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Ist Monogamie noch zeitgemäß?


Ist Monogamie noch zeitgemäß?  

101 Stimmen

  1. 1. Ist Monogamie noch zeitgemäß?



Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ihr seid ein Paar, sucht aber Männer für Sex. Es scheint also so, als sei euch der Sex zu zweit schon etwas öde geworden, so dass ihr nach Abwechslung Ausschau haltet.

Mir geht es so, dass mein Mann nach vielen Jahren nur einen bestimmten Teil meiner Bedürfnisse abdeckt - was umgekehrt genau so gilt. Warum sollte ich also nicht die übrigen Bedürfnisse mit anderen Menschen abdecken? Ich gehe auch nicht davon aus, dass ich einem anderen komplett ausreiche, zumal ich sehr gerne für mich alleine bin. Ich weiß, dass ich mehrere Menschen lieben kann und bin inzwischen auch weitgehend eifersuchtsfrei... warum also nicht?

Das heißt aber nicht, dass du oder sonstwer das ähnlich sehen und handhaben müsste.


Geschrieben



40 % haben hier angegeben, die Monogamie wäre nicht mehr
zeitgemäß. Ich kenne aber niemand, der öffentlich
eine offene Beziehung oder eine Polygamie wie in Komune 69 lebt.



Das wird wohl einer der Vereinbarungen geschuldet sein, die diese Paare treffen, die Zweitliebe geheim zu halten.

Kein Partner steht wohl dann öffentlich dazu.

Deshalb ist das für mich nur ein Mittel zum Zweck.

Lege ich noch die Scham und das schlechte Gefühl mit in die Waagschale, belügt man sich wohl selbst.

Zu einer Liebe gehört mehr wie das vögeln.

Und da diese Lebensform nicht gesellschaftfähig ist, wird man vermeiden wollen, daß die Leute mit dem Finger auf einen zeigen.


Geschrieben

Ich mach mir weniger Gedanken über das Thema MonoGAMie ("bezeichnet die lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art"- siehe Wikipedia), als über das Thema MonoAMORie. Beides gibt es heute nicht (mehr).

Die meisten sind doch eh Seriell-Monogam, und kicken einen Partner nach dem anderen in ihrer seriellen Monoamorie. Was einen Haufen unnötigen Herzschmerz anrichtet.

Die Zeit , hat einen schönen Artikel online zum Thema: "Monogamie: Die große Lüge".
Zu dem Artikel muss ich aber noch sagen, dass Liebe auch nicht Mono ist! Amore ist genauso Poly, muss aber nicht zwangsweise sexuell sein. :-P



Manchmal ist die präzise Anwendung von Begriffen hilfreich ;-)
Schöner Beitrag, wie ich finde und tatsächlich ist es zumindest in unseren Breiten zunehmend lediglich seriell monogam. Die meisten Menschen haben in ihrem Leben mehrere Sexual- und Liebespartner.

Mag nach Wortklauberei klingen, aber letztlich ergeben sich dahinter in der Tiefe ganz andere Denk- und Erklärungsansätze.

Der offensichtliche Konflikt erwächst dabei aus dem Widerspruch von Empfindungen, gängiger Moral, gesellschaftlichen Dogmen, Verlustängsten, Besitzdenken und Empfinden, den eigenen postulierten Ansprüchen, Sicherheitsbedenken usw.


Geschrieben

Ich empfehle, die ersten zwei, drei Seiten dieses Threads zu lesen


Geschrieben

Manchmal ist die präzise Anwendung von Begriffen hilfreich ;-)
Schöner Beitrag, wie ich finde und tatsächlich ist es zumindest in unseren Breiten zunehmend lediglich seriell monogam. Die meisten Menschen haben in ihrem Leben mehrere Sexual- und Liebespartner.


seriell monogam werde zumindest ich immer leben.

Ich könnte mir nicht vorstellen, dass mein er neben mir
noch eine oder mehr Frauen hat. Ich würde da keine
weitere Frau tolerieren. Mein er auch nicht.


Geschrieben

Ah - aber er muss Männer neben sich erdulden? Oder ist dein "Er" bi??


Geschrieben

Ich empfehle, die ersten zwei, drei Seiten dieses Threads zu lesen



keine lust. ich bezog mich nur auf die letzten paar beiträge.
ob sich was dabei wiederholt oder mit anderen beiträgen überschneidet, ist mir in diesem falle mal wurscht :-)


Geschrieben

er ist dabei.
der muss gar nichts erdulden.
wir wären beide zu dominant, als dass für jemand Platz wär.

irgendwann gehen polygame Beziehungen auseinander.
weil sie schon andere Kontakte haben. Die dann interessanter sind.

