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Fremdgänger....


ds****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

kinder sind nun wahrlich der letzte grund, um zusammenzubleiben........

Nein! Kinder sind sehr wohl ein Grund, um sich zusammenzuraufen und nicht sofort eine Ehe zu beenden!

Da ich mit Kindern arbeite, stelle ich immer wieder fest, wie sehr sie unter der Trennung leiden! Nicht alle Scheidungskinder sind gestört und nicht alle gestörten Kinder sind Trennungskinder, aber der Zusammenhang ist sehr deutlich!

Natürlich bin ich nicht dafür, Gewalt oder Psychokrieg zu ertragen, nur um die Familie zu erhalten, aber wenn die Ehe passt und vorwiegend der Sex mangelhaft ist, sollte man versuchen erst mal alles andere zu versuchen. Ich finde nicht, dass Erwachsene das Recht haben, Kindern ein großes Stück Lebensqualität zu nehmen nur weil sie lieber mehr poppen möchten!

Dieses Schwarz-Weiß-Denken hier geht mir auf die Nerven. Jemand, der diskret fremdgeht, kann sehr viel moralischer handeln, als jemand, der sofort die Beziehung beendet oder seinem Partner eine Wahrheit aufbürdet, mit der er nicht umgehen kann.

Fordern all diejenigen, die ständig so auf die Pflicht zur Ehrlichkeit pochen, umgekehrt auch ein, dass der Partner offen für Gespräche und kompromissbereit ist? Wie erklärt man den jemandem, dass man gerne mal in einen Swingerclub oder gar eine offene Beziehung möchte, wenn derjenige immer nur geäußert hat, wie verachtenswert er so etwas findet? Wie kann man jemandem die Wahrheit sagen, wenn derjenige die Wahrheit gar nicht verkraftet?

Kapiert ihr denn nicht, dass das Gehirn der meisten Menschen unserer Kultur so gepolt ist, dass dort sofort schreckliche Assoziationen geknüpft werden: "Wer heimlich fremdgeht ist ein feiges Schwein.... Man darf nur einen Menschen lieben... Wer mit anderen Sex hat, kann mich nicht mehr lieben.... Was hat sie was ich nicht habe.. bestimmt vergleicht er mich oder lästert über mich..." All diese negativen Gedanken schleichen sich sofort ein und verhindern eine wirklich freie Suche nach Lösungsansätzen!


Geschrieben

Natürlich sollte man vor einer Trennung erst alles versuchen um es wieder ins reine zu bringen -
Aber fremdgehen wird , bevor man alles versucht hat nur zu einer weiteren Belastung -
Selbst wenn man noch so diskret fremdgeht besteht immer die Gefahr das es irgendwann rauskommt -
Genau da ist dann der punkt , wo man es nicht mehr in der Hand hat , wie der hintergangene Partner damit umgeht -
Also vorher absprechen , oder wenn man nicht ohne Erfüllung seiner Sexuellen Bedürfnisse leben kann -
Die Konsequenzen für sich ziehen -
Auch wenn es nicht leicht ist oder wird -
So viel sollte der/die Partner/in einem trotz allem wohl doch noch wert sein -

Klar ist für die Kinder eine Trennung immer schlimm -
Aber du kannst mir nicht erzählen , das es für sie nicht noch schlimmer ist -
Wenn sie vielleicht mitbekommen haben , das einer von beiden Elternteilen was so schlimmes gemacht hat , das es erst zum eigentlichem Trennungsgrund wird -

Und Kinder sind nicht dumm , sie bekommen viel mehr mit als die erwachsenen glauben -
Es kostet viel kraft und stärke so etwas vor ihnen zu verbergen -
Man kann nicht vorher wissen , ob der hintergangene teil dann auch diese stärke aufbringt -

Und immerhin ist das was die Eltern ihnen vorleben auch das was sie am meisten für ihr späteres leben prägt -


