Gelöschter Benutzer Geschrieben September 1, 2011 Geschrieben September 1, 2011 Angehalten an einer Frage, wieso gerade in wohlhabenden Ländern Depressionen sehr viele Leben beeinflussen, und gerade in armen Ländern geradezu eine Quote verschwindend gering Einfluss hält, frage ich mich warum das so ist. Ich finde das irgendwie pervers und freue über jede Meinung. Dieses Thema hat den Effekt einer Nebenwirkung, daher sind mir freie Gedanken sehr Willkommen. "Poppen.de> Erotik, Sex + Nebenwirkungen> Diskussions- und Fragenbereich>"
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 1, 2011 Autor Geschrieben September 1, 2011 Weil die Menschen in armen Ländern oft viele körperliche Krankheiten und/oder Hunger haben. Da können sie sich eine Depression nicht leisten.
Fe**** Geschrieben September 1, 2011 Geschrieben September 1, 2011 Je besser es einem geht umso mehr kann man verlieren und umso mehr Sorgen hat man bzw macht man sich bis man die Freude am Leben vor lauter Sorgen vergißt............
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 1, 2011 Autor Geschrieben September 1, 2011 (bearbeitet) Gerade auch körperliche Gebrechen führen zu Depressionen. Die Gedanken um mangelnde Abhilfe würden das Ganze sogar noch forcieren oder? ..ich habe eben gerade etwas sehr interessantes gefunden: >>WOHLSTAND DURCH DEPRESSIONEN.. In der aktuellen Phase des Kapitalismus erkennt man in der erotischen und sozialen Frustration die einzig verbliebene ökonomische Kraft." Ja, aber kann es uns nicht egal sein, ob die Antriebskräfte der Ökonomie positiv oder negativ gefärbt sind? Wie die Kunst ist die Ökonomie ständig auf der Suche nach Energien, mit denen sie ihre Maschinen heizen kann, und es ist ihr bestimmt gleich, aus welchen Ecken sie diese Energien bezieht. Aber schon klar, dass wir es lieber sehen würden, wenn der Wohlstand durch heitere Lust und wolkenlosen Himmel hervorgebracht wird statt durch Depressionen. Möglich, dass der sogenannte homo oeconomicus ein fettleibiges, tablettensüchtiges, ewig unglückliches Wesen ist, dessen Sehnsucht nach sozialem Aufstieg uns als Gesamtheit aber freier, glücklicher und satter macht. Das macht das Ganze zwar nicht sympathischer, aber endlich ein bisschen durchschaubarer. Niemals nachlassende Vitalität und grenzenloser Optimismus sind schwerer zu begreifen und zu akzeptieren als das tägliche jämmerliche Scheitern.<< "Robert Woelfl" bearbeitet September 1, 2011 von Gelöschter Benutzer Ergänzung
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 1, 2011 Autor Geschrieben September 1, 2011 Wer hungern muss und an unheilbaren Krankheiten leidet, hat keine Zeit zum grübeln und für Depressionen. Es ist in der Tat richtig, dass Depressionen oder besser gesagt, psychische Krankheitserscheinungen ein Sinnbild hochentwickelter Gesellschaften sind, in denen keine Gefühle nach außen getragen werden können und in denen jeder ein Supermann oder eine Superfrau sein soll. Wer genau hin sieht, erkennt diese Erkrankungserscheinungen auch in diesem Forum...
