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Antidepressiva und die Potenz


Gl****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ja so etwas gibt es, zu finden unter Totale Anejakulation.Es gibt Möglichkeiten das du auf andere Medikamente eingestellt wirst aber die Probleme bleiben oder  sind ähnlich. 

Geschrieben

Bei mir war es so: bin gekommen, aber Ekakulation kam 10s später. Sehr verstörend seinerzeit. Geht zum Glück alles wieder weg, wenn abgesetzt wird.

Geschrieben (bearbeitet)
Am 28.12.2021 at 23:13, schrieb ArQoN:

nope weder noch, aber sprich es doch mal beim Arzt an, ist auch ne Art Körperverletzung :D

Wie bitte? *Kopfschpüttel* Leute gibts....
Solange der Mensch das freiwillig und informiert einnimmt ist es eine unerwünschte Nebenwirkung. 
Weder will der Arzt schaden, noch wurde der Patient gezwungen etwas zu nehmen.
Nach der Logik wäre es ja auch Körperverletzung wenn jemand fett und herzkrank wird weil er gerne Süßes ißt. Oder wenn ein Raucher Lungenkrebs bekommt. Die Risiken sind ja bekannt, man nimmt sie in Kauf (In dem Fall, um ein anderes Problem in den Griff zu bekommen).
Unsinn, echt!

Zum Thema - ja, viele Psychopharmaka können solche Nebenwirkungen haben, steht auch meist im Waschzettel. Gerade bei Antidepressiva ist das neben der Gewichtszunahme die am häufigsten beklagte Komplikation. Erektions- Libido- oder Orgasmusprobleme.
Mit dem verordnenden Arzt besprechen, andere Präparate oder andere Kombinationen ausprobieren.
Dauert leider einige Zeit, weil es ja immer mehrere Wochen dauert, bis man die erwünschten und unerwünschten Nebenwirkungen beobachten und bewerten kann.
Aber das geht vielen Depressionserkrankten so - bei mir hat es damals ca 6 Monate und 3 verschiedene Medi-Kombos gebraucht bis ich mit den Nebenwirkungen einigermaßen leben konnte. Ich kenne Geschichten in denen es Jahre brauchte. Es gibt eine Menge Präparate auf dem Feld.

Am 29.12.2021 at 13:24, schrieb Margolotta:

Ich habe gehört, dass man gar keine Lust hat, wenn man Antidepressiva nimmt. Ich glaube, ich hätte vordergründig erstmal andere Probleme als Sex. Fällt der dauerhaft weg, mindert es auch das Wohlbefinden.

Hast du ja an anderer Stelle schon so geäußert - aber nochmal: was du gehört hast stimmt einfach nicht.
Es kann passieren - entweder als Nebenwirkung der Medikamente, oder wegen der Depression selbst.
Muß aber keineswegs.
Und auch depressive Menschen mögen mehrheitlich Sex - ein gutes Sexleben ist sogar statistisch ein wichtiger Faktor bei der Rekonvaleszenz von Depressionserkrankungen.
Abstinent zu leben/Libidoprobleme auszusitzen um sich erstmal auszukurieren ist etwa so sinnvoll wie so lange im Bett liegen bleiben bis der Herzinfarkt abgeheilt ist, oder lieber mal nichts (leckeres) kochen und essen, bis die Magersucht  weg geht - völlig kontraproduktive Idee.

bearbeitet von KuppenTanz
Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb KuppenTanz:

Wie bitte? *Kopfschpüttel* Leute gibts....
Solange der Mensch das freiwillig und informiert einnimmt ist es eine unerwünschte Nebenwirkung. 
Weder will der Arzt schaden, noch wurde der Patient gezwungen etwas zu nehmen.
Nach der Logik wäre es ja auch Körperverletzung wenn jemand fett und herzkrank wird weil er gerne Süßes ißt. Oder wenn ein Raucher Lungenkrebs bekommt. Die Risiken sind ja bekannt, man nimmt sie in Kauf (In dem Fall, um ein anderes Problem in den Griff zu bekommen).
Unsinn, echt!

