Jump to content

sexualbegleitung, sexualassistenz, surrogatpartner ein tabuthema unserer gesellschaft


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@MatildaBloom

Beifall von uns, für Deinen super Beitrag.


Geschrieben (bearbeitet)

@Xeniall
ich bezog mich auf des TEs Ausführung, die zugegeben etwas unklar ist

[...]ihr angebot richte sich an körperlich oder intellectuell beinträchtigte menschen oder halt auch an liebesschüchterne.
[...]
ihre antwort darauf, sie möchte durch, sexualbegleitung, liebescoaching, liebesschule was immer das auch heissen mag die menschen wieder emphatisch für gefühle machen.



Sogar wenn du statt meinem "Sexcoach" einfach "Nutte" dahinsetzt - ja, was ist da wohl angenehmer als Kunde? Eine Frau dies NUR fürs Geld macht, oder die auch Spass am Job hat? ... gilt eigentlich für jeden Dienstleistungsanbieter.

Abgesehen davon sehe ich bei der Sexualbegleitung, wie Matilda sie angesprochen hat, durchaus eine andere Motivation als bei einer "normalen" Hure. Ich zitiere dazu aus einem Artikel über Nina de Vries:

Im Jahre 1994 massierte Nina de Vries das erste Mal einen behinderten Mann, seit damals sind vierzehn Jahre vergangen. Heute arbeitet sie fast ausschließlich mit geistig oder körperlich behinderten Menschen. Durch ihre Tätigkeit ist sogar ein neuer Beruf entstanden: Die Sexualassistenz.

Diese richtet sich an Behinderte, die ihre Sexualität anders nicht leben können. An Männer, die nach einem schweren Unfall im Rollstuhl sitzen und keine Partnerin mehr finden. Aber auch an geistig behinderte Frauen, die nicht wissen wie ein Vibrator funktioniert.

Denn viele erwachsene Behinderte haben unerfüllte sexuelle Bedürfnisse. Manche von ihnen grapschen, andere werden traurig oder aggressiv. Doch mit mehrfach Behinderten oder Autisten kann man unmöglich in den Puff gehen.

Zudem gibt es im Alltag zahlreiche ungelöste Fragen: Wie erklärt man etwa einer Autistin zu masturbieren, wenn sie nicht einmal einen Aufklärungsfilm versteht? Oder was macht man mit einem Mann, der gleichzeitig taub und blind ist, aber immer wieder starke Erektionen hat?

[...]

Das Konzept ihrer Tätigkeit erklärt sie so: „Um Sexualassistenz auszuüben, muss ich geistig und körperlich behinderte Menschen als sexuelle Wesen annehmen. Dafür brauche ich ein positives Menschenbild und das Wissen über meine eigenen Grenzen.“ Während der Treffen gibt es daher klare Regeln: Geschlechtsverkehr und orale Kontakte werden nicht angeboten, Masturbation ist aber möglich.

Triebbefriedigung ist allerdings nicht das oberste Ziel. Nina de Vries will behinderten Menschen eher sinnliche und erotische Erfahrungen ermöglichen.

[...]

Doch ihre Arbeit beschränkt sich nicht nur auf erotische Massagen. Nina de Vries gilt als Vorkämpferin für die sexuellen Bedürfnisse von Behinderten. Mehrmals im Jahr spricht sie auf großen Kongressen. Im Jahre 2004 bildete sie zudem zehn Schweizer zum Sexualassistenten aus.

Als Ersatz für Prostitution versteht sie den Beruf nicht. Darum findet sie es auch nicht schlimm, dass Krankenkassen ihre Dienstleitung nicht übernehmen. Schließlich sei Sexualität keine Krankheit und Sexualassistenz keine Therapie. Die Kosten von siebzig Euro pro Stunde zahlen heute meist die Familien der Klienten.

Um sich rechtlich abzusichern, bespricht die Sexualassistentin ihr Vorgehen auch immer mit den engsten Bezugspersonen. Das hat sich bewährt: Zwar haben sich Behinderte schon unglücklich in sie verliebt, gröbere Probleme gab es aber nie.

Nina de Vries übt ihren Beruf deswegen immer noch gern aus: „Niemand soll glauben, dass ich meine Arbeit aus Mitleid mache. Ich schätze es mit Menschen zu arbeiten, die nicht von den üblichen gesellschaftlichen Normen begrenzt sind.“


zeit.de


bearbeitet von Nurayia
Geschrieben

Ich hab 10 Jahre Sozialarbeit hinter, und die Betten waren selten kalt. Das also Sexualität statt findet und Thema ist steht ausser Frage.

