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Drogensüchtige Partnerin, laufend Lügen und Vertrauensmissbrauch


Ni****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Vor 15 Minuten , schrieb Lisbetha:

Such Dir so viel Hilfe, wie Du bekommen kannst, um Dich aus der Beziehung zu lösen und den Kontakt abbrechen zu können. Co-Abhängige glauben häufig, sie könnten dem Suchterkrankten zur Seite stehen. Die Sucht ist aber immer größer als jede Bindung/Beziehung. Erst wenn der Erkrankte lernt, dass die Sucht jegliche Kontakte zerstört hat und sie sich im wahrsten Sinne zwischen Leben und Tod entscheiden müssen, hat man die Chance, sich aus der Erkrankung zu befreien und Hilfe anzunehmen. Dir wünsche ich viel Kraft. 

Ja, vielen lieben Dank

Geschrieben

Das ist ein sehr schwieriges Thema. Von Droge zu Droge unterschiedlich. Genau so wie von Mensch zu Mensch.

Was mich bei dem Thema am meisten stört ist aber, dass nicht der kranke Mensch Verständnis bekommt, sondern es so dargestellt wird, als müsse er ja nur XY machen. Er/sie muss ja nur eine Therapie machen. Und scheitert die, hat er/sie sich eben nicht genug angestrengt. Ansonsten würde die Therapie ja zwangsläufig helfen. Er/sie hat ja eine Chance, nutzt sie ja nur nicht... Und dieses ganze unwissende, moralische Gewäsch, was da dann noch so abgesondert wird. Dieser Anspruch an den kranken Menschen, doch bitte so zu funktionieren, wie ein gesunder. Nach dem Motto: Wenn ich Krebs habe, gehe ich ja auch zum Arzt... Ihn an den Maßstäben eines gesunden Menschen zu messen, ist einfach realitätsfremd und zeigt, dass einfach komplett nicht verstanden wurde, was eine Suchterkrankung überhaupt ist. 
Das nötige Verständnis bekommt immer derjenige, der sich vom Acker macht. Sowie pauschale Absolution. Es ist ja natürlich vollkommen klar, dass man sich da selber schützen müsste. 🙄 Was natürlich in einigen Fällen richtig ist. Ich habe aber nicht selten genug den Eindruck, dass diese Fälle dann als Rechtfertigung genommen werden, um möglichst früh einfach nur das Problem loszuwerden. Ja, der Partner ist jetzt ein Problem und kein Partner mehr... Und Probleme gehören ja schließlich gelöst, oder nicht? Auf die eine oder die andere Weise... 
Wie gesagt, es gibt nicht wenige Fälle, wo der gesunde Mensch die Reißleine ziehen muss. Ein im Alkoholrausch ständig zuschlagender Partner gefährdet einen wirklich. Ein heroinabhängiger Partner klaut vllt. oder tut andere, nicht beziehungskompatible Dinge. Eine Gefährdung liegt da schon weniger vor, massive Probleme, die irgendwann sehr wahrscheinlich untragbar werden, liegen aber schon vor. Jemanden zu verlassen, weil der aber einfach nur "süchtig" nach der Tüte am Abend ist, und sich das mit irgendeinem man müsse sich schützen Gelaber zu rechtfertigen, ist aber eben nicht mehr in der Skala drin. Und streng nach dem, wie Ärzte Alkoholsucht definieren, ist eh 25% der Bevölkerung ( Dunkelziffer sicher noch höher ) süchtig. Was aber auch nicht zwingend zu Problemen in den Beziehungen führt. 
Eine Sucht pauschal ist ja noch kein Problem. Es kommt eben auf den Suchtstoff an. Wie gefährlich ist dieser für den eigenen Körper und "das Leben nach dem Konsum". Sprich komme ich am nächsten Tag überhaupt leistungsfähig zur Arbeit? Laufe ich rosa Elefanten jagend im Rausch vor ein Auto? Die Dosis spielt selbstverständlich eine Rolle. Ist es ein Bier regelmäßig jeden Abend? Oder sind es 4? Beides wird bereits als Sucht klassifiziert. Das eine hat aber trotzdem schwere Folgen, als das andere. Wie süchtig macht der Stoff? Reicht ein Konsum für die sofortige, stark ausgeprägte, körperliche Abhängigkeit? Oder ist man nach zwei Tagen mit etwas depressiver Laune aus der Nummer wieder raus? Auch die Liste lässt sich fortführen. Was ich sagen will: Sucht ist nicht gleich Sucht. Und es gilt immer zu gucken, ob die Sucht überhaupt ein Problem darstellt. Sein wir doch ehrlich: Jemanden zu verlassen, mit der Begründung: "Der raucht mir zu viele Zigaretten", würden wohl die wenigsten als sinnvollen Grund auffassen.

Das Thema ist vielfältig. Und vor allem jedes mal im Einzelfall zu betrachten. Es gibt da aus meiner Sicht kein pauschales richtig oder falsch. Ich kann mir genau so Situationen vorstellen, wo ich sage: Ja, dein Partner ist wohl schwer Suchtkrank. Und es stellt ein Problem da. Aber du hast das alles auch jahrelang zugelassen und mit angeschaut. Du hast nicht eingegriffen, als du es konntest und meckerst jetzt, weil es jetzt wo es zu spät ist, eben keinen Ausweg mehr gibt. Ich verstehe, dass du gehen willst, weil der Zustand eben nicht mehr tragbar ist. Aber ich kann dir keine 100% Absolution erteilen, weil du deinen Part dran hast. Als Partner ist man auch irgendwo mitverantwortlich, den anderen notfalls auch vor sich selbst zu schützen. Du schaust ja auch nicht zu, wenn dein Baby aus Unwissenheit das Rattengift zum kräftigen Schluck ansetzt. Warum hast du bei deinem Partner denn dann zugeschaut? 
Und genau so kann ich mir Situationen vorstellen wo ich sage, dass man schleunigst gehen sollte, weil man alles getan hat, was möglich war. Und das man auf einem sinkenden Schiff ist, dessen Untergang auch nicht mehr zu verhindern ist. Das es nur noch darum geht, selber in ein Rettungsboot zu kommen.

Wie gesagt, das sind alles Dinge, die im Detail zu betrachten sind. Und als separate Fälle jeder einzelne für sich. Deshalb tue ich mich schwer damit in die allgemeine Aussage mit einzustimmen, du hättest natürlich alles getan und deine Entscheidung war richtig. Kann ich nicht, denn dafür weiß ich zu wenig über euch. Ich kann nur sagen, dass es natürlich schade ist, wenn das für dich jetzt so aussieht, wie es aussieht. Und einen Rat dazu habe ich leider auch nicht. Ich wünsche euch aber, dass ihr da beide irgendwie raus kommt. Sei es als Paar oder was auch immer. Und vor allem auch, dass sie ihre Dämonen irgendwann besiegen kann. Denn an sie hat hier anscheinend noch gar keiner gedacht. Weil das Mindset eben ist: Suchtkrank = selber Schuld = kein Mitleid. Mit diesem Mindset kann ich nur eben sehr wenig anfangen.

