Jump to content

Sexueller Mißbrauch- Das Leben danach


Xenia24Xenia

Empfohlener Beitrag

Geschrieben


Ich kann nur von mir persönlich sprechen, aber ich möchte nicht, dass jeder es weiß. Ich möchte nicht, dass die Leute mich ansehen und in mir nur "das Opfer" sehen, bestenfalls. Es gibt nämlich auch noch die Leute, die sagen "selbst schuld", die, wenn man sich .



also ich kenn keinen der sagen würde selbst schuld

tja und diese Vorurteile die vieleicht noch von den Pascha Typen und prügelnden Männern geschaffen wurden sind genau das um die Frauen unterdrückt zu halten.

Soweit ist die Emanzipation noch nicht vorgedrungen denke ich.

Wenn ein Mann zusammengeschlagen würde , würde der den Täter gleich anzeigen oder die Polizei ermitteln

Da sagt auch keiner, selber schuld, warum haste dem auch so lange in die Augen geschaut.

Ich denke je länger man sich das über sich ergehen lässt desto schmerzhafter wird es später damit zu leben.

und letztendlich wenn jemand schlägt, denkt ne Frau tatsächlich, dass der irgendwann mal aufhören würde damit ?.
Wenn das Opfer das Kind ist, müsste es die Mutter irgendwie merken oder ?


Geschrieben

Du kannst eine Schlägerei nicht mit einer ***igung gleichsetzen. Das ist was ganz anderes.

Und sexueller Mißbrauch und Gewalt in der Familie ist nochmal was ganz anderes.

Glaubst Du, wenn es so einfach wäre, mal eben zur Polizei zur gehen, würde es so viele Frauenhäuser geben? Da stecken Dinge hinter, Gefühle, Emotionen, Geschichten, die nicht Betroffene noch nicht mal ansatzweise nachvollziehen können.
Das hat mit Emanzipation wenig zu tun...


Geschrieben


ich möchte mal zu diesem heiklen aber dennoch diskussionswürdigem thema beteiligen. und das als mann der selber nicht mißbraucht wurde und auch niemanden mißbraucht hat.

während meiner ersten ehe ist es leider passiert das meine nun ex-frau einer ***igung haarscharf entkommen ist. leider , weil es überhaupt passiert ist und glücklich darüber das der Täter nicht zum erfolg kam.
für meine ex-frau war es ein traumatisches erlebniss sowie auch für mich. meine ex-frau hat jegliche hilfestellungen nach dem erlebten abgelehnt und auch gespräche mit mir waren nicht möglich um das geschehene vielleicht ein wenig zu ver- und bearbeiten.
ich kam mir als mann absolut hilflos und machtlos vor das ich keine möglichkeit hatte ihr in irgendeiner weise zu helfen.

eine andere partnerin von mir ist als junges mädchen ***igt worden welches ich kurz nach unserem kennenlernen erfahren musst. ich schreibe "musste" weil ich genau da wieder diese hilflosigkeit verspürte die ich ich auch damals bei meiner ex-frau hatte , doch ich erkannte schnell das ( knapp 10 jahre nach ihrem schlimmen erlebnis ) sie schon wirklich gut einiges verarbeitet hat und mich bis zur trennung weiter mit einbezogen hat um erfolgreich und ohne ängste durchs leben zu gehen.

ich kann nur jeder frau der etwas derartiges wiederfährt raten , sprecht mit euren partnern darüber , lasst sie wissen was genau passiert ist , erklärt ihnen was ihr erwartet und sagt es wenn ihr nicht reden wollt. aber einfach garnicht darüber reden , denn mann vielleicht unwissend zu lassen ( selbst wenn es vor der beziehung war , jahre her ist ) kann ich für mich zumindest absolut nicht gut heißen.


Geschrieben

Meines Erachtens wurde die Gesellschaft aufgrund dessen, daß "Opfer" sich, warum auch immer und für mich unverständlich, selbst einen Großteil der Schuld zuweisen entsprechend geprägt.
Täter hingegen fühlen sich zu unrecht verurteilt und verbreiten das auch so.
Selbst wenn sie aufgrund einer Psychotherapie eine gewissen Grad der Einsicht erlangen, heißt das nicht, daß sie sich schuldig fühlen
Die Zeiten ändern sich und das muss sich dringend auch ändern, wie man deutlich sieht!

Also weiter so!


Geschrieben

Hallo,
Ich wollte mich auch mal wieder zu Wort melden.
Ich habe hier ein wichtiges Zitat aus einer PN, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

"bitte bleib damit am ball... klar sträuben sich einige, dieses thema hier zu "bearbeiten"... ich hab lang drauf gewartet, dass jemand dieses monster zur diskussion stellt...

ganz einfach weil ich niemandem hier zugetraut habe, dass er SO ehrlich zu sich und seinen mitmenschen ist... "

Ich denke, das diese Worte zeigen, das es schon lange an der Zeit war, dieses heikle Thema hier zu eröffnen.


@AlexundJo: Liebe Alex, ich danke dir ganz doll für deinen wirklich wichtigen Beitrag hier. Er hat mir gezeigt, das ich auf dem richtigen Weg bin. Ich habe mich auch in vielen Dingen wiedererkannt.
Ich bin auch ein Kontrollfreak. Ich hasse nichts so sehr, wie die Kontrolle zu verlieren. Allerdings hat es mir auch gezeigt, das ich nun mal nicht über alles Kontrolle habe und auch da einfach mal loslassen muss. Ich kann nur für mein eigenes Handeln verantwortlich sein.

Ich muss nun lang und zärtlich auch mal "in Schutz " nehmen.
Gewalt existiert in vielen Auswüchsen. Betroffene haben das Elend nicht für sich gepachtet.
Vieleicht meinen wir ja das selbe?