Die, die niemanden "ab" bekommen haben waren eh 1x im Monat im Puff, solange sie Nichtraucher waren. Von daher stellt sich mir eher die Frage, was sie bei ca 75 - 80 € monatlichem Taschengeld verdienen will.

Ganz zu schweigen davon, dass man selbst oft genug an seine persönliche Ekelgrenze kommt...


Geschrieben

In den Puff kann aber nur derjenige, der auch laufen kann! Und ob da nicht manche Hure mit einem behinderten Menschen total überfordert ist und sich dementsprechend äußert?

Dann doch lieber jemand, der sich mit dem Thema auch medizínisch und psychologisch auskennt und der das gerne und bewusst macht. Wenn du auch Schwerstbehinderte als Mensch mit normalen Bedürfnissen anerkennst, dann ist diese Tätigkeit eine Dienstleistung an jemanden, dem du dadurch ein Stück Lebensqualität ermöglichst.

Gewissermaßen ist es auch egal, ob man nun einen Fuß oder einen Penis massiert. Und ich gehe mal davon aus, dass sich auch bei einem Behinderten der Penis ganz normal und vermutlich besser anfühlt als manch anderer Körperteil.


Geschrieben (bearbeitet)

Argh!

Eine Frau, die eine sexuelle Dienstleistung an einem behinderten Menschen vornimmt, macht dies weil sie Spass daran hat?

Eine Frau, die eine sexuelle Dienstleistung an einem nicht behinderten Menschen vornimmt, macht dies nur wegen dem Geld?

Eine Frau, die eine sexuelle Dienstleistung an einem behinderten Menschen vornimmt, ist empathisch?

Eine Frau, die eine sexuelle Dienstleistung an einem nicht behinderten Menschen vornimmt, ist nicht empathisch und nur geldgeil?

Sorry, aber warum...ist die Eine GUT, sozial, empathisch, nicht nur aufs Geld aus....und die andere ist geldgeil, skrupellos, zockt die armen Männer ab?

WO ist der Unterschied?

Warum wird das getrennt gesehen? Es ist in beiden Fällen (für mich) eine Dienstleistung....

Eine Domina hat auch keinen direkten sexuellen Kontakt mit ihrem "Klienten", muss auch sehr empathisch sein, und es gibt Vorgespräche usw.

Wo ist da die Hierarchie?

Ob ein Massuer einen Menschen aus medizinischen Gründen massiert, oder einen Menschen "nur" weil er gerade nen bissel entspannen will....es ist für mich dieselbe Dienstleistung....er massiert!!!!!!!!


bearbeitet von Brisanz2009
Geschrieben (bearbeitet)

Brisanz2009:Argh!

Eine Frau, die eine sexuelle Dienstleistung an einem behinderten Menschen vornimmt, macht dies weil sie Spass daran hat?

Matilda:Auch wenn das nicht in deine Welt passen will - haben sie, weil die Definition in ihrem Empfinden nicht der Fick ist.

Brisanz2009: Eine Frau, die eine sexuelle Dienstleistung an einem nicht behinderten Menschen vornimmt, macht dies nur wegen dem Geld?

Matilda:Wer sagt das wo?

Brisanz2009: Eine Frau, die eine sexuelle Dienstleistung an einem behinderten Menschen vornimmt, ist empathisch?

Matildaefinitiv. Ohne macht sie es nicht.

Eine Frau, die eine sexuelle Dienstleistung an einem nicht behinderten Menschen vornimmt, ist nicht empathisch und nur geldgeil?

Du selbst: Es gibt genug Prostituierte die sich auf Behinderte "spezialisiert" haben, und nur weil es einen anderen Namen hat ist diese Sexualbegleitung dasselbe:

Prostitution.....und wie immer geht es dabei ums Geld!

Brisanz 2009: Sorry, aber warum...ist die Eine GUT, sozial, empathisch, nicht nur aufs Geld aus....und die andere ist geldgeil, skrupellos, zockt die armen Männer ab?

Matilda:Wer sagt das wo? Ich rede vom Allgemeindenken der Gesellschaft die das Bild der entweder Schlechten Hure ODER aber der gezwungenen Hure propagieren.

WO ist der Unterschied?

