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Einfach aufstehen....oder einfach zu schwach?


Bo****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich finde das schwierige ist auch eine Depression selber zu Erkennen. Du musst erstmal begreifen für Dich selber, verdammt wie gehe ich damit um was mache ich, in einem Moment ist alles Gut, im nächsten Moment kommt der absturz und da wieder raus zu kommen ist richtig schwer. Richtig verstehen kann es nur jemand der selber damit zu tun hat/hatte, aber es ist auch wichtig von Außenstehenden egal wer es ist Hilfe zu bekommen. Viele denken vielleicht, mir geht es gut so etwas bekomme ich nicht und auf einmal ist irgendwie alles anders. Man nimmt es auch nicht richtig wahr, aber es verändert sich etwas, alles was man so macht wird..schwieriger... man zieht sich zurück, bis dann plötzlich durch etwas oder irgendjemand der Ruck kommt der Dich wieder zurück katapultiert und Du hast das Gefühl es geht wieder so einigermassen. Wenn Du das erkennst für Dich, habe unbedingt die Kraft und suche Dir Hilfe. Ja es ist ein langer Weg aber er hilft wirklich. Ich habe selber damit zu tun und komme zum Glück mittlerweile klar, einigermassen.

Geschrieben
vor 6 Stunden, schrieb AffairezuZweit:

Kämpfe für dich, nicht für andere und verbiege dich auch nicht für andere, denn es ist dein Leben und deine Zeit. Ich wünsche dir einen großen Batzen Glück für deinen Weg.

Vielen Dank.

Auch für deinen äußerst offenen Beitrag.

vor 6 Stunden, schrieb AffairezuZweit:

Wer aber diese Höllen durchlaufen hat und überwinden kann, der kommt weit stärker daraus hervor, als jene, die zur Erkrankung beigetragen haben. Der Kampf gegen Depressionen kann sich also sehr bezahlt machen, aber man muss oft in sein Inneres und das finden, was der Auslöser war, was man weggeschlossen hat und eine Burg herum errichtet hat

Magst du sagen, wo du dich jetzt siehst?

Musst du selbst noch kämpfen oder bist du schon soweit, dass du dein Leben mit ALLEM geordnet hast?

Ich kann für mich selbst nur sagen, dass ich noch mittendrin bin, aber auf einem hoffentlich guten Weg, irgendwann trotz der Depressionen, "normal" den Alltag zu bewältigen und sie zu beherrschen anstatt mich beherrschen zu lassen.

Aber ich habe noch viel Hoffnung, darum versuche ich auch nochmals in die Klinik zu kommen.

vor 55 Minuten, schrieb in10thief:

Verständnis ist gleichermaßen auf beiden Seiten nötig. 

Ja klar...aber leider ist es häufig so, dass man erstmal schief angesehen wird....waaas du hast Depressionen? Das ist doch Haus gemacht! Da muss man sich mal aufraffen!

Ich versuche da drüber zu stehen und zu erklären, so wie hier, aber manchmal ist es schwer. Allerdings war ich früher auch nicht allzu verständnisvoll, wenn ich etwas nicht (be) greifen konnte. Aber weil ich mich und mein Handeln hinterfrage, habe ich es erkannt und kann mich so ein wenig besser in die "andere Seite" versetzen....ich versuche die zu verstehen, die mich nicht verstehen. Damit helfe ich in erster Linie mir selbst, sonst wäre ich nur Aggro unterwegs.

Wenn nun aber jemand von klein auf Depressionen hat, ist es eventuell viel schwieriger, sich in die "Gegenseite" zu versetzen. Ich glaube für ein besseres Verständnis kann in erster Linie erstmal Aufklärung helfen... und natürlich hast du Recht, es müssen alle Seiten lernen und sich aufeinander zu bewegen.... anstatt zurückzuschießen. 

vor einer Stunde, schrieb in10thief:

Die Nachteulen sind nicht ohne Grund Nachteulen und sorgen bei sensiblen Themen für einen friedlichen Austausch 😉

Du meinst, es wurde schon durchgefegt? Bis jetzt habe ich noch nichts mitbekommen 🤷

 

Geschrieben
vor 9 Stunden, schrieb 4used:

Ich danke dir Bolero für deine Unterstützung welche du mir zuteil kommen liest und ich hoffe das ich das bei dir nicht machen muss aber wenn ich dir dann auch helfen kann.

