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Die gute alte Zeit


Empfohlener Beitrag

(bearbeitet)

Manchmal, wenn ich hier im Forum lese, denke ich daran zurück wie ich meine sexuellen Erfahrungen gesammelt habe. 

Als ich jung war, als Jungs interessant wurden, habe ich es als unheimlich spannend empfunden mir meine Sexualität zu "erarbeiten", selbst herauszufinden was es für Möglichkeiten gibt und mich völlig unvoreingenommen auf Erlebnisse einzulassen.

Es gab kein Internet und meinen ersten Porno habe ich mit 19 gesehen. 

Wenn ich hier die Beiträge manch junger User lese, dann bleibt da oft ein bitterer Beigeschmack hängen, dann habe ich oft das Gefühl, man muss mit noch nicht mal 20 das komplette Programm erlebt haben. Da werden noch vor dem ersten Mal theoretisch alle möglichen Szenarien durchgespielt. Analverkehr, Oralverkehr gehören zum Standard, BDSM zum guten Ton. Vor dem ersten Mal Sex mit einem Partner wird ein Gloryhole bemüht. Es wird der dritte oder fünfte Schritt vor dem ersten gemacht. 

Ich finde diesen selbst auferlegten Leistungsdruck schade. Es ist doch um einiges spannender Erfahrungen selbst zu machen, statt vorher schon alles zu zerreden. 

Es ist doch spannender, seinen Körper kennenzulernen und seine Bedürfnisse selbst zu entdecken und zu erforschen.

Bin ich einfach nur etwas wehmütig in der Zeit stehen geblieben oder verkommt Sexualität tatsächlich immer mehr zu einem unbedeutendem Kapitel in unserer leistungsorientierten Gesellschaft?

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
So kann man es fast wirklich sehen.. wenn ich an die ersten Dates früher denke und heute.. da hat man manchmal das Gefühl, die Frauen müssen ALLES geben um mit dem unrealistischen Internetverhalten (Porno) einer anderen Frau mithalten zu können.. versteh mich nicht falsch, ich habe nichts dagegen wenn man mir nach kurzer Zeit an die Wäsche will.. aber fühle mich wesentlich wohler, wenn ich das Gefühl habe, dass sie es WILL und nicht denkt es machen zu müssen, weil von mir ausgegangen wird dass ichvgenau das erwarte.. Vorlieben kennzeichnen ist ok, aber die gesamte Kommunikationspalette dahingehend auslegen, muss nicht sein.. dann lieber treffen, schauen ob es passt und dann direkt zeigen, was man mag.. reale Interaktion statt digitaler Kommunikation um an die Vorlieben zu kommen ist eh aufregender
Wow eine sehr interessante Frage. Aber glaube das wir eine andere Generation sind. Wir jungs haben früher auch Dinge gemacht die heute unvorstellbar sind. Aber für mich normal. Den Fetischisten von damals gab es auch , es sprach keiner darüber. Glory hole ? Ich weiss damals gingen die " schwulen " in der öffentlichen Toilette und zu blasen und ficken., war sehr versüfft die Teile. Glaube jede Generation ist anders was auch gut ist
Ich komme mir da immer vor, als bin ich aus her anderen Zeit. Das erste Mal war ich über 18.
Nö! Ich finde nicht, dass du stehen geblieben bist. Ich sehe das sehr ähnlich. Schlimm finde ich, dass Sex durch diese Einflüsse selber zum Leistungssport ausartet, bzw. schon zum Extremsport... immer tiefer/härter/extremer.... Dabei geht aus meiner Sicht das Fühlen einfach verloren...
Ich sehe das Ganze auch eher kritisch und mag es eigentlich gar nicht, wenn bereits vorm eigentlichen Treffen über alle möglichen Sexpraktiken geschrieben wird. Da geht irgendwie der Zauber verloren. Setzt mich persönlich auch immens unter Druck, bekomme dann schnell das Gefühl, ich muss dies das und jenes praktizieren und beherrschen, um überhaupt interessant zu sein. Nein, ich denke nicht, dass Sex zu einem unbedeutendem Kapitel wird. Ich habe vielmehr den eindruck, dass es zunehmend als Leistungssport betrieben wird: wer Analverkehr, BDSM und andere Praktiken ablehnt, ist uninteressant, langweilig, prüde, verklemmt und nicht locker genug. Und ganz prüde ist man auch, wenn man Praktiken nicht probieren möchte, weil sie bereits im Kopf Ekel auslösen ...

