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das liebe Fremdgehen


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Treue ist was für langweilige altmodische Spießer! Nur wer fremd geht, ist "modern" und aufgeschlossen.


Geschrieben

Sorry Lichti, aber irgendwie solltest Du Dich mal sammeln. Das wird langsam echt schwach, was Du ablässt:

Zwischen einem Paar in offener/geschlossener Beziehung und einem Fremdgänger/einer Fremdgängerin steht eines: Vertrauensbruch!

Das ist nun mal ne moralische Kategorie (juristisch ist Vertrauen ja nicht einklagbar)

Ein moralischer Anspruch wird nicht deshalb falsch, weil jemand ihn als moralinsauer bezeichnet - das ist eh Sparpolemik aus dem Erstehilfekoffer für Selbstmedikation.

Den Vertrauensbruch jedoch hast Du bisher nicht weg diskutieren können. Wahrscheinlich ist darin auch begründet, dass Du ihn einfach verschweigst und mit so viel Flitter arbeitest.

Mir persönlich ist das Asche, wie andere Leute das handhaben. Ich muss es für mich selbst wissen und die andern sind erwachsene Menschen.
Allergisch reagiere ich eigentlich nur auf Taschenspielertricks - wenn z.B. ein AO-Freund damit argumentiert, es sei wissenschaftlich erwiesen, dass es AIDS nicht gibt oder eben mit viel Brimborium die eigentliche Differenz "Vertrauensbruch" einfach umgangen wird.

Ich warte ja immer noch drauf, dass eine(r) mal hinsteht und klar erklärt: "Vertrauen ist überbewertet! Braucht man in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht wirklich!" Davor hätte ich - vorausgesetzt seine/ihre Partner(in) wäre über diese Haltung informiert, zumindest Respekt. Aber Rosstäuscherei bleibt Rosstäuscherei!

Und nein! Ich erlaube mir kein moralisches Werturteil über Dritte, weil ich deren Situation nicht wirklich kenne und vor allem halte ich meine moralischen Werte nicht für universal.

Aber ich frag mich immer, warum jemand z.B. hier gegenüber Fremden ausdrücklich und fast mit Stolz darauf hinweist, dass er fremdgeht und das hinausposaunt, das aber gegenüber dem/der Partner(in) verschweigt.

Das offene Bekenntnis drückt ja ein Bedürfnis aus, hier Fremden gegenüber ehrlich zu sein. Wozu das Bekenntnis, wenn es keiner Vertrauensbasis bedarf? Wozu dann hier nicht auch den bequemen Weg des Betruges gehen?

Ich kann mir nicht nur nachvollziehbare und akzeptable Gründe vorstellen, dass es dazu kommt - aber das plakative "ich betrüge meinen Partner und das ist gut so!", garniert mit dem Hinweis, dass eine Menge Menschen mit Doppelmoral durch die Gegend laufen - das hat für mich etwas von einem Bedürfnis nach Reinwaschung in einem Schlammbad. Ist zwar selbst noch keine Doppelmoral - aber einfach unsinnig.


Geschrieben

...und ich find's, bei genauer Analyse meiner Gefühlswelt, ein wenig peinlich zu sehen, wie sich jemand mit frühkindlichen Auftrumpfereien zum Löffel macht.

Hab ich doch noch ein Fremdschäm-Atom im Leib

Ich enteile. Und läutere mich.


Geschrieben


Aber ich frag mich immer, warum jemand z.B. hier gegenüber Fremden ausdrücklich und fast mit Stolz darauf hinweist, dass er fremdgeht und das hinausposaunt, das aber gegenüber dem/der Partner(in) verschweigt.



Genau das wundert mich hier auch immer. So jemand erwartet dann auch noch das Schulterklopfen der Poppengemeinde. Ich denke dann immer, der müsste seinen partner regelrecht hassen, um ihn hier so vorzuführen. Von Respekt zeugt das jedenfalls nicht.

