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Aussteigszenario Atomenergie...


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Redest Du gerade über Atom- oder Ökostrom?




du konfused ?
es ist eine erwiderung auf ein vorstehendes posting....da soll man ja nicht zitieren.....

was soll man da nun noch zu sagen? ja, so wie es angelegt wird...wird es teuer. das ist ja der zweck.

wenn es die bürger mehr verstehen und in die hand nehmen würden, könnte dieser bann gebrochen werden....


ja, ich merke schon... irgendwie will das kaum einer. zahlen alle gern....


Geschrieben


ausgehend von Deiner subjektiven Einstellung hier vermutlich über Atomstrom. aber ist alles andere als richtig, denn Atomstrom wurde ja nie über Umlagen subventioniert. Und da die von Dir Aufgezählten recht wenig Steuern zahlen, waren und sind sie recht wenig direkt betroffen.



Da gibt es auch andere Rechnungen. Atomstrom wird danach hochgradig subventioniert, indem schlicht nicht alle Kosten erhoben werden:

1. Die Entsorgung des Mülls wird den öffentlichen Haushalten auferlegt. Diese Kosten sind heute beim besten Willen nicht schätzbar: der Müll muss über Zeiträume eingelagert werden, die länger in die Zukunft reichen als die ältesten Anfänge der Zivilisation zurückliegen.
Jenseits der wirtschaftlichen Kalkulation ist es auch eine ethische Frage, jetzt den Strom zu verbrauchen, aber den Mernschen der Jahre 2500, 2800 oder auch 6.000 die Aufgabe zu hinterlassen, sich um die Gefahren zu kümmern.

2. Das Unfallrisiko ist nicht versichert und nicht versicherbar. Dies liegt gerade in Europa an den werder zeitlich noch räumlich noch personell begrenzbaren Schäden. An dieser Stelle noch einmal: ein Unfall der Kategorie 7 auf der INES-Skala hat das Potential in sich, die Bundesrepublik als Staat zu zerstören. Müsste man eine auch nur ansatzweise hinreichende Versicherung nachweisen, wären die Kraftwerksbetreiber sofort pleite.
Auch individuell ist man nicht hinreichend abgesichert. Schau mal in Deine eigenen Versicherungen: wenn's darauf ankommt, sind Schäden durch ionisierende Strahlen oftmals ausgeschlossen.
Hinzu kommt noch die Tücke des deutschen Schadensersatzrechts: der Geschädigte muss nicht nur das schädigende Ereignis, sondern auch die zwingende Kausalität seiner Schädigung beweisen. Das ist bei Spätschäden, insbesondere aus ionisierender Strahlung, schon aus Gründen der Naturwissenschaft kaum möglich: es handelt sich um atomare oder subatomare Prozesse, und für solche schließt die Heisenberg'sche Unschärferelation zwingende Kausalitäten gerade aus. Was das bedeutet, zeigt ein Blick auf die Katastrophe von Chernobyl: es gibt nur wenige Dutzend Todesfälle, die nach den üblichen Grundsätzen als kausal eingestuft werden dürften: zwei Tote der Detonation selbst, 31 Feuerwehrleute und Mannschaften, die in den folgenden Wochen an der sog. Strahlenkrankheit starben, und später ein paar Hubschrauberbesatzungen, die mit ihren Maschinen abstürzten, weil die Gamma-Strahlung die Elektronik beschädigt hatte. Bei allen anderen Todesfällen der dort arbeitenden(Leukämie, sonstige Krebserkrankungen und - warum, weiß kein Mensch - zahlreiche Fälle von Herzversagen) ist der juristisch zwingende Kausalitätsnachweis kaum zu führen. Daraus zu schließen, die zahlreichen Erkrankungen hätten mit der Katastrophe nichts zu tun, wäre vollkommen wirklichkeitsfremd.
Mit anderen Worten: wenn die Opfer nicht vollkommen auf ihren Schäden sitzen bleiben, werden die Kosten (namentlich der Heilbehandlung) den öffentlichen Kassen auferlegt.


Geschrieben

Da gibt es auch andere Rechnungen. Atomstrom wird danach hochgradig subventioniert, indem schlicht nicht alle Kosten erhoben werden:



Das habe ich nie bestritten. Natürlich wurde und wird es subventioniert.Nur halt nicht direkt durch den Verbraucher, wie beim Ökostrom. Der Hartz4 musste halt nicht mehr für den Strom zahlen, wie es bei Ökostrom jetzt halt ist.

