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Schulaufgaben, die zweite Instanz - oder die etwas andere Erfahrung


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Vielleicht liegt es auch daran, dass seit einigen Jahrzehnten die Ideologie vor dem Sachverstand kommt?

Wobei ich natürlich nur noch indirekt betroffen bin!



Der Mann


Geschrieben (bearbeitet)

Nichts Sinnhaftes zu lernen und trotzdem damit umgehen zu können, ist eben nicht einladend, aber trotzdem sinnig. (Kein Zynismus)
Entgegen des Gesamttrends dieses Beitrages, darf ich entgegenstellen das Verstehen gegenüber z.B. Auswendiglernen in Kindergärten, Schule, Erziehung, Berufsausbildung deutlich zugenommen haben.
Glück für mich: Vektorrechnung fand ich phantasievoll, aber Gedichte lernen?


bearbeitet von 0815Erwin
Ordopähdie
Geschrieben

Vektorrechnung fand ich phantasievoll, aber Gedichte lernen?



wie war das??? der mensch lebt nicht vom vektor allein........


Geschrieben (bearbeitet)

Waren wir nicht im Kontext von Schulstoff?
Zugegeben, einige Lehrerinnen erweckten Interesse nicht an nur Schulinhalten


bearbeitet von 0815Erwin
Geschrieben (bearbeitet)

Gedichte und Texte auswendig lernen hat durchaus einen Sinn, denn es ist ein gutes Gedächtnistraining und hilft auf längere Sicht ungemein.
Wird das auswendig lernen allerdings zum Selbstzweck, will meinen tritt es an die Stelle des Verstehens, ist es natürlich Kontraproduktiv.

Und hier sind wir in gewisser Weise wieder bei einem Teilaspekt des Eingangspostings, wenn Lerninhalte immer wieder in Frage gestellt werden, da sie aus dem eigentlichen Kontext herausgelöst vermittelt werden, führt das immer häufiger dazu, dass Kinder auf den Punkt lernen. Es wird für die Klassenarbeit gelernt, und danach wird es vergessen.
Lernen durch Erfahrung, sie erleben es ja immer wieder, dass das Erlernte in der Folge nicht mehr benötigt wird, da ein neuer Ansatz kommt.
Dies rächt sich, wenn dem dann einmal nicht mehr so ist.
Ist das vermittelte Thema die Basis für etwas dass in der Zukunft kommt, und wurde es eben nur in die Zwischenablage, also das Kurzzeitgedächtnis übernommen und danach wieder gelöscht, von Verstehen ganz zu schweigen, wird die Situation problematisch, da neben den neuen Inhalten, auch die alten repetiert und erlernt werden müssen. Und damit sind die Kinder häufig überfordert.

O-Ton meines Sohnes:"Warum soll ich das denn lernen? Nächstes Jahr kommt das ja nochmal dran hat der Lehrer gesagt, und dann muss ich das wieder völlig anders rechnen."

Hier sehe ich meine Verantwortung, ich schaue mir an welchen Stoff er gerad durch nimmt, informiere mich, in wie weit darauf aufgebaut wird, und halte ihn dann dem entsprechend an, zu lernen und zu begreifen.
Allzu oft muss ich jedoch feststellen, dass dem nicht so ist, sich die Stringens in der Lehre nicht finden lässt.

@ Erwin, Du erlaubst, dass ich widerspreche, diese Lehrerinnen erweckten nicht das Interesse an irgendwelchen Lehrinhalten, aufmerksam war ich auch nicht unbedingt, aber ich ging gerne in ihren Unterricht


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Hier sehe ich meine Verantwortung, ich schaue mir an welchen Stoff er gerad durch nimmt, informiere mich, in wie weit darauf aufgebaut wird, und halte ihn dann dem entsprechend an, zu lernen und zu begreifen.

@ Erwin, Du erlaubst, dass ich widerspreche, diese Lehrerinnen erweckten nicht das Interesse an irgendwelchen Lehrinhalten, aufmerksam war ich auch nicht unbedingt, aber ich ging gerne in ihren Unterricht


Och, mache würd´ ich glatt als faszinierend bezeichnend.

