und die Offenheit hat. Statt seine Energie auf die Erziehung bzw. Optimierung seines Partners zu verschwenden.


Molli


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
(bearbeitet)

Xray, ich halte den eigenen Wunsch, solchen Projektionen nicht auf den Leim zu gehen, und dies als lebenslange Aufgabe anzusehen, wenn's drauf ankommt für entscheidender als die Profis. Profis allein könnten nichts bewirken. Aber einen zäher Wille und die Bereitschaft die richtigen Prioritäten zu setzen und ein paar sehr intelligente, loyale Freunde und immer wieder herausfordernde Gesprächspartner - das kann zumindest prinzipiell auch allein etwas bewirken. Ist natürlich die Frage, inwieweit das massentauglich ist.
Jedenfalls, je projektionsfreier (ich gehe davon aus dass 100% utopisch sind) man es schafft unterwegs zu sein, umso besser klappt es, alles einfach laufen und sich selbst regeln zu lassen. (Grundlegende Verständigung vorausgesetzt.)


Und nochmal zurück zum Thema: Ich finde die poppen.de-Dates im Nachhinein sehr nützlich, weil ich seitdem auch für den Bereich "normaler" Balz eine gewisse Übung darin habe, das Thema Sex hier und da mal einzuflechten. Erstens kann man sich bei offensichtlicher Inkompatibilität dann noch zurückziehen (was ohnehin nicht sehr wahrscheinlich ist, wenn sich das Nicht-Poppen.de-Date so positiv entwickelt hat, dass ich nonchalant über Sex rede - da ist dann schon ein Draht da), zweitens ist es entspannend für's erste Mal, sich vorher schon mal darüber unterhalten zu haben. Inzwischen halte ich es so: mit jemandem, mit dem ich nicht über Sex reden und mich dabei wohlfühlen kann, werde ich auch keinen haben.


bearbeitet von 4sarasvati

Xray666:

Klar, du kannst mit jedem "technischen Vollzug" haben,
aber ich finde, erst der Gleichklang von Seele, Geist und Körper machen die Sache wirklich interessant.

Logo, man kann jetzt sagen, ich habe total veraltete Ansichten, aber die darf ich in meinem Alter auch haben... zwinker.

Das wollte ich noch zur Erklärung angefügt haben.
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"Spend time with people who make you feel good"



Das sind auch meine Ansichten, und wenn diese Veraltet sind bin ich gerne Unmodern.


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