Geschrieben
Das Lösen ist das Beste, was Du machen kannst! Solange ein Entzug nicht konkret angegangen wird, sind derlei Versprechungen nur Ausreden - letzten Endes wird Dich das selbst so sehr belasten, dass Du selbst kaputtgehst.
Geschrieben
Du bist als Partner immer mit Co-abhängig. Entweder du löst dich, wenn du merkst der Partner schafft es nicht oder du wirst wirkungsvoll, aber ohne es zunächst zu bemerken, mit in den Strudel hineingezogen. Es kommt der Punkt, das du bis hin zur Selbstaufgabe, das Spiel mitspielst. Dann hast aber auch du Schaden genommen. Es ist besser den harten Strich zu ziehen, dann fällt der Abhängige zwar ins Loch, aktiviert aber vielleicht noch den Rest der Kapazitäten um sich aus der Sucht zu befreien. Klappt eher selten. Versprechungen, Besserungsbekundungen und Einsichtsheucheleien gehören leider dazu. Lass dich davon nicht beirren. Dein Nachfolger hat dann vielleicht das Glück auf eine suchtfreie Beziehung, du aber nicht. Du bist Bestandteil des Suchtlebens. Du musst für dich neu anfangen. Liebe führt auch dazu dass du dich schlecht fühlst dabei, auch vielleicht das Gefühl hast den Partner im Stich zu lassen, es gibt ja auch schöne Zeiten. Aber Mitleid ist für dich und den Partner leider keine Option. Ab einem gewissen Punkt lohnt sich der Kampf nicht. Lass es sein und baue dich und dein Leben wieder neu auf.
Geschrieben
vor 40 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Denn an sie hat hier anscheinend noch gar keiner gedacht. Weil das Mindset eben ist: Suchtkrank = selber Schuld = kein Mitleid.

Mitleid hilft Suchterkrankten aber nicht. Ich mag auch nicht, wenn diskutiert wird, wer nun an was Schuld hatte. Das bringt ebenfalls keinem etwas. 

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb Lisbetha:

Mitleid hilft Suchterkrankten aber nicht. Ich mag auch nicht, wenn diskutiert wird, wer nun an was Schuld hatte. Das bringt ebenfalls keinem etwas. 

Och, ich habe aber auch noch von keinem Menschen gehört, Mitleid hätte ihm geschadet. Mitleid ---> Ich leide mit dir. Ich bin bei dir. Ich verstehe deine Not. .... Das ist mein Mitleid. 

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Och, ich habe aber auch noch von keinem Menschen gehört, Mitleid hätte ihm geschadet. Mitleid ---> Ich leide mit dir. Ich bin bei dir. Ich verstehe deine Not. .... Das ist mein Mitleid. 

Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Solange ich nicht die Suchterkrankung des Gegenübers hatte/habe, leide ich eben nicht mit. Betroffene können die Suchterkrankung vielleicht verstehen, alle anderen geben - in meinen Augen - nur Mitleidsbekundungen von sich. Oder kannst Du wirklich verstehen, mitleiden, bei jemandem sein, der sich ritzt, hungert, Quartalssäufer ist usw.? Ich nur bedingt. 

Geschrieben
Als erstes wäre ein Besuch bei einer Suchtberatung nötig, die ihr beiden besuchen solltet, dort erfahrt ihr alle Einzelheiten..... über Entzug, Ersatzmedikamente, wer das beza8, wie lange usw.
Geschrieben
vor 12 Minuten, schrieb Lisbetha:

Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Solange ich nicht die Suchterkrankung des Gegenübers hatte/habe, leide ich eben nicht mit. Betroffene können die Suchterkrankung vielleicht verstehen, alle anderen geben - in meinen Augen - nur Mitleidsbekundungen von sich. Oder kannst Du wirklich verstehen, mitleiden, bei jemandem sein, der sich ritzt, hungert, Quartalssäufer ist usw.? Ich nur bedingt. 

Ich verstehe, was du meinst. Es ist auch schwer für Menschen Depressionen nachzuvollziehen, wenn sie sie selber nie erlebt haben. Und sie werden dann eben auch als simple Traurigkeit fehlinterpretiert. Durch die Krankheit verursachte Motivationslosigkeit wird als Faulheit klassifiziert. Usw... Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Es kann z.B. reichen, einfach nur Baby Boomer zu sein. Depression als Krankheit kanntest du bis 2000 gar nicht. Und die Prägung deines Elternhauses hat dich eben gelehrt, das traurig sein kein Grund ist, nicht zur Arbeit zu gehen. Ganz vereinfacht ausgedrückt. Es kann aber natürlich auch den Grund haben, den du nennst. Nämlich die simple Tatsache, die Krankheit nicht selber erlebt zu haben und sie deshalb nicht richtig zu verstehen. 
Eine Krankheit selber erlebt haben zu müssen, um ihre Existenz anzuerkennen, ist aber nicht nötig. Auch die Krankheit des Gegenübers zu verstehen, ist nicht notwendig. Seine Motivation zu verstehen, ist nicht notwendig. Alles nicht notwendig, um Mitleid zu zeigen. Dafür bedarf es nur Empathie. Mein Unverständnis darüber, dass jemand jeden Abend zum Bier greift, anstatt es "einfach" zu lassen, führt in keiner Weise dazu, dass ich für seine Situation und sein Leid kein Mitleid habe. Die Gründe für das Handeln nachvollziehen und Mitleid für die Situation aufzubringen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich muss ja auch nicht erst Ebola gehabt haben, um tiefstes Mitleid zu empfinden, wenn ich einen Infizierten sehe. Ich muss ja auch kein Hund sein, um seine Schmerzschreie als solche interpretieren zu können. Ich muss auch kein Alkoholiker sein um zu sehen, dass es diesem Menschen nicht gut geht. 

Vllt. definieren wir mitleiden auch unterschiedlich? Vllt. rede ich eher über Mitgefühl? 🤔 So genau kann ich die Begriffe jetzt auch nicht trennen. Auf jeden Fall will ich für mich nur sagen: Mitgefühl oder Mitleid entsteht bei mir immer. Ich brauche dafür nicht 100%ig in der gleichen Situation gewesen sein, wie die kranke Person. Es reicht mir vorstellen zu können, was los ist, um Mitleid zu haben.
Das was du meinst und sagst, unterschreibe ich dir, wenn es um das verstehen des wieso geht. Warum greift er/sie immer wieder zu der Droge? Eine Sucht wirklich nachvollziehen und verstehen, kann natürlich nur, wer es durchlebt hat. Da gebe ich dir Recht. Für das volle Mitleid, wie gesagt, ist für mich verstehen aber auch nicht notwendig.
Ist so ein bisschen so, wie bei Transmenschen auch. Ich kann es nicht nachvollziehen oder verstehen. Dieses sich im falschen Körper fühlen ist etwas, was meine Vorstellungskraft übersteigt. Trotzdem empfände ich Mitleid mit dieser Person, wenn sie mir heulend ihr Leid klagt. Und empfinde den Drang, sie in den Arm zu nehmen. Weil ich das Leid sehe und wahrnehme. Denn das ist da und es benötigt einfach mein Verständnis für die Krankheit nicht. Dieser Mensch, dem ich Mitleid spende, benötigt in dem Moment auch nicht mein Verständnis, Sondern meine offenen Arme.

Verständnis fehlt aber vielen Leuten eben bei Suchtkranken. Von Mitleid gar nicht zu sprechen. Hingegen schwingt immer ein Urteil des "du bist selbst Schuld" mit. Und deshalb verdienst du auch kein Mitleid. Ich halte ja wirklich nicht viel von Christen. Aber Nächstenliebe ist schon kein ganz verkehrtes Konzept.

Geschrieben
vor 13 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Eine Krankheit selber erlebt haben zu müssen, um ihre Existenz anzuerkennen, ist aber nicht nötig.

Ich habe nie behauptet, die Anerkennung einer Krankheit wäre von eigenen Erfahrungen abhängig. 

vor 15 Minuten, schrieb B-Jayyy:

llt. definieren wir mitleiden auch unterschiedlich? Vllt. rede ich eher über Mitgefühl? 🤔 So genau kann ich die Begriffe jetzt auch nicht trennen. Auf jeden Fall will ich für mich nur sagen: Mitgefühl oder Mitleid entsteht bei mir immer. Ich brauche dafür nicht 100%ig in der gleichen Situation gewesen sein, wie die kranke Person. Es reicht mir vorstellen zu können, was los ist, um Mitleid zu haben.

