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Wo fängt für Euch ein Vertrauensbruch an?


Di****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Das ist ja auch wieder eine ganz persönliche Empfindenssache. Deshalb würde mich Eure Meinung dazu interessieren.

Wobei mich dabei gar nicht Fremdgehen oder Betrügen als Aspekt interessiert, sondern eher die kleinen Dinge im Leben.

Beispiel:

Euer Partner bekommt eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier. Die Einladung lässt er in einem Zimmer liegen. Diese ist zusammengerollt, Ihr könnt also nicht im Vorbeilaufen zufällig einen Blick drauf werfen.

Ist das Lesen dieses zusammengerollten Papiers schon ein Vertrauensbruch? Oder gilt: Was offen herum liegt, darf auch gelesen werden?


Geschrieben

Das zusammengerollte Papier ist für mich ein Vertrauensbruch! Vor meinem Ex-mann musste ich alles verstecken, was ich als persönlich empfand. Er hatte auch mal alte liebesbriefe (von vor seiner Zeit ) lesen wollen.

Ok, Ansichtskarten von Freunden haben wir meist alle gelesen - sowas finde ich nicht schlimm.

Mein Ex-mann hat auch smse von mir gelesen! Ich fand das unglaublich! ein absolutes Nogo!


Geschrieben

Tja was wiegt nun schwerer
Der Teil des Paares der die Einladung dem anderen gegenüber verschwiegen hat
Oder
Der andere Teil der da reingeguckt hat, weil erster so dämlich war das rumliegen zu lassen

In dem Fall dürfte ersterer wohl angepisst sein weil der andere da reingeguckt hat, und der andere weil ihm was verschwiegen wurde


Geschrieben

Was offen herumliegt? Warum nicht? Wenn man anfängt die Schubladen zu durchsuchen...?

Ist wohl auch abhängig ob es sich um das eigene Revier handelt, also der gemeinsame Haushalt oder ob ich zu "Besuch" bin. Denn getrennte Wohnungen weisen ja auch auf den gewünschten Abstand hin.

Für viele sind ja auch bestimmte persönliche Dinge wie E-Mail, Handy usw. die Schmerzgrenze. Ich mag es nicht wenn meine Frau dort rumstöbert, auch wenn ich sie regelmäßig mitlesen lasse. Gefühlt ist es, wenn es passiert aber kein Vertrauensbruch. Denn ich weiß wie meine Frau Tickt, warum sie es tut, und dass der Grund nicht ist weil sie mir nicht traut.


Ich glaube, es gibt bei jedem ein Bedürfnis nach Intimität und kleinen Geheimnissen. Genau wie es Neugierde und Eifersucht gibt. Wenn genügend Vertrauen vorhanden ist, und ich meinem Partner in wichtige Dinge mit einbeziehe wird wohl auch die Eifersucht nicht Siegen und es kein Vertrauensbruch geben.

Wenn dem Partner nach spioniert wird, gibt es ja schon Defizite im gegenseitigen Vertrauen. Der Bruch ist also schon passiert.

Optimal, ist doch, wenn ich fühle ich muss das Blatt nicht aufrollen, weil ich weiß, wenn es für mich wichtig ist wird mein Partner es mir schon sagen.
Trotzdem gibt es Geheimnisse, jeder hat auch sein eigenes Leben. Alles muss mein Partner nicht wissen, mit allem muss ich ihn nicht belasten, nicht jede Sorge weitergeben. Aber beide müssen wissen und fühlen, dass der andere nichts machen würde was mir schadet.


Geschrieben

...weil erster so dämlich war das rumliegen zu lassen...



Ich finde es auf keinen Fall dämlich etwas in meiner/unserer Wohnung liegen zu lassen.

...der andere weil ihm was verschwiegen wurde...



Vorausgesetzt er/sie wollte es überhaupt nicht mitteilen.
Nur weil ich nicht alles sofort und stande pede erzähle, bedeutet es ja nicht das ich etwas verheimlichen will und Vertrauen missbrauche.

Generell gilt immer noch das Postgeheimniss. Ich habe selbst Sachen meiner Noch-Ehefrau nicht einfach gelesen.
Wenn ich das Gefühl hatte es ist vielleicht was wichtiges, habe ich das offen angesprochen.


Geschrieben

Ich finde es auf keinen Fall dämlich etwas in meiner/unserer Wohnung liegen zu lassen.


Vorausgesetzt er/sie wollte es überhaupt nicht mitteilen.
Nur weil ich nicht alles sofort und stande pede erzähle, bedeutet es ja nicht das ich etwas verheimlichen will und Vertrauen missbrauche.



