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waschen um 05:00 uhr


versautefrucht

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Wenn keine Untersuchungen anfallen kann derjenige doch ausschlafen.
Zeitlich gesehen ist es das gleiche, ob um 5 oder um 10 gewaschen wird


Geschrieben (bearbeitet)

@sogge

Hatte ich das nicht in meinem Post erwähnt?
Das Personal ist zu Pflegezeiten erhöht und wird zum Abend herunter gesetzt.

Unsere Senioren werden durch 1 Beschäftigungsthe***utin und 1 Ergothe***utin betreut.
Gestern Abend gab es bei uns auf einer Station z.Bsp. einen Kölschen Abend mit Halver Hahn und Kölsch vom Fass und kölscher Musik.
Es gibt Gedächnis-Trainig, Sport und wir haben bei uns einen Aromen- und Duftgarten angelegt.Diverse Hochbeete angelegt und es gibt einen Singkreis.
Jeden Tag gibt es ein anderes Angebot, dass auch durch einige ehrenamtliche Betreuer unterstützt wird.
Übernächste Woche gibt es im Haus ein Weinfest und es kommt uns die Weinkönigin von der Ahr besuchen, wobei es auch eine Weinprobe für die Senioren gibt.
Daher verwehre ich mich auch, wenn gesagt wird, dass die Menschen überall NUr gepflegt und abgefertigt werden.
Und wir sind ein stinknormales Seniorenheim und keine Residenz, die um einiges mehr kostet.


Wenn keine Untersuchungen anfallen kann derjenige doch ausschlafen.
Zeitlich gesehen ist es das gleiche, ob um 5 oder um 10 gewaschen wird



Und wann soll er dann seine Mahleiten einnehmen?
Demenzkranke Menschen brauchen einen gleichbleibenden Tagesablauf.
Vielleicht kann dies nur jemand nachvollziehen der dies täglich erlebt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Dann erzähl doch mal, für wieviel Patienten eine Schwester abends zuständig ist?


Geschrieben


Daher verwehre ich mich auch, wenn gesagt wird, dass die Menschen überall NUr gepflegt und abgefertigt werden.
Und wir sind ein stinknormales Seniorenheim und keine Residenz, die um einiges mehr kostet.



Das ist aber leider nicht überall so, Sinnliche.
Und, mal ehrlich, wäre das ohne die ehrenamtlichen Betreuer realisierbar? Wieso höre ich dann von so vielen Altenpflegern/Krankenschwestern (ja, ich kenne einige), dass der Mensch an sich immer zu kurz kommt?


Geschrieben



Demenzkranke Menschen brauchen einen gleichbleibenden Tagesablauf.
Vielleicht kann dies nur jemand nachvollziehen der dies täglich erlebt.


Diese Menschen ja.Aber es sind längst nicht alle demenzkrank


Geschrieben (bearbeitet)

@setzer

Bei uns ist es so, dass auf einer Station mit 16 Senioren 2 feste Schwestern sind und eine Springerin die auf 2 Stationen zur Hand gehen muss.


Diese Menschen ja.Aber es sind längst nicht alle demenzkrank



Sogge, wenn du mein erstes Post gelesen hast, wirst du feststellen, dass ich erwähnt habe, dass Patienten die noch zum grossen Teil selbständig sind flexiblere Zeiten haben und z.Bsp. ihre Mahlzeiten in einem Speiselssaal einnehmen können und demnach auch ausschlafen können.
Bei uns sind zu mind. 80% Demenzkranke.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Und wie lange wäscht man einen Kranken?


Geschrieben (bearbeitet)

Das ist individuell verschieden und kommt eben darauf an wie selbständig jeder Einzelne noch ist.
Dies kann zwischen 20-30 Minuten dauern und das was man viellleicht bei einem weniger braucht, bekommt dann ein anderer mehr und dies ist tagtäglich anders.
In den Pflegezeiten von 6 Uhr bis 12 Uhr ist dementsprechend ja auch mehr Personal anwesend.



....dass der Mensch an sich immer zu kurz kommt?