Die Kosten sind bzw. fallen zum Großteil halt eh an. Daher ist es halt wirtschaftlich betrachtet unsinnig, das ganze jetzt so schnell wie möglich zu beenden.

Die Gefahr des Supergaus wird in meinen augen nur minimal verringert, wenn das AkW nun knapp hinter der Grenze steht.


Geschrieben

das witzige dabei ist, dass nie jemand beim einstieg in die atomwirtschaft gesagt hat: oh...dass wir nun aber teuer...diese investitionen.....
und das, obwaohl den machern ja von anfang an klar gewasen sein muss!!!!!, was das für einen schlangenkörper nach sich zieht.

nun aber, da etwas gemacht wird,was nichtmal brennstoffkosten verursacht, kostet das plötzlich irre viel geld... sicher sind da investtitionen nötig.... wie vorher auch. weiss jemand die vergleichzahlen?


ich find schon merkwürdig, dass "uns" das jetzt vorgerechnet wird...dabei bezahlen "wir" sowieso die GANZE zeche! und den verdienst der zocker obendrein.


Geschrieben

Die größte Crux an der Atomenergie ist, dass sie viele Länder eigentlich gar nicht wirklich haben wollen, aber zu Mitläufern geworden sind um auch in dem elitären Kreis der Atomstaaten mitspielen zu können.

Atomkraft = Prestige von Reichtum

Die einzigen Länder die wirklich ernst begründetes Interesse an Kernkraftwerke hatten sind die USA, Rußland, Frankreich, Großbritannien und Japan.

Die ersten vier sind Atommächte und brauchten Brütanlagen für das Plutonium in ihren Kernwaffen und Japan braucht in den 1960er für die aufkeimende Industrialisierung eine schnell verfügbare Energiequelle ohne zu viele Rohstoffe importieren zu müssen (Japan hat ja nahezu keine Vorräte an fossilen Brennstoffen).

Der gesamte Rest, inklusive Deutschland, ist da nur auf den Atomzug aufgesprungen. Das sieht man schön daran, dass die ersten Atomkraftwerke bei uns in den 1970er gebaut worden sind, wo in USA und der UdSSR schon längst das Atommüll- und Störfallproblem bekannt war.

Und nun ist die Kernenergie ein Selbstläufer und viele Schwellenländer gieren förmlich danach... Brasilien, Indien, China, Iran, Türkei usw.


Geschrieben (bearbeitet)

@Sixpack: Das ist aber in mehrfacher Hinsicht eine Scheinargumentation:

1. behauptet niemand, dass die Gefahr eines Super-GAUs geringer ist, nur weil eine Staatsgrenze dazwischen liegt. Aber Umwälzungen finden nie von Anfang an global statt und irgendwer macht immer den Anfang.

2. geht es nicht um das wirtschaftliche Argument, sondern um das Risiko für Millionen von Menschen.

Was wir seit Fukushima jedoch klar wissen, sind folgende Fakten:

1. in allen AKWs, die in Betrieb sind, befinden sich zigtausend Tonnen verbrauchte Brennstäbe in Abklingbecken, die ausserhalb des eigentlich gesicherten Bereiches (Containment) befinden und auch nicht hinsichtlich der Kühlung gleichermaßen mehrfach abgesichert sind, wie der eigentliche Reaktorkern.
2. Unabhängig von einer sofortigen Abschaltung können diese Abklingbecken nicht kurzfristig geleert werden und bedürfen damit dringend einer zusätzlichen Sicherung

Es wird Dich zwar furchtbar schmerzen - aber damit stehen gewaltige Kosten an, die für diese zusätzliche Sicherung investiert werden müssen.
Auch wenn Fukushima ein schleichener Supergau im Vergleich zu Tschernobyl ist, wird sich der Deckel über das tatsächliche Ausmaß dessen, was dort gerade abgeht, nicht dauerhaft draufhalten lassen und in einigen Monaten wird sich niemand aus Politik und Atomwirtschaft mehr vor einer Antwort auf diese Problematik davonstehlen können.

