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Unterschichten - Sex, Realität oder dummer Jurnalisten - Streich


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

offtopic: ich finde die Bezeichnung "Unterschicht" menschenverachtend.





mag sein, das es abwertend, vielleicht auch diskriminierend ist, aber Menschenverachtend?

Unterschicht bezieht sich übrigens nicht nur auf Einkommen (dafür gibts nämlich Geringverdiener), sondern auch auf Bildung und Kultur und sozialen Einfluss.
Gibt daher, wenn derzeit allerdings immer weniger, die als einfacher arbeiter mehr Geld verdienen, als einige Akademiker.

Letztendlich ist es doch immer was man daraus macht, die angebliche "Oberschicht" mag die Stirn runzeln, das die Unterschicht sich mit Bild zeitung, Kino und Saufen unterhält, statt mit FaZ, Oper und Wein, aber letztendlich kann jeder auf seine Weise glücklich werden.


Geschrieben

Ich empfinde es so. Auf einen Menschen herabzublicken, und das impliziert die vorsilbe "Unter-" , hat schon mit Verachtung zu tun, zumindest ist es sehr, sehr entwürdigend und verstärkt die Vorurteile.


Geschrieben

Ich empfinde es so. Auf einen Menschen herabzublicken, und das impliziert die vorsilbe "Unter-"



Komisch das man diese Vorsilbe dann gar nicht mit blicken kombinieren kann

Der Begriff selber ist ja aus der Sozialwissenschaft und beschreibt nun mal Schichten eine Bevölkerung. Und Unten ist nunmal das Gegenteil von Oben.

Aber für einige scheint es immer wichtiger zu sein, Dinge politisch korrekt zu bezeichnen damit sie sich besser fühlen.

Der Unterschicht würde es zwar kein deut besser gehen, wenn wir sie anders nennen, aber dann würden sich vermutlich einige gutmenschen besser fühlen.


Geschrieben

Das Problem ist nicht der soziologische Begriff "Unterschicht", sondern womit dieser Begriff aufgeladen wurde. Wenn man damit tatsächlich eine Schicht bezeichnet, die abgehängt wurde und die keine Chance hat sozial aufzusteigen (wie es ja beispielsweise auch bis weit ins 20. Jahrhundert mit dem Industrieproletariat war), dann spricht da nichts gegen. Aber dadurch dass es im öffentliches Diskurs zu einem Synonym für asozial wurde, was es dann CDU-Politikern ermöglicht gegen eine Erhöhung von Hartz IV über die Armutsgrenze nach EU-Definition, als Subvention für die Alkohol- und Tabakindustrie zu bezeichnen, dann wird es ein Problem.

Und letztendlich soll der Begriff "Unterschichtsex" ja auch nur aussagen, dass Menschen der Unterschicht so verroht seien, dass sie nicht mehr in der Lage wären romantische Liebe zu machen (Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich meine nicht die Debatte hier im Forum, wo vermutlich kaum jemand Probleme mit hemmungslosem Sex als Zeitvertreib hat, aber in den Medien ging es schon stark in diese Richtung)


Geschrieben

ach quatsch, dat gibbet doch nich,..denken die sich da oben nur aus. (nasehochzieh)
da sind die feinen pinkel sisch viel zu fein für..

aber will eine vielleich hier: FIIGGGGN?

;-)


Geschrieben



offtopic: ich finde die Bezeichnung "Unterschicht" menschenverachtend.




OT: Jetzt bin ich aber neugierig geworden. Das der Begriff "Unteschichten-Sex" für "niederschwelligen Snack-Sex oder wie auch immer" als störend empfunden wird konnte ich gerade so noch verstehen.

OT: Aber das der Begriff "Unterschicht" sich in die Reihe der menschenverachtenden Begriffe wie Untermensch, Rentnerschwemme, Scheininvalide, Arbeitsscheue, Rentendiebe etc. welche ich niemals verwenden würde, einreihen soll musst Du mir erklären.


Geschrieben

Vielleicht erklärt es sich einfach damit, dass ein tatsächlich in seinem Ursprung und in der korrekten Verwendung in der Soziologie geprägter Begriff mittlerweile zu einer polemischen Waffe in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mißbraucht wurde.

Letztlich verdanken wir den Begriff Unterschichten-Sex der Tatsache, dass Harald Schmidt ironisch den amerikanischen Begriffs des Trash-TV in "Unterschichten-Fernsehen" übersetzt hat. Als kabarettistischer Begriff genial wurde es aber dank unserer Politiker sehr schnell für bösartigen Schlagabtausch bezüglich Hartz4 und Co. missbraucht.

Sprache lebt eben auch in gesellschaftlicher Dynamik und ist entsprechenden Rückwirkungen ausgesetzt. Von daher ist aus meiner Sicht Wahrheit an beiden Enden der Argumentation zu finden. Ich glaube allerdings sehr wohl, das "Unterschichten-Sex" in direkter Anlehnung an das "Unterschichten-Fernsehen" negativ besetzt ist - während ja für die soziologische Terminologie inzwischen der Begriff de Prekariats nachwächst.


Geschrieben

Vielleicht erklärt es sich einfach damit, ... zu einer polemischen Waffe in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mißbraucht wurde.



Gut, ich habe das jetzt verstanden.

Das einfache Tagesaktualitäten die Sprache in ein Minenfeld verwandelt welche unbedarfte Nutzer öffentlicher Foren einem latenten Vorwurf von Menschenfeindlichkeit aussetzen ist jedoch schwer zu verdauen.

