Die berühmteste Lücke im Schlafzimmer

Porno-Logik: Penetration, Stöhnen, Happy End für alle. Die Realität? Gender Orgasm Gap. Ein lautes Buh! auf der Orgasmen-Bühne – jedenfalls für viele Frauen. Während in Filmen alle scheinbar reihenweise explodieren, sieht die Statistik knallhart aus: 95 % der Männer kommen (beim Sex), aber nur rund 65 % der Frauen. Die meisten müssen ihren Orgasmus im echten Leben suchen wie ein Wimmelbild auf LSD.

Der Orgasm Gap – auch Pleasure Gap oder Orgasmuslücke genannt – beschreibt die eklatante Differenz in der Orgasmushäufigkeit zwischen Männern und Frauen, vor allem bei Heterosex. Klingt wie ein Sex-Witz, ist aber Realität. Und sie betrifft weit mehr als nur einen Körperteil.

Und Achtung Spoiler: Es liegt nicht daran, dass Frauen „schwieriger zufriedenzustellen“ sind. Sondern daran,   dass man jahrelang nicht auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingegangen ist.

 

Orgasm_Gap_Paar_im_Bett

Lass der Fantasie freien Lauf: Weil Lust mehr ist als nur der finale Moment – es ist der Weg dorthin.

 

Die Geschichte einer systematisch ignorierten Lust

Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: Dieses Problem ist kein Zufallsprodukt der letzten Jahre. Seit Jahrhunderten wird weibliche Lust verdrängt, dämonisiert – oder komplett geleugnet.

Von uralten Tabus rund um Menstruation bis hin zu Frauen, die im 15. Jahrhundert als Hexen galten, weil sie wussten, was eine Klitoris ist: Wer als Frau Lust zeigte, galt schnell als verdorben oder gefährlich. Erst im 20. Jahrhundert wagten sich Forscherende wie Alfred Kinsey oder Shere Hite überhaupt mal an die Frage: Was bringt Frauen eigentlich wirklich zum Kommen?

Betty Dodson ging noch weiter – und stellte die Vulva selbstbewusst in den Mittelpunkt ihrer Masturbations-Workshops. Keine Scham, kein Flüstern – sondern Wissen, Lust und Sichtbarkeit. Diese Vorreiterinnen haben die Tür einen Spalt geöffnet.

Aber mal ehrlich: Wir sind noch lange nicht da, wo wir sein sollten. Solange klitorale Lust immer noch als „Extra“ gilt statt als zentraler Teil weiblicher Sexualität, bleibt die Frage im Raum: Für wen genau wurde dieses System eigentlich gebaut – und wem bleibt dabei die Lust auf der Strecke?

 

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Der Begriff und warum er mehr als eine Statistik ist

Seit den 1990ern erforscht, Anfang der 2000er zum Begriff gemacht: Der Orgasm Gap ist längst mehr als ein nerdiger Statistik-Funfact. Er ist Symbol für das, was in Gesellschaft, Medien und Schlafzimmern schiefläuft.

Wie oft kommen Frauen beim Sex:

  • Frauen haben laut Durex-Studie viermal weniger Orgasmen als Männer.
  • 42 % der Frauen haben schon mal einen Orgasmus vorgetäuscht, aber nur 32 % der Männer.
  • Lesbische Frauen berichten fast genauso häufig Orgasmen wie Männer (89 %).
  • Bi- und heterosexuelle Frauen erreichen am seltensten einen Höhepunkt – besonders, wenn ihr „erstes Mal“ mit einem Mann war (nur 7 %!).
  • 95 % aller Frauen kommen beim Masturbieren – im Bett mit einem Mann? Nur 65 %.

Wie viele Frauen kommen also nicht beim Sex? Zu viele.

Studien zeigen: Beim Solosex kommen rund 95 % der Frauen meist innerhalb weniger Minuten. Das Problem liegt also selten am weiblichen Körper selbst.

 

Cisnormativität, Queerness & Lücken, die niemand sieht

Achtung, da draußen wird es noch unsichtbarer:

  • Über Trans Personen gibt es kaum Forschung* zum Orgasm Gap. Auch nicht zu nicht-binären Menschen oder zur Wirkung von Hormonen auf das sexuelle Erleben.
  • Cisnormativität heißt: Die Lücke betrifft alle, die nicht der Norm „cis-hetero“ entsprechen, wird aber einfach ausgeblendet. Auch innerhalb der cis-Identitäten gibt es Lücken, wie bei „cis-schul“ und cis-lesbischen Frauen, deren Bedürfnisse oft missverstanden werden.
  • Rassismus trifft auch den Orgasm Gap:
    • Schwarze Frauen und Women of Color werden sexualisiert oder pathologisiert. Für sie gibt es noch weniger Daten und noch mehr Vorurteile.
    • Historisch: Schwarze Frauen galten als „zu sexuell“, weiße Frauen als „krank“ – das spukt bis heute in den Köpfen und Medienbildern herum.