Hochachtung: Das setzt voraus, einen Lehrplan bis zum Abschluss der jeweiligen Schulform mal durchzuarbeiten. Diese Arbeit macht sich nicht jeder, bzw. ist auch je nach Vorbildung auch nicht jedem Elternteil möglich.
Einschub: In meiner Nebentätigkeit, werde ich auch von den Eltern immer genervt, die nächste Klausur ordentlich in den Kopf des Kindes zu kriegen. Eine gute Basis von der sich der Schüler selber alles erarbeiten kann (d.h. teilw. erstmal Grundlagen schaffen) wird selten gefragt.


bearbeitet von 0815Erwin
Geschrieben

O-Ton meines Sohnes:"Warum soll ich das denn lernen? Nächstes Jahr kommt das ja nochmal dran hat der Lehrer gesagt, und dann muss ich das wieder völlig anders rechnen."

Höre zu mein Sohn, und merke wohl auf.

Das ist wie im Fußball. Das Runde muss in das Eckige. Immer. Aber wer das aus halblinker Position kann, der kann eben lange noch nicht alles. Er muss es auch vom Elferpunkt aus können, und im Torraum eine Ecke mit dem Kopf verwandeln.

Du lernst es jetzt schon mal. Und wenn im nächsten Jahr wirklich der selbe alte Wein in den selben alten Schläuchen kommt, dann hast Du eben DANN Deinen Lenz. Aber wie ich den Laden kenne, hat bis dahin die nächste Reform ohnehin alle Pläne umgeschmissen.


Geschrieben

Höre zu mein Sohn, und merke wohl auf.

Das ist wie im Fußball. Das Runde muss in das Eckige. Immer. Aber wer das aus halblinker Position kann, der kann eben lange noch nicht alles. Er muss es auch vom Elferpunkt aus können, und im Torraum eine Ecke mit dem Kopf verwandeln.




Klasse Antwort, die muss ich mir unbedingt merken, wenn wir wieder einmal die Hausaufgabendebatte haben.

Mein Sohn leidenschaftlicher Fußballer, hat mit der 3 Klasse entschieden keine Hausaufgaben mehr zu machen. Inzwischen ist es so, dass seine Lehrerin sagt, im Grunde braucht er auch keine machen, da er den Stoff auch so beherrscht, nur in den Sprachen, da muss er einfach begreifen, dass er die Vokabeln nun einmal üben muss. Seit die Lehrerin das gesagt hat, macht er Hausaufgaben, naja zumindest mehr oder weniger. Die Zensuren stimmen aber nun.


Geschrieben

Das mit den Sprachen kannst Du ihn aber schnell beibringen, Goldie.....nimm einfach Deinen Sohn und den Schnappes, fahrt mal ein Wochenende nach Paris...lass ihn das Hotel buchen und auch sonstige Dinge erledigen. Wenn er es auf Französisch nicht hinbekommt, kann er es ja auf Englisch versuchen. Das hat bei mir auch Gold gewirkt....

Nochwas zum Thema:
Was ich auch immer erschreckend fand in der Schule, also im Nachgang betrachtet, war die Tatsache, dass viele meiner Lehrer nicht Lehrer aus Leidenschaft geworden sind sondern weil sie den Diplomstudiengang nicht geschafft haben. Der einzige Phsik- und Chemielehrer, der den Diplomstudiengang geschafft und sogar promoviert hatte war im Kollegium Aussenseiter... ein sehr netter Mensch, dessen Chemie-AG immer etwas besonderes war....ich weiss seit dem auch, wie man aus Nitriersäure und Toluol so nette gelbe Kristalle bekommt..


Geschrieben

Gute Idee Bo! Aber da wäre dann noch mein großer Sohn, und nicht zu vergessen, Schnappes Sohn. Das sind dann schon 5 Personen... das wird ne teure Studienreise

Er spricht übrigens fließend Englisch, Französisch hatte er bisher noch nicht, sondern Latein, ist eben nur genau so eine faule Socke wie, ok, lassen wir das Thema

Aber mit dem " Lehrer aus Berufung" das wird leider wirklich immer weniger.
Habe neulich grade davon einen Bericht im Fernsehen gesehen, da ging es um das Lehramt. Viele Pädagogik Studenten studieren das nur, hieß es da, weil es eines der leichtesten Studien ist, mit dem man dann auch noch bei Erfolg ne Menge verdienen kann, leider sind sich viele dabei nicht bewusst, dass sie dann mit Menschen arbeiten müssen, bzw. mit Kindern. Dies ist nämlich der schwierigste Teil an dem Beruf, mit Kindern umgehen zu können.

