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neuanfang


Ju****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ständiges an der Beziehung arbeiten um sie unter allen Umständen zu retten, halte ich für unsinnig. Wenn sie auf Dauer nicht von alleine funktioniert, funktioniert sie gar nicht.


Wie stellst Du Dir das vor? Jeder sitzt an seinem Ende des Tisches und wartet, daß der Kaffee eingeschenkt wird? Natürlich muß man an einer Beziehung arbeiten. Man muß miteinander in Beziehung treten. Wenn man nicht aktiv auf den anderen zugeht, ist es keine Beziehung, sondern zufällige Koexistenz in räumlicher Nähe.


.Eine Beziehung auf einer vernünftigen Basis bekommt man nicht geschenkt.


Sehe ich genau so.


[...] Jahre später beschwerten sich die Frauen das ihr Mann ein ganz anderer ist.

Viele Frauen versuchen leider ihren Partner so zu formen wie sie sich ihren Traumprinzen vorstellen.


Spannend. Meine Ex beschwerte sich, daß ich nach fünf Jahren Beziehung immer noch derselbe sei... derweil hatte sie sich selbst aber charakterlich auf höchst unvorteilhafte Weise verändert.


Geschrieben

In einer Beziehung wird man sich immer irgendwie veraendern.
Man probiert die Hobbies des anderen, man hoert sich seine Lebensphilosophien an und stimmt denen zu oder lehnt sie ab - aber selbst beim Ablehnen verstaerken sich die eigenen Positionen... Musik, Kunst, Kultur, Essen, Sport... man wird sich in manchen Gewohnheiten den Wuenschen des Partners unterordnen, wenn die einem selbst nicht so wichtig sind (und noch lange nach der Trennung wird Nutella nicht mehr mit dem Buttermesser aus dem Glas genommen und die Zahncreme sauber aufgerollt...) man aendert sich...
Deshalb ist ein guter Partner einer, bei dem man das Gefuehl hat, zusammen zu wachsen.
Wenn man immer nur das Gefuehl hat, wichtige Dinge nicht mehr zu duerfen, aendert man sich zu sehr - und in die falsche Richtung.


Geschrieben

Hm, ich bin da wohl ein schlechter Ratgeber....

Meine Ehe ist gescheitert... obwohl ich mich mehr als 20 Jahre bemüht habe....
Meine Beziehung ist zu Ende, obwohl ich Kompromisse eingegangen bin und sowohl geredet wie auch dran gearbeitet habe....

Scheinbar gehöre ich zu den beziehungsunfähigen Menschen.....

Deshalb bleibe ich lieber ohne Beziehung und genieße Zweisamkeit nur temporär....
zumindest solange, bis ich eines Besseren belehrt werde...

Also von mir deshalb kein spezifischer Ratschlag....
einfach so nehmen wie es kommt,und wenns nicht mehr passt den Mut haben und es ändern.. wie auch immer!

Busserl Leah

born to be free


Geschrieben

einen dank der angeregten teilnahme.

...In einer Beziehung wird man sich immer irgendwie veraendern.

...Deshalb ist ein guter Partner einer, bei dem man das Gefuehl hat, zusammen zu wachsen.
Wenn man immer nur das Gefuehl hat, wichtige Dinge nicht mehr zu duerfen, aendert man sich zu sehr - und in die falsche Richtung.


...beasty, gut erkannt!
auf dauer verändert man sich, als solches nicht unbedingt ungewöhnlich.
nur ob sich auch gleichzeitig "beide" ändern - bleibt fraglich, ebenso wie & wohin... ?

...ein wie du ihn beschreibst "guter partner"
kann eben nicht solch einer sein, wenn du von "nicht dürfen" schreibst...
warum solltest du nicht dürfen?
die frage ist: was will man alles - läuft dies mit der auffassung und den wünschen des partners in etwa konform...?
warum will ich unbedingt, was der andere nun gar nicht versteht? man kennt ihn und seine ansichten.
eine beziehung stellt so einiges auf die probe, vor allem den eigenen egoismus!


eine andere frage: sind unsere großeltern und auch eltern vllt. besser dran gewesen,
indem sie nicht wie wir in einer schnelllebigen "wegwerfgesellschaft" lebten?
will sagen, die hatten trotz sicherlich auch mitunter unterschiedlicher ansichten,
einfach mehr hinehmungs- und durchhalte potential...

sind wir evtl. nur zu sehr in uns selbst verliebt?