Du hast mir schon geholfen, als du dein Thema eröffnet hast...weil es mir persönlich hilft, mit anderen betroffenen zu schreiben.

Und die, die in deinem Thema eher mit Unverständnis reagierten, haben mich zu diesem Thema bewegt.

Für mich ist Auf und Erklärung sehr wichtig... also danke für deinen Anstoß 🤗

Geschrieben
Du fragtest wo ich heute stehe, nun, nach all der Zeit, den Erkenntnissen und dem sich Stellen, mit vielen Malen hinfallen, aufstehen, weitermachen, kann ich dir sagen, das es zuerst begann, daß ich keine Medikamente mehr brauchte, Schlaf ist wieder normal, Arbeit erfüllt mich mit Freude, jeder Tag macht mich neugierig, ich habe eine Art beständiger Gelassenheit entwickelt, die wohl schon immer ein Teil von mir war, aber blockiert. Das ist nicht mehr der Fall und ich kann dir mit gutem Gewissen sagen, dass ich mich noch nie so frei gefühlt habe in meinem Leben, wie es seit erst 6 Jahren der Fall ist...das war eine lange Zeit, aber es hat sich alle Mühe gelohnt.
Geschrieben
vor 32 Minuten, schrieb AffairezuZweit:

Das ist nicht mehr der Fall und ich kann dir mit gutem Gewissen sagen, dass ich mich noch nie so frei gefühlt habe in meinem Leben, wie es seit erst 6 Jahren der Fall ist...das war eine lange Zeit, aber es hat sich alle Mühe gelohnt.

Ich freue mich für dich und hoffe, dass vielleicht der/die eine oder andere, von deiner Geschichte profitieren kann.

Und ich wünsche allen anderen betroffenen, das sie so viel Kraft wie du haben und ihren eigenen Weg gehen können.

Vielen Dank 👍

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb 4Jahreszeiten:

Ich bin Borderliner und habe seid über 23Jahren Depressionen...nicht nur die! Weder Kur noch Therapie fähig. Alles schon durch. Bin gut im schauspielern. Das lernt man mit der Zeit. Habe ganz tiefe Phasen gehabt. Da ich Einzelkämpfer bin, trete ich mir jeden Tag selber in den Allerwertesten und sage mir immer: man lebt nur 1x....egal, wie schlimm die Situation gerade ist. Es wissen auch nur wenige darüber Bescheid. Eigentlich gebe ich das in dieser Form gar nicht preis. Es hat mich gerade mitgerissen!!! An alle, die es besser wissen und denken...reis dich mal zusammen....seid froh, das es Euch nicht oder noch nicht getroffen hat. Ihr könnt das Leben ganz anders erleben/ wahrnehmen...es ausleben, als ein Depri. Der muss jeden Tag kämpfen, das der Tag einigermaßen gut rum geht. Ich habe für mich einen Ausgleich gefunden, auch wenn es nicht immer klappt.

Mit einem Partner an deiner Seite wäre es bestimmt einfacher. Der dich einfach in den Arm nimmt und wo du dich fallen lassen kannst 

Geschrieben

Das Problem an Depressionen ist das andere nicht betroffene nicht sehen das man krank ist und es auch nur schwer verstehen und unbewusst oder bewusst druck aufbauen.... 

Geschrieben (bearbeitet)

DrachenkämpferInnen...

Tief beeindruckt hat mich, wie eindrucksvoll sich hier so viele zu Wort gemeldet haben... wie offen viele über dieses schwierige Thema schreiben können...

Danke dafür...

Der Kampf mit den Dämonen ist mir nicht unbekannt...

 

bearbeitet von Highlander4u
Geschrieben

Einem nicht betroffenem eine Depression  zu erklären, ost wie einem blinden die Farben zu erklären.

Warst  fu 3 mal in derselben o in unterschiedlichen  Kliniken?Vielleicht wäre eine andere Klinik  hilfreich.( lvr u uniklinik sind hier ein riesiger Unterschied).

Warst du danach denn noch in Pt?

