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Offene Beziehung = Beziehung ohne Liebe ?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich finde, daß eine offene Beziehung durchaus funktionieren kann und in vielen Fällen wesentlich liebevoller und näher ist, als daß was viele Paare (meine Ehe eingeschlossen) eigentlich leben.

Was ist großherziger und stärker, als meiner Partnerin die Freiheit zu lassen, ihre Sexualität auszuleben, wenn ich ihr nicht das geben kann, was sie gerade braucht? Welches Vertrauen auf verantwortungsbewusstes Handeln (z.B. Gebrauch von Kondomen) lege ich damit in die Hände meiner Partnerin?

Eine offene Beziehung lebt von Ehrlichkeit, Respekt und Wahrhaftigkeit.
Leider haben nur wenige Menschen die Stärke, daß auch zu leben.

Es heißt ja auch nicht, daß einem der Partner egal ist. Ich denke, daß dabei relativ häufig Verletztheiten und Eifersucht auftritt. Aber - und das halte ich für entscheidend - es ist nichts heimlich und verlogen. Man hat immer eine Wahl, vor dem Partner mit seiner Verletztheit aufzutauchen und es zu regeln.


Geschrieben

Ist es nicht schwierig auch ganz offen und ehrlich die passenden
"Mitspieler" zu finden ??


Geschrieben

Niemand sagt, daß eine Offene Beziehung das einfachere Modell ist.


Geschrieben (bearbeitet)

Doch - es ist schwierig, die passenden Partner zu finden! Möglicherweise könnten aber sehr viel mehr Menschen damit umgehen, wenn nicht die meisten Menschen zu feige wären, das Thema offen zu besprechen. Da herrschen auf beiden Seiten große Verlustängste. Der Eine wagt nicht, den Wunsch nach erlaubtem Fremdgehen anzusprechen, weil er fürchtet, der Partner würde es nicht verkraften oder in Zukunft ständig misstrauisch sein. Der Andere traut sich nicht, den geliebten Partner zu teilen, weil er Angst hat, verlassen zu werden... oder möglicherweise auch nur Angt vor dem Vergleich hat.

Laut meiner Erfahrung ist das aber meist völlig unbegründet. Gerade Männer wissen meist ihr "geordnetes Zuhause" sehr zu schätzen. Was sagte mal ein Liebhaber zu mir: "Ich genieße wirklich jeden Augenblick mit dir - aber im Alltag kämen wir wohl gar nicht miteinander klar!"


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben

Für den, der zurück in seine "geordnet" Beziehung geht, mag
es einfach sein, was passiert, wenn die 3. Person "mehr" will als nur der Bettgefährte zu sein ?


Geschrieben (bearbeitet)

Wir haben uns schon mit vielen Paaren getroffen und sind in Clubs gewesen. 9 von 10 Herren jammern das ihre "Olle" nur mitgeht, weil er das will.
Vorschläge sich mal alleine zu treffen kommen regelm.
Die Frauen machen eher einen gezwungenen Eindruck und verstecken sich am Büffet.

Diesen Freiraum geben und das ganze gelabere um Toleranz hat doch nur eine Alibi - Funktion.

Ist genauso wie der Lude seiner Hure den Kuss beim Freier verbietet.... haha

Meine Kumpels und auch Bekannte gehen alle fremd. Die ganze Beziehungs/Ehekiste ist doch gar nicht mehr zeitgemäß.


bearbeitet von kukibums
Geschrieben

was passiert, wenn die 3. Person "mehr" will als nur der Bettgefährte zu sein ?


Das kann immer passieren - aber die Gefahr ist doch eher kleiner als bei dieser ganzen heimlichen Fremdgängerei! Wenn mir ein Mann sagt, dass er eine offene Ehe führt und dass es so und so geregelt ist, dann geh ich davon aus, dass es sich um eine stabile Beziehung handelt, in die ich niemals eindringen würde. Viel gefährlicher sind doch all jene Konstellationen, wo einer seine Beziehung verschweigt oder vor der Affäre schlechtmacht, so dass sie denkt, er wolle eigentlich die Beziehung beenden.