Geschrieben

Juicy, wenn ich mir meine eigenen Grosseltern angucke, glaube ich nicht, dass sie besser dran waren - die Probleme waren durch das unbedingte Zusammenbleiben nur anders. Meine Grossmutter ist eine flotte Mittachtzigerin, die oft Antraege von interessierten alten Herren bekommt - teilweise Maenner, die locker 20 Jahre juenger sind - aber sie sagt, was soll sie mit so einem?! Die wollen sich doch nur bei ihr einnisten und sich bedienen lassen. Sie sei froh, dass sie das nicht mehr machen muss und sieht keinerlei Grund...

Da moechte ich nicht wissen, wieviel Lebensfreude da in den letzten Jahren vor Opas Tod herrschte... klar ist unsere Wegwerfgesellschaft nicht nur positiv, aber auf Krampf zusammenbleiben, obwohl einen nichts mehr verbindet - das ist auch nix!

Ich denke mal, das ist einfach so: wenn man nicht das Glueck hat, der eine in Tausenden zu sein, der von Anfang an den perfekten Partner hat, dann ist es besser, ein paarmal im Leben zu wechseln und den zu finden, der der momentanen eigenen Persoenlichkeit am Besten entspricht.
Auch wenn das Trennen nunmal immer wehtut!


Geschrieben



Ich denke mal, das ist einfach so: wenn man nicht das Glueck hat, der eine in Tausenden zu sein, der von Anfang an den perfekten Partner hat, dann ist es besser, ein paarmal im Leben zu wechseln und den zu finden, der der momentanen eigenen Persoenlichkeit am Besten entspricht.



Ich fühle mich mal angesprochen,und widerspreche auch gleich,denn eines sind wir mit Sicherheit nicht;Perfekt .
Perfektion ist anstrengend und zugleich langweilig,ich behaupte mal das es den perfekten Partner nicht gibt,irgendwo hat jeder Macken.

Und vielleicht ist es auch das woran viele Beziehungen scheitern,man verliebt sich in ein Reklamebild und fällt aus allen Wolken das da sich auch nur ein Mensch hinter versteckt.

Die Kunst ist es mit den Macken des anderen zurecht zukommen,die Kommunikation nicht einschlafen zu lassen,sich in die Gemeinschaft einfügen ohne sich unterzuordnen,denn und davon bin ich überzeugt ,ohne echte Gemeinsamkeit kann eine Beziehung nicht funktionieren.

Susi


Geschrieben

@ hotinmuc
und wo bitte ist die frau in dieser beziehung ..

leider gibt es zu viele "männlein" und zu viele macho - frauen[/QUOTE]

Das Gute ist, dass Männlichkeit im Auge des Betrachters liegt.


Geschrieben

Frauen wünschen sich einen Mann wie Kaffee: heiß schwarz stark. Wenn Sie ihn bekommen dann kippen sie Milch rein, damit er nicht so schwarz ist, schütten Zucker rein, damit er nicht so stark ist und pusten,damit er nicht so heiß ist und wundern sich dann über die laue süße Plörre und beschweren sich, dass das nicht das ist was sie wollten ;o)

Aber mal im Ernst, da gehören auch immer zwei dazu. Man(n) sollte flexibel sein, aber er darf sich nicht verbiegen lassen. Standfest aber nicht stur and so on. Verlässlich aber nicht vorhersagbar langweilig and so on
Natürlich hat man immer den Partner vor Augen, den man/frau mal kennen gelernt hat, und natürlich ist er oder sie nach einigen Jahren Beziehung nicht mehr der/die Gleiche.
Nicht Äußerlich und hoffentlich erst recht nicht innerlich. Wenn man nach x Jahren Beziehung noch feststellt, dass der Partner noch der Gleiche ist wie damals, dann bedeutet das umgekehrt, dass er sich in all den Jahren nicht weiter entwickelt hat. Ob das erstrebenswert ist?
Ich finde es wichtigen, dass man sich in einer Beziehung einzeln und gemeinsam (und zwar genau in der Reihenfolge) weiter entwickelt.