Und schon sieht die Wirtschaftlichkeitsrechnung für Atomstrom ganz neu aus ! Und das Thema Zwischen- und Endlager sind dann noch immer geklärt.


bearbeitet von Ballou1957
Adressat eingefügt
Geschrieben (bearbeitet)

Auch wenn Fukushima ein schleichener Supergau im Vergleich zu Tschernobyl ist, wird sich der Deckel über das tatsächliche Ausmaß dessen, was dort gerade abgeht, nicht dauerhaft draufhalten lassen und in einigen Monaten wird sich niemand aus Politik und Atomwirtschaft mehr vor einer Antwort auf diese Problematik davonstehlen können.




Ich gebe Ballou bis auf diesen Punkt recht. Die Verantwortlichen werden alles versuchen, um eben diesen Deckel dauerhaft drauf zu lassen. Und mit Hilfe von Geld und Politik haben sie auch gute Chancen, das es gelingt. Guck Dir doch mal die Nachrichten an- Fukushima rangiert doch nicht mehr auf Platz 1.


Aber hat sich Einer-außer mir- schon mal über folgendes Gedanken gemacht: Es wird ja seit Wochen gesagt, daß die deutschen AKW´s gründlich durchgescheckt werden sollen. Aber von wem eigentlich? Vom TÜV? Denn der checkt nämlich unsere AKW`S im "Normalfall"...und wißt Ihr, wer im Vorstand bzw. Aufsichtsrat vom TÜV sitzt? Die Betreiber der AKW`s.....!!! Na wenn das nicht praktisch ist...


Was mir auch noch völlig unverständlich ist- ich finds geradezu pervers- die Türkei plant den Bau zweier neuen AKW´s...von TEPCO und auch noch der gleiche Typ...und das in einer sehr anfälligen Erdbebenregion....Prost Mahlzeit!


bearbeitet von curvychick
Geschrieben


nun aber, da etwas gemacht wird,was nichtmal brennstoffkosten verursacht, kostet das plötzlich irre viel geld... sicher sind da investtitionen nötig.... wie vorher auch. weiss jemand die vergleichzahlen?


ich find schon merkwürdig, dass "uns" das jetzt vorgerechnet wird...dabei bezahlen "wir" sowieso die GANZE zeche! und den verdienst der zocker obendrein.



Mädels, ich habe mich jetzt mal rausgehalten da ich den Eindruck hatte, gegen eine Wand zu reden.

ABER: Wenn diese Idee, nicht speicherbaren Ökostrom per Elektrophorese in Methan zu verwandeln und ins Erdgasnetz einzuspeisen,umgesetzt wird, bräuchte es nur halb soviele Windräder wie bisher vorgesehen und Deutschland könnte bis 2020 Energieautark mit Ökostrom versorgt werden und das noch dazu günstiger als mit Atomstrom.


Geschrieben

Ich bin da etwas "optimistischer": Die Heraufstufung auf INES 7 war zum Beispiel schon ein solcher Fall, wo der Deckel nicht mehr gehalten hat - und die Lawine wird - leider!!!! - weitergehen.

Die Überprüfung soll ja durch eine Expertenkomission erfolgen und ich mache mir keine Hoffnung, dass die Zusammensetzung nicht so stattfinden wird, dass am Ende das Ergebnis herauskommt, das man sich wünscht:
1. Absichtserklärung für einen beschleunigten Ausstieg
2. enige alte Reaktoren werden "geopfert" und bleiben vom Netz
3. Bei den anderen wird in puncto Sicherheit etwas nachgerüstet
4. Die Abklingbecken bekommen einen zusätzlichen Notkühlreislauf

Und ansonsten geht es munter weiter!


Geschrieben (bearbeitet)

Nun gut, wir werden ja in ein paar Monaten / Jahren sehen, ob der Deckel gehalten hat oder nicht.

Hat übrigens jemand mitbekommen, das vor ein paar Monaten amerikanische Kampfflugzeuge über ein deutsches AKW geflogen sind...mit Übungsmunition...haben ein Szenario "nachgespielt"....Nachtigall, ick hör Dir trapsen...lol


Ich lasse mir demnächst ein T-Shirt mit dem TEPCO logo bedrucken...ohne Spass, ich hab´s schon auf´n Stick gezogen und ein T-Shirt hab ich auch schon...*freu*


bearbeitet von curvychick
Geschrieben

Du solltest darüber nachdenken, ob Du nicht doch lieber einen blauen Overall nimmst - das kommt echter!