Matilda:Eine normale Hure braucht sicherlich Empathie, aber die definitiv doppelt so wenig wie eine Sexualbegleiterin, deren Kompetenzen in der Regel über einen Kurzen Smalltalk, Preisabsprache und den Akt hinausgehen und zwar weit hinnaus. Ein Behinderter Mensch und auch alte haben ein verändertes Körpergefühl, ein langsames rant asten ist enorm wichtig, was die normale Prostituierte mit Fragen klären kann, die Sexualbegleiterin nicht.
Was soll das immer? Ein Arzt tut auch nicht das gleiche wie ein Helpraktiker, jeder braucht seine unterschiedlichen Kompetenzen die beide voneinander unterscheidet, ebenso wie Krankenschwester nicht Altenpfleger ist...
Warum sollten also verschiedene Sexworker mit verschiedenen Arbeitsfeldern sich nicht voneinander unterscheiden dürfen?

Brisanz2009: Warum wird das getrennt gesehen? Es ist in beiden Fällen (für mich) eine Dienstleistung....

..weil es nun mal nicht ein und dieselbe Dienstleistung ist.

Eine Domina hat auch keinen direkten sexuellen Kontakt mit ihrem "Klienten", muss auch sehr empathisch sein, und es gibt Vorgespräche usw.

Matilda:Genau und der Papst ist auch eigentlich ein Rabbi.
Es gibt sie ganz bestimmt - so selten wie 100 Euro auf der Straße.

Wo ist da die Hierarchie?

Brisanz2009: Ob ein Massuer einen Menschen aus medizinischen Gründen massiert, oder einen Menschen "nur" weil er gerade nen bissel entspannen will....es ist für mich dieselbe Dienstleistung....er massiert!!!!!!!!

Matilda :Weil sie immer noch nicht dasselbe tun wie die Pornoqueen in Strapsen...das einzig Gleiche ist das Wort Sexualität - ihre Kompetenzen und das Handeln ist so unterschiedlich wie Tag und Nacht. So unterschiedlich wie die einzelnen Krankheitsbilder.

Matilda Bloom: Die Sexualbegleiterin unterscheidet von der Prostituierten das sie oft KEINEN Verkehr haben. Prostituierte die Behinderte bedienen STEHEN zur Hure.

Diese behinderten bei letztere Dame können alleine zu ihr gehen


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Sorry, aber den ganzen Beitrag kann ich nicht verstehen....da ich nicht weiß, wann Du Deine Meinung äußerst oder nicht.



@MatildaBloom....ich bezog mich in keinster Weise auf Deinen Beitrag.
Die Meinung, Prostituierte seien geldgeil und würden abzocken kam von einer Userin hier....deren Beiträge gelöscht wurden, und auch in anderen Threads wurde dies immer wieder kommuniziert.

Ich hab meine Meinung zu diesem Thema, nenn es von mir aus "meine Welt", aber ebenso siehst Du die Dinge aus Deiner Sicht, "Deiner Welt".


bearbeitet von Brisanz2009
Geschrieben


Dann doch lieber jemand, der sich mit dem Thema auch medizínisch und psychologisch auskennt



Das kann ich auch nur empfehlen. Eine Bekannte klagte neulich noch, dass behinderte Freier erst sehr tief stapeln und dann unverschämt dreist werden.
Das war ihr sehr unangenehm.
Nach nachfrage meinerseits - meinte sie konkret das Beispiel mit dem kleinen Finger und der ganzen Hand.


Geschrieben

Klar, weil du nicht mehr weißt was du geschrieben hast...
Für dich leserlich gemacht


Geschrieben

Gegen Geld ist es logischerweise Prostitution. Sonst kommt demnächst eine und bietet Sexualbegleitung für rückenbehaarte Südländer, schmerbäuchige Briskbenutzer und ungewaschene Stinkmorchel an.

Das Motiv ist da vollkommen egal, so lange mehr Geld eingenommen wird als einer Kostenerstattung entspricht. Aber wie wäre es damit, so einen Service im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes anzubieten?

Ich denke auch, dass wir in einer Zeit, in der wir mit der Integration von Menschen mit Behinderung weit gekommen sind, keine Ghettos, und schon gar keine sexuellen, mehr schaffen sollten.

