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Submissiv durch mangelndes Selbstwertgefühl?


leo70nrw

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@sexy_aischa

Zum Ersten Deine Interpretation meines Internetzugangsirrenhauspost ist völlig falsch , Der hatte weder mit Dir noch mit diesem thread zu tun .

Es geht auch so gut wie nie darum was im Einvernehmen passiert ( selbst da gibt es für mich eben Tabus die nicht überschritten werden dürfen ) ,

sondern um das einseitige Ausleben gegen den Willen des Anderen . Dafür gibt es keine Entschuldigung wegen der sexuellen Neigung . 

Geschrieben (bearbeitet)

Wie in jedem Bereich gibt es solche und solche Menschen. Es gibt Subs, welche psychische Probleme haben, auch Doms. Und es gibt die, welche seelisch und emotional stabil sind.

Mir sind bisher zwei weibliche Subs begegnet, welche in der Kindheit sexuellen Mißbrauch erfahren haben und BDSM in extremer Form leben. Da gibt es sicher Zusammenhänge. Und ich hatte mich auch in einem Fall geweigert eine Frau mit diesem Hintergrund zu dominieren, weil ich nicht abschätzen konnte, was ich bei ihr anrichten könnte. Ich bin keine The***utin oder psychologisch geschult.

Auch wollte ein ein Mann mein Dom werden, aber er hatte Parkinson und ebenfalls sexuelle Mißbrauchserfahrung. Ich habe den Kontakt (Videotelefonie) schnell beendet und ihm auch gesagt, daß ich diese Verantwortung nicht tragen will und kann.

Daher ist meine Forderung und Erwartung, daß Menschen, die BDSM betreiben, physisch und psychisch stabil sind. Für mich ist es eine schöne sexuelle Spielart, die Lust bringen soll, nicht Sorgen.

Ja, manche Subs mit geringem Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein werden BDSM ausleben, weil es ihnen etwas gibt. Doch das ist hoffentlich eher die Ausnahme.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb Nitrobär:

@sexy_aischa

sondern um das einseitige Ausleben gegen den Willen des Anderen . Dafür gibt es keine Entschuldigung wegen der sexuellen Neigung . 

Du scheinst das Wesen von Masochisten nicht zu begreifen. Wir wollen gefälligst gegen unseren Willen...

Wenn mein Sad. mir sagt:"Wenn du mir in den Aschenbecher spuckst, kriegst du 30 Petschenhiebe" und ich dem dann provozierend in den Ascher spucke, dann bekomme ich die 30 Hiebe auch. Selbst dann, wenn ich bereits nach dem 2. Hieb darum bitte aufzuhören.

Und da ist der Unterschied: Der Dom hört sofort auf. Der Sadist macht weiter bis die 30 voll sind.

Hätte ich mir ja vorher überlegen können ob ich ihn provoziere oder es lieber sein lasse.

Und als Masochistin finde ich das vollkommen in Ordnung. Deswegen sage ich auch immer, dass SM mit "Bdsm" überhaupt nichts zu tun hat.

Geschrieben

@sexy_aischa

Du bleibst immer noch bei dem Thema das die Sub es will und warum sollte der Dom aufhören ? Im Übrigen zeigt sich Sadismus sehr häufig im ausschließlich  im psychischen Bereich und kann da auch viel mehr Schaden verursachen .

Es geht ja nicht um Grenzerweiterung sondern den einseitigen Tabubruch . 

Geschrieben

@Nitrobär

Nein, ich bleibe dabei, dass die Masochistin es will und warum sollte der Sadist dann aufhören.

Dass es auch Ars... gibt, streite ich nicht ab. Bei Psychospielen würde ich zur Sadistin werden.

Der einseitige Tabubruch, ist aber genau das, was Ispy u.a. als zum Thread unpassend bezeichnet hat.

Wollen wir jetzt also OT diskutieren oder passend zum Thema?

Geschrieben

Hat " Ipsy " das zu bestimmen ? Ich finde es nicht ot , denn die Frage ist ja genau was ist freier Wille und eher durch ein psychische Problem begründet . 

Allerdings habe ich meine Sicht , so glaube ich , auch genug erklärt .