Zur Info: Sexueller Mißbrauch wird in den meisten Fällen durch Vertraute und Aufsichtspersonen verübt. Das Problem ist nicht nur die Gewalthandlung an sich, sondern die gesamte Verquickung. Die Methoden um das Opfer zum Schweigen zu bringen ebenso , wie das Verantwortlichmachen des Opfers für die Handlung des Täters.
Das weitaus größte Problem für die oder auch den Betroffenen, ist im anschliessenden Prozeß das Entwirren dieser Verquickung und das Erkennen, was der Täter da getan hat.

Auch ein misshandelter und mißbrauchter Mann geht nicht unbedingt leichtfertig zur Polizei. Er hat dieselben Verquickungen und Machtspielchen erlebt und muss genau denselben Prozeß durchmachen.

Zitat langund zärtlich:
"Ich denke je länger man sich das über sich ergehen lässt desto schmerzhafter wird es später damit zu leben.

und letztendlich wenn jemand schlägt, denkt ne Frau tatsächlich, dass der irgendwann mal aufhören würde damit ?.
Wenn das Opfer das Kind ist, müsste es die Mutter irgendwie merken oder ?"

Ja, du hast Recht, je länger, desto schmerzhafter. Ebenso aber auch bei einem einmaligen Erlebnis.
Die Schwere eines Traumas ist für jeden anders, ebenso wie die Auswirkungen.

zum Rest. Ich weiss, was ich als Mutter tun würde. Meine Mutter hat leider anders reagiert.
Ich denke schon, das meine Mutter gemerkt hat, was passiert, aber sie war einerseits nicht in der Lage, mich zu schützen und andererseits nicht in der Lage Konsequenzen zu ziehen. Also hat Sie lieber mich geopfert, um sich zu schützen. Auch Sie muss heute mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen leben.


Geschrieben

die gesamte Verquickung. Die Methoden um das Opfer zum Schweigen zu bringen ebenso , wie das Verantwortlichmachen des Opfers für die Handlung des Täters.
Das weitaus größte Problem für die oder auch den Betroffenen, ist im anschliessenden Prozeß das Entwirren dieser Verquickung und das Erkennen, was der Täter da getan hat.



aber dank moderner Technik, hat man es leichter zu beweisen.Ne Handy flatrate Telefon Bandgerät kostet nicht die Welt, passt überall rein.

Meist sind solche Prügelknaben eh nicht besonders intelligent denke ich.

vieleicht kommt hinzu, dass Frauen technisch etwas desintresiert sind, aber dank moderner Technik kann man die Gewaltausschreitungen auch aufnehmen.
mittlerweile werden die auch als Indiz angesehen.

Und man kann es ja auch etwas provuzieren.
Wenn die Frau sagt hol dein Bier selber, udn der Mann prügelt los, ist das eben ein Strafbestand.

selbst wenn der zu seinem Kind sagt geh in dein Zimmer und das Kind macht es nicht und der Vater prügelt los, kann das laut Gesetzt strafbar sein, wenn es zur Anklage kommt, genauso wie eine Lehrerin auch nicht das Kind schlagen darf.


Geschrieben

ich möchte noch mal anschließen zu dem was ich schon geschrieben habe....

eher um das leben danach denn danach fragt xenia ja auch ,
als ich vor ein paar jahren meinen mann kennengelernt habe, hatte ich mich dazu entschlossen ihm von diesem vorfall zu berichten, ich dachte mir irgendwann steckst du in einer situation, hast diese mega angst wieder und dieser mann weiß gar nicht warum ich jetzt so komisch reagiere. außerdem wollte ich ehrlich sein, weil mir gleich sehr viel an ihm gelegen hat und ich ihn halten wollte.
natürlich war er "geschockt" und natürlich kam auch von ihm ersteinmal diese reaktion die ich gar icht mag "mitleid" aber das legte sich ziemlich schnell . vielleicht hatte er viele fragen, vielleicht hätte er viel öfter fragen wollen ob alles ok ist mit mir (auch beim sex) aber er tat es nicht mehr und darüber war bzw bin ich sehr glücklich.
denn so bin ich ein "normaler" mensch. ich möchte keine extrawurst haben bzw nur die hälfte erleben wie es andere frauen vielleicht erleben. heute weiß ich, ich habe extrem schönen sex mit meinem mann und das auch nicht immer nur auf der blümchenebene und das finde ich prima, toll, was ich aber am allermeißten toll finde ist das ich nach dem sex NICHT denke , wow das hast du gut hinbekommen , oder ein glück ist es vorbei, sondern ich denke WOW war das klasse, schön, geil...
ich würde es heute auch immer noch nicht jedem erzählen weil die ansgt viel zu groß ist mein eigenständiges leben wieder zu verlieren.
nach dem riesen knall damals als ich wirklich soweit gewesen bin mein leben aufzugeben hatte ich lange zeit keinen kontakt mehr zu meinen eltern und meinen freundeskreis hab ich ganz aufgegeben. heute haben wir ein prima verhltnis aber auch nur weil sie mich nicht ständig betüddeln.
HEUTE kann ich sagen ich hab mein leben wieder , einen wundervollen mann einen süßen sohn und tolle freunde. ein lustiges leben ohne bedenken auch wenn ich noch angst im dunkeln hab und streit lieber aus dem weg gehe , ich kann sagen ich bin ein glücklicher mensch .....


Geschrieben

@xenia jetzt hast du mir vorweg gegriffen sonst hätte ich mein zitat jetzt noch hier eingestellt...

sexueller missbrauch ist für mich ein thema was ich nicht greifen kann... aber die angst, dass eines tages der flashback kommt und ich die realität kennenlerne jagd mich durch mein leben...

im endeffekt möchte ich nicht wissen womit meine 8 jahre gedächtnislücke gefüllt sind.. ich ahne vieles, habe bilder von denen ich nichts mehr wissen will... ich will JETZT leben... LEBEN!... nicht mich quälen ...

ich habe gern sex (mittlerweile nicht mehr in der rolle eines stücks fleisch sondern in der rolle einer geliebten und begehrenswerten frau)

bis hierhin war ein harter und verdammt langer weg...

