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Ist Trauerzeit out?


Si****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Früher war es üblich, dass man nach dem Tod des Ehepartners eine bestimmte Trauerzeit einhielt. Meine Großmütter trugen ein Jahr lang schwarz als ihre Männer starben. Vermutlich haben sich auch damals manche Menschen sehr schnell getröstet, aber es galt doch als unschicklich. Solche Zwangskonventionen sind natürlich unsinnig. Aber heute präsentieren manche Menschen derart schnell einen neuen Partner, dass das die anderen Angehörigen vor den Kopf stößt.

Eine Freundin ist gerade sehr pikiert, weil ihr Nachbar nur drei Monate nach dem Krebstod seiner Frau mit seiner neuen Freundin auf die Gartenparties kommt. Ein Freund von uns hat große Probleme damit, dass nur wenige Monate nach dem Verlust der Mutter schon eine neue Frau deren Platz einnimmt. Ich kenne etliche Fälle (komischerweise immer nur Männer), wo nicht die mindeste Trauerzeit eingehalten wurde.


Da frage ich mich natürlich immer nach dem Hintergrund. Gab es die andere Frau schon lange vor dem Tod und sie wird nur erst jetzt öffentlich präsentiert? War der Mann gar nicht mal so unglücklich über das Ableben seiner Frau? Oder ist es umgekehrt so, dass er die Trauer verdrängen will und sich nur oberflächlich tröstet? Oder können gerade ältere Herren nicht lange alleine sein? Oder war gerade die Betreuung einer krebskranken Frau so anstrengend, dass der Mann endlich wieder leben will?

Vermutlich gibt es alle Varianten. Wie steht ihr zu dem Thema?


Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde das typische Jahr scwharz tragen NUR um anderen Leuten zu zeigen "hey ich trauere" ziemlich daneben. Sollte doch jeder selber für sich entscheiden wie lange er trauern möchte oder nicht.

Ich kenn wiederum Männer, deren Frauen vor 5-2 Jahren gestorbe sind und 3 davon tragen jetzt noch schwarz und lassen niemanden an sich heran.

Nur weil jmd sich schnell einen neuen Partner sucht aus welchen Gründen wie immer (Angst vorm alleine seine z.Bsp) oder weil die Person sich vlt nutzlos fühlt, würde ich niemals die Gefühle diesen Menschen zu seinem verstorbenen Partner in Frage stellen (außer man wußte vorher schon die Ehe läuft nur noch weil der gesunde Partner dem kranken Partner eine Trennung nicht zumuten wollte)

Da ich zum Glück noch nie in dieser Situation war, kann ich nicht einmal sagen wie ich reagieren würde..aber ich würde ausm Bauch heraus entscheiden und schauen ws für mich das Beste ist.

Auch in einer Trauerzeit ist man sicherlich nicht vor Gefühlen sicher und wer weiß ob der Mensch sich teilweise nicht auch schämt wenn er alleine ist, das er sich so schnell in eine neue Person verlieben konnte.

Man kann auch hier nur vor den Kopf eines Menschen schauen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Sinnliche:
Die von dir geschilderten Beobachtungen hab ich auch schon gemacht.
Die Gründe sind sicherlich vielfältig.
Als Außenstehender kann man da schwer was zu sagen. Bei vielen mag es wohl sein, daß sie mit der Einsamkeit ned zurechtkommen und darum sich schnell momentan hinwegzutrösten versuchen.