 

Ursachen der Orgasm Gap: Wenig Skill, viel System

Technik-Check? Nice try, aber der Orgasm Gap ist kein Reparaturfall für den Werkzeugkasten. Schuldzuweisungen? Bringen hier niemanden weiter. Viel spannender: 

Wie tief sitzen eigentlich die Sexmythen, die uns seit Jahrzehnten die Bettkanten verhageln?

Porno-Regel Nr. 1:

Penetration = Orgasmus für alle. Realitätscheck: Für die wenigsten Frauen geht die Gleichung je auf.

Porno-Regel Nr. 2:

Vorspiel? Klar, aber nur als Warm-up – die eigentliche Show läuft erst danach. Und natürlich steht sie auch da schon kurz vorm Explodieren. (Spoiler: Ist selten so.)

Next Level Irrsinn:

59 % der Männer und fast die Hälfte aller Frauen können die eigene Anatomie nicht korrekt benennen. „Vagina“ wird wild um sich geworfen, gemeint ist oft die Vulva, und die Klitoris? Die hat in vielen Gesprächen ihren Platz als Phantomschmerz – man hört von ihr, aber man sieht sie selten.

Und unsere Sprache?

Die gibt dem Drama die Bühne. „Sex“ heißt für die meisten: Penetration. Wer “nur” Lust auf Zunge, Finger oder Fantasie hat, wird schnell ins „Vorspiel“-Abseits gestellt. Dabei wäre es doch so einfach: Sex ist das, was Spaß macht. Punkt. Wer will denn am Ende noch zählen, wie, wie oft, oder warum?

Wenn der Körper nicht mitmacht

Du kommst nicht zum Orgasmus? Das liegt nicht an Dir – und Du bist damit nicht allein.
Über 40 % der Frauen berichten von sexuellen Funktionsstörungen: von Lustlosigkeit über Schmerzen beim Sex bis hin zu Schwierigkeiten, überhaupt zum Höhepunkt zu kommen. Hormone, Medikamente, Stress, Trauma – der Körper vergisst nichts. Und wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, heißt das nicht: Augen zu und durch. Sondern: Du hast ein Recht auf Antworten – nicht auf Ausreden. 

Sextoys sind keine Krücke – sondern ein Gamechanger

Vibratoren sind kein Plan B. Gleitgel ist keine Entschuldigung. Das richtige Toy kann Dinge, von denen Finger nur träumen. Ob Saugaufsatz, gebogener Zauberstab oder ein Strap-on, der die Rollen mal komplett umdreht – manchmal macht genau das den Unterschied. Gleitgel? Sorgt für weniger Reibung, mehr Gefühl – und sagt ganz klar: Wir sind hier für Lust, nicht für Leistung. Ob solo oder zu zweit: Dein Toolkit entscheidet mit.

 

Orgasm_Gap_Lesbisches_Paar

Lust kennt keine Grenzen - sie ist so vielfältig wie wir.

 

Intersektionalität: Warum nicht jede Frau gleich „weniger“ Lust hat

  • Lesbische Frauen berichten viel häufiger Orgasmen – vielleicht, weil sie sich besser kennen, weil gegenseitige Lust im Fokus steht und keine Penetrationspflicht den Sex dominiert.
  • Bisexuelle Frauen, deren erste sexuelle Erfahrung mit einer Frau war, haben häufiger Orgasmen (64 %), als wenn sie zuerst mit einem Mann Sex hatten (nur 7 %!).
  • Frauen mit und ohne Behinderung, People of Color, trans und nicht-binäre Menschen: Für sie gibt es kaum Studien, aber viele zusätzliche Barrieren.
  • Feministische Kritik: Der Orgasm Gap ist Ausdruck von patriarchalen Strukturen, nicht von Biologie.
Noch immer gilt beim Thema Sex oft: Männer setzen die Standards, Frauen spielen nur die Nebenrolle – und zwar im eigenen Schlafzimmer.

 

Alltagsrealität: Mental Load killt Lust

Wer denkt, der Orgasm Gap entsteht nur im Schlafzimmer, unterschätzt das Chaos außerhalb des Bettes: Da jongliert eine Hälfte der Gesellschaft mit Job, Familie, To-Do-Listen und Gefühlspflege – und das oft gleichzeitig. Mental Load heißt das, und nein, das ist kein schicker Yoga-Kurs, sondern der krasseste Lustkiller der Moderne.

Statt sich entspannt dem eigenen Vergnügen zu widmen, läuft bei vielen das Kopfkino auf Dauerschleife: Einkaufsliste, Deadlines, Kinder, Streit, Geld. Und während die zweite Schicht – also Haushalt und emotionale Arbeit – meist bei Frauen landet, bleibt für Lust und großes Finale oft nur ein Platz im Abspann.

