Können Dialekte unerotisch sein?

[Kn****]

vor 29 Minuten, schrieb tina410:

Und mir kann keener weiss machen das er seine(n) Traummann/Traumfrau von der Bettkante stossen wuerde , bloss weil der -gepflegte- Dialekt nicht gefaellt ! 

Na ja...mit dem Hessen, der zuvor die ganze Zeit astreines Hochdeutsch sprach, lief nichts mehr, nachdem er kurz vorm Höhepunkt plötzlich das Babbeln anfing. Da konnte ich einfach nicht mehr - nach meinem Lachanfall war meine Libido irgendwie komplett verschwunden und traute sich auch nicht mehr hervor.

Und wenn sich mir außer den Hessen noch Bayern, Schwaben, Franken oder Sachsen in breitem Dialekt nähern, finde ich das so unsexy, dass so jemand gar nicht erst zum Traummann mutieren könnte.

[En****]

Ich steh zu moim rhoihessische Dialekt und hatte noch nie Probleme deswegen. Und ich finde es schön, wenn Menschen Dialekte sprechen.

Der einzige Dialekt, der mir die Fußnägel hochrollen läßt, ist (sorry) sächsisch. Geht für mich persönlich gar nicht

[Si****]

vor 1 Stunde, schrieb danikiss74:

Es gibt keine Volksstämme mehr? - wenn du einen guten Vertrag mit einem Zahnarzt hast gehst du am besten mal in ein oberfränkisches Dorf, betrittst dort die Dorfkneipe, stellst dich an den Stammtisch und wünschst den dort sitzenden Herren ein freundliches: "guten Abend ihr lieben bayrischen Landsleute" (Sofortferndieagnose von hier aus: Kieferbruch, schweres Schädeltrauma - falls der Maßkrug noch mehr als halbvoll war ...

Als gebürtige Oberfränkin muss ich mich gegen diese Aussage ausdrücklich verwehren. Auch wenn wir Franken uns definitiv nicht als Bajuwaren fühlen, würde hier niemand wegen solch einer Lappalie handgreiflich werden! Natürlich würden wir darauf hinweisen, dass Franken anders sind, aber ganz kultiviert mit Worten - nicht mit Gewalt. 

Mir sind manche Dialekte natürlich auch angenehmer als andere. Ich finde z.B. Norddeutsch sexy, Berlinerisch, Mannheimerisch und Sächsisch eher abtörnend. Bei uns in der Stadt ist es so, dass kaum noch Kinder (meine eigenen eingeschlossen) Fränkisch können. Das ist einerseits schade, aber andererseits finde ich es wichtiger, korrektes Hochdeutsch zu können. Menschen, die starken Dialekt sprechen, sind eben nur von Einheimischen gut zu verstehen und ich finde es zuweilen extrem unhöflich, wie wenig sich manche Menschen bemühen, dass sie auch im Gespräch mit Fremden verstanden werden.

[Gelöschter Benutzer]

Also - ich kann meine Dünkel schwer beherrschen und empfinde ausgeprägte Dialekte eigentlich immer als Störend und ein Zeichen für mangelnde Kultur/Selbstdisziplien.

Ich habe auch mal geschwäbelt und es mir abgewöhnt, das erwarte ich von intelligenten Menschen in einem gewissen Ausmaß einfach heutzutage.
Dialekt bedeutet für mich verweigerung der Hochsprache und absichtliches torpedieren von Verständigung.
Heutzutage kann jeder, jeder, jeder sich der Hochsprache bedienen wenn - er/sie es nur will. Fernsehen und Radio sind Lehrer der Nation.
Wer das ablehnt, der verklammert sich nach meinem Bauchgefühl in alberner Stammes- Kiez- und Dorfmentalität.

 

Aber wie gesagt - mir ist klar daß das Dünkel sind.
Wahrscheinlich weil ich als Flüchtlingkind in einem schwäbisch-fremdenfeindlichen Dorf aufgewachsen bin.

Vermutlich ist das im Kern ein ähnlich indifferenter Standpunkt wie ich ihn bei Rasurfetischisten immer angreife. *g*

bearbeitet März 2, 2017 von Gelöschter Benutzer

[Si****]

Da muss ich dir widersprechen! Dialekte sind durchaus eine kulturelle Bereicherung! Manches kann man im Dialekt sehr viel treffender ausdrücken als im Hochdeutschen (was ja ursprünglich der Hannoveraner Dialekt war). Oft kann man im Dialekt Gefühle auch besser vermitteln und in jedem Dialekt gibt es wunderbare Ausdrücke.  Würde es keine Dialekte mehr geben, wäre unsere Kultur viel ärmer. 

 

Aber man sollte eben auch Hochdeutsch beherrschen!

Als ich meinen arabischen Schülern neulich ein wenig Fränkisch beibrachte, waren sie ganz begeistert und fanden es viel einfacher als das Hochdeutsche.

[Pegasus85403]

Guten abend