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Wozu Fremdgehen oder eine Affäre?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb kusheldir:

Wenn der/die Partner/in dahinter kommt, tut das doch noch viel mehr weh! Denn es stellt einen massiven Vertrauensbruch dar!
Ich wäre, nachdem ich es, nach den ganzen Lügen, erfahren hätte, auf und davon. Denn wer mir nicht vertrauen und seine Bedürfnisse anvertrauen kann, ist es gar nicht wert. Also, ich bin eindeutig mehr für die Wahrheit.
 

Das darf auch gerne deine Meinung sein.

 

vor 4 Stunden, schrieb Verrückte86:

Das hast du schön geschrieben... und ich gebe dir zu 100 % recht... mir ergeht es ähnlich mit meinen Mann... ich habe mir jedoch bewusst einen vergebenen Mann ( Affäre) gesucht ... um genau solche Fragen warum tust du das bla bla bla aus den Weg gehen zu können ... jeder einzelne wird seine Gründe dafür haben ... 

So halte ich es eben auch.

 Alle die das nicht verstehen sind mir egal, ich lebe ein gutes Leben mit meinem Mann und trenne die beiden Welten strikt.

Geschrieben
vor 23 Stunden, schrieb Perle48:

Mein Mann hatte vor etwa 15 Jahren einen Unfall. Er ist schrecklich auf seinen Penis und die Hoden gefallen. Seit dem hatte er bei jeder Erregung schreckliche Schmerzen.
Wir haben es einige Jahre so versucht, dass er zwar mich befriedigt hat aber er eben Medikamente genommen hat.
Denkst du, dass ist wirklich erfüllend für beide?
Also, ich habe etwa vor 8 Jahren angefangen mit eine Affäre zu suchen.
Mein Mann und ich sind aber dennoch ein tolles Paar, wir haben eine wunderbare Vergangenheit und eine sicherlich noch tolle Zukunft.
Meine bisher 3 Affären wurden gleich zu Anfang über diese Situation in Kenntnis gesetzt. Alle 3 hatten ebenfalls tolle Familien und die Frauen hatten, nach der Geburt die Lust auf Sex verloren.
Warum die Familie nur für den Sex aufgeben?
Warum das Ganze publik machen und dem Partner damit weh tun?

Verstehst du das? Kannst du dir vorstellen warum manchen Menschen Affären haben?

 

Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb böses_Mädchen781:

Ich antworte mal theoretisch. Früher hatte ich auch noch eine andere Meinung.

Vorweg. Fremdgehen im Sinne von Betrügen finde ich nicht richtig. Fremdgehen mit dem Wissen und der Erlaubnis des Partners ist eine andere Sache!

Betrügen würde ich auch nicht tolerieren. Ich erwarte aber auch keine Treue.

Du fragst nach dem "Warum". Hast Du da keine Ideen? Dazu muss man nur mal das Forum lesen. Es gibt auch einige Frauen, die schreiben, dass sie in ihrer Ehe über 20 Jahre nie Spaß am Sex hatten und nie einen Orgasmus hatten. Die erleben dann erst mit Ende 40, was Sex überhaupt sein kann. Da ist es auch kein Wunder, dass sich in Beziehungen/Ehen viele Frauen dem Sex mit dem Partner verweigern.

Es gibt Männer, deren Frauen keinen Sex mehr möchten oder es mit der Frau zu langweillig ist oder sie ganz andere Bedürfnisse haben. Also finde ich es sogar besser, wenn sie sich dafür einen Ersatz suchen, als die Frau zu "zwingen". Auch ein Grund, warum ich für die Ehrlichkeit bin. Wenn beide mit dem Sex unglücklich sind, sollen sich doch Beide Ersatz suchen dürfen. Diese Heimlichkeiten machen nur, dass ein Partner weiterhin brav treu ist und so auch Chancen verpasst oder die Möglichkeit am Sex Gefallen zu finden.

Menschlich können viele Beziehungen gut passen. Auch Freundschaften sind eine Form von Beziehungen, ohne dass man mit der besten Freundin schlafen muss. Man darf aber auch mehrere Freunde haben. Manche haben ja noch andere Bezugspersonen wie Kinder, Eltern, Familie. Und jeder hat andere Eigenschaften und Qualitäten und die Zeit mit der Person zu verbringen wird immer anders sein und mehr oder minder bereichernd.

Ich möchte nicht ALLES mit dem Partner teilen! EIN Partner kann nicht alle Personen im sozialen Umfeld ersetzen und ich finde auch nicht, dass das so sein muss. Nichts desto trotz sollte er bereichernd sein und nicht belastend.

