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Haben Frauen eine neue Form des Homo „erectus“ erschaffen?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@Noregrets60 Ich stimme Dir nur zum Teil zu - was den Wegfall des alten Rollenbildes ohne adäquaten Ersatz betrifft, auf jeden Fall: wobei ein Rollenbild für mich ein Element emotionaler Identifikation ist und ich halte beide Geschlechter auf dieser Ebene für extrem defizitär: ohne emotionale Identität sind er und sie bei ihrer Suche danach, sich selbst überlassen - und nicht jedem gelingt dieser Schritt. Das Ergebnis sind in meinen Augen oft genug emotional verkrüppelte Rollenbilder, die mehr mit Feinddenken und Verachtung zu tun haben, denn mit Partnerschaft und erst recht nicht mit Liebe und Vertrauen.

Allerdings teile ich Deine Einstufung öffentlicher Einrichtungen so nicht: ich hege seit Jahren Bewunderung für die skandinavischen Länder, wo gerade die Einrichtung von Kinderhorten und Ganztagesschulen partnerschaftliche Familienmodelle unterstützen und die Ehepartner und Eltern beide berufstätig sind und sich auf Augenhöhe begegnen. Auch mit entsprechenden Auswirkungen auf die Scheidungsrate - und im Fall von Scheidungen/Trennungen mit deutlich besserem Verhalten beider Elternteile gegenüber den Kindern nach der Trennung.

Das spricht in meinen Augen dafür, dass Mehr an neuer Identität gefunden worden ist, wie bei uns.


Geschrieben


Aus den 1960ern stammt auch der Spruch: "Wer nur mit einer pennt, gehört schon zum Etablishement"



"Wer zweimal mit der gleichen pennt....." (Ich war dabei)

Im Übrigen ein klasse posting. Die Pille hat vermutlich mehr für die Emanzipation getan als Alice Schwarzer.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich würde es nicht auf die Emanzipationsbewegung schieben,
sondern vielmehr sagen, daß doch in der Gesellschaft insgesamt der Ton ruppiger und rauher geworden ist... so eben auch auf diesem Gebiet beim Sex.
Warum sollte dieses ausgenommen bleiben?
Die Menschen erleben doch insgesamt den Zusammenbruch aller Sicherheiten und Rückhalte, so tanzen viele selbst wie Herbstblätter im Wind, mal diese, mal in jene Richtung, gerade immer so, wie es die Umstände erfordern.
Insgesamt schotten sich viele ab, so gut es geht, oben war von emotionaler Verkrüppelung zu lesen, und das stimmt.
Auch gilt es als unchick und unzeitgemäß, sich auf etwas festzulegen, ständige Mobilität und Flexibilität werden gefordert,
dies fordert seinen Tribut, auch auf sexuellem Gebiet. Denn die Leute (Männer wie Frauen) verhalten sich dann auch da dementsprechend.

Ob man die Entwicklung wieder auf ein verträgliches Maß umkehren könnte, ich weiß es nicht.
Mir gibt es schon zu bedenken, wenn einige Leute heute schon das bloße Aufhalten einer Tür als zuviel der Höflichkeit ansehen.
Wenn ich sowas lese, da habe ich meine Zweifel, ob das noch etwas werden kann.

Und vieles ist halt auch viel zu selbstverständlich geworden... ganz generell.
Daß jeder jeden Gegenstand jederzeit besitzen und benutzen kann,
und fatalerweise glauben die Leute, dies geht dann auch mit ihren Mitmenschen so.
Nicht zuletzt durch die Pille wird ja suggeriert, daß die Frau jederzeit sexuell verfügbar ist. Abgesehen von den Risiken, die die jahrzehntelange Einnahme des Medikaments birgt, haben sich Frauen damit wohl auch nur jede Menge Streß (neben den angeblichen neuen Freiheiten) geschaffen. Die ständige Verfügbarkeit kann ja auch zum Bumerang werden. Da sie dann eingefordert wird.
Wie auf vielen anderen Gebieten auch ständige Verfügbarkeit gefordert wird, mit dem Ergebnis, daß die Menschen nur noch mehr Streß haben als vorher.