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb Nitrobär:

Allerdings habe ich meine Sicht , so glaube ich , auch genug erklärt .

Ich denke, dass haben wir alle und ich vermute, dass auch keiner von seiner Meinung groß abweichen wird.

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb biowoman:

Mir sind bisher zwei weibliche Subs begegnet, welche in der Kindheit sexuellen Mißbrauch erfahren haben und BDSM in extremer Form leben. Da gibt es sicher Zusammenhänge. Und ich hatte mich auch in einem Fall geweigert eine Frau mit diesem Hintergrund zu dominieren, weil ich nicht abschätzen konnte, was ich bei ihr anrichten könnte. Ich bin keine The***utin oder psychologisch geschult.

Das ist auch mein Eindruck, dass es Zusammenhänge gibt, zwischen Missbrauchserlebnissen und sexuellen Vorlieben. (Natürlich gilt auch das wieder nicht für alle. Und nicht jede(r), der / die auf BDSM steht wurde missbraucht.)

Ich frage mich, was die psychologischen Mechanismen sind, die dahinter stehen. Ist das eine Art Wiederholungszwang? Ein (unbewusster) Versuch, die vergangenen Erlebnisse zu verarbeiten? Oder nachträglich zu "korrigieren"?

Und ist das ein zulässiger, sinnvoller, konstruktiver Umgang mit den Missbrauchserlebnissen? Oder etwas destruktives, was die eigene Entwicklung hemmt?

Ich hatte mehrmals die Situation, dass meine Partnerin bei (von ihr gewollten) Überwältigungsspielen in eine Art Starre verfallen ist, Berührungen nicht mehr ertragen hat, nicht mehr sprechen konnte usw. Ich denke, dass das Flashbacks waren. Natürlich habe ich dann sofort abgebrochen. Anfangs wollte ich sie noch in den Arm nehmen, trösten, aber das konnte sie in der Situation auch nicht ertragen. Sie hat sich dann irgendwo verkrochen und ich habe sie in Ruhe gelassen, bis sie von sich aus wieder zu mir gekommen ist.

Da habe ich mich dann natürlich auch gefragt, wie ich mich in so einer Situation verantwortungsvoll verhalten kann. Das war schwierig für mich, vor allem auch deswegen, weil man mit ihr nicht darüber sprechen konnte.

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb leo70nrw:

Das ist auch mein Eindruck, dass es Zusammenhänge gibt, zwischen Missbrauchserlebnissen und sexuellen Vorlieben. (Natürlich gilt auch das wieder nicht für alle. Und nicht jede(r), der / die auf BDSM steht wurde missbraucht.)...

Nicht falsch verstehen. Nicht jeder, der BDSM lebt oder betreibt, hat psychische Probleme. Es gibt Menschen, welche Extreme suchen, um etwas zu fühlen.

Geschrieben
vor 45 Minuten, schrieb sexy_aischa:

Du scheinst das Wesen von Masochisten nicht zu begreifen.

Wir wollen gefälligst gegen unseren Willen...

Wenn mein Sad. mir sagt:"Wenn du mir in den Aschenbecher spuckst, kriegst du 30 Petschenhiebe" und ich dem dann provozierend in den Ascher spucke, dann bekomme ich die 30 Hiebe auch. Selbst dann, wenn ich bereits nach dem 2. Hieb darum bitte aufzuhören.

Und da ist der Unterschied:

 

Der Dom hört sofort auf.

Der Sadist macht weiter bis die 30 voll sind.

Hätte ich mir ja vorher überlegen können ob ich ihn provoziere oder es lieber sein lasse.

Und als Masochistin finde ich das vollkommen in Ordnung.

 

Deswegen sage ich auch immer, dass SM mit "Bdsm" überhaupt nichts zu tun hat.

Dann bin ich ein Sadist weil ich auch nicht aufhören würde... Aber wenn ich weiß das sie absolut auf Schläge steht würde die Strafe anders aussehen... 

Geschrieben
vor 10 Minuten, schrieb Pastor2710:

Dann bin ich ein Sadist weil ich auch nicht aufhören würde...