Weil 6 Wochen Klinik können nicht die Probleme bearbeiten  die meist über Jahre entstanden  sind.

vor 4 Stunden, schrieb angelg7:

Mit einem Partner an deiner Seite wäre es bestimmt einfacher. Der dich einfach in den Arm nimmt und wo du dich fallen lassen kannst 

Ein Partner der dich nicht versteht ( meiner hat noch narzistische Verhaltensweisen, laut seiner Psyschoreha), kann dich auch in  die Klinik bringen.So 2014 bei mir  passiert.

Geschrieben

Ich hatte noch nie Depressionen und bin gottlob froh darüber!

Wenn ich in dem anderen Thread sinngemäß lese, daß erkrankte Menschen halt einfach nur schwach seien, jammern etc., dann wird`s mir speiübel!

Auch positiv denkende Menschen können an Depressionen erkranken! Auch Menschen, die ihr Leben äußerst positiv gestalten!

Eine Bekannte hat sich vor einigen Jahren in der tiefsten Depression das Leben genommen und das ist leider kein Einzelfall.

Manchmal würde ich mir wünschen, sorry für die Wortwahl, daß manche Menschen einfach nur die Fresse halten, wenn sie keine Ahnung haben oder so empathielos sind!

Allen Betroffenen wünsche ich einen guten Weg und, wenn man das überhaupt sagen kann, gute Besserung.

Geschrieben
Lieber Bolero2000, die Probleme die Du beschreibst kann ich leider aus vollem Herzen nachvollziehen. Ich finde Du beschreibst die "Achterbahn der Gefühle" ausgesprochen gut, insbesondere welche Probleme auftreten wenn ein Depressiver unten ist. Dein Beispiel mit den Zähnen ist überaus klar. Alle wünschen sich einfache Antworten, nimm einfach eine Pille, dann ist alles wieder gut, nur wie Du zutreffend schreibst, ist es sehr schwierig wieder aus einer Depression rauszukommen. Von der Rückfallmöglichkeit ganz zu schweigen. Ich wünsche Dir alles erdenklich gute, besonders gute Freunde und kompetentes Fachpersonal das Dir hilft.
Geschrieben
In unserer leistungsorientierten Gesellschaft sind die Schwachen immer die Verlierer. Es gibt Leute, die dann noch drauftreten, wenn man schon am Boden ist. Ich bin eher so, dass ich mich versuche, in die Lage des Betroffenen zu versetzen. In den vergangenen drei Jahren habe ich viele Menschen verloren. Das machte viel mit mir. Ich habe derzeit auch meine Unbeschwertheit verloren. Am Schlimmsten finde ich es, dass mein Kind seinen Kontakt zur Familie gänzlich abgebrochen hat. Ich fühle mich deshalb total verlassen. Demnächst besuche ich deshalb eine Selbsthilfegruppe.
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb renasia:

Warst  fu 3 mal in derselben o in unterschiedlichen  Kliniken?Vielleicht wäre eine andere Klinik  hilfreich.( lvr u uniklinik sind hier ein riesiger Unterschied).

Ich war bisher zweimal in der selben Klinik und werde eine dritte Aufnahme beantragen.

Es war zunächst eine Reha in der es ja darum geht, wieder fit für die Arbeit zu werden. Ich bin in dieser Zeit so tief in mich hinein gegangen, auch durch den The***uten, so das ich zwei mal eine Woche verlängerte und letzten Endes 7 Wochen Therapie hinter mir hatte.

Ich kam gestärkt nach Hause, war guter Dinge und sehr optimistisch, habe mein Training weitergeführt, um nicht wieder auf der Couch zu vergammeln....und nach ca drei Monaten überrannte mich etwas, wofür ich noch nicht fit genug war. Es hat mich völlig aus der Bahn geworfen und es waren dann noch ca drei Monate Dauerstress.

Anschließend, als sich die Situation entspannte, fiel ich wieder in mein tiefes Loch und schaffte es nicht mehr alleine heraus....so gammelte ich vor mich her, auf meiner Couch, mit viel ungesunder Ernährung und von meinen Problemen habe ich mich etliche Stunden täglich, im Internet abgelenkt. Ich wollte nicht mehr drüber nachdenken...aber es war natürlich trotzdem in mir vergraben und dieses schon fast ständige Angstgefühl hatte mich im Griff.