Marc

Beständigkeit bedeutet das Feuer weiter zu geben - nicht die Asche


Geschrieben

@ Leah:

eine Scheidung macht vielleicht einen beziehungsunwilligen Menschen, aber noch keinen beziehungsunfähigen. Wenn du volle zwanzig- ich betone zwanzig- Jahre in derselben Beziehung verblieben bist, dann ist das beileibe keine Beziehungsunfähigkeit. Ich möcht nicht fragen, wer von all denjenigen, die so tolle Ratschläge geben, schon soundso viel Zeit rein beziehungstechnisch real verbracht hat.


Geschrieben

Wie stellst Du Dir das vor? Jeder sitzt an seinem Ende des Tisches und wartet, daß der Kaffee eingeschenkt wird? Natürlich muß man an einer Beziehung arbeiten. Man muß miteinander in Beziehung treten. Wenn man nicht aktiv auf den anderen zugeht, ist es keine Beziehung, sondern zufällige Koexistenz in räumlicher Nähe.



Ich rede nicht von den kleinen alltäglichen Selbstverständlichkeiten!

Wenn man nicht miteinander in Beziehung tritt, hat man auch keine Beziehung!

Ich habe von "Arbeit" geredet! Das ist für mich der tägliche bzw. regelmäßige "Kampf" um die Beziehung. Das ändern wollen von Eigenschaften des Partners, zu starke Differenzen, ständige Streitereien.

Es gibt Paare, die eigentlich gar nicht zusammen passen und trotzdem auf Teufel komm raus zusammen bleiben wollen. Das ist "Arbeit" und Streß. Das brauche ich nicht.

Ein paar kleine Differenzen sind ja OK, aber wenn die Beziehung nicht zum größten Teil harmonisch abläuft, maccht sie keinen Sinn. Und das kann sie nur, wenn es von vornherein passt und sich keiner der Partner für die Beziehung verbiegen oder verändern muss.


Geschrieben (bearbeitet)



...sind wir evtl. nur zu sehr in uns selbst verliebt?



Gute Frage Juicy.

Eine übersteigerte Selbstverliebtheit spielt sicherlich auch eine Rolle.

Aber zum Teil ist es nach meinem Empfinden auch dieser egoistische Individualismus der ein persönliches Anforderungsprofil an Beziehung herausgearbeitet hat, dem als Partner zu entsprechen, fast unmöglich geworden ist.

Wer ist noch bereit über Fehler anderer auch einmal mit Gleichmut hinwegzusehen. Das kleinste Fehlerchen des anderen wird zum Drama hochstilisiert, das - immer gemessen an den eigenen Erwartungen - zum Beziehungsdisaster mutiert. Es wird ja auch dann nicht mehr das Gute in dem anderen gesehen, sondern das Schlechte.

So gesehen machen idealtypische Betrachtungsweisen , wenn sie in einer Beziehung das Monopol haben, auch argwöhnisch und misstrauisch.

Welche Beziehung kann einem solchen Stress auf Dauer schon standhalten?

Und da ich diesen egoistischen Individualismus als ein vorherrschendes gesellschaftliches Problem ansehe, räume ich "Neuanfängen" für Beziehungen grundsätzlich (Ausnahmen mag es da geben) nicht besonders viele Chancen ein.

Ich persönlich habe damit meinen Frieden gemacht. Wenn mir jemand mit Beziehung kommt, behaupte ich lieber (gemessen an dem gesellschaftlichen Beziehungsideal), nicht mehr beziehungszumutbar zu sein. Dann bin ich der "Buhmann" und gut ist. Ich bin dieser Diskussionen einfach unsäglich müde (geworden).

Individuen sind in den seltensten Fällen kongruent. Aber in einer Beziehung sollte es doch überwiegend eine Schnittmenge geben, die ein gedeihliches "Zusammen"leben ermöglicht.

Individualismus, hochstilisiert zum Selbstzweck, lässt ein Gedeihen nicht zu.

Meines Erachtens ist es ein Problem unserer Zeit, dass man (nur) noch Kongruenz in Bezug auf das eigene "Anforderungsprofil" erwartet und mit Schnittmengen nicht mehr zufrieden ist oder nicht mehr sein kann.