Geschrieben

ich weiß selber, wie es ist, betrogen, belogen und hintergangen worden zu sein.....und mir mir ist nicht mal versucht worden zu reden.....nein....es wurde fremdgevögelt......mein sohn war damals drei jahre alt... ich habe niemals vor ihm gestritten, habe niemals meinen exmann beschimpft oder sonstiges....trotzdem hat der kleine es mitbekommen....und weißt du was @sinnliche??? er hat mich gefragt, warum ich mit papa zusammen bin, wenn ich ihn doch gar nicht mehr lieb habe.......er ist ein trennungskind......ohne probleme.......und es ist für kinder meiner meinung nach leichter, ein elternteil zu haben, was glücklich ist , als zwei die sich sich gleichgültig sind....denn das wird man sich , nachdem der frust und die verletzungen vorbei sind......


sicher sollte man sich nicht gleich trennen, aber reden sollte man miteinander.... wenn irgendwer der meinung ist, nicht zu reden, weil der andere es nicht verträgt, dann ist es seine entscheidung....aber meiner meinung nach ist dieses nicht reden einfach nur feige...........


Geschrieben

kinder sind nun wahrlich der letzte grund, um zusammenzubleiben........es ist(denke ich) einfach die bequemlichkeit..



Nein, Kinder sind der einzige akzeptable Grund zusammenzubleiben, wenn es in der Beziehung/Ehe nicht mehr so wunderbar läuft.
Wenn es Dein Sohn so gut verkraftet hat, wunderbar. Nur sagen entsprechende Untersuchungen, dass im Allgemeinen Kinder getrennte Eltern schlechter verkraften als den Verlust eines Elternteils durch Tod.
Zudem bin ich der Meinung (aber das ist halt "nur" meine Meinung und meine Entscheidung), dass ich mit dem Entschluss, ein Kind in die Welt zu setzen, Verantwortung übernehme, hinter der mein eigenes "Wohlbefinden" ein Weilchen zurückzustehen hat, auch wenn's mal weh tut. Und mit einem Weilchen meine ich nicht nur bis zum Kindergartenalter.

Danach kann man sich immer noch auf die Reise begeben . . .


Geschrieben

das muss letztendlich jeder für sich selber entscheiden...meine entscheidung damals war die beste...........für meinen sohn und für mich....



meinst du es ist einfacher für kinder, wenn sie älter sind???? ich weiß nicht..............


aber das war auch nicht das thema.....sondern die fremdgeher......
aber egal.....in meinen augen ist fremdgehen einfach scheiße...........jeder sieht es halt anders


Geschrieben

Ich kann mir vorstellen, dass es unerträgliche Ehe-Situationen gibt, die eine Trennung unvermeidlich machen. Nur Fremdgehen gehört für mich nicht unbedingt dazu, auch wenn ich Fremdgehen ebenso scheiße finde. Aber wie Du sagtest, muss das jeder für sich aus der jeweiligen Situation heraus entscheiden.


P S
Ja, ich glaube, dass es für Kinder nach der Pubertät leichter ist.


Geschrieben

Zudem bin ich der Meinung (aber das ist halt "nur" meine Meinung und meine Entscheidung), dass ich mit dem Entschluss, ein Kind in die Welt zu setzen, Verantwortung übernehme, hinter der mein eigenes "Wohlbefinden" ein Weilchen zurückzustehen hat, auch wenn's mal weh tut.

Und das gilt für beide. Mann und Frau.
Und diese Verantwortung für das Kind beinhaltet einerseits, dass man nicht fremd geht, wenn man weiß, dass es die Ehe gefährdet
und andererseits, dass man mit Rücksicht auf die Kinder einen Ausrutscher auch mal verzeihen kann.


Geschrieben

Selbstverständlich gilt das für beide, Delphin.


Geschrieben

.mein sohn war damals drei jahre alt... ich habe niemals vor ihm gestritten, habe niemals meinen exmann beschimpft oder sonstiges....trotzdem hat der kleine es mitbekommen....und weißt du was @sinnliche??? er hat mich gefragt, warum ich mit papa zusammen bin, wenn ich ihn doch gar nicht mehr lieb habe.......

er ist ein trennungskind......ohne probleme.......und es ist für kinder meiner meinung nach leichter, ein elternteil zu haben, was glücklich ist , als zwei die sich sich gleichgültig sind......