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 1, 2011 Autor Geschrieben September 1, 2011 (bearbeitet) Naja, schau mal, meine Grosseltern haben nach dem Krieg auch in armen Verhältnissen gelebt. Und wenn sie mir aus dieser Zeit erzählen, fallen mir dabei immer zwei Sachen auf: 1. Die Familie war früher sehr wichtig. Auf seine Familie konnte man sich verlassen. 2. Der Zusammenhalt unter den Menschen war ganz allgemein grösser, weil man Verantwortung übernommen und einander geholfen hat. Wie ist es heute? Der Staat hat die klassische Familie für tot erklärt und viele Familien sind zerrüttet. Und jede Form von Verantwortung wird auf den Staat abgewälzt. Die natürlichen Sozialverbände wurden durch den Sozialstaat zerstört. Und wenn es den Zusammenhalt, den man nur in natürlichen Sozialverbänden findet, nicht mehr gibt, darf man sich nicht wundern, wenn die Leute depressiv werden. bearbeitet September 1, 2011 von Gelöschter Benutzer
Sangria84 Geschrieben September 1, 2011 Geschrieben September 1, 2011 (bearbeitet) naja jedes land ist von der mentalität her verschieden ich mein sowohl bolivien als auch der irak zählen zur dritten welt und doch sind die leute ganz anders von der mentalät her ich würde pauschal einfach sagen das liegt daran das in ärmeren ländern die leute mehr auf andere sprich familie freunde usw.. angewiesen sind und deshalb untereinander hilfsbereiter sind um durchzuckommen deshalb sind sie halt nicht sozial komplett abgestumpft und offener und so sachen wie depressionen treten deshalb weniger ein meine theory edit lol zwei dumme ein gedanke das war sinchron bearbeitet September 1, 2011 von Sangria84
sa**** Geschrieben September 1, 2011 Geschrieben September 1, 2011 (bearbeitet) Angehalten an einer Frage, wieso gerade in wohlhabenden Ländern Depressionen sehr viele Leben beeinflussen, und gerade in armen Ländern geradezu eine Quote verschwindend gering Einfluss hält, frage ich mich warum das so ist. Ganz einfach Wenn du nicht weiß wovon du dich und deine Familie heute satt bekommst, hast du andere probleme als dich um deine depression zu kümmern Und als betroffene kann ich dir sagen, das meine Depression in meiner Kindheit entstanden ist. Damals hatten Kinder sowas nicht zu haben , das war nur was für reiche promis und manager Ich hatte lange zeit echte probleme mir selber einzugestehen das ich unter depris leide. Was es etwas einfacher macht das selber zu akzeptieren ist das depressionen mittlerweile in "wohlstandsländern" als "echte" krankheit anerkannt wird. Und das ist auch der Grund warum immer mehr Depressionen auffallen. Psychater und Psychothe***uten hatten schon vo über 20 Jahren gut zu tun. da sprach man da nur nicht so offen drüber ein weiterer Grund für depression in wohlstandsländern kann der auseinanderfall der familien sein. Ich zb habe nie gelernt über probleme zu sprechen. egal welcher art. Ebenso habe ich probleme jemanden um Hilfe zu bitten. Obwohl ich weiß das meine Mom sofort springen würde. Aber ich habs halt nie gelernt ich war eins dieser "pflegeleichten" Kindern die nie probleme hatten, gemacht haben und die man problemlos auch mal woanders nächtigen lassen konnte. Keiner hat gemerkt das dieses "pflegeleicht" nur dadurch entstanden ist, das ich meine Mutter als Kind schützen wollte, weil die ,meiner meinung nach, genug scheisse an der backe hatte Und weil meine Probleme nach meiner wertigkeit viel zu unwichtig in der zeit waren bearbeitet September 1, 2011 von mausi2603
ge**** Geschrieben September 1, 2011 Geschrieben September 1, 2011 ...als betroffene kann ich dir sagen, das meine Depression in meiner Kindheit entstanden ist. Damals hatten Kinder sowas nicht zu haben , das war nur was für reiche promis und manager ...Psychater und Psychothe***uten hatten schon vo über 20 Jahren gut zu tun. da sprach man da nur nicht so offen drüber... kann ich nur bestätigen - überhaupt hinsichtlich psychischer probleme, nicht nur von depressionen. die kriegs- und nachkriegsgeneration hatte soviel mit dem überstehen des ganzen und danach mit dem aufbau zu tun, dass alles seelisch kranke nach möglichkeit verdrängt wurde und dem bereich der reichen, verwöhnten, promis zugeschrieben wurde. habe irgendwann ende der 80er jahre einen vortrag eines isralischen psychiaters, marius erdreich, gehört. der hat beschrieben, dass zu dieser zeit vermehrt bei alten menschen in israel, die ja kriegsteilnehmer waren, verfolgte und geflohenen juden, die aus irgendwelchen gründen ins krankenhaus kamen, ´schlimmes wieder hochkam. diese menschen haben dann ganz massive psychische symptome, auch depressionen gezeigt, obwohl sie bis dahin unauffällig waren. er brachte das in zusammenhang mit der freien zeit, die jetzt im alter auf einmal da war und erstmals wirklich raum für die erinnerung bot. mir fiel dazu noch etwas anderes ein. ich kenne zwei krankenhäuser in israel vom anfang der 90er jahre. da waren zwar die medizinischen maßnahmen sehr perfekt, aber die häuser an sich waren sehr minimalistisch ausgestattet. d.h. es gab in langen gängen und manchen räumen kein fenster (bombenschutz), aber dafür einen ganz gruseligen grünlichen anstrich (antimikrobiell). seither frage ich mich, ob nicht auch die beklemmung, die diese räume auslösen, die erinnerung an die schlimmen duschen in den kz's o.ä. vielleicht diese erinnerungen mit ausgelöst haben. somit depressionen durch die möglichkeit, zeit für erinnerungen zu haben und evlt. auch unterstützt von einem auslöser. .