 

Ich bin nicht so für die erzwungene Treue. Das liegt aber eher an dem Zwang. Angenommen ich würde jetzt eine Partnerschaft eingehen und alles wäre toll und würde perfekt passen usw., dann sehe ich das wie Du. Dann möchte ich die Zeit mit dem Partner genießen und die Zweisamkeit, auch die intime, ist mir sehr wichtig. Aber was wäre in 2 Jahren oder in 5 oder in 10? Das kann niemand vorhersehen. Ich möchte nicht auf Sex verzichten, wenn der Partner nach x Jahren nicht mehr kann oder möchte. Ich möchte aber auch nicht irgendwann nur noch "schlechten" Sex haben, wenn es nur noch Gewohnheit ist und in regelmäßigen Abständen in der Werbepause mal durchgezogen wird. Ich hab da schon "Ansprüche". Natürlich ist es sehr hilfreich, wenn man miteinander offen und ehrlich reden kann und irgendwie aufeinander eingeht, aber letztendlich kann man niemanden "zwingen". Weder zum Sex, noch zur Treue. Und das finde ich auch nicht richtig!

Ich finde, die freie Wahl sehr wichtig. In allen Bereichen! Ein Partner ist nur jemand, der den Menschen begleitet, aber kein Besitz! Und man weiß einfach nie, was die Zukunft so bringt.

Wie gesagt. Betrügen, Heimlichkeiten etc. mag ich nicht. Aber mit Ehrlichkeit und Offenheit kann man arbeiten und ggf. auch Lösungen finden. Zumindest, wenn man sich (noch) liebt.

Viele verwechseln Liebe mit Treue. Man kann treu sein und hassen und sich lieben und fremdgehen.

 

Erlaubnis und Ehrlichkeit bedeutet, dass man es vorher sagt, oder nicht? Das ist leider oft nicht der Fall. Da wird die Ehrlichkeit im Nachhinein nur genutzt um sich besser zu fühlen, weil man ja nichts heimlich gemacht hat...

Geschrieben
Gerade eben, schrieb switchandplay476:

 

Es gibt manchmal gute gründe Umstände weshalb eine Affäre Sinn macht. Bin auch verh und man will es ja dennoch ausleben und genießen. 

Nurmalso-2884
Geschrieben
vor 15 Stunden, schrieb Appassionata:

Unaufrichtiger Umgang 🤔gibt es das wirklich?

Ein hoher Ansatz dem du da folgst. 

Bist du IMMER im Umgang mit Menschen aufrichtig?

Bist du dir IMMER deiner Worte bewusst?

Bist du dir IMMER deiner Handlungen bewusst?

Ein Betroffener Mensch und das im Bezug zum Thema möchte Antworten , klar, aber möchte dieser Betroffene es wirklich?

Manche Menschen müssen einfach ihren eigenen Schmerz verstehen. 

Ich habe ein gewisses Vertrauensverhältnis zu mir selbst. 

Dieses Bild lässt zu ,das jeder Mensch eine Ausdehnung meines eigenen selbst ist.

Spiegelbildlich gemeint.🤗

 

 

 

 

Ja!

Geschrieben

Da meine Freundin schon seit vielen Jahren keine Lust mehr auf Sex hat, lebe ich meine vorhandenen Gelüste mit anderen Frauen aus, wenn sich mal die Gelegenheit ergibt...

Für mich ist guter Sex einfach eine nette unverbindliche Freizeitgestaltung mit einer sympathischen Dame... andere pflegen ihre persönlichen Kontakte beim gemeinsamen Wandern und Essen gehen oder Treffen sich zum Sport, Grillen oder lassen es sich bei einer Wellnessmassage gut gehen...

Ich entspanne mich da halt lieber in vertrauter Zweisamkeit mit einer anderen Frau, die ebenfalls mal etwas männliche Nähe ohne jeglichen Beziehungsdruck spüren möchte...

und erhalte dabei meine langjährige Beziehung, die auch ohne Sex wunderbar funktioniert... :coffee_happy:

Geschrieben

Auf diesen Beitrag möchte ich näher eingehen - ausnahmsweise mal mit Vollzitat. 