Man könnte dies an sehr vielen Beispielen festmachen.
Mangelnder Respekt vor dem Mitmenschen einfach insgesamt.

Daß sich die Verhaltensweisen gegenseitig bedingen, da hat xray recht.
Sehe das genauso.
Mangelnder Respekt zieht seinerseits Respektlosigkeit nach sich.
Ich persönlich würde auch keinen Mann wollen, dem es schon zuviel ist, mir die Türe aufzuhalten, obwohl es nur etwas ganz Banales ist.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben



Auch gilt es als unchick und unzeitgemäß, sich auf etwas festzulegen, ständige Mobilität und Flexibilität werden gefordert,
dies fordert seinen Tribut, auch auf sexuellem Gebiet.



Das ist auch einer der vielen Faktoren, die ich meinte.

Allein schon im Job ist es heute in sehr vielen Bereichen hinderlich, eine Familie am "Bein hängen zu haben". Heute hier, morgen dort. Wer also einen Job hat, bei dem er nie weiß, was morgen ist bzw. wo er morgen sein wird, wird es vermeiden eine Beziehung zu führen, weil damit logistische und emotionale Probleme verbunden sind.


Geschrieben

Kann es sein, dass die Welt von Poppen.de eine ganz spezielle ist, die nicht die breite Norm repräsentiert? Es gibt Untersuchungen, wonach der Umgang sich der jeweiligen Lebenssituation anpasst. Klar, seit ich Kinder habe, unternehme ich mehr mit anderen Familien, Singles treffen andere Singles und Geschiedene eben viele andere Geschiedene. Von daher wechselt auch die Perspektive.

Ich persönlich kenne deutlich mehr Familien mit 4 Kindern als Alleinerziehende, aber daraus würde ich keinen neuen Trend erschließen. Ganz klar, wenn man sich viel hier aufhält, wo stabile Ehen fast ohnehin nur in Form einer (sexuell) offenen Ehe existieren (warum sonst sollte sich ein Paar hier anmelden) und die meisten Menschen entweder fremdgehen oder getrennt sind, verzerrt sich die Wahrnehmung. Was für meine Bekannten hier völlig normal ist, ist für meine Freunde im realen Leben schlicht unvorstellbar.

In den großen Befragungen von Jugendlichen wird immer wieder deutlich, welch hohen Stellenwert Partnerschaft und Familie hat. Andererseits gibt es auch Untersuchungen, die besagen, dass Kinder aus Scheidungsfamilien eine größere Wahrscheinlichkeit haben, sich später selbst scheiden zu lassen.

Ich weiß, das klingt wieder alles rosarot, aber so unrealistisch sehe ich die gegenwärtige Situation gar nicht. Alles hat seinen Preis und natürlich ist die Freiheit der Frau und ihr Recht auf berufliche und sexuelle Entfaltung auch teuer bezahlt. Aber was ist denn die Alternative? Sollen Frauen wieder daheim hocken und sich auf ihre Kinder und den Ehemann stürzen, sobald die heimkommen, weil das ihr einziger Lebenszweck ist? Angeblich haben "Nur-Hausfrauen" ein besonders hohes Risiko an Depressionen zu erkranken. Es macht die wenigsten zufrieden, ihr Leben für andere stark einzuschränken. Obendrein können sich die meisten Familien gar nicht mehr leisten, von einem Einkommen zu leben. Leider ist es ja auch nicht so, dass der Ehemann grundsätzlich glücklich mit seiner unemanzipierten Frau ist. Wenn er dann mit einer neuen Frau ankommt, hat die "Nur-Hausfrau" massive Probleme, da nach neuem Scheidungsrecht ja verlangt wird, dass sie baldmöglichst wieder arbeitet.

