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Karneval Fasching


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Nachdem ja zur Zeit (welch Wunder) die Karnevalsthreads wieder sehr zunehmen, könnt ihr zwei Karnevalsbanausen (ein Franke, eine Nordfriesin, lebend in Hannover) mal erklären, was der Reiz an der ganzen Nummer ist?
Haben beide schon sowohl Kölle als auch Mainz erleben dürfen, aber der Funke ist nicht so wirklich übergesprungen.

Muss man in einer der Hchburgen aufgewachsen sein? Oder sind wir einfach nur zwei Spaßbremsen?


Geschrieben

Ne, das ist Geschmackssache, es gibt auch genügend Rheinländer die für Karneval nichts über haben.


Geschrieben

Stimmt

Ich handele nach dem Motto:

Ich könnte mich das ganze Jahr über besaufen und daneben benehmen.....warum soll ich das tun wenn es schon alle Anderen machen.


Geschrieben

Wieso dagegen sein, wenn es Spaß machen könnte?


Geschrieben

Wo ist den hier jemand dagegen?

Wer Spass dran hat soll feiern....ich hab keinen Spass dran also feier ich es nicht


Geschrieben

Nö, sind ja nicht dagegen, verstehen nur diese "termingerechte" Ausgelassenheit nicht. Und um das nochmal zu präzisieren: Es geht uns nicht um die Sitzungen mit denen man dann auch im TV gestraft wird, sondern um die Motivation der Menschen in ihrem Kiez sich jedes Jahr zu diesem Anlass "daneben zu benehmen" und sich " zu besaufen".

Wobei gegen Beides nicht wirklich was einzuwenden ist
Aber muss das wirklich immer kollektiv geschehen?


Geschrieben

Aber Weihnachten wird pflichtbewusst wahrgenommen?
Als Beispiel....


Geschrieben

Öhm.....nö

Aber selbst wenn.....es bleibt ja wirklich jedem überlassen welche Feste er feiern will und welche nicht

Und solange keiner Irgendwem das Feiern absprechen will kann ja nu auch keiner zum Feiern zwangsverpflichtet werden.


Geschrieben (bearbeitet)

Nö, auch nicht, zumindest nicht in der althergebrachten Art, aber der Unterschied zwischen Weihnachten und Fasching ist doch schon ziemlich groß, oder? Natürlcih könnte man des jetzt auf alle üblichen Feste ausweiten, aber irgendwie hat der Karneval doch was sehr spezielles, und dies würden wir gerne verstehen...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Verstehen muss man das nicht wirklich.

Die historischen Wurzeln von Karneval liegen im Prinzip in germanischen Winterende- bzw. Frühjahrsanfangs-Festen. Das gemeinsame Betrinken war in der germanischen Kultur tief verwurzelt.

Das ist jetzt nur ein Erklärungsansatz, aber vielleicht bringt der ja ein wenig Licht in das Geschehen.

Nur wie bereits geschrieben, es muss ja nicht unbedingt verstanden werden.


Geschrieben (bearbeitet)

Also für Kinder ist es sicher toll.....das Verkleiden und Kamelle fangen

Ich hatte schon das "Vergnügen" zu Prunksitzungen eingeladen zu werden und empfand das eher als stocksteife Gesellschaft

Ansonsten spielt die Sozialisierung und auch der "Herdentrieb" sicher eine Rolle.Und für Viele ist es natürlich auch Brauchtumspflege....schon mit der Muttermilch eingenommen


Ich find es aber nun auch nicht schlimm....ich weiss halt an welchen Tagen ich mich besser nicht in Köln aufhalte

Ich werd aber das Gesicht von unserem brasilanischen Geschäftspartner nie vergessen.....der kam Weiberfastnacht nach Köln geflogen.......und die Designerkrawatte hat das nicht überlebt


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
rechtschraipung
Geschrieben (bearbeitet)