 

Am 23.5.2020 at 20:54, schrieb GentlemanJo:

Man liest hier viel von asexuellen Frauen. Ist das so verbreitet? Und dann von Männer, die mit diesen Frauen eine Beziehung führen, obwohl sie selbst sexuelle Bedürfnisse haben und dann unter der Situation leiden. Mir stellt sich dann immer die Frage, warum man sich auf solch eine Beziehungskonstellation einlässt? Ich bitte darum das als Frage aus Neugierde zu verstehen und nicht als Wertung meinerseits. Ich persönlich empfinde es so, das die Sexualität ein Teil einer gesunden Beziehung ist. Ein Teil von mehreren Teilen. Noch nicht mal der Wichtigste. Aber ohne Sexualität würde mir in einer Beziehung definitiv etwas fehlen. Das wäre für mich auf jeden Fall ein Grund in einer Beziehung weniger glücklich zu sein. Und solche Kompromisse gehe ich nicht ein. Man lebt nur einmal. Da ich grundsätzlich niemals eine Partnerin hintergehen möchte, wäre es für mich nicht denkbar die asexuelle Frau zu betrügen. Das heißt sie müsste damit einverstanden sein, dass ich mir die sexuelle Befriedigung wo anders hole. Und das wiederum entspricht auch so garnicht meinen persönlichen Vorstellungen von einer Partnerschaft. Da gibt es so viel Potential für Konflikte. Ich würde eine solche Beziehung also nicht mit gutem Gewissen führen können, da ich früh Zweifel daran hätte, dass das langfristig für mich funktionieren kann. Und ich denke bei Beziehungen eben langfristig und ich beginne keine Beziehung, an die ich nicht fest glaube. Mich würde jetzt interessieren, wie man diese Bedenken von vorne rein so klären kann, dass so eine Beziehung eine Zukunft hat? Und ob das möglich ist? 

Als ich  meinen jetzigen Mann kennenlernte, habe ich mich verliebt. Ich habe ihn umworben, wir sind ein Paar geworden, wir führten zunächst eine Fernbeziehung über 500 km Distanz. In ihm habe ich einen Menschen gefunden, der für mich ganz ungewöhnlich war: er akzeptiert Menschen, wie sie sind, hat einen ganz hinreißenden Humor, ist neugierig und hat mir von Anfang an das Gefühl vermittelt, mich mit allem, was mich ausmacht, zu akzeptieren und wertzuschätzen - und ich bin weiß Gott kein einfacher Charakter. 

Die Anfangszeit war toll, auch im Bett. Dann das Zusammenziehen, Pläne, wie das eben so läuft. Und sehr schnell - binnen weniger Monate - kaum noch Sex. Die Gründe konnte ich nicht rausfinden, es gab viele Konflikte. Hätte ich ihn da nicht schon gut genug gekannt um zu wissen, daß er absolut ehrlich mir gegenüber war, hätte ich mich vielleicht getrennt, obwohl so ein Umzug über mehrere 100 km und ein weiterer Neustart binnen eines Jahres nicht gerade leicht zu stemmen ist. Aber da gab es so viel, was es mir bis heute Wert ist, unsere Beziehung aufrecht zu erhalten. 

Wir haben dann einen gemeinsamen Neustart gemacht: gemeinsamer Umzug in eine für uns beide neue Umgebung, Übernahme eines Betriebs, gemeinsame Arbeit bis zur Erschöpfung, Hauskauf, gemeinsame Erlebnisse und Weiterentwicklung. Und irgendwann vor etwa 10 Jahren dann die Erkenntnis, daß mein Mann Autist ist. Sprich: bestimmte Dinge im Zusammenhang mit Nähe, mit Emotionen, auch Sexualität "kann" er schlicht nicht so leben, wie man das erwartet. Und ich war und bin in Bezug auf Männer zu unerfahren, um ihm hier die Hilfestellungen geben zu können, die uns beiden vielleicht weitergeholfen hätten. 

Was tut man in so einem Fall? Daß er mich liebt, spürte ich, so ein Ausmaß an Loyalität, Zuneigung und gegenseitiger Akzeptanz wie mit ihm habe ich noch von keinem anderen Menschen erfahren. Daß die eigenen Bedürfnisse trotzdem auf der Strecke blieben und es mir damit nicht gut ging: logisch. 

Mein damals bester Freund riet mir, fremdzugehen. Konnte und wollte ich nicht, meinem Verständnis von Beziehung stehen Heimlichkeiten und Betrug entgegen, mich in allem, was mich ausmacht, meinem Partner zeigen zu dürfen, macht für mich die Qualität von Beziehung überhaupt erst aus. 