LG xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


wo könntet ihr was an euch ver/bessern, was gilt als voraussetzung
und wie funktioniert überhaupt eine beziehung ...?



Ich würd gern was Hilfreiches sagen, aber ich weiß nicht, ob es das ist!?!

Als wohl ziemlich typisches Kind der "Krisen-Generation" (als das ich mich gestern nebenbei diagnostiziert habe &gtaktueller Spiegel), ist es für mich Alltag, quasi Grundbedingung des Lebens (und damit der Liebe), damit zu rechnen, dass jederzeit "alles" ohne Vorwarnung wieder weg sein kann, ohne einen Anhaltspunkt für Prävention nach dem Motto "ich kann ja draus lernen."

Auch Beziehung sind für mich wie vieles andere zerbrechlich, nicht planbar... Alles, was im Leben das Gefühl von Boden unter den Füßen gibt, ist nur "geliehen"... Rezepte haben eine begrenzte Reichweite. Es gibt einfach keine Sicherheit im Leben, nur Erholungspausen; keine "dauerhaften" Beziehungen, nur solche, die "weniger schnell als sonst" vom Leben oder etwas anderem weggerissen/zerrissen werden.
Ich sehe den Individualismus, den xray angesprochen hat, nicht nur als Ursache (mag auch dazugehören), sondern auch als Folge. Wenn man immer wieder feststellt, dass Aufreiben (sei es für eine schwierige Beziehung, sei es, um beruflich unterzukommen) nicht das erhoffte Ergebnis hat, wird man vorsichtig und nüchtern.

Ich will diese Einstellung nicht anpreisen ist ja eher ein "Unfall" - aber sie hat zumindest einen Vorteil, auf den ich rauswill. Das ist die veränderte Definition von "erfolgreiche Beziehung".

Wenn allgemeiner Scherbenhaufen (der dann ohnehin seinen Schrecken verloren hat...) der Normalzustand ist, dann ist jeder Tag, den man gemeinsam dem Chaos abgerungen hat, per se ein "Erfolg". Selbst dann, wenn es irgendwann wieder anders wird. Das liegt eben sowieso nicht unbedingt an den Fähigkeiten / dem eigenen Einsatz, sondern auch ganz stark an den Umständen, der Zeit. (Ich meine jetzt nicht hilflos reagieren, nur akzeptieren, dass man manche Dinge nicht in der Hand hat.)

"Erfolg" hat zwar auch noch was mit dem eigenen Verhalten zu tun, aber definiert sich nicht über Dauer, sondern über den Moment, darüber, sich die "richtige" Einstellung zu bewahren (obwohl das neu anfangen, sich neu auf Situationen und Menschen einzustellen manchmal soo hart ist), und, darüber, sich die Fähigkeit zu bewahren, sich über Glück, dann wenn es grad zu Besuch ist, einfach richtig freuen zu können.

Stoa lässt grüßen. Jetzt könnten wir echt Spritzi gebrauchen

My 5 cent.


Geschrieben

Wie Beziehung wirklich gut funktioniert??? Gute Frage, auf die es schon viele Antwortversuche gab … nicht nur hier.

Wichtig wären da wohl auch Vertrauen, Hinhören, was der Andere will/braucht, was man selbst braucht. Sich fragen, ob das auf Dauer kompatibel ist. Hier macht man sich selbst zu Anfang sicher oft einiges vor, glaubt schnell mal, mit der einen oder anderen „Macke“ leben zu können.

… emotionale Dinge möglichst sachlich klären … anders wird’s schwierig, weil eher „Verletzungsgefahr“ … wenn´s hitzig wird

Klarheit schaffen durch Fragen, Gespräche, nicht sich in Vermutungen und Hoffnungen verlieren. Denken, der Andere könnte/müsste doch merken, dass … …. Neee, eher nicht. Oder: … wenn ich das mache, dann könnte er/sie dafür das machen … oder dankbar sein …. vor Freude … was weiß ich was machen. Erwartungshaltungen (stumme) können ganz viel kaputt machen. Vor allem wenn sie nicht wie gehofft, erfüllt werden, in einem selbst. Es vergiftet die Luft.