(Sorry, ich musste leider dein Zitat kürzen)


Ich möchte ja nicht sagen, dass es nicht Häuser gibt in denen es so ist und es gibt sicher auch Tage, an denen der ein oder andere Bewohner zu kurz kommt, aber wie eben schon in einem Post erwähnt wurde, tragen auch die Familien eine grosse Mitschuld.
Die Senioren werden bei uns abgegeben und wenn dann mal jemand zu Besuch kommt, dann oft kurz vor den Mahlzeiten, damit sie einen Grund haben nur 5 Minuten zu bleiben.
Es kann nicht alles auf die Heimleitung oder das Personal geschoben werden.
Viele meinen, wenn sie ihre Alten ins Heim geben, geben sie auch gleich die familiäre Bindung ab.
Sicher wäre es einfacher, wenn die Angehörigen sich mehr in die Pflicht genommen fühlten.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Genau! Das ist in meiner Einrichtung genauso, trotzdem, und das obwohl ich gerne meinen Beruf ausübe, träume ich manchmal davon einfach mehr Zeit für Jeden zu haben. Es gibt Momente, da bin ich schon frustriert, gerade im Spätdienst, wo ich das Gefühl habe Fließbandarbeit zu leisten.....seufz.......
Aber ich habe definitiv auch Schlimmeres erlebt, ich habe in Frankreich in einem Altenheim gearbeitet, wo die Zustände unglaublich waren. Ich habe die Konsequenz gezogen und mir eine andere Stelle gesucht, auch in Paris, aber wo die Qualität der Pflege eine ganz andere war.....


Geschrieben


Es kann nicht alles auf die Heimleitung oder das Personal geschoben werden.
Viele meinen, wenn sie ihre Alten ins Heim geben, geben sie auch gleich die familiäre Bindung ab.
Sicher wäre es einfacher, wenn die Angehörigen sich mehr in die Pflicht genommen fühlten.



Sinnliche, Du hast mich falsch verstanden. Ich gebe natürlich überhaupt nicht der Heimleitung oder gar dem Personal die Schuld, die können da nun überhaupt nichts für. Die Schuld gebe ich allein der Politik, die dafür sorgt, dass immer mehr Personal an den wichtigen Stellen abgebaut wird, weil einfach kein Geld mehr da ist. Ich gebe teilweise noch nicht mal den Familien die Schuld, weil auch die z.B. mit kleinen Kindern, Jobs, etc. genug um die Ohren haben und "Oma" ja gut versorgt wird im Heim. Viele beruhigen ihr schlechtes Gewissen damit, weil sowieso kaum noch Zeit für die Familie bleibt.
Ich hab zusammen mit meiner Mutter meine Oma bis zu ihrem Tod gepflegt. Natürlich sind alte Menschen nicht einfach. Gerade, wenn sie nichts mehr allein können, dazu noch depressiv werden, quengeln, manchmal sogar aggressiv und ungerecht werden. Ich hab auch oft heulend in der Ecke gesessen, weil das gar nicht mehr die Oma war, die ich kannte.
Aber sind wir das den alten Leuten nicht schuldig?


Geschrieben

Ich gebe keinem Menschen der Welt irgendeine Schuld, dass sie ihre pflegebdürftigen Angehörigen in ein Heim geben, aber sich dadurch jeglicher Verantwortung entziehen zu wollen, finde ich menschlich gegenüber den Senioren grausam.
Keine Frage, gerade demenzkranke Menschen sind sehr oft ungerecht, unzufrieden und oft auch sehr aggressiv. Ein Krankheitsbild eben mit dem man es oft schwer hat umzugehen.
Leider nimmt diese Krankheit rapide zu und es betrifft immer mehr Menschen.
Was mir persönlich in all den Jahren aufgefallen ist, dass die Ansprüche der älteren Menschen im grösser wird und demnach schwerer wird diesen gerecht zu werden.
Bitte versteht mich nicht falsch, dies ist keine Kritik an den Senioren, sondern eine Zeiterscheinung.
Die Kriegsgenerationen sind/waren in ihren Ansprüchen eher bescheiden und genügsamer, aber jede nachfolgende Generation kennt diese kargen Zeiten nicht mehr (die meisten jedenfalls) und demnach wünschen sie sich auch eine andere Lebensqualität (was vollkommen verständlich ist)!
Jedoch haben viele Häuser sich auf die "modernen" Alten noch nicht eingestellt und stehen vor immer grösseren Problemen und auch Kosten diese individuellen Wünsche derer zu erfüllen.
Ich möchte nicht wissen wie schwierig meine Generation mal sein wird, nachdem was wir alles für Annehmlichkeiten als Lebensstandard sehen und wir auch im Alter nicht verzichten möchten.