Aber was für ein Armutszeugnis stellt sich derjenige tatsächlich aus? "ich bin mit jemandem zusammen, den ich nicht mehr respektiere und den ich hintergehen will".... da wäre eine saubere Trennung doch die bessere Lösung.


Geschrieben

hi, also ich geb mal meine Bescheidene Sicht der Dinge dazu.

Ich persönlich finde fremdgehen(ohne das der Partner davon weis) richtig richtig mies.

Und ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen das dann noch Liebe für den Partner da ist. Denn wenn da Liebe da wäre, dann würde man den Partner nicht absichtlich verletzen wollen.
Was immer irgendwie passieren kann, das der Partner es raus findet/mitbekommt.

Und wenn der Partner liebt, dann kann es sehr sehr verletzend sein.

in so einer Phase befinde ich mich gerade. Und ich kann euch sagen... Es tut richtig scheiße weh!!!


Geschrieben


in so einer Phase befinde ich mich gerade. Und ich kann euch sagen... Es tut richtig scheiße weh!!!



Ja, das tut es, ich kenne das auch. Ich wünsch dir, dass du deinen Kummer schnell überwindest.


Geschrieben

Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert...



Dafür bekommst Du nur noch mein Mitleid!
Dieses ständige Heraushüpfen aus dem Thema, wenn es Dir zu eng wird, ist allmählich so abgedroschen, dass es tatsächlich als das ersichtlich wird, was es ist: eine intellektuelle Bankrotterklärung!

Eigentlich ein trauriges Beispiel dafür, dass Intelligenz und intellektuelle Fähigkeiten nicht per se etwas Positives sind: ihr ständiger Missbrauch für Taschenspielertricks schlägt zurück und pervertiert sie.

Ich hasse diese Fremdgehthreads abgrundtief, aber mir fehlt die innere Stärke, die Finger davon zu lassen. Also mache ich mir einen Spaß daraus.


Es ist ja okay, dass Du Dich entschlossen hast, nur noch zum trollen hier zu sein. Aber Du bist dann eben auch nur noch ein Troll.


Geschrieben

Ja, das tut es, ich kenne das auch. Ich wünsch dir, dass du deinen Kummer schnell überwindest.




Danke.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich lass das jetzt mal. Was ihr über mein Trollen denkt, ist mir da ohnehin nicht so wichtig. Letztlich ist es nur ein großer, drastischer Einwand.

@Ballou (jetzt mal sachlich): Der klassische Fall ist ja nicht, dass jemand mit dem Fremdgehen renommiert. Die meisten Fälle drehen sich darum, dass die Moralisten (ich nenne sie mal methodisch so, weil es das kürzeste Wort ist) auch Prinzipienreiter sind, die in den seltendsten Fällen bereit sind, die Nuancen von Einzelfällen zu berücksichtigen. Man setzt sich auf ein hohes Ross und kanzelt von oben alles ab, was nicht dem eigenen Duktus entspricht. Das hat was von den Motiven, die in schlimmen Fällen im wilden Westen zu Lynchjustiz führen.

Man geht allzuleicht vom Motiv des perfekten Menschen aus, vor dessen gewaltigem Idealbild wir alle nur unfertige Lebensdilettanten sind. Meiner Meinung nach muss man aber vom Menschen als Fehlerwesen ausgehen, für das Perfektion maximal die Richtung vorgibt, von der man aber weiß, dass sie nicht erreichbar ist - 1. weil sie zu weit weg ist, 2. weil jeder eine andere Form von Perfektion im Auge hat.

Wenn Hexe111 schreibt, das Fremdgehen (und sie meint offenbar jedes Fremdgehen) im Widerspruch zur Liebe steht, muss ich fragen, wer denn Liebe definiert? Das tut doch jeder selbst in seinem Leben durch die Dinge, die er tut und fühlt. Bei sieben Mrd. Menschen gibt es sieben Mrd. Weisen zu lieben.