Psssst, nich so laut. Das hören die hier nich so gerne *flüster

 

vor 10 Minuten, schrieb Pastor2710:

Aber wenn ich weiß das sie absolut auf Schläge steht würde die Strafe anders aussehen... 

Wir verstehen uns :D

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb sexy_aischa:

Psssst, nich so laut. Das hören die hier nich so gerne *flüster

Wir verstehen uns :D

Pssssccchhht.... Geennau... 

Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb Nitrobär:

Auch ein Sadist kann sich und seine Handlungen kontrollieren , kann er Das nicht mehr ist er eben nicht nur Sadist . 

auch dieser sadist war sehr kontrolliert bei dem was er da tat, nämlich mit diesem schmerzenden punkt im selbstwert, also mit dem selbstwert ansich zu spielen. tabu hin oder her, ich hab's ohne Schaden überlebt, weil sein bestreben nicht war mich kaputt zu machen. was bei deinem einseitigen blick nämlich fehlt ist, das so ein sadist aus mehr besteht als nur aus seinem sadismus. ob es ihm immer eine freude ist, jemanden quälen zu müssen, um an seine lust zu kommen ... ich weiß es nicht. aber er hat immer viel dafür getan, das ich nach einem kontrollierten absturz (die kontrolle hatte er, ich beim fallen nicht mehr), wieder auf die beine kam. auch sadisten sind nicht so blöde und machen ihr spielzeug kaputt. aber es ist ein destruktives spiel, da gebe ich dir recht, nur die anmaßende verurteilung deinerseits über etwas, was nicht deins ist, die stösst mir und meinem selbstwert auf, auch wenn ich seit dieser erfahrung sicher darüber bin, das ich nicht zu diesem extrem gehöre. 

und ja, ich vertrete auch die theorie, das menschen die das extreme über schmerz, erniedrigung und all die anderen unangenehmen sachen suchen, um lust zu empfinden, in der grundbildung ihres selbstwerts einen massiven schaden erlitten haben. nur halte ich  diese menschen nicht für schwach oder gar lebensunfähig, als das man sie vor sich selbst oder der gesellschaft schützen müsste. ganz im gegenteil, wie hier deutlich bei deiner verurteilung sichtbar wird, und ich rede hier nicht von denen, die du da vor augen hast, sondern über die, die sich ihren geistern als der vergangenheit schon längst gestellt haben und deshalb beim sm gelandet sind.

ich hab hier in diesem fred was von dir geliket. ich bin mir allerdings nicht sicher, ob du weiß,  was du da geschrieben hast bzw ob du es selber verstanden hast.

Geschrieben

@glaubensfrage

Ich habe keinerlei einseitigen Blick auf Sadisten ,  wie Du darauf kommst und auch auf Vorverurteilungen entzieht sich allerdings meinem Verständnis .

Ich sehe grundsätzlich erst mal niemand in einer Opfer- oder Täterrolle , aber es gibt eben klar auch Menschen die entweder andere der sich gefährden und zwar in einem Maße das ich nicht mehr toleriere .

Die These das submissive Menschen grundsätzlich solche Schäden davon getragen haben und deshalb so geworden sind teile ich klar nicht .

Natürlich gibt es solche Menschen und eben auch Menschen die aufgrund solcher Erfahrungen zum Täter werden , schon allein Das zeigt , zumindest mir , das der weitere Weg den eine solche Person nimmt eben nicht vorgezeichnet ist . 

Geschrieben
vor 15 Stunden, schrieb Nitrobär:

Ich habe keinerlei einseitigen Blick auf Sadisten ,  wie Du darauf kommst und auch auf Vorverurteilungen entzieht sich allerdings meinem Verständnis .

weil du flux und aus der ferne diagnosen und somit dein urteil fällst. und natürlich deine ablehnende haltung. 

 

vor 15 Stunden, schrieb Nitrobär:

Die These das submissive Menschen grundsätzlich solche Schäden davon getragen haben und deshalb so geworden sind teile ich klar nicht .

so geworden? wie sind die denn so? also die mit sexueller perversion?

 

Geschrieben

@glaubensfrage

Wen habe ich ich verurteilt ? 

Und Nein es steht  exakt da im Zitat eben ihre Submissivität .