Sexualbegleitung ist ein Job wie jeder andere, wenn er brav angemeldet ist, Steuern abgeführt werden und alle Gesundheitsmaßnahmen für Prostituierte eingehalten werden. Ich sehe da kein Tabu.Und keinen Grund für Sonderrgelungen, weil es eben so normal ist.


SeuteDeern001
Geschrieben (bearbeitet)

Ich muß mal was grundsätzlich klären, weil ich der Meinung bin, das ich immer wieder falsch verstanden wird, denn hier fühle ich mich angesprochen:


Ich meinte im meinen vorherigen Posting, wenn ich in der gleichen Lage wäre ( das ich eine Sexbegleiterin, Sexcouch, Prostituierte bräuchte) würde ich eher eine Person bevozugen, die mir sympatisch ist als jemand der mir unsympatisch ist.

Ich habe auch nichts gegen Prostituierte ( sind normale Frauen wie du und ich) ich verurteile auch nicht ( auch wenn sich das für manche so angehört hat) den Berufsstand.

Es gibt aber auch hier ( wie bei allen und überall "Schwarze Schafe") Ich habe niemanden abgwertet, kann ich gar nicht, weil ich niemanden persönlich kenne.


bearbeitet von SeuteDeern001
Wort korrigiert
Geschrieben

Xenialll ,...,
In diesem Sinne klemmt euch endlich die falschen Informationen über das Bild der Prostituierten die ja alle nur geldgeil sind...und völlig empathielos



@MatildaBloom:

Erstaunlich, welche Schlüsse du aus meinen Fragen, an die - ausdrücklich- namentlich genannten User ziehst. Der Übersicht halber,- und weil es den Tenor deines gesamten Postings (an mich) widerspiegelt, habe ich lediglich oben aufgeführtes Zitat eingefügt.

Diese o.g. Fragen hatte ich gestellt, um die Äusserungen der einzelnen User besser (inhaltlich) verstehen zu können ,-und aufgrund deren detailierteren Äusserungen ein weiteres Gespräch zu führen. Keineswegs handelte es sich dabei um tendenzielle Fragen, oder "Stimmungmache", weshalb mich auch Nurayias Antwort auf meine Frage - in dieser Vehemenz und Abwehr- sehr verwundert.

Offenbar ist es nicht möglich, oder gewollt, sich auch (kritisch) über diese Thematik auseinanderzusetzen, was ich auch daran festmache,dass meine vorhergehenden Anmerkungen zunächst ignoriert,- und nun von dir, MatildaBloom, völlig aus dem Zusammenhang gerissen, zudem ohne sachlichen und persönlichen Kenntnisstand als Neben- und Schlußsatz formuliert, mal eben "vom Tisch gefegt" werden.

Ich sehe somit keinerlei Veranlassung an dieser Stelle, mich weiter an diesem Thema zu beteiligen und wünsche weiterhin viel Erfolg an der "kritiklosen" Befürwortung von Sexualbegleiterinnen, inklusive der Verkündung des Wissens darüber, was der jeweils "Betroffene" denkt, wünscht und fühlt!


Geschrieben (bearbeitet)

Ich sehe somit keinerlei Veranlassung an dieser Stelle, mich weiter an diesem Thema zu beteiligen und wünsche weiterhin viel Erfolg an der "kritiklosen" Befürwortung von Sexualbegleiterinnen, inklusive der Verkündung des Wissens darüber, was der jeweils "Betroffene" denkt, wünscht und fühlt!


Geht da die letzte Verfechterin der "Kritik"? Wie schade, dass du versäumt hast deine Argumente sachlich und detailliert darzulegen. Das hätte eventuell geholfen... so bleibt nur zu vermuten, worauf du hinauswolltest, was aber sicherlich nicht deine eigenen Worte ersetzt.


bearbeitet von Nurayia
Geschrieben

Geht da die letzte Verfechterin der "Kritik"?


Guten Abend Nurayia:


Genau diese Anmerkung spiegelt die (Einheits-) Sprache dieses Forums in den letzten Monaten wider. Da vermisse ich zeitweise die wirklich (ellenlangen) kontroversen Diskussionen vergangener Zeiten,wo Mensch sich am Ende -zumindest- gedanklich annähern und öffnen konnte,- obgleich er seinem Standpunkt, ganz ohne persönliche Angriffe treu blieb.


Die jetzige "schwarz-weiss Mentalität" ermüdet mich zunehmend,- weswegen ich es vorziehe,mich ohne weitere, tiefgehende Begründung/en aus entsprechenden "Diskussions"-Themen zu verabschieden.