Zum Thema - ja, viele Psychopharmaka können solche Nebenwirkungen haben, steht auch meist im Waschzettel. Gerade bei Antidepressiva ist das neben der Gewichtszunahme die am häufigsten beklagte Komplikation. Erektions- Libido- oder Orgasmusprobleme.
Mit dem verordnenden Arzt besprechen, andere Präparate oder andere Kombinationen ausprobieren.
Dauert leider einige Zeit, weil es ja immer mehrere Wochen dauert, bis man die erwünschten und unerwünschten Nebenwirkungen beobachten und bewerten kann.
Aber das geht vielen Depressionserkrankten so - bei mir hat es damals ca 6 Monate und 3 verschiedene Medi-Kombos gebraucht bis ich mit den Nebenwirkungen einigermaßen leben konnte. Ich kenne Geschichten in denen es Jahre brauchte. Es gibt eine Menge Präparate auf dem Feld.

Hast du ja an anderer Stelle schon so geäußert - aber nochmal: was du gehört hast stimmt einfach nicht.
Es kann passieren - entweder als Nebenwirkung der Medikamente, oder wegen der Depression selbst.
Muß aber keineswegs.
Und auch depressive Menschen mögen mehrheitlich Sex - ein gutes Sexleben ist sogar statistisch ein wichtiger Faktor bei der Rekonvaleszenz von Depressionserkrankungen.
Abstinent zu leben/Libidoprobleme auszusitzen um sich erstmal auszukurieren ist etwa so sinnvoll wie so lange im Bett liegen bleiben bis der Herzinfarkt abgeheilt ist, oder lieber mal nichts (leckeres) kochen und essen, bis die Magersucht  weg geht - völlig kontraproduktive Idee.

auch nochmal zu dir Held, den ganzen Thread lesen, du warst nicht der erste, hab schon als er erstellt wurde gesagt das es nicht ernst zu nehmen ist, aber Hauptsache die Predigt halten, ist sogar ein Lach Smiley dahinter aber so Leute wie du sehen den Wald vor Bäumen nicht

  • 5 Monate später...
Geschrieben
Normal bei leichten Antidepressiva bei starken bekommst du keinen mehr hoch
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Grundsätzlich gibt es mehrere Wirkstoffklassen von Antidepressiva, welche ihre Wirkung teils über unterschiedliche Wege entfalten.

 

Sexuelle Funktiosstörungen treten hauptsächlich bei der Behandlung mit Trizyklika (wie Amitriptylin oder Imipramin) und SSRIs (wie Citalopram oder Sertralin) bzw. SSNRIs (wie Venlafaxin oder Duloxetin) auf.

Zu besagten Funktionsstörungen gehören, bei allen obengenannten Antidepressiva, hauptsächlich (partieller) Libidoverlust und (besonders bei den SSRIs) eine Verschlechterung der Orgasmusfähigkeit.

 

Dies zeigt sich bei jedem Patienten unterschiedlich stark bzw. teilweise auch überhaupt nicht, weshalb man den Nocebo-Effekt stets im Hinterkopf behalten und vorsichtig bei der vorschnellen Diagnose einer Nebenwirkung sein sollte.

Der Effekt der Orgasmusverzögerung wurde bei dem Wirkstoff Dapoxetin (einem kurzwirksamen SSRI) sogar als Hauptwirkung umdeklariert, weshalb es nun bei vorzeitigem Samenerguss verschrieben werden kann. (Its not a bug, its a feature^^)

 

Das einzige Antidepressivum, was bewiesenermaßen keine negativen (und in manchen Fällen sogar direkt positive) Auswirkungen auf die Sexualität hat ist Bupropion (urspr. Handelsname Elontril). Der Wirkmechanismus basiert hier, nicht wie bei den oben genannten Wirkstoffen auf einer Erhöhung des Serotoninspiegels, sondern auf Effekten im Dopamin/Noradrenalin Stoffwechsel, weshalb in der klinischen Praxis sogar eher eine Steigerung der Libido zu erwarten ist.

 

Wichtig ist an dieser Stelle aber zu erwähnen, dass potentielle Auswirkungen auf die sexuelle Funktionsfähigkeit nur einen von vielen Aspekten darstellen, welche bei der Wahl des passenden Antidepressivums zu berücksichtigen und gegeneinander abzuwägen sind und diese Nebenwirkungen definitiv nicht bei allen Patienten auftreten.

 

Ich hoffe, bei der Beantwortung der ursprünglichen Frage weitergeholfen zu haben. ;-)

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