Dann gab es für mich aber die Hoffnung, wieder in die Klinik zu kommen, um erneut durchzustarten....dank der schlechten Beratung meiner ersten The***utin, habe ich ca ein halbes Jahr verloren, so dass ich erst im Oktober aufgenommen wurde....was rückwirkend aber genau richtig war, denn während meines Klinikaufenthaltes knallten mir erneut zwei Ereignisse um die Ohren, die mich Zuhause höchstwahrscheinlich völlig aus der Bahn geworfen hätten.

So war ich im geschützten Raum der Klinik und konnte mit meinem The***uten, zu dem ich wenn es möglich ist, unbedingt wieder hin will, meine Probleme direkt angehen, die ich sonst vielleicht wieder weit nach hinten geschoben hätte.

Ich bekam 6 Wochen Therapie und habe um Verlängerung gebeten, worauf ich 3 Wochen bekam um dann noch einmal um Verlängerung zu "betteln". Somit war ich 12 Wochen! In dieser Klinik und es hat mir sehr viel gebracht, aber es langt noch lange nicht.

Ich hoffe nun eventuell früher als in 6 Monaten aufgenommen zu werden und meinen The***uten wieder zu bekommen...weil er es versteht, wie kaum ein anderer auf mich einzuwirken. Nun könnten wir an dem Punkt ansetzen, an dem ich die Klinik verlassen habe und ich habe noch zwei Sachen im Gepäck, die ich nicht jedem anvertraue und darum hoffe wieder zu ihm zu kommen.

Ja, das ist mein Strohhalm...diese Klinik, in der ich in beiden Aufenthalten so viel erlebt habe.... auch zwischenmenschliches, was häufig sehr positiv und schön war....aber auch einige negative Erfahrungen, die mich auch zu Boden schmissen....was aber zu meinem "Training" dazugehört.

Ich habe da sehr viele Menschen kennen und zu schätzen gelernt und mit einigen stehe ich noch immer in Kontakt... auch noch von meinem ersten Aufenthalt in 2018.

Oha... Text mal wieder büschen lang😎 obwohl ich nur ankratze, ohne in die Tiefe zu gehen.

 

Ich würde mich gerne noch bei so vielen hier, für ihre offenen Beiträge und aufmunternden Worte bedanken....aber ich weiss nicht wo ich anfangen soll....

Darum einmal an alle, die in diesem Thema sachlich kommentieren.... Dankeschön und auch für euch alles gute 🍀🤗

Geschrieben (bearbeitet)

Depression kann tödlich sein! Ich werde mich später ausführlicher dazu melden.

An die Menschen, die nicht wissen, wie sich eine Depression ungefähr anfühlen könnte. Stelle dir den schrecklichsten Verlust vor, den du je erlitten hast. Diesen unmenschlichen Schmerz, der einen innerlich zerreißt. Denke an diesen Schmerz und stelle dir vor, dieser Schmerz bleibt! Er wird nicht schwächer, nicht anders. Es tut weh. Immer! Überall!

Dazu kommt Schlaflosigkeit, obwohl man einfach nicht wach sein möchte. Appetitlosigkeit. Freunde, Hobby's, Arbeit..alles wird Egal.  Es macht nichts mehr Spaß. Nichts macht mehr Freude. Alles ist dunkel, obwohl die Sonne scheint.

Es fehlt die Kraft aufzustehen, die einfachsten Dinge zu verrichten. Du hörst Worte der anderen, die dich einfach nur anschreien und schütteln wollen, damit du wieder ins Leben findest..aber du willst gar nicht Leben. Suizidversuche. Der Tod scheint die Erlösung zu sein.

Oft aufgestanden, oft gefallen. Der letzte Sturz war ein Genickbruch und ich bleibe liegen. Klinik, The***ut, all das habe ich hinter mir und ich weiß, wenn ich jetzt noch einmal so Dingen mitmachen muß, war es das. Weil ich einfach keine Kraft mehr habe. Aber, die unterschiedlichen Medikamente retten mich über den Tag und über die Nacht.

Seit knapp 3 Jahren bin ich erwerbsunfähig, wegen Depressionen, sozialer Phobie, Anpassungsschwierigkeiten. Dieses habe ich seit der frühsten Kindheit. Mittlerweile bin ich ganz alleine. Keine Familie, keine Freunde. Mein Tag besteht aus aufstehen, ins Bett gehen. Einmal die Woche einkaufen (Horrortrip). Der Vorteil am Alleine sein ist, ich muß mich nicht erklären.