Meine rar gesäte "Frei"zeit möchte ich nicht mit Auseinandersetzung um Konzeptionen und Weltanschauung verbringen....



Es steht- und stand jedem Teilnehmer frei, meine Gedanken, Argumentations,- und Kritikpunkte, ob ihrer Sachlichkeit zu hinterfragen., wenn sie denn tatsächlich interessiert hätten.



Bei pauschalen Objektivierungen ruft meine "Gedankenwelt" negative somatische Marker hervor, infolgedessen: " bin ich raus !"




;-)


Geschrieben

Mal zum Thema eine ganz unbedarfte Frage am Rande:

Was hoch stellt man sich dazu die Geldbeträge vor,
in Blick auf "Honorar" oder wie auch immer sich die "Bezahlung für sexuelle Dienstleistungen" in diesen Fällen nennen mag?

Und wer soll es bezahlen?


Geschrieben

xeniall deine gedanken und argumente konnte jeder gut verstehen der es wollte...diese waren sachlich und argumentativ.


da dieses ein thema ist was.......durchaus sehr schwierig ist.....und mangels fachlicher grundlage noch sehr kontrovers diskutiert wird ist deine konsequenz mehr als nachvollziehbar.

lg vampy


Geschrieben

Es steht- und stand jedem Teilnehmer frei, meine Gedanken, Argumentations,- und Kritikpunkte, ob ihrer Sachlichkeit zu hinterfragen., wenn sie denn tatsächlich interessiert hätten.


Ich tat das heute übrigens mal, antwortete aber nicht, weil Du Dich ja zurückziehen wolltest. Na egal, ich tu's jetzt einfach noch, wer braucht schon Schlaf.

Hierbei beziehe ich mich in erster Linie auf Menschen mit geistiger Behinderung und Menschen, die aufgrund schwerster Hirnschädigungen über keinerlei Sprachvermögen verfügen, -die insofern diese Dienstleistung weder einfordern, noch abweisen können.


Da stellte ich mir freilich sofort die Frage: Wieso? Wieso beziehst Du Dich nur auf die? Diejenigen werden eher seltener in den Genuss sexueller Dienstleistungen kommen. Ist für mich auch ein Gegenstandswechsel, denn dann geht es um konkrete Kriterien, die Betreuer_innen oder Verwandte anlegen.
Ich denke eher, dies Vorauswahl erleichtert Dir die Kritik.

Welche Problematik kann auftreten, wenn der Kunde sich in seine Sexualbegleiterin/Assistentin verliebt?


Nun, im Grunde die gleiche Problematik wie bei nicht behinderten Menschen, die sexuelle Begleitung möchten oder gar nötig haben.

Die Frage, ob der Assistenz(an)nehmer diese Situation psychisch einordnen kann, dürfte sich an diesem Punkt stellen.


Und wieder ein Punkt, der nur ganz konkret und individuell beantwortet werden kann und das Konzept der Sexualbegleitung nicht anficht.

Diese Fragen stellen sich übrigens nicht erst mit der sexuellen Betreuung. Auch Pflege- und Betreuungskräfte, die "normale" Arbeit an den Patienten/Klienten vollbringen, sehen sich damit konfrontiert.

Ich denke allerdings, Du traust den meisten Menschen, die als behindert gelten, zu wenig Kompetenzen im Gebiet der Sexualität und Liebe zu. Diejenigen, die ich kenne (das sind schon eine Menge) schätze ich zu großen Teilen in der Beziehung als "normal" ein. Schließlich ergibt sich immer erst aus dem Zusammenspiel von Betreuer_in und betreuter Person ein emotionales Verhältnis, sprich: zu allem gehören immer zwei. Und so muss bei Menschen, die vielleicht "anfällig für emotionale Fehlinterpretationen" sind, natürlich mehr Augenmerk darauf gelegt werden. Aber das ist in anderen Feldern der Pflege und Betreuung nicht anders.


Geschrieben (bearbeitet)

sicher ist dieses "feld" diskussionswürdig.

allerdings müssten da tatsächlich erst mal die bedürfnisse sowie die ausbildung und die abrechnung geklärt werden.



so lange viele menschen an pflegeversäumnissen und mangelnder betreuung sterben weil die träger gmbh 's werden und stellen gestrichen werden dürfte dieses kaum ein thema werden. (???)!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Alles ist ein Tabuthema - wieso denn bitte? Wir reden doch darüber.