Du hast dir nichts anmerken lassen und ein dreijähriges Kind merkt, dass du deinen Mann nicht mehr liebst? Sorry, du scheinst ein Wunderkind zu haben!
Außerdem ist die Schlussfolgerung doch völlig realitätsfern! Es gibt doch nicht nur die Wahl zwischen gebunden- betrogen- unglücklich und getrennt-glücklich! Der Alltag sieht doch ganz anders aus. Scheidungskinder haben ein extrem hohes Armutsrisiko, leiden oft unter einem Solidaritätskonflikt und fühlen sich mit ihrem Stiefelternteil nicht zwingend gut.

Und geschiedene Frauen/Männer sind doch nicht zwingend nach der Trennung glücklich. Die haben oft handfeste Probleme!

Außerdem - warum ist es denn so eine Katastrophe, wenn jemand mit einer Drittperson Sex hat? Sofern Schwangerschaften und Krankheiten verhütet werden ist doch das einzig Schlimme daran, dass wir alle damit aufgewachsen sind, dass dies ein schlimmes Vergehen ist. Wenn der Partner prügelt, säuft, dauernd schlecht gelaunt, tyrannisch oder bösartig ist, dann entsteht ein objektiver Schaden. Aber wenn er gut gelaunt nach Hause kommt, weil er guten Sex mit einem anderen Menschen hatte, nicht. Wären wir so sozialisiert, dass das ganz normal wäre, würden wir nicht austicken, sondern uns freuen, dass es dem Partner gut geht.
Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze um so mehr scheint mir diese Moral wie eine Versklavung. So viele Menschen sind unzufrieden, weil sie sich einem Ideal unterordnen müssen, das nur für wenige Menschen naturgemäß ist. Wir finden es völlig normal, dass jeder Mensch unterschiedliche Fähigkeiten, Vorlieben und Einstellungen hat - aber eines wird von allen erwartet: Einmal gebunden, darf einen niemand sonst mehr sexuell reizen! Ich verstehe Ehe aber als Partnerschaft zur gegenseitigen Hilfestellung - nicht als Fessel!


Geschrieben

Sinnliche hat es sehr gut beschrieben wie ich es sehe.
Noch muss ich anmerken das ich die beiden Kinder ganz einfach liebe.


Geschrieben

Es geht doch um dem Umgang mit den Wahrheiten. Warum toleriert Man(n) fast schon stillschweigend passiv diese sexlose Situation? Warum muss man in die Bedrängnis kommen, zu Lügen? Wie schrecklich unwürdig!! Wie soll seine Frau ihn respektieren, wenn sich die Waagschale zu zu seinem Ungunsten entwickelt hat? Er als Bittsteller! Einfach nur unangenehm.

Warum kann man sich nicht hinstellen und sagen; "Mir fehlt ganz klar Sex und Zärtlichkeitin unserer Beziehung und wenn ich das mit dir nicht erleben kann, werde ich so unruhig das ich an jeder Ecke "fickbare" Frauen sehe!" Knallhart und Ehrlich!

Die Verantwortung gleichmässig auf beide Partner übertragen um etwas zu ändern.


Geschrieben

Und wenn man es dem Partner sagt und es ändert sich nichts? Man liebt sein Kind über alles und möchte es nicht im Stich lassen. Zuhause wird dem Kind zuliebe auf heile Welt gemacht und beide schieben Frust und sind, das auch noch, dickköpfig. Gut gemeint ist noch lange nicht gut getan.

Klar:
Wer nicht will sucht Gründe, wer will Möglichkeiten......


Geschrieben

Natürlich bin ich nicht dafür, Gewalt oder Psychokrieg zu ertragen, nur um die Familie zu erhalten, aber wenn die Ehe passt und vorwiegend der Sex mangelhaft ist, sollte man versuchen erst mal alles andere zu versuchen. Ich finde nicht, dass Erwachsene das Recht haben, Kindern ein großes Stück Lebensqualität zu nehmen nur weil sie lieber mehr poppen möchten!