Wenn ich Systeme mit sehr weit verwirklichter Emanzipation und Gleichstellung (Skandinavien, Frankreich) mit solchen vergleiche, wo Frauen keinerlei Rechte haben (Afghanistan, Saudi-Arabien) weiß ich aber sehr genau, wo es sich angenhmer leben lässt!


Geschrieben

SinnlicheXXL: Ganz klar, wenn man sich viel hier aufhält, wo stabile Ehen fast ohnehin nur in Form einer (sexuell) offenen Ehe existieren (warum sonst sollte sich ein Paar hier anmelden) und die meisten Menschen entweder fremdgehen oder getrennt sind, verzerrt sich die Wahrnehmung.



Und wer sagt Dir, dass Deine Sicht nicht die verzerrte ist ?

Ich lebe derzeit in der Realität eines Vorortes einer Großstadt mit noch weitgehend gewachsenen Dorfstrukturen, zuvor habe ich in einer ländlichen Region gelebt - aber die wachsende Scheidungsrate, die Zunahme alleinerziehender Mütter und immer häufigere Patchwork-Familien habe ich auch da allenthalben wahrgenommen. Ich habe Kenntnis von Vätern, die keinen Unterhalt für ihre Kinder bezahlen, von weiblichen und männlichen Fremdgehern, von Vätern, die ihre Kinder nicht sehen dürfen usw.
Den Unterschied zu hier kenne ich nur in Form von Verschwiegenheit und Kaschieren. Denk doch einfach mal nach, dass Deine biederen Freundinnen, denen Du nichts von hier erzählen darfst, vielleicht hier oder auf einer anderen Plattform angemeldet sind.

Woher kommt denn der Boom von Partnerbörsen, die inzwischen zunehmend die Fernseh.- und Radiowerbung erobern und gar ganze Sendungen übernehmen ? Alles vorbei am gesellschaftlichen Bedarf konzipiert ? Doch wohl nicht!


Geschrieben

Klar sehe ich den Trend! Wenn ich mich allerdings bei uns umschaue, dann ist es beispielsweise so, dass es in den Klassen meiner Söhne kein einziges Scheidungskind gibt, dafür aber etliche mit 4 (+) Kindern. Ok, die sind noch ziemlich klein und ich gehe mal davon aus, dass das in der Abiklasse nicht mehr so sein wird. Gerade hier wurde mir ja schon x mal erzählt, wie ich nur eine Ehe aufrecht erhalten könne, die nach gängiger Meinung keine mehr ist (No Sex!). Tja, Menschen gehen unterschiedlich mit bestimmten Situationen um.

Ich habe inzwischen einigen Freunden von meinem Doppelleben erzählt. Die waren irgendwas zwischen entsetzt, neugierig, fasziniert. Einheitliche Meinung aber: Das könnte/wollte ich nicht!


Geschrieben

Gerade hier wurde mir ja schon x mal erzählt, wie ich nur eine Ehe aufrecht erhalten könne, die nach gängiger Meinung keine mehr ist (No Sex!). Tja, Menschen gehen unterschiedlich mit bestimmten Situationen um.



Nachdem DU in fast jedem Beitrag gejammert hast das Dein Mann mit dir nicht mehr schlafen will. Nachdem DU geschrieben hast und um Rat gefragt hattest wo ihr in den Urlaub fahren könnt weil ihr so unterschiedlich seids und DIR vor dem Urlaub mit DEINER (stabilen) Familie graust.

Daher kam das!!! Meiner Meinung nach ist dieses auf gar keinen Fall eine stabile Ehe der den Kindern Halt bietet. DAs ist aber eben MEINE Meinung.

Das es ein Trend ist sich scheiden zu lassen, sehe ich auch anders. Es gibt nur heute eben mehr Möglichkeiten und gott sei Dank kann Frau heute auch wunderbar ohne Mann leben. Und die Kinder aus geschieden Ehen müssen nicht immer abdrehen sondern können sich auch wunderbar entwickeln genau wie Kinder aus sogenannten *stabilen* Ehen.


lg Sun


Geschrieben (bearbeitet)

Die ökonomischen Faktoren schlagen in den Familien und Beziehungen doch immer mehr durch: in der Unterschicht rückt man wieder mehr zusammen und macht in Familie, weil man sich sonst vieles nicht mehr leisten kann. Das heißt nicht, dass man sich hier nicht zofft ohne Ende, eher im Gegenteil werden die Widersprüche im alltäglichen Leben ausgetragen.