Die Partnerschaft ist beim Monogamen weitaus mehr, als das
sexuelle. Polygam kann es nie so wachsen. Hier und da ein
bischen...


Geschrieben

Noch mal: Polygamie ist in Deutschland verboten! Das bedeutet nämlich mit mehreren Partnern verheiratet zu sein!

Aha - sehr interessant. Dein "ER" ist dabei, wenn du mit anderen Männern Sex hast, aber eine zweite Frau ist verboten? Verstößt das nicht gegen die Gleichberechtigung?


Geschrieben

Ispy,

meine Empfehlung galt nicht dir sondern allgemein weil es sich wirklich um Lesenswertes (im Sinne des hier vielgepriesenen Niveau) handelt...


Geschrieben

werte intodingensbummens, ich fang bei deinem namen immer an zu lispeln :-)

ich bin ja gar nicht so beratungsresistent und hab dann dochmal vorgeblättert uind mich daran erinnert, daß ich den ganzen fred ja schon vor jahren mal gelesen habe.
und wieder vergessen, lach, man wird alt.
ausser das der dicke bär sehr schön nachvollziehbar aufklamüsert hat, wie der geschichtliche abriss von beziehungsmodellen in etwa abgelaufen ist, dem ich auch nicht widersprechen möchte.

deckt soch das bisher bereits gesagte zum grossen teil mit dem tenor meine paar zeilen.


was die begriffliche trennschärfe angeht, ist ja gerade der beitrag der vvperin ein gutes beispiel.

selbst die verfechter der treue, im klassischen sinne in diesem thema, die sich für sich keine anderen lebensmodelle vorstellen wollen, was ja völlig ok ist, leben im grossen und ganzen serielle monogame beziehungen.

ich selbst gebe ja keinerlei wertung ab. ich hatte lediglich eine beobachtung mitgeteilt und diese beobachtung scheint sich mit den eindrücken vieler, den trennungsraten, wissenschaftlichen erkenntnissen und anderen eindrücken zu decken.


Geschrieben



Aha - sehr interessant. Dein "ER" ist dabei, wenn du mit anderen Männern Sex hast, aber eine zweite Frau ist verboten?


was reimst Du Dir hier zusammen?
hast Du schon von Sex zu dritt gehört?


Geschrieben

Verstößt das nicht gegen die Gleichberechtigung?



Das sind legetime Absprachen zwischen zwei Personen.


Geschrieben

Titanilla,

und wenn nun dein "Er" (was immer das sein mag) zum Sex ne zweite Frau hinzuziehen möchte? Ist das für dich ebenso ok?


Geschrieben

Die Irritation rührt wohl vom Widerspruch der Nutzung des Wortes Monogamie in Verbindung mit gemeinsamen und konsensualem Fremdsex.

Ich würde behaupten, nach gängiger Begriffsauffassung ist Monogamie geradezu der Ausschluss von sexuellen Aktivitäten mit anderen.

Richtiger wäre es in eurem Falle dann eher von gemeinsamer Promiskuität zu sprechen.
Polygamie wäre falsch, da es ja das Element der Vielehe enthält..

Übrigens fällt mir gerade der Zusammenhang zwischen Ehe und ehern auf. Seltsam, noch nie vorher so drüber nachgedacht.


Geschrieben



Übrigens fällt mir gerade der Zusammenhang zwischen Ehe und ehern auf. Seltsam, noch nie vorher so drüber nachgedacht.



Musst du auch nicht, denn da gibt es keinen Zusammenhang. wörter, die heute gleich oder ähnlich klingen, müssen keine gemeinsamen Wurzeln haben. "ehern" leitet sich von "Erz" ab.


Geschrieben

Früher war es vielleicht so..

Aber in der heutigen Zeit , vorallem durch die Medien und dem Internet ist der Mensch so beeinflusst worden, dass es denke ich zuviele Reize von außen gibt um noch eine langfristige monogame Beziehung zu führen. Ob es dicke Tüten aus dem Free-Tv im Nachmittagsprogramm sind oder auf Pornoseiten lange Schwänze .

Die Menschen sehen das und wollen das dann eben auch.


Und früher war es denke ich eher so: Was du nicht kennst, vermisst du auch nicht


Geschrieben

Ehe und ehern hat beides die Bedeutung unwandelbar, ewig haltend


wombat, bedeutungsmässig hast du ja recht, es war mir ja auch bedeutungsmässig aufgefallen und aus der wortähnlichkeit hatte ich dann auf eine verwandte herkunft getippt.
dem ist aber nicht so, da hat das mandarinchen recht.

völlig unterschiedliche wortherkünfte, danke für den hinweis, mandarine, so hatte ich wieder was zum gockeln und lernen.