Dieses Schwarz-Weiß-Denken hier geht mir auf die Nerven. Jemand, der diskret fremdgeht, kann sehr viel moralischer handeln, als jemand, der sofort die Beziehung beendet oder seinem Partner eine Wahrheit aufbürdet, mit der er nicht umgehen kann.

Du redest von Schwarz-Weiß-Denken und setzt voraus das in solchen Fällen in der Ehe alles passt. Nur der böse Mann, der will´s beenden weil es ihm wichtiger ist mal einen wegzustecken.

Die Aussage "diskretes Fremdgehen ist moralischer als einen Schlussstrich zu ziehen" wird in Ignoranz und Selbstblendung nur noch von Dummheit überboten.


Geschrieben

Man vergleiche einfach mal den seelischen Schaden, den der Gedanke "mein Mann hat mal mit einer anderen gevögelt, aber er sagt er will bei mir bleiben und liebt mich" in einer Frau anrichten kann (manche können dem was positives abgewinnen, manche berührt es kaum, aber ich bestreite nicht, dass er einige schon ziemlich verletzen kann) mit dem seelischen Schaden die ein "Mama hat Papa nicht mehr lieb und Papa darf nicht mehr bei uns leben" bei einem sagen wir 3-, 5- oder 7-jährigen Kind anrichtet.

Immer beachten: Wir reden von einzelnen Seitensprüngen, Fremdficks etc., wir reden nicht davon, dass er eine andere Frau liebt und mehr Zeit mit ihr verbringt als mit der Ehefrau. (Viele schließen nämlich, dass aus dem Ersteren automatisch das Letztere folge, so ist das nämlich immer in den Schnulzen und Krimis im Fernsehen, in der Wirklichkeit ist das aber gar nicht unbedingt so.).

Man achte bei dem Vergleich weiterhin auf die Schutzbedürftigkeit eines Kindes versus die Schutzbedürftigkeit einer erwachsenen Frau (diese war in viktorianischen Zeiten auch hoch, daher kommen auch die ganzen Moralvorstellungen, aber heute, wo Frauen arbeiten, Alimente und Hartz IV bekommen, ist diese Schutzbedürftigkeit gar nicht mehr so hoch).

Dann dürfte doch relativ offensichtlich sein, was auf einer relativen Skala schlimmer ist: das Fremdgehen, oder die Trennung von einem Menschen, mit dem man bis dahin eine harmonische Familie führen konnte, rein aus moralischen Prinzipien.

Auch ich bin der Meinung, dass es für Kinder in bestimmten fällen bessern sein kann, wenn die Ehe geschieden wird. Nämlich dann wenn zu Hause nur noch gestritten wird. Wenn die Eltern dem Kind kein harmonisches Zuhause mehr bieten können. Aber Trennen nur wegen einem Fremdfick? Geht gar nicht, meiner Meinung nach.

SinnlicheXXL beschreibt das alles sehr schön.

Und es ist bedauerlich, hier mal wieder die Bestätigung zu erhalten, wie viel Egoismus in unserer Gesellschaft herrscht und wie wenig an das Kindeswohl gedacht wird.


Geschrieben

Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze um so mehr scheint mir diese Moral wie eine Versklavung. So viele Menschen sind unzufrieden, weil sie sich einem Ideal unterordnen müssen, das nur für wenige Menschen naturgemäß ist. Wir finden es völlig normal, dass jeder Mensch unterschiedliche Fähigkeiten, Vorlieben und Einstellungen hat - aber eines wird von allen erwartet: Einmal gebunden, darf einen niemand sonst mehr sexuell reizen! Ich verstehe Ehe aber als Partnerschaft zur gegenseitigen Hilfestellung - nicht als Fessel!



Wo siehst du denn eine Versklavung ?