Ich mache da aber immer einen Vorbehalt im Hinblick auf böswilliges, rein lustbasiertes, rücksichtsloses Fremdgehen. Das halte ich auch für falsch. Es geht aber nur die Betroffenen etwas an. Das ist der Punkt.

Unser Grundfehler ist der, dass wir die Farbe unsere Brille für den Farbstich der Welt halten und das nicht hinterfragen, wenn wir andere runtermachen...

So, ich hoffe ich habe meine Intelligenz nach deinem Verständnis nun etwas intelligenter eingesetzt.

Liebe Grüße, LS, der erstmal ausgetrollt hat.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

So, ich hoffe ich habe meine Intelligenz nach deinem Verständnis nun etwas intelligenter eingesetzt.



Nein, in keinster Weise! Denn Du hast Dich einfach wieder ins Schlammbad gesetzt und rufst heraus "Ach, was für oberflächliche Moralisten!"

Fakt ist: die Unterscheidung zwischen offener Beziehung und Fremdgehen ist der Vertrauensbruch.

Das Berufen darauf, dass andere Moralisten sind, dass es Doppelmoral gibt, dass jeder seine eigene Definition hat - das ist Blabla - Flitter, billige Ablenkung. Ich habe nicht "die andern" angesprochen, sondern Dich. Und wenn Du Deine eigene Argumentation intellektuell ernst nähmest, dann hättest Du schon längst Position beziehen müssen.

Statt dessen rufst Du: "Hey, ich bin das Kaschperl und ich kann fliiiiiiiieegen!"

Der einzige Punkt, wo ich mir Dir übereinstimme, ist der Satz "Das geht nur die Betroffenen etwas an!" Richtig! Aber wenn jemand hier seine Position publiziert und zur Diskussion stellt, dann ist jeder, der es liest, ein von dieser Position Betroffener und hat auch das Recht, seinerseits dazu Position zu beziehen. Kein Grund also, vorzugeben, man mache eben nur das beschützende Kaschperl gegen ach so böse Übergriffe auf andere. Dieser Versuch einer über die eigene Meinung hinausgehenden Legitimation ist auch nur scheinheilig: Schlammbad eben!

Ohne Idealisierung und ohne an allgegenwärtig und ausnahmslos geltende Gesetze zu glauben: ich glaube, dass Vertrauensbruch tatsächlich in zwischenmenschlichen Beziehungen eines der zerstörerischesten Elemente ist, die weit über die direkten Konsequenzen für die Beziehung hinausgehen. Daher in der Regel ein inakzeptables Mittel.
Und wenn ich jetzt mal Deine Kritik an den Moralisten zugrundelege: wenn sich schon bei den Moralisten die Tendenz der Selbstreinwaschung festmachen lässt - glaubst Du dann ernsthaft, dass die Fremdgeher nicht aus der Not eine Tugend machen und ganz schnell und leichtfertig "gute Gründe" für ihren Vertrauensbuch herbeizaubern ?

Es ist ja schön, gegen Universalansprüche anzukämpfen, wie Du es im Fall von @Hexe111 getan hast. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Ausnahmen die Regel bestätigen und nicht aufheben.

Das "im wahren Leben gibt es überhaupt keine Regeln" nehm ich Dir einfach nicht ab. Dann hätte Dein gesamtes Eingreifen hier anders aussehen müssen.


Geschrieben (bearbeitet)

Siehst Du Ballou, genau das ist exemplarisch, was ich meine.

Du denkst doch nicht im Ernst, mir ist der Unterschied nicht klar. Aber an diesem einen Unterschied, offen oder nicht offen, wir ein ganzes moralisches Universum aufgehängt.

Ich verstehe jedes deiner Worte, aber ich teile kaum eines davon, ganz ohne dass ich intellektuell nachlässig bin.

Ich kann dieses eine Argument auch nicht in sich entkräften. Es stimmt ja. Das kann ich sogar zugeben. Man darf dieses Argument auch verwenden, wenn man es für angemessen hält.