Muß mal sagen, hab das daselbst mal erlebt, als meine Oma starb, wie hilflos mein Opa darauf reagiert hat. Er, der sonst so stark war wie eine alte Eiche. Er hat sich aber niemand Neuen mehr gesucht, er war ja schon weit über 80, als das passierte. Außerdem gab es ja die Familie. Wir haben versucht, das abzufangen, so gut es eben ging. Aber ich erinnere mich, daß er vollkommen neben der Kappe war und wir gut auf ihn aufpassen mußten. Ich glaube, er hat sehr gelitten darunter.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Nun Trauerzeiten hin oder her!
Zum ersten muss es jeder fuer sich wissen! Ich muss Trauer nicht nach aussen tragen indem ich schwarze Kleidung trage!
Gerade bei schwerkranken Menschen, ist der Tod mehr eine Erlösung fuer die Person selber und auch fuer die angehoerigen! Es klingt hart aber es ist einfach so!
Ganz klar gesehen ist ein schwerkranker oder alter Mensch, der Pflege benoetigt eine Belastung der Angehörigen! Auch wenn man es selber nicht sagen wuerde!!
Man macht sich Gedanken ueber das "DANACH"!

Dann liegt es an der Person selber....WIe lickle schon sagte....
Das allein sein, ist nicht jedermanns Sache, viele kommen auch allein gar nicht klar mit ihrem Leben!!


Bloss weil jemand sich neu bindet oder kein schwarz trägt, heisst es nicht, das er nicht trauert!!! Denn in die Köpfe kann man ja GOTT SEI DANK nicht einsehen!


Ich persoenlich denke aber, dass es was anderes ist, wenn ein geliebter Mensch plötzlich aus dem Leben gerissen wird!


Geschrieben

Ich würde schon meinen das der Verlust nicht allzu groß gewesen sein kann, wenn die Zeit der Trauer derartig kurz war.

Im Moment könnte ich mir das für mich nicht vorstellen. Dafür bin ich viel zu verliebt

Ob der Trieb dazu führt sich trösten zu "müssen", da kann ich nur spekulieren. Wäre bei mir vielleicht auch so, nur die ältere Generation lebt ihre Sexualität eher nur in einer Beziehung aus?!?


Geschrieben

.

wie lange da nun jemand schwarz trägt, oder nicht, sollte jedermanns eigene sache sein.

hab in den vergangenen ca. 20 jahre häufig die ähnliche situation beobachtet, wie geschildert - frau stirbt, mann hat innerhalb kurzer monate die nächste partnerin.

meine eltern sind jetzt 80, seit etwa 20 jahren treffen sie sich einmal im monat mit den alten klassenkameraden, und das thema tod und neue partnerschaft ist des häufigeren dran. das übliche ist, dass die meisten frauen zumindest lang, wenn nicht auf immer allein bleiben, die herren aber oft recht schnell wieder eine partnerin haben.

begründung meiner mutter: ja, was soll denn so ein mann schon allein daheim? der kommt doch gar nicht klar!

mich gruselts da richtig, aber bei näherem hinsehen ist das natürlich noch eine generation, in der die wenigsten herren real in der lage sind einen haushalt allein zu führen. von daher erscheint das ganzue recht pragmatisch.

.


Geschrieben

Ich glaube nicht, dass die Trauerzeit nicht mehr zeitgemäß ist.

Wenn ich vom normalen, altersbedingtem Ableben ausgehe, haben sich die Zeiten einfach geändert.
Keine zur Schau gestellte Trauer ist mehr vonnöten.
Echte Trauer findet eh in den Köpfen der betroffenen Menschen statt.

Da aber gerade heutzutage die ältere Generation viel aktiver ist, als es unsere Großeltern waren, ist die Möglichkeit, einen passenden Partner zu finden, erheblich größer als 'damals'.

Und ich gönne jedem Menschen das Glück, auch in betagtem Alter noch einmal jemanden zu finden.


Geschrieben

ich halte von diesen trauergedöhnst eh nix....da gehören die beerdigungen an sich auch dabei.

die hartz4 beerdigungen sind klasse...verbrennen,urne,5min bla bla bla....und fertig.

was soll denn der ganze mist mit stundenlangem gelaber??...ein jahr trauerkleidung find ich auch schwachsinnig.....das ganze thema ist schwachsinn....