.
mir ist das auch eine zu laute, aufgesetzte fröhlichkeit ...
das ganze getue mit prinzengarde usw. erschließt sich mir nicht als ansporn zur heiterkeit.


spannend aber finde ich den hintergrund, auf dem in köln und ihm rheinland seit etwa 200 jahren karneval (aus carne vale - das fleisch lebe wohl) gefeiert wird.
auch da fasziniert mich wieder etwas altes, der ursprung dieses spruches:

"Ausspruch, der im Mittelalter die 40-tägige fleischlose Fastenzeit eingeläutet hat. Am Karneval, die namentlich aus diesem Spruch abgeleitet ist, mussten die letzten vorhandenen Fleischbestände in einem wildem Treiben und Feiern verzehrt werden, da sie andernfalls wegen des Fleischverbotes verdorben wären." wiki


" ....Am 11.11. um 11:11 Uhr beginnt heutzutage die Fastnachtszeit oder die Karnevals-Saison. Interpretationen der Zahl gibt es viele. Zum einen gilt die Zahl als Symbol der Sünde und mahnt zur Umkehr. Sie ist die erste Zahl, die die zehn Gebote überschreitet. Zum anderen bedeutet die 1 plus 1 die Einheit und Gleichberechtigung aller Jecken im Karneval. Die Elf hat auch einen politischen Bezug. Seit der Französischen Revolution steht ELF für E = Egalité, L = Liberté und F = Fraternité (Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit).

Mit
Karneval ist in erster Linie die rheinische Variante in den Hochburgen von Köln, Düsseldorf und Mainz gemeint. Der Ursprung des Wortes ist umstritten: Der Spruch der Fastenzeit „carne vale“ (aus dem Lateinischen), der „Fleisch lebe wohl“ bedeutet, ist vermutlich der Ursprung des Wortes „Karneval“...
aus dem historischen glossar der heimwerker


"Nachdem Köln von den französischen Truppen der Revolution erobert worden war, erlaubte die neue Obrigkeit den Einheimischen "de faire son tour", ihre jecken Umzüge zu machen. Die Preußen, die kurz darauf das Sagen hatten, waren da viel strenger, was die Kölner aber nicht davon abhielt, ihre närrische Tradition zu pflegen. In der Folgezeit wurde der Karneval geordnet: 1823 wurde das "Festordnende Komitee" gegründet. Am 10. Februar des Jahres feierte Köln seinen ersten Rosenmontagszug ..."
aus den kölner karnevalsinfos



p.s. im übrigen hat @myrff schon recht, die ursprünge von solchem mummenschanz liegen vom prinzip her tief in der geschichte. es gibt aber vermutlich andere äußerungen - sowas wie perchten und fasnet - die näher am ursprung sind, als der politisch begründete rheinische karneval.

.


bearbeitet von DanielaSupport
Geschrieben

[COLOR="Blue"] @PiratenDuo, da habt ihr aber ne schwere Aufgabe gestellt.

Das Problem dabei ist, dass nicht alles unter Karneval fällt, was an Karneval passiert.
Denn pures Saufen und Frauen oder Männer angraben ist nicht der Inhalt oder das Ziel von Karneval. Aber in eingen Threads wird genau das dafür verkauft.

Karneval bedeutet ohne Standes- (und sonstige) unterschiede gemeinsam zu feiern, zu singen, zu schunkeln, zu bützen und ein wenig bekloppt zu sein. Wobei die Sünden, die an Karneval passieren, an Aschermittwoch getilgt werden - denn dann ist alles vorbei. Damit kann man auch leichter eine Liebelei eingehen, die ja unter dem Schutz von Karneval ungefährlich ist...

Dass Karneval natürlich nicht allen gefällt, ist auch klar - von daher läßt sich Eure Frage nicht klären ohne Euch und die Umstände des Feierns näher zu kennen.
Diejenigen aber, die uns bisher zu Karneval besucht haben, haben alle sehr viel Spaß gehabt und sind wieder gekommen. Daher ist die Geburt in einer der Hochburgen keine zwingende Voraussetzung.