ich hake ständig im realen leben - ich lasse mich nicht mehr verbiegen - ich hab es so oft mit mir machen lassen und es war nie zu meinem besten... ich will einfach ich sein dürfen und wer damit nicht klar kommt lässt es halt bitte bleiben...

meine familie hat bei schlägen leider immer zugesehen... zwar stand meine mutter weinend in der ecke und flehte aber sie war selbst zu schwach...

ich habe diese schläge einer mir mittlerweile wichtigen person verziehen... weil ich weiß dass dieser mann es NIE anders gelernt hat... er sah nicht ansatzweise eine andere lösung für seine wut und aggression...





wie oft begegne ich sexueller belästigung am tag!? ich hab in letzter zeit die augen und ohren dafür offen gehalten... und bin leider auf meiner arbeit nun recht oft darauf gestoßen... und es ärgert mich...

manchmal wär ich lieber ein starker mann oder eine große frau der niemand was tun kann... ganz einfach weil ich dann selbstbewusst wäre... nach außen bin ich das... nach innen sind da verletzungen die doch ab und an bluten...

wie dem begegnen!?

was macht ihr wenn ihr angemacht werdet!? wenn ihr verfolgt werdet!?


viele von euch werden genau jetzt merken dass sie sich noch nicht an die vorstellung dieser situation rangetraut haben - zu recht




übrigens finde ich es so bitter dass männer die ***igt oder sonstwie missbraucht wurden eben nicht zur polizei gehen - und das ist wieder ein bild unserer gesellschaft... stark sein zu müssen...



den beitrag mit den frauenhäusern klebe ich mir gedanklich ganz oben mit an den thread... und ich bin froh dass es ausreichend solche einrichtungen gibt!


ich bin konfus und aufgewühlt, deswegen ist das posting total durcheinander und unzusammenhängend... ich arbeite wohl dran



gruß

die kleine erbse


Geschrieben

@balou
Wie geht Ihr mit Betroffenen in eurem Umfeld um?
Wie gehen diese mit sich und Ihrem Leben um?



Hallo Xenia,

ich bin zum Glück nicht selbst betroffen, aber eine Freundin hat mir neulich das Geheimnis anvertraut, daß sie selbst als Kind Opfer wurde, was mich sehr überrascht hat. Sie studiert normal, hat normale Beziehungen zu Männern, einen Freund und nach eigener Aussage auch guten Sex. Andererseits war sie auch bis vor kurzem in einer Therapie, die wohl wenig hilfreich war. Von daher fällt es mir schwer zu sagen, wie sie wirklich damit umgeht.

Für mich stellt sich natürlich die Frage, wie ich zukünftig mit ihr umgehen soll, da ich diese Information einerseits nicht ignorieren kann und will, sie aber andererseits normal behandeln möchte.


Geschrieben

du willst wissen wie du mit ihr umgehen sollst!?



FRAG SIE!


bitte... nur sie kann dir sagen was sie sich von ihren mitmenschen wünscht... das kann keiner hier von uns..

gruß


die kleine erbse


Geschrieben

Liebe Leute,

ich freue mich sehr über mutige Frauen, die solche Themen in einem Forum zur Diskussion stellen. An Dich, Xenia: Danke für Deinen Mut und ich hoffe, Du hast ein paar Antworten bekommen. Dein Beitrag hat das Niveau einiger Menschen hier klar demaskiert, die mit ihren klugen Weisheiten kritisch daherreden, aber zu ihren beiträgen völlig unpassende Sprüche in Ihren Headern/Pseudonymen haben. Für mich hat der Beitrag hervorgebracht, das es doch einige Menschen hier gibt, die nicht nur Plattes von sich geben können.
Ich finde, du gehst einen guten Weg, kannst Dir die unterstützenden Beiträge herauspicken. Die, die das hier nicht diskutieren wollen, können es ja sein lassen.
Zum Thema: sexueller Missbrauch ist viel verbreiteter, als es nachprüfbar ist. Es betrifft ein Thema(Sexualität), das sehr zentral in unserem Leben steht, viel mit Macht, Zwanghaftigkeit und schlechter Kommunikation einhergeht. Da ist jemand, die offen dieses Thema diskutieren will und schon wird gefordert, das Thema wieder zu schliessen. Das sagt doch was, oder? Auch Menschen, die betrofffen sind möchten diesen Teil Ihres Lebens wieder normal empfinden/leben können und brauchen Unterstützung dafür. Ich habe viele Frauen und Männer kennengelernt, die mehr oder weniger missbraucht worden sind und habe viele gute Gespräche führen dürfen mit diesen Frauen und Männern und es hat mich sehr bereichert, an dem Mut und der Öffnung desjenigen teilhaben zu dürfen. Bitte gebt nicht auf, es gibt eine ganze Menge Menschen, die auf Eurer Seite sind um Euch als Gleichwertige wieder ins Boot zu helfen.
Zum Schluß noch eine Frage, an die, die das Thema geschlossen sehen wollen, wo in diesem Forum wird ein solches Niveau erreicht, wenn nicht bei solch einem Thema!


Geschrieben (bearbeitet)


Zum Schluß noch eine Frage, an die, die das Thema geschlossen sehen wollen, wo in diesem Forum wird ein solches Niveau erreicht, wenn nicht bei solch einem Thema!



es ist gut für die TE das es nicht abdriftet, in der veragngenheit.....wurden äquivalente theman anders gehandhabt und mussten geschlossen werden...wollen wir alle hoffen...betroffenen sowie co-betroffenen ..und auch user..die einen kennen,...das es so bleibt...es ändert trotzdem nix an meiner persönlichen meinung......die ich hier auch noch mal konkretisieren möchte: die TE kann die ratschläge etc. nicht für sich persönlich nehmen, denn aus sich selbst heraus..muss sie den weg nehmen, egal..wie andere denken oder fühlen..sie alleine muss sich wohlfühlen..und was- wäre-wenn- fragen.....kann man leider nicht im vorfeld für sie beantworten...sie wird ihren eignen weg finden müssen......so hart es klingt. das sie offen mit ihrer geschichte umgeht..ist ein anderes thema..denn schließlich....ist es kein makel, das es einem passiert ist, als das man dieses vor der welt verstecken müsste.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@ambipaar...

ratschläge zu geben - dazu hat hier keiner berechtigung - das ist wahr... und sie werden keinem weiterhelfen...