Der Tod gehört zum leben mit dabei.....man hat lang genug zeit sich an den gedanken zu gewöhnen.


Geschrieben (bearbeitet)

Nur um das klarzustellen - ich verurteile nicht, wenn sich jemand tröstet und erst recht erwarte ich nicht, dass man heutzutage Schwarz trägt. Allerdings weiß ich nicht, wenn ich damit konfrontiert wäre, dass ein Elternteil von mir nach dem Tod des anderen, sofort einen neuen Partner hätte, ob ich dann nicht doch pikiert wäre!

Einen besonders krassen Fall erlebte eine Freundin: Ihr Vater zog recht bald nach dem Tod der Mutter zu seiner ersten Frau. Dabei stellte sich heraus, dass diese Frau keine Kinder bekommen konnte und der Vater sich daher eine Geliebte suchte. Als diese Geliebte (sprich die Mutter meiner Freundin, die aber gar nichts von der Ehefrau gewusst hatte) schwanger war, versuchte er sie dazu zu bewegen, das Kind ihm und seiner Ehefrau zu überlassen. Sie weigerte sich, er ließ sich scheiden und ehelichte die Mutter seines Kindes. Anscheinend wartete aber die Exfrau all die Jahre auf ihren Mann! Man muss ihm allerdings zu Gute halten, dass er sich jahrelang rührend um die sehr schwierige und chronisch kranke Frau kümmerte und meine Freundin ist eher froh, dass ihr Vater nicht alleine ist.


@Einfach ich: Komische Einstellung! Ich finde es durchaus wichtig, dass man einem Menschen, der einem wichtig war, entsprechend verabschiedet. Dass alle, denen er wichtig war, noch einmal zusammen kommen, gemeinsam trauern und anschließend miteinander essen und über den Verstorbenen reden. Das ist für mich ein würdiger Abschied.


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben

Sinnliche,die Einstellung von Einfachich ist nichts außergewöhnliches,viele Menschen denken so,solange bis es sie selbst betrifft.

Ich habe festgestellt ,wenn relativ schnell ein neuer Mann/Frau an der Seite des Zurückgebliebenen auftaucht ,dann war der schon irgendwie vorher in der Nähe.Sei es die Freundin der Frau,die ewige Jugendliebe .... man tröstet einander und wenn man irgendwo eingeladen ist,nimmt man ihn/sie dann mit,weil man nicht allein gehen möchte.Ich bin auch der festen Überzeugung das zu viel in solche Konstellationen hinein interpretiert wird.

Susi


Geschrieben



Der Tod gehört zum leben mit dabei.....man hat lang genug zeit sich an den gedanken zu gewöhnen.




das ist ja gut und schön. wenn dann aber real der partner weg ist, mit dem du vielleicht jahrezehnte verbracht hast, ist es eben doch schwer, sich an den gedanken und die einsamkeit zu gewöhnen!


auch ich gönne natürlich jedem ein nochmaliges glück. dennoch: wenn ich mir vorstellen würde, mein vater hätte drei monate nach dem ableben meiner mutter ne neue, müsst ich schon echt schlucken!

.


Geschrieben

Bei uns sagt man : Wenn der liebe Gott einen Narren sucht, lässt er die Frau eines alten Mannes sterben.

Das ist leider nur allzu wahr, hab ich oft genug gesehen.
Frauen ,habe ich den Eindruck, trauern länger, kommen aber widerum besser mit ihrem Alleinsein klar.

Wie schon bereits von den Vorpostern erwähnt, muss das jeder mit sich selbst klären,wie wichtig der Verstorbene für ihn ist/war, und wie er die Trauer zeigen möchte...


Geschrieben

Sinnliche:

Was du oben geschrieben hast: Mitunter ist es heute doch sogar schon so, daß nach Angehörigen gesucht werden muß von den Behörden, weil sie jemand brauchen, der die Kosten für die Beerdigung übernehmen soll.
So noch Angehörige da sind.
Der "würdige" Abschied fällt dann oft ganz knapp aus.

