An die Frauen: bisexuelle/lesbische Erfahrungen

[Am****]

vor 2 Stunden, schrieb herzdame0607:

Und auch ich bin der Meinung, dass lesbenpornos nichts oder sehr wenig mit der Realität zu tun haben. Ebenso denke ich, dass das Gros der Männer es schon erregend findet, wenn sich zwei Frauen miteinander beschäftigen, nicht umsonst mögen etliche Herren ja die Vorstellung von FFM, das kann immerhin gegebenenfalls das Gefühl vermitteln, zwei Frauen treiben es und er darf mittendrin sein und partizipieren.

Und dass ist mit Sicherheit auch ein Grund, dass "echte" Bi-Frauen oder Lesben selten mit ihrer Neigung hausieren gehen. Welche lesbische Frau interessiert sich wohl dafür, ob ein Mann es heiss findet,  wenn sie mit ihrer Partnerin Sex hat?

Ich wage sogar zu behaupten, dass alle Pornos, nichts oder sehr wenig mit der Realität zu tun haben.

..und Lesbenpornos werden wohl auch hauptsächlich von Männern, für Männer produziert.

[Gelöschter Benutzer]

ich weiss auch nicht, wie andere Leute kochen, behaupte aber, dass ein Wiener Schnitzel mit Kalbfleisch gemacht wird...ist es jetzt auch eine Verallgemeinerung, die nicht zutrifft, nur weil andere der Meinung sind, man kann auch Schweinefleisch nehmen ?

[Gelöschter Benutzer]

vor 57 Minuten, schrieb Marie-Anne:

Ich wage sogar zu behaupten, dass alle Pornos, nichts oder sehr wenig mit der Realität zu tun haben.

..und Lesbenpornos werden wohl auch hauptsächlich von Männern, für Männer produziert.

Kannst du deine Behauptung irgendwie stützen? Warum denkst du das? 

[Gelöschter Benutzer]

vor 8 Minuten, schrieb wahnsinns-beute:

ich weiss auch nicht, wie andere Leute kochen, behaupte aber, dass ein Wiener Schnitzel mit Kalbfleisch gemacht wird...ist es jetzt auch eine Verallgemeinerung, die nicht zutrifft, nur weil andere der Meinung sind, man kann auch Schweinefleisch nehmen ?

Der Vergleich hinkt.

[Gelöschter Benutzer]

Natürlich.....und warum ?

[Gelöschter Benutzer]

vor 4 Minuten, schrieb BeyondGodlike:

Kannst du deine Behauptung irgendwie stützen? Warum denkst du das? 

ich bin mal so frech und antworte....sie hat wahrscheinlich Erfahrungen, die du dir nicht mal ansatzweise vorstellen kannst ;-)

[Fo****]

Das mit Pornos war nur mal Beispiel von mir...aber auch in der Mode-, Film- und Musikindustrie gibt es unermüdlich lesbische Anspielungen, wofür sich Frauen wirklich Null interessieren (höchstens nerviges "schon wieder so ein Scheiß"), während es Männer durchaus antörnt...Frau-Frau wird gerne als erotische Futter für Männer eingesetzt... Während schwule Anspielungen eher für Komödie genutzt wird, weil man sich unterschwellig über sie lustig machen möchte, da es angeblich schlimm sei... Es ist alltäglich und mitten uns: Dieser ganze Sexismus und Objektivierung der Frau auf der einen Seite und die Homophobie den Schwulen gegenüber (Doppelmoral, ja!). Meine feministische Seite erlaubt es mir einfach nicht, über meine Bisexualität detailliert zu sprechen...Aus den oben genannten Gründen. Was ich aber noch mehr Schade finde, ist die Tatsache, dass der gesamte Thread mit Off-Topic gefüllt ist, nur weil einer Aufmerksamkeit braucht. Es war lediglich meine Perspektive der Dinge, was ich gerne preisgebe, weil der TE wissen wollte, weshalb wir, bisexuelle Frauen, kaum bis garnicht über unsere Erfahrungen sprechen...Alles andere, die ganze Trollerei, ist nur Müll! 👎

[96****]

Klar ist das bei vielen Männern eine Phantasie, wobei man auch das nicht verallgemeinern kann.