ABER

ich schreibe seit das thema offen ist mit der TE und ich merke wie gut es ist, im Kontakt zu sein

ich habe jetzt bemerkt, wie detailliert mein leben jetzt ist und wie ich einen konstruktiven umgang gefunden habe und vor allen dingen - wie dieser aussieht...

liebe grüße an alle - denn jeder hier hat eine meinung dazu - egal wie diese aussieht, jeder der eine hat, hat sich wohl mal mehr oder weniger damit beschäftigt - und das ist sinn der sache...


die kleine erbse


Geschrieben

Hallo Xenia
Habe mit Interesse eure Diskussion verfolgt.
Kann dir aber leider keine allzugoße Hoffnung machen.
Ich war fast zwanzig Jahre mit einer Überlebenden zusammen.
Ihre Körperlichen Symthome nach dem Missbrauch außer der Magersucht sind auch Münchhausen und Münchhausen Stellvertretersyndron.
Während der zwanzig Jahre habe ich unzählige Misbrauchsopfer und deren Angehörigen kennen gelernt und habe unzählige gespäche geführt.
Und bin auf grund dessen zu der Erkenntniss gekommen das es als angehöriger nahezu unmöglich ist zu helfen.
Irgendwann mußte ich die Reisleine ziehen weil es an meine eigene Gesundheit ging.
Seitdem bin ich so gemein es sich auch anhören mag endlich frei.
Nach heutiger Sicht würde ich jedem abraten auf eine Solche Beziehung einzugehen.
So hart es sich auch anhören mag Heilung gibt es in einem solchen falle in meinen Augen nicht.
Sicherlich gibt es nach guter Verarbeitung Zeiten in denen es besser wird aber Leider auch immer wieder Rückschläge.


Im umfeld übrigens wirdes bei den meisten relativ gut aufgenommen über solche Themen zu sprechen.
Wenn ich da an die Zeit vor zwanzig jahren denke da war es fast unmöglich über so etwas in der Öffentlichkeit zu reden.Heute ist das kein so großes Problem mehr.

An die User die meinen mich für meine Worte in der Luft zerreiße zu müssen.
Schreibt was Ihr wollt.
Ich weiß wovon ich rede und habe mir im Laufe der letzten beiden Jahzehnte weiß gott mehr als die meisten anderen hier mit dem Thema auseinandergesetzt.

Ansonsten wünsche ich dir alles gute.Versuche deinen Weg zu finden.
Aber wie gesagt hoffe nicht auf Heilung sonderen versuche mit dir im reinen zu kommen und weiterhin zu überleben.
Und denke bei jedem Rückschlag auch an deine Angehörigen die es auch nicht Leicht haben.

Falls du interesse an guten Behandlungszentren haben solltest schicke mir eine PN dann schicke ich dir gerne zwei Adressen zu.

Gruß der Herzog

P.S.Hoffendlich habe ich nicht zu sehr getiggert aber ich sage es lieber wie ich es denke auch wenn es Weh tun sollte.


Geschrieben (bearbeitet)

So wie ich rauslese schämen sich die betroffenen, dass sie missbraucht wurden und es ist ihnen peinlich, oder sie fühlen sich sogar Schuld, dass der das getan hat.
Wieso eigentlich.Das Opfer einer Gewalttat auch wenn es im Intimbereich ist, sollte doch nicht peinlich sein.

1. Peinlich finde ich, ist es wenn ein Mann in nem Park oder so die Hosen runterlässt und mit seinem Dödel spielt und abspritzt.

2. Aber wenn mich jemand bedrohen würde egal wie mit messer oder weil er mehr Muckis hat als ich und Prügel androht,
und sagt so mach die Hosen runter und spiel daran rum bis du abspritzt. Sowas ist doch nicht peinlich.

Man hat es ja nicht aus eigenem Wunsch getan.

Wenn ich nun auf der Polizeiwache sitzen würde, wäre es mir nur peinlich in Fall 1, wenn mich der Polizist fragt,
wieso haben sie das gemacht

Wenn ich sagen kann, der hat mich dazu gezwungen, wäre es mir nicht peinlich.
Und Schuldig, dass der mich bedroht hat würde ich mich auch nie fühlen.Schuld hat immer
der Täter.

Ansonsten wenn jemand etwas peinlich ist und man weis andre Leute wissen es, interpretiert man vermutlich auch
das verhalten anders, man sucht förmlich nach dingen, und will wissen ob der mich nun normal oder anders behandelt.
und genau das ist es was einem nerven kann.

In meinem Bekanntenkreis ist es üblich, wenn ein Mädel dazukommt, dass man eben dann aufhört
schweinische Witze zu machen. Man unterhält sich ganz anders wenn man nur unter Männern ist.
Das ist doch bei Frauen unter Frauen genauso denke ich. aber hier z.b hat eine das verhalten als gegen sie gerichtet empfunden.

Mal ne Situation die mir peinlichlkeistsgefühl auslöst.

Wenn ich in die Frauen Parfümerie als Mann gehe und Parfumproben teste(ich bin da immer der einzigste Mann)
, ist mir das peinlich.
Wenn dann ne Verkäuferin kommt, mich anlächelt und fragt kann ich ihnen helfen, sagt mir mein Gefühl die lacht mich aus und findet das
komisch.

Aber wie ich schon anfangs schrieb, man kann seine Gefühle mit dem Verstand kontrollieren.
Ich sage mir eben, woanders werde ich ja auch als von verkäuferinnen angelächelt, da ist mir das nicht peinlich.
Also ist es für mich eine Hirnfehllfunktion und das peinliche Gefühl bekomme ich durch den Verstand weg.

ansonsten, das man einem der einem Gewalt antut, in Schutz nehmen kann, der weis nicht anders mit Gewalt umzugehen,
kann ich auch nicht verstehen.