[/COLOR]


Geschrieben

Bin Ostfriesin und schau mir das gerne mal an, was in einer fremden Stadt so los ist, in Sachen Bräuche
Weihnachten feier ich nicht, Ostern, Silvester auch nicht.
Aber Fasching ist irgendwo ein Fest, wo man aufeinander zugeht, auf Fremde zugeht, die auf einen zugehen und die einen eventuell im Leben weiter begleiten.
Wenn man Lust hat, in eine Kneipe zu gehen, geht man und sagt nicht, wieso soll ich gehen, weil die Kneipe gerade geöffnet hat....
Man kann das alles drehen wie man mag, jedem seine Meinung aber ich dreh mir diese anders


Geschrieben

Das Drehen ist aber schon aweng abwegig

Passend wäre dann der Vergleich das ich in die Kneipe gehen soll weil das gerade alle Anderen machen

Und auch nochmal gesagt...wer Spass dran hat soll es feiern bis der Arzt kommt


Geschrieben

Das machen doch alle anderen...
gehst auch nicht hin, weil es ist wie es ist???



Ich schweige jetzt, ihr seid zu tiefgründig, da komm ich heut nicht mehr wirklich mit, weil ihr alle so seid


Geschrieben

Nö ich lasse sie feiern.....dann ist mehr Platz im Laden


Geschrieben

Ich hatte schon das "Vergnügen" zu Prunksitzungen eingeladen zu werden und empfand das eher als stocksteife Gesellschaft


Eine Prunksitzung ist ja auch eher als Strafe zu werten.
Empfehlenswert wäre eine Kostüm- Pfarr- oder Familiensitzung. Da wird dann auch gefeiert. Karneval kann in Teilen auch ein gesellschaftliches Ereignis sein - was es nicht sein sollte - wo dann steif im Anzug herumgesessen wird.


.
[SIZE=2]das ganze getue mit prinzengarde usw. erschließt sich mir nicht als ansporn zur heiterkeit.


Da hast Du mit spitzen Fingern (wenn Du die Kölner Prinzengarde meinst) die eltiärste Truppe ausgesucht.

Man sollte den Blick auf die rotten Funken lenken. Die Uniform ist die der alten Kölner Stadtsoldaten, die sie mit ihrem Auftritt persiflieren. Statt ordentlich zu präsentieren, werden die Hintern herausgestreckt und aneinander gerieben. Und im Rosenmontagszug kommt immer wieder der Befehl: "Funken ausschwärmen zum Bützen (Küssen)"
Damit wird die Persiflage erlebbar. Und das geht in den Feinheiten weiter.


Geschrieben (bearbeitet)

.
die spitzen finger waren reiner zufall....

ja, das mit der persiflage kann ich schon nachvollziehen. schätze aber, die feinheiten erschließen
sich eher den eingeweihten, wie das ja oft so ist



ne freundin von mir, die ballett machte, hat jahrelang so ne truppe von tanzmädels trainiert. wow.... da hat man erst mal gesehen, wieviel arbeit und ernsthaftigkeit vor dem spass steht!

was ich prima fand: die kids, die da mitmachten waren gut ein halbes jahr beschäftigt - keine chance zu anderen ''untaten' und dazu noch körperlich super fit.

.


bearbeitet von geilbinich
Geschrieben

oder denen, die sich ein wenig damit beschäftigen, z.B. mal genau hinzuschauen, was da passiert.


Geschrieben (bearbeitet)

.
ja ja ja ja .... mea culpa....

ich sehs ja ein.... aaaber dann müsste ich mir das ja ansehen im tv
und dazu kann ich mich immer nur sehr schwer durchringen...


aber ich werds beim nächsten mal mit mehr wohlwollen betrachten!
versprochen!