An meiner Schule gab es auch nur einen Lehrer, bei dem ich klar sagen kann, er wurde Lehrer aus Berufung. An der Schule meines großen Sohnes ist auch nur einer, der aber schon fast zu engagiert, naja und bei Max jetzt die Lehrerin ist auch klasse und mit Herz dabei! Da ich nicht auf das Gymnasium gegangen bin, ja ich geb es ehrlich zu, ich war einfach zu faul früher, kann ich meinen Kindern auch kaum noch helfen. Aber wie man ja sieht, sie brauchen meine Hilfe nicht, höchstens dann und wann einen "Tritt in den Hintern" den ich leider nie bekommen habe


Geschrieben

Gute Idee Bo! Aber da wäre dann noch mein großer Sohn, und nicht zu vergessen, Schnappes Sohn. Das sind dann schon 5 Personen... das wird ne teure Studienreise



Iss doch Klasse....da passen dann die älteren auf die jüngeren auf und ihr setzt Euch abends mit nem Baguette, lecker Käse und ner Flasche Rotwein auf die Stufen vorm Sacre-Coeur..

Zum Latein soviel: Ich hatte auch Latein weil meine Mutter der Meinung war das etwas humanistische Ausbildung gut sei....Latinum mit 4......genutzt hat es mir nix....


Geschrieben

...vielleicht nützt es jetzt....hier sind sooo viele latein-bewusste damen

es müsste wirklich mehr darauf hingewiesen werden, dass man vokabeln einfach nur lernen kann und muss....sie fallen nicht vom gen-himmel...
aber was die sprachen(lebendigen) angeht: es geht nur im ausland, ganz klar. und seien es nur mal 2monate.


Geschrieben

@ Bo: Ich schlag das mit Paris mal Schnappes vor

Das mit Latein.... mein Großer hat auch Latein gehabt, von der 5 Klasse bis zur 10, hatte immer zwischen 4 und 5 und nun nicht mal das kleine Latinum. Hat nun Latein abgewählt und Spanisch genommen, das fällt ihm jetzt sehr leicht, wobei aber auch die Lehrer sagen, wer erstmal Latein hatte, hat es mit den meisten Sprachen danach leichter.

Zu dem Erlernen im Ausland @ popcorn: Hast Du sicher auch recht, es fällt einem leichter die fremde Sprache dort zu reden, wo alle so reden, als hier in Deutschland.
Leider hat mein Sohn sich dagegen gewehrt, dieses Jahr am Schüleraustausch teil zu nehmen, 2 Wochen Amerika. Sehr schade, aber gegen seinen Willen macht es keinen Sinn
Wär ich mit geflogen, hätte er sofort ja gesagt.


Geschrieben

Deutsches Schulsystem heißt: Heranzüchten von Fachidioten. Der Mac



Da muss ich aber widersprechen: das deutsche Schulsystem bildet wirklich keine Fachidioten aus. Höchstens akademische.

In der beruflichen Praxis ist das erworbene Schulwissen aber zu mindestens 95% nicht anwendbar und gefragt.

Ein Fachidiot hingegen würde zwar von fast allem nichts verstehen, von seinem Gebiet aber dafür um so mehr.

Wie gesagt, mit Schulwissen kann man im Alltag nichts, aber auch gar nichts anfangen.


Und das Schlimmste daran: mit Uni-Wissen ist das nicht viel anders.


Geschrieben



In der beruflichen Praxis ist das erworbene Schulwissen aber zu mindestens 95% nicht anwendbar und gefragt. ........
Wie gesagt, mit Schulwissen kann man im Alltag nichts, aber auch gar nichts anfangen. ......
Und das Schlimmste daran: mit Uni-Wissen ist das nicht viel anders.



das möchte ich so nicht stehen lassen. im gegenteil, es müssten viel intensiver grundlagen vermittelt werden. und in höheren klassen selbstverständlich an aktuelle bedürfnisse angepasst. statt dessen will man mehr in weniger zeit....und dann auch noch uni- und berufskonform.

wozu mach ich eine hochschul- und berufsausbildung, wenn ich da schon über das wissen verfügen soll?

das deutete ich ja schon weiter oben an: es darf nicht in erster linie wissen abgefragt, sondern es muss vorrangig wissen vermittelt werden. das findet so nicht statt. sogar in schulbüchern versuchen experten ihre überwältigenden fähigkeiten den schülern dadurch mitzuteilen, dass sie diese "reinlegen". soetwas fördert nicht die pfiffigkeit, sondern den frust. allerdings, es ist eine kunst, jemandem wissen zu vermitteln. und die geht zunehmend verloren.

an der uni ist der ballast gewaltig. bevor man da an das herankommt, was man lernen WILL, vergehen meistens 4 semester. weil man sich dort mit grundlagen beschäftigt, die eigentlich schon da sein sollten. und man sollte dort befähigt sein, das, was daran noch fehlt, sich bei bedarf selbst zu erarbeiten.