Beinahe wäre dein Beitrag doppelt erschienen! Genau das war auch mein erster Gedanke.
So belanglose Sachen fallen mir meistens beim gemeinsamen Essen, oder kurz vorm einschlafen wieder ein.

Ansonsten kann meine Lebensgefährten gucken wo sie will. Das ist auch gut so,denn sonst würde so manch wichtige Utensile mit gewaschen.
Wer nichts vor seinem Partner zu verheimlichen hat,brauch sich da keinen Kopf zu machen.
Für mich wäre es ein Vertrauensbruch,wenn sie unsere Geheimnisse an Dritte weiter geben würde.


Geschrieben

Ist das eigentlich Problem nicht ein anderes, wenn eine zusammengerollte Einladung bereits als kritisch gesehen wird?

Da schwingt doch wohl eher mangelndes Vertrauen in den Partner mit, weil man in der Tatsache, dass er es nicht erwähnt hat, bereits Unrat wittert.

Ansonsten kann ich dem Vorredner nur zustimmen.


Geschrieben




Vorausgesetzt er/sie wollte es überhaupt nicht mitteilen.
Nur weil ich nicht alles sofort und stande pede erzähle, bedeutet es ja nicht das ich etwas verheimlichen will und Vertrauen missbrauche.



Stimme ich dir zu! Ich habe mich noch nie verpflichtet gefühlt, alles zu erzählen. Es gbit z.b. genug geburtstagseinladungen nur unter Freundinnen. "Er" muss einfach nicht alles wissen.

Aber eine ausnahme mache ich jetzt gerade: Habe einen Brief an meinen Sohn geöffnet, es ist aber ne Rechnung, die ich gleich überweisen werde. (In dem Falle hat er das ganz gerne)

Früher waren auch manche rechnungen , Tel, Gas, strom, nur an einen von uns adressiert, das war auch klar, dass solche Post geöffnet werden konnte von jedem.


Geschrieben

Ich und mein Schatzi zeigen uns gegenseitig die sms oder sie kann auch meine alten liebesbriefe lesen. Ich hab doch keine Geheimnisse vor ihr. Allerdings hat sie demletzt eine sms von einer unbekannten Nummer bekommen. Sie meinte ich kann sie lesen wenn ich wieder komme. Als ich wieder kam war sie gelöscht. Da hab ich das denken angefangen...


Geschrieben

In einer festen Partnerschaft mit gemeinsamer Wohnung wäre es für mich alltägliche Normalität, herumliegende (wenn auch zusammengerollte) Papiere zu "begutachten". Das hat in meinen Augen gar nichts mit einem Vertrauensbruch zu tun.

Erst wenn es heimlich und in misstrauischer Absicht geschieht, wäre für mich ein "Hinterherschnüffeln" und somit ein Vertrauensbruch.

Irgendwie finde ich die Dramatik in der Situation der (noch) nicht "gebeichteten" Einladung auch nach mehrmaligem Lesen nicht. Aber so ist das eben...mit den ganz persönlichen Empfindungssachen.


Der Schmerz durch missbrauchtes Vertrauen beginnt (für mich persönlich) bei an Dritte weitergegebene privaten Telefonnummern, bei ...ich hör mal besser auf hier weiterzuschreiben.


Geschrieben (bearbeitet)

In einer festen Partnerschaft mit gemeinsamer Wohnung wäre es für mich alltägliche Normalität, herumliegende (wenn auch zusammengerollte) Papiere zu "begutachten".



Wenn doch klar ersichtlich ist, dass dieses Schriftstück, ob zusammen gerollt, im Umschlag oder was auch immer, nicht für Dich bestimmt ist, was willst Du dann damit?

So etwas hat für mich schon den leichten Charakter von hinterher schnüffeln.

Entweder Du vertraust deinem Partner, oder Du vertraust ihm nicht.

Mal ein krasses Gegenbeispiel:
Du lässt, vielleicht aus Versehen, dein Tagebuch liegen, also etwas das nur für Dich persönlich bestimmt ist und dein Partner liest es, ganz einfach weil es offen herum liegt. Da würden doch die Fetzen fliegen, oder?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Als ich mit meinem Mann zusammengewohnt habe, hatte jeder sein "eigenes" Zimmer. Was da rumlag, ging den anderen nix an. Trotzdem waere keiner von uns auf die Idee gekommen, dass es ein Vertrauensbruch waere, einen schon geoeffneten Brief zu lesen. Wenn man sowas nicht mitteilen will, kann man es ja wohl wegraeumen.

Vertrauensdefizit ist meinem Empfinden nach in der von Dir geschilderten Situation nicht im Lesen von etwas, das offen herumliegt, sondern im Nichtlesensollen.


Geschrieben

Mit dem Beispiel kann ich mich auch nicht identifizieren. In meinen Beziehungen war da immer totale Offenheit.