Ich habe mir vor einigen Jahren schon einen Platz unter einer 200 Jahre alten Eiche gekauft, wohin ich mal kommen werde, in einer Komposturne, die in kurzer Zeit im Boden vergeht. Der Inhalt dann auch. Keiner kommt und verlangt von den Angehörigen Grabgebühren/Grabpflege etc.
Ich weiß ned, wieviel das inzwischen kostet. Aber ich fand, es war eine preisgünstige und vorallem eine Art der Beerdigung, die keinem mehr nach meinem Tod noch was abverlangt. Denn das möchte ich ned. Man hat schließlich genug Zeit, sich vorher mit der Thematik auseinanderzusetzen und alles selbst zu regeln. Wunderschön in einem Eichenwald. Alles schon beglichen. Und keine Folgekosten mehr. Und auch kein Ausbuddeln (weil die Nachfahren das Grab ned mehr bezahlen können oder wollen) oder irgend sowas.


Geschrieben

natürlich denkt ihr jetzt das ich alle meine leute die mir nahe standen noch habe......dies ist aber nicht so(mutter,großeltern,bruder)....natürlich sind hier und da paar tränchen gefloßen.
ich hab meine eigene art zu trauern....ich denke hin und wieder mal an die verstorbenen,keine frage.
ich brauch halt nicht diese trauerfeierei und das ganze drum und dran....


Geschrieben

Natürlich trauert jeder anders, was es manchmal auch so schwer verständlich macht, wenn relativ "schnell" ein neuer Partner auftaucht. Nach dem Verlust eines geliebten Menschen, ist das vorherrschende Gefühl das des Alleinseins. Das macht empfänglicher für entgegengebrachtes positives Gefühl und Aufmerksamkeit - auch das Bewusstsein, dass es zu dem durch den Tod verlorenen Menschen kein Zurück gibt. Wenn man sich nun auf dieses Entgegenkommen einlässt und nicht die Trauer zum vorherrschenden Gefühl werden lässt, schützt man sich selbst vor möglichen fatalen Folgen wie beispielsweise Selbstaufgabe. Ein neuer Partner oder Spaß am Leben, auch kurz nach dem Tod eines geliebten Menschen, bedeutet ja nicht, dass dieser ins Vergessen geraten ist oder gerät. Das Herz, die Gedanken eines Menschen bieten viel Platz für Erinnerungen und ebenso welchen für einen neuen Partner.


Geschrieben

Ich möchte zu dem Thema eine Geschichte aus der Verwandtschaft erzählen:

Bei meiner Tante wurde Gebärmutterkrebs im Endstadium diagnostiziert, die Ärzte gaben ihr noch höchstens ein Jahr. Meine Tante hat dieses Jahr genutzt, um noch ein Mal mit der Familie alle Feiertage zu begehen und Abschied zu nehmen. 14 Monate später ist sie dann gestorben. Sie war Ende 50 und seit ihrem 17. Lebensjahr mit meinem Onkel zusammen gewesen.

Drei Monate nach ihrem Tod hat mein Onkel auf dem Friedhof eine Witwe aus dem Nachbarort kennengelernt, die ihren Mann ungefähr zur selben Zeit verloren hatte. Die beiden kamen sich näher und innerhalb eines halben Jahres ist sie bei ihm eingezogen, sie haben gemeinsam Urlaub gemacht und auch begonnen, das Haus zu renovieren.

In der Verwandtschaft wurde das alles sehr hitzig diskutiert, die einen meinten, es wäre geschmacklos, was mein Onkel tat und meine Tante würde sich im Grab umdrehen, wenn sie es wüsste, die anderen meinten, es wäre doch nur verständlich, dass die beiden sich gegenseitig trösten würden und es wäre für meinen Onkel auch sicher nicht gut, ständig in dem großen Haus allein zu sein.