Geschrieben

Ich gebe keinem Menschen der Welt irgendeine Schuld, dass sie ihre pflegebdürftigen Angehörigen in ein Heim geben, aber sich dadurch jeglicher Verantwortung entziehen zu wollen, finde ich menschlich gegenüber den Senioren grausam.



Natürlich erscheint so ein Verhalten grausam... auf der anderen Seite kennt man aber auch nicht immer die Geschichten, die dahinter stehen. Mag sein, dass das Verhältnis zum Elternteil nie besonders gut gewesen ist, mag sein, dass man einfach ein generelles Problem damit hat, sich mit alten Menschen oder dem Alter an sich auseinanderzusetzen. Das entschuldigt natürlich nichts... aber jede Medaille hat zwei Seiten.

Umso wichtiger fände ich es, dass eben gerade diese verlassenen alten Menschen durch ausreichend Pflegekräfte (und ich meine das im Sinne von "sich kümmern, zuhören, da sein") aufgefangen würden, dass eben auch mal die Zeit bleibt, sich nach dem Waschen oder Füttern noch ein halbes Stündchen zu Oma Krause zu setzen, um sich ihre alten Geschichten anzuhören oder Fotos mit ihr anzuschauen. Sowas eben...

Aber das ist wohl Utopie...


Geschrieben

ein unternehmen das bundesweit über mehrere altenheime und geriatrische kliniken
verfügt.
dieses unternehmen läßt in den geriatrische kliniken ihre patienten schon um 05:00 uhr morgens waschen. von den altenpflegeheimen weiss ich es nicht.



lg


Solange ein Patient um diese Zeit gewaschen werden möchte ist das Ok, wenn es zwangsweise stattfindet empfinde ich es auch als Körperverletzung. Die Individuellen Bedürfnisse von Patienten sowie den Alten werden leider viel zu selten berücksichtigt.
Das Problem ist wie überall der Mangel an Pflegepersonal.
Mein Vorschlag zur Lösung, Einführung des sozialen Jahres, wahlweise Wehrpflicht, für beide Geschlechter, so kann jeder dorthin wo er mag, und der Personalnotstand wäre zumindest reduziert. Aber da gibt es bestimmt Gegenargumente oder?


Geschrieben (bearbeitet)


Umso wichtiger fände ich es, dass eben gerade diese verlassenen alten Menschen durch ausreichend Pflegekräfte (und ich meine das im Sinne von "sich kümmern, zuhören, da sein") aufgefangen würden, dass eben auch mal die Zeit bleibt, sich nach dem Waschen oder Füttern noch ein halbes Stündchen zu Oma Krause zu setzen, um sich ihre alten Geschichten anzuhören oder Fotos mit ihr anzuschauen. Sowas eben...

Aber das ist wohl Utopie...



Bei uns wird wöchentlich von Sation zu Station verschieden mit den Senioren gekocht.
Es werden alte Rezepte der Senioren verwendet und gleichzeitig Geschichten aus dem Leben erzählt.
Da darf geschält und geschnibbelt werden. Jeder übernimmt eine Aufgabe und kann sein Wissen mit einbringen.
Auf jeder Station gibt es ein Wohnzimmer, in denen sich die Senioren zusammensetzen können und sich manchmal gegenseitig vorlesen, einen alten Film aus ihrer Zeit anschauen können oder sie hören Musik und unterhalten sich nur.
Manche spielen Karten zusammen, wobei da aber auch einige ehrenamtliche Helfer ins Haus kommen.
Des Öfteren gibt es Diavorträge und diverse altersgerechte Vorträge wobei die Menschen sich anschliessend in der Gemeinschaft austauschen können.
Es wird gebastelt und gewerkelt und die Werke auf unserem Sommerfest verkauft.
Dieser Erlös kommt dann wiederrum den Bewohnern zu Gute.
Auch gibt es in unserem Ort ein Projekt mit einer hiesigen Schule.
Die Schüler kommen 1 Jahr 1x die Woche in unsere Einrichtung und beschäftigen sich mit unseren Senioren.
Es wird Mensch-ärger-dich-nicht gespielt oder sich einfach nur ausgetauscht.
So kommen Jung und Alt zusammen und können gegenseitig voneinander lernen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Sinnliche

So sollte es sein, das find ich echt toll !!!