Die hier angesprochenen Berufswünsche/Ideen einer Frau Anfang 50 sehe ich sehr kritisch.
Wer sich sozial engagieren möchte kann dies deutlich weniger kontrovers tun. Vor allem kann er/sie es tun, ohne groß darüber zu reden.
Ich stelle den Altruismus dieser Person (ich will mich nicht schon wieder auf Frau beschränken) ganz einfach in Frage, wenn sofort von Geld/Beruf/Stundenlohn geredet wird.

Hilfe oder "caring" leistet man dann, wenn man keine Gegenleistung erwartet.
Es klingt zwar hart oder zynisch, aber die wenigsten Menschen mit derartigen Extrempositionen machen das aus Liebe zu ihren Mitmenschen (ich meine nicht die romantische Liebe).

@Matilda: Ich glaube Du hattest einfach einen schlechten Moment - das passiert jedem mal. Empathie ist trotzdem deutlich mehr als ein einfühlsamer Umgang mit einem Kunden. Du wehrst Dich - meiner Meinung nach zurecht - gegen die stark simplifizierte Darstellung von Prostituierten, verfällst dann aber bei der Umkehr der Inhalte ins gleiche Muster.
Brisanz hatte im Übrigen hinter jedem zitierten "Forumsallgemeinplatz" ein Fragezeichen gesetzt - ich vermute, um die eigene Distanz zum Ausdruck zu bringen. Vertragt Euch - ich glaube ihr seid gar nicht so weit auseinander.

Sexuelle Handlungen gegen Bezahlung sind und bleiben eine Form der Prostitution. Welche Motive oder Zielgruppe ich als Dienstleister wähle ist dabei erst einmal zweitrangig. Ob ein bestimmter Mensch ein gutes Gespür für die Situationen seiner Mitmenschen hat und mitfühlt kann niemand formal am Beruf festmachen.

Wenn ich dann hier von "gut ausgebildet" und "psychologisch geschult" als besonderer Qualifikation von Sexualbegleitung lese kommt mir die Galle hoch. Wer bildet aus? Wer will das beurteilen?
Der gute Umgang mit kranken oder behinderten Menschen ist schwer bis sehr schwer zu lernen und wird in Teilbereichen auch sehr kontrovers diskutiert (Beispiel: sog. Ruhigstellung durch Medikamente). Neuerdings meint jeder selbsternannte Experte, er wüsste was und hätte verstanden, weil er ein paar (nicht mal immer zutreffende) "Fakten" bei Wikipedia oder in einem sogenannten Fachforum gelesen hat und geht dann auf Sendung. Persönliche Erfahrungen zu verallgemeinern ist allenfalls ein beliebtes aber selten ein zielführendes Muster. Das passt einfach nicht zur Realität!

Als Träger oder Geschäftsführer einer Einrichtung, die so etwas zulässt, wird man dann übermorgen von einem Angehörigen, dessen Sichtweise das nicht entspricht, wegen Förderung der Prostitution angezeigt.

Außerdem finde es richtig und wichtig die unterschiedlichen Gruppen von möglicherweise Betroffenen klar zu differenzieren. Und selbstverständlich benutzt man bei einer Gegenargumentation zunächst die zur eigenen Argumentation passende Gruppe. Das ist das Wesen eines Diskurses. Wischi-Waschi bla bla ist Zeitverschwendung. Wenn die Ränder geklärt sind (Beispiel: bei a find ich es ok - bei d geht es gar nicht) kann man im nächsten Schritt den Rest des Kuchens genauer zerlegen.

Wenn es Mehrheitsmeinung ist, dass ich als 15-jähriger frühreifer Bengel meine junge Englischlehrerin (Refrendariat Anfang 20) mit einvernehmlichen Sex zurecht IN DEN KNAST bringe oder ich als Mann Ende 30 von der Gesellschaft und den Medien geächtet werde, wenn ich eine einvernehmliche Liebesaffäre mit einer 17-jährigen "facebook-Dame" beginne, deren Alter ich zunächst nicht kenne, dann gibt es aktuell einfach keinen wirklich sicher funktionierend vorstellbaren Rahmen (außerhalb der legalen Prostitution) für so etwas - vor allem nicht mit geistig behinderten Menschen, die kein selbstbestimmtes Leben führen.