Deine " Interpretationen " sind für mich klar nicht nachvollziehbar und auch durch meine posts in keiner Weise begründbar . 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden, schrieb Nitrobär:

Wen habe ich ich verurteilt ? 

naja, den sadisten in meiner geschichte (die wesentlich komplexer ist als ich hier vermag darzustellen)  hast du zb soziopathie diagnostiziert. das ist doch ein urteil, oder lieg ich da falsch oder empfinde ich das nur so? kann sein. 

trotzdem würde ich gern wissen was du mit 'so geworden' meinst? das du mich nicht nachvollziehen kannst könnte nämlich daran liegen, das wir von zwei unterschiedlichen neigungen reden, so mein verdacht. achje, verständigung iss aber auch gar nicht so einfach ....

bearbeitet von glaubensfrage
Geschrieben (bearbeitet)

Jetzt hab ich alles gelesen und viele Beiträge entdeckt, auf die ich nochmal eingehen möchte. Also der Reihe nach:

 

Am 31.12.2018 at 12:16, schrieb leo70nrw:

Das ist auch mein Eindruck, dass es Zusammenhänge gibt, zwischen Missbrauchserlebnissen und sexuellen Vorlieben. (Natürlich gilt auch das wieder nicht für alle. Und nicht jede(r), der / die auf BDSM steht wurde missbraucht.)

Ich frage mich, was die psychologischen Mechanismen sind, die dahinter stehen. Ist das eine Art Wiederholungszwang? Ein (unbewusster) Versuch, die vergangenen Erlebnisse zu verarbeiten? Oder nachträglich zu "korrigieren"?

Und ist das ein zulässiger, sinnvoller, konstruktiver Umgang mit den Missbrauchserlebnissen? Oder etwas destruktives, was die eigene Entwicklung hemmt?

Ich hatte mehrmals die Situation, dass meine Partnerin bei (von ihr gewollten) Überwältigungsspielen in eine Art Starre verfallen ist, Berührungen nicht mehr ertragen hat, nicht mehr sprechen konnte usw. Ich denke, dass das Flashbacks waren. Natürlich habe ich dann sofort abgebrochen. Anfangs wollte ich sie noch in den Arm nehmen, trösten, aber das konnte sie in der Situation auch nicht ertragen. Sie hat sich dann irgendwo verkrochen und ich habe sie in Ruhe gelassen, bis sie von sich aus wieder zu mir gekommen ist.

Da habe ich mich dann natürlich auch gefragt, wie ich mich in so einer Situation verantwortungsvoll verhalten kann. Das war schwierig für mich, vor allem auch deswegen, weil man mit ihr nicht darüber sprechen konnte.

 

Dieser Beitrag ist genial! Du hast eine gute Beobachtungsgabe. Antworten finden sich ggf. im Text.

O.K. meine Erfahrungen:

Ein bisschen masochistisch war ich schon immer. Auch als Kind schon. Also wirklich als Kind schon. Da wollte ich gerne mal übers Knie gelegt werden. Lange, lange, lange bevor ich wußte, dass sowas BDSM sein könnte und lange, lange bevor ich überhaupt sexuelle Erfahrungen hatte. Wobei Missbrauch bei mir in sehr jungen Jahren nicht ganz ausgeschlossen oder gar recht wahrscheinlich ist. Im Rückblick zeigte ich genug Sypmtome dafür.

Missbrauch (so heißt das nur bei Kindern) bzw. sexuelle Belästigung (bei Erwachsenen) oder gar Vergewalitigung führt zu unerwünschten Lernerfahrungen. Die manchmal so "strange" (das Wort sagt es am Besten) sind, dass man sich die Folgen gar nicht vorstellen kann. Wir Menschen verknüpfen manche Dinge manchmal so dermaßen falsch und kommen da nicht mehr raus. Viele Gedanken/Gefühle/Reaktionen sind ja auch nur automatisiert. Völlig falsch, aber automatisiert.

Bei mir ging es eher darum, dass ich sexuelle verfügbar sein muss, um überhaupt liebenswert zu sein. Das alleine spricht schon für Missbrauch in der frühen Kindheit (unter 6), aber ich erinner mich an nichts. Das kam mal in einer Hypnose raus, aber ich bin nicht sicher ob es wirklich stimmt. Also ignoriere ich das mal.