Wir haben also geredet, auch Coachings und Paarberatungen ausprobiert, haben natürlich auch versucht, Sexualität zu leben und sind bis heute sehr vertraut, sehr intensiv mit Gesprächen und Nähe ein Paar. Haben einen großen Teil unserer gemeinsamen Ziele wie den Betrieb, unser Umfeld und unsere Lebensgestaltung gemeinsam umgesetzt usw. So etwas gibt man nicht so einfach auf, nicht, wenn man sich liebt. 

Es sagt sich so leicht: "Ich würde mich trennen" oder "Warum macht man sowas überhaupt mit", wenn man selbst nicht in einer Situation steckt, in der man eigentlich nur entscheiden kann, wie man mit Problemen, die man vorher nicht mal denken konnte, umgehen kann. Hab ich früher auch gesagt, voller Überzeugung. Man hat ja so seine Wertmaßstäbe und Vorstellungen, nach denen man leben will. Und dann kommt halt das Leben und lacht sich schlapp über das, was man sich so als Wertvorstellungen mal gedacht hat. 

Ich selbst bin übrigens kein Typ, der überhaupt je vorhatte, so eine enge, verbindliche Beziehung einzugehen, mein persönliches Nähebedürfnis war nie sonderlich hoch. Auch etwas, was ich  mit diesem Mann gelernt habe: emotionale Nähe, Vertrauen, sich ganz und gar auf einen anderen Menschen einzulassen mit allen Besonderheiten, die jeder in irgend einer Form hat - einschließlich den Seiten, die so völlig außerhalb der eigenen Wahrnehmungsebenen liegen, fast so, als lebte man in zwei völlig verschiedenen Universen - auch das ist möglich, wenn man es schafft, sich von der eigenen Vorstellung von dem, was "man" für normal oder richtig hält, ein wenig zu lösen. 

Als wir uns kennenlernten, sagte mein Mann voller Überzeugung: "Wenn du mal fremdgehst, trenne ich mich". Mittlerweile ist er der Mensch, der mich auffängt, wenn eine Liebelei blöd zu Ende geht und ich damit nicht klarkomme. 

Hätte mir vor 18 Jahren, als wir uns kennengelernt haben, mal jemand gesagt, wie sich unsere Beziehung entwickeln würde: ich hätte abgewunken. Würde ich heute vor der Wahl stehen, mich mit "so einem" Autisten wieder auf eine Beziehung einzulassen: ich würde abwinken. 

Aber es ist, wie es ist. Und ich bereue es nicht, weil ich mit ihm über all die Jahre auch erfahren habe, was Zusammenhalt und echte Zuneigung wirklich bedeuten können. 

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb wrinkled-1963:

Auf diesen Beitrag möchte ich näher eingehen - ausnahmsweise mal mit Vollzitat. 

 

Als ich  meinen jetzigen Mann kennenlernte, habe ich mich verliebt. Ich habe ihn umworben, wir sind ein Paar geworden, wir führten zunächst eine Fernbeziehung über 500 km Distanz. In ihm habe ich einen Menschen gefunden, der für mich ganz ungewöhnlich war: er akzeptiert Menschen, wie sie sind, hat einen ganz hinreißenden Humor, ist neugierig und hat mir von Anfang an das Gefühl vermittelt, mich mit allem, was mich ausmacht, zu akzeptieren und wertzuschätzen - und ich bin weiß Gott kein einfacher Charakter. 

Die Anfangszeit war toll, auch im Bett. Dann das Zusammenziehen, Pläne, wie das eben so läuft. Und sehr schnell - binnen weniger Monate - kaum noch Sex. Die Gründe konnte ich nicht rausfinden, es gab viele Konflikte. Hätte ich ihn da nicht schon gut genug gekannt um zu wissen, daß er absolut ehrlich mir gegenüber war, hätte ich mich vielleicht getrennt, obwohl so ein Umzug über mehrere 100 km und ein weiterer Neustart binnen eines Jahres nicht gerade leicht zu stemmen ist. Aber da gab es so viel, was es mir bis heute Wert ist, unsere Beziehung aufrecht zu erhalten. 

Wir haben dann einen gemeinsamen Neustart gemacht: gemeinsamer Umzug in eine für uns beide neue Umgebung, Übernahme eines Betriebs, gemeinsame Arbeit bis zur Erschöpfung, Hauskauf, gemeinsame Erlebnisse und Weiterentwicklung. Und irgendwann vor etwa 10 Jahren dann die Erkenntnis, daß mein Mann Autist ist. Sprich: bestimmte Dinge im Zusammenhang mit Nähe, mit Emotionen, auch Sexualität "kann" er schlicht nicht so leben, wie man das erwartet. Und ich war und bin in Bezug auf Männer zu unerfahren, um ihm hier die Hilfestellungen geben zu können, die uns beiden vielleicht weitergeholfen hätten. 