Jeder hat vorher die Möglichkeit ein zu beiden passendes Beziehungskonzept abzusprechen und dem entsprechend auszuleben -

Dann ist es doch wohl ein Beziehungskonzept , was man sich vorher freiwillig ausgesucht hat -
Und wenn sich beide dafür entschieden haben zusammen monogam zu leben , geht es auch nicht mehr um die Moralvorstellungen außenstehender -
Es geht auch nicht darum , das man dann andere nicht mehr Sexuell reizvoll finden darf -
Sondern darum , das man bevor man sich da außerhalb der bestehenden Beziehung auf was einlässt , den Arsch in der Hose hat , Nägel mit köpfen zu machen -
Wie immer diese am ende auch aussehen mögen -
Und es geht darum , das man die vorher getroffenen Abmachungen , die für beide gelten , nicht einseitig und heimlich für sich bricht -

Dann soll man deiner Meinung nach wohl auch noch dafür Beifall klatschen das man hintergangen wurde -
Dafür das mir ein Beziehungskonzept aufgezwungen wird , was vorher nie miteinander abgesprochen wurde -

Wer zwingt hier denn dann wem was auf ?
Wer nimmt wem dabei das recht , sich für oder gegen etwas zu entscheiden ?

In dem fall soll man sich wohl auch noch darüber freuen , das man belogen und einem praktisch die Entscheidungsfreiheit genommen wurde -
Am besten dem Partner noch den Kopf tätscheln und ihm sagen wie gut er das gemacht hat -


Geschrieben


Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze um so mehr scheint mir diese Moral wie eine Versklavung.



Ich habe es ja schön öfter gesagt: Niemand zwingt dich! Gut, es wäre verboten, mehrere Männer zu heiraten, aber niemand MUSS heutzutage heiraten. Du könntest in einer WG mit mehreren Liebhabern leben - es würde niemanden kümmern.

sogar der neue Papst hat teilweise lockerere ansichten als du!


Geschrieben

So viele Menschen sind unzufrieden, weil sie sich einem Ideal unterordnen müssen, das nur für wenige Menschen naturgemäß ist.

Eine platte, haltlose Aussage . Das mag auf deine Lover und deine Bekanntschaften hier zutreffen. Aber die bilden keinen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft.

Wir finden es völlig normal, dass jeder Mensch unterschiedliche Fähigkeiten, Vorlieben und Einstellungen hat

Allein in diesem Forum kannst du tagtäglich das Gegenteil lesen. Es sollte normal sein. Für viele sind Ignoranz und Diskriminierung bedeutungslose Fremdwörter.

Einmal gebunden, darf einen niemand sonst mehr sexuell reizen!

Nicht reizen , nicht fremdgehen wenn schon. Mich würde mal interessieren was von deiner ganzen Doktrin noch übrig bleiben würde, hätte dein die Libido dich zu poppen. Die Frage können wir beide nicht beantworten.


Geschrieben

Wer übrigens dafür plädiert, schon vor Eingehen einer Beziehung alle Fragen rund um ein mögliches späteres Fremdgehen oder Öffnen der Beziehung abschließend zu klären, reduziert den Mensch auf eine deterministische Maschine.

Klar, es gibt gewisse Grundeinstellungen, die ein Mensch mit durchs Leben trägt, die vorher mal angesprochen werden sollen. Wie wichtig Sex ist. Wie wichtig Treue ist. Da merkt man schon, mit wem man es zu tun hat und hat die Chance zu erkennen, ob was vielleicht fundamental nicht passen kann. Denn drum prüfe, wer sich ewig bindet ...

Aber in dem Moment, wo man eine Beziehung beginnt, ist man verliebt! Da spüren viele gar nicht, dass sie später mal fremdgehen wollen könnten. Ja, wenn man bekennender Swinger oder nymphoman (bzw. das männliche Pendant dazu) ist, sollte man das an der Stelle ansprechen, aber wenn man in dem Moment fühlt, dass man dem Gegenüber ewig treu sein will, und zwar auch körperlich, oder wenn man einfach noch viel zu jung und unerfahren ist, was sollte man da schon ansprechen?