Was man in meinen Augen nicht darf, ist andere Menschen unter Rückgriff auf dieses Argument zu schlechten Menschen herunter zu stilisieren. Und das ist es, was oft in diesen Themen passiert.

Da wird von oben auf andere herabgeblickt und ein der eigene Lebensstil in den Himmel gehoben, obwohl die eigene ethische Karriere bei wohl jedem (außer Jesus, Mutter Theresa und Gandhi in seinen späten Jahren) wohl an manchen Stellen gebrochen ist.

Und der andauernde Widerstand gegen das, was ich vorbringe, zeigt ja nur die Borniertheit, die mit dieser Form von Intoleranz einhergeht.

Die Formel ist für die Angesprochenen ganz einfach:
Wir sind offen, wir sind modern, wir sind toll.

In Wahrheit lautet sie aber meist so:
Sie sind offen, sie sind modern, aber ansonsten genau so fehlbar und ebensolche moralische Spießer wie alle anderen auch.

Es ist das hohe Ross, das sich da angreife, nicht die Tatsache, das jemand offen und ehrlich ist. Aber jemanden über einen Mangel an Ehrlichkeit in sexuellen Fragen kleinzumachen, kann sich redlich nur jemand erlauben, der in allen anderen Bereichen auch immer ehrlich ist.

Hier liegt die Bigotterie: Ich darf meinen Chef belügen und das Finanzamt bescheißen, aber wer fremdgeht, ist ein moralischer Unhold.

Kritik an einem Verhalten ja unter voller Reflektion der eigenen Fehlbarkeit - Menschliche Verurteilung anderer unter Ausblendung der eigenen Fehlbarkeit, nein - auf keinen Fall!

Aber das will hier keiner hören. Es macht ja den eigenen progressiven Nimbus und die moralische Hybris kaputt...

Igitt! Wo kämen wir denn da hin...?


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

Und immer noch suhlst Du Dich im Schlammbad und gibst das als Hygienemaßnahme aus.

Die grundsätzliche moralische Verurteilung von Vertrauensbruch als eine Vorgehensweise, die einen andern Menschen massiv erschüttern kann, ist weder eine grundsätzliche Verurteilung anderer Menschen, noch eine Selbsterhöhung. Es ist ein - meines Erachtens sehr tauglicher - Versuch, zwischenmenschliche Beziehungen so zu regeln, dass eine willentliche Verletzung des andern vermieden wird. Punkt.

Wenn irgendjemand diese moralische Kategorie missbraucht, dann ist das Problem der Missbrauch, nicht die moralische Kategorie.

Und wenn die Tatsache dass keiner frei von der Verletzung moralischer Kategorien dazu herhalten soll, die willkürliche Verletzung moralischer Kategorien gutzuheissen, dann geschieht genau das, was man den andern vorhält: man benutzt die Fehler anderer zur Rechtfertigung der eigenen!

Es bleibt ein Eiertanz!

Der Witz an der ganzen Angelegenheit ist ja , dass niemand hier mit dem Nymbus der Unfehlbarkeit aufgetreten ist. Das ist eine Erfindung von Dir um von der eigentlichen - unangenehmen - Frage abzulenken.

Warum die "Ehrlichkeit" gegenüber anderen Foristen: "Ja, ich gehe fremd und betrüge meine(n) Partner(in)", wenn man diese Ehrlichkeit nicht in der Beziehung selbst aufbringt ?
Die hierin inhärente Doppelmoral vergisst Du nämlich bei Deinem - ach so heroischen - Kampf gegen Doppelmoral!

Einmal machst Du den Kasper - und jetzt ziehst Du Dich auf das neue Testament zurück und rufst "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!"
Nur dass die Steinigung gar nicht stattgefunden hat, sondern nur von Dir als Menetekel an die Wand gemalt wurde. Und dass der Typ, auf den Du Dich da gerade berufst, sehr wohl moralische Postualate aufgestellt hat.