Vermutlich reden wir aneinander vorbei. Ich habe sogar sehr viel Mitgefühl für Suchterkrankte, weiß aber aus eigener Erfahrung, dass dies nichts ändert. Man kann versuchen, denjenigen zu unterstützen, einen Weg aus der Sucht zu finden, aber je nach Manifestierung bleibt dann nur noch der Kontaktabbruch, nicht um sich selbst zu schützen, das auch, aber vor allem damit der Erkrankte schneller an den Punkt kommt, sein Leben mehr zu lieben als die Sucht. Und bevor es missverstanden wird: Es gibt bei Essstörungen sehr wohl die Liebe zur Sucht, gibt sie einem Struktur und Kontrolle. 

vor 18 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Hingegen schwingt immer ein Urteil des "du bist selbst Schuld" mit.

Es geht mir nicht um Schuld. Menschen gehen unterschiedlich mit Lebenskrisen um. Häufig sind es sehr sensible Menschen (meine Erfahrung), die dann an den Umständen zu zerbrechen drohen. Und die Gesellschaft versagt regelmäßig, weil wir viel zu lange abwarten, bis - wenn überhaupt - Hilfsangebote kommen. Dann ist die Erkrankung aber schon so manifestiert, dass ein Ausstieg leider häufig gar nicht oder kaum möglich ist. 

Just my 2 cents. 

Geschrieben

Ich hab mich von nem Alkoholiker scheiden lassen.  Er hatte die Wahl, ich oder der Alkohol  und ich hab nicht "ewig" gewartet , es ging ruckzuck. Ich hatte nur Mitleid  mit meinen teuren Möbeln und Teppichen, die ich entsorgen musste, da man im Schlaf darauf "pinkelte" und alles stank. Es ist mir heute immer noch nen Rätsel,  wie er es schaffte , die unteren Schubladen zu erwischen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 57 Minuten, schrieb Lisbetha:

Ich habe nie behauptet, die Anerkennung einer Krankheit wäre von eigenen Erfahrungen abhängig. 

Habe ich denn behauptet, du hättest das behauptet, so dass du klarstellen musst, dass du das nicht behauptet hast? 🤔

 

vor 57 Minuten, schrieb Lisbetha:

Vermutlich reden wir aneinander vorbei. Ich habe sogar sehr viel Mitgefühl für Suchterkrankte, weiß aber aus eigener Erfahrung, dass dies nichts ändert. Man kann versuchen, denjenigen zu unterstützen, einen Weg aus der Sucht zu finden, aber je nach Manifestierung bleibt dann nur noch der Kontaktabbruch, nicht um sich selbst zu schützen, das auch, aber vor allem damit der Erkrankte schneller an den Punkt kommt, sein Leben mehr zu lieben als die Sucht. Und bevor es missverstanden wird: Es gibt bei Essstörungen sehr wohl die Liebe zur Sucht, gibt sie einem Struktur und Kontrolle. 

Wir reden schon von anderen Standpunkten aus. Du möchtest über Hilfe reden. Mitleid hilft nicht, sagtest du. Ich sage: Hilfe ist nicht meine Intention, wenn ich Mitleid habe. Ich habe es, egal ob es hilft oder nicht. Es geht beim Mitleid haben nicht darum, dass es hilft. Das ist nicht Zweck meines Mitleids. So könnte man wohl sagen, dass wir etwas aneinander vorbei reden bzw verschiedene Themen haben, um die es uns geht.

Mit der Theorie, dass ein Verlassen des anderen diesen schneller an den Punkt des "Aufwachens" bringt, kann ich auch nichts anfangen. Das ist auch sehr boomerisch gedacht... "Ein Schuss vor den Bug! Damit der Junge mal aufwacht! Und sieht, was wirklich wichtig ist!". <--- Das ist ja genau das, was ich in meinem Ausgangkommentar schrieb. Die Erwartung an einen suchtkranken Menschen, er habe doch bitte so zu funktionieren ( in seinen Denkprozessen ), wie ein gesunder Mensch. 😞 Wenn du wirklich Erfahrung mit Suchtkranken hast, weißt du genau so gut wie ich, dass das nicht funktioniert. Es ist lediglich eine Rechtfertigung, die der Gehende für sich selber findet, den Kranken im Stich zu lassen. Das muss man ganz klar und ganz hart so sagen. Sei doch ehrlich: Wie viele Süchtige kennst du denn, die nach dem Verlust ihres sozialen Umfeldes nachher besser da standen als vorher? Oh, nein, vergiss das wieder, sonst kommt jetzt gleich wieder der eine Einzelfall, bei dem das funktioniert hat, der dann wieder die 99 anderen Fälle vom Tisch wischen soll, die danach endgültig in der Gosse landeten. 
Wenn du deinen heroinabhängigen Partner verlässt, dann überdenkt der NICHT sein Leben. So viel muss doch wirklich mal in der Gesellschaft angekommen sein. Der denkt weiter daran, wo er den nächsten Schuss herbekommt. Aber nicht an den Denkzettel, den jemand ihm geben wollte. Das zu glauben ist hochgradig irrational und faktenfremd. Deshalb ist für mich heuchlerisch, das Verlassen des Partners dann so darzustellen, als täte man ihm damit etwas Gutes und wolle ihm ja am Ende doch nur helfen. Nein, das möchte man dann nicht mehr. Man möchte weg. So siehst aus. Es ist kein Gefallen, den man dem anderen tut und deshalb sollte auch keiner anfangen, sich das so zurecht zu drehen, als sei es einer.
Judith Rakers hat das auch mal schön auf den Punkt gebracht, als sie gefragt wurde, ob sie denn einem obdachlosen Alkoholiker 10 Euro geben würde, wohlwissend, dieser kaufe sich ja davon Alkohol. Und ob sie dies dann als Hilfe definieren würde. Sie antwortete sinngemäß: "Ja, das würde ich. Das mache ich. Und natürlich ist es eine Hilfe. Ich nehme dem Menschen in diesem Moment seinen Leidensdruck. Und es geht ihm danach, wenn auch nur für Stunden, besser. Diese Stunden kann ich ihm ermöglichen. Ich kann nicht sein Leben umkrempeln. Das kann ich im vorbeigehen in der Fußgängerzone nicht. Aber ich kann ihm diese Stunden geben. Und sein Sie sich sicher, Alkoholiker ist der auch morgen noch, vollkommen egal, ob ich ihm 10 Euro gebe oder nicht. Aber vllt. muss er dann nicht elenbogentief im Müll nach Pfand suchen." So oder so ähnlich hat sie das gesagt. Chapeau! Seitdem will ich ein Date mit ihr. ^^

In Essstörungen habe ich keine Aktien. 🤷‍♂️ Und das ein nicht mehr zu rettendes Schiff zu verlassen ist, da stimme ich ja wie vorher schon geschrieben auch zu. 

 

vor 57 Minuten, schrieb Lisbetha:

Es geht mir nicht um Schuld. Menschen gehen unterschiedlich mit Lebenskrisen um. Häufig sind es sehr sensible Menschen (meine Erfahrung), die dann an den Umständen zu zerbrechen drohen. Und die Gesellschaft versagt regelmäßig, weil wir viel zu lange abwarten, bis - wenn überhaupt - Hilfsangebote kommen. Dann ist die Erkrankung aber schon so manifestiert, dass ein Ausstieg leider häufig gar nicht oder kaum möglich ist. 

Just my 2 cents. 

Ne, um die Schuldfrage ging es mir, das ist richtig. Deshalb hab ich sie ja auch thematisiert. Bzw. angesprochen, das eben sehr viele Menschen ihr Mitleid da sehr wohl danach verteilen, wie viel jemand denn "selber Schuld" ist. 