Trotz allem entwickelt sich ein Mensch ständig weiter. Seine Bedürfnisse. Seine Gefühle. Auch seine Einstellungen zu vielem. Je mehr man im Leben erlebt, desto mehr kann man auch Überzeugungen überdenken und neu ausrichten. Die Werteskala verschiebt sich, die Prioritäten. Gerade die Geburt von Kindern bringt Weltsichten sehr nachhaltig durcheinander.

Eine erfolgreiche Ehe macht das mit, weil man ja gemeinsam auf dem Weg ist. Das führt dann ggf. zu den nachträglich geöffneten Beziehungen, über die wir in einem Parallelthread diskutierten. Was aber, wenn man nach 10-15 Jahren merkt, dass der Parter eben diesen Weg nicht mit gehen kann? Man aber Kinder hat, den Partner immer noch auf seine Weise liebt?

Die Ideologen sagen: Trennen, dann erst andere poppen, oder verzíchten und versauern. Das ist schon, wenn nur zwei Menschen betroffen sind, eine problematische Haltung, da sie unnötig viel Leiden schafft. Wenn Kinder betroffen sind, ist sie aber m.E. völlig falsch, sofern die Beziehung in den nichtsexuellen Aspekten normal funktioniert. Hier kann ein sorgfältig durchdachtes Fremdgehen (sorgfältig dafür gesorgt, dass der Partner es nicht so direkt mitbekommt, dass es ihm wehtut, und sorgfältig dafür gesorgt, dass das eigene Herz und die Liebe zum Partner keinen Schaden nimmt) manchmal das kleinere und ein akzeptables Übel sein.


Geschrieben

Könnt ihr eigentlich nie sachlich bleiben? Immer gleich unter die Gürtellinie gehen! Übrigens Padigio, wenn es dich beruhigt: Bevor ich meinen Mann kennenlernte, hatte ich 5 Liebhaber parallel, die das auch alle wussten. Klappte wunderbar und wir haben teilweise auch einiges außerhalb des Bettes unternommen. Nur war ich ja selbst so gepolt: EINEN einzigen Mann finden, heiraten, Kinder kriegen und dem dann treu sein. War ich auch 10 Jahre lang... obwohl es keinen Sex mehr gab.
Für mich ist es aber das falsche Modell und auch wenn ich mich eines Tages trennen sollte, werde ich nie mehr eine Beziehung eingehen wollen, wo sexuelle Treue beziehungsrelevant ist!

Padigio, ich habe jetzt nicht nachgeschaut, wie alt du bist! Aber warte mal bis du auf die 50 zugehst und dann unterhalte dich mal in einer ehrlichen Stimmung mit deinen Freunden, wer da wirklich nie untreu war. Ganz ehrlich - ich fürchte, es werden sehr wenige überbleiben!

Du könntest in einer WG mit mehreren Liebhabern leben - es würde niemanden kümmern.

Ich weiß nicht, in welchen sozialen Umständen du so lebst - ich könnte das nur, indem ich Dritte massiv belasten würde! Meine Eltern und Geschwister könnten sich die hämischen Kommentare aus dem Dorf anhören, meine Kinder würden damit absolut nicht klar kommen, einige Freunde würden das nicht akzeptieren und auch beruflich müsste ich mir einiges anhören, wenn es publik werden würde. Aber dein Vorschlag ist auch per se unpassend - ich würde lieber allein als mit mehreren Mannern leben! Mein Umfeld lebt größtenteils in ganz "normalen" Familien.

Mandarina, auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst - es geht bei meinen Äußerungen absolut nicht um mich! Ich geh schon meinen Weg. Aber ich unterhalte mich eben auch mit anderen. Beruflich, privat und in Erotikforen. In den bald 7 Jahren habe ich so sicher mit vielen Hundert Männern geschrieben und geredet. Immer wieder das gleiche Problem: Nach einigen Jahren Beziehung kaum noch oder vorwiegend monotonen Sex (was durchaus an beiden liegen kann). Klar sind viele Menschen zu feige, das Problem wirklich anzusprechen. Aber seid doch mal realistisch: Welcher Partner ist denn wirklich bereit, sich auf das Experiment offene Beziehung einzulassen? (In meinem Bekanntenkreis kenne ich ein Paar und vielleicht noch eines, wo das generell denkbar wäre. Bei allen anderen würde es vermutlich krachen. Sofern sich das Paar nicht gleich trennen würde, müsste ein fremdgehender Partner aber gewaltig Buße tun und zukünftig treu leben).