Kaum etwas wird öffentlich wirklich sachlich diskutiert (hier im Übrigen auch selten) und Sex schon mal gar nicht.

Wo sind bitte die Grenzen? Wann ist es Hilfe und wann werden die Bedürfnisse dieser Menschen finanziell ausgenutzt?
Eine pragmatische "Gelegenheitsgefälligkeit" - sozusagen im Vorbeigehen - finde ich im ersten Moment unkritisch, aber selbst da brauchte man ja nur ein Klischee (Mann/Frau-Opfer/Täter) zu bedienen und eine falsche Schlagzeile durch Denunziation eines empörten Angehörigen wie z.B.:

Pfleger ***igt/missbraucht behinderte Frauen!
Sexuelle Übergriffe im Altenheim!

und das war's dann! So ein Stigma wird man nicht mehr los!


Geschrieben

NiceGuy - nun hast du wunderbar argumentiert, was alles dagegen spricht und du hast mit deinen Bedenken auch durchaus Recht - aber was ist denn die Alternative? Dass manche Menschen eben doch keinen Sex haben dürfen?

Warum findet es jeder ok, dass ein Masseur für seine Arbeit bezahlt wird, aber sobald die Genitalien sanft massiert werden, ist es bäh? Warum dürfen die Muskeln von Physiothe***uten stimuliert werden, aber zärtliches Streicheln des ganzen Körpers ist tabu? Trägt nicht ein Orgasmus genau so zum Wohlbefinden bei, wie Therapie xy?

Ich sehe durchaus, dass das ein schwieriges Feld ist - aber mein Respekt gilt allen Menschen, die sich darauf einlassen können.


Geschrieben (bearbeitet)


Warum findet es jeder ok, dass ein Masseur für seine Arbeit bezahlt wird, aber sobald die Genitalien sanft massiert werden, ist es bäh? Warum dürfen die Muskeln von Physiothe***uten stimuliert werden, aber zärtliches Streicheln des ganzen Körpers ist tabu?



Ich will jetzt weder dir noch irgendjemand anderes zu nahe Treten.

Ich hätte aber gern mal ein Fragen beantwortet.

Wo bitte liegt der Unterschied zwischen einer Prostituierten und einer Sexualbegleitung ?

Eine Prostituierte wird nicht für Sex bezahlt sondern für die Zeit die sie mit ihrem Freier verbringt. Alles was in dieser Zeit passiert ist etwas das beide wollen.

Eine Sexualbegleiterin wird auch genau dafür bezahlt.

Auszug von der Seite : Sexualbegleitung.com

Man kann bei uns keine spezielle sexuelle Dienstleistung kaufen. Man kann bei uns nur sexuelles Zusammensein erhalten. Wenn man etwas Bestimmtes in dieser Begegnung will, müssen beide dazu bereit sein.

Man kann bei uns auch keine Liebe kaufen. Eine Freundin oder einen Freund muss jede und jeder anderswo finden. Aber wir wollen helfen, dass man sich auf die Suche macht und Erfolg hat.

Wir Sexualbegleiterinnen und Sexualbegleiter müssen für unser Angebot bezahlt werden. Das muss während des Dates passieren. Ein Date - so nennen wir es, wenn wir uns für ein intimes Zusammensein verabredet haben.



Wie man es an dem Auszug sieht wird die Sexualbegleiterin für ihre Zeit und die Sexuelle Handlung bezahlt, genau so wie ein Prostituierte.

Wo also ist da der Unterschied ?

Laut der Seite ist es ja ein erheblicher Unterschied:

Sexualbegleitung hat sich als eine Möglichkeit entwickelt, (nicht nur behinderte) Menschen bei ihrer sexuellen Emanzipation zu unterstützen. Sie ist eine sexuelle Dienstleistung. Sie muss bezahlt werden. Dennoch unterscheidet sie sich sehr von der klassischen Prostitution.



Wir SexualbegleiterInnen bringen unsere eigene Persönlichkeit in die Kommunikation mit unseren Klienten ein. Die behinderten Menschen sind keine "Kunden" für uns, die sich eine bestimmte Illusion kaufen. Wir SexualbegleiterInnen gestalten keinen "Körperkontakt-Service" und bieten kein "Bordell".



Aber wo ist der Unterschied ?

Sex mit einer Prostituierten kostet ca 100 € die Stunde.

Eine Sexualbegleiterin nimmt von ihrem Kunden auch ca 100 € die Stunde.