Hilfsangebote... Ja, auch so ne Sache. Helfen die denn wirklich? Es müsse nur genügend Hilfsangebote geben wird immer so als Heilmittel hingestellt. So wie Bildung. Es müsse ja nur jeder genug Zugang zu Bildung haben, dann besiegen wir Armut, Kriminalität und Co. Ist das denn alles so? Zugang zu Bildung hat hier JEDER. Stadtbibliotheken und das Internet stehen jedem offen. Und noch so viel mehr. Trotzdem haben wir Armut. Und die wächst. Es wird um den Frankfurter Hauptbahnhof sicherlich Hilfsangebote geben, wie Süßigkeiten zu Halloween. Hilft denn das? Offensichtlich ja nicht. Diese sog. Hilfsangebote dienen nicht der Hilfe. Das ist Alibipolitik und Wählerfang. De facto vor der Türe bewirken die gar nichts. Bzw. sind vollkommen ausreichend vorhanden. Ich glaube nicht, dass irgendwelche Anlaufstellen, die Menschen beim Drogenausstieg helfen sollen, gerade händeringend Leute suchen, weil ihnen die "Kunden" die Türe einrennen wie nie zuvor. Ich sehe eher, dass Drogensüchtige da nicht hingehen bzw. dies nur in Einzelfällen machen. Drogensüchtige gehen für gewöhnlich eher zum Dealer. So sieht das aus. Ob du da noch drei Anlaufbuden zu den drei bereits bestehenden dazu stellst, ändert daran ja nichts. Auch Aufklärung und Prävention... Auch so ein pseudo-Allheilmittel. Die wenigsten werden wohl tatsächlich nicht vor dem ersten Konsum gewusst haben, was Heroin, Crack und Co. so für Folgen haben. Und trotzdem haben sie es probiert. Und das obwohl ja bereits MASSIG Aufklärung zum Thema betrieben wird. In Schulen und jungen Jahren. Das ist auch gut und wichtig und muss so bleiben. Aber es hält dann eben doch nicht jeden ab. Egal wie viel man aufklärt. Und ich denke, an der Stellschraube lässt sich kaum noch ein weiterer, positiver Effekt erzeugen.

Wirkliche Hilfe wäre hier drastisch und sehr radikal. Und nicht mehr mit unserer freiheitlichen Ordnung zu vereinen. Richtige Hilfe ist nur ein Cold Turkey und danach so lange Aufsicht, bis der Suchtdruck weg ist. Und nie wieder Kontakt in die Szene. Eine Drogensucht rechtfertigt aber einfach nicht, jemanden seiner Freiheit zu berauben. ZURECHT!
Aber gut, diese Probleme bestehen ja nicht weltweit, weil das Thema so wahnsinnig unterkomplex ist.

bearbeitet von B-Jayyy
Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Wir reden schon von anderen Standpunkten aus. Du möchtest über Hilfe reden. Mitleid hilft nicht, sagtest du. Ich sage: Hilfe ist nicht meine Intention, wenn ich Mitleid habe. Ich habe es, egal ob es hilft oder nicht. Es geht beim Mitleid haben nicht darum, dass es hilft. Das ist nicht Zweck meines Mitleids. So könnte man wohl sagen, dass wir etwas aneinander vorbei reden bzw verschiedene Themen haben, um die es uns geht.

Was ist denn der Zweck Deines Mitleides? Soll sich der Betroffene für eine Sekunde verstanden fühlen? Ist eine ernstgemeinte Frage. 

 

vor 6 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Mit der Theorie, dass ein Verlassen des anderen diesen schneller an den Punkt des "Aufwachens" bringt, kann ich auch nichts anfangen. Das ist auch sehr boomerisch gedacht... "Ein Schuss vor den Bug! Damit der Junge mal aufwacht! Und sieht, was wirklich wichtig ist!". <--- Das ist ja genau das, was ich in meinem Ausgangkommentar schrieb. Die Erwartung an einen suchtkranken Menschen, er habe doch bitte so zu funktionieren ( in seinen Denkprozessen ), wie ein gesunder Mensch. 😞

Gibt genug Untersuchungen/Statistiken, die einen Zusammenhang zwischen sehr schnellem sozialen Absturz und sich wieder Rappelns ziehen. Mit einer Erwartungshaltung, wie ein suchtkranker Mensch reagieren soll, hat das nichts zu tun. 

vor 9 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Judith Rakers hat das auch mal schön auf den Punkt gebracht, als sie gefragt wurde, ob sie denn einem obdachlosen Alkoholiker 10 Euro geben würde, wohlwissend, dieser kaufe sich ja davon Alkohol. Und ob sie dies dann als Hilfe definieren würde. Sie antwortete sinngemäß: "Ja, das würde ich. Das mache ich. Und natürlich ist es eine Hilfe. Ich nehme dem Menschen in diesem Moment seinen Leidensdruck. Und es geht ihm danach, wenn auch nur für Stunden, besser. Diese Stunden kann ich ihm ermöglichen. Ich kann nicht sein Leben umkrempeln. Das kann ich im vorbeigehen in der Fußgängerzone nicht. Aber ich kann ihm diese Stunden geben. Und sein Sie sich sicher, Alkoholiker ist der auch morgen noch, vollkommen egal, ob ich ihm 10 Euro gebe oder nicht. Aber vllt. muss er dann nicht elenbogentief im Müll nach Pfand suchen." So oder so ähnlich hat sie das gesagt. Chapeau! Seitdem will ich ein Date mit ihr. ^^

Davon halte ich gar nichts. Aber vielleicht kennt Sie Alkoholkranke, die sich in ihrer Erkrankung so wohl fühlen. Menschen, die dann auch noch das Leid verlängern und sich einreden, sie hätten Hilfe geleistet.. naja... 

vor 11 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Wie viele Süchtige kennst du denn, die nach dem Verlust ihres sozialen Umfeldes nachher besser da standen als vorher? Oh, nein, vergiss das wieder, sonst kommt jetzt gleich wieder der eine Einzelfall, bei dem das funktioniert hat, der dann wieder die 99 anderen Fälle vom Tisch wischen soll, die danach endgültig in der Gosse landeten. 

Ich kenne nur Suchterkrankte, die durch den Verlust ihres sozialen Umfeldes (Partner, Kinder) irgendwann in der "Gosse" landeten. Manche kamen wieder heraus, andere leider nicht. 

vor 13 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Es wird um den Frankfurter Hauptbahnhof sicherlich Hilfsangebote geben, wie Süßigkeiten zu Halloween.

Wenn das für Dich ein Hilfsangebot ist, nehme ich das zur Kenntnis. Ich bezog mich auf Entgiftungen, Therapien usw. 

 

 

 

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb Lisbetha:

Was ist denn der Zweck Deines Mitleides? Soll sich der Betroffene für eine Sekunde verstanden fühlen? Ist eine ernstgemeinte Frage. 

Die Frage verwirrt mich etwas. Was gar nicht böse gemeint ist. Aber Mitleid ist doch ein Gefühl, was man empfindet. Eine Emotion. Mich hier nach dem Zweck zu fragen, sprich was Mutter Natur sich dabei gedacht hat, mich so empfinden zu lassen, kann ich dir nicht abschließend beantworten. Ich glaube es gibt die Theorie, dass Menschen Mitleid empfinden, weil das gut ist um den Zusammenhalt sozialer Gruppen zu stärken. Außerdem könnte es auch eine Überlebensstrategie gewesen sein. Ich hatte Mitleid, als du verletzt vor dem Säbelzahntiger lagst. Hab dich gerettet. 😘😁 Aber auch irgendwo in der Hoffnung, dass du dann irgendwann mich rettest. Mein Mitleid war vllt. gar nicht mal rein altruistisch. Warum empfinde ich Liebe? Warum empfinde ich Hass? Was ist der Zweck davon? Du stellst ja Fragen... Das kann ich ohne Richard David Precht nicht beantworten. 😂
Meine Intention, mein Mitleid in der Form zu zeigen, dass ich umarme, hat aber einen Zweck. Das ist ja eine bewusste Tat und keine Emotion. Und sie hat zum Zweck, dass sich der Betroffene einen Augenblick lang besser fühlt. Ich möchte Trost spenden.