Und warum können das so wenige Menschen? Nicht weil Monogamie der menschlichen Natur entspricht, sondern weil wir so erzogen wurden. Findet ein afrikanisches Kind, wo es völlig normal ist, dass der Mann mehrere Frauen hat, dies pervers? Verachtet ein Inuitkind seine Mutter, wenn seine Mutter Besuchern angeboten wird? Finden Polynesier ihre Kultur amoralisch, weil es Ehe in unserem Sinn dort gar nicht gibt?


Geschrieben



Und warum können das so wenige Menschen? Nicht weil Monogamie der menschlichen Natur entspricht, sondern weil wir so erzogen wurden.


Wir sind auch so erzogen worden, dass Homosexualität verboten ist (jedenfalls die etwas Älteren, § 175). Und was ist heute? "Die" Gesellschaft ist überwiegend dafür, dass Homo-Ehen gleichgestellt werden sollen, auch steuerlich. bis auf ein paar Ewig-Gestrige um Uschi Glas und Gloria Dingens-Da.

Offensichtlich ist das Rheinland ein wenig toleranter als Bayern. du weißt, was ich beruflich mache, und auch dass damit ein gewisse Wertschätzung einhergeht. Es kümmert aber niemanden, was ich privat mache. Im Kollegenkreis habe ich bereits einen gebundenen Liebhaber erwähnt - es gab keine spöttischen Bemerkungen. es ist wie es ist.

Meine Nachbarn bekommen mit Sicherheit mit, dass ich öfter Besuch habe - es ist eine kleine Straße mit wenig Parkplätzen. Manchmal fragt jemand, ob ich einen neuen Freund hätte. Bemerkungen höchstens à la "Der sah nett aus."

Unser Bürgermeister hat viele Affairen, auch als er noch verheiratet war. Er trennte sich, als das Baby grad mal geboren war. hm.... wenn es Getuschel gab, dann ein wenig spöttisch, aber nie moralisch empörend. eher im Gegenteil. der Tenor: Das geht niemanden was an und hat mit dem Amt nichts zu tun.

Wenn jeder nur jammert über "die" Gesellschaft, ändert sich nie etwas. geh auf die Straße, organisiere Demos... tu was!

Hätten die Schwulen und Lesben nicht um ihre Rechte gekämpft, gäbe es den unseligen § 175 immer noch!

Aber in einem Erotikforum, wo Fremdgeh-Willige Männer kaum zum Stich kommen, zu lamentieren, sieht mir sehr nach Eigenwerbung aus.


Geschrieben

Ich muss zugeben ich nicht alle Beiträge hier gelesen. Aber ich bin doch schon ziemlich geschockt das das Thema Liebe in dieser Diskussion wenig, bis gar keinen Platz hat.


Geschrieben

Du scheinst mich entweder nicht verstehen zu wollen oder nicht verstehen zu können! Eigenwerbung? Wofür? Ich suche ausschließlich Männer aus meiner Umgebung Und da gibt es hier kaum welche: Außerdem habe deutlich mehr Interessenten als ich Lust habe... (Tja - das ist allerdings ein gravierender Nachteil an Gebundenen: Die können meist nur tagsüber - ich aber darf ja offiziell abends weg...)

Du weißt doch: "Freedom is just another word for nothing left to loose"! Klar regt sich bei einer geschiedenen, älteren Frau mit erwachsenen Kindern kaum jemand auf, wenn sie mit verschiedenen Männern gesehen wird.

Ich persönlich muss nicht um meine Freiheit kämpfen, das habe ich längst getan. Aber ja, ich würde dennoch durchaus gerne öffentlich gegen die Doppelmoral angehen. Mache ich aber nicht, weil mein Mann, meine Eltern und v.a. meine Kinder massiv darunter leiden würden!


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