Das ist ein Vorurteil alter Leute , die Jugend ist nicht so , siehe shell-Studien .

vor 1 Minute, schrieb Nitrobär:

alter Leute ,

Hättest du das nicht ein klein wenig charmanter formulieren können?😉

Das ist ein Vorurteil ;) Früher war auch nicht alles anders/besser. ;) 

Zitieren

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

Sokrates
griechischer Philosoph
* um 469 vChr, † 399 vChr

 

KarlaLangenfeld

Ich habe mit 18 geheiratet und mein Ehemann war mein 2 Bettpartner!

Sehr lange Ehe ...und da war nicht viel mit ausprobieren.

08/15 war Fakt aber ich war nicht unzufrieden.

Jetzt bin ich seit 10 Jahren Single und so wie es jetzt ist sexuell bin ich zufrieden ausgeruht und angekommen.

Ich konnte im späten Alter wirklich noch mal in die Schatzkiste rein greifen.:sparkler:

Fisten Anal Bondage Dominanz Outdoor...das war für mich wie Weihnachten.

Ich durfte dieses Coming Out noch erleben und bin dankbar!

Sex macht so viel Spass wenn man weiss was einen wirklich gefällt!

Nein ich möchte nicht in meine Jugend zurück.....:confounded:

Da habe ich sexuell in keinster Weise Sehnsucht nach!!

vor 2 Minuten, schrieb futuresoundofegypt:

Das ist ein Vorurteil ;) Früher war auch nicht alles anders/besser. ;) 

Das stimmt! Die Zeit von heute ist die gute alte Zeit von morgen.

vor 1 Minute, schrieb Selene09:

Das stimmt! Die Zeit von heute ist die gute alte Zeit von morgen.

Aber ich möchte mit den Kindern/Jugendlichen von heute nicht tauschen wollen. Die Erfahrung die wir als ***ies gemacht haben ohne die ganze Technik ist unbezahlbar. Und ich beneide die Generation von heute nicht, das sie diese Möglichkeiten heute haben, eher im Gegenteil, sie werden Erfahrungen, die wir gemacht haben und Gefühle/Eindrücke die wir erfahren durften nie im Leben machen und das ist sehr traurig. Weil es auch in der Entwicklung des Menschen fehlt.

vor 2 Minuten, schrieb KarlaLangenfeld:

Ich konnte im späten Alter wirklich noch mal in die Schatzkiste rein greifen.

Aber du hast in diese Kiste gegriffen, weil du neugierig warst/bist, weil du deine Bedürfnisse erkannt hast, weil du auf bereits gemachte Erfahrungen aufgebaut hast...und nicht weil du irgendwelchen Standards entsprechenden wolltest. 

So zumindest schätze ich dich ein.