Si**** Geschrieben September 1, 2011 Geschrieben September 1, 2011 Depressionen "leistet" man sich weder, noch hat es was mit dem Familienzusammenhalt zu tun. Selbst wenn jemand alles hat, es ihm nach außen hin gut geht: Er kann auch daran erkranken. Die Ursachen liegen da verschieden. Seelisch Kranke hatte man eben früher weniger, weil es keine gab. Es gab sowas nicht. Warum ? Weil man diese auch ins KZ abtransportierte. Die Angst saß deshalb tief.. wollte sich da jemand outen ? Und die Eltern bekamen deren Leiden im Alltag mit und wurden leider an eigener Haut spürbar bis heute an kleinen Verhaltensweisen. All die jenigen Leute hätten eine Therapie gebraucht.. wenn sie sich denn getraut hätten.
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 2, 2011 Autor Geschrieben September 2, 2011 (bearbeitet) Eine Depression ist wohl auch erst dann eine Depression, wenn sie diagnostiziert wird. Vorher fließt sie auch eher seltener in eine Statistik ein. Menschen in armen Ländern lassen sich vermutlich seltener auf ihren seelischen Zustand überprüfen als Bürger in Wohlstandsstaaten, wo sich zudem ein gestiegenes Bewusstsein bei den Medizinern darüber verbreitet, dass viele körperliche Leiden psychische Ursachen haben, somit auch Depressionen als Auslöser gelten. Diese Ursachen werden angesichts von Mangel an Kleidung, Nahrungsmittel, medizinischer Versorgung oder Ähnlichem natürlich weniger vermutet und untersucht. Bei TV-Bildern aus diversen Armenvierteln macht ein Blick auf die Menschen dort aber deutlich, dass sie nicht alle glücklich sind. Zunehmende soziale Vereinsamung und Leistungsdruck in der "reichen Welt" unterstützen aber auch den Fortschritt der Volkskrankheit ... edit: Dreht man die Überschrift des Threads um, wird eine gewisse Kausalität erkennbar .... bearbeitet September 2, 2011 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 2, 2011 Autor Geschrieben September 2, 2011 (bearbeitet) Wer sagt den, dass es in Ländern ohne Wohstand keine Depresionen gibt? Eine Depresion ist eine Krankheit die erst einmal diagnostiziert werden muß und dafür braucht man entsprechend geschulte Mediziner Es gibt in allen Ländern, Kulturen, Volksstämmen und gab es auch zu allen Zeiten schon die "seltsamen" Menschen, die da oft von der Familie aufgefangen werden. Manche sind erst im nachhinein diagnostiziert worden und waren zu ihrer Zeit nichts weiter als Sonderlinge. Heutzutage gehört deren Schaffen als fester Bestandteil in unsere Kunst und Kultur. Es gibt auch "in der Zivilisation" nicht wirklich einen Anstieg, sondern eher eine bessere Diagnostik. Und vor allem kann sich eine "Zivilisation" eine solche Diagnostik erst leisten. Zu dem wächst eine moderne Zivilisation heutztage so schnell, dass nicht jeder Mensch in ihr mehr in der Lage ist, dem Tempo zu folgen. Folgekrankheiten wie Tinitus und Burn Out sind mittlerweile eine häufige Folge die einen vorbelasteten Menschen auch in eine Depresion bringen können. Ein Depresion fängt, wie Mausi oben schon geschrieben hat, in den meisten Fällen schon in der Kindheit an und bricht oft erst im Erwachsenenalter aus. Oft sind extreme Stressituationen ein Auslöser für eine längst schlafende Krankheit. Früher wurde so etwas in unserem Kulturkreis durch das Umfeld gedämpft und ein wenig aufgefangen. Wenn ich mich heutzutage auf einer ganz normalen Party am Samstagabend