In der Mittelklasse bestehen noch Chancen, sich scheiden lassen zu können und auf ein eigenständiges Leben danach hoffen zu können, insb. seitens der Frauen, die mittlerweile bei 2/3 aller Ehen die Scheidung einreichen. Die Leidtragenden sind meistens dabei die Kinder und auch falsche Einschätzungen der eigenen wirtschaftlichen Perspektive: so manche alleinerziehende Mutter muss schmerzlich erfahren, dass ihr Lebensstandard immer tiefer sinkt, auch durch die neue Gesetzgebung und Rechtsprechung, wonach der geschiedene Ehemann nur noch in der Regel bis zu 3 Jahren Unterhalt zahlen muss.


bearbeitet von mundspieler
Geschrieben

Die ökonomischen Faktoren schlagen in den Familien und Beziehungen doch immer mehr durch: ...



Sehr richtig! Sie sind die Treiber der Entwicklung.

Zu dem vorherigen Posting (ich glaube von @Ballou) bezüglich Skandinavien. Wenn man da mal zu Besuch ist, so bemerkt man, dass die Menschen weniger gestresst sind und fast liebevoll miteinander umgehen.

In Deutschland ist das Klima deutlich rauer. Im Süden gen Mittelmeer wird es dann wieder wärmer.

Will sagen: Skandinavische Modelle funktionieren hier nicht 1:1. Gegen Krippen und KITAs wollte ich nicht polemisieren. Da wird gute Arbeit gemacht. Für viele Kinder sind die ein Segen.


Geschrieben (bearbeitet)

@Noregrets - volle Zustimmung, was den stressfreieren und fast liebevollen Umgang miteinander dort betrifft.

Und was das Faszinierende ist: es funktioniert auch im Berufs- und Geschäftsleben bei gleich und teilweise höherer Produktivität!

Ökonomische Notwendigkeiten sind eines Sache - die Kultur, mit denen diesen Notwendigkeiten entsprochen wird, eine andere: skandinavische Familien brauchen im Regelfall das Einkommen beider Ehepartner - aber es gibt z.B. Regelungen, dass Männer Überstunden am Morgen anhängen, weil die übliche Zeiteinteilung ist, dass Frau die Kinder morgens in den Kiga oder zu Schule bringt, dafür später zu arbeiten beginnt, während Mann sie am nachmittag abholt.

Meiner Meinung nach funktioniert das skandinavische Modell besser, weil es ideologiefreier und pragmatischer orientiert ist: Muss man 1:1 übertragen ? Einfach davon lernen, würde schon eine Menge bringen.

Aber um mal wieder in diesem Zusammenhang auf die Fragestellung von Xray zurück zu kommen: ist doch eigentlich spannend, dass stressfreierer und liebevollerer Umgang untereinander und ein ausgeglicheneres Partnermodell offenbar in Zusammenhang stehen.
Die skandinavischen Länder haben offenbar den Paradigmenwechsel weitaus besser ohne die großen ideologischen Schlachten vollzogen - wohl auch weil die okonomischen Spielräume weitaus geringer waren und von Anfang an einen größeren Pragmatismus verlangt haben.


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

Erstaunlich finde ich, dass es von Land zu Land so große Mentalitätsunterschiede gibt. So sind die Schweizer anscheinend viel stärker auf Konsens gestimmt als die Deutschen. Ein hartes "Nein" gilt dort als Affront, während wir eine deutliche Stellungnahme eher als positiv sehen. Eventuell abhängig vom Breitengrad.

Ich glaube, wir machen in Deutschland noch zu sehr auf Konfrontation.