Geschrieben (bearbeitet)

... läßt in den geriatrische kliniken ihre patienten schon um 05:00 uhr morgens waschen. von den altenpflegeheimen weiss ich es nicht.


@TE: Da du auch von Stellenschlüsseln weißt, ist dir auch bekannt, da diese Anweisung aus dem Grund besteht, daß die letzten Pat./Bew. um wenigstens kurz nach dem Mittagessen versorgt sind.

@Sinnliche
So sollte es sein, das find ich echt toll !!!



@sinnliche: Ausflüge, Singen, Gymnastik u.a. nicht zu vergessen.


bearbeitet von 0815Erwin
Geschrieben (bearbeitet)

Zuwenig Personal, zuwenig Ärzte, die leute werden nur verwahrt, für essen, waschen und sonstige Pflegedienstleistungen bleibt dem wenigen Personal kaum noch Zeit.



Ich denke, wenn das Geld was für die Pflege gezahlt werden muß in den Heimen auch komplett dafür eingesetzt werden würde, genug Personal und Zeit zur Verfügung stehen würde, Pfeleg ist ein reiner Wirtschaftsfaktor geworden.

Irgendwann wird die Pflege dann nahezu vollständig von 1€ Jobbern vollzogen.

Kostenersparnis....

Ich kann alte Menschen sehr gut verstehen die Angst vor dem Heim haben.

Ich hab meine Oma jeden Tag im Heim besucht, was ich gesehen habe war nicht der Hit, um es mal sehr vorsichtig auszudrücken, und das ist 6 jahre her und seit dem eher schlimmer geworden.


bearbeitet von Nino2
Geschrieben

Ich denke, wenn das Geld was für die Pflege gezahlt werden muß in den Heimen auch komplett dafür eingesetzt werden würde, genug Personal und Zeit zur Verfügung stehen würde, Pfeleg ist ein reiner Wirtschaftsfaktor geworden...


Auch Sozialbetriebe müssen kostendeckend arbeiten
und Aussuchen wie viele Ressourcen für Schreibkram verwendet werden, liegt nicht im Ermessen der Plegeeinrichtungen.


Geschrieben

also mal abgesehen davon das zuviel kontakt mit wasser unmenschlich ist
denke ich auch das zeiten die weit vor dem aufstehen mehr als den menschlichen schlafrythmus stören und gar schädigen
aber hey vielleicht wollen die auch einfach nur ein paar betten leer kriegen ?!?


Geschrieben

das ist nur eine weitere Folge der Gesundheitsreform, der Sparmaßnahmen. Es arbeiten in den Altenheimen eh kaum noch richtig ausgebildete Altenpflegerinnen, sind viele 1-Euro-Jobber oder Aushilfen da. Außer im Nachtdienst.

Ich hab in zwei Altenheimen Praktikum gemacht, jeweils 3 Wochen, weil ich umschulen wollte aus idealistischen Gründen. Hab nur rebelliert. Ich habe gesehen, wie eine ganz alte Omi, die nur noch Pergamenthaut hatte, 2 x täglich von Kopf bis Fuß gewaschen wurde und jedes Mal geschrien und geweint hat. Hab gefragt, aus welchen Gründen das notwendig ist - das Argument, dass das so vorgeschrieben ist, wollte ich nicht gelten lassen. Irgendwann wollten die mich nicht mehr, weil ich vieles in Frage gestellt habe....

Ein alter Mensch hat eigentlich nur im Schlaf keine Schmerzen und kann das zum Teil entwürdigende Procedere im Altenheim mal vergessen - diesen Menschen da ausm Schlaf zu holen, um die Waschprozedur durchzuführen ist unmenschlich.

Ich bewundere jeden, der als Altenpfleger/-in arbeitet, aus Menschenliebe und Überzeugung. Seit ich selbst da gearbeitet habe, weiss ich was das für eine Arbeit ist.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich geh mit der Perlenhexe voll konform.....
Alte Leute bekommen extra große Windeln, damit man diese nich dauernt wechseln muß, grausam....


bearbeitet von Nino2
Geschrieben

...Alte Leute bekommen extra große Windeln, damit man diese nich dauernt wechseln muß, grausam....


Anders wird ein besserer Schuh draus:
Zeitkorridore werden vorgegeben und die extra großen Einlagen sorgen dafür, daß die Menschen nicht/kaum wund werden.


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