 

vor 13 Minuten, schrieb Lisbetha:

Gibt genug Untersuchungen/Statistiken, die einen Zusammenhang zwischen sehr schnellem sozialen Absturz und sich wieder Rappelns ziehen. Mit einer Erwartungshaltung, wie ein suchtkranker Mensch reagieren soll, hat das nichts zu tun. 

Du, mag sein, dass es die gibt. Es gibt zu Drogenkonsum sehr, sehr viele waghalsige Studien, Erhebungen, usw. Es gibt auch heute noch Menschen, die tatsächlich die Theorie der "Einstiegsdroge" vertreten. Gibts auch noch... Welche das dann ist hängt immer davon ab, welcher Lobby sie angehören und welcher Zeitgeist gerade vorherrscht. Am Ende ist die gesamte Theorie aber NUR eine Theorie, die mit nichts wirklich bewiesen ist. Es fehlt der Zusammenhang zwischen Ursache und Folge. Einfaches Beispiel: Ich behaupte, Milch ist eine Einstiegsdroge. Meine Untersuchung hat nämlich ergeben, dass 97,5% aller Alkoholiker in jungem Alter Milch konsumiert haben. Um eben ganz überspitzt auszudrücken, wo da der Denkfehler liegt. War jetzt ein kleiner Exkurs. ^^ Ich will sagen: Es gibt ganz viele Statistiken. Jup, ganz viele. Und Studien. Usw... Die sind aber meist recht wenig aussagekräftig. Bei Alkohol mögen solche Zahlen noch an der Realität sein und das Bild etwas klarer. Aber über illigele Drogen kannst du schlecht Statistiken führen, weil du mit Dunkelziffern arbeiten musst, die jenseits jeglicher, wissenschaftlich vertretbarer Toleranzen liegen.  

Nichts desto Trotz: Ich sage gar nicht, dass die "Schuss vor den Bug" Methode nicht funktionieren kann. Sicherlich KANN sie das. Aber auch nur in einem gewissen Stadium und nicht bei jeder Droge. Beim Alkohol geht das bis zu einem gewissen Punkt. Sofern der Partner ÜBERHAUPT dafür empfänglich ist. Das ist ja auch eine Charakterfrage. Jemand, der von Natur aus stur ist und rebellisch und zu macht, wird mit dieser Methode nicht erreichbar sein, egal in welchem Stadium er sich befindet. Das gilt es ja auch zu bedenken. Aber ja, es kann funktionieren. Einzelfallbetrachtung. 
Ist derjenige aber schon zu süchtig ( ja, es gibt auch süchtig, süchtiger, am süchtigsten ), hilft die Hammer auf den Kopf Methode definitiv nicht. Wenn man diese Methode also probieren möchte, dann sollte man den richtigen Zeitpunkt wählen. Nämlich früh genug. Man muss ja nicht gleich wirklich gehen. Denn das ist kein Schuss vor den Bug, das ist ein Torpedotreffer mitschiffs ( Man, ich bin heute echt zur See, was? 😁 ). Der Schuss vor den Bug wäre, es anzudrohen und mal ne Woche auszuziehen. Das wäre so eine Vorgehensweise, wo ich das Ziel erkennen könnte, helfen zu wollen. Geht man aber tatsächlich, weil man eben nicht mehr will oder kann und der Zeitpunkt für die Hammer Methode längst überschritten ist, so unterstelle ich, dass man sich damit eben nur selber eine Rechtfertigung dafür gibt, zu gehen, wenn man sagt: "Ich tue das ja AUCH, um dir zu helfen." Denn das ist dann einfach nicht mehr jemandes Intention.

 

vor 34 Minuten, schrieb Lisbetha:

Davon halte ich gar nichts. Aber vielleicht kennt Sie Alkoholkranke, die sich in ihrer Erkrankung so wohl fühlen. Menschen, die dann auch noch das Leid verlängern und sich einreden, sie hätten Hilfe geleistet.. naja... 

Ja, ich glaube dir auch sofort, das du davon nichts hältst. Und auch, dass das Argument mit der Verlängerung der Sucht jetzt kommt, war vorhersehbar. Den Einwand, dass er morgen auch noch Alkoholiker sei, egal ob sie ihm 10 Euro gibt oder nicht, hast du doch gelesen. Stimmt das denn nicht? Und nein, bitte jetzt kein: "Wenn wir alle...". <--- Irrelevant, was wäre wenn alle. "Alle" wird eh nie passieren... Und in wie fern hilfst du dem Menschen denn, indem du an ihm vorbei gehst und ihm gar nichts gibst? Denkst du denn, das er dadurch dann trocken wird? Lisbetha, es ist in Bezug darauf, ob er gesund wird oder nicht, egal, ob du ihm Geld gibst oder nicht. Der kausale Zusammenhang den du aufmachen willst, von wegen deine 10 Euro würden die Sucht am Leben und Alkoholiker im Hamsterrad halten, besteht einfach nicht. Darüber könnten wir vllt. diskutieren, wenn du das TÄGLICH beim GLEICHEN machst. Aber davon war ja nicht die Rede.
Das sind alles sehr, sehr altbackene und überholte, von Werten geprägte Sichtweisen darüber, wie man mit Suchtkranken umgeht. Und das was du vorschlägst und sagst, wird ja schon seit 30 Jahren erzählt. Wirklich, dass sind die gleichen Argumente, wie vor 30 Jahren. Wohin hats denn geführt? Hat es denn für ausnahmslos trockene Obdachlose gesorgt, dass du ihnen keinen Euro gegeben hast? Weil er den ja in Bier umsetzen würde? Nein, hat es nicht. Und deine Sichtweise ist die, die ja wohl die Mehrheit vertreten hat und immer noch vertritt. Herrje liebe Lisbetha, die Leute sind Alkoholiker, weil sie große Nöte und Sorgen haben. Nicht, weil sie zu viel Geld haben. 

Bisher hast du sehr viele Mainstream Sichtweisen gebracht. Die auch schon lange vertreten werden. Ich bin so auch gestartet. So weit liegen unser Alter und damit die Art unserer Sozialisation und Erziehung ja nicht auseinander. Aber vieles davon ist im Bezug auf Sucht- und Drogenpolitik und auch auf den Umgang mit Suchtkranken einfach falsch, rückständig und das festhalten daran hat keine Besserung gebracht. Im Gegenteil, an etwas festzuhalten, was seit Ewigkeiten offensichtlich nicht funktioniert, ist doch dumm. Auch den Umgang mit Suchtkranken kann man ja mal humaner denken und weniger wie es noch Generationen vorher gemacht wurde.

 

vor 54 Minuten, schrieb Lisbetha:

Ich kenne nur Suchterkrankte, die durch den Verlust ihres sozialen Umfeldes (Partner, Kinder) irgendwann in der "Gosse" landeten. Manche kamen wieder heraus, andere leider nicht. 

Ja siehst du. Also ist es doch nicht wirklich als Hilfe oder Gefallen zu bezeichnen, denjenigen zu verlassen. Noch mal, ich sage nicht, das es nicht oftmals legitim ist. Ich verstehe halt nur dieses Whitelabeling des eigenen Handelns nicht. Sich selber einzureden, man täte das ja AUCH für den anderen. Wofür brauchen Leute das denn? So unsicher mit der eigenen, getroffenen Entscheidung, dass man noch ein Paar gutmenschige Rechtfertigungen dazu erfinden muss? Frag ich jetzt nicht direkt dich... Kommt mir da so nur als ein möglicher, genereller Gedanke.