Und wie Sari schon so schön sagte:

… Auch Beziehung sind für mich wie vieles andere zerbrechlich, nicht planbar... Alles, was im Leben das Gefühl von Boden unter den Füßen gibt, ist nur "geliehen"... Rezepte haben eine begrenzte Reichweite. Es gibt einfach keine Sicherheit im Leben, nur Erholungspausen; keine "dauerhaften" Beziehungen, nur solche, die "weniger schnell als sonst" vom Leben oder etwas anderem weggerissen/zerrissen werden. …



Es gibt keine Garantien, nicht für Frau, nicht für Mann. Das „geliehen“ finde ich richtig gut ausgedrückt.


Ich sehe den Individualismus, den xray angesprochen hat, nicht nur als Ursache (mag auch dazugehören), sondern auch als Folge. Wenn man immer wieder feststellt, dass Aufreiben (sei es für eine schwierige Beziehung, sei es, um beruflich unterzukommen) nicht das erhoffte Ergebnis hat, wird man vorsichtig und nüchtern.


Und ich halte es für wichtig Individuum zu bleiben, eben nicht nach Verschmelzung zu streben, weil damit meist unheilvolle Erwartungen verbunden sind.

Die Worte in der Auseinandersetzung sind sorgsam zu wählen. Ist schwierig, weiß ich.
„Fehler“ – das Wort allein, vielleicht noch in Verbindung mit „Dein“ … „Du machst“ … die wilde Diskussion ist vorprogrammiert.

Die Zeiten der (selbstlosen) Anpassung eines Partners an den anderen sind wohl vorbei. Anpassung hieß ja häufig dann Aufgabe der eigenen Träume und Ziele, damit der andere den Rücken frei hat für seine Träume und Ziele. Manchmal mag das funktioniert haben, zumindest nach außen.

Die Zeiten haben sich geändert, die Formen der Beziehungen werden das mit Sicherheit auch tun.


Geschrieben

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass beide Partner zu- und abgeben sollten. Wenn man es schafft, 5 auch mal gerade sein zu lassen, hat man eine Menge geschafft

Dem Partner Freiraum zu geben ist aus meiner Sicht ebenso wichtig. Wenn man sich nur auf "auf der Pelle" hängt, wird der dominantere Teil recht schnell die Oberhand gewinnen und die Partnerschaft kann schnell wackelig werden.

Wenn schwierige Zeiten kommen und man dem Partner klar machen kann, wie man die Durststrecke überwinden kann, ist die Change grösser, dass beide die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam das Tief durchstehen..

Beleidigungen des Partners gehören aus dem Wörterbuch gestrichen. Unstimmugkeiten kann man schliesslich auch vernünftig besprechen, im Beruf gehts schliesslich auch - dabei habe ich mir damals meine Frau ausgesucht (und umgekehrt) bei Arbeitskolleginnen und -kollegen hat man diese Möglichkeit eher nicht.

Das hat mir (und meiner Frau) geholfen, seit über 35 Jahren nie ernsthaft über eine Trennung nachzudenken.

Onkel Helmut


Geschrieben



Ich möcht nicht fragen, wer von all denjenigen, die so tolle Ratschläge geben, schon soundso viel Zeit rein beziehungstechnisch real verbracht hat.



Es sind nicht viele hier (im Forum)die wirklich lange Beziehungen gelebt haben,aber einige sind es doch.siehe Vorposter und wir sind auch schon 33 Jährchen zusammen.

Ich habe mal eine Sendung der BBC gesehen,in der ging es um Beziehungen und zwischenmenschliches.Dort wurden Paare in den unterschiedlichsten Lebens und Beziehungsabschnitten befragt.
Der Tenor war,eine normale Liebe hält ca.sieben Jahre,hat man es bis dahin nicht geschafft der Liebe noch echte Freundschaft hinzuzufügen,zerbröckelt die Konstellation und wird wieder eine Bekanntschaft mehr nicht.
Und entweder trennt man sich oder bleibt halt aus Gewohnheit,wie ja viele hier,weiter zusammen und lebt nicht mehr aktiv miteinander sondern nebeneinander .

@Celler,ich kannte diese Geschichte auch schon aus dem Netz und hatte für mich festgestellt,was für nen Trottel,wer sich so verbiegen läßt,hat es eh nicht besser verdient.


