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MC, CU und ähnliche Erkrankungen und die Libido


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Tag schön.

Auch hier gibt es sicher eine ganze Reihe von Morbus Crohn- oder Colitis Ulcerosa-Betroffenen oder an ähnlichen Darmerkrankungen Leidende, ob chronisch oder nicht.
Ich weiß, es gibt zu diesen Erkrankungen viele Foren, aber eins wird da nie so richtig abgehandelt, nämlich die Libido der Betroffenen.

Ich bin gerade so richtig schön mitten im Schub einer CU und stelle bei mir fest, dass die Libido total schwankend ist, aber Lust hin oder her, ich bin meist recht erregungsarm. Selbstbefriedigen kann ich mir gerade auch sparen, passiert fast gar nichts. Es ist nicht so, dass mich das bisher sehr stört, aber sollte das längerfristig so gehen, würde ich darunter schon etwas leiden.

Mich interessiert, wie sehr andere Betroffene ihr Sexualleben durch eine solche Erkrankung beeinträchtigt sehen und was sie für Erfahrungen gemacht haben. Schön wäre es, wenn keine allgemeine Diskussion oder Fachsimpelei über die Erkrankungen an sich entstünden, dafür gibt es nun wirklich massenhaft bessere Foren.

Noch zur Erklärung: Bei CU und MC handelt es sich um chronische Darmerkrankungen, die als Entzündung in Schüben verlaufen.


Geschrieben

Ich bin gott sei Dank nicht betroffen, aber ich hatte mal einen Freund der unter MC litt. Das ging soweit das er schwere Depressionen bekam...in einem Monat 15 Kilo abgenommen hatte..in Zeiten der Schübe war er sehr zurückgezogen..und Sex war zu der Zeit absolut kein Thema für ihn....mittlerweile hat er die Krankheit besser im Griff.

lg Sonnenschein


Geschrieben

Was ich mal so auf die Schnelle im Netz zu "chronischen Krankheiten" gefunden habe:

"Unter chronischen Krankheiten werden Krankheiten verstanden, die entweder Ergebnis eines länger andauernden Prozesses degenerativer Veränderung somatischer oder psychischer Zustände sind oder die dauernde somatische oder psychische Schäden oder Behinderung zur Folge haben (Waltz 1981). Heilt eine Krankheit nicht aus oder kann die Krankheitsursache nicht beseitigt werden, kommt es zur Chronifizierung.
Koronare Herzkrankheit, Asthma, Parkinson, Brustkrebs, Diabetes mellitus, Multiple Sklerose, Apoplex, Alkoholismus, Demenz, Epilepsie, Gicht, Rheuma, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn sind nur einige Beispiele.
• Fast 20% aller BundesbürgerInnen gelten als chronisch krank. Fast alle haben Angehörige, Freunde oder Bekannte mit solchen Krankheiten.

Allgemeine Folgen chronischer Krankheiten
Es verändern sich Körperintegrität und Wohlbefinden; es kommt zu einer Veränderung des Selbstkonzepts, z.B. entsteht aufgrund von Verletzungen ein neues Körperschema. Erkrankte erleben sich vorübergehend oder dauerhaft als Personen, die die Kontrolle über ihr Leben verloren haben, das emotionale Gleichgewicht gerät ins Wanken; es kommt zu einer Verunsicherung hinsichtlich sozialer Rollen und Aufgaben, sie müssen sich auf eine neue Situation einstellen, wenn sie sich in medizinische Behandlung begeben. Nicht zuletzt bedeutet eine schwere Erkrankung für sie eine Bedrohung ihres Lebens.

Die Libido (Lust zu sexuelle Aktivitäten) ist ebenso wie die Orgasmusfähigkeit sehr störanfällig individuell verschieden und in verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich. Sogar im Laufe des Menstruationszyklus gibt es Unterschiede in der Lustempfindung auf Sexualität (Sexuelle Appetenz). Dies reicht von Verlangen zu sexuellen Kontakten bis hin zum anderem Extrem, der sexuellen Aversion (Abneigung gegen Sexualität). Neben Stress und Partnerschaftsproblemen können körperliche und seelische Erkrankungen (neurologisch, Stoffwechselerkrankungen, Depression, etc.) die Libido beeinflussen."

Ich will ja nicht behaupten, dass Libidostörungen bei chronischen Krankheiten zwingend sind, das hat sicherlich auch viel mit der psychischen Stabilität des Betroffenen zu tun, aber Fakt ist für mich, dass Libidostörungen bei chronisch Kranken häufiger anzutreffen sind, als bei Gesunden.

Ich denke aber mal, wenn man mit seiner chronischen Erkrankung seinen Frieden gemacht hat, ist man eher in der Lage, diese Störungen anzunehmen, damit zu leben, um dann irgendwann festzustellen, dass sie vielleicht weniger häufig auftreten.


LG xray666


Geschrieben

Honighäschen, gerade das wollte ich vermeiden. Mir geht es wirklich um individuelle Erfahrungen und den Umgang damit bei Darmerkrankungen, die oft ganz andere Auswirkungen haben, als es bei anderen chronischen Krankheiten der Fall ist.

Du hast ganz definitiv Recht, es ist immer eine Frage des Umgangs mit der Krankheit, aber um eben den geht es mir in erster Linie nicht, dafür gibt es, wie erwähnt, viele sehr gute Foren (nicht nur für CU und MC, sondern eigentlich für alle chronischen Erkrankungen). Meine Frage bezieht sich wirklich rein auf die Libido, die Erregungsfähigkeit und wie andere Betroffene das erleben.


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