Knapp ein Jahr nach dem Tod meiner Tante ist mein Onkel bei einem Arbeitsunfall gestorben und es gab ein paar Stimmen, die meinten, ihr Geist hätte die Finger im Spiel gehabt...

MEINE Meinung zu dem ganzen war folgende: Mein Onkel hat zum einen meiner Tante zu Liebe ein sehr entbehrungsreiches Lebengeführt, die beiden haben einander wirklich geliebt und ich habe nie ein böses Wort zwischen ihnen gehört. Zum anderen hat meiner Meinung nach für meinen Onkel die Trauerphase in dem Moment begonnen, als der Krebs diagnostiziert wurde, denn meiner Tante wurde nie die kleinste Chance eingeräumt. Er hatte also schon lange vor ihrem tatsächlichen Tod die Möglichkeit, sich damit abzufinden, dass er sie verlieren würde, als es dann soweit war, war das kein Schock und ich glaube auch nicht, dass der Schmerz, den er in dem Moment empfunden hat, viel größer gewesen sein kann, als der, den er das ganze Jahr zuvor empfunden hat. Als er dann diese andere Frau kennenlernte, dürftze es nicht Leidenschaft sondern Einsamkeit gewesen sein, die ihn dazu gebracht hat, mit ihr eine Beziehung aufzubauen.

Wie lange jemand tatsächlich braucht, um den Verlust eines geliebten Menschen zu überwinden, kann kein Außenstehender beurteilen, und ich denke, dass es besonders nach eine wirklich langen Beziehung eher die ungewohnte Einsamkeit ist, die zu einem neuen Partner führt, als der Wunsch nach eine neuen Beziehung. Von daher hat das "trauerjahr" als Zeitspanne überhaupt keine Bedeutung, man sollte lieber von einer "Trauerpahse" sprechen.


Geschrieben


...eines geliebten Menschen zu überwinden,


ich hatte in diesem Zusammenhang mal meine Schwester gefragt,die mit 52 völlig unvorbereitet Witwe wurde,wie sie mit dem Allen klar kommt.Sie sagte mir,man kann ihn nicht vergessen, man kann nur lernen mit dem Verlust klar zu kommen.
Das geht bei einem schneller ,andere schaffen das nie.

Susi


Geschrieben

ich glaube das Männer alleine nicht Überlebenfähig sind


Geschrieben (bearbeitet)

bei den älteren männern kann aber auch dazu kommen das sie nie kochen oder einen haushalt führen mußten, die brauchen dann eben schneller eine neue dafür.

hm andreas hat es schon kürzer auf den punkt gebracht


bearbeitet von 40cent
Geschrieben

Sie sagte mir,man kann ihn nicht vergessen, man kann nur lernen mit dem Verlust klar zu kommen.



ich habe in meinem leben bereits zwei der menschen verloren, die mir am meisten bedeuten. natürlich werde ich sie nie vergessen, aber mein eigenes leben geht nun mal weiter. und ich muss nicht in trauerkleidung rumlaufen, um mich an sie zu erinnern und sie zu vermissen.

ich denke, ob jemand ein halbes jahr nach dem tod des partners einen neuen hat, oder 20 jahre später immer noch alleine ist, liegt in seiner persönlichkeit begründet und das sollte auch von der gesellschaft akzeptiert werden.


Geschrieben (bearbeitet)

Damit sich keiner von uns im Grabe umdrehen muss.... sprechen wir doch zu Lebzeiten über das Leben danach.

Äußere Handlungen wie regelmäßige Friedhofsbesuche, Dinge, die andere erwarten könnten.... all das finde ich recht überflüssig. Ich denke einfach ab und zu an den einen oder anderen Verstorbenen.