Ich finds rein vom Aspekt der Ästetik reizvoll, weil Frauenkörper nackt o.auch leicht bekleidet einfach ansehnlicher sind als die von Männern .

bearbeitet Mai 21, 2017 von 96angel
Doppelt gemoppelt

[Gelöschter Benutzer]

Hallo Panthera,

danke für diese wunderbare Frage. Darüber habe ich mir vorher auch schonmal Gedanken gemacht.

Ich weiß es nämlich auch nicht. Ich habe bi in meinem Profil angeklickt. Damals. Ich weiß aber nicht, ob ich in die Definition des bi-seins passe.

Ich habe mich damals (mit Anfang 20) ganz aus Versehen in eine Frau verliebt. Es ist einfach passiert, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.

Ich wußte natürlich nicht, was auf einmal mit mir los ist. Ich war nur auf einmal sehr verliebt und das in eine Frau. Ich hab also zunächst mal versucht mit ihr zu flirten. Aber sie hat's nicht verstanden. Vielleicht habe ich mich auch sehr doof angestellt

Also hab ich's ihr dann einfach gesagt. Daraufhin sind wir uns näher gekommen und waren mehr als zwei Jahre ein Paar. Der Trennungsgrund waren "unüberbrückbare Differenzen" und hatte nichts mit einem Mann zu tun. 

Damals habe ich schon dazu gesagt, dass ich mich in den Menschen verliebt habe. So war mir sogar das Geschlecht egal.

Ob ich jetzt "bi" bin oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich weiß es wirklich nicht.

Ich weiß nicht, ob ich mich nochmal in eine Frau verlieben könnte/würde. Das kann man ja nicht steuern. Wenn es passiert, dann werde ich sicher sowohl eine Beziehung, als auch Sex haben wollen. Solange ich mich emotional aber nicht zu jemandem hingezogen fühle, will ich mit niemandem Sex, egal ob Frau oder Mann.

 

 

[NathalieG]

Es wäre super, wenn die sonst gute Diskussion, frei von den persönlichen Animositäten einiger User bleiben würde. Wenn ihr meint euch immer wieder "anzugehen" macht dies doch bitte außerhalb des Forums. Danke.

Gruß

Brisanz

Team-poppen.de

[Fo****]

vor 27 Minuten, schrieb Lilljalunaire1976291:

 

Ich habe mich damals (mit Anfang 20) ganz aus Versehen in eine Frau verliebt. Es ist einfach passiert, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.

Ich wußte natürlich nicht, was auf einmal mit mir los ist. Ich war nur auf einmal sehr verliebt und das in eine Frau. Ich hab also zunächst mal versucht mit ihr zu flirten. Aber sie hat's nicht verstanden. Vielleicht habe ich mich auch sehr doof angestellt

Also hab ich's ihr dann einfach gesagt. Daraufhin sind wir uns näher gekommen und waren mehr als zwei Jahre ein Paar. Der Trennungsgrund waren "unüberbrückbare Differenzen" und hatte nichts mit einem Mann zu tun. 

Damals habe ich schon dazu gesagt, dass ich mich in den Menschen verliebt habe. So war mir sogar das Geschlecht egal.

Ob ich jetzt "bi" bin oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich weiß es wirklich nicht.

 

Sehr süße und erfrischende Geschichte nach langem Off-Topic

 

Ich verstehe, was du meinst!

Man verliebt sich nicht in den Körper eines Menschen, sondern in die wohl geschlechtslose Seele...Dabei ist es im Endeffekt egal, welches Geschlechtsorgan dran ist...Der Mensch allein muss passen!

 

Sowas nennt man Pansexualität.

Der Begriff wird seltener benutzt, weil viele Menschen es nicht verstehen, zudem sind die Grenzenlinien zwischen Pan- und Bisexualität fließend...Ist aber meiner Meinung nach besser, da es hierbei weniger um oberflächliche Merkmale geht^^

[Gelöschter Benutzer]

vor 1 Minute, schrieb Devotin9:

Sowas nennt man Pansexualität.