Die erste sexuelle Belästigung war mir 18. Da war ich auch noch völlig unerfahren. Völlig naiv. 3 Kerle. Da habe ich sehr, sehr oft nein gesagt, versucht die Hände wegzuschieben, aber bei 6 Händen nicht einfach. Irgendwann hab ich mich ergeben und geheult. Da haben sie aufgehört. Daraus habe ich "gelernt", dass nein sagen eh nichts bringt. Sich ergeben und dann ist es schneller vorbei. Zunächst habe ich das eh verdrängt. Das kam ein paar Jahre später wieder hoch. Ab da hatte ich Panikattacken beim Sex. Das ist das was Du beschreibst. Mittentdrin, bin ich in Tränen ausgebrochen, hab gezittert, war nicht ansprechbar, wollte nur noch weg.

Ich hatte NIE Spaß daran. Also es war nie so schlimm, aber eher ein notwendiges Übel und ich hatte auch sehr schnell raus, dass ich nur einen Orgasmus vorspielen muss und dann ist es schneller vorbei. Ich habe es ja freiwillig mitgemacht, weil ich gelernt hatte, dass es eben sein muss. Ich wollte ja geliebt werden.  Ein Ex-Freund (ich war 21)  reagiert auf meine Verweigerung mit "ich bin ein Mann, ich hab Bedürfnisse". Also hab ich es trotzdem mitgemacht. Und ich lag auch da heulend unter ihm. Wirklich heulend, tränenüberstömt. Er hat nicht aufgehört. Ich habe aber auch nicht nein gesagt. Das hatte ich ja verlernt.

 

Dann hatte ich ne Weile gar keine Männer mehr (stattdessen lesbische Beziehungen) und später, mit etwa 27 eine "Affäre". Es war Liebe, beidseitig. Im Nachhinein (mit meinem jetzigen Wissen) würde ich sagen, dass er ein verdammt guter dominanter Mann war. Wusste ich damals natürlich auch nicht. Aus Beziehungen kannte ich: "Ich bin ein Mann, ich hab Bedürfnisse" - "Ich liebe Dich, also musst Du". Ich wollte aber nicht mehr müssen. Darum war es "nur" eine Affäre. Oder in poppendeutsch eine F+.

 

Er kannte natürlich die Geschichte. Und er war toll. Sobald ich in den Gedanken abgedriftet bin hat er alles gestoppt. Ich denke schon, dass man das merken kann. Dann haben wir eine geraucht, gekuschelt, geredet. Er hat es nie kritisch werden lassen. Und natürlich habe ich dann irgendwann vertraut. Ich lernte mich mehr und mehr fallen zu lassen und hatte hinterher auch richtig viel Spaß beim Sex. Auch beim Akt.

 

Das "nein - sagen" habe ich trotzdem nie gelernt. Er hat es ja immer gemerkt. So stelle ich mir auch einen guten Dom vor. Einen, der die Körpersprache lesen kann und der stoppt. Jemanden, dem ioch zu 100% vertrauen kann.

 

Dann gab es nochmal eine sexuelle Belästigung/Vergewalitigung. Danach hatte ich die Nase voll. Ich wollte NIE wieder. Und noch viel später bin ich dann hier bei poppen gelandet. Ich wollte so eine Affäre, wie die, ich damals mal hatte. Ich wollte wollte wieder üben und lernen. Damals war ich auch absolut orgasmusunfähig. Nicht mal mit mir ging noch irgendwas. Ich war notgeil und völlig verzweifelt. Ich wußte auch, dass ich nie eine Beziehung haben kann, wenn Sex nicht geht. X mal gegen meinen Willen (obwohl ich das dann freiwillig gemacht habe), und ich begann zu hassen. Es war also klar, dass ich lernen muss Spaß zu haben und dafür in erster Linie "nein" zu sagen! Nichts mitzumachen, was der Andere fordert. Es endet(e) immer im Hass!