Sorry: Leider OT


Geschrieben

Mundspieler:
Es war aber schon immer so, daß der Lebensstandart einer alleinerziehenden Mutter niedrig war... das hat auch noch nie jemanden besonders interessiert.
Ich weiß, wovon ich spreche. Dies war schon vor 38 Jahren nicht anders, als ich noch ein Kind war.
Das Ausgrenzungspotenzial war nur noch nicht so groß wie heute.
Daß man als Kind unter Benachteiligungen leidet, ist das Eine, andererseits lernt man aber auch frühzeitig, sich selbst zu helfen, anstatt nur immer passiv auf Hilfe durch andere zu warten.
In der Lebenssituation ist es erforderlich, eine gehörige Portion Courage zu entwickeln, da einem nichts geschenkt wird.


Geschrieben

Ich bringe es mal auf eine vereinfachende (und deshalb auch falsche) Formel:

Emanzipation
==> mehr Scheidungen
==> mehr alleinerziehende Mütter
==> mehr Armut bei denselben

Die erste Zeile kann man auch durch "wirtschaftliche Veränderungen" o.ä. ersetzen. Es geht mir nicht um Schuldzuweisung.


Geschrieben



Die erste Zeile kann man auch durch "wirtschaftliche Veränderungen" o.ä. ersetzen. Es geht mir nicht um Schuldzuweisung.



Das ist der Punkt. Gäbe es genügend Arbeit und Kinderbetreuungsmöglichkeiten, müsste es allein erziehenden Müttern nicht zwangsläufig wirtschaftlich schlecht gehen.


Geschrieben

Da stimme ich bedingt zu. Könnten mehr Familien von nur einem Gehalt leben, dann könnten mehr Männer zuhause bleiben und die Frau verdient das Einkommen. Von mir aus auch umgekehrt oder abwechselnd. Oma und Opa könnten ja auch mal einspringen, so wie früher.


Geschrieben

Von mir aus auch umgekehrt oder abwechselnd.



Ich habe bisher hier am Ort erst einen Hausmann kennen gelernt, aber vielleicht werden es eines Tages mehr. Warum auch nicht?

Wir - als Gesellschaft - müssen neue Modelle schaffen. Nicht nur wegen der Emanzipation, sondern auch weil es die klassischen, sicheren Arbeitsplätze kaum noch gibt.


Geschrieben (bearbeitet)

ich weiss...ich weiss...
man muss nicht alles logisch erklären wollen...

ABER

das ist doch nur eine ausgeburt permanenter menschlicher unzufriedenheit. man sollte diese akzeptieren...und ein für alle mal mit dem meckern aufhören, oder man muss zumindest versuchen, dies abzustellen.

bleibt der mensch zu hause.... ist er unzufrieden: ich komme ja hier nie raus....usw

muss er hinaus ins feindliche leben... stöhnt er , wie schwer er es hat und er muss ja schliesslcih immer früh raus... und diese arbeit

alles quark, bei lichte besehen.

in der freien wirtschaft und seit jahren sogar bei öffentlichen institutionen steht die fusion als leuchtendes beispiel für die schaffung von wirtschaftlichkeit und effizienz auf der ganzen linie....

bei der kleinsten wirtschaftlichen einheit: dem individuum, ist fusion offenbar aber eine ganz schlechte sache.... also weg von der familie hin zum single....

..... was ist denn nun?

ja, das gehalt kann nicht reichen..nie.
denn: ein einzelhaushalt verschlingt so viel wie ein mehrpersonenhaushalt. inzwischen hat sich aber vor allem auch der staat auf die doppelverdiener eingeschossen...alles wird so behandelt, als wenn eine familie auf jeden fall 2 verdiener hat. also kann auch der einzeln lebende mit einem gehalt nicht mehr hinkommen...
von kindern war jetzt noch gar nicht die rede

capito?


bearbeitet von popcorn69
Geschrieben

@mandarina: Ja, wohl wahr! Wir sind Getriebene der wirtschaftlichen Veränderungen. Angeblich vollzieht sich aber schon seit einiger Zeit ein Wertewandel, weg vom Individualismus und hin zu mehr Gemeinsinn.