Danke, jetzt weiß ich was bin *freu*.

Anstatt versuchen mich in eine Schublade zu pressen, einfach eine andere suchen. Da hätte ich auch wirklich selber drauf kommen können.

[Panthera694]

Nach allem, was mir mein gesunder Menschenverstand sagt, muss ich @Devotin9 recht geben, in Lesbenpornos wird ganz bestimmt nicht die Realität abgebildet. Ist ja auch logisch, es sind Pornos und eben keine Dokumentarfilme. Aber das gilt wohl für jeden Pornofilm und nicht nur für Lesbenpornos, die Aufgabe besteht eben nicht darin, möglichst detailgetreu die Wirklichkeit wiederzugeben, sondern eine Fantasie zu beflügeln und anregend zu sein - oder will mir hier ernsthaft jemand erzählen, er würde Pornos schauen, weil die Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit erheben? Um nur mal ein Beispiel herauszugreifen: es gibt Unmengen von Lesbenpornos, wo die Darstellerinnen Tribadie betreiben. Es wird da mit einer Selbstverständlichkeit und Häufigkeit praktiziert, dass man meinen könnte, es wäre ein fester Bestandteil bei fast jedem lesbischen Sex. Eine bisexuelle Bekannte erzählte mir neulich, und das war für mich durchaus sehr nachvollziehbar, dass sie selbst diese Praktik so gut wie nie in ihrem Repertoire hatte und auch sonst keine Frau kennt, bei der Tribadie sehr häufig praktiziert werden würde. Und zwar aus einem ganz banalen Grund, nämlich weil es dabei unheimlich schwer ist, Zärtlichkeiten miteinander auszutauschen. Für sie ist es zum Beispiel wichtig, dass sie ihre Partnerin beim Sex auch küssen kann, ihren Körper streicheln und berühren. In dieser Position ist das aber so gut wie unmöglich und zudem erfordert es wohl auch einige Konzentration, damit diese Stellung koordiniert ablaufen könnte, wodurch eine Menge Spontaneität verloren geht. Sie meinte dann zwar, dass sie sich auch sehr gerne am Körper ihrer Gespielin reibt, aber dann eher an Körperteilen, wo man sich auch einander nahe sein kann, Küsse und Streicheleinheiten tauschen kann und einfach dem anderen viel näher ist.

@Lilljalunaire1976291 Merci für deinen wunderbaren Beitrag. Pansexualität ist ein Begriff, den ich eigentlich gar nicht schlecht finde, aber leider ist er auch ein wenig sperrig. Es ist nun mal so, dass nur die wenigsten damit etwas anfangen können, wohingegen bei hetero, homo und bi allen klar ist, worum es geht. Leider gibt es dann auch Fälle, wo man eben nicht so ganz in eine Schublade passt. Und ich muss dir absolut zustimmen, am Ende sollten einfach die Gefühle entscheiden und es sollte unerheblich sein, welches Geschlecht die Person hat, in die man sich verliebt hat. Ich wünsche dir, dass du wieder eine Person finden wirst, bei der für dich alles passt und die Gefühle stimmen, egal ob das nun eine Frau, ein Mann oder gar etwas ganz anderes ist (denn wer sagt denn schon, dass es ausschließlich die Kategorien männlich und weiblich gibt beziehungsweise, dass man sich eindeutig einer dieser beiden Kategorien zuordnen muss?).

[Kn****]

vor 4 Stunden, schrieb Devotin9:

Man verliebt sich nicht in den Körper eines Menschen, sondern in die wohl geschlechtslose Seele...Dabei ist es im Endeffekt egal, welches Geschlechtsorgan dran ist...Der Mensch allein muss passen!

Danke...so sehe ich das auch.

 

Merkwürdig ist bei mir nur, dass ich bei Frauen im Punkt "Beziehung" noch einen Ticken wählerischer bin als bei Männern. Es gab zwar reichlich sexuelle Erlebnisse, jedoch bislang nur zwei Frauen, mit denen ich mir eine Beziehung hätte vorstellen können. Auch bin ich Frauen gegenüber eher dominant, während ich bei Männern besser meine devote Seite ausleben kann. Ich kann auch gut eine Weile auf Sex mit einer Frau verzichten...aber irgendwann bricht es wieder durch und dann "muss" es einfach mal wieder eine Frau sein...der Sex ist einfach anders.