 

War nicht einfach. Versuch und Irrtum. Gott, was hab ich in der Zeit geheult. Aber ich habe gelernt. Und wie ich gelernt habe! Das war Konfrontationstherapie. (Bestandteil der Verhaltenstherapie bei Ängsten/Phobien)

 

Dann wieder ewig Pause.  Ich lerne und lerne. Ich gehöre definitiv in Therapie. War ich auch ne Weile. Aber ich brauch ne gute Therapie. Ich hab selber viel zu viel Wissen, was mich aber auch immer wieder gerettet hat oder rettet.

 

So, weiter im Text. Irgendwann merkte ich, dass ich eindeutig immer devoter wurde. Also die Phantasien mehr in diese Richtung gingen, was ich eindeutig als "krank" empfand. Gerade bei meinen Erfahrungen. Da muss man hinschauen. Und dann habe ich gefragt, gelesen, gelernt und immer wieder kam "das muss so" - "das muss so" - "das gehört dazu" und bei ganz viele Dingen dachte ich mit "NEIN!" Mach ich nicht, will ich nicht.

 

Was ich wollte war eigentlich "nur" einen dominanten Mann, so wie der damals. Der auf mich geachtet hat. Der empathisch war, der mich dazu gebracht hat wieder Spaß zu haben. Meine Lust zu entdecken. Der mit mir geredet hat. Damals hab ich dann immer das Kamasutra vorher durchgewühlt und geschaut, was noch interessant sein kann und rumgespielt. Ich konnte ihn alles fragen, ihm alles sagen. Es war alles so normal und natürlich und einfach schön. Sowas wollte ich wieder. Gibt es aber leider so selten. Es muss ja auch passen.

 

Damals war ich schon eher devot. Ich habe immer mitgemacht. Immer. Und es ging mit immer schlecht danach.  Das habe ich abgelegt. Ich bin ne kleine "Zicke" oder ein "böses Mädchen". Ich kann auch mittendrin aufstehen und gehen. Ich habe aber immer die Kontrolle. JETZT habe ich immer die Kontrolle. Ich mache nur noch was ich will und lasse was ich nicht will. Mir der Andere völlig egal. Ich blase nicht, wenn ich das nicht will. Er muss entsprechend aber auch nichts. Ich kann es mir auch demonstrativ neben ihm selber machen. Hab ich kein Problem mit.

 

Das "Problem" ist, dass ich einfach immer auf mich aufpasse. Ich habe gelernt, dass ich dies muss, weil es sonst eh niemand tut. Dadurch kann ich mich aber auch nie wirklich fallen lassen und mal aufhören zu denken. Was ich will, was ich voraussetze, ist, dass mir jemand Lust macht. Also 5, 10 oder 30 min einfach nur mal drum rum streichelt, während man einen Film guckt. Meine Beine mehr und mehr aufgehen (und ich kann fast noch Spagat), und er immer wieder sagt "nein", wenn ich anfange zu betteln. Er mich  "leiden" lässt. Er sich kontrolliert und nicht weiter geht! Solange bis ich einfach nicht mehr kann und fast alles tun würde. Weil ICH das will! Aber diese Selbstkontrolle hat kaum jemand. Im Gegenteil, da muss ich eher 50 Mal sagen "lass das!". Eigentlich müsste ich nach dem ersten mal schon gehen. Mach ich aber noch nicht. Dabei kenne ich mich eigentlich aus. Den Mann für das Fehlverhalten hinterher immer noch zu belohnen ist absolut falsch. In dem Punkt bin wohl eher ich wieder die dominantere. "Oh, Du hast das falsch gemacht?" - "Gut, gibt es halt keinen Sex" ;) Ich "brauch" ihn ja auch nicht. Weder den Mann noch den Sex. Dann mache ich es mir halt nochmal gemütlich selber und dann schlafe ich. Passt schon. Irgendwann wird er ja lernen, oder? Nur leider sind es mir die Männer nicht mehr wert genug, um es nochmal zu versuchen.

Zitat: " Da habe ich mich dann natürlich auch gefragt, wie ich mich in so einer Situation verantwortungsvoll verhalten kann. Das war schwierig für mich, vor allem auch deswegen, weil man mit ihr nicht darüber sprechen konnte"

Nun zu Deinem Text nochmal. Anhand meiner Erfahrungen würde ich sagen, sowas eben nicht zu machen! Sofort zu stoppen, wenn sie "komisch" wird. Es einfach nie soweit kommen lassen, dass es schwierig wird.