umsehe, dann müssen wesentlich mehr Leute am nächsten Tag arbeiten gehen bzw haben anderweitig keine Zeit als früher. Innerhalb der Familie ist das Schema oft ähnlich. Das Umfeld hat keine Zeit mehr Jemanden in einer extremen Situation aufzufangen und oft auch ein wenig Angst davor, sich bei dem "Sonderling" anzustecken. Komischer Weise habe ich gerade im Wohlstand auch das Gefühl, dass ein "Schwarz Weiß Denken" wesentlich ausgeprägter ist, als in Kulturen mit weniger Wohlstand. Man kann nicht einfach ein wenig sonderbar sein, sondern man muß sich in irgendeiner Form dafür Outen, dass man einfach nicht so perfekt funktionieren kann. bearbeitet September 2, 2011 von Gelöschter Benutzer
RoterMond30 Geschrieben September 2, 2011 Geschrieben September 2, 2011 In ärmeren Ländern können die sich noch über Kleinigkeiten freuen und außerdem ist der Überlebenskampf viel wichtiger als sich mit unnötigem Tand zu umgeben. Wir können uns über nichts mehr freuen, weil es uns größtenteils in den Schoß gefallen ist. ODer auch andersrum, wir belohnen uns mit marteriellen Gütern beim Shoppen. Das geht bei denen nicht so, da sie wie gesagt den tgl. Überlebenskampf bestehen müssen.
Si**** Geschrieben September 2, 2011 Geschrieben September 2, 2011 Man sollte immer sehr genau unterscheiden zwischen der Krankheit Depression und depressiven Verstimmungen! Da die Disposition zu Depressionen genetisch bedingt ist, dürfte es diese wohl schon immer und überall gegeben haben. Ich kann mich jedenfalls erinnern, dass meien Oma mich vor "Schwermutfamilien" mit hoher Suizidrate warnte. Wer kümmert sich denn in Entwicklungsländern groß um diese Problematik? Nichts desto trotz wird es auch dort Menschen mit Depressionen geben. Übrigens ist es - sofern man Statistiken generell Glauben schenken sollte - eher so, dass sich Menschen in reichen Ländern (Dänemark!) als glücklich empfinden. Übellaunigkeit, Frust, Selbstunzufriedenheit mag aber tatsächlich ein Luxusproblem sein. Wenn alle Grundbedingungen für das Überleben erfüllt sind, hat man mehr Zeit für Nabelschau als wenn man tagtäglich ums Überleben kämpft. Kürzlich sah ich einen Bericht, dass man davon ausgeht, dass ein Großteil der Kriegsgeneration psychische Probleme hat, die bei vielen erst im Ruhestand richtig zu Tage treten. Diese ganzen Traumata (Flucht, ***igung, Hunger, Bombennächte, etc) waren aber immer schon da - nur hat sich 45 niemand darum kümmern können.
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 2, 2011 Autor Geschrieben September 2, 2011 Was ist den bei uns alles schon eine depression alles an dem sich die weiskittel ohne große gefahr die taschen vüllen kann !!! wie sinnliche schon schrieb ist es ein erheblicher unterschied ob jemand wirklich depresionen oder nur eine wohlstandsverstimmung hat ! Weiter haben in der dritten welt die wenigsten eine krankenversicherung und wenn man seinen arzt selber zahlen muß und sowiso kein geld hat wirt man es nicht für die behandlung ausgeben die man sich eh nicht leisten kann !!!
TheLevel-1157 Geschrieben September 2, 2011 Geschrieben September 2, 2011 Aus der Sicht meiner philippinischen Freundin (drei Brüder im Militär, einer getötet / täglicher Überlebenskampf der ganzen Familie) haben wir wirklich nur Luxusprobleme. Aber diese sind irgendwie doch "echt". Die Krankheit Depression ist aber sehr real. Zwei Bekannte sind betroffen.