(bearbeitet)

Die Zeiten verändern sich Selene und man erinnert sich gerne an die schönen Erlebnisse,der guten alten Zeit.Aber das Leben bleibt nicht stehen und man darf keinen Schritt zurück gehen und sondern immer noch vorne blicken.Auch die Menschen verändern sich ,durch die Gesellschaft und die Technik und das Internet.Es bleibt uns älteren überlassen,die Jugend so zu erziehen,das sie gewappnet sind,für das Leben und alles was damit zusammen hängt.Die jüngeren müssen lernen,was für sie wichtig ist.Den es prasselt sehr viel auf sie ein und damit müssen sie, zurecht kommen. Wir können nur ein gutes Beispiel sein,wie es auf die gute alte Art,auch gehen kann.. alles andere ist nicht in unserer Hand

bearbeitet von kobra68
Oh doch! Früher war alles besser. Da brauchte man nur nur ne dicke Keule (was für eine Doppeldeutigkeit 🤔) und damit nicht mal viel Wums (Trippledeutigkeit, highfive 🤚). Allerdings musste man sich auch von Mammuts tot trampel und von Säbelzahntigern zerfleischen lassen und sich auch noch gegen stärkere und/oder jüngere Männchen durchsetzen. Aber der Sex war bestimmt toll...

Es lebe die Digitalisierung.  Porno hier und da. Mit 16 am besten schon 50 Typen gevögelt. 100 einen geblasen. Ja das ist eine schöne Welt.....zum Glück gibt's noch Menschen die nicht der Masse nach eifern.  ;)

vor 50 Minuten, schrieb Selene09:

Bin ich einfach nur etwas wehmütig in der Zeit stehen geblieben oder verkommt Sexualität tatsächlich immer mehr zu einem unbedeutendem Kapitel in unserer leistungsorientierten Gesellschaft?

Wenn dann bin ich auch stehen geblieben. Selbst heute (nach den Jahren sexueller Erfahrungen) möchte ich doch lieber mit einem vertrauten Mann meine Sexualität ausleben. Neue Dinge ausprobieren und mich geborgen und sicher fühlen. 

Wenn dann bin ich gerne stehen geblieben. 

Und zu deiner Zeit gab es keine Leute, die irgendwie einfach nur als "Fickfleisch ausgenutzt" worden sind und die "sexuelle Entdeckung" ebenfalls einfach plump blieb? Oder die durch Gruppenzwang (von Leuten, die zb früher als du Zugriff auf Pornos hatten) sich ebenfalls auf "verrückte Dinge" eingelassen haben, weil sie das einfach sexuell gereizt hat. Ich habe mich auch erst entdeckt (Jg 89) und ich weiß von anderen und etwas jüngeren, dass es da nicht anders war. Es ist eben eine Sache der mentalen Einstellung und des sozialen Umfeldes. Das ist einfach nur eine verzerrte Wahrnehmung: Du hast doch auch nicht früher über dein Sex-Kapitel mit jedem geredet? Jetzt KANNST du es. Und die anderen auch. Das sind zwei Dinge: - Das was für dich "normal sexuell" ist, gilt nicht für andere: Sexuelle Neigungen, Reiz, Fetischempfinden, Neugier ... Manche WOLLEN vielleicht einfach nur Lecken/Blasen, weil die das als "geil" empfinden. - Internet: Du liest den ganzen Kram von den wirren Vögeln im Internet, die einfach herausposaunen, was für geil-krasse Hengste sie sind ... und nimmst das zu persönlich. Die Leute wollen sich profilieren, oder "dazu gehören". Und da gehört auch dazu, dass JEDER seine Meinung schreiben kann, du also vielleicht ÖFTER auf Leute "triffst", die hier über etwas reden - und dann das auf dich reflektierst und denkst, die drehen heute alle durch. Es führt quasi dazu, dass du die Dinge aktiv wahrnimmst, die zu "deiner Zeit" eigentlich hinter verschlossenen Türen geredet worden sind. (Gab es da keine Sextreffen? Swingerclubs? BDSM? GLory Holes?) Tatsächlich ist das wohl eher so: Viele Leute, die einfach "normal" (was auchimmer das ist) sind, reden vielleicht nicht großartig über ihr sexualleben. Ich bin wie gesagt 89er JG und hatte mein erstes mal mit 18/19. Habe auch langsam mehr über mich und meine ganze Art (Charakter) gelernt. Ich war früher unglaublich schüchtern! Wir leben quasi in einem Mittelalter mit Digitaluhren, wie ich zu sagen pflege. Es bleibt immer wie es ist, wir nehmen Dinge einfach nur gefühlt anders war. Aber die Realität ist halt einfach auch mal aaaaabsolut invariant zu deinem Empfinden.
(bearbeitet)

Die heranwachsende Generation fühlt sich schon lange überfordert.