Man kann unliebsame Sachverhalte auch dadurch verkleistern, dass man sich auf einem Nebenkriegsschauplatz zum Helden aufschwingt - auch eine Form des Mimikry!

Mal Kaschperl, mal Jesus!


Geschrieben




Wenn Hexe111 schreibt, das Fremdgehen (und sie meint offenbar jedes Fremdgehen) im Widerspruch zur Liebe steht, muss ich fragen, wer denn Liebe definiert? Das tut doch jeder selbst in seinem Leben durch die Dinge, die er tut und fühlt. Bei sieben Mrd. Menschen gibt es sieben Mrd. Weisen zu lieben.



du hast insofern Recht, das ich wohl jede art von fremdgehen meine, die hinter dem Rücken des Partners geschieht!!!

Und meine Meinung ist, wenn ich einen Partner habe den ich Liebe, dann kann ich ihm nicht weh tun. Das geht doch einfach nicht das ich dem Menschen den ich Liebe freiwillig weh tun würde ohne Gedanken daran zu verschwenden.

Wenn ich aber hinter dem Rücken des Partners/ohne wissen des anderen betrüge oder eben fremdgehe dann muss man damit rechnen das es rauskommen kann und das dies sehr verletzend ist.
und dann muss man sich bei dem allem fragen,... ist es das was ich will? Hauptsache ich hab meinen Spaß und der Rest und auch der Mensch an meiner Seite ist mir egal! ????

versthe einfach nicht wie einem das so egal sein kann, ob man seinen Partner damit verletzt wenns rauskommt.
Ich habe immer gesagt ich möchte bitte das man offen über alles redet. wenn man mit jemand anderem schreibt,telefoniert, sich trifft. Es wäre für mich ok diese Sachen so lange ich davon vorher weis und in Kenntnis gesetzt werde damit ich nicht verletzt werde.
ist das zuviel verlangt? oder gibts Menschen denen das Spaß macht andere zu verletzen? Ich weis es nicht. Bin überfragt.


Geschrieben

nein hexe, spaß machen die lügen, dem der betrügt, vermutlich nicht.

ich würde es eher unter egoismus und feigheit verbuchen.


Geschrieben

hmmm versteh ich nich das der egoismus oder feigheit über dem verletzen eines Menschen gehen.

Selbst wenn man lange zusammen wäre und den jenigen nicht mehr liebt, man hat doch lange Jahre mit ihm verbracht und da kann es einem doch nicht egal sein das man einem Menschen sehr weh tun kann mit sowas.


Geschrieben (bearbeitet)

Extrembeispiel:

  • </p><p>
  • Du liebst deinen Partner, aber er will nur wenig Sex.
  • Du sprichst mit ihr/ihm darüber.
  • Es tut ihr/ihm Leid, aber es fehlt halt die Lust.
  • Du fragst: Darf ich Sex mit jemand anderem haben?
  • Sie/Er antwortet: "Nein!"

Was tust Du?

  1. Trennen?
  2. Dich dran halten?
  3. Heimlich fremdeln?


@Ballou: Die Möglichkeit jemandem seelisch wehzutun hat mE keinen wertmäßigen Einfluss auf die Tat. Wenn Du schwarzfährst schädigst Du viele Menschen ein bisschen, wenn Du fremdgehst einen Menschen sehr.

Wie willst Du bemessen, was schwerer wiegt?

Und eigentlich kämpfe ich nicht gegen Doppelmoral. Sie ist in jedem von uns angelegt und wir alle leben sie mal mehr mal weniger, wenn wir uns die Moral so hinbiegen, dass sie unseren Zwecken dient.

Ich bin nur der Meinung, wir sollten uns unsere eigene Fehlbarkeit immer vor Augen halten, wenn wir andere niedermachen. Ich ziehe das nur nach Manier eines Teufelsadvokaten auf, damit es auch drastisch klar wird.