Es gab einige wenige Ausnahmen, wie z.B Tagebücher oder persönliche Erinnerungen und Liebesbriefe. Die haben wir natürlich respektiert.

Ansonsten haben wir uns immer als Familie, und nicht als Wohngemeinschaft gesehen. Und da hat doch alles irgendwie auch Auswirkungen auf die anderen Familienmitglieder.

Ich bekam vor Jahren mal eine anonyme Anzeige wegen Steuerhinterziehung. Der größere Vertrauensbruch wäre doch wohl gewesen, den Rest der Familie nicht zu informieren, als das meine damalige Frau das gelesen hätte.


Geschrieben

Das hat meiner Meinung nach nichts mit Vertrauensdefizit zu tun, sondern mit Respekt.

Auch wenn ich mit jemandem zusammen leben, gar verheiratet bin, bin ich dadurch noch lange nicht autorisiert die persönlichen Dinge meines Partners zu lesen, egal ob die Sachen in "meinem" Zimmer liegen, oder im gemeinsamen Wohnzimmer.


Geschrieben

Nichtlesensollen.



Als Nichtlesensollen habe ich das nie verstanden. Ich habe das auch noch nie mit einem Partner thematisiert, auch nicht mit meinen Kindern. Es ist einfach selbstverständlich, dass das Brief- und sms-geheimnis gewahrt wird. Es könnte ja auch sein, dass eine Freundin mir, und nur mir, etwas mitteilen möchte.

Wenn ich jdm. smse, gehe ich auch davon aus, dass nicht die ganze Familie das liest.


Geschrieben

"Da würden doch die Fetzen fliegen, oder?"

Aber Hallo, wie eine Furie würd ich Ihm an den Hals gehen.

Allerdings wäre sein Überleben gesichert, wenn er nur kurz reingelesen und es (das Tagebuch) dann wieder zurück an seinen Platz gelegt hätte, wenn er erst bemerkt hat, dass dort etwas sehr Persönliches zu lesen ist.

Ich würde es NICHT als Vertrauensmissbrauch empfinden, wenn er einfach nur nachsehen will, was dort für ein Buch herumliegt.

Und wenn dort eine zusammengerollte Einladung herumliegt, weiß ich doch im Voraus nicht, dass es nicht für mich bestimmt ist.

Ich dürfte im Gegenzug dann auch keine getragenen Socken wegräumen oder waschen, auch darin könnten sich ja wohlbehütete Geheimnisse verbergen, oder?

Wohlbemerkt...in einer festen Partnerschaft und gemeinsamer Wohnung. Ich würde mit keinem Partner zusammenleben wollen, der sich nicht wagt, einen Blick auf herumliegende Dinge zu werfen. Das wäre für mich zu wenig alltägliches Vertrauen.


Geschrieben

Wenn ich jdm. smse, gehe ich auch davon aus, dass nicht die ganze Familie das liest.



Sehe ich auch so!

@Eisbonbon:
Verstehe ich jetzt gerade nicht... Du möchtest keinen Partern der nicht herumliegende Sachen liest, weil dies für Dich ein Zeichen mangelnden Vertrauens wäre?


Geschrieben

Mir geht's wie Eis: wenn man jemanden besucht, auch in einer festen Beziehung, geht es einen nix an, was in dessen Haus rumliegt. Wenn man aber zusammenlebt und gemeinsam sauber macht... etc... dann passiert es doch automatisch, dass man auch mal was sieht oder liest, was fuer den anderen bestimmt ist.
Ein Tagebuch zu lesen, ist ein Vertrauensbruch. Aber irgendeine Einladung, die irgendwo rumliegt? Wo liegt das Problem?


Geschrieben

Okay, veilleicht drücke ich mich ja besonders unklar aus.

Das Gegenteil von Vertrauen ist Misstrauen, richtig?

Dann würde ich mit keinem Partner zusammenleben wollen, dem ICH misstraue.

Verstehst du jetzt, was ich meine?


Geschrieben

Ich als Mann wasche ihre Unterwäsche, wohne mit ihr zusammen, wir beide haben Zukunftspläne, wir lieben uns. Wieso sollte Sie nicht meine SMS oder Briefe oder Einladungen lesen dürfen?


Geschrieben

Versteht ich. Ich kann aber privatsphäre akzeptieren und trotzdem Vertrauen!

Das halte ich auch bei meinen Kindern so! wie gesagt, ich hab da noch nie drüber nachgedacht, fand es aber unmöglich, dass mein Ex-Mann einfach an meine Sachen ging.... z.b. ohne zu fragen an meine handtasche. Ich mag das einfach nicht.

Selbst in einer sehr engen und glücklichen beziehung braucht man raum für sich selbst und sogar seine kleinen geheimnisse - und wenn es die falschen wimpern oder der Graugehalt der haare ist.