Es ist sicherlich aktuell so, dass Fukushima weniger spektakulär abläuft, wie Tschernobyl: Tschernobyl war aber ein Reaktor mit Graphitkern, der für eine heftige Explosion und ein nachfolgendes Höllenfeuer gesorgt hat - allerdings dadurch auch zu einer weiten Streuung und damit auch Verdünnung des radioaktiven Niederschlags.

Die zwischenzeitlich im Umkreis von 60km von Fukushima und im Meer gemessenen Strahlenwerte zeigen jedoch, dass die "partielle" Kernschmelze nicht so harmlos sein kann, wie gerne dargestellt und dies bringt ein weiteres Problem mit sich: die Konzentration der Strahlung ist regional viel intensiver, da sie nicht in die oberen Luftschichten geblasen wird. Es ist tatsächlich eine realistische Größe, dass ein Gebiet von der Größe der halben Bundesrepublik für Jahrzehnte evakuiert werden muss. Das wiederum wäre ein mediales Großereignis.


Geschrieben

Eine partielle/teilweise Kernschmelze ist sogar gefährlicher als eine totale Kernschmelze.

Solange nämlich noch Wasser in Reaktor steht und dieses verdampft, reißt es die radioaktiven Partikel einfach mit sich.

Eine trochene Schmelze würde sich zwar in den Boden fressen, könnte man relativ schnell von oben eingedämmt werden.


Geschrieben

Nur gut, daß ich schon seit Jahren auf den Verzehr von Thunfisch verzichte...aber das bisher aus ethischen Gründen.


@Ballou: Menschen, die wie ich curvy sind, kommen gar nich gut in Overalls...lol Da ist mir etwas Modebewußtsein doch lieber und angebrachter als Authentizität.
Aber das Logo und Schriftzug sind rot auf weißem Hintergrund, sollte auffällig genug sein. Is auf jeden Fall eine kräftige Aussage!


Geschrieben

... bräuchte es nur halb soviele Windräder wie bisher vorgesehen


Hmm ... nach 3 Tagen nahezu Windstille hier an der Küste, würden dann auch in Bayern die Herde kalt bleiben


Geschrieben (bearbeitet)


Eine trochene Schmelze würde sich zwar in den Boden fressen, könnte man relativ schnell von oben eingedämmt werden.



Diese Aussage halte ich für sehr gewagt:

Sollte sich eine Schmelze in den Boden fressen, trifft sie früher oder später auf Wasser (hierzulande: eher früher). Zum einen ist in der Regel zu erwarten, dass sich in den Kellergeschossen Wasser ansammelt (dies war nach der Detonation in Chernobyl die eine Hauptsorge), zum anderen ist früher oder später (in der Bundesrepublik: früher) das Grundwasser erreicht (sog. "China-Syndrom").
Spätestens dann ist es mit der Eindämmung vorbei. Es drohen dann gleich drei Gefahren:
1. Sollte die Schmelze noch heiß sein, droht eine Dampfexplosion. Daneben ist auch hier die Gefahr von Wasserstoffexplosionen gegeben.
2. Die Verbreitung radioaktiven Materials kann nicht mehr gestoppt werden. Insbesondere bei Meilern an Flussufern (also fast allen in der Bundesrepublik) drohen unabsehbare Konsequenzen (ganz am Rande: sollte ein Kraftwerk an Rhein oder Donau oder deren Nebenflüssen betroffen sein, kommen auch außenpolitische Komplikationen hinzu).
3. Wasser wirkt als Moderator; es droht daher Rekritikalität (zu deutsch: neu anlaufende Kettenreaktionen). Die damit verbundene Gefahr plötzlich aufflammender Neutronenstrahlung macht Arbeiten in der Nähe zumindest extrem schwierig, wenn nicht unmöglich.