Susi


Geschrieben

Euch beiden, oder besser vieren, sei gratuliert.

Das habe ich nicht geschafft. Bin nach 5 Ehejahren geflüchtet, weil sie zum Käfig wurde. Eifersucht zerfraß alles. Ich wußte nicht mehr was ich erzählen darf, ohne das ich Gefahr lief, seine Eifersucht zum Kochen zu bringen. Dieser ständige Zwist hatte natürlich auch Auswirkungen aufs Bett, ich hatte keine Lust mehr auf ihn, was neue Debatten zur Folge hatte.
Ich habe immer wieder das Gespräch gesucht, klar gelegt, das die Eifersucht unbegründet ist ..... dass sein Verhalten Folgen hat, wenn sich diesbezüglich nichts ändert. Letztlich bin ich gegangen und ein Jahr später stellte ich fest, das sich seine Einstellung nicht ändern wird, er nicht erkannt hat, das beide etwas beitragen müssen, nicht nur einer.

Ja, der Freiraum, auch ein ganz wichtiger Bestandteil.


Geschrieben

Maiglöckchen,da habe ich volles Verständnis für,da hätte wohl jede selbstbewußte Frau die Flucht ergriffen.Ich glaube nicht das richtig eiferSÜCHTIGE Menschen das abstellen bzw in vernünftige Bahnen lenken können ohne sich auswärts Hilfe zu holen,es ist wie mit jeder Sucht,die die Psyche verändert.

Susi


Geschrieben (bearbeitet)

viele - die sich schon in einer guten beziehung wähnten oder eben einfach nur eine hatten,
stellen sich doch nun mal irgendwann dieser frage!
genau dann, wenn man wieder solist ist.


Juicy, selbst wenn man keine gute Beziehung führte, stellen sich solche Fragen.

Ein Patenrezept wird es nicht geben- dann gäbe es ausschließlich glückliche Paare.

Das Thema finde ich sehr interessant.

Und es bedarf einer großen Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, um wirklich wichtige Punkte aufzuzählen.

Was natürlich erst einmal bloße Theorie ist, sofern man nicht in einer langjährigen funktionierenden Beziehung lebt.

In unserer Wegwerfgesellschaft scheint es tatsächlich so zu sein, das der eigene Individualismus über alles gestellt wird – was meiner Ansicht nach nicht viel anders ist als Selbstverliebtheit, weil man selbst ja so besonders ist.

Ich bin eher der pragmatisch veranlagte Typ.

Meine langjährige Beziehung war ziemlich schlecht und aufrecht erhalten hatte ich sie viel zu lange, weil ich meinte, eine Verpflichtung ihm gegenüber zu haben, weil er in mich verliebt war.

Nun ja, man lernt dazu.
Heute ist es mir wichtig, die Macken des Gegenübers schnell zu erkennen, mich damit auseinander zu setzen und mich zu entscheiden, ob ich damit leben könnte oder eben nicht.

Gleiches erwarte ich von meinem Partner. Denn bislang bin ich nur Männern begegnet, die mich verändern wollten…einer wollte aus mir eine Dame machen... Hilfe.
Der andere hat mich in den 12 Jahren so klein gekriegt, wie er mich haben wollte.

Und das lasse ich nicht mehr zu. Ich will so bleiben wie ich bin, so mag ich mich nämlich.
Und damit meine ich meine die Dinge, die meine Persönlichkeit ausmachen.

Perfektionismus gibt es nicht in einer Beziehung. Ich stelle es mir allerdings auch unendlich öde vor. Weil das einem Stillstand in Sachen Weiterentwicklung gleichkäme.

Es wurden einige Dinge bereits gesagt, die auch für mich essentiell sind.

Die eigene Weiterentwicklung, die gemeinsame Weiterentwicklung. Beide Partner sollten jedenfalls die gleiche Richtung einschlagen wollen.

Ob es letztendlich dabei bleibt, kann nur die Zeit zeigen. Es bedarf auch zwischendurch immer wieder der Selbst Reflektion, um zu sehen, ob ein gemeinsamer Weg noch einen Sinn ergibt. Wie viele Eltern hätten ein besseres Leben führen können, wenn sie sich ein Scheitern der Beziehung eingestanden hätten. Stattdessen wird der 25 jährige Hochzeitstag gefeiert- welch ein Hohn in meinen Augen.