Was tut man in so einem Fall? Daß er mich liebt, spürte ich, so ein Ausmaß an Loyalität, Zuneigung und gegenseitiger Akzeptanz wie mit ihm habe ich noch von keinem anderen Menschen erfahren. Daß die eigenen Bedürfnisse trotzdem auf der Strecke blieben und es mir damit nicht gut ging: logisch. 

Mein damals bester Freund riet mir, fremdzugehen. Konnte und wollte ich nicht, meinem Verständnis von Beziehung stehen Heimlichkeiten und Betrug entgegen, mich in allem, was mich ausmacht, meinem Partner zeigen zu dürfen, macht für mich die Qualität von Beziehung überhaupt erst aus. 

Wir haben also geredet, auch Coachings und Paarberatungen ausprobiert, haben natürlich auch versucht, Sexualität zu leben und sind bis heute sehr vertraut, sehr intensiv mit Gesprächen und Nähe ein Paar. Haben einen großen Teil unserer gemeinsamen Ziele wie den Betrieb, unser Umfeld und unsere Lebensgestaltung gemeinsam umgesetzt usw. So etwas gibt man nicht so einfach auf, nicht, wenn man sich liebt. 

Es sagt sich so leicht: "Ich würde mich trennen" oder "Warum macht man sowas überhaupt mit", wenn man selbst nicht in einer Situation steckt, in der man eigentlich nur entscheiden kann, wie man mit Problemen, die man vorher nicht mal denken konnte, umgehen kann. Hab ich früher auch gesagt, voller Überzeugung. Man hat ja so seine Wertmaßstäbe und Vorstellungen, nach denen man leben will. Und dann kommt halt das Leben und lacht sich schlapp über das, was man sich so als Wertvorstellungen mal gedacht hat. 

Ich selbst bin übrigens kein Typ, der überhaupt je vorhatte, so eine enge, verbindliche Beziehung einzugehen, mein persönliches Nähebedürfnis war nie sonderlich hoch. Auch etwas, was ich  mit diesem Mann gelernt habe: emotionale Nähe, Vertrauen, sich ganz und gar auf einen anderen Menschen einzulassen mit allen Besonderheiten, die jeder in irgend einer Form hat - einschließlich den Seiten, die so völlig außerhalb der eigenen Wahrnehmungsebenen liegen, fast so, als lebte man in zwei völlig verschiedenen Universen - auch das ist möglich, wenn man es schafft, sich von der eigenen Vorstellung von dem, was "man" für normal oder richtig hält, ein wenig zu lösen. 

Als wir uns kennenlernten, sagte mein Mann voller Überzeugung: "Wenn du mal fremdgehst, trenne ich mich". Mittlerweile ist er der Mensch, der mich auffängt, wenn eine Liebelei blöd zu Ende geht und ich damit nicht klarkomme. 

Hätte mir vor 18 Jahren, als wir uns kennengelernt haben, mal jemand gesagt, wie sich unsere Beziehung entwickeln würde: ich hätte abgewunken. Würde ich heute vor der Wahl stehen, mich mit "so einem" Autisten wieder auf eine Beziehung einzulassen: ich würde abwinken. 

Aber es ist, wie es ist. Und ich bereue es nicht, weil ich mit ihm über all die Jahre auch erfahren habe, was Zusammenhalt und echte Zuneigung wirklich bedeuten können. 

Danke für diese ausführliche Schilderung. Ich freue mich für euch, dass ihr anscheinend einen Weg gefunden habt, der für euch funktioniert. Finde ich spannend. 

Geschrieben

@wrinkled-1963

@böses_Mädchen781

 

Tolle Beiträge.

Topic:

Ich selbst lebe ja in einer offenen Beziehung, was aber nicht bedeutet, dass wir uns durch die Weltgeschichte ficken. Wir sind einfach etwas mehr als ne Freundschaft+ und weniger eine Liebesbeziehung.

Das Ende ist noch offen sozusagen^^

Aber für Heirat/Kinder.. den nächsten großen Schritt reicht es leider nicht.

Wir sind halt echt gute Freunde welche das Leben zur Zeit recht intim miteinander gestalten. 