Wr**** Geschrieben September 2, 2011 Geschrieben September 2, 2011 Ich denke es liegt, wie einige andere schon erwähnten, vornehmlich am Überlebenskampf. Wenn man sein Überleben sichern muß, dann ist das eine zwar anstrengende, aber sehr sinnhaftige Tätigkeit. Wer einen Sinn hat, der wird nicht depressiv. Ganz im Gegensatz zu vielen Dingen, die Menschen hier so tun, z.B. stupide Büroarbeiten. Es ist eigentlich auch sowieso völlig gleichgültig, ob man jetzt hingeht oder nicht. Wenn man nicht mehr hingeht, springt halt der Staat ein und zahl einem das Nötigste. Und fehlen wird man im Büro auch nicht, man ist ja nur ein kleines Rad in einer großen Maschine und somit austauschbar. Das mit dem Büro ist nur ein Beispiel, läßt sich aber auf viele Dinge übertragen. Die Pharmaindustrie trägt natürlich ihren Teil dazu bei, indem sie dafür sorgt, daß inflationär Diagnosen erstellt werden, damit mehr Medikamente verschrieben werden können. Bestes Beispiel dafür ist Ritalin bei Kindern, frei nach dem Motto der Tabakindustrie: ihr müßt sie kriegen, wenn sie jung sind, dann habt ihr lebenslange Kunden. Aber noch was anderes: Ich kann mit der leicht mystischen Auffassung von Depression, die einge hier vortragen, wenig anfangen. Depression ist nicht etwas, was in einer Person schlummert, weil sie bei Geburt vom Satan gezeichnet wurde, oder sowas. Depressionen entstehen, wenn man einer Person nicht gerecht wird und sie somit vom Zweck zum Mittel macht. Ich habe extra man geschrieben, weil derjenige der das tut, kann durch aus auch die Person selbst sein. Es ist ein bißchen wie ein Gebrauchsgegenstand, der falsch benutzt wird. Wenn ich bei meinem Auto keinen regelmäßigen Ölwechsel mache, dann geht irgendwann der Motor kaputt. Die Vererbung ist bei Depressionen auch längst noch nicht einwandfrei bewiesen, aber auch hier hege ich meine Zweifel. Ich denke eher, manche Menschen sind einfach aufgrund ihrer Beschaffenheit anfälliger. Es gibt halt Automodelle, die von der Konstruktion einfach gut sind, die halten ein Leben lang, andere Modelle fangen nach 'nem Jahr an zu rosten und sind nach zwei weiteren durchgerostet. Für alle obigne Ausführungen gilt, daß die organische Depression da rausfällt.
Ballou1957 Geschrieben September 2, 2011 Geschrieben September 2, 2011 Wer einmal Armenviertel in südamerikanischen Großstädten gesehen hat oder auch in Vietnam oder Kambodscha, wird schwerlich auf die Idee kommen, dass Depression dort nicht vorkommt. Wo Ärzte damit überlastet sind dürftigste Notfallmedizin auszuüben, ist weder Zeit, noch Raum für eine Anamnese, die eine Depression diagnostizieren könnte. Der Wohlstandsschaden liegt wohl eher darin, dass wir nur allzugerne das negativ bewerten, was uns eigentlich eine Menge Bequemlichkeiten bietet. Das Bild Wohlstand=Depression (auch in umgedrehter Schreibweise) und Armut = seelische Gesundheit, ist einfach ein sehr zynisches und borniertes zugleich - einschließlich der Idealisierung "alter Lebensformen". Ich glaube, die wenigsten, die davon schwärmen, wären bereit, sich dauerhaft in diese zurück zu begeben.
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 2, 2011 Autor Geschrieben September 2, 2011 Wo Ärzte damit überlastet sind dürftigste Notfallmedizin auszuüben, ist weder Zeit, noch Raum für eine Anamnese, die eine Depression diagnostizieren könnte. Das vermute ich auch- dort wird sich viel mehr bemüht, gegen die akute Not und Krankheit anzugehen...und psychozoziale Betreuung und Unterstützung genießt dort einen sehr geringen Stellenwert- mangels finanzieller Mittel für die entsprechenden Mitarbeiter. By the way: Hier in Deutschland wartet man auf 'nen Psychotherapieplatz inzwischen 6 bis 8 Monate.
