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Was wäre für Euch "schlimmer" ?


Kicksearcher

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)
vor 12 Stunden, schrieb Valerie_Wagner:

Somit wäre für uns Variante 3 ein Weg, den wir versuchen würden: "Hör mal, ich habe mich in XY verliebt. Ich bin selbst davon überrascht, dass so etwas geschehen konnte und frage mich, ob vielleicht zwischen uns beiden etwas nicht stimmt. Wie sollen wir jetzt damit umgehen?"

Variante 4 setzt daher bereits vor Eintritt des "Ernstfalles" an: Beide Partner haben sich bereits frühzeitig darauf geeinigt, auf sexuelle Exklusivität und sich gegenseitig zu besitzen zu verzichten. Sie führen allerdings keine "zwanghaft offene Beziehung", sind aber bereit, den "Ernstfall" gemeinsam zu durchleben und damit allen Beteiligten Aufrichtigkeit, Offenheit und Bewußtheit zu ermöglichen.

Meine eigene Variante ist nochmal anders:
"Schau mal, ich habe mich in XY verliebt, aber das ist überhaupt kein Problem, weil ich mit XY keinerlei Beziehung oder Affäre eingehen will. Ich finde XY einfach nur extrem sympathisch und mag sie sehr. Wir telefonieren ab und zu und treffen uns (wenn nicht grad Corona ist) gelegentlich zu einem Kaffee oder Bierchen oder Wein - ganz so, wie man eben mit Freunden umgeht, die man gern hat. Und zwischen uns stimmt brigens alles, weil das alles nichts mit irgendwelchen Defiziten zu tun hat, die es bei uns so ja auch nicht gibt."

Und aus dem realen Leben: Der Schritt von sympathievollem Tollfinden bis zum Verliebtsein ist schnell getan. Ich gestehe mir das ein, wenn ich mich verliebe, selbst wenn ich bereits in einer festen Beziehung bin. Das kommt von Zeit zu Zeit auch so vor, und manche der Freundschaften, die sich entwickelt haben, sind auch deutlich stärker und für mich schon eine stark gewachsene Liebe zu diesen Personen.

So gehen aber nicht viele Menschen mit ihren Gefühlen um. In den meisten Zweierbziehungen ist Verliebtheit oder Liebe zu anderen Menschen förmlich untersagt. Man soll sich verbieten, Gefühle zu entwickeln. Andere lassen diese Gefühle zu, vielleicht heimlich, und zielen damit gerne auch mal auf sexuelle Begierden, die sie mit den Menschen außerhalb der Beziehung ausleben wollen. Beide Varianten sind nichts für mich.

Meine Gefühle gehören mir. Ich mag sie nicht steuern oder gar unterdrücken, und ich lebe gern mit ihnen. Davon profitiert auch die Beziehung.

bearbeitet von FrenulumLinguae
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb FrenulumLinguae:

extrem sympathisch und mag sie sehr

Naja, dann haben wir das falsch verstanden.

 

Wenn es nur um "sympathisch finden" und "sehr mögen" geht, dann ist das ja kein Drama. Da muss auch nix reingeheimnissen. Das ist weder unmoralisch noch lügen und betrügen.

 

Wir dachten ja, es ginge um tiefe Gefühle wie Liebe. Darauf bezogen sich unsere Varianten. Nicht auf mögen und sympathisch finden, da gibt's einige Menschen in unserem Leben, denen gegenüber wir so empfinden. Aber ohne Hingezogenheit oder gar sexuelles Begehren. Wir haben gar nicht mitgekriegt, dass die Grundlagen dieses Threads geändert wurden...

Naja, wir sind ja auch neu hier :)

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Stunden, schrieb Valerie_Wagner:

Naja, dann haben wir das falsch verstanden. Wenn es nur um "sympathisch finden" und "sehr mögen" geht, dann ist das ja kein Drama. Da muss auch nix reingeheimnissen. Das ist weder unmoralisch noch lügen und betrügen.

Oh, ich glaube, dann habt ihr eher meinen letzten Beitrag falsch verstanden. Denn darin stand ja auch explizit das Verliebtsein bis hin zu langjähriger Liebe zu anderen Menschen als nur demjenigen, mit dem ich in Beziehung bin.