So spiegelt der Orgasm Gap nicht nur die Verteilung von Orgasmen wider, sondern zeigt auch, wie ungleich das Leben – und die Lust – noch immer verteilt sind.

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Mythen über Orgasmen, die sich hartnäckig halten

  • Frauen sind „komplizierter“ gebaut. (Spoiler: Nein.)
  • Penetration reicht für beide. (Für 82 % der Frauen nicht!)
  • Männer sind einfach „schneller“ – weil sie „wollen“.
  • Frauen wollen oder genießen Sex weniger. (Falsch, falscher, am falschesten.)

Mal ehrlich: Diese Mythen sind nicht nur nervig – sie sind Teil des Problems. Sie halten ein Sex-Drehbuch am Leben, das männliche Lust ins Zentrum stellt, die Klitoris ignoriert und allen anderen beibringt: Sei leise, sei dankbar, tu so als wär’s geil.

Aber weißt du was?  Frauen sind nicht „schwer zufriedenzustellen“. Sie haben nur genug von Partnern, die nicht zuhören, nichts dazulernen – und Sex mit „rein, raus, fertig“ verwechseln.

Lust ist kein Raketenwissenschaft. Lust ist Neugier. Zuwendung. Die Frage: Was fühlt sich gut an? – und echtes Interesse an der Antwort.

Wenn für dich Sex bei Penetration beginnt und mit seinem Orgasmus endet, dann ist das kein Sex – das ist Patriarchat mit Happy End. Und wir? Wir haben davon genug.

Lasst uns die Mythen killen, die Pleasure Gap schließen und endlich Platz machen für Sex, der gegenseitig, bewusst – und verdammt heiß ist.

 

Und dann gibt’s Momente wie diesen:

Lazy Sunday. Netflix läuft. Sie hat den BH längst ausgezogen, Jogginghose ist Standard, keine Pläne – aber plötzlich landen seine Hände da, wo die Fernbedienung lag.

Erst ein bisschen Rumgetatsche, viel zu lachen, dann wird’s plötzlich ernst: Er wandert tiefer, bleibt dran, nimmt sich Zeit. Kein Druck, kein Fahrplan – einfach machen lassen. Und plötzlich rauscht’s los. Nicht so ein „Hollywood-Orgasmus“, sondern einer, der einmal durchs ganze Nervensystem zieht.
Sie sagt danach:

Kein Plan, wie lange das ging, aber irgendwann hab ich Sterne gesehen und kurz vergessen zu atmen. Keine Anweisung, keine To-do-Liste – es war einfach da. Das, worüber alle reden, aber keiner wirklich erlebt. Und nein, Penetration war’s übrigens nicht.

Lust auf ehrlichen Austausch mit Gleichgesinnten, die wissen, wo die Klitoris ist – und was man damit macht? Dann meld dich kostenlos bei Poppen.de an, tausch dich im Forum aus und hol dir Inspiration für dein nächstes Mal.

 

Tipps für echten Lustgewinn & weniger Gap

  1. Sexualbildung von Anfang an: Länder wie die Niederlande zeigen, wie’s besser geht.
  2. Vulva- und Klitoriswissen verbreiten: Wer weiß, was abgeht, kann besser genießen und zeigen, was gefällt.
  3. Definitionen von Sex hinterfragen: Warum soll Penetration wichtiger sein als alles andere?
  4. Kritischer Medienkonsum: Realistische, diverse Darstellungen helfen, eigene Lust zu entdecken.
  5. Weniger Ziel, mehr Prozess: Weniger Druck aufs Finale, mehr Spaß am Weg.
  6. Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation: Wünsche, Fantasien, Tabus teilen – ohne Scham.

 

Sexuelle Zufriedenheit und Lebenszufriedenheit

 

Schluss mit Lücke – Zeit fürs große Finale

Der Orgasm Gap ist kein Schicksal, sondern eine Einladung, endlich aufzuräumen. Wer genug hat von Porno-Mythen, halbgaren Rollenerwartungen und lustlosen Statistiken, darf sich ruhig fragen: Warum eigentlich warten? Es gibt keinen Grund, sich mit weniger als echtem Genuss zufrieden zu geben – und schon gar nicht, weiter Kompromisse zu machen, nur weil’s „immer schon so war“.

Die Lücke schließt sich nicht von selbst. Wer wirklich was ändern will, wartet nicht auf bessere Zahlen, sondern sorgt selbst dafür, dass niemand mehr leer ausgeht – ob alleine oder gemeinsam. Und weil niemand gern alleine revolutioniert: Einfach anmelden, Popcorn holen und auf der POPCORN App das nächste Kapitel Lust starten.

 

Jetzt anmelden, Spaß haben, Orgasm Gap schließen. Alles andere ist echt von gestern.

 

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