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Zuviel Englisch ? Pro und contra ?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Also ich finde ja "Rudelguck" immer noch spitze

Ich hätte vorher recherchieren sollen...

"Rudelguck" gefällt nicht nur mir. Auch derStandard hat es schon in seine Kolumne "Winders Wörterbuch zur Gegenwart" aufgenommen.

Übrigens einer der Fälle, wo es das Original auf Englisch wohl gar nicht gibt. Beolingus (TU Chemnitz) übersetzt "Public Viewing"(deutsch) in "outdoor screening"(englisch).

Als wörterbuchtauglich ist mir noch Großbildschau eingefallen.


zur Schaustellung eines Toten wahrgenommen

Stimmt. Öffentliche Aufbahrung (und evtl. offener Sarg) sind wohl die passenden deutschen Begriffe.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Mittlerweile ist aber der Begriff "Public Viewing" als "öffentliches (Fußball) schauen" auch in England vertreten. Zwar noch nicht ganz so verbreitet wie die originale Übersetzung ("öffentliche Aufbahrung"), aber die meisten wissen damit mittlerweile etwas anzufangen. Die eigentlich falsche Verwendung im deutschen hat sich auf das englische zurück übertragen. Ein sehr interessanter Vorgang.


Geschrieben (bearbeitet)

Die eigentlich falsche Verwendung im deutschen hat sich auf das englische zurück übertragen. Ein sehr interessanter Vorgang.

Meines Wissens hat die FIFA das verbrochen. In der englischen Ausgabe ihres WWW-Auftritts zur WM. (Ohne Gewähr)

Ich finde es ermutigend, dass es in diesem Fall auch Widerstand und zumindest eine Diskussion gab.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Sprache ändert sich, das war schon immer so und wird auch immer so sein! Gerade die deutsche Sprache besteht großteils aus Ableitung fremdsprachiger Vokabeln. Aus dem Griechischem, dem Latein, dem Englischem und dem Französischem. Sehr viele der Worte, die wir heute als "Ur-deutsch" betrachten, hätte vor hundert Jahren, kaum jemand verstanden! Gerade im Zeitalter der Globalisierung fördert dieser wandel der Völkerverständigung!
Das Urdeutsch, wie es vor 200 Jahren gesprochen wurde, gibt es längst nicht mehr und auch die Sprache, die wir heute sprechen, wird es in 200 Jahren nicht mehr geben! So ist das nunmal!


Geschrieben

Mittlerweile ist aber der Begriff "Public Viewing" als "öffentliches (Fußball) schauen" auch in England vertreten. Zwar noch nicht ganz so verbreitet wie die originale Übersetzung ("öffentliche Aufbahrung"), aber die meisten wissen damit mittlerweile etwas anzufangen.



Das hat sicher mit dem Zustand der englischen Nationalmannschaft zu tun. Da war das Zuschauen für den Fan schon eine Form des Kondolierens.

Für Deutschland lässt sich auch anhand des "Public Viewing" belegen, dass viele den Begriff nicht wirklich verstehen. Da wurde jedes Fußballgucken mit Kumpels zum "Public Viewing", sofern nur der Flachbildschirm groß genug war. Die Bedeutung von "public" wird häufig nicht erfasst.


Das Urdeutsch, wie es vor 200 Jahren gesprochen wurde, gibt es längst nicht mehr und auch die Sprache, die wir heute sprechen, wird es in 200 Jahren nicht mehr geben! So ist das nunmal!



Es ist richtig, dass Sprache permanentem Wandel unterworfen ist. Eine gesprochene, lebendige Sprache wandelt sich. Aber ganz so schnell, wie Du glaubst, geht es dann doch nicht. Vor 200 Jahren sind wir bei Goethe und Schiller. Deren Werke sind nicht nur gut lesbar, sie bilden immer noch eine Referenz für gutes Deutsch. Leg' nochmals 300 Jahre drauf, dann wirkt die Sprache schon sehr antiquiert. Viele Wendungen kennen wir heute tatsächlich nicht mehr.


Geschrieben (bearbeitet)

Es geht ja auch darum, dass neue Wörter hinzugekommen sind. Und auch Goethe und Schiller kannten sicherlich eine ganze Menge Wörter nicht, welche heute problemlos als "deutsch" durchgehen würden und keine modernen Anglizismen sind.

