Jump to content

Haben Frauen eine neue Form des Homo „erectus“ erschaffen?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Werter Xray,

es amüsiert mich ein wenig, dass Du ausgerechnet einen von mir nur beiläufig getätigten Satz, der widergibt, wie es heute nunmal ist, herausgreifst, aber auf meine anderen Punkte, die viel näher an deinem Thread-Thema dran sind, unerwähnt lässt.

Insofern berührt mich der "Vorwurf", dass auch ich "häussliche Gewalt" als gute Begründung für etwas hernehme, obwohl das Thema schon am Krückstock geht, nur sekundär. Zumal ich auch noch andere Punkte aufgegriffen habe. Fakt ist nunmal, dass Frauen Dinge, die in einer Ehe absolut nichts zu suchen haben, früher länger gefallen ließen, weil Mann als Alleinverdiener am längeren Hebel saß. Das kannst Du drehen und wenden, wie Du willst und soviel Berichte herzitieren wie Du willst, es bleibt Fakt.

Aber wie gesagt, ich bin auf dieses Thema auch nur kurz eingegangen, da die vorhergehenden Postings alle auf dem Thema "alleinerziehend" rumgeritten sind. Wir Alleinerziehenden (jawoll, zu denen gehöre ich zwischenzeitlich auch) sind wirklich böse, weil wir unseren Partner verabschieden, weil eben keine Partnerschaft stattfindet. Und mag sein, dass in dieser Hinsicht die Emanzipation durchaus ihr Quentchen Schuld mitträgt, weil wir emanzipierten Frauen heute sagen, auch wir haben das Recht, in einer erfüllten Partnerschaft zu leben.



Die Antwort, die mir dazu spontan einfiel, war: "Weil der Mensch inzwischen selbst denaturiert ist!"


Siehst Du, Du sagst es selbst - der MENSCH. Zu dieser Rasse zählen sich auch nichtemanzipierte Frauen, Männer und Kinder. Also warum muss ausgerechnet immer die Emanzipation für das herhalten, was in der Gesellschaft schief läuft? Wurschteln nur emanzipierte Frauen in der Gesellschaft rum und drücken ihr ihren Stempel auf? Sind alle anderen passive Zuschauer? Und somit komme ich wieder zu meinem eigentlichen Statement: Nicht die Emanzipation ist schuld an dem sexuellen Verhalten unserer Gesellschaft. Grundsätzlich gilt doch heute, dass man sich mit nichts zufrieden gibt, weil um die nächste Ecke könnte ja ein(e) Schönere(r), ein(e) Reichere(r) oder ein(e) Erfolgreichere(r) stehen, mit dem ich viel lieber Sex habe als mit meinem Partner zu Hause.


So gesehen ist Scheidung in Deutschland ja so einfach, wie eine Tafel Schokolade kaufen.


Du scheinst ein Freund des alten Scheidungsrechts zu sein, nach dem noch die Schuldfrage galt: Wer ist schuld am Scheitern der Ehe.

Dass das nun weggefallen ist, erleichtert ein Scheidungsverfahren nicht unbedingt