Und, was wichtig ist, jede Depression ist anders. Und auch Depressive können und dürfen lachen ;)

Meidet die kranken Menschen nicht.

Viel Kraft allen Betroffen!

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Fortsetzung
Geschrieben
vor 47 Minuten, schrieb Bolero2000:

Ich bekam 6 Wochen Therapie und habe um Verlängerung gebeten, worauf ich 3 Wochen bekam um dann noch einmal um Verlängerung zu "betteln". Somit war ich 12 Wochen! In dieser Klinik und es hat mir sehr viel gebracht, aber es langt noch lange nicht.

Auch das kann ich in keiner Weise nachvollziehen

Du begibst dich freiwillig 12 Wochen fernab deiner Familie, Freunde und Bekannten in eine Klinik?

Da hätte ich mit Sicherheit mehr Halt und Hilfe in meiner Familie und im Freundeskreis als in einer Klinik wo ich keinen Menschen kenne.

Für mich wäre eine Klinik nie ein Ort wo ich mich wohl fühlen würde oder wo ich mich geborgen fühlen würde.

Ich wünsche aber trotzdem gute Besserung

 

 

Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb Nudelsuse:

Depression kann tödlich sein! Ich werde mich später ausführlicher dazu melden.

Das kann es wirklich 

Geschrieben
vor 23 Stunden, schrieb Bolero2000:

....so habe ich vor einigen Jahren, wochenlang, fast rund um die Uhr darüber nachgedacht, wie ich es mache... nicht ob, sondern WIE!

Ich wollte schon gestern was dazu schreiben.
Die Phase davor "ob" man es macht, hatte ich wochenlang. Das ist aber schon 10 -11 Jahre her.
Man nennt es bilanzieren. Ich hatte Gott sei Dank viele geile Dinge in meinem Leben erlebt.
Und da ich wusste wie geil das Leben sein kann und eine innere Stimme war überzeugt, dass das alles wiederkommen kann.
Meine Mutter bzw. Familie trauten sich gar nicht mir negative Dinge zu sagen.
Bis ich dann mal bei passender Gelegenheit zu ihnen sagte:
"Jetzt hört mal zu! Ihr habt mein Wort, das ich mir nichts antun werde. Niemals!"
Meine Mutter meinte dann, "wenn Du das so sagst, dann glaube ich Dir das und vertraue Dir!"
Später, bei meinen vielen Klinikaufenthalten wurde mir das sehr positiv ausgelegt.
Während andere depressive Patienten tage- manchmal wochenlang die Station nicht verlassen durften, hatte ich direkt ab dem 2. Tag Ausgang. Die kannten mich und vertrauten mir.

Obwohl ich hier manchmal monatelang saß, in denen nichts mehr ging, hatte ich nicht mehr einen Gedanken an Suizid!
Keine Kraft mehr Briefe zu öffnen. Keine Kraft mehr Telefonate zu erledigen.
Als wenn ich einen nassen sehr schweren Ledermantel trug, so waren auch meine Bewegungen.
So habe ich das auch mal einem Arzt in der Klinik erzählt, denn der fragte mich, "Herr K. wir wissen was Sie haben, eine schwere Depression. Aber wir wissen nicht was Sie fühlen und denken". Ich sagte wortwörtlich, ziehen Sie sich einen nassen Ledermantel an, so fühlt es sich bei mir an.
Gesunde Menschen, Freunde, Kumpel zogen teilweise ein dummes Gesicht, weil sie mit Depressionen nichts anzufangen wussten.
Das ist heute oftmals noch ein Tabuthema. Da redet man nicht drüber, denken die sich.

@Bolero2000 ich wünsche Dir und den vielen Betroffenen hier viel Kraft und dass das irgendwann endlich besser wird.
Ja, besser. Gut wird es wohl nie wieder so richtig. Haste den Scheiß einmal an der Backe, haste das Päckchen immer dabei.
Mal leicht, mal wieder schwerer....

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Wifesharing-Forever:

Auch das kann ich in keiner Weise nachvollziehen

Du begibst dich freiwillig 12 Wochen fernab deiner Familie, Freunde und Bekannten in eine Klinik?