Geschrieben (bearbeitet)

Da geb ich Dir Recht bei diesem "Modell" sollte immer Offenheit
vorausgesetzt werden für alle Beteiligten, damit jeder für sich entscheiden kann, ob er das so will


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Wir haben uns schon mit vielen Paaren getroffen und sind in Clubs gewesen. 9 von 10 Herren jammern das ihre "Olle" nur mitgeht, weil er das will.
Vorschläge sich mal alleine zu treffen kommen regelm.
Die Frauen machen eher einen gezwungenen Eindruck und verstecken sich am Büffet.

Diesen Freiraum geben und das ganze gelabere um Toleranz hat doch nur eine Alibi - Funktion...



so...jetzt meldet sich bonnie mal zu wort

ich hab jetzt schon seit 4 jahren swingerclub-erfahrungen sammeln können und konnte bisher das oben zitierte nicht feststellen. ich weiss ja nicht mit welchen paaren du dich triffst, aber ich hatte noch nie den eindruck dass die weibliche hälfte "gezwungen" wurde ihren mann zu begleiten oder dass sie sich hinter dem buffet versteckt haben. im gegenteil, meist haben sie beide ihren spass gehabt. klar, waren hier und da mal kleine eifersüchteleien, wenn einer von beiden zuviel bzw. zu intensiv geflirtet hat, aber meist waren sie sich schnell wieder grün...

bonnie


Geschrieben

klar, waren hier und da mal kleine eifersüchteleien,



Aha - selbsterklärend ohne Worte.


Geschrieben

also, wenn eine beziehung ein kleines gewitter nicht aushält, dann ist es wohl keine große liebe

bonnie


Geschrieben

Ich habe mich in letzter Zeit etwas vermehrt mit dem Thema Polyamory beschäftigt ("Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben").

Ich weiß, dass ist jetzt nicht dasselbe, nur die Eifersucht und der Umgang mit dieser wird in der Literatur zu dem Thema Polyamory gut diskutiert.

Ich kann mir zur Zeit keine offene Beziehung vorstellen, aber nur, weil mich die Eifersucht daran hindert. Hier ist zu hinterfragen, ob Eifersucht nicht ein angelerntes Verhalten unserer Kultur ist und ob es nicht Mittel und Wege gibt, mit diesem Gefühl umzugehen bzw. ob dieses Gefühl überhaupt berechtigt und sinnvoll ist.

Nur soviel zum Thema Umgang mit Eifersucht in polyamoren Beziehungen bei Wikipedia:

"Polyamore Menschen beschreiben Eifersucht oft als eine Mischung verschiedener Gefühle und Gedanken wie Wut, die Kontrolle über den Partner zu verlieren, Angst, seine Liebe zu verlieren, verlassen zu werden oder unwichtig zu werden, Scham über eine empfundene Abwertung, Trauer über verlorene Gewissheiten und ähnliches (siehe Anapol, 1997). Oft überlagern sich verschiedene Gefühle. Eifersucht gilt unter den die Polyamory praktizierenden Menschen zumeist weder als ein Zeichen von Liebe, noch als Betrug oder Charakterschwäche, wenn auch besitzergreifendes Verhalten von polyamoren Personen meist nicht toleriert wird. Idealerweise würde der Partner einer eifersüchtigen Person diese liebevoll, akzeptierend und begleitend behandeln, ähnlich wie jemand mit der Trauer eines Freundes umgeht, der eine nahestehende Person verloren hat, oder der Angst eines Kindes, welches sich nicht sofort traut, schwimmen zu lernen. Doch eine solche begleitende Haltung und Bereitschaft zur Begegnung mit intensiven Gefühlen muss selbst oft erst erlernt werden.[48]

Grundlegend für einen Umgang mit Eifersucht ist der Gedanke, dass jeder Mensch selber für seine eigenen Gefühle und Gedanken verantwortlich ist, wie auch für den Umgang mit seinen Erfahrungen und Konditionierungen, wie dies Marshall B. Rosenberg (2004) beschreibt. Zu trennen ist hier zwischen Wahrnehmung und Ausdruck von Eifersucht als Gefühl und eifersüchtigem Verhalten wie Vorwürfen oder dem Stellen von Ultimaten, welches sich schnell zerstörerisch auf die Beziehung auswirken kann. Ein Verschweigen von potenziell eifersuchtsauslösenden Situationen durch den Partner wäre nach gängigen polyamoren Konzepten dagegen grenzüberschreitend und längerfristig zerstörerisch für eine gute Beziehung. Andererseits liege es durchaus in der Hand des oder der Partner, bestimmte Auslöser zu vermeiden. Dies kann zum Beispiel den Umgang mit Gegenständen oder Ritualen bedeuten, die einen Symbolwert für Beständigkeit und Stellenwert der als „bedroht“ erlebten Beziehung haben.[49]

