Jump to content

Warum SM?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Weiter mit Teil 2 ,da nur 10.000 Zeichen auf einmal möglich waren

- Facette: Gemeinsam Lernen
Also wird T seine B fordern. Eine bestimmte Art zu grüssen vielleicht, oder einen regelmässigen Anruf, das Aufgeben einer dummen Gewohnheit oder mehr. Aber oops, jetzt bemerkt er, dass er das auch einfordern muss. Und dass das Einfordern von ihm selbst mindestens ebensoviel Selbstdisziplin, Aufwand und Verlässlichkeit erfordert wie von ihr. (Hatten wir uns das nicht anders vorgestellt?) Dass es sich also um ein gemeinsames Lernen handelt.

- Facette: Vertrauen und Kraft
Erinnern wir uns: die beiden lieben einander. Also vertraut B ihrem T. Absolut, unbedingt. Sonst wäre sie doch schön dumm ihm zu gehorchen. Und wer will denn eine dumme Sklavin. Also kann er sie durch ihren Gehorsam Dinge tun lassen, die sie von sich aus nie tun würde. Aber weil er ihr Vertrauen rechtfertigen will, werden die Dinge sein, über die sie nachher froh und auf die sie nachher stolz ist. Also hat er ihr geholfen Hemmungen oder innere Schweinehunde zu überwinden, die ihr selbst im Weg waren. Umgekehrt wird T merken, wenn B etwas von ihm braucht. Wenn er ihrer Submission sonst nicht (mehr) würdig wäre. Und auch wenn es ihm schwer fällt, wird ihm der Wert ihres Geschenkes (ihrer Submission) eine Menge Kraft geben, seine Hemmungen und inneren Schweinehunde zu überwinden und so zu werden, dass sie ihm (wieder) gern gehorchen kann. Und so haben beide etwas geschafft, was sie alleine nicht geschafft hätten.

- Facette: Freiraum und Urteilsvermögen.
Gehen wir davon aus, dass B und T so vielfältig und facettenreich sind wie ihre Beziehung. Und dass die beiden heftig ineinander verliebt sind, also diese verschiedenen Facetten aneinander lieben, schätzen und brauchen. Dann wird T doch dumm sein, wenn er B dieser Facetten, dieser Vielfalt beraubt. Dazu kann ihn doch niemand zwingen (wir erinnern uns: Er ist ja ihr Herr). Es ist doch viel schöner, eine starke fähige, vielfältige B zu haben. Also wird er B allen Freiraum geben, den sie dafür braucht diese Facetten zu pflegen und zu entwickeln. Ob er das aus Eigennutz tut damit seine B stark und unabhängig bleibt (was er ja will), oder deswegen weil er B liebt und weiss, dass sie das für sich braucht - wen kümmert's.

- Facette: Konflikte auflösen
Das hat auch viel damit zu tun, Konflikte für einander zu lösen. Wenn T weiss, dass B in irgendeiner Situation gar nicht anders kann (oder sich schwer tut), wie viel Kraft kann er ihr mit auf den Weg geben, wenn er sie auffordert, genau das für ihn zu tun? Ihr diese Kraft zu geben wird ihm in seiner Liebe zu ihr ein Bedürfnis sein.

- Facette: Urteilsvermögen und Gleichberechtigung
Und weil eine starke B auch eine gescheite B ist, wird T doch nicht so dumm sein und sich ihres Urteilsvermögens berauben. Also wird er sie fragen, weil er ihre Meinung schätzt. Darf er doch, er ist ja ihr Herr, oder? Also werden die beiden viel miteinander reden (hatten wir das schon?). Und dass T (theoretisch) jeden Weg durchsetzen kann tut dann gar nichts mehr zur Sache, weil ihm die Meinung seiner geliebten B doch lieb und wert ist. Also entscheiden sie ja doch gemeinsam? Oder wie?

- Facette: Gleichberechtigung die zweite.
Also ist das jetzt eine Herr - Sklavin Beziehung oder eine gleich berechtigte Beziehung? Vielfach sind die Gleichberechtiger(innen) die militantesten Feinde der 24/7s. Schauen wir genau: Beide haben ihr gleiches Recht bekommen: Ihre Rolle in der Beziehung frei zu wählen. Und beide sind in der Gestaltung der Beziehung gleichwertige Partner. Nur sind Gleichwertigkeit und Gleichartigkeit eben zwei verschiedene Dinge (Zitat von - ich glaube - Konrad Lorenz). Und eine Pflicht zur Gleichartigkeit gibt es nicht - und wie uns die Geschichte lehrt ist das auch ziemlich un- erstrebenswert.