 

Ich habe keine Flashbacks und keine Panikattacken mehr. Ich mag Sex mittlerweile sogar und ich kann "nein" sagen und mich durchsetzen. Da fehlt noch ein bisschen was, aber es wird. Ich habe verdammt viel gelernt. Ich achte aber auch sehr auf mich und da ist das Problem mit der devotion (englisch = Hingabe!)  . Klar gibt es Dinge, die ich total gerne mal erleben möchte.

Aber ich habe noch keinen Passenden gefunden. Die Empathie und die Rücksicht spielt für MICH nämlich eine sehr große Rolle. Er muss machen, dass ich ihm vertraue. Das ist seine Aufgabe, nicht meine. Das muss er mir zeigen!

Ich hatte Einen. Eine F+, leider nur knapp 3 Wochen (aber mit 3x die Woche), bis er eine Beziehung einging und somit nicht mehr wollte. Das war auch ein Schlag. Er war echt toll. Wir waren noch bei den vertrauensbildenden Maßnahmen.

(ich könnte zwar noch viel mehr schreiben, aber ich hör mal auf)

 

 

 

Am 31.12.2018 at 10:08, schrieb Christian_DD:

Also wenn man sich hier mal ein paar Kommentare durch liest...kann man echt nur mit dem Kopf schütteln 🤦‍♂️

Eine SUB ohne Gewissen Selbstwertgefühl geht nicht!!! Und ein DOM der so eine SUB annimmt, sich wünscht oder wie auch immer hat, hat keine Ahnung von dem was er tut! Bzw ist sich nicht einmal ansatzweise bewusst was er da mit ihr anrichten kann (zum negativen). 

Man(n) der DOM sein möchte sollte sich schon im Vorfeld damit etwas genauer beschäftigen...denn die Psyche der SUB spielt dabei eine verdammt wichtige Rolle! Und da man als DOM auch eine gewisse Verantwortung seiner SUB gegenüber hat, sollte man also von einer ohne oder mit mangelndem Selbwertgefühl die Finger lassen, und diese abweisen!

Den Beitrag finde ich auch sehr interessant Es kommt ja darauf an, wie man damit umgeht. Dominanz ist ja nichts schlechtes. Es wird nur oft destruktiv verwendet. Dann ist der Mensch für mich aber nicht dominant. Dominanz beinhalt ür mich zwingend auch die Empathie, die Rücksicht und jemanden zu fördern anstatt ihn zu erniedrigen. Damit bin ich vermutlich fernab vom BDSM, weil ja immer die "Erniedrigung" im Vordergrung steht. (manchmal auch im Fordergrund - Wortspiel- )

Der dominante Part hat die Kontrolle, übernimmt die Kontrolle und vor allem auch eine Verantwortung. Das geht auch auf "gute" Art und Weise. Ich esse z.B. zu wenig und zu selten. Da könnte man auch drauf eingehen und mich "zwingen" anständig zu essen. Das wäre mal ne gute Art. Ich würde mich natürlich wehren und vermutlich gäbe es ne Weile keinen Sex, weil ich mich ja wehre. Aber das wäre mal ne "gute" Art. Was bringt es mir neben dem "herr" und "meister" zu knien. Schlecht Art. Für mich völlig unpassend. Würde ich auch nie machen. Na ja, nie, wer weiß. Sagen wir zu 95,75% nicht. Kommt drauf an was ich dafür kriege ;)

 

Ich würde nicht sagen, dass man jemanden abweisen sollte. Es geht alles auch auf "gute" Art. "Gut" = förderlich. Bei jemandem der brav alles mitmacht um geliebt zu werden ist es aber sicher nicht förderlich. Aber man auch Menschen ohne Selbstwertgefühl helfen. Das machen Doms, die sich damit beschäftigen und förderlich sein wollen sich sehr viel besser als "Arschlöcher", die die Frau nur mal eben ficken wollen.