 

vor 58 Minuten, schrieb Lisbetha:

Wenn das für Dich ein Hilfsangebot ist, nehme ich das zur Kenntnis. Ich bezog mich auf Entgiftungen, Therapien usw. 

Ja, im ersten Moment dachte ich da an so Flyer verteilende "Drogenanlaufstellen", wo gelernte Sozialarbeiter mit langen Haaren "mit Rat und Tat zur Seite stehen". Aber gut, die meintest du dann wohl nicht. Du meintest Therapien und Krankenhausplätze. Bleibt da noch die Frage, wie du denjenigen, der schon die Drogenberatungsstelle nicht aufsucht dazu bewegen möchtest, dass er dann zum Entzug geht. Du denkst also zusammengefasst, ein größeres Therapieangebot würde zu mehr Patienten in diesem Bereich führen. Das glaube ich aber eher nicht. Und überhaupt... Ist es denn so, dass Süchtige keine Therapie- oder Entgiftungsplätze finden? Werden die denn tatsächlich aus Mangel an Kapazitäten abgelehnt? Würde denn überhaupt eine erhöhte Bettenanzahl etwas bewirken? Oder stehen die dann halt alle leer da aber yay, wir haben Kapazitäten? 

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Meine Intention, mein Mitleid in der Form zu zeigen, dass ich umarme, hat aber einen Zweck. Das ist ja eine bewusste Tat und keine Emotion. Und sie hat zum Zweck, dass sich der Betroffene einen Augenblick lang besser fühlt. Ich möchte Trost spenden.

Finde ich gut. Leider gibt es auch zig Menschen, die sich einfach empathisch fühlen wollen, damit wäre es ein Selbstzweck. 

 

vor 6 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Einfaches Beispiel: Ich behaupte, Milch ist eine Einstiegsdroge. Meine Untersuchung hat nämlich ergeben, dass 97,5% aller Alkoholiker in jungem Alter Milch konsumiert haben.

Einfaches Beispiel? Finde das dem Thema gegenüber unangemessen. 

vor 8 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Ist derjenige aber schon zu süchtig ( ja, es gibt auch süchtig, süchtiger, am süchtigsten ), hilft die Hammer auf den Kopf Methode definitiv nicht.

Dem widerspreche ich nicht. Umso wichtiger, früh zu agieren. 

vor 9 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Und in wie fern hilfst du dem Menschen denn, indem du an ihm vorbei gehst und ihm gar nichts gibst? Denkst du denn, das er dadurch dann trocken wird?

Nein, denke ich nicht, aber ich unterstütze seine Sucht auch nicht. Menschen, die sich ritzen, drücke ich auch keine neue Rasierklinge in die Hand. 

vor 10 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Das sind alles sehr, sehr altbackene und überholte, von Werten geprägte Sichtweisen darüber, wie man mit Suchtkranken umgeht. Und das was du vorschlägst und sagst, wird ja schon seit 30 Jahren erzählt. Wirklich, dass sind die gleichen Argumente, wie vor 30 Jahren.

Das kannst Du gern so sehen. Meine Familie ist seit 30 Jahren in der Suchthilfeberatung von Angehörigen unterwegs, wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Grenzen zu setzen, ggf. auch den totalen Absturz zu unterstützen. Co-Abhängige braucht niemand, abgesehen vom Suchtkranken. 

vor 13 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Ja siehst du. Also ist es doch nicht wirklich als Hilfe oder Gefallen zu bezeichnen, denjenigen zu verlassen.

Doch. Denn dann wird er irgendwann entscheiden müssen, ob er leben oder gepampert werden will. 

vor 14 Minuten, schrieb B-Jayyy:

So unsicher mit der eigenen, getroffenen Entscheidung, dass man noch ein Paar gutmenschige Rechtfertigungen dazu erfinden muss?

Warum sollte jemand unsicher diesbezüglich sein? Weil Betroffene versuchen, es einem einzureden?

vor 15 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Bleibt da noch die Frage, wie du denjenigen, der schon die Drogenberatungsstelle nicht aufsucht dazu bewegen möchtest, dass er dann zum Entzug geht. Du denkst also zusammengefasst, ein größeres Therapieangebot würde zu mehr Patienten in diesem Bereich führen.

In Berlin rannte mal am Flughafen über Wochen eine Frau herum, die drogeninduziert psychotisch war. Die wurde von Amts wegen nicht eingewiesen, in D hat man halt ein Recht auf Verwahrlosung. Später hat sie sich vor einen Zug geworfen. 

Und nein, ich bin da drastisch unterwegs. Gerade in Ballungsgebieten braucht es mehr Therapieangebote. Wenn jemand 6 Monate auf einen Platz wartet, bedeutet dies, dass die Gesellschaft akzeptiert, dass derjenige weitere 6 Monate in seiner Sucht verbleibt. Das halte ich für falsch. 

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb Lisbetha:

Finde ich gut. Leider gibt es auch zig Menschen, die sich einfach empathisch fühlen wollen, damit wäre es ein Selbstzweck. 

Und selbst wenn, was für eine Rolle spielte denn das in der Sache? Dann wird aus einer win-Situation für den Suchtkranken ( bekommt menschliche Zuwendung ) eine win-win Situation für beide. So what? Vllt. hat Mutter Natur sich ja dabei ebenfalls etwas gedacht, dass sie solches Verhalten mit nachgelagerten Endorphinen oder sowas belohnt? Um sicherzustellen, dass die Hilfe nicht einseitig war? Mutter Natur weiß, wir brauchen sofort Belohnung. Belohnung aufschieben wird meist nicht als gut empfunden und stellt den Zweck der gelisteten Hilfe in Frage. Das Individuum könnte denken, es habe sich nicht gelohnt und es beim nächsten mal nicht wieder tun. Und als son kleiner Happen, bevor die Mahlzeit in Form der Gegenleistung des anderen kommt, gibts schonmal ein gutes Gefühl. Wir wurden eben nicht als Einzelgänger, wie z.B. männliche Eisbären, konzipiert. 

Von daher: Wohin geht die Reise hier? Hilfe, die aus nicht-altruistischen Motiven geleistet wird, ist keine Hilfe mehr? Falsch! De facto. Wir könnten uns darüber unterhalten, ob es okay ist, sich für ein YouTube Video zwanzig BigMacs zu kaufen und diese dann an Obdachlose zu verteilen, sich zu filmen und damit auf YouTube dann Geld zu verdienen. Da gäbe es eine MORALISCHE Frage. Ggf. eine über WERTE. Was aber immer noch nicht fraglich wäre, wäre ob dem Obdachlosen in diesem Moment geholfen wurde oder nicht. Er hat nun mal was im Magen. Egal, welche Motivation eines dritten ihm den Magen auch gefüllt hat.

Anmerkung: Ein einfaches "Ja, hast eigentlich Recht", ist immer Bestandteil des Spektrums der möglichen Antworten. 😉 Ich sags nur. 

 

 

vor 22 Minuten, schrieb Lisbetha:

Einfaches Beispiel? Finde das dem Thema gegenüber unangemessen.

Okay, nehme ich zur Kenntnis. Es gibt zwar keinen Grund dafür aber ein bisschen Empörung geht ja immer, woll? 
Denket euch doch einfach ein Beispiel, was euren moralischen und ethischen Ansprüchen zu genügen reichet. Holde Maid. Das schaffst du schon, da habe ich vollstes Vertrauen in dich. Wichtig war mir an der Stelle nur aufzuzeigen, warum die Theorie der Einstiegsdroge XY Schwachsinn ist. Denn die funktioniert quasi genau wie mit dem Alkoholiker und der Milch. Da du ja aber sicher das Prinzip verstanden hast bin ich mir sicher, du wirst gleich ein viel besseres Beispiel bringen, um das zu erklären, als ich das je hätte tun können.