In einer Beziehung wird man sich immer irgendwie veraendern.
... man wird sich in manchen Gewohnheiten den Wuenschen des Partners unterordnen, wenn die einem selbst nicht so wichtig sind ...
Deshalb ist ein guter Partner einer, bei dem man das Gefuehl hat, zusammen zu wachsen.
Wenn man immer nur das Gefuehl hat, wichtige Dinge nicht mehr zu duerfen, aendert man sich zu sehr - und in die falsche Richtung.


Sehr schön beobachtet, Beasty.
Nicht dürfen, um diesen Punkt voran zu stellen, würde meines Erachtens, einen Partner in seiner Freiheit beschneiden, das geht gar nicht.
Jeder neue Mensch im eigenen Leben, erweitert den eigenen Horizont, bringt neue Impulse.
Die Neugierde, Neues kennen lernen zu wollen, für gut zu befinden oder eben nicht, ist ein Teil der eigenen Weiterentwicklung und diese Offenheit ist für das Gelingen einer Partnerschaft nicht unerheblich wichtig.
Sich den Wünschen des Partners bisweilen unterzuordnen, ist ein Teil der Kompromisse die man eingeht, ist ja andersherum auch nicht anders.


...Verlässlich aber nicht vorhersagbar langweilig and so on
...und natürlich ist er oder sie nach einigen Jahren Beziehung nicht mehr der/die Gleiche.
Nicht Äußerlich und hoffentlich erst recht nicht innerlich. Wenn man nach x Jahren Beziehung noch feststellt, dass der Partner noch der Gleiche ist wie damals, dann bedeutet das umgekehrt, dass er sich in all den Jahren nicht weiter entwickelt hat. Ob das erstrebenswert ist?
Ich finde es wichtiger, dass man sich in einer Beziehung einzeln und gemeinsam (und zwar genau in der Reihenfolge) weiter entwickelt.
...Beständigkeit bedeutet das Feuer weiter zu geben - nicht die Asche


Wenn ich da an meinen Verflossenen denke. Er hatte sich in den 12 Jahren der Beziehung nicht verändert und er war mit 30 schon geistig vergreist.
Und das ist für mich der Tod einer Beziehung.
Es sei denn, es haben sich gleichen Geistes Kinder getroffen.

Die eigene Erwartungshaltung an sich selbst spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle.
Die ist in meinem Falle sehr von meiner Mutter geprägt worden. Und entledigt habe ich mich dieser erst mit meiner Trennung.
Und die eigene Veränderung sowie die des Partners halte ich für erstrebenswert, nicht den Stillstand. Und auch die von dir beschriebene Reihenfolge ist genau die, die ich einzuhalten gedenke. Ansonsten müsste einer der Partner persönlich zurückstecken. Das wäre aus meiner Sicht der Anfang vom Ende.

Mir ist es mir wichtig, das Feuer am brennen zu halten. In der Asche habe ich viel zu lang gestochert.
Wenn die Weitergabe nicht scheitert, bin ich auf bestem Weg, eine gute Beziehung zu führen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

...Ich sehe den Individualismus, den xray angesprochen hat, nicht nur als Ursache (mag auch dazugehören), sondern auch als Folge.



Wenn etwas sowohl Ursache als auch Folge ist, ist die Ursache dann nicht bestimmend?

Sehe ich da etwas falsch?

Es kommt doch nur auf das Maß an. Meine Meinung.




....

Und ich halte es für wichtig Individuum zu bleiben, eben nicht nach Verschmelzung zu streben, weil damit meist unheilvolle Erwartungen verbunden sind.
....

Die Zeiten haben sich geändert, die Formen der Beziehungen werden das mit Sicherheit auch tun.



Ich denke mal, dass was du als "Verschmelzung" bezeichnet hast, habe ich versucht mit Kongruenz der eigenen Erwartungshaltung zu beschreiben.

Deshalb bleibe ich dabei, es kommt auf die Definition der Schnittmengen an und wie sich beide damit arrangieren.