Geschrieben

Eine Polyamorie hingegen bedeutet, dass alle Beziehungen einen Stellenwert haben. Feste Beziehungen zu mehreren
Personen, und keiner davon ist die große Liebe.



@ Titanilla: Woher nimmst du dein Wissen darüber, was Polyamorie bedeutet, wenn du dieses Modell ablehnst? Hast du bereits probiert so zu leben oder sind deine Ansichten nur Annahmen, die du von deiner Vorstellung ableitest?
Ich möchte die Gelegenheit nutzen und zu einigen Mythen, die du hier verbreitest, Stellung nehmen.

1. Polyamore Beziehungen entstehen aus reiner Zweckmäßigkeit, weil der/die "Richtige" noch nicht dabei war.

Für Menschen, die sich in einer monogamen Beziehung eingesperrt fühlen, ist ein Partner, der Freiheit schenkt anstatt Verzicht einzufordern, viel eher der/die Richtige für eine erfüllende und zukunftsfähige Beziehung als einE (serielleR) MonogamistIn.

2. Polyamorie bedeutet, dass alle Beziehungen den gleichen Stellenwert haben.

Das ist praktisch unmöglich über einen längeren Zeitraum umsetzbar. Außerdem gibt es auch in polyamoren Beziehungen die Möglichkeit, eine Hauptbeziehung zu führen, zu der auch Familiengründung und gemeinsame Haushaltsführung gehören können, während andere Partner im Leben eine vergleichsweise randständige und dennoch emotional erfüllende Rolle spielen.

3. Die "große Liebe" gefunden zu haben bedeutet, niemals wieder einen anderen Menschen attraktiv zu finden (zugegeben leicht überspitzt formuliert).

Einen Menschen zu lieben und das Leben mit ihr/ihm teilen zu wollen, muss nicht bedeuten, dass auf einmal alle anderen Menschen uninteressant sind. Inwieweit dieses Interesse (körperlich) ausgelebt wird, hat nicht zwangsläufig mit den Gefühlen zur "großen Liebe" zu tun.

4. Irgendwann gehen polyamore Beziehungen auseinander, weil es auch andere Kontakte gibt, die dann interessanter sind.

Auch in monogamen Beziehungen gibt es andere Kontakte und zuweilen gehen diese auch deshalb auseinander.
In polyamoren Beziehungen ist es möglich, dass ein anderer Kontakt interessanter ist. Die gemeinsame Geschichte wirkt jedoch aus meiner Sicht sogar stärker als in monogamen Beziehungen, weil die Beziehung mit jedem Tag, an dem man sich wieder füreinander entscheidet, an Sicherheit gewinnt und nicht unter kindischen Eifersüchteleien leidet. Und die Möglichkeit, andere interessante Kontakte haben zu dürfen, kann sogar bindungsstärkend wirken.


Das soll kein Werbefeldzug für Polyamorie sein, sondern eher darüber aufklären, was ein solches Beziehungsmodell bedeuten kann. Möglich ist diese Lebensweise aus meiner Sicht nur für sichere Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl, weil das Eifersuchtsmonster sonst zu gefräßig wird und den Partner in den Schlund des Besitzdenkens hinein saugt.


Geschrieben



völlig unterschiedliche wortherkünfte, danke für den hinweis, mandarine, so hatte ich wieder was zum gockeln und lernen.



immer wieder gern. Etymologie ist ein spannendes Feld


Geschrieben

pssst, wir sind off topic. aber du hast recht, deswegen beschäftige ich mich ja auch immer wieder gerne damit.

die dinge verstehen lernen, ein leben lang, das ist mir, solange ich es kann, sehr wichtig.
erkenntnisse gewinnen...

@sedulous
muss es eine gewichtung zwischen den lieben geben?
muss es eine kategorisierung geben?
welche form von liebe?
körperlich? seelisch?

einerseits kann ich einiges an deinem erklärungsmodell begrifflich nachvollziehen, lediglich die stets unterstellte zweckmäßigkeit wage ich zu bezweifeln.


Geschrieben

Zweckmäßig ist es für all jene, die so leben können und denen etwas fehlt, wenn sie sich eingeengt fühlen.

Im Idealfall ist die Liebe natürlich körperlich und emotional - aber bei mir z.B. bietet dieses Modell ja gerade einen Ausgleich zu meiner asexuellen Ehe.

In so einer Konstellation gibt es doch zwangsläufig immer mal wieder Verschiebungen in der Gewichtung. Eine neue Liebe fesselt einen erst mal mehr, was aber nicht heißt, dass sie der altbewährten überlegen wäre.


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