 

vor 28 Minuten, schrieb Lisbetha:

Dem widerspreche ich nicht. Umso wichtiger, früh zu agieren. 

Wir haben an dieser Stelle ein Match! B-Jayyy gefällt das!

 

vor 29 Minuten, schrieb Lisbetha:

Nein, denke ich nicht, aber ich unterstütze seine Sucht auch nicht. Menschen, die sich ritzen, drücke ich auch keine neue Rasierklinge in die Hand.

Das machst du deshalb nicht, weil das hier auch ein bisschen Äpfel und Birnen ist. Ich wüsste nicht, dass es als Suchtkrankheit klassifiziert ist, sich zu ritzen. Ich weiß nicht mal, wie das im Fachjargon heißt, sonst hätte ich mal eben bei Wiki geguckt. Der Artikel über Sucht enthält jedenfalls nicht die Worte "Ritzen" oder "Selbstverletzung". Ich würde dich an der Stelle einfach mal bitten einen Beleg zu finden, der Ritzen als eine Suchtkrankheit einstuft. Denn ansonsten ist der Vergleich per se hinfällig.
Sehr komisch bleibt er aber für mich auf jeden Fall. Wir reden ja hier eigentlich über Sucht und im weitesten auch Drogenmissbrauch. Selbstverletzung ist aber mit Sicherheit ein anderes, medizinisches Feld. Auch scheinst du irgendwie die möglichen Folgen nicht wirklich zu gewichten. Mit ner Rasierklinge kann man sich die Pulsadern aufschneiden. Klar, man kann sich auch zu Tode saufen. Aber die unmittelbare Gefahr, die von einer Rasierklinge vs. einer Flasche Vodka für einen Alkoholiker ausgeht, ist für dich so ziemlich gleich? Verstehe ich das so richtig? Wenn ja, hmkay. Sehe ich eben anders.

 

vor 50 Minuten, schrieb Lisbetha:

Das kannst Du gern so sehen. Meine Familie ist seit 30 Jahren in der Suchthilfeberatung von Angehörigen unterwegs, wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Grenzen zu setzen, ggf. auch den totalen Absturz zu unterstützen. Co-Abhängige braucht niemand, abgesehen vom Suchtkranken. 

Ich habe mal den springenden Punkt markiert. Dein Fokus liegt auf den Angehörigen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass im Bezug auf diese auch hin und wieder der Begriff "Opfer" fällt, nicht wahr? 😉
Mein Fokus hier liegt aber auf dem Suchtkranken und dessen Nöte. Die Angehörigen haben wie wir ja sehen genug Anwälte und Hilfe. Und natürlich habt ihr da in euren 30 Jahren auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Da habe ich jetzt auch nach der vorangegangenen Argumentation gar nichts anderes erwartet. 

 

vor 57 Minuten, schrieb Lisbetha:

Doch. Denn dann wird er irgendwann entscheiden müssen, ob er leben oder gepampert werden will.

Du denkst immer noch, es sei eine Entscheidung. Es muss sich ja nur richtig entscheiden. Er muss ja nur die Therapie machen. Er muss ja nur auf seine Nächsten hören. Usw. .... Seufz, okay, dann sei dem so. 

 

vor einer Stunde, schrieb Lisbetha:

Warum sollte jemand unsicher diesbezüglich sein? Weil Betroffene versuchen, es einem einzureden?

Ja, genau! 🙄
Das war auch so ziemlich wieder der eigentlich unwichtigste Satz in dem Abschnitt, Aber schön, dass du dir den rauspickst. Die Erklärung nach der du fragst steht übrigens da. Ergibt sich aus dem Absatz. Wie auch immer. Einfach lesen. 

 

vor einer Stunde, schrieb Lisbetha:

In Berlin rannte mal am Flughafen über Wochen eine Frau herum, die drogeninduziert psychotisch war. Die wurde von Amts wegen nicht eingewiesen, in D hat man halt ein Recht auf Verwahrlosung. Später hat sie sich vor einen Zug geworfen. 

Und nein, ich bin da drastisch unterwegs. Gerade in Ballungsgebieten braucht es mehr Therapieangebote. Wenn jemand 6 Monate auf einen Platz wartet, bedeutet dies, dass die Gesellschaft akzeptiert, dass derjenige weitere 6 Monate in seiner Sucht verbleibt. Das halte ich für falsch. 

Möge sie in Frieden Ruhen. 

Das 6 Monate Wartezeit zu viel sind, muss ja nicht diskutiert werden. Und von mir aus bekommst du noch mal 10 Mio für dein Therapieangebote Erweiterungsprogramm. Genehmigt. Bleibt nur weiter die Frage: Wie bekommst du denn die Süchtigen da hin? Gut, zumindest in dem Ort, aus dem dein Beispiel stammt, scheinen ja wirklich zu wenig Kapazitäten zu sein. Und da hilft dein Budget. Was aber ist denn mit dem Cracksüchtigen am Frankfurt Hauptbahnhof, der deine Therapie überhaupt nicht will? Bzw. tief innerlich schon will aber die Sucht einfach stärker ist als der Rest Vernunft in ihm, der ihm einmal im Monat, zwischen aufstehen und nächsten Rausch für 3,27 Sekunden sagt, Therapie wäre mal nen Ding? Diese Menschen erreichst du nicht mit deinen Therapieplätzen. Denjenigen aufzunehmen, der selber schon so weit ist, sich einzuweisen, ist auch keine Kunst. Das erreichst du mit genügend Kapazitäten. Da wirkt deine Idee. Aber am Gross des Problems eben nicht. Bzw. wirkt sie an einem anderen Problem. Nämlich mangelnder, medizinischer Versorgung. Diese schafft aber nicht weniger Konsumenten. Sondern gibt nur mehr Menschen schnellere Hilfe, die dies auch wollen. 

 

Geschrieben
vor 16 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Ich würde dich an der Stelle einfach mal bitten einen Beleg zu finden, der Ritzen als eine Suchtkrankheit einstuft. Denn ansonsten ist der Vergleich per se hinfällig.

Die Sucht ist, "sich selbst zu spüren" durch Schmerz.. 

vor 18 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Mit ner Rasierklinge kann man sich die Pulsadern aufschneiden. Klar, man kann sich auch zu Tode saufen. Aber die unmittelbare Gefahr, die von einer Rasierklinge vs. einer Flasche Vodka für einen Alkoholiker ausgeht, ist für dich so ziemlich gleich? Verstehe ich das so richtig? Wenn ja, hmkay. Sehe ich eben anders.

Die Betroffenen schneiden sich nicht die Pulsadern auf, sondern schneiden sich in Arme und Beine. Sie bringen sich nicht um, sondern verletzen sich immer wieder. 

vor 19 Minuten, schrieb B-Jayyy:

ch könnte mir sogar vorstellen, dass im Bezug auf diese auch hin und wieder der Begriff "Opfer" fällt, nicht wahr? 😉

Nö.. Angehörige sehen sich selten als Opfer, aber als Co-Abhängige. Sind sie auch. 

vor 21 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Und von mir aus bekommst du noch mal 10 Mio für dein Therapieangebote Erweiterungsprogramm.

Braucht es nicht. 

vor 22 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Mein Fokus hier liegt aber auf dem Suchtkranken und dessen Nöte. Die Angehörigen haben wie wir ja sehen genug Anwälte und Hilfe. Und natürlich habt ihr da in euren 30 Jahren auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Da habe ich jetzt auch nach der vorangegangenen Argumentation gar nichts anderes erwartet. 

Was triggert Dich denn so? Welche Lösungen hast Du denn, außer Mitleid zu empfinden? Wie bringst Du denn Leute aus der Sucht heraus? Indem Du dem Alkoholiker noch die Pulle Schluck in die Hand drückst? 