Oder wie Scholl-Latour mal nach dem 11.9.2001 sagte: Die Party ist vorbei.


Geschrieben

die, die es auf den kater am morgen abgesehen haben, sind aber noch voll dabei


Geschrieben

weg vom Individualismus und hin zu mehr Gemeinsinn.



Das wäre zu wünschen!


Geschrieben

Ähm, die letzten ca. 10 Postings ging die Diskussion ganz schön am Thema vorbei *meine bescheidene Meinung* Die Ausgangsfrage war ja nicht, ob die Emanzipation zu mehr alleinerziehenden Müttern führt, sondern ob wir Frauen durch unsere Emanzipation schuld sind, dass wir "unter Männern leiden müssen, die ständig poppen wollen und das auch ohne Gewissensbisse mit anderen Frauen als der eigenen tun".

Und ich bin nachwievor der Meinung: Nein!

Bordelle gibt es schon ewig und den Seitensprung gibt es auch schon ewig. Die Kirschen des Nachbarn schienen schon immer besser zu schmecken.

Die Emanzipation hat also nur insoweit Auswirkungen auf die Zahl der alleinerziehenden Mütter, dass Frau heutzutage nicht mehr ganz so in der finanziellen Abhängigkeit steht wie früher und somit das Fremdgehen ihres Partners oder auch häussliche Gewalt nicht mehr erdulden müssen aus Angst, dass sie mit ihren Kindern unter der Brücke landet. Auch die gesellschaftlich steigende Akzeptanz alleinerziehender Mütter führt dazu, dass Frau die Trennung heute eher und leichter vollzieht als z. B. noch die Generation meiner Großmutter.

Ein Teil davon ist darauf zurück zu führen, dass Frauen aufgrund der Emanzipation heute genauso berufstätig sind wie Männer. Aber das ist nicht die einzige Wahrheit. Der Rest wird vom Sozialstaat aufgefangen. Und hier hat eine Veränderung stattgefunden, die nichts mit Emanzipation zu tun hat. Während es früher den meisten ein absolutes Greuel war, beim Sozialamt zu landen, ist heutzutage HartzIV-Empfänger fast schon als neue Berufsbezeichnung zu betrachten.

Die Emanzipation hat mit der Sexwilligkeit der Männer überhaupt nichts zu tun. Sie hat lediglich dazu geführt, dass Frau heute genauso Spass am Sex haben kann wie Mann.


Geschrieben

OK, also gibt es zumindest weniger gebundene Frauen und das ändert auch die Lage für die Männer.


Geschrieben


...
Und ich bin nachwievor der Meinung: Nein!
...

Die Emanzipation hat also nur insoweit Auswirkungen auf die Zahl der alleinerziehenden Mütter, dass Frau heutzutage nicht mehr ganz so in der finanziellen Abhängigkeit steht wie früher und somit das Fremdgehen ihres Partners oder auch häussliche Gewalt nicht mehr erdulden müssen aus Angst, dass sie mit ihren Kindern unter der Brücke landet.



Werte Foto,

das Thema "häusliche Gewalt" ist in der Vergangenheit für eine "gute Begründung" schon derart in Anspruch genommen und belastet worden, dass es schon krummgebeugt am Stock geht, und zwar insbesondere deshalb, weil hier ja sehr gerne und oft Ursache und Wirkung miteinander verwechselt wird.

Ich nenne das jetzt nur einmal als Fakt. Das ist bitte jetzt nicht zu verwechseln und nicht misszuverstehen als Rechtfertigung für häusliche Gewalt.

Ich will in diesem Zusammenhang nur stichwortartig die staatlich verordnete Abschiebung in den sozialen Underdog-Status weiter Teile der Bevölkerung, sehr oft einhergehend mit sozialer Verwahrlosung und Alkoholismus als - nicht rechtfertigende - aber dennoch auslösende Gründe für häusliche Gewalt nennen.