 

Doch irgendwann wird einer von uns jemand kennenlernen und im Idealfall auch größere Gefühle für den oder diejenige empfinden/entwickeln und dann wird die Beziehung beendet. Wir wissen beide, dass wir nicht ewig zambleiben werden.

 

So ist zumindest grob unsere Defaulteinstellung.

 

Grundsätzlich bin ich treu... naja..mit 15 hab ich auf der Party meines Cousin's fremdgeknutscht...aber ich glaube, dass ist verjährt:)

Geschrieben
Am 23.5.2020 at 19:55, schrieb Ulli63:

Wenn ich in einer Partnerschaft bin, dann möchte ich alles mit meiner Partnerin erleben und teilen.

Tja.... aber manchmal kommt man eben an den Punkt, wo das nicht mehr so ist. Die Gründe können sehr vielfältig sein. Meist kommt das, wenn der Alltag überhand gewinnt, der Partner als "selbstverständlich" hingenommen wird, wenn das, was einen vielleicht am anderen stört, zu stark in den Vordergrund rückt, wenn man glaubt/hofft, dass Unlust nur eine Phase ist, wenn das miteinander (genau auch darüber) unheimlich schwer fällt...

Klar....fremdgehen ist bei weitem keine gute Lösung. Das ist eben auch Betrug am Partner. Die Übergänge sind da halt auch fliessend.... Fremdgehen ist ja nicht nur, mal mit jemand anderem ins Bett zu gehen (das können viele sogar noch "verkraften"), fremdgehen kann schon im Kopf anfangen, wenn man sich jemand anderem eher oder mehr anvertraut, als dem Partner.... DAS tut oft sogar mehr weh.

Aber trotz solcher "Fehltritte" kann ja immer noch etwas da sein, was verbindet (ausser das materielle...), etwas, dass einen für ein "Vielleicht woanders" doch nicht alles hinschmeissen läßt...

Ist eben nie einfach und bei JEDEM auch anders.

Geschrieben

Hi du. Wie geht´s dir denn so? Finde dich sehr interessant und würde dich sehr gerne kennenlernen. Darf ich dich denn fragen was dich so hier her verschlägt? Glg

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Gegenfrage, warum suchst du eine Affäre wenn du in einer Beziehung bist?

Geschrieben (bearbeitet)
Am 23.5.2020 at 19:55, schrieb Ulli63:

...  Wenn ich in einer Partnerschaft bin, dann möchte ich alles mit meiner Partnerin erleben und teilen.

"Alles teilen" kann auch zuviel sein: zuviel Wissen, zuviel Nähe.... Wo bleibt da der Raum für einen selbst?

Es gibt eben Menschen, die sich allein nur 'halb' fühlen und erst durch einen anderen Menschen (dh die Partnerschaft mit ihm/ihr, alles zu teilen...) 'vollständig' werden - und es gibt Menschen, die auch ohne PartnerIn komplett sind, und ihr Leben etc. mit jemensch teilen, ohne ihr eigenes Sein zu verlieren, indem sie Teil von etwas werden und vollständig darin aufgehen. ...und es gibt Stufen dazwischen, klar.

Am 23.5.2020 at 19:55, schrieb Ulli63:

Was könnte eine Affäre, oder hat, was meine Partnerin nicht könnte, oder hat? 

Ich glaube nicht, daß 1 PartnerIn alle Bedürfnisse eines Menschen 'befriedigen' (und ich meine das wirklich nicht im Sinne einer Bringschuld) kann und diese auch noch vollumfänglich.

Am 23.5.2020 at 19:55, schrieb Ulli63:

Wieso geht man fremd?oder hat eine Affäre? Würdet ihr es denn bei eurem Partner auch tolerieren? Für mich wäre dann die Beziehung beendet, denn ohne Vertrauen, keine Beziehung.

Eine Affaire von PartnerIn muss halt nicht unbedingt fehlendes Vertrauen bedeuten.

bearbeitet von azzluver
Geschrieben (bearbeitet)

Bei uns auf gegenseitigem Einverständnis, eher aus der Situation entstanden, das ich oft auswärts arbeite und wir uns die Woche nicht sehen, das Wochenende aber dann zu kurz ist. Ging uns beiden so. Also haben wir drüber geredet. Und es fortan so gehalten. Keiner weiß aber, was der andere so treibt. Obwohl mal ein paar Details auftauchen. Aber es ist auch das Vertrauen da, das der Andere auf Gesundheit und Schutz achtet.

bearbeitet von Keldhar
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