Am 23. September wird der Tag der Bisexualität international gefeiert. Aber warum gibt es diesen Tag überhaupt und was bedeutet Bisexualität eigentlich? Wir haben recherchiert und präsentieren euch unsere Ergebnisse!

 

Der Tag der Bisexualität - darum geht’s!

Der Tag der Bisexualität wurde 1999 ins Leben gerufen und zwar von den US-amerikanischen Bürgerrechtler*innen / Aktivist*innen Wendy Curry, Michael Page und Gigi Raven Wilbur. Für die mittlerweile wohlbekannte Flagge war Page verantwortlich. Sie besteht aus drei Streifen - pink, violett und blau - die für die gleichgeschlechtliche Liebe, die Liebe zu den Menschen generell und die Liebe zu einem anderen Geschlecht stehen.

 

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Der Tag soll diese Form der sexuellen Orientierung in der Gesellschaft sichtbar machen und über sie aufklären. Bisexualität wird in der Gesellschaft und zum Teil sogar in der Queer-Szene oft nicht richtig ernstgenommen und als Undifferenziertheit oder Unentschlossenheit wahrgenommen oder als reines Expertimentieren statt als manifestierte sexuelle Ausrichtung. Der Tag der Bisexualität soll uns allen also bewusst machen, dass das Bi-Sein ein Teil der persönlichen Orientierung ist und auf kleiner Ebene neben den andren Ausrichtungen steht.

In diesem Jahr wird schon am Vortag zum Tag der Bisexualität zum Beispiel in Berlin - Lichtenfelde die Bi-Fahne gehisst, um an diesen Gedenktag zu erinnern und um Menschen zu animieren, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

 

 

Was versteht man unter Bisexualität?

Bisexualität ist laut wissenschaftlicher Definition der Oberbegriff für alle sexuellen Orientierungen, bei denen eine Person mehr als ein Geschlecht sexuell präferieren kann. Diese Person ist also nicht heterosexuell oder homosexuell, sondern ist sexuell breiter aufgestellt.

Zur Bisexualität zählen:

Bisexualität - Es werden zwei Geschlechter als sexuell anziehend empfunden, meist das eigene und ein anderes. 

Pansexualität - Pansexuelle Menschen empfinden eine sexuelle, erotische oder romantische Anziehung gegenüber allen Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Omnisexualität - Anders als Pansexuelle schätzen Omnisexuelle Menschen anhand ihres Geschlechtes, bevorzugen dabei aber nicht nur ein einziges Geschlecht, sondern fahren auf alle Geschlechter ab.

Polysexualität - Bei Menschen mit polysexueller Orientierung fächert sich die sexuelle Anziehung ebenfalls über mehrere Geschlechter auf, aber nicht auf alle.

 

Statistiken zur Bisexualität

Eine Studie von YouGov aus dem Jahr 2015 hat ergeben, dass in den verschiedenen befragten Altersstufen sehr unterschiedliche Ergebnisse aufgetreten sind, als es um die Selbsteinschätzung ging, ob man sich selber für bisexuell hält.

Bei den 18 bis 24 Jahre alten Befragten stuften sich 39 % im bisexuellen Bereich ein. Bei den 25- bis 34-Jährigen und den 35 bis 44 Jahre alten waren es jeweils 28 %. Die 45 bis 54-Jährigen empfanden sich zu 14 % als bisexuell orientiert und die Menschen ab 55 Jahren bezeichneten sich nur noch zu 10 % als bisexuell.

Generell gilt Bisexualität als die drittgrößte Form der sexuellen Orientierung neben Heterosexualität und Homosexualität.

 

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Ach was?! Wissenswertes zur Bisexualität

Der Begriff Bisexualität bedeutete bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts noch, dass sich in einem Individuum beide physischen Geschlechtsmerkmale vereinen. Heute bezeichnen wir dies als Zwittertum oder Hermaphroditismus. Innerhalb dieser Auffassung wurde der Ausdruck der konstitutionellen Bisexualität geprägt, was bedeutet, dass davon ausgegangen wurde, dass jeder Mensch beide Geschlechter in sich trägt, aber die jeweiligen physischen Merkmale im Laufe der Entwicklung eindeutig ausgeprägt werden, die anderen aber weiterhin vorhanden bleiben

 

Der berühmte Psychoanalytiker Sigmund Freud stellte 1915 die These auf, dass der Mensch von Grund auf bisexuell veranlagt sei, sich die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sexuellen Präferenz erst durch eine geschlechtsspezifische Erziehung ausbilde.

 

In der griechisch-römischen Antike und im Islam des Mittelalters wurde die erotische Anziehung zu beiden Geschlechtern als normal angesehen (die sexuelle Ausübung dessen dagegen nicht unbedingt!).

 

Und auch im Tierreich ist Bisexualität ein Thema: Die dem Menschen als sehr ähnlich geltenden Bonobo-Affen legen ein ausgeprägtes bisexuelles Verhalten an den Tag und auch bei Stockenten lässt sich dies zumindest unter den männlichen Exemplaren beobachten.

 

 

Interessiert dich das Thema Bisexualität und sexuelle Orientierung? Dann haben wir noch was für dich!

 

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Und? Wie viel Bi steckt in dir? Hast du schon Erfahrungen gesammelt oder finden diese bisher nur in deiner Fantasie statt? Wärst du bereit, dich auf bisexuelle Abenteuer einzulassen, und das nicht nur am Tag der Bisexualität? Verrate es uns in den Kommentaren!

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