In Chernobyl wurde, um einem solchen Durchfressen nach unten vorzubeugen, von aus der gesamten UdSSR angekarrten Minenarbeitern unter haarsträubenden Bedingungen eigens eine Betonplatte unter dem zerstörten Block gebaut. Um hier gleich Illusionen vorzubeugen: die Möglichkeit, genauso unter geringer Rücksicht auf Verluste die erforderlich erscheinenden Arbeiten einfach anzuordnen, ist in freiheitlich-demokratischen Staaten mit offenen Grenzen nicht so gegeben wie in der ehemaligen Soviet Union.


bearbeitet von Segramon
Geschrieben

Insbesondere bei Meilern an Flussufern

Auf die Bewertung derer durch die Kommission bin ich besonders gespannt. Hier werden die Nachrüstkosten vermutlich am höchsten ausfallen.


Geschrieben

Montago - der war gut! Gibt es in Deutschland auch Meiler, die nicht an Flussufern gebaut wurden?


Geschrieben (bearbeitet)

@Ballou1957 - nicht? Ich dachte doch, aber ich kenne natürlich nicht jedes AKW vor Ort und müsste es nachsehen. Insbesondere meine ich die Meiler, die gegen Hochwasser und Flutwellen geschützt werden müssen.

edit: - und auch die Standorte an Ufern, wo es zu Erderosion kommt.

Die Kosten für die Nachrüstung erreichen schnell die Rentabilitätsgrenze Diese Meiler wären beim Ausstiegs-Szenario wohl vorzugsweise in der Reihenfolge von der Abschaltung betroffen. - denke ich so.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ich kenne nicht alle und hab jetzt auch nicht nachgeschaut - aber die ich kenne, sind alle an Flußufern - schon wegen der benötigten Kühlwassermenge.


Geschrieben

Ich habe eben die PK zur heutigen Bund-Länder-Konferenz gesehen.

Folgende Eckpunkte sind mir in Erinnerung geblieben:

1. geplanter Zeitraum: 6 bis 8 Jahre (geht nicht schneller wg. Projektplanung und Bauzeit)

2. Dezentralisierung (soweit wie möglich regionale Versorgung)

3. notwendiger Ausbau des Netzes (Einschränkung des Widerspruchsrechts der Bürger, um den Zeitrahmen einhalten zu können)

4. vorwiegend massiver Ausbau der Offshore-Anlagen

5. Beschleunigung der laufenden Bauprojekte (insbesondere geplanter Gaskraftwerke, Wasserkraftwerke mit allen dazu gehörigen Komponenten)

6. Zukunftstechnologie - Forschungsinitiative Speichertechnologie mit Erst-Budget von 200 Mio. Euro


Geschrieben


3. Wasser wirkt als Moderator; es droht daher Rekritikalität (zu deutsch: neu anlaufende Kettenreaktionen). Die damit verbundene Gefahr plötzlich aufflammender Neutronenstrahlung macht Arbeiten in der Nähe zumindest extrem schwierig, wenn nicht unmöglich.



Mit den anderen Argumenten hast du sicher recht, mit diesem hier aber nicht.

Bei einer Kernschmelze fallen die Neutronenabsorber zwischen den Brennstäben weg, da die Brennstäbe zusammen schmelzen, somit ist die Schmelze auch schon ohne Wasser wieder kritisch und die Kernspaltung setzt sich fort.

Die Voraussetzung wäre also eine bereits bestehende Betonplatte unter dem Reaktor... d.h. man müsste alle AKW dementsprechend nachrüsten. Dann würde diese Idee funktionieren.


Geschrieben (bearbeitet)

Bei einer Kernschmelze fallen die Neutronenabsorber zwischen den Brennstäben weg, da die Brennstäbe zusammen schmelzen, somit ist die Schmelze auch schon ohne Wasser wieder kritisch und die Kernspaltung setzt sich fort.



Schön: dann ist eine Kernschmelze noch gefährlicher, weil sofort Rekritikalität einsetzt (gegen die dann auch nichts mehr getan werden kann).
Genau dies hat man aber unter Verweis auf das Erfordernis eines Moderators immer bestritten: danach sei die Anwesenheit (flüssigen!) Wassers erforderlich, um die Kettenreaktion aufrecht zu erhalten. Genau darauf wird auch das Argument, hiesige Reaktoren wiesen - anders als der RMBK aus Chernobyl - einen negativen Void-Koeffizienten* auf und seien auch deshalb sicherer, gestützt.


Die Voraussetzung wäre also eine bereits bestehende Betonplatte unter dem Reaktor... d.h. man müsste alle AKW dementsprechend nachrüsten. Dann würde diese Idee funktionieren.