Da hätte ich mit Sicherheit mehr Halt und Hilfe in meiner Familie und im Freundeskreis als in einer Klinik wo ich keinen Menschen kenne.

Für mich wäre eine Klinik nie ein Ort wo ich mich wohl fühlen würde oder wo ich mich geborgen fühlen würde.

Ich wünsche aber trotzdem gute Besserung

 

 

In einer Klinik sieht man auch das man nicht allein mit dieser Krankheit ist und dieses wirkt sich durchaus positiv aus da viele Patienten denken sie stehen allein da mit ihrer Depression  .... Nur mal so zum Verständnis.... 

Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb Wifesharing-Forever:

Du begibst dich freiwillig 12 Wochen fernab deiner Familie, Freunde und Bekannten in eine Klinik?

Da hätte ich mit Sicherheit mehr Halt und Hilfe in meiner Familie und im Freundeskreis als in einer Klinik wo ich keinen Menschen kenne.

Ich wusste es, wenn Du Dich aus Deiner heilen Welt zu Wort meldest, wirds unentspannt.
Die Familie, die Freunde können Dir keine Medikamente verschreiben, können Dich nicht behandeln.
Während in einer Klinik um Dich herum Patienten sind, die Dich verstehen, die dasselbe haben.
Hast Du geschultes Personal in der Familie? Nö!

Bei meinem 1. Klinikaufenthalt dachte ich, so 1-2 Wochen bis die Medis wirken, bleibe ich da drin.
Am Ende waren es 13 Wochen am Stück, wo ich stationär behandelt wurde. Wie gesagt, alleine beim ersten Klinikaufenthalt, dem noch 10-12 weitere folgen sollten.

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Wifesharing-Forever:

Auch das kann ich in keiner Weise nachvollziehen

Du begibst dich freiwillig 12 Wochen fernab deiner Familie, Freunde und Bekannten in eine Klinik?

Da hätte ich mit Sicherheit mehr Halt und Hilfe in meiner Familie und im Freundeskreis als in einer Klinik wo ich keinen Menschen kenne.

Für mich wäre eine Klinik nie ein Ort wo ich mich wohl fühlen würde oder wo ich mich geborgen fühlen würde.

Ich wünsche aber trotzdem gute Besserung

 

 

Wenn du noch nie in einer Klinik warst und noch nie Erfahrungen mit Depressionen gemacht hast, ist es natürlich schwer für dich nachzuvollziehen.

Aber du hast vielleicht auch ein anderes Bild von "einer" Klinik.... ich war erst in einer und der siehst du es erstmal nicht an....es ist ein ehemaliges Hotel und direkt an einem schönen See gelegen. Auch drinnen hast du nicht das Gefühl, in einem Krankenhaus zu sein....nun ist es aber auch keine Psychiatrie und zwischen den Anwendungen kannst du dich frei bewegen.... auch außerhalb....an den See, auf den See, in die Sporthalle, ins Dorf oder du setzt dich ins Auto oder in den Zug und fährst irgendwo hin....so wie es dein Terminplan hergibt.

Und ich habe verlängert, weil es mir sehr viel brachte, warum ich auch unbedingt wieder hin will.

In deinem Umfeld scheint es sehr harmonisch zuzugehen...das ist sehr schön und ich gönne es dir....aber wir bewegen uns nicht alle in so harmonischen kreisen.

In meinem Leben wurde ich mit viel Gewalt konfrontiert und habe mich vom Opfer zum Täter gemacht....das war der falsche Weg, aber in der wichtigen Zeit, leider der einzige den ich gefunden habe.

Dann bin ich leider sehr suchtgefährdet und habe zeitweise sehr viel getrunken...dazu die zerstörerische Spielsucht (bis 1995) und der ganze Blödsinn, in den ich mich meistens alkoholisiert geritten habe(überwiegend Schlägereien, für die es Anzeigen hagelte... auch Auseinandersetzungen mit der Polizei, die spätestens vor Gericht verloren wurden), hat mich in der Abwärtsspirale ziemlich weit nach unten gebracht und ohne meinen Sport, mit dem ich erst mit 22 Jahren begann, wäre es noch ganz anders ausgegangen...denn der hat mich doch um einiges ruhiger werden lassen...so das ich um längere Haftstrafen herum kam.