Geschrieben

...und ich bekomme vom Lehrer die Antwort:
"Bitte lassen sie uns nicht darüber diskutieren, ich kann es auch nicht verstehen und von daher nicht erklären. Aber ich muss tun, was der Lehrplan mir sagt. Meine eigene Meinung ist dabei leider nicht gefragt."

Mit allem hatte ich gerechnet, aber damit nicht. Schwer deprimiert trete ich den Rückzug vom Elternsprechtag an, und stelle mir immer noch die Frage:

"Was soll das, wer denkt sich so was aus und weiß dieser jemand was er da tut?"



lieber sumi,
ich war selber mal mitglied in einer dieser fachkonferenzen wo man über schulmaterial entscheidet, die entscheidungen dort liegen auf eben, die selbst ich als teilnehmer nicht immer nachvollziehen konnte, zum teil sind es budget fragen, andern falls aber auch machtspiele, die leider zu lasten der kinder gehen

die lehren an sich werden ständig umgeworfen, neugeschrieben und so weiter
das is normal, veränderungen halt die manchmal sinnvoll sind
aber oft auch einfach nur schwachsinn ist, und wenn man genügend beführworter findet, kommt der schwachsinn, den sich ein depp überlegt hat, in die klassenzimmer

die lehrer, die dann den kram unterrichten sind den gremien untestellt, ohne befugnisse, denn die gremien sollen ja die verantwortung übernehmen

...
is fast wie in unserer regierung



ich hoffe meine antwort konnte dir wenigstens ein bischen klarheit bringen


Geschrieben (bearbeitet)

@Schnappes
Es gibt nichts erschreckenderes als Real-Satire. Die geschilderten Szenarien erinnern mich doch stark an eigen Erlebtes... ...allerdings 1983.....und aus mir ist trotzdem was geworden, auch ohne Ritalin

PS: Du sollst umgehend, ohne über Los zu gehen, mit Goldie nach Paris fahren.


bearbeitet von Boington2005
Geschrieben

wird auf Grund von Goldies Arbeitszeiten leider problematisch. Das ginge erst Ende Mai/Anfang Juni.




Naja, aber im Juni ist bestimmt auch schon viel schöneres Wetter


Geschrieben

Die meisten Lehrer gehen doch nur Tag für Tag zur Schule, weil sie bestochen wurden, denn ihr Gehalt bekommen sie am Ersten für den laufenden Monat. Also müssen sie hingehen, damit sie die Kohle auch behalten dürfen.

Im Gymnasium unseres Kindes tummeln sich untrockene Alkis neben Aktivisten, die auf ihrem T-Shirt die Aufschrift "Ich bin mit der Gesamtsituation" unzufrieden stolz zur Schau tragen, gepaart mit Körnerfressern und verhinderten Professoren, stellvertretende Direktoren, die im 4-Augen-Gespräch unverhohlen zugeben, daß der eigene Sohn durchaus mit körperlicher Gewalt zu besseren schulischen Leistungen angehalten wird und und und ..... es ist zum Auswachsen.

Leider kommt Beruf nicht mehr von Berufung und bevor zú diesem Grundsatz nicht zurückgekehrt wird, wird sich die Gesamtsituation auch nicht mehr verbessern.

Da hilft nur eins, sparen und das Kind auf eine ordentliche private Schule schicken.


Geschrieben

@frascho
Mit der Situation an den Schulen ist mit Sicherheit nicht immer alles in Ordnung, und es empfiehlt sich, selbige gut auszuwählen.
Aber das war nicht Thema dieses Threads.
Hier geht es um die Inhalte, die vermittelt werden und in den Lehrplänen vorgegeben sind. Dieser Thematik entkommt man auch nicht, wenn man Kinder auf eine Privatschule schickt, da auch hier in der Regel die Lehrpläne umgesetzt werden müssen.

@iscander
Danke für deinen Einblick in die Fachkonferenzen, die mit Sicherheit zu den Problemen beitragen.
Aber das eigentliche Übel setzt noch weiter oben an, wie ich mir immer wieder von einem Professor für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Didaktik versichern lassen musste, der auf diesem Gebiet beratend tätig war.

@Schnaepschen
Lustiger Beitrag; wie Boington schon sagte, herrliche Realsatire, und deswegen auch traurig, weil nur allzu wahr.


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