Ich meine das durchaus im sexuellen Sinne und möchte an dieser Stelle einfach mal die Kinder- und Jugendpsychologin Angela Felix zitieren:

Was macht Pornografie mit Jugendlichen?

Sie überfordert sie, setzt sie unter Druck, verunsichert sie, zerstört den Schutzraum, den aufkommende Sexualität eigentlich benötigt. Pornografie ist keine Vorlage für echte Sexualität, doch sie suggeriert den Jungs, sich alles nehmen zu können, was man haben will. Und den Mädchen, ständig verfügbar sein zu müssen. Hinzu kommen völlig unrealistische, überzeichnete Klischees von männlichen und weiblichen Körpern und deren Leistungsfähigkeit.

Den ganzen Artikel kann man hier nachlesen:

***********

 

bearbeitet von MOD-Mario
Fremdlink entfernt

Tolles Thema!

Wir können das alles nicht ändern, sollten aber zur Verfügung stehen, wenn jetzt junge Menschen später einmal Fragen haben. Sicher MÜSSEN uns Dinge auffallen, die sie anders machen als wir. Und sicher auch im negativen Sinne - das ist unser Job.

Kann, wer digital aufwächst, auch analog? Kann, wer sich auf das Erarbeitete seiner Vorgänger stützt, selbst etwas aufbauen? Kann, wenn so vieles frei verfügbar und gleichzeitig so selbstverständlich ist, jeder junge Mensch sich die Zeit nehmen, sich kennenzulernen? Kann sich ein junger Mensch einfach so aus bestehenden Strömungen ausklinken? Es ist zumindest schwierig.

Mit Sicherheit möchte ich als ü50-er nicht zurück zu den Zahnärzten der 60er Jahre, zu den Operationen mit Ätherbetäubung, zu dem Wohnzimmermief der westdeutschen Nachkriegszeit. Ich will auch nicht zurück in die Zeit, in der wir einfach wenige wussten als heute.

Aber ich wünsche mir mehr Charisma.

(bearbeitet)

Als ich 14, 15, 16 war hatten die meisten bereits ihr erstes Mal und einige wurden schwanger. Da habe ich noch nicht mal dran gedacht..

Jeder wollte es unbedingt erleben, es wurde teilweise ein Wettbeweb. Jeder redete darüber, wer mit wem und wie. Was für Praktiken etcpp.

Ich habe mich da rausgehalten. Ich wollte meine eigene Zeit finden, wann ich bereit bin, auch wenn das kaum einer verstand. War mir aber egal..

Ich bin jetzt mit 35  immer noch dabei, meine Sexualität zu erforschen, auch wenn ich irgendwie angekommen bin. Ich muss nicht alles probieren, will ich auch nicht. 

bearbeitet von BerlinerMaedchen
vor 2 Minuten, schrieb BerlinerMaedchen:

... , ich war vermutlich die einzigste Jungfrau in meiner Klasse. Und sogar in der Ausbildung mit 19, 20 und 21. Jeder wollte es unbedingt erleben, es wurde teilweise ein Wettbeweb.. Jeder redete darüber, wer mit wem und wie. Was für Praktiken etcpp... Ich habe mich da rausgehalten. Ich wollte meine eigene Zeit finden, wann ich bereit bin, auch wenn das kaum einer verstand. Ich bin jetzt mit 35 und immer noch dabei, meine Sexualität zu erforschen, auch wenn ich irgendwie angekommen bin..

Lass mich raten ... du bist immer noch Jungfrau und hast dich damit abgefunden.

 

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