Es sind im Laufe meines Lebens viel zu viele negative Ereignisse auf mich eingeprasselt und irgendwann ist das Fass voll...dann geht nichts mehr und es geht los....und wenn dann, wie in meinem Fall, noch mehr auf mich einstürzt, ist ein alleiniges herauskommen so gut wie unmöglich.

vor 32 Minuten, schrieb Dark_Side:

ich wünsche Dir und den vielen Betroffenen hier viel Kraft und dass das irgendwann endlich besser wird.
Ja, besser. Gut wird es wohl nie wieder so richtig. Haste den Scheiß einmal an der Backe, haste das Päckchen immer dabei.
Mal leicht, mal wieder schwerer....

Danke... ich bin mittendrin und habe noch viel Hoffnung....sonst hätte ich aufgegeben und würde auch nicht wieder in die Klinik wollen. Aber auch ich bin eigentlich ein sehr Lebensbejahender Mensch... auch wenn es in den letzten Jahren zu oft untergeht.

Aber so bleibt mir die Hoffnung erhalten, die ich für den langen Weg brauche...aber ich bin jetzt auch schon ein langes Stück gegangen, so das es Blödsinn wäre, jetzt aufzugeben.

Ich hoffe auch, dass "wir", die wir uns hier offenbaren, ein Ansporn für die sind, die noch am Anfang des Weges stehen.....

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb Dark_Side:

Ich wusste es, wenn Du Dich aus Deiner heilen Welt zu Wort meldest, wirds unentspannt.
Die Familie, die Freunde können Dir keine Medikamente verschreiben, können Dich nicht behandeln.
Am Ende waren es 13 Wochen am Stück, wo ich stationär behandelt wurde. Wie gesagt, alleine beim ersten Klinikaufenthalt, dem noch 10-12 weitere folgen sollten.

Setz mich doch einfach auf Igno, das Leben kann doch so einfach sein  ;)

Nöö, meine Familie und meine Freunde können mir keine Medikamente verschreiben, die würde mir aber Halt geben und Medikamente verschreibt mir der Doc, dazu muss ich in keine Klinik

Ich wollte mich auch nicht ständig mit Menschen umgeben wollen die depressiv gestimmt sind, das fördert mit Sicherheit nicht meine Heilung.

Aber schön das nach 10-12 Klinikaufenthalten bei dir alles wieder gut ist, dann hat es nach Jahren dann irgendwann ja doch mal geklappt mit der passenden Hilfe, wollen wir hoffen das es so bleibt.

 

 

 

Geschrieben
vor 14 Minuten, schrieb Wifesharing-Forever:

Setz mich doch einfach auf Igno, das Leben kann doch so einfach sein  ;)

Nöö, meine Familie und meine Freunde können mir keine Medikamente verschreiben, die würde mir aber Halt geben und Medikamente verschreibt mir der Doc, dazu muss ich in keine Klinik

Ich wollte mich auch nicht ständig mit Menschen umgeben wollen die depressiv gestimmt sind, das fördert mit Sicherheit nicht meine Heilung.

Aber schön das nach 10-12 Klinikaufenthalten bei dir alles wieder gut ist, dann hat es nach Jahren dann irgendwann ja doch mal geklappt mit der passenden Hilfe, wollen wir hoffen das es so bleibt.

 

 

 

Nochmal man ist nicht depressiv gestimmt sondern hat Depressionen es ist eine Krankheit und ja trotzdem kann man auch in einer Klinik Spass haben und lachen.... Es gibt so einige mit Familie und Freunden sprechen mit ihnen sie haben alle Verständnis und trotzdem wird Selbstmord begangen.... Und versuch mal einen Termin beim richtigen Dr zu bekommen das kann lange dauern.... Und es kann auch dauern bis die richtigen Tabletten gefunden sind... Die wirken nämlich bei jedem anders... Also alles nicht so einfach 

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb Wifesharing-Forever:

Ich wollte mich auch nicht ständig mit Menschen umgeben wollen die depressiv gestimmt sind, das fördert mit Sicherheit nicht meine Heilung.

Auch darauf möchte ich gerne eingehen.

In der Klinik habe ich andere Menschen mit Depressionen und mehr um mich herum, das ist richtig..... aber wir liegen nicht alle den ganzen Tag in einen Teppich gerollt und heulen!