 

Und aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen und der vielen Gespräche, die ich mit anderen Frauen geführt habe, bin auch ich der Meinung, dass Lesbenpornos herzlich wenig mit der Realität gemein haben.

[Fo****]

vor 7 Minuten, schrieb Knutschegern:

Merkwürdig ist bei mir nur, dass ich bei Frauen im Punkt "Beziehung" noch einen Ticken wählerischer bin als bei Männern. Es gab zwar reichlich sexuelle Erlebnisse, jedoch bislang nur zwei Frauen, mit denen ich mir eine Beziehung hätte vorstellen können. Auch bin ich Frauen gegenüber eher dominant, während ich bei Männern besser meine devote Seite ausleben kann. 

Also ich bin bei Männern richtig wählerisch(!), Frauen empfinde ich meist hübsch und charakterlich ordentlich...irgendwie süß. Da ticke ich etwas anders als du. Bisexuell soll auch nicht gleich bisexuell sein, da gibt es verschiedene Stufen. Vielleicht bist du mehr hetero als homo...

Aber ich bin genauso dominant Frauen gegenüber, während ich bei einem Mann meist devot bin, das nicht immer, der Mann muss erst einmal führen können, damit ich mich fallen lassen kann. Gleichzeitig aber viel sanfter mit einer Frau, da ich sie als zerbrechlich wahrnehme und immer Angst habe, ihr wehzutun. Bei einem Mann mache ich mir keinen Kopf darum. Ich denke mir, er wird sich schon selbst beschützen

vor 12 Minuten, schrieb Knutschegern:

Und aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen und der vielen Gespräche, die ich mit anderen Frauen geführt habe, bin auch ich der Meinung, dass Lesbenpornos herzlich wenig mit der Realität gemein haben.

Bei Lesben-Pornos komme ich vom Gähnen wirklich nicht raus. Man sieht den Darstellerinnen an, dass sie es nicht wirklich toll finden und immer derselben Routine folgen, Hauptsache paar Klischees aus den Männerphantasien erfüllen. 

 

Es könnte sein, dass viele Männer denken, "Cool, zwei nackte Frauen, Brüste, sie stöhnen laut, Zoom auf Pussy. Lecker!", da sie ja visueller eingestellt sind, doch ich werde Null geil beim Anblick...Eher tot gelangweilt. 

[Kn****]

vor 4 Minuten, schrieb Devotin9:

Vielleicht bist du mehr hetero als homo...

Möglich...vielleicht liegt es auch daran, dass ich in einem Beruf arbeite, der von Frauen dominiert wird. Wenn man da immer wieder miterlebt, wie Frauen sich untereinander anzicken, wird man viel skeptischer und schaut genauer hin.

 

vor 7 Minuten, schrieb Devotin9:

doch ich werde Null geil beim Anblick...Eher tot gelangweilt. 

Lach...geht mir auch so.

[kl****]

Ist ganz einfach, Frauen suchen nicht so stumpf zum ficken wie Männer. Deswegen wirst du hier selten Postings von Bi Frauen lesen.

[Gelöschter Benutzer]

Hey hey, ich wetze hier immer meine Tasten scharf, bevor ich tippe!

Ich halte einiges hier für arg übertrieben. Das Pornos primär für Männer gemacht wird, okay, geschenkt, das gleicht sich erst langsam aus. Aber wieso dann ein (wesentlich kleinerer als man hier annehmen dürfte) Anteil davon Bi- oder Lesbischen Content enthält, liegt wohl kaum an "uns Männern" - Oder habt ihr auch das Gefühl, dass es soviele Fernsehwerbung gibt, weil die vielen (weiblichen?) Zuschauer die eben sehen wollen...?