Im Jahr 2008 wurden in Deutschland laut statistischem Bundesamt 377.055 Ehen geschlossen.
Ebenfalls im gleichen Jahr wurden 191.948 Ehen geschieden, davon 94.521 Scheidungen mit minderjährigen Kindern. Betroffen waren insgesamt 150.187 minderjährige Kinder.

150.187 minderjährige Kinder, der weitüberwiegende Teil davon durch Scheidung entlassen in die Chancenlosigkeit. Und das nur in einem Jahr, im Jahr 2008.

Dass dies der sich kontinuierlich vervielfältigende soziale Zündstoff von Morgen ist, ist evident.

Da fällt mir in diesem Zusammenhang ein Satz ein, den ich neulich einmal in irgendeiner Kochsendung im Fernsehen gehört habe. Das war die Frage: "Wie kann der Mensch nur denaturierte Lebensmittel essen? Die Antwort, die mir dazu spontan einfiel, war: "Weil der Mensch inzwischen selbst denaturiert ist!"

Was ist mit einem denaturierten Gesellschaftssystem, in dem Rechtsanwälte durch die Blume versteckt (öffentlich dürfen sie ja nicht) über ein "unabhängiges" Scheidungsportal für Scheidungen Werbung betreiben dürfen.

Zitat:
"Die gute Nachricht vorweg: Wer sich scheiden lässt, ist nicht allein. Eine Million andere Menschen in Europa tut dies ebenfalls - Jahr für Jahr. In Deutschland wird jede dritte Ehe geschieden." (Zitatende )

Müßig zu erwähnen, dass selbstverständlich der Button "Anwälte in Ihrer Nähe" sofort darüber angeordnet ist.

So gesehen ist Scheidung in Deutschland ja so einfach, wie eine Tafel Schokolade kaufen.

In diesem zusammenhang frage ich mich dann, ob unser Staat für diese Situation die wirksamen Mittel, die nicht immer nur finazieller Art sein müssen, vorhält, die dieser Situation angemessen wären?

Da hat man die Menschenverwaltungsbehörden ARGE geschaffen (was wohl als politisches Hirngespinst die Nähe zur Arche signalisieren soll).

Aber wo sind die "Menschenhilfsbehörden"?

Ich erwarte von diesem Staat, dass er endlich einmal durch andere Regelungen seine Nachtwächterrolle ablegt.

Zum Thema Scheidungsrecht würde ich mir wünschen, dass Scheidungen dem anwaltlichen (Bereicherungs-)zugriff weitestgehend entzogen werden durch eine staatlich geregelte und verpflichtende Scheidungsmoderation. Erst wenn dieses Moderationsverfahren abgeschlossen ist und an dessen Ende dann wirklich die Zerrüttung der Ehe festgestellt wird, ist der Scheidungsantrag bei Gericht zulässig.

Dem "Scheidungs-Schokoladenkauf" muss allen Seiten Rechnung tragend Einhalt geboten werden. Es muss noch einmal deutlich werden, dass der im Grundgesetz verankerte Grundsatz, wonach Ehe und Familie unter dem besobnderen Schutz des Staates stehen, vom Staat selbst äußerst ernst genommen wird. So einfach, wie wir es uns die letzten 20 oder 30 Jahre gemacht haben, kann es meiner Meinung nach nicht weitergehen.

Vom Staat müssen wenigstens einmal Wege aufgezeigt werden, die aus der allgemeinen Volksdepression wieder hinausführen können.

Und nun schließt sich der Kreis wieder zum Homo "erectus". Wenn der nämlich sieht, dass er vielleicht auch noch einmal mit seinen Anliegen ernst genommen wird, könnte das zumnindest ein Anfang sein.

Ein Anfang vielleicht auch dafür, sein "hochgeschätztes" Singledasein noch einmal zu überdenken.


LG xray666


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