Das dürfte bei den Altbauten wohl kaum möglich sein.

*Void-Koeffizient: Auswirkungen von Wasserverlusten auf die Kettenreaktion. Bei Reaktoren mit negativem Void-Koeffizient führt Dampf im Reaktor zu einer LEistungsminderung. Der Reaktor in Chernobyl hatte konstruktionsbedingt einen (stark) positiven Void-Koeffizienten: durch das Verdampfen des Wassers im Reaktor nahm die Leistung noch zu (was dann zu weiterer Dampfbildung führte). Der Mannschaft soll diese Eigenschaft des Reaktor-Typs (wie auch andere Knstruktionsfehler) nicht bekannt gewesen sein.


bearbeitet von Segramon
Noch etwas eingefallen
Geschrieben (bearbeitet)

@Ballou1957 - nicht? Ich dachte doch, aber ich kenne natürlich nicht jedes AKW vor Ort und müsste es nachsehen. Insbesondere meine ich die Meiler, die gegen Hochwasser und Flutwellen geschützt werden müssen.


Ehrlich???? Tsunamis am Rhein????
Da Ludwigshafen eigentlich nut ein paar km vom Atomkraftwerk Biblis entfernt ist...
Mal im Ernst: Erstens mal sind die Notstromdiesel der hiesigen Reaktoren ÜBER der Hochwassergrenze und wenn doch etwas mehr kommen sollte, immerhin Wasserdicht abgesichert.... somit also nicht wie bei den Japsen auf Meereshöhe und dem Wasser mehr als ausgesetzt.
Zudem (kein sorry) scheintz dir was an Logik zu fehlen. Wo zur Hölle sollen bei ALLEN deutschen reaktoren Flutwellen herkommen????


Seit Inkrafttreten des Atommoratoriums importiert Deutschland offenbar doppelt so viel Strom aus Frankreich wie bislang.


Ist doch OK. Im kompletten Süden Deutschlands stehen sämtliche AKWs still.
Der Saft für die Grundlast/Versorgung kommt also richtig bemerkt aus den angrenzenden Ländern die AKWs haben.
Somit wird der Strom teurer. Ergo zahlen auch diese grünen Freaks die Strompreiserhöhung mit .... wissen die überhaupt dass dann deren Stromversorgung den ach so pöööösen Atomstrom enthält selbst wenns der "Umweltfreundliche" Ökostrom ist???


bearbeitet von JG63Horny
Geschrieben (bearbeitet)

@JG63Horny - Was mir eventuell an Logik fehlt, scheint Dir an Wissen zu fehlen:

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Auszug aus Protokoll „Sicherheitsüberprüfung deutscher Kernkraftwerke und Neubewertung“ – Stand 16.03.2011 - Bundesumweltministerium


2. Hochwasserauslegung

a) Die Hochwasserauslegung wird nach Stand von Wissenschaft und Technik unter Berücksichtigung des Klimawandels kurzfristig neu berechnet und ggf. Nachrüstmaßnahmen unverzüglich umgesetzt. Bei der Berechnung von Überflutungen werden auch Flutwellen (Nordsee) und größere Wogen an angrenzenden Gewässern betrachtet, die z.B. durch Erdbeben oder Stürme überlagert mit Hochwässern hervorgerufen werden.

5. Konkrete Maßnahmen

b. Die sicherheitstechnisch relevante Nebenkühlwasserversorgung ist zudem im Hinblick auf Ereignisse mit „common Cause Potential“ wie Fremdstoffe (Heu, Muscheln, Quallen etc) zu überprüfen und ggf. zu ertüchtigen.

II. Ähnliche Schadensszenarien
c) Sämtliche Notstromdiesel sind zu verbunkern
d) Die Rohrleitungen zur Kühlung der Sicherheitssysteme sind in zugänglichen verbunkerten Rohrleitungskanälen zu führen.
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Darauf bezieht sich mein Beitrag wesentlich, wobei ich im Vorwege dessen weiterführende Berichte zur derzeit unzureichenden Sicherung gegen diese Ereignisse gelesen habe. Eine Betrachtungsrelevanz besteht also durchaus, möchte man nicht Dir sondern den Experten folgen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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