Persönlich finde ich Pornos an sich relativ uninteressant. Eine Partnerin an sich erregt mich, da braucht es keine "Hilfsmittel" - egal was der Inhalt nun ist. Abgesehen davon, dass die allermeisten Pornos ohnehin eher lächerlich sind. Ist wohl was anderes, wenn man gerade allein und scharf ist. Aber das ist wie mit Mittagessen. Es kann auch mal Fast Food sein. Schmeckt nur nicht so, wie ein saftiger Braten...

So. Und nun gehe ich erstmal das Stroh wegfegen.

[Gelöschter Benutzer]

Ich würde hier auch gerne mal mit einigen bi-frauen und Lesben austauschen. Aber meine suche klappt nicht so wirklich :( Würde mich freuen von euch zu lesen 💖

[Anom-8681]

Ich bin lesbisch, habe aber oft Lust auf Sex mit einem Mann. Lieben kann ich sie nicht. Vorteil: nicht eifersüchtig oder fordernd. Frauen liebe ich abgöttisch, na, nicht alle natürlich 😎

[Gelöschter Benutzer]

@aNoM

Ich bin bei der Stelle immer etwas verwirrt. Ich kann verstehen, dass man Sex ohne emotionale Nähe haben kann/will. Nicht meins, aber egal.

Aber inwiefern und warum bezeichnet man sich dann noch als lesbisch? Die Frage ist ernst gemeint, trennst du jetzt den physischen Sex von jeder emotionalen Grenze, sodass Männer für dich keinesfalls irgendeine emotionale Bedeutung aus dir selbst heraus bieten? Ich wäre zwar schon zu einer Teilung von Emotion und Libido nicht in der Lage, aber so "radikal" zu sein, jede Form von "Sex" gleich mal von der eigenen "sexuellen Orientierung" zu trennen, ist für mich ehrlich unbegreiflich. Verstehe das Bitte nicht als Kritik, ich bin nur zutiefst verwirrt, wann immer ich dies lese.

Oder habe ich das nur falsch verstanden, und du hast Lust darauf, tust es aber nicht direkt? Dann wären ja Pornos die Lösung, nehme ich an. Oder?

(Das ist wohl mein am wenigsten hilfreicher Beitrag bis hierhin...sorry.)

[Panthera694]

Einige trennen deshalb die sexuelle komplett von der amourösen Orientierung. In dem Fall wäre @aNoM wohl so etwas wie homoromantisch bisexuell oder homoamourös bisexuell. Aber mal ernsthaft gefragt, was ist so schlimm daran, wenn sie sich selbst als lesbisch bezeichnet, aber gelegentlich Sex mit Männern genießt? Klar klingt es auf den ersten Blick etwas seltsam, aber muss man sich unbedingt immer irgendein Label aufdrücken?

Nur mal so nebenbei bemerkt, mir ist es ziemlich egal, als was mich andere bezeichnen: bisexuell, hetero mit Bi-Interesse, meinetwegen auch pansexuell...mir ist es nicht wichtig, Hauptsache, ich fühle mich in meiner eigenen Haut wohl.

[Gelöschter Benutzer]

Siehst du, @Panthera694 das ist es ja, was mich verwirrt: Es geht ja nicht darum, dass die quasi lesbisch ist, aber nicht im Profil schreiben will, auch Männer zu vernaschen.

Aber das "Label" Bi-Sexuell wäre doch auch für das Selbstverständnis wichtig. Das heißt ja nicht zwangsläufig, sich in Männer zu verlieben. Und natürlich geht es mir nicht um etwaige Stigmatisierungen, es soll ja jeder so glücklich sein, wie er ist. Aber wenn es doch relativ einfach umrandete Begriffe dafür gibt, wie man sich - zumindest mal rein sexuell - bezieht, warum dann nicht diese nutzen? Wenn ich von Berufswegen bspw. Elektriker bin, sage ich ja auch nicht, ich sei "nur" Kabelmonteur, wenn ich mein Geld mit dem ganzen Spektrum des Berufes verdiene. Ich gebe zu, die Verwirrung kommt wohl nicht ganz rüber, weswegen ich von Beginn an zögerte überhaupt etwas zu schreiben.