Und nochmals: Ich rede nicht vorwiegend von jenen Fremdgängern, die es nur aus einer bösartigen, egoistischen Laune heraus machen.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

wenn dem Fall so wäre würde ich 1. oder 2. bevorzugen gegenüber punkt 3. denn das sich die ehrlichsten Handlungen.
Und wenn mein Partner nicht genauso viel sex mag wie ich dann passt man halt nicht zusammen. Wie viele gibt es die sich wegen irgendwelchen dingen trennen wo man halt nicht zusammen passt. Die können sich ja trotzdem lieben aber es geht halt zusammen nicht. Genauso seh ich das beim sex auch. Das ist dann allemal besser als hintergangen zu werden und vielleicht sogar über lange Zeit.


Geschrieben

wenn ich einem mensch der mir eigentlich nahe stehn sollte, durch meinen betrug langfristig schaden zufüge.....er vielleicht auf jahre nicht mehr in der lage ist, einem anderen mensch nochmal zu vertrauen und zu glauben, dann bewerte ich das schon als kapitale angelegenheit.

auf keinen fall zu vergleichen mit den paar cent verlust, die mir durch anderer ( fremder !!! ) leute schwarzfahrten entstehn.


Geschrieben

Mir geht dieses Gelaber mancher "offener Paare" über deren Ehrlichkeit versus der moralischen Verderbtheit eines Fremdgängers geflegt auf den Keks...

Wer stiehlt, hat kein moralisches Recht einen Lügner zu beschimpfen, wer lügt, möge einem Ehebrecher gegenüber schweigen, und wer die Ehe bricht, soll die Klappe halten, wenn er einem Schwarzfahrer begegnet. Dennoch kann das natürlich jeder tun...

Letztlich ist die Berurteilung eines Fremdgängers ja nur deshalb so attraktiv, weil sie den Richter moralisch erhöht...

Es ist eben ein Unterschied, ob ein Paar sich einigt, dass fremde Haut fuer beide akzeptabel ist, oder ob ein Ehepartner Treue schwoert und verlangt, diesen Schwur aber bricht. Das Gemeine ist, den Partner in die Ehe einzusperren und ihn dabei auch noch zu hintergehen. Klar brechen Ehepaare, die fremd voegeln ein altes biblisches Gesetz, aber laut Bibel duerfte man ein paar Zweitfrauen heiraten heiraten... manche Dinge passen halt nicht mehr so ganz. Und die offenen Paare mussten auch den Schritt gehen und sich ueber die offene Beziehung einigen - was nicht leicht ist. Sie haben sich also bewusst gegen Betrug entschieden. Warum sollte das gleichwertig sein, mit einem Wurm, der sich da rauswindet, in der Meinung, fuer seinen Partner ist der Vertrauensbruch nicht so schlimm? Vertrauensbruch zwischen den beiden Menschen, die sich am meisten vertrauen koennen sollten IST schlimm!

Hier liegt die Bigotterie: Ich darf meinen Chef belügen und das Finanzamt bescheißen, aber wer fremdgeht, ist ein moralischer Unhold.

Findest Du wirklich, dem Chef zu sagen, dass man am Montag Morgen Autoprobleme hat, weil der Urlaub noch nicht ganz vorbei sein soll, steht auf einer Ebene damit, seinem Partner die ganze Welt zu zerstoren? Leute, die einmal betrogen wurden, finden es extrem schwer, JEMALS wieder zu vertrauen!
Und Finanzamt bescheissen? Hier geht es um eine Regel, die man nicht waehlen konnte. Viele akzeptieren die Regel, manche versuchen sie zu umgehen. Ehefrau und Finanzamt zu vergleichen, sollte nur in Laendern machbar sein, wo die Ehefrau vom Vater ausgesucht und aufgezwungen wurde. Wer seine Frau selbst gewaehlt und ihr freiwillig geschworen hat, dass er sie nie betruegen wuerde, und dies trotzdem tut, stellt sich moralisch ins Aus.
Und weisst Du was, ausser Dir ist das den meisten Fremdgehern durchaus bewusst.