- Facette: Asymmetrie.
Eine Frage bleibt: Warum die Asymmetrie. Warum Herr und Sklavin. Kann man diese positiven Effekte nicht anders auch erzielen? Die Antwort ist: man kann. Weil 24/7 D/S eben kein Patentrezept ist und nicht für jeden funktioniert bzw. optimal ist. Aber für manche passt es eben genau so. Und deshalb ist die Frage Warum Herr und Sklavin? Falsch gestellt. Sie sollte lauten, Warum nicht Herr und Sklavin?

- Facette: Faszination und Geilheit
Es gibt noch einen ganz wichtigen Punkt bei der Sache: Auf B und T übt das Herr und Sklavin - sein eine unheimliche Faszination aus. Und es beschert B und T eine Lust, eine Geilheit, ein Prickeln, die sich hier in diesem Artikel weder beschreiben noch begründen lassen. Leider, denn dies ist so unglaublich wichtig. Aber wenigstens erwähnt sollte es werden. Hiermit erwähnt. Es ist einfach schön dieses kleine geile Geheimnis ihm zu gehören/mit ihr jederzeit alles tun zu können mit sich herumzutragen. Es ist einfach schön sich in eine gute Beziehung tief und tiefer hineinfallen zu lassen - so eine Beziehung kann unheimlich faszinieren. Vielleicht sollte man B und T Beziehungs-Fetischisten nennen.

Schluss:
OK, beenden wir unsere Betrachtung nun .Klarerweise waren das nur einige Facetten und sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Neu hinschauen gleich neue Facetten.

Bei einem wirklich wertvollen Beziehung kann man nie alles wirklich gesehen haben...


Ende


Geschrieben (bearbeitet)

Weiter mit Teil 2 ,da nur 10.000 Zeichen auf einmal möglich waren
Ende


Hi, ich finde Spontan sehr überzeugend, insbesondere die schöne Bemerkung, dass Sub/Dom in der Liebe zum Beziehungsfetischismus führt. Hingabe und Achtung sind in jeder Beziehung bindend und wohltuend.
Zur Asymmetrie fällt mir noch das Switchen an, um die Beziehung lebendig zu halten und sich noch besser in den Partner hineinzufühlen. Auch die Kommunikationsebene, in einer D/S Beziehung, ist da sicherlich sehr hilfreich und wird das Sexleben lebendig, berauschend und voll befriedigend halten. Wieder mal ein Hinweis darauf, das D/S nur in einer vertrauten Beziehung funktionieren kann???
Übrigens befürchte ich, irgendwann kommt jede Sub mal in die Verlegenheit, eine dominante Rolle zu übernehmen, sie lernt ja beständig dazu...

So, nun zu der anderen Variante, was bringt es dafür eine Domina zu bestellen, und kann eine gekaufte Domina wirklich noch eine "echte" Dom sein? An dieser Stelle drehe ich die Buchstaben auch gern mal um und aus D/S wird S/M. Ob diese Feinheiten aber wichtig sind weiß ich nicht...

Nein, es ist kein Automatismus.

Ich kenne z.B. ein Ehepaar, bei dem sie die Chefin des Unternehmens ist und er als Angestellter bei ihr arbeitet. Im Privatleben besteht ein sehr partnerschaftliches Verhältnis - auch in der Hausarbeit - aber in sexueller Hinsicht liebt sie die Devotion und er übernimmt den dominanten Part.
.



Hallo Ballou, ja ich denke das ist der klassische Switch, man bekommt in der Beziehung, was man im Berufsleben nicht hat, das ist ein guter Ausgleich, der allerdings voraussetzt, dass man auch ein bisschen Begabung/Neigung mitbringt, sich in die andere Rolle einzufühlen.
Es muss also nicht alles im D/S durch gegebene Begabung/Neigung entstehen???


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Extentions
×
×
  • Neu erstellen...