In der Praxis der Polyamory haben sich verschiedene Strategien zum Umgang mit Eifersucht entwickelt. Eine ist, die Angst oder Eifersucht auslösende Situation zu hinterfragen, sich konkrete Szenarien vorzustellen, und ihre Realität und Irrealität zu vergegenwärtigen. Da Eifersucht, wie alle Gefühle, auch eine positive Schutzfunktion haben kann und auf unerfüllte Bedürfnisse hinweist, kann es durchaus vorkommen, dass eifersüchtige Gefühle auf reale Schwierigkeiten in der Beziehung hinweisen, die mit dem Partner besprochen und geklärt werden sollten. Hier zeigt sich erneut die Wichtigkeit von guter Kommunikation und Ehrlichkeit, die den Aufbau eines dauerhaften Vertrauens in die Stabilität der Beziehung ermöglichen."


Geschrieben

ich weiß das es geht mit ner offenen beziehung,solang man nichts heimlich macht:-)

hab es einige jahre gehabt


Geschrieben

Ich möchte gern "Vom Umgang mit Eifersucht" von Timo Wendling empfehlen, der auch sonst zum Thema "Freie Liebe" viel richtiges zu sagen hat. Kleiner Teaser:

Wie kann mit Eifersucht umgegangen werden?

Ich habe hier bewußt nicht "gegen" geschrieben: Was können wir gegen die Eifersucht machen? Das Gefühl der Eifersucht können wir nicht einfach mit einem intellektuellen Gegenangriff auflösen: "Geh weg, du Ungeheuer, ich will dich nicht erleben, du machst mir das Leben so schwer!" Gegen Gefühle der Eifersucht anzukämpfen ist seelisch ungesund, die Seele wird sich wehren und 'mehr desselben' an Unlustgefühlen produzieren. Der Umgang mit der Eifersucht heißt: Um die Eifersucht herumgehen, sie von allen Seiten angucken, ihr zuhören, um nicht gelebt zu werden, sondern aktiv und bewußt zu leben - um nicht gegen die Eifersucht, sondern für sein Leben etwas machen zu können. Es geht also zunächst darum, mit der Eifersucht etwas anzufangen, aus der Eifersucht etwas zu machen. Dazu bedarf es eines aufgeklärten Verstandes, der um solche Dinge weiß. Aufklärung ist also angesagt!


Geschrieben

Ich hab hier irgendwo gelesen, dass man zu Beginn einer Partnerschaft checkt,b es sexuell passt.
Ähm..... bin ich die Einzige hier, die sich im Laufe der Jahre auch sexuell weiter entwickelt hat?
Hab gehört, kann vorkommen....

Sicher besteht immer mal die Gefahr, dass sich irgendeiner der Beteiligten verliebt...aber das kann auch im ganz "normalen" Leben passieren.

Ich persönlich (sie) ziehe die Variante des dauerhaften Freundes vor.... es ist irgendwie doch persönliche rund trotzdem interessant. Allerdings muss unser ER diesen Mann erst "erlauben", dann klappt das.

Und irgendwo kam mir hier unter die Augen, dass die gegebene Erlaubnis zum außerhalb Spass haben das Verlangen danach sogar reduziert.
Dem stimmen wir beide hier voll zu: seitdem wir das dürfen, haben wir kaum Lust drauf...


Geschrieben

wenn ich mir so einige profile anschaue und auch das in betracht ziehe was ich selbst erlebt habe, ist dies wohl ein akutes thema.ich denke die meisten geben es nur nicht offen zu!


Geschrieben

ich denke die meisten geben es nur nicht offen zu!



Gibt wer was nicht offen zu?


Clyde


Geschrieben

das der grossteil der menschen heute polygam veranlagt ist!


Geschrieben

War der Großteil der Menschen früher anders "veranlagt"?


Geschrieben

@ dolan: Korrektur: "...der Großteil der Lebewesen seit jeher polygam veranlagt ist..." müsste es heißen.
Das ist ein evolutionsbedingter, biochemischer Fakt. Ausnahmen wie Kondore bestätigen hier die Regel.

Obwohl, die flirten ja zumindest auch alle Jubeljahre mal fremd, bleiben sich aber lebenslang "treu"!


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