Geschrieben

Ein Tagebuch zu lesen, ist ein Vertrauensbruch. Aber irgendeine Einladung, die irgendwo rumliegt? Wo liegt das Problem?



Mir geht es um das Prinzip:
IHR Tagebuch lesen ist ein Vetrauensbruch, SEINE persönliche Korrespondenz lesen nicht. Quid pro quo... Vertrauen gegen Vertrauen.

Beides ist persönlich, beides in erster Linie nur für einen der beiden Partner bestimmt. Ich klammer jetzt bewusst das Beispiel von dejay aus, das ist eine Angelegenheit, die alle Familienmitglieder im Haushalt etwas angeht.

@Eisbonbon:
Muss nicht an Deiner Ausdrucksweise liegen, ich bin heute nicht der schnellste im Kopf.

Wenn ich aber deine persönlichen Sachen, egal was es ist, nicht lese, ist das doch ein Zeichen von Vertrauen und Respekt, oder liege ich da jetzt falsch?

Sorry wenn ich in dem Punkt gerade anstrengend bin.


Geschrieben

Haben wir nicht alle Recht. Jeder hat eben eine eigene Vorstellung davon, was für ihn Privatsphäre bedeutet. Schwierig wird es nur, wenn es nicht kompatibel ist.

Ich z.B könnte eben nicht mit Air zusammenleben. Er hätte ständig das Gefühl, das ich hinter ihm herschnüffele. Und ich, das er mir was verheimlicht. Gut, das wir das vorher erkannt haben


Geschrieben

Habe einen Brief an meinen Sohn geöffnet...


Nachdem mein Sohn ausgezogen war, habe ich seine gelegentlich noch angekommene Post, selbst wenn erkennbar war, dass es nur eine Rechnung war, nur nach vorheriger Rücksprache und ausdrücklicher Aufforderung durch ihn geöffnet.

Mit einer langjährigen Beziehung (vor meiner Zeit hier) hatten wir, obwohl wir getrennte Wohnungen hatten, überall gleiche Passwörter. Jeder konnte für den anderen Bankgeschäfte erledigen, Bestellungen aufgeben, und hätte auch die Emails lesen können, wenn er/sie es gewollt hätte.

Trotzdem hätte ich während ihrer Abwesenheit nie in die Schubladen in ihrer Wohnung geschaut. Sie bei mir normalerweise auch nicht, aber dann hat sie bei einem dieser gutgemeinten, frauentypsichen Aufräumanfälle (ungewollt) ein paar Details aus meinem (bewegten) Vorleben gefunden ... und schon war es mit dem Vertrauen vorbei. Meine Emails wurden bei jeder Gelegenheit gelesen, mein Handy durchforstet und ich hatte Mühe, all die harmlosen gefundenen Informationen zu erklären... obwohl ich (in der Zeit während unserer Beziehung) absolut nichts zu verbergen hatte.

Da ich gerne erreichen wollte, dass sie das Vertrauen wieder gewinnt und es auch nichts zu finden gab, habe ich sie (teilweise mit einem Lachen) suchen lassen und empfand das auch nicht als Vertrauensbruch.

Selbst in einer sehr engen und glücklichen beziehung braucht man raum für sich selbst und sogar seine kleinen geheimnisse - und wenn es die falschen wimpern oder der Graugehalt der haare ist.


Heute denke ich eher wie Mandarina, man muß sich nicht alles erzählen und auch nicht alles wissen (soll jetzt aber kein Freibrief zur Untreue sein).

Eine kleine Portion verbleibende Unsicherheit trägt zum Erhalt der Beziehung bei, denn wer sich in Bezug auf den Partner 100% sicher ist, lässt sich auch leichter gehen.


Geschrieben

...fand es aber unmöglich, dass mein Ex-Mann einfach an meine Sachen ging.... z.b. ohne zu fragen an meine handtasche...

Das waere mir nun voellig egal, aber das scheint vielen Frauen so zu gehen: mein Mann nimmt nie was aus meiner Handtasche, sondern bringt immer das ganze Ding... da hat ihn wohl eine Ex gut erzogen...
...kann aber auch daran liegen, dass er nicht gern in gebrauchte Taschentuecher greift...

Fuer mich sollte es in einer Beziehung genug Vertrauen geben, dass man alles lesen darf, was im Haus rumliegt. Dass man dann entscheidet, das nicht zu tun, ist eine andere Frage. Aber ich kann mir nix denken, das jemand, der meine intimsten Momente teilt und mich kennt (und trotzdem liebt) nicht wissen duerfte.

PS: deejay, das habe ich mir auch gedacht, aber von Dir klingt es viel besser!!


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