.


bearbeitet von geilbinich
Geschrieben

so böse war es gar nicht gemeint. Aber es fällt natürlich schwer, vielleicht den Witz zu erkennen, wenn man vornherein doof findet, was man sieht.

Ich möchte auch gar nicht abstreiten, dass im Karneval auch vieles doof ist. Die oben schon beschriebenen Anzugträger, die zu gesellschaftlichen Ereignissen erscheinen, statt zu feiern. (da war Marc Metzger dieses Jahr toll auf der Prinzeproklamation. Er ist in einem alten Narrenkostüm aufgetreten und hat den Herrschaften im Publikum in bester Narrentradition die Wahrheit in bösem Spott ins Gesicht gesagt. Dafür hat sich das Zusehen gelohnt)

Und es ist schwer, zu vermitteln, was an Karneval Spaß macht oder wo genau der Reiz liegt.
Aber wenn man z.B. in einer Gruppe an einem fröhlichen oder spöttischen Motto arbeitet, dann Kostüme dafür herstellt und dann zusammen im Zug mitgeht, das kann sehr viel Spaß machen.
Oder in eine Kneipe zu gehen und einfach zusammen mit den um einen herumstehenden (bzw. feiernden) gemeinsam zu feiern. Man kennt sich nicht, aber hat zusammen einfach Spaß.

Am anderen Ende der Skala dann wieder die reinen Besäufnisse und das hemmungslose Herumgefummel - da macht Karneval wirklich keine Freude.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin nicht dagegen. Wer feiern will, der soll feiern. Aber ist nicht mein Ding.

Was mich stört, ist der übermäßige Alkoholkonsum, und die "Wildpinkelei" sowie der anschließende Müll, der produkziert wird.

und Sanitäter und Polizei können einen schon leid tun, die sich während der" närrischen Zeit" um die ganzen Schnapsleichen und Verletzte kümmern müssen.


In Isny/ Allgäu hatte ich das mal life miterlebt, wie mich welche vom Umzug (Hexen) mich von hinten gepackt haben, und
mitgeschleift haben, ich hab mich total erschrocken.
und im Rehazentrum war alles mit Wäscheleinen mit Stoffresten dekoriert.


Edit:


Ich finde dagegen den Karneval in Venedig mit den schönen Masken schön, war aber noch nie da.


bearbeitet von SeuteDeern001
Satzstellung war falsch - korrigiert und noch was ergänzt
Geschrieben

ich wohn in bonn, abgesehen von den menschenmassen geht es hier genauso zu wie köln. richitges karneval feiern ist auch nicht wirklich mein ding. ich genieße den ausnahme zustand. ich finds beispielweise schön in den supermärkten und bäckereien verkleidete menschen zu sehen. ich kenne viele musiker die sich einfach zu jeder tages und nachtzeit mit stromaggregat auf die straße stellen und krach machen und niemand kommt auch nur auf die idee ruhe einzufordern. wo gearbeitet wird kann man zu spät kommen, eine menge betriebe sind komplett lahmgelegt. ist wie ein kurzurlaub. ein paradies für anarchisten, freigeister und kinder.
am schönsten ist es für mich am karnevals freitag und samstag, da sind nicht soviele wie altweiber oder rosenmontag unterwegs, aber in den kneipen ist richtig was los.


Geschrieben

Danke erstmal für eure Beiträge, ist doch sehr interessant, wo jeder seine "Spielplätze" innerhalb der ganzen Veranstalltung hat.
Das bisherige Fazit für uns ist, dass man sich wohl im Vorfeld auf die ganze Feier irgendwie eingrooven muss.
Ist dann aber wohl für "Fremde" denen auch die Feinheiten nicht so geläufig sind, wohl eher schwierig.
Aber das mit der anarchistischen Grundstimmung, wie @soulmusic es beschrieben hat, ist ein Teil der uns auch reizen könnte.
Waren mal bei der Basler Fastnacht, wo es um 4 Uhr Nachts losgeht, hatte was....


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