Schwarz trage ich sowieso recht gern, insofern sagt das für mich nichts aus. Zu meinem Vater habe ich gesagt, das ich bunt schillernd "ehrlicher" trauern könnte, als jemand anders in komplett schwarz. Das Innere zählt für mich.

Leider legen viele auf "Anpassung" zu viel wert.

Mir wäre eine kunterbunte Party zum Abschied das Liebste.

@bluebanana: Schöne Geschichte. Und man sieht, die Menschen sind verschieden, sehen verschieden, fühlen verschieden, gehen ihre eigenen Wege. Richtig. Immer dem Herzen nach... und vermutlich im Gespräch mit dem Anderen :-)


bearbeitet von Maigloeckchen65
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hatte dieses Gespräch vor einiger Zeit mit einer Freundin. Da liegt der Fall so, daß die Mutter, nicht lange Zeit nach dem Tod des Vaters, einen neuen Freund präsentiert hat.

Mein allererster Gedanke war "Das ist doch schön". Dann sprachen wir über dieses sog. Trauerjahr.
Meine Meinung ist, daß man trauern um einen geliebten Menschen nicht an einem Zeitrahmen festmachen kann!
Und an was man Trauer auch nicht festmachen kann ist die Art und Weise WIE jemand trauert! Dazu gehört nicht zwingend das Tragen schwarzer Kleidung, denn ich trauer nicht mit der Optik/dem Äusseren, sondern mit meinem Herzen und meiner Seele.

In dem Gespräch mit der Freundin habe ich auch über meine eigene, familiäre Situation nachgedacht.
Wenn meine Mum heut oder morgen sterben würde und mein Vater kurze Zeit danach mir eine neue Gefährtin präsentieren würde, dann würde ich damit nicht klarkommen!
Ich für mich ganz persönlich!!!!

Mir wäre eine kunterbunte Party zum Abschied das Liebste.


Mir auch! Die Leute sollen nicht trauern, daß ich nicht mehr bin, sondern feiern, daß sie mich an ihrer Seite haben
durften ( oder mussten ).


bearbeitet von Geile72
Geschrieben


Wenn meine Mum heut oder morgen sterben würde und mein Vater kurze Zeit danach mir eine neue Gefährtin präsentieren würde, dann würde ich damit nicht klarkommen!
Ich für mich ganz persönlich!!!!


und deshalb sollte dein vater dann auf sein persönliches glück verzichten?


Geschrieben

Wenn meine Mum heut oder morgen sterben würde und mein Vater kurze Zeit danach mir eine neue Gefährtin präsentieren würde, dann würde ich damit nicht klarkommen!


und deshalb sollte dein vater dann auf sein persönliches glück verzichten?


Nirgends schrieb ich, daß im genannten Beispiel mein Vater auf sein persönliches Glück verzichten solle.
Dennoch wäre es für mich ein Unterschied, ob er mir eine neue Frau z.B. 6 Monate oder 2-3 Jahre nach dem Tod meiner Mum präsentieren würde!


Geschrieben (bearbeitet)

hört sich jetzt zwar hart an aber tod ist tod derjenige wird niemals zurückommen man ist da einfach nur machtlos
trauern bringt absolut garnichts man macht sich damit nur selbst fertig

ich mein das leben ghet weiter und sich versuchen abzulenken ist meiner meinung nach das beste was man machen kann


und ja ich spreche aus erfahrung vor 5 jahren ist ein guter freund von mir aus dem 4 ten stock in den tod gesprungen ( mit 22 jahren )
klar hatt mich das fertig gemacht aber ich habe in der zeit immer versucht so viel zu unternehmen das ich halt nicht ständig dran denken muss


und in dem geschilderten fall in dem fred hier
nach dem tod des partners sich diereckt einen neuen zu suchen finde ich gut weil ich glaube nicht das der verstorbene gewollt hätte das sein partner wegen ihm unglücklich ist

vorbei ist vorbei


bearbeitet von Sangria84
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