Geschrieben

schade das es hier keine "bedanken" Buttons gibt. spricht mir genau aus der seele.


Geschrieben

fremdgehen....mein gott wenn ich ´n anders geschäft betrete als üblich..gehe ich auch fremd.
bei manchen paaren ist schon das sprechen mit jemand anderem oder das angucken, hinterhergucken gar, eine verwerfliche tat.

früher mag das alles mal andere gründe gehabt haben... man wollte die familie...den "stamm" lupenrein nachvollziehen können, was in der realität nie geklappt hat.

teilweise wurde fremdgehen bewusst angewandt, um zu nachwuchs zu kommen. wesentlich billiger als künstliche befruchtung.

ich denke es ist wichtig, das die gesamtbeziehung, zu der man sich bekennt, durch andere aktivitäten nicht in frage gestellt wird.
alles andere steht in der eigenverantwortung und beurteilung der beteiligten.


Geschrieben

@Ballou: Die Möglichkeit jemandem seelisch wehzutun hat mE keinen wertmäßigen Einfluss auf die Tat.



Das ist der erste mutige Satz von Dir im ganzen Thread!

Du unterschlägst mit Deiner Gleichung "Betrug ist gleich Betrug - egal ob es die Fahrkarte, das Finanzamt, der Chef oder der Partner ist" natürlich auch wieder einige Kleinigkeiten:

Zwischen den Betreibern öffentlicher Verkehrsmitteln, ebenso mit dem Finanzamt und dem Chef besteht kein Vertrauensverhältnis. Da ist die Schädigung rein finanzieller Natur und im Falle des Ertapptwerdens gibt es eine Strafe Das ist über gesetzliche Bestimmungen geregelt.
Im Falle von Vertrauensbruch - und davon habe ich die ganze Zeit gesprochen handelt es sich im Rahmen einer Beziehung um eine massive seelische Verletzung des andern.

Deine Gleichsetzung wäre natürlich kein Problem, wenn Du Deiner Partnerin klar und deutlich sagst "Hase, damit Du klar siehst - für mich ist unser Verhältnis zueinander nichts anderes, wie zu meinem Chef, zum ÖVN-Betreiber und zum Finanzamt!"
Dann kann es auch keinen Vertrauensbruch geben - könnte aber natürlich sein, dass Hase sich dann zu einem Widschwein verwandelt!


Geschrieben


Und weisst Du was, ausser Dir ist das den meisten Fremdgehern durchaus bewusst.


Sleepy Beasty, das kann echt nicht sein. Du hast so oft bewiesen das Du Dein hübsches Köpfchen nicht nur zur Zier trägst. Wieso lässt Du Dich provozieren ? ER WEIß ES!!!!!!!!!

@Lichtschimmer
Wieso muß ein Mensch der z.B Mathematik studiert hat, sich in die Grundschule setzen, und mit den Kindern das 1x1 üben ? Und was hast Du damit gemein? Ist das Dekadenz oder bist Du schon so tief gesunken das Du die Welt um Dich nur noch zynisch sehen kannst. Erspar uns die Antwort. Wir kennen sie und Du auch. Ballou hat mit seinem in dem Schlamm sitzen mal wieder Recht gehabt. Kehre doch einfach wieder auf Dein Niveau zurück, und alles wird gut.


Geschrieben (bearbeitet)

@Lichtschimmer, verstehe ich Dich richtig - wer an irgendeiner Stelle des Lebensweges einen Fehler gemacht hat, darf keine moralischen Kategorien mehr aufstellen/haben?

Verstehe ich Dich auch richtig, dass Du davon ausgehst, dass jeder irgendwann einen Fehler macht bzw. gegen moralische Werte verstößt?

Schließe ich dann also richtig, dass moralische Werte und Regeln abgeschafft werden müssen, da keiner in der Lage ist, sich absolut daran zu halten, sie also nioemand aufstellen und/oder fordern darf? Dass sie eigentlich sogar nicht existent sind?


bearbeitet von BabetteOliver
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