Geschrieben
vor 40 Minuten, schrieb B-Jayyy:

Anmerkung: Ein einfaches "Ja, hast eigentlich Recht", ist immer Bestandteil des Spektrums der möglichen Antworten. 😉 Ich sags nur. 

Aber natürlich nur für die Anderen…

Geschrieben (bearbeitet)
vor 47 Minuten, schrieb Lisbetha:

Die Sucht ist, "sich selbst zu spüren" durch Schmerz.. 

Deine Aussage mit anderen Worten zu wiederholen ist kein Beleg. Ich meinte irgendwas, irgendeine Quelle, die glaubwürdig ist ( Wiki, Seite der WHO, ICD 10 Verzeichnis ) und nicht Lisbetha heißt.

 

vor 47 Minuten, schrieb Lisbetha:

Die Betroffenen schneiden sich nicht die Pulsadern auf, sondern schneiden sich in Arme und Beine. Sie bringen sich nicht um, sondern verletzen sich immer wieder.

Seufz. Gut, wirklich sehr, sehr gut, dass du darauf hinweist. Sag mal ist das nötig, den anderen immer für komplett doof zu halten und dann die Basics zu erklären. Soll ich dir erklären das 5+5=10 ist? Mein Jott noch mal...
Natürlich schneiden sie sich nicht in erster Linie die Pulsadern auf!! Sich wiederholt die Pulsadern aufzuschneiden klappt einfach nicht so oft. Selbstverständlich ist das bei den meisten darauf beschränkt, sich nur zu verletzen. Ansonsten wäre es keine Krankheit, sondern man würde es Suizidversuch nennen. So, Frau Kennerin, dir ist aber schon bewusst, dass dein geritze ne psychische Krankheit ist. Und das die Leute auch oft depressiv sind. Da siehst du nach wie vor keinen Unterschied in der Gefahrenlage, wenn du einem psychisch Kranken, depressiven Ritzer ne Rasierklinge gibst vs. wenn du einem Alkoholkranken eine Flasche Vodka gibst? Joa, krass. Wie gesagt, ich schätze dir Gefahrenlage anders ein. 
Können wir bitte beim nächsten mal auf den Crash Kurs für Dummies verzichten? Und ferner das Geritze jetzt mal wieder wegpacken, bis es als Suchtkrankheit nachgewiesen wurde? Eigentlich gehört es selbst dann nicht hier her, denn kaum ein Mensch verlässt seinen Partner wohl, weil dieser sich ritzt. Wie nennt man da denn dann diese Co-Abhängigkeit ( auch so ein absolut DUMMER Ausdruck, der total triggert ). Ist das dann Co-Ritzigkeit? 

 

vor 47 Minuten, schrieb Lisbetha:

Nö.. Angehörige sehen sich selten als Opfer, aber als Co-Abhängige. Sind sie auch. 

Ja, meinetwegen. Den Punkt mit der Co-Abhängigkeit spare ich aus, denn sie interessiert in meinem Blickwinkel gerade nicht. Du erinnerst dich, ich drehe die Doku ausnahmsweise mal aus dem Blickwinkel des Abhängigen. Und dessen Nöte. Die von dir gewünschten Inhalte sind zwar Teil der Realität. Aber eben nicht Teil des Blickwinkels, um den es mir gerade geht.

 

vor 47 Minuten, schrieb Lisbetha:

Braucht es nicht.

🤷‍♂️
 

vor 47 Minuten, schrieb Lisbetha:

Was triggert Dich denn so? Welche Lösungen hast Du denn, außer Mitleid zu empfinden? Wie bringst Du denn Leute aus der Sucht heraus? Indem Du dem Alkoholiker noch die Pulle Schluck in die Hand drückst? 

Ha, die Sache ist ja die: Ich brauche keine Lösungen anzubieten. Da meine ganze Argumentation und mein ganzes Thema einfach nicht die Frage thematisieren, "was man denn tun könne". Ich habe lediglich Mitleid gehabt. Das ist alles. Mir darauf hin erzählt, dass das ja nicht hilft, hast du. DEIN Thema ist es, den Süchtigen von der Sucht loszubekommen. Was die Unterhaltung furchtbar eindimensional macht, da du dich so wenig dazu bereit zeigst, mal etwas anders zu besprechen, als den 0815 Kram, den du immer schon besprochen hast und dem du bibeltreu seit 30 Jahren folgst. Es ist eben unheimlich schwer, die Leute da mal dazu zu bewegen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, sich weiter zu entwickeln und ihren Horizont zu erweitern.
Ferner ist allen, auch mir, ein Stigma eingeimpft worden. Das eben ganz klar eine Schuldfrage stellt. Und Drogenabhängige zu Kranken zweiter Klasse macht. Das auch noch von Leuten, die mehr oder weniger auf ihre gutbürgerliche Weise selber unter die Klassifizierung alkoholabhängig fallen. "Nur son bisschen" sagen die dann... 😂

Aber Kern der Sache ist eben, ich muss gar nix liefern. Keine Lösung für deine Themen. Nur Lösungen für die Probleme, die ich gerade in den Fokus nehme und thematisiere. Und da hilft Mitleid. Da hilft ne Umarmung. Da helfen auch 10 Euro. 
Das ich mich mit mit den Lösungen der Frage nach weniger Suchtkranken jetzt wieder nebenbei ( oder als Hauptjob ) zusätzlich befassen muss, liegt nur daran, dass du mir zu diesem Thema fragen stellst. S.o. Nicht den Blickwinkel ändern können und ne Platte aus den 80ern / 90ern auflegen, dabei ignorieren, dass die Gebete auf der Platte die Realität nicht geändert haben aber hey, auf der Platte da sprach Gott, also halten wa mal weiter daran fest. 🤷‍♂️ Aber erwarte doch jetzt nicht von mir, dass ich die Platte fixe. ^^ Ich spiele hier gerade ne ganz andere Musik. 

bearbeitet von B-Jayyy
Geschrieben

@B-Jayyy

Vielen Dank für dein Like, ich fühle mich sehr geehrt…😂
Für mehr reicht es wohl nicht…:jumping:

@B-Jayyy

Vielen Dank für dein Like, ich fühle mich sehr geehrt…😂
Für mehr reicht es wohl nicht…

B-Jayyy gefällt es

 

 

Vielen Dank für deine Bestätigung…:clapping:

Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb B-Jayyy:

Ich bin bei dir. Ich verstehe deine Not. .... Das ist mein Mitleid. 

Das bringt aber einen Suchtkranken nicht weiter.

Er allein muss die Entscheidung treffen, alles zu tun, damit dieses Problem gelöst wird.

Und er allein muss liefern, dass er auf einem guten Weg ist und bleibt.

Ist das nicht der Fall, sind alle Therapien nur zum Fenster hinaus geworfenes Geld.

Geschrieben
Vor 10 Stunden, schrieb NickDalker:

Speed am liebsten. Extasy Kokain und sowas auch, oder Alkohol

Das ist viel und dolle... da kann ich verstehen, dass du da nicht zusehen kannst... tut mir leid. Manche Menschen haben auch einfach nicht die Stärke, aus dem Sumpf zu kommen. Wollen die Anstrengungen nicht auf sich nehmen.
Scheiße... da zuschauen zu müssen und machtlos zu sein, ist bestimmt nicht einfach. Was sagt ihre Familie? Ist die da?

Geschrieben
Die sind in Donezk. Ihre Schwester ist hier. Aber sie bekommt auch das meiste garnicht mit.
Geschrieben
Vor 46 Minuten , schrieb NickDalker:
Die sind in Donezk. Ihre Schwester ist hier. Aber sie bekommt auch das meiste garnicht mit.

Wie alt ist sie?

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