Wo also ist der Unterschied ?


bearbeitet von zungenfee
Geschrieben

Ist es nicht völlig egal, wie man es nennt? Natürlich fällt es gewissermaßen in den Bereich der Prostitution - aber es geht eben sehr weit darüber hinaus.
Sorry, um als Hure zu arbeiten, muss man nicht einmal die Sprache können und auch sonst sind die Anforderungen eher physischer Natur (außer die Frau arbeitet im Escort-Bereich).


Geschrieben


Sorry, um als Hure zu arbeiten, muss man nicht einmal die Sprache können und auch sonst sind die Anforderungen eher physischer Natur (außer die Frau arbeitet im Escort-Bereich).



Hast du schon einmal als Hure gearbeitet um die Arbeit einer Hure allein auf die physische Natur zu Reduzieren ?

Ich kenne einige Prostituierte die mir da aber ganz andere Sachen erzählen.

Viele Freier gehen nicht nur wegen Poppen zu einer Hure.

Sondern auch zum Reden.
Und das ist gar nicht selten.


Geschrieben



Warum findet es jeder ok, dass ein Masseur für seine Arbeit bezahlt wird, aber sobald die Genitalien sanft massiert werden, ist es bäh? Warum dürfen die Muskeln von Physiothe***uten stimuliert werden, aber zärtliches Streicheln des ganzen Körpers ist tabu? Trägt nicht ein Orgasmus genau so zum Wohlbefinden bei, wie Therapie xy?



Ich meine keineswegs, dass diese Menschen keinen Sex haben dürfen/sollen, aber ich sehe einfach keinen sicher handhabbaren professionellen Rahmen - für niemanden - es sei denn stillschweigend im quasi "Privaten" und außerhalb von strengen gesetzlichen Auflagen unterliegenden Einrichtungen und Heimen.

Natürlich kannst Du jede Konvention in Frage stellen, aber in den westlichen Gesellschaften trennen wir die medizinische Physiotherapie, eine Wellness-Entspannungsmassage und gezielte/beabsichtigte sexuelle Stimulation. Nicht nur in der Physio-Praxis, sondern z.B. auch im Umgang von Eltern mit ihren Kindern oder Ärzten mit Patienten.

Bei der gezielten sexuellen Stimulation verschwindet zudem die Grenze zwischen originärem und induziertem Bedürfnis. Hier schafft sich der Markt seine Nachfrage durch das bloße Angebot gelegentlich selbst.

Ehrlich - ich habe keine auch "befriedigende" Lösung anzubieten.


Geschrieben

Liebe Zungenfee, die Seite aus der du zitierst solltest du dir noch mal sehr genau anschauen, die Seitenmacher verdienen Geld mit dem Schalten der Inserate

Guck lieber hier:
ISBB Trebel - Institut für SELBSTBESTIMMUNG Behinderter
Geleitet von Diplom Psychologen Lothar Sandfort und selbst behindert.
Er schrieb Bücher wie: Hautnah - neue Wege der Sexualität behinderter Menschen und weitere...

Auszug von der Homepage:

[COLOR=#000000]Seit 1997 bietet das ISBB nun schon Erotik-Workshops für behinderte Menschen und für deren soziales Umfeld an. In den Teams der Einrichtungen macht sich die Erfahrung breit, dass behinderte Menschen mit einer guten sexuellen Kompetenz selbstbewusster, selbstsicherer, selbstständiger sind, besser auf sich und vor allem ihren Körper achten, attraktiver sind.[/COLOR]



Sexualbegleitung vernetzt:

Das ISBB will die sexuelle Emanzipation und Selbstbestimmung aller Menschen unterstützen. Als Initiative von Behinderten und Nichtbehinderten haben wir uns aber spezialisiert auf die Nachfrage von Behinderten und von Menschen aus derem sozialen Umfeld. Neuerdings kommt die Nachfrage von Seniorinnen und Senioren dazu.
Wir freuen uns, wenn Menschen sich auf den schwierigen Weg gemacht haben, ihre Attraktivität als Lebenspartner bzw. als sexuelle Partner weiter zu entwickeln. Von uns selber wissen wir, dass das eine lebenslange Herausforderung ist.



Was wollt ihr eigentlich wirklich? Diskutieren über die Menschen, denen ihr gar nicht zuhören wollt?

Ich entziehe mich dann mal dezent dieser Farce von Thread.


×
×
  • Neu erstellen...