Es ist sehr hilfreich sich mit dem anderen Menschen zu beschäftigen und zu hinterfragen. Es kann nicht immer passen. Ist es nicht für beide gut, dann sollte man es lassen. Egal worum es da geht.

Ja, ich weiß, es gibt auch Vorlieben, die sehr krass sind und dafür gibt es Abnehmer. Es ist aber netter dem Anderen nichts vorzuspielen und dem Anderen die Wahl zu lassen.

 

 

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Wortwahl geändert
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb böses_Mädchen781:

Missbrauch (so heißt das nur bei Kindern) bzw. sexuelle Belästigung (bei Erwachsenen) oder gar Vergewalitigung führt zu unerwünschten Lernerfahrungen. Die manchmal so "strange" (das Wort sagt es am Besten) sind, dass man sich die Folgen gar nicht vorstellen kann. Wir Menschen verknüpfen manche Dinge manchmal so dermaßen falsch und kommen da nicht mehr raus. Viele Gedanken/Gefühle/Reaktionen sind ja auch nur automatisiert. Völlig falsch, aber automatisiert.

missbrauch/miss_handlung gibt es auch ausserhalb eines sexuellen zusammenhangs und mensch verknüpft sich dennoch mit der eigenen sexuallität. nur mal so anmerk. nicht das der eindruck entsteht, alle strangen sind sexuell missbraucht worden. fänd ich fatal. und ob es ein 'falsches' verknüpfen ist, aus dem man raus müsste, weil man dann 'richtig' wäre ... hm, ansichtssache. 

wie gesagt, möchte ich nur anmerken, nicht drüber diskutieren.

Geschrieben
Gerade eben, schrieb glaubensfrage:

missbrauch/miss_handlung gibt es auch ausserhalb eines sexuellen zusammenhangs und mensch verknüpft sich dennoch mit der eigenen sexuallität. nur mal so anmerk. nicht das der eindruck entsteht, alle strangen sind sexuell missbraucht worden. fänd ich fatal. und ob es ein 'falsches' verknüpfen ist, aus dem man raus müsste, weil man dann 'richtig' wäre ... hm, ansichtssache. 

wie gesagt, möchte ich nur anmerken, nicht drüber diskutieren.

Das hab ich doch gar nicht so gesagt. Es ist aber auch schwer immer alle Ausnahmen erstens mitzubedenken und zweitens mitzuerwähnen. Ich find das zu schwierig

Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten, schrieb böses_Mädchen781:

Das hab ich doch gar nicht so gesagt.

du hast in deinem text aber nur das herausgearbeitet. wie gesagt, wollte ich nur anmerken, weil es mir wichtig ist. tut mir leid, falls du dich angegriffen bzw öffentlich belehrt fühlst. war nicht meine absicht.

davon ab gibt es auch miss_handlungen, die von denjenigen,  die sie am kinde verübt haben, das gar nicht beabsichtigt haben bzw sich der gewalt dahinter gar nicht bewusst sind/waren. der klassenarsch zb, der immer gehänselt bzw gemoppt wurde,  kann aus der erlebten gewalt/erniedrigung eine sexuelle perversion basteln/verknüpfen und die im sm einvernehmlich ausleben. fühlt man sich als täter dafür verantwortlich? nur mal so als beispiel. gibt dutzend anderer möglichkeiten, auch in familiären nahbereich.

bearbeitet von glaubensfrage
Beispiel beigefügt
Geschrieben (bearbeitet)

Eigentlich sollte Masochistin dass so machen:

"He, Du da, herkommen! Du nehmen Stock, mir hauen Arsch blau, dann Du mich hart ficken! Dann Du gehen! Comprende?" :sweat_smile:

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Schmeili einfügt, wel sonst rabääh
Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb sexy_aischa:

Eigentlich sollte Masochistin dass so machen:

"He, Du da, herkommen! Du nehmen Stock, mir hauen Arsch blau, dann Du mich hart ficken! Dann Du gehen! Comprende?" :sweat_smile:

Und dann sagte der Sadist.... Nöp 😇

Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb Pastor2710:

Und dann sagte der Sadist.... Nöp 😇

Zähneknirschend auf die Knie geh...

"Bitte, Herr" *powackel

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