Und Goethe hat ja selbst eine ganze Menge eigener Redewendungen in die deutsche Sprache einfließen lassen, vielleicht ja auch eigene Wörter. Neologismen wie "Knabenmorgenblütenträume" hat er zumindest zur Genüge verbrochen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Aber ganz so schnell, wie Du glaubst, geht es dann doch nicht. Vor 200 Jahren sind wir bei Goethe und Schiller.


Heutzutage geht der Prozess sicher schneller. Die elektronischen Massenmedien verbreiten Begriffe mit einer Geschwindigkeit, die früher undenkbar war. Zum Glück wird sich der größte Teil auf lange Sicht als Eintagsfliege erweisen. Kaum steht "geil" im Duden, schon ist es längst wieder völlig uncool.

Mit einem hast Du Recht: So lange Lesen und schreiben noch zu den Grundfertigkeiten gehört, die man für einen Job in den Massenmedien braucht (manchmal beschleichen mich leichte Zweifel), wird das geschriebene Gesamtwerk der deutschen Literatur den Wildwuchs hemmen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Das mit der Eintagsfliege wird sich zeigen. Die Verballhornungen Handy und Wellness sind längst fester Sprachbestandteil und die Leute verschicken immer noch den gesamten Kurznachrichtendienst (SMS) statt nur Kurznachrichten. Mit Sprachbestandteil meine ich, dass es auch in die konservative Literatur Einzug gehalten hat und nicht nur im Fernsehen oder von ein paar verwirrten Jugendlichen benutzt wird.

Das Wort geil gibt es allerdings seit mehreren Jahrhunderten im deutschen Sprachgebrauch.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Das Wort geil gibt es allerdings seit mehreren Jahrhunderten im deutschen Sprachgebrauch.

Sicher. Es steht auch nicht neu im Duden, sondern die besondere Bedeutung in der "Jugendsprache" wurde ergänzt.

Ob die "Eigenschaft von Pflanzen, zu heftigem Wachstum zu neigen" überhaupt drin steht, bin ich im Moment zu faul nachzusehen.

"Handy" bleibt natürlich erhalten. Neue Erscheinungen brauchen neue Begriffe. Ob Wellness in 50 Jahren noch immer ein Thema ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Meine Sorge soll das aber nicht sein.

Nieder mit den Cerealien!

(Meine Rechtschreibkorrektur meckert über genau zwei Worte in diesem Beitrag. Das Ding ist clever gewitzt. )


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Mittlerweile ist aber der Begriff "Public Viewing" als "öffentliches (Fußball) schauen" auch in England vertreten.

Das liegt daran, dass zigtausende englische Fußballfans, als sie 2006 wieder nach hause kamen, erzählten und sich köstlich amüsierten, dass die Deutschen Leichen gucken gehen, wenn sie Fußball sehen wollen.

Ob sie den Scherz auf ihre eigene Mannschaft bezogen, kann ich nicht genau sagen.


Geschrieben (bearbeitet)

"Handy" bleibt natürlich erhalten. Neue Erscheinungen brauchen neue Begriffe.



Na, das ist aber beim "Public Viewing" dann dasselbe. Auch Handy ist eben ein englisches Wort, welches in Deutschland eine ganz andere Bedeutung bekommen hat.

@Delphin: Möglich, aber meines Wissens nach wird das inzwischen auch als ernsthafte Bezeichnung verwendet. Wenn man einmal nach "public viewing" + soccer sucht, finden die Suchmaschinen zumindest jede Menge englischsprachige Seiten, in denen der Begriff so verwendet wird. Ob das nun Muttersprachler sind, weiß man natürlich nicht. Aber zumindest sind die Deutschen nicht die einzigen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Das liegt daran, dass zigtausende englische Fußballfans, als sie 2006 wieder nach hause kamen, erzählten und sich köstlich amüsierten, dass die Deutschen Leichen gucken gehen, wenn sie Fußball sehen wollen.

So lange sie sich darüber amüsiert haben, dass Deutsche in ihrem Unverstand scheinbar gleich die Kadaver der geschlagenen Mannschaften zur Schau stellen wollen...

Das "public viewing" auf den englischen FIFA-Seiten hat auch in England zunächst irritiert. So weit ich davon gelesen habe.


Geschrieben (bearbeitet)

ja , geil gibt es schon ewig und ist ein Ersatzausdruck fuer den Grundebgriff...scharf.
Nur beliess man es frueher damit von scharfen Maeusen zu reden oder scharfen Klamotten, etc, weil geil, schon zu anruechig wirkte. Es entprach zuerst noch auch eher der Millieusprache, bevor es richtig zum allgemeinen Wortschatz erkoren wurde.
Ich muss aber sagen, das auf ein standiges.." geil" alle paar Minuten muehelos verzichten kann. Es kommt schon mittlerweile aus allen Rohren und Roehren.