Ballou1957 Geschrieben September 2, 2011 Geschrieben September 2, 2011 Einfaches Beispiel aus Deutschland: Die Barmer GEK hat diese Woche eine äußerst umstrittene und von Fachleuten massiv angegriffene Studie veröffentlicht, nach der in Bayern die meisten Depressiven leben und an der Küste die meisten Alkoholiker. Zurückgeführt wurde das in der Studie auf die "Überversorgung" des reichen Bayerns mit Psychothe***uten und Psychiatern. Die berechtigte Gegenfrage war, ob die psychotherapatisch unterversorgten Küstenregionen vielleicht gerade deshalb so viele Alkoholiker aufweisen, weil niemand da ist, der die Ursachen des Alkoholismus diagnostizieren kann.
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 2, 2011 Autor Geschrieben September 2, 2011 Die berechtigte Gegenfrage war, ob die psychotherapatisch unterversorgten Küstenregionen vielleicht gerade deshalb so viele Alkoholiker aufweisen, weil niemand da ist, der die Ursachen des Alkoholismus diagnostizieren kann. In diesem Sinne : Prost!
Ballou1957 Geschrieben September 2, 2011 Geschrieben September 2, 2011 Ist die Küste schon so weit vorgedrungen ?
Gelöschter Benutzer Geschrieben September 2, 2011 Autor Geschrieben September 2, 2011 (bearbeitet) Ist die Küste schon so weit vorgedrungen ? ähm...ich dachte 'nen See hinterm Haus tut's auch... bearbeitet September 2, 2011 von Gelöschter Benutzer
on**** Geschrieben September 2, 2011 Geschrieben September 2, 2011 Viele Vorposter haben schon einiges, richtiges geschrieben. Sicherlich ist das meiste richtig, aber vollständig kann so ein Katalog keinesfalls sein. Vor 20 oder 30 Jahren waren Depressionen in der "Unterschicht" total verpönt, das kam fast schon einer Kündigung des Arbeitsplatzes gleich. Erst mit dem Freitod des Fußballers hat die Hälfte der Bevölkerung erschüttert nach Hannover geschaut, schon hatten Depressionen einen gewissen Bekanntheitsgrad. Neben Depressionen gibt es zahlreiche weitere Krankheiten, die sich ebenfalls im Gehirn abspielen und in der Bevölkerung von vielen belächelt oder verspottet werden (Burn out, ADHS,, Tinnitus, Tourette Syndrom ... ...), diese treten teilweise als Kooerkrankung auf. Ich selbst habe ADHS (u. a. verkleinertes Frontalhirn), da tun sich fast alle Psychiater ohne Spezialausbildung schwer, die wenigen, die es kennen sind total überlaufen. Selbst wirkliche Korephäen am Himmel der seelischen Erkrankungen tun sich schwer, die eine pder andere Erkrankunng als solche anzuerkennen. Der Vergleich mit Entwicklungsländern oder auch Deutschland vor 60 Jahren zeigt nur, dass sie Hälfte der Diabetiserkrankten einfach weggestorben sind, weil kein Insulin in ausreichenden Mengen da war, gab es deshalb weniger Diabetis? Die Antwort ist eindeutig ja, weil die Hälfte verstorben ist. 1950 war die Selbstmordrate 3 mal so hoch wie 1990 die Behandlung von Depressionen hat sehr viel Anteil daran.
ge**** Geschrieben September 3, 2011 Geschrieben September 3, 2011 ...Das Bild Wohlstand=Depression (auch in umgedrehter Schreibweise) und Armut = seelische Gesundheit, ist einfach ein sehr zynisches und borniertes zugleich ... also sooo stimmt das auch ganz sicher nicht! nur weil seelische krankheit in einer armen gesellschaft keinen platz hat, heißt das natürlich nicht, dass es dort eine gute oder auch nur zufriendenstellende seelische gesundheit gibt. die aussage wohlstand = depression stimmt insofern, als wohlstand mehr raum zum wahrnehmen der krankheit und für diagnose und behandlung bietet. wobei auch hier der wohlstand sehr relativ ist. denn in einem land, das im vergleich verhältnismäßig reich ist, zeigen oft gerade die, die dort am unteren ende der leiter stehen psychische symptome, die oft durch den existenzdruck mit ausgelöst werden. .
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