Aber letztlich könnte man sich - so würde ich die Situation einschätzen - ja dann auch bisexuell nennen. Das tut ja niemandem weh und ändert an den Verhältnissen nicht. Wenn es dabei nur um die Abwehr von möglichen Stigmatisierungen oder Vorurteilen geht, kann ich das sogar verstehen. Aber grundsätzlich könnte man sich dann - in ihrer Einschätzung - womöglich auch "Asexuell, aber manchmal habe ich auch mit Menschen unterschiedlichen Geschlechts" bezeichnen. Aber ich lasse die Fragestellung lieber, bin halt keine Frau und vermeintlich starre Einschätzungen gewohnt. Nehme ich an, was sonst sorgt denn wohl für die Verwirrung.

[Panthera694]

@funTimeDD Du hättest recht, wenn du dabei nicht vergessen würdest, dass eine allgemein verbindliche Definition von Bisexualität gar nicht existiert. Jeder definiert das, was er oder sie unter bisexuell versteht, ein wenig anders. Für manche reicht es schon aus und man gilt als bi, sobald man von Sex mit beiden Geschlechtern fantasiert, andere sind der Auffassung, dass man bisexuell ist, sobald man Sex mit beide Geschlechtern hat und für wieder andere beginnt Bisexualität dann, wenn man sich auch in Angehörige beiderlei Geschlechts verlieben kann. Für mich ergibt die Aussage "ich bin lesbisch, habe aber hin und wieder Sex mit einem Mann" genau so viel Sinn wie "ich bin bisexuell, verliebe mich aber nur in Frauen und habe trotzdem hin und wieder Sex mit Männern". Vor allem, weil bei ersterem ganz eindeutig klar wird, dass auf romantischer Ebene nie etwas mit einem Mann laufen wird, was ja nicht unerheblich ist, denn einige Frauen wünschen sich gerade eine lesbische Partnerin, weil sie befürchten, eine bisexuelle Partner könne sich früher oder später in einen Mann verlieben. Ich will damit nicht behaupten, dass das rationales Denken ist, aber wo ist Liebe bitte rational?

[Gelöschter Benutzer]

@Panthera694

Also gerade beim letzten Satz würde ich sofort und vehement zustimmen, tue ich auch ausdrücklich. Aber das ist ja so ein Bestandteil meiner Verwirrung. Natürlich sehe ich, dass bestimmte Definition einen persönlich nicht tangieren. Natürlich definiert man dies auch selbst. Aber gerade wenn ich die emotionale Lage "Beziehung oder nur Sex" so direkt trenne, also eine klare Linie ziehe, wem ich Emotionen entgegen bringe und was nur eine rein physische (wenn man dies so überhaupt sagen kann von Sex) Bedeutung hat, wäre es doch erst recht sinnvoll zu sagen: ich bin bi-sexuell, aber ziehe Beziehungen mit Männern nicht in Betracht. Da es ja ohnehin genau diese Trennung gibt. Der Begriff lesbisch suggeriert ja nunmal eine (okay, zugegebenermaßen historisch und sozial bedingte) Definition einer geschlechtlichen Orientierung, also einer Trennung die so ja hier nicht gemeint ist. Nicht falsch verstehen, natürlich soll sich jeder so bezeichnen, wie sie oder er es möchte. Aber da solche Definitionen ja eher nach außen zu anderen getragen werden, haben sie doch einen informationellen Charakter in jeder Kommunikation. Und die absolute Mehrheit aller potentiellen Gesprächspartner (um es zu pauschalisieren) würde bei lesbisch ja nun einmal annehmen, dass diese Person nur Geschlechtsverkehr mit Frauen hat. Zumal ja einer "bisexuellen" Orientierung als Bezeichnung ja (gerade in diesem Fall) nichts im Wege steht. Womöglich übersehe ich hier auch einfach was. Auf jeden Fall stelle ich am Ende nochmal deutlich, dass es nicht gegen dich oder sonstwen gemeint war. Und es liegt mir fern, irgendwenn zu stigmatisieren oder sonst was. Nur die Verwirrung musste mal geäußert werden. Hier ist es eben so, dass allgemein gebräuchliche Begriffe komplett aus ihrem Kontext rausgerissen wurden, vielleicht kam das hier ein wenig besser rüber...