Das wichtigste Kriterium meiner Aussage war da: Es ist egal, wie tief meine Gefühle zu einer anderen Person auch werden, sie bedeuten nicht, ...

  • dass ich die Frau, mit der ich in Beziehung weniger liebe als zuvor,
  • dass es ein Defizit in der Beziehung gäbe,
  • dass ich eine Zweitbeziehung oder Affäre führen will,
  • dass ich die Beziehung verlasse, um eine neue anzufangen,
  • oder ähnliches.

Es bedeutet einfach nur, dass ich jemanden zunächst attraktiv und sympathisch finde, mich dann in die Person verliebe, sie in freundschaftlicher Verbundenheit näher kennen lerne, Liebe zu ihr entwickle und dieses Gefühl und diese Verbundenheit pfege und wertschätze, und zwar ohne dass Sex eine Rolle spielt und ohne dass es die vorhandene Beziehung beeinträchtigt.

Gegenpol (den ich selbst auch so gelebt habe, als ich noch deutlich jünger war) wäre: Ich verbiete mir das Gefühl zu einer anderen Person und vermeide jeglichen Kontakt. Aber das tut mir innerlich immens weh, macht mich auf Dauer unzufrieden und unglücklich, was mein Leben beeinträchtigt und damit immer auch meine Beziehung.

Deshalb ist mein Weg: Alle Gefühle mit Freude willkommen heißen, Das Miteinander mit diesen Menschen in liebevollen, herzlichen und ehrlichen Freundschaften pflegen, aber keine zweite Beziehung, Affäre oder sonstwas in der Art eingehen. Für sowas hätte ich auch gar keinen Raum in meinem Leben, geschweige denn den Nerv, das zu organisieren.

bearbeitet von FrenulumLinguae
Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb FrenulumLinguae:

Deshalb ist mein Weg: Alle Gefühle mit Freude willkommen heißen, Das Miteinander mit diesen Menschen in liebevollen, herzlichen und ehrlichen Freundschaften pflegen, aber keine zweite Beziehung, Affäre oder sonstwas in der Art eingehen. Für sowas hätte ich auch gar keinen Raum in meinem Leben, geschweige denn den Nerv, das zu organisieren.

Ein weiser Weg, wenn er denn gelingt. Unserer Ansicht nach erfüllt sich eine Liebe nicht nur in Kopf, Herz und freundlichem Umgang, sondern das sexuelle Miteinander gehört auch dazu. Sonst spräche man ja von einer platonischen Liebe (die gewiss nicht weniger Wert ist als eine vollerfüllte Liebe). Wir gingen nur davon aus, dass es in dem Variantenbeispiel des TE nicht um eine platonische Liebe geht.

Geschrieben
vor 18 Minuten, schrieb Valerie_Wagner:

Unserer Ansicht nach erfüllt sich eine Liebe nicht nur in Kopf, Herz und freundlichem Umgang, sondern das sexuelle Miteinander gehört auch dazu.

Die Frage wäre für mich dann: Warum sollte ich mit anderen Frauen (ja, da gäbe es mehrere) in eine sexuelle Zweit-, Dritt- usw. -Beziehung gehen wollen, wenn der Sex in der Beziehung mich bereits erfüllt und ich darüberhinaus auch gar nicht wüsste, wie ich diese ganzen Beziehungen koordinieren sollte? Dazu kommt, dass ja auch jede Person, zu der ich Gefühle entwickle, das gleiche Verlangen auch entwickeln müsste - und dazu auch noch entscheiden, wie sie mit der Situation umgehen würde, wenn ich mit mehreren anderen Sex habe.

Das Gefühl der Liebe kann ich mit diesen Menschen ganz problemlos leben. Aber sexuell zu werden würde mein Leben nur kompliziert machen. Sexuelle Mehrfachbeziehungen sind bei mir erstens nicht nötig (weil Sex längst intensiver Bestandteil meines Lebens ist) und zweitens wäre er mit so vielen Beteiligten nur schwer zu koordinieren. Und die Dynamik, die durch mehrere intensive sexuelle Beziehungen entstünde, wäre wohl auch nicht zu unterschätzen.

Also habe ich da weder Not, noch das Bedürfnis, das alles körperlich auszuleben.

Geschrieben

Eifersucht ist immer Schwachsinn. Wenn du das überwinden kannst bist du besser dran. Eifersucht endet nie positiv

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