Ich habe mich auch schon mit Frauen die nicht ***igt wurden oder Schläger als Partner haben, drüber unterhalten, die konnten sich das auch nie
erklären, wie man so einem in Schutz nehmen kann und die Missbrauchte sich als schuldig sieht. Und eines sagten sie auch klar, schlagen lassen würden die sich vieleicht 1-2* , dann lieber Hartz4 bis sie nen neuen finden, wenn sie finanziel vom Mann abhängig waren.

Sie haben mir auch erzählt, es gibt männer die tatschen sie an, das mögen sie nicht und fühlen sich unwohl dabei.
zeigen es dem Mann, dass sie das nicht haben möchten durch zurücktreten oder so. Das haben die Männer dann begriffen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@ambipaar...

ratschläge zu geben - dazu hat hier keiner berechtigung - das ist wahr... und sie werden keinem weiterhelfen...

ABER

ich schreibe seit das thema offen ist mit der TE und ich merke wie gut es ist, im Kontakt zu sein






öhm mit ampi..kannsch leben..lol..aber mit ambi...nicht..

wenn du gelesen hast..habe ich ja meine ausführungen auch geteilt..in das..*lebe nach den ratschlägen von anderen*..und in *finde deinen weg, durch öffnung*..es sind auch zwei verschieden komplex zu betrachtene dinge......weil....zum schluß muß xenia immer alleine für sich entscheiden aus der situation heraus.

somit ist das *ich bin kein opfer, ich bin so normal wie ihr* ein guter weg, jedoch und da nehme ich mal an ohne zu wissen, wird sie keine direkte beantwortung auf ihre *was-wäre-wenn-fragen* als persönliches lebensmotto nehmen, sondern ihren eignen weg gehen, der oft anders sein wird, als sich die gesellschaft ihn sich wünscht. denn wir betroffenen wissen alle, das ein gro der gesellschaft noch immer nicht bereit ist, mit einem dann ganz normal unzugehen.


Geschrieben

Hallo Forum,
Mir ist bewusst, das dies ein ernstes Thema ist und das es vielleicht auf einer Sexseite eher am falschen Platz ist.
Trotzdem möchte ich hier mit euch über dieses Thema schreiben. Vorweg gesagt: Spam ist hier nicht erwünscht.

Ich wurde in meiner Kindheit sexuell mißbraucht. Ich habe es geschafft, das ganze zu überleben. Nun würde ich es gerne schaffen, wieder ein bißchen Lebensqualität aufzubauen.
Die Posttraumatische Belastungsstörung wurde vor 8 Jahren diagnostiziert und wird seitdem in einer Verhaltens/ Gesprächstherapie behandelt.
Gibt es hier noch andere Betroffene? Kennt ihr jemanden, dem dies passiert ist?
Was sind eure Erfahrungen im Umgang mit traumatisierten Personen? Gibt es gute Literatur zu dem Thema, die sich nicht ausschliesslich mit dem Mißbrauch, sondern eher mit der Zeit danach beschäftigt?
Ich weiß, das sind viele Fragen und wenig Antworten für den Leser. Zur Erklärung:
Ich habe wenig Lust, das ich heute als Opfer angesehen werde. Ich werde nie vergessen, was passiert ist und leben muss ich leider auch damit, aber ich will nicht mit dem alleinigen Stempel durchs Leben gehen.
Soviel nun erstmal von mir. Ich bin gespannt wohin sich dieses Thema mit eurer Hilfe entwickelt.
Liebe Grüsse
Xenia



Hallo Xenia, hallo Forum,

zu anfang sei mal gleich gesagt, dass dieses Thema auf p.de nicht totgeschwiegen wird und wurde.
Es gab schon viele Threads in denen zum Teil sehr gespalten und zum Teil sehr diskriminierend und angreifend geschrieben wurde.
In wie weit diese Threads noch existieren weiß ich nicht.

Um zu allererst zu Deinen Fragen zu kommen liebe Xenia....

Gibt es noch andere Betroffene hier? Ja! Viele, die ich kenne und unter anderem auch ich.

Auch kenne ich aus meinem Umkreis Betroffene.

Auf die Frage wie man mit Betroffenen umgeht gibt es keine pauschale Antwort.
Darin sehe ich auch die Gefahr hier im Forum. Hier wirst Du wenig Aussagen von Betroffenen bekommen. Ausserdem will jeder anders damit umgehen.
Der eine will es in die Welt raus schreien und rund um die Uhr bedauert werden.
Und andere wiederum wollen einfach ihre Ruhe.

Genau das ist es auch was es Aussenstehenenden so schwer macht mit Betroffenen umzugehen.

2 Postings haben mich hingegen schwer beeindruckt in diesem Thread. Sie sprechen Wahrheit und sind wie zu erwarten von Betroffenen selbst.
In den Postings finde ich mich zu 100% wieder.
Ich rede von dem Posting Nr.41 von AlexundJo und dem Posting 42 von Nicole72bi, die auch noch ein 2. Posting geschrieben hat.

Auch ich bin nach meinen Schlüsselerlebnissen zum Kontrollfreak geworden. Auch ich habe eine innere Mauer die ich nur einen voll durchdringen liess, nämlich meinen Mann an meiner Seite. (Den ich übrigens hier auf p.de kennen gelernt habe.)
Auch ich werde von meiner Umwelt als "starke Frau" bezeichnet und dafür bewundert.
Und auch Heulsusen sind mir ein Greuel.
Aber genau darin verbirgt sich das Geheimniss mancher Betroffener.
Man wirkt nach aussen unglaublich stark, man liefert keinen Grund bedauert zu werden, genau das was uns schwach und zerbrechlich machen würde.
Ewiges Mitleid und Bedauern anderer hilft uns nicht sondern macht uns kaputt, denn dadurch erleben wir es immer wieder neu.
Das trifft natürlich nicht auf alle Betroffene zu.