Ja und dann kommt noch der Witz 3...man achte mal auf die hollaendische Nationalhmyne, was sie tatsaechlich beinhaltet..
es sind.....Brueder und Schwestern???? )))


gruss xirix


bearbeitet von xirix
Geschrieben (bearbeitet)

Es entprach zuerst noch auch eher der Millieusprache, bevor es richtig zum allgemeinen Wortschatz erkoren wurde.


Es ist ein sehr altes Wort, mit mehreren Bedeuti
ungswandlungen. Aus Wiki:

Das Adjektiv geil und das davon abgeleitete SubstantivGeilheit gehen wahrscheinlich auf eine indogermanische Wurzel mit der Bedeutung „aufschäumend“, „heftig“, „übermütig“, „ausgelassen“ und „lustig“ zurück. Im Althochdeutschen (seit dem 8. Jahrhundert) wurde geil im Sinne von „übermütig“, „überheblich“ verwendet. Im Mittelhochdeutschen (seit dem 12. Jahrhundert) stand es für „kraftvoll“, „mutwillig“, „üppig“, „lustig“, „froh“, „fröhlich“ oder „schön“.
Seit dem 15. Jahrhundert wird „Geilheit“ vorrangig synonym für oder als Anspielung auf Lüsternheit oder sexuelle Begierde(vgl. Wollust) verwendet, „Geilheit“ und mehr noch die Adjektivform „geil“ stellen in diesem Zusammenhang populäre umgangssprachliche Ausdrücke dar, deren Gebrauch in offiziellen Zusammenhängen allerdings als vulgär gilt.

an die mods.... Könnt Ihr die links entfernen?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
entlinkt
Geschrieben (bearbeitet)

Am Wandel der Sprache sind auch die Medien nicht unbeteiligt.

Eben habe ich bei RTL II in den Nachrichten folgendes gehört:

"... er lockte Frauen zu seinem Auto und stich dann zu."

Was soll man dazu noch sagen.


bearbeitet von Rolf1973HN
Geschrieben

grins.... dabei heißt es doch "stichte"


Geschrieben


nicht zuviel franzoesisch ( siehe Portmonnaie, Pissuar, etc, etc)


"Pissuar"? Ist das ne Wortkonstruktion von jemandem, der mal nen "pissenden Jaguar" beobachtet hat?

OFF TOPIC Alle Achtung... mit 10 Jahren schon damit (gemeint war Gangbang) angefangen!


Die waren halt frühreif.

Nicht nur hegen und pflegen,lernen und dann richtig anwenden lautet der Auftrag


Genau - und nicht die deutsche Sprache verhunzen, wie "läcka", "Junx" oder ähnliche fürchterliche Sprachschöpfungen!

Was mir persönlich so richtig auf den Senkel geht, ist das allseits gegenwärtige Wörtchen "Sale". Warum schreibt man nicht "Ausverkauf"?

Das "Handy" WAR früher das Mobiltelefon. Die unhandlichen Kästen konnte man gar nicht anders bezeichnen.

Ach so und ich bin ab jetzt nur noch ein "Driving Instructor". Da leg ich Wert drauf!


Geschrieben

"Pissuar"? Ist das ne Wortkonstruktion von jemandem, der mal nen "pissenden Jaguar" beobachtet hat?

Denkst Du, Pumas wären die einzigen Katzen, die urinieren können?


Geschrieben (bearbeitet)

Aus Rumänien hat es das Wort "Vampir" in unsere Sprache geschafft


bearbeitet von noregrets60
Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin echt erstaunt was eine Frage auslösen kann.Ist ja Hammer was hier alles zusammenkommt.Für mich tut sich neues Wissen auf
(ehrlich ).
Habe gestern im Gespräch mit einer Bekannten festgestellt daß
das was ich reklamiere sich schnell ins Gespräch einschlich.Soll heißen ich bin auch nicht frei von Fehlern.*fg


Moid.jpg


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Im Fernsehen wird gerade mal wieder eine "Challenge" gemacht.
Es wird also eine "Herausforderung" gemacht?! Was soll der Unsinn?

Warum wird das nicht als Wettstreit bezeichnet?


Geschrieben

Die Leute sollen gar alles nicht verstehen,
darum wird das so gemacht.


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