Ich werde die Begriffe, in öffentlicher Äusserung, in Zukunft vorsichtiger wählen.
Danke.


Geschrieben

Hm, Ihr seid vom Thema ab. Die Begriffsdefinition wäre wohl ein eigener Thread.

Unterschichten-Sex??????

Was soll denn da anders sein, als in der Oberschicht, dem Bürgertum usw..
Ergo, gibts nicht. Eine reine Medien-Effekt-Hascherei, von wem auch immer.

Schnellen Sex zur Befriedigung des Mannes, Sexparties, usw. gab es schon immer und wird es auch immer geben. In jeder Generation und Altersklasse gab und gibt es sexuelle Ausschweifungen, egal ob mit oder ohne Geld, egal ob Intelligent oder Blöd.

Der Unterschied: Früher (ja, zu meiner Zeit), gab es nicht soviele Medien, keine Handys, die Erziehung war strenger. Aber Sex gab es in jeglicher Form, halt nur nicht öffentlich. Egal ob an der Hauptschule oder am Gymnasium, es ging die Post ab. Und sollte ab und an mal etwas bekannt geworden sein, na dann wurde halt mit Geld nachgeholfen oder man wurde für eine Zeitlang ins Internat gesteckt.
Alk und Drogen? Kein Problem.

Die heutige Jugend ist kein bisschen schlechter oder besser wie die Generationen vor ihnen. Ausnahmen und Extremfälle gab es schon immer. Nur heute steht es halt in jedem Käseblatt, läuft bei den Privaten und wird im Internet veröffentlicht.

Manchmal hat man hier das Gefühl, dass einige User im Düsenjet durch ihre Jugend gerauscht sind und vergessen haben, wie sie mal waren.


Geschrieben

Manchmal hat man hier das Gefühl, dass einige User im Düsenjet durch ihre Jugend gerauscht sind und vergessen haben, wie sie mal waren.



Also ich war in meiner Jugend total brav

Darum muss ich es auch alles nachholen.


Geschrieben

Dann fasse ich den Thread mal zusammen:

Es gibt "Unterschichten-Sex", der Name ist noch umstritten, als schnellen niederschwelligen Sex unter Jugentlichen.

Neu ist lediglich die umfassende Berichterstatung in den Medien, die Dokumentation mit Handykameras und die gesellschaftliche Akzeptanz als gängige Sexualpraktik unter Jugentlichen.

Das Pendant in der "älteren Generation" ist der Quickie und die ambulante Triebabfuhr bei einem Sexworker.


  • 6 Monate später...
Geschrieben

"Realität oder eben eine Ente?"

was denkst du wohl warum so viele männer davon träumen? geradezu auch hier und maslos enttäuscht zum suizid neigen.

das wird euch allen nur projeziert, wie der junkie seine spritze in den arm jagd.
der unterschied liegt darin, dass er sie ohne hilfe abdrückt.


Geschrieben

Der Begriff kommt nicht nur den Journalisten aus der Feder.

Das spukt auch als Neidthema im Hirn der Wohlsituierten herum, die gerne mal unkompliziert an Sex heran gehen würden und es nicht schaffen.


Geschrieben

Was soll man denn über großindustrielle Herrenreiter sagen, die einerseits klinisch-saubere Vorzeigeehen führen und andererseits auf Spesenkosten in den Puff gehen, oder sich mit Strichern vergnügen? Das ist doch, wenn, dann ein gesamtgesellschaftliches Problem und nicht auf sogenannte "Schichten" begrenzt.

Ja, dass böswillige Beschuldigen der Bevölkerungsgruppen ohne finanzstarke Lobby ist definitiv eine Erfindung der menschenfeindlichen Milliardärspresse zur Legitimierung von Entmündigung und sozialen Kahlschlag. Um sich nicht darüber zu ärgern, kann man nur empfehlen, den Mainstream zu meiden und sich eher bei nichtoffiziellen Quellen zu informieren.

Ich habe mir auch vor garnicht allzulanger Zeit so einen schönen 32" Flatscreen gekauft, aber was man da manchmal so hören muss, da kommt mir manchmal der kalte Kaffe hoch und ich ärgere mich fast über das Geld, was ich für dieses Gerät zum Fenster rausgeworrfen hab. Umschalten, ausschalten, oder zumindest die Ohren auf Durchzug schalten, wenn die neokonservative Mischspoke volksverhetzenden Dreck absondert.


Geschrieben

Für mich ergibt das zumindest in einer Hinsicht keinen Sinn. "Unterschicht" heißt ja auch wenig Kohle. Meine Erfahrung ist aber, wer in prekären Lebensumständen lebt, ist häufiger in Couch-Kuschel-Anlehn-Stimmung als spitz wie Nachbar's Lumpi. Ich kenn das von mir selbst noch sehr gut - völlig fix und fertig und den Kopf voller Sorgen hat man anderes im Sinn als das Kamasutra durchzuexerzieren, auch wenn Sex prinzipiell willkommen ist - und hab auch bei Männern miterlebt, dass sie sich in schwierigen Phasen häufiger (auch) mal anlehnen und Batterien aufladen möchten, anstatt sich die Klamotten vom Leib zu reißen.


Geschrieben

Du hast völlig Recht.
Stress und unsichere Lebensverhältnisse sind Feinde der Erotik.


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