Es wird sich ausgetauscht (wenn erwünscht... manche ziehen sich auch zurück und wollen so wenig Kontakt wie möglich), zusammen etwas unternommen wie Sport, Billard oder es gehen einige zusammen in die Stadt oder machen irgendetwas anderes, was ihnen gut tut.

Und....

vor 2 Stunden, schrieb Nudelsuse:

Und, was wichtig ist, jede Depression ist anders. Und auch Depressive können und dürfen lachen ;)

Ja.... @Wifesharing-Forever viele, inklusive mir, können auch lachen und Spaß haben.... auch wenn im nächsten Moment eventuell wieder die Welt unterzugehen scheint! 

Und dann ist da dieser für viele (nicht für alle), auch für mich so wichtige Austausch mit Menschen, die vieles was ich sage, denke und fühle nachempfinden können oder zumindest verständnisvoll mit umgehen.... ohne mir Honig ums Maul zu schmieren.

Und ich war schon während meines ersten Aufenthaltes angenehm überrascht, wie viel ich von anderen, auch zum Teil sehr jungen Menschen lernen kann. 

Geschrieben
vor 33 Minuten, schrieb Wifesharing-Forever:

Ich wollte mich auch nicht ständig mit Menschen umgeben wollen die depressiv gestimmt sind, das fördert mit Sicherheit nicht meine Heilung.

Die sind nicht verstimmt, die sind krank, diese Krankheit nennt sich Depression oder bei manchen Bipolar I oder II.

Unsere Station war damals wie eine große WG. Einzelzimmer und Doppelzimmer. Von einer Kunst Professorin bis zu einem Rocker der HA war alles dabei. Studenten, 1 Manager von Bertelsmann, sogar Psychologen war dort als Patienten. Quer durch die Bevölkerung.
Was wir gelacht haben, war schon fast unnormal. So manches mal kam einer vom Personal und guckte nach, was wir da gerade machen.
Wir hatten eine eigene große Küche, konnten Sport treiben, wurden zum Schwimmen gefahren. Viele gingen zwischendurch sogar mal nach Hause. Ab der 3. oder 4. Woche war es sogar erwünscht, mal zu Hause zu übernachten.
Für die meisten von uns war es eine geile Zeit. Viele waren geknickt, als das Entlassungsdatum bekannt gegeben wurde.
 

vor 33 Minuten, schrieb Wifesharing-Forever:

Aber schön das nach 10-12 Klinikaufenthalten bei dir alles wieder gut ist, dann hat es nach Jahren dann irgendwann ja doch mal geklappt...

Das war keine Prüfung wo es irgendwann mal geklappt hat.

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Pastor2710:

Nochmal man ist nicht depressiv gestimmt sondern hat Depressionen es ist eine Krankheit und ja trotzdem kann man auch in einer Klinik Spass haben und lachen.... Es gibt so einige mit Familie und Freunden sprechen mit ihnen sie haben alle Verständnis und trotzdem wird Selbstmord begangen....

Und wenn ich in der Klinik bin, umgeben von vielen anderen depressiven Menschen bin ich vor diesem dummen Gedanken geschützt?

Oder hat man da Tag und Nacht ein Auge auf mich damit ich nicht aus dem Fenster springe?

 

@Bolero2000

Dieses Austauschen über Depressionen endet doch eh damit sich gegenseitig zu bedauern

Wie schlimm doch alles ist und das Außenstehende ja eh keine Ahnung haben.

Ich unternehme doch viel lieber etwas mit Freunden als mit anderen fremden, kranken Menschen.

Ich hätte ständig Angst das die mich runterziehen.

Aber ich bin auch ein anderer Typ Mensch, ich lebe viel zu gerne, (ich schreibe jetzt nicht in Depressionen zu verfallen,) ich lebe viel zu gerne um das negative Dinge mein Leben so beeinflussen könnten.

 

Ich lese hier immer, ich hatte in der Vergangenheit dies oder das schreckliche erlebt, aber verdammt nochmal, die Vergangenheit kann doch niemand mehr ändern.

Man lebt doch im heute,  jetzt und in Zukunft, diese Zeit möchte ich so angenehm wie möglich verbringen.

Da hilft es mir doch nicht ständig daran zu denken was mir alles schlimmes passiert ist

 

 

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