LG xray666


Geschrieben

Das Maß ist in vielerlei Dingen des Lebens Ausschlag gebend. So auch bei der eigenen Individualität.

Hätte ich mich damals in meiner Ehe auf Kinder und Haushalt beschränkt, wäre nach außen hin alles bestens gewesen. Nur reichte mir das als Lebensinhalt nicht (ich geb keinen guten Klon ab). [kein Witz: von unserem Vermieter damals kam sogar der Vorschlag (als ich die Wohnung kündigte) ich solle das Arbeiten wieder aufhören!!!]

Individualität wird immer wieder beschimpft, aber ein paar Zeilen später ist es dann doch wichtig. Ist ja auch wichtig und richtig und eben auch nicht so ganz wenig. Um dennoch in Beziehung leben zu können, schau ich halt, was braucht der/die Andere, wo kann ich entgegenkommen, ohne mich dabei so zu verbiegen, das es weh tut, ich nicht mehr ich bin, sein kann.

Ich vermute, hier kommt dann die gemeinsame "Schnittmenge" ins Spiel.

2 Individuen, die sich gern auch reiben können, ohne sich "zurecht zu schleifen". Jeder sollte seine Freiräume haben, auch Freunde, die man sich mal nicht teilt.

Mit Verschmelzung meinte ich, dass sich ein Partner dem anderen völlig anpasst, sich und seine eigenen Bedürfnisse begräbt, alles nur noch nach dem Anderen ausrichtet - sei es frühere frühere Freundschaften vernachlässigt oder abbaut, weil der Partner die nicht mag, Hobbys nicht mehr nachgehen, vielleicht die Arbeit kündigen um dem anderen zur Verfügung zu stehen .... das kann ja sehr weit gehen. Und gibts noch heute!!!

Sicher gibts auch positivere Verschmelzungsszenarien....


Geschrieben

Individualität wird immer wieder beschimpft, aber ein paar Zeilen später ist es dann doch wichtig. ....



Ich habe lediglich eine übersteigerte Individualität, die fast schon Selbstzweck ist, die ständig wie ein Fanal in den Mittelpunkt gestellt wird, kritisiert (beschimpft nicht).

Und die ist meines Erachtens durch gesellschaftliche Einflüsse maßgeblich mitbestimmt.


LG xray666


Geschrieben



positivere Verschmelzungsszenarien....



das ist doch der Knackpunkt,es als positiv empfinden.

Ist das nicht gegeben,fange ich mich an unwohl zufühlen,dann sollte man die Sache "Beziehung" überdenken und seine Schlußfolgerungen ziehen.Im schlimmsten Fall eben auch Schlussstriche .

Susi


Geschrieben

@xray: Ich hätte auch kritisieren schreiben können. Sorry.

Gut möglich dass es bei manchen Menschen mehr im Vordergrund steht und dies möglicherweise ganz bestimmte Ursachen hat.

Ich oute mich, mir ist das auch sehr wichtig. Das heißt ja nicht, das mich jemand anderes nicht kümmert, ich mich nicht arrangieren kann, ich mich besser finde als andere, selbstverliebt wäre .... das Maß erwähne ich nebenher gleich noch mal mit ...


@ Susi: Vielleicht ist dieses "verschmelzen" bei mir auch nur negativ belegt, mit "untergehen" verbunden, mit mich aufgeben müssen..... zumindest thematisch auf Beziehung ... aus Erziehung ....


Geschrieben

Erziehung spielt da wohl auch eine große Rolle,nur ich nabel mich doch von daheim ab und finde meinen eigenen Weg,versuche das was mir im Elternhaus auf den Keks ging anders zu machen.Allerdings hatten mich meine Eltern auch nicht als ersten Verziehungsversuch .
Meine Mutter hat zu uns Schwestern immer gesagt,wenn ihr heiratet,zieht so weit wie möglich von zu Hause weg,nur so könnt ihr wirklich selbstständig und erwachsen werden.Und sie hatte Recht.Klar war der Anfang woanders schwer,aber wir haben das gemeinsam geschafft,keiner hat uns reingeredet und was ganz wichtig war ,sie haben nicht alles mitbekommen


Susi


Geschrieben

Mit Lernbereitschaft kann man ziemlich alles fangen.


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