Zu dem Posting von Nicole...das zeigt mir wie richtig ich mich entschieden habe meiner Familie nichts zu sagen.
Ich war beim ersten Mal 7 und beim zweiten Mal 16 Jahre alt.
Gott weiß was passiert wäre hätte ich meinen Eltern davon erzählt.
Meist ist es nämlich das Geschehen nach einem sexuellem Missbrach der einen zu einem psychischen Wrack werden lässt.
Du läufst durch die Strassen und die Leute sehen dich an als hättest Du ein Schandmal auf der Stirn.
Sie wissen nicht was sie sagen sollen, sie wissen nicht was sie tun sollen.
Das ist wie wenn jemand gestorben ist.
Ratlosigkeit.

Ich kann nur für mich sprechen.
Ich war froh meine Ruhe zu haben, selbst daran zu arbeiten und zu verarbeiten und zu VERGESSEN!!!
Man mag es vielleicht kaum glauben, aber ja man denkt nicht 24 Stunden am Tag daran.

"Aber dürfen wir dann bitte ohne dass wir mit Samthandschuhen angefasst werden weiter leben? Denn genau solche Leute, die, die vorsichtig mit uns umgehen, das sind die Leute, die uns daran erinnern, das da mal was gewesen ist."

Diesen Absatz von Nicole kann ich unterschreiben.

Dir Xenia wünsche ich das Beste auf Deinen weiteren Weg.

LG Dragon


Geschrieben

@Herzogin

Lieber Herzog, zuerst einmal vielen Dank für deinen Beitrag.
Es ist schön, das du die Zeit gefunden hast, hier zu posten. Es hat mich betroffen gemacht, deine Worte zu lesen. Es hat mich allerdings nicht getriggert und verhilft mir zu mehr Klarheit. Aus deiner Sicht, ist es absolut richtig, zu sagen, das es keine Hoffnung gibt. Zum Glück, teile ich deine Ansicht nicht. Was ich damit sagen will?
Du hast geschrieben, das du fast 20 Jahre mit einer Überlebenden zusammen warst, der es verdammt schlecht ging und es wohl auch heute noch geht. Du hast in der Zeit eine Menge an Erfahrungen gemacht, gegen die ich nicht "anstinken" kann und will.
Für mich hört es sich so an, als wäre deine Betroffene sehr schwer an Ihrem Mißbrauch erkrankt und auch nicht in der Lage, ein einigermaßen normales Leben zu führen.
Münchhausen bedeutet ja auch, das sie sehr viel Zeit im Krankenhaus verbracht hat.

Ich versuche mal, meine Gedanken dazu zu äussern.
Ich habe vor 7 Jahren auf Anraten meiner The***utin eine 6wöchige Kur beantragt und auch begonnen. Die Klinik liegt in Bad Wildungen und ist wohl spezialisiert auf Posttraumatische Belastungsstörungen auch gerade mit dem Hintergrund "Sexueller Mißbrauch".
Ich habe dort Betroffene kennen gelernt, die nicht in der Lage waren, jemals auch nur die leiseste Hoffnung auf ein normales Leben zu entwickeln. Diese Menschen waren so kaputt, das sie den ganzen Tag auf der Station verbracht haben und auch teilweise darauf warteten, das sie einen Platz in einer geschlossenen Station bekommen. Sie waren nicht in der Lage, einen Schritt vor die Tür zu setzen.
Ich für mich, konnte diese Situation so nicht ertragen. Es hat mich fertig gemacht, zu sehen, das es in einigen Fällen keine Hoffnung mehr gibt. Das sie sich haben unterkriegen lassen.
Ich habe nach 5 Tagen die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen.

Die Personen, die ich hier mit diesemThread suche und weshalb ich gerade hier suche, bei Poppen.de, sind alle in der Lage ein "normales" Leben zu führen. Alle, die hier lesen, oder schreiben, sind an diesem Punkt der Heilung angekommen.
Vielleicht habe ich bei einigen nicht den richtigen Zeitpunkt erwischt. Um dich mit dem Thema zu beschäftigen, musst du einigermassen stabil sein.
Ich habe vor längerer Zeit mal in einem anderen Forum einen Thread zu diesem Thema gefunden, war aber damals nicht in der Lage mich gedanklich damit zu beschäftigen, weil es mich trigggerte und fertig machte.
Es war einfach der falsche Zeitpunkt.
Es hört sich für mich so an, als hättest du irgendwann (für dich berechtigterweise) die Hoffnung und den Glauben verloren. Es muss schlimm gewesen sein, sie loszulassen um dich zu schützen.
Schlimm, aber absolut notwendig, um dich nicht zu verlieren. Du konntest aus deinen Erfahrungen heraus nichts anders machen.
Daher akzeptiere ich auch das was du schreibst.
Ich habe andere Erfahrungen gemacht.
Ich habe Hofffnung.
Es ist als Angehöriger möglich zu helfen. Auch du hast ihr geholfen, soweit es dir möglich war.
Jedem anzuraten, eine solche Beziehung einzugehen, würde bedeuten, alles pauschal über einen Kamm zu scheren.
Ich denke eher, das man das individuell entscheiden muss.
Es gibt Betroffene, die nicht in der Lage sind, eine Beziehung einzugehen. Es gibt aber auch Betroffene, die sehr wohl dazu in der Lage sind.
Du hast geschrieben:


"So hart es sich auch anhören mag Heilung gibt es in einem solchen falle in meinen Augen nicht.
Sicherlich gibt es nach guter Verarbeitung Zeiten in denen es besser wird aber Leider auch immer wieder Rückschläge."

Ich benutze deshalb das Wort Heilung, weil es für mich die Hoffnung enthält, das ich irgendwann in der Lage sein werde, alles was passiert ist, ohne wenn und aber zu akzeptieren.
Die Erfahrungen haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Eine Starke Persönlichkeit mit einer irrsinnigen inneren Kraft und einer großen Lebensbejahenden Seite.
Ich lasse mich nicht unterkriegen und ich werde es schaffen.
Rückschläge: Sicherlich gibt es Zeiten, wo ich mich nicht so gut fühle und unter dem Erlebten leide. Aber ich habe die Situation an sich überstanden, ich werde auch die Heilung überstehen.
Ich glaube nicht, das dich hier irgendwer in der Luft zerreissen wird. Du hast dich so intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt, wie kaum ein anderer hier im Thread. Ich möchte, das du dich weiter einbringst, wenn es dir möglich ist.
Ich danke dir für deine guten Wünsche. Ich werde meinen Weg finden und jeder einzelne, der hier geschrieben hat, hat mich ein kleines bischen weiter gebracht auf diesem Weg.
Ich werde mich zu gegebener Zeit an deine Worte erinnern und auch an meine Angehörigen denken.

Was deine Worte zum Umfeld angehen: Es ist heute zumindest möglich, in der Öffentlichkeit darüber zu reden, auch wenn das Thema erstmal instinktiv Abwehr und Bauchschmerzen auslöst. Für die heutigen Betroffenen, wird es dadurch sicherlich leichter, die Hilfe zu bekommen, die sie brauchen.
Also, Vielen Dank für deinen Beitrag.
Liebe Grüsse
Xenia


Was die anderen Beiträge angeht, ich sammele mich nochmal und schreibe auch da noch was zu. Vielen herzlichen Dank an euch alle!


Geschrieben

ich wollte hier eigentlich nicht mehr posten, verfolge den thread aber mit interesse und möchte nur kurz folgendes sagen:

heilung ist möglich!

die folgen sexueller gewalt haben ja mit verschiedenen faktoren zu tun ( beginn der sexuellen gewalt, häufigkeit, nähe des täters ( vater/nachbar/lehrer etc etc etc , unterstützung durch bezugspersonen usw. )

wobei auch dies zwar wissenschaftlich nachgewiesen und in statistiken zu finden ist, es aber letztlich jede seele anders verarbeitet....andere coping-strategien entwickelt.

sehr interessant in diesem zusammenhang die resilienz-forschung, die in den USA große fortschritte macht.
also die beschäftigung damit, warum einige menschen sehr wohl dazu in der lage sind, ein trauma zu verarbeiten, andere mit quasi gleichen vorbedingungen und erfahrungen eben nicht.

heil-ung....wer ist schon ganz heil?

ich möchte kein leid abwerten, beschäftige mich wie gesagt seit 2 jahrzehnten mit dem thema, denke aber auch nicht, dass die, die dieses thema mit etwas vorsicht und argwohn in einem forum wie diesem betrachten, sexuellen missbrauch tabuisieren oder aus der gesellschaftlichen diskussion ausklammern wollen.

heil-ung...heil-werd-ung.....ist möglich und unmöglich. für jeden.

ese


Geschrieben



Die Erfahrungen haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Eine Starke Persönlichkeit mit einer irrsinnigen inneren Kraft und einer großen Lebensbejahenden Seite.
Ich lasse mich nicht unterkriegen und ich werde es schaffen.



Den Eindruck habe ich auch wenn ich Deine Kommentare lese


Geschrieben

[la]Liebe Leute,

ich bin sehr sehr froh, wenn ich sehe, wie dieser Thread sich entwickelt.

Ich gebe zu, ich hatte auch Bedenken, große Bedenken sogar, ihn zuzulassen.

Ich wußte nicht, ob ein so sensibles Thema hier adäquat behandelt werden würde; und ich habe auch fachliche und sachliche Sorgen sehr ernst genommen, mich deshalb auch mit einigen Usern abgesprochen, die einfach mal vom Fach sind, da sie beruflich damit zu tun haben. (Ganz lieben Dank an dieser Stelle nochmal an die Betreffenden, auch für die Zeit. )

Ich hatte wirkich Bauchweh bei der ganzen Sache - und jetzt muß ich sagen: Ich habe mich auf diese Community verlassen - und bin nicht enttäuscht worden.

Ich danke Euch allen für die sehr offenen und auch sehr privaten Gedanken; ich persönlich empfinde diesen Thread jetzt als durchaus positiv und richtig. Ich finde es wirklich toll und beachtlich, daß das Thema hier so angesprochen und behandelt werden kann, mit gegenseitigem "Zulesen", Toleranz und Sachlichkeit trotz oder wegen der Emotionalität des Themas.

Danke an alle.

Ich bitte trotzdem gerade die Betroffenen, jetzt vermehrt die Augen offen zu halten - eine Sorge war, daß Männer einer bestimmten Coleur dieses Thema zum Aufhänger nehmen könnten, um betroffene Frauen anzuschreiben.

Sollte dies der Fall sein, dann bitte nicht einfach hinnehmen, sondern Meldung, gerne auch per PN an mich - ich möchte nicht, daß zu dem positiven Aspekt hier in der Öffentlichkeit sich ein negativer Seiteneffekt hinter verschlossenen Türen einstellt.

Ich wünsche allen Betroffenen von ganzem Herzen viel Kraft und Mut für den weiteren Weg. Ich stimme Ese zu - Heilung ist möglich, auch, wenn sie oft sehr viel Zeit, Stärke und Courage benötigt.

Ganz liebe Grüße an Alle
Die Lady
-team poppen.de-[/la]


Geschrieben

Hallo Herzog!

Ich habe Deinen Beitrag gelesen, und es hat mich wirklich mitgenommen, was Du als Partner alles mit tragen musstest an der Krankheit Deiner Frau. Ein Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom ist wohl mit das schlimmste, was man in einer Beziehung erleiden kann. Ich nehme auch an, dass Du als Therapie-Bekannte Deiner Frau viele ähnlich schwere Fälle von Störungen kennen gelernt hast.

Dann ist Dein Pessimismus für Heilungen durchaus nachvollziehbar und verständlich.

Ich kann es auch gut verstehen, dass Du nach 20 Jahren nicht mehr konntest, und ich verstehe auch Dein Gefühl der Erleichterung und Befreiung sehr gut.

Dennoch meine ich, dass nicht alle Fälle von Missbrauch zu so schweren Störungen führen. Du hast wohl eine Art "Auslese des Negativen" erlebt. Auch Xenia berichtet ähnliches von ihrer Kur in Bad Wildungen. Dort traf sie mit besonders schweren Fällen zusammen, und hat deshalb die Kur verlassen.

Viel hängt wohl auch davon ab, ob die Betroffenen um ihre Heilung kämpfen wollen. Und natürlich, ob sie den Willen überhaupt finden können. (Es soll Leute geben, die mögen es, therapiert zu werden, und verlieben sich regelrecht in ihre Störungen.)

Bei jeder psychischen Störung werden sich im Verlaufe der Besserung auch Rückschläge einstellen. Aber gerade der Bericht von Xenia und auch von einigen anderen hier macht es eigentlich deutlich: Heilung ist zwar ein oft ein langer und schwieriger Prozess, aber sie ist nicht unmöglich. Im einigen Fällen vielleicht doch. Du hast einen erlebt, wo es auch nach 20 Jahren aussichtslos schien.

Aber es gibt auch Menschen, die diese Erfahrungen überwinden konnten. Man kann es wohl nicht vollständig vergessen. Es ist passiert, und gehört wie alle anderen Erfahrungen zu dem Menschen dazu. Aber wenn es gelingt, nicht mehr konstant darunter zu leiden, und sein Leben zu führen, ohne der Sklave dieser Erinnerung zu sein, dann hat man es wohl geschafft.

Wenn ich Xenias Anliegen richtig verstanden habe, sieht sie sich diesem Ziel nahe. Sie will aus der "geistigen Inzucht" der Gruppentherapien und Selbsterfahrungsgruppen hinaus. Wohl deshalb, weil sie dort inzwischen nur noch den anderen hilft, die noch nicht so weit sind wie sie selber. Für sich selber aber keinen Fortschritt mehr finden kann, weil sie dort eben nur mit anderen "Kranken" zusammen ist.

Herzog, Deine sehr persönliche Erfahrung der Aussichtslosigkeit hat mich sehr betroffen gemacht. Aber zum Glück ist es nicht die einzige Erfahrung, von der hier berichtet wird.


Geschrieben

Eine Frage habe ich noch zu diesem schwierigen Thema: Wie sollte man mit Personen umgehen, wo man nur vermutet, daß sie ein Mißbrauchsopfer ist?


Geschrieben


Viel hängt wohl auch davon ab, ob die Betroffenen um ihre Heilung kämpfen wollen. Und natürlich, ob sie den Willen überhaupt finden können. (Es soll Leute geben, die mögen es, therapiert zu werden, und verlieben sich regelrecht in ihre Störungen.)



ich persönlich denke, dass jeder mensch heil sein WILL, dass viele menschen aber, nicht nur opfer sexueller gewalt...(ich vermeide das wort missbrauch, da es einen ordnungsgemäßen " gebrauch" unterstellt und impliziert), heilung auf destruktive weise zu erlangen suchen.

meiner meinung geht es nicht um`s wollen. das ist für mich eine zynische ansicht.
es geht eher um das nicht können.

aber ich klinke mich hier besser wieder aus.

ese


Geschrieben

Ich fasse einfach mal zusammen...

- wenn mich jemand sexuell belästigt, laufe ich nicht weg oder halte still, sondern mache ihn öffentlich und laut zum Täter. Zudem wäre ich auch durchaus in der Lage (dem Training sei Dank), ihm gehörig eine zu zimmern

- meine Mutter hat den Mißbrauch nicht gemerkt. Als ich ihr davon erzählte, konnte sie mir nicht helfen. Sie forderte mich auf, ihn persönlich zu bitten damit aufzuhören.
Damals war ich enttäuscht, später habe ich verstanden.
Sie und ihre Schwester waren selber Opfer...allerdings zig Mal furchtbarer, meine Großmutter auch.
Durch meinen Weg, meine Ehe und die Erziehung meiner Kinder, habe ich einen Bruch in die Laufbahn meiner Familie geschaffen. Hier hört es auf..bei mir. Ich habe den roten Faden gekappt.

- mein Mann war Anfangs auch sehr hilflos., sprachlos. Erst gestern sprachen wir nochmal darüber und wieder versuchte er alles zu verstehen. Da er den Täter kennt, kann er um so weniger verstehen.
Gerade weil ich selbstbewußt, selbstständig und wortgewand erzogen wurde, ist es für ihn nicht zu begreifen, dass mir so etwas passieren konnte. Das so etwas zugelassen wurde.
Mein Mann kann, auch nach 11 Jahren, nichts damit anfangen..obwohl er es versucht.
Ich bin durchaus Beziehungsfähig..mit Haut und Haaren, damit meine ich nicht nur meinen Mann, sondern auch meine Kinder und Freunde.

- natürlich ist Heilung möglich. Nicht bei allen Opfern, aber bei Vielen.
Ich bin seit über 17 J verh., habe drei Kinder und führe eine offene, glückliche Ehe. Weder hat mein Mann sexuelle Probleme mit mir, noch muss er mich in Watte packen.
Meine beiden Großen führen ebenfalls ein gutes Sexualleben ohne Schwierigkeiten.


- nie habe ich mich schuldig gefühlt. Mir war immer klar, dass "er" eine Grenze überschritt, die er nicht hätte überschreiten dürfen.
Durch besondere Umstände, die ich hier nicht weiter erläutern kann (um den sich daran evtl. Aufgeilenden kein Futter zu bieten), habe ich ihn nicht anzeigen müssen.
Ich war sein "Einzelfall". Mich hat es nie nach Rache gedürstet. Ich hatte nie den Wunsch ihn gesellschaftlich oder beruflich zu zerstören. Ich empfand Mitleid für ihn, weil er jegliche Macht verloren hatte. Ich war so viel stärker und weiser als er. Er wird mit seinem Schuldgefühl weniger frei sein, als ich.

Auch wenn ich keinen Tip gegeben habe denke ich, dich / euch, ein Stück auf deinem / eurem Weg begleitet zu haben.
Alles Liebe.... Alex


×
×
  • Neu erstellen...