Drecksau – Teil 2: Der Spiegel

[Sc****]

Er lag neben ihr.  Schweiß auf der Stirn, Herzschlag wie ein Vorschlaghammer, der endlich Ruhe fand.

 

Sie hatte die Augen geschlossen, atmete langsam. Noch immer leicht geöffnet, die Lippen. Als würde sie noch kosten, was gerade war. Oder als würde sie gleich wieder zubeißen.

 

Er sah sie an.

Nicht als Trophäe.

Nicht als Eroberung.

 

Als Beweis.

 

Dass er nicht mehr lügen musste.

 

Aber dann kam das alte Kriechen. Leise. Gemein.

Dieses Flüstern im Kopf:

War das wirklich du? Oder nur die Rolle, die sie in dir sehen wollte?

 

Er stand auf, ging ins Bad.

Kein Licht. Nur der orange Schimmer aus dem Flur.

Der Spiegel war leicht beschlagen, aber sein Blick war klar.

Zu klar.

 

Er sah sich selbst. Noch immer halb hart, noch immer erhitzt.

Ein Mann, der Dinge gesagt und getan hatte, die er sich vor Wochen kaum zu denken getraut hätte.

Er erinnerte sich an den Moment, als sie sich ihm übergab. Nicht aus Schwäche – sondern aus Vertrauen.

Ein stiller Vertrag:

Du darfst mich nehmen, wenn du mich wirklich siehst.

 

Und er?

Er hatte sie gesehen. Nicht als Objekt, sondern als Wesen mit Dunkelheit und Hunger, genau wie er.

 

Er hätte sie lieben können, in diesem Moment.

Nicht auf Dauer. Aber für diese eine Nacht.

 

„Willst du gehen?“

Ihre Stimme kam von der Tür. Leise. Kein Vorwurf. Nur Frage.

 

Er schüttelte den Kopf.

„Ich weiß nur noch nicht, ob ich bleiben kann. Weißt du? Nicht hier. In mir.“

 

Sie trat zu ihm, nackt, ohne Scheu. Legte ihre Hand an seinen Rücken.

„Ich will keine Show. Ich will den Mann, der nicht mehr so tut, als wäre er nett, nur weil er Angst hat, ungewollt zu sein.“

 

Er sah sie an.

„Und wenn der Mann manchmal selbst Angst davor hat, was in ihm steckt?“

 

Sie lächelte. Kein Trost, kein Kitsch.

Ein wissendes Lächeln.

„Dann ist er echt.“

 

Er küsste sie. Nicht wild. Nicht sanft. Nur ehrlich.

 

Die zweite Runde war keine Explosion. Kein Geficke.

Sondern ein Erforschen.

Wo man zubeißen darf, ohne zu verletzen.

Wo man drückt, ohne zu dominieren.

Wo man stöhnt, nicht weil’s geil aussieht, sondern weil es aus einem herausbricht.

 

Und irgendwann – als sie auf ihm ritt, langsam, tief, die Stirn an seiner – da sah er sich selbst.

Nicht im Spiegel.

 

In ihren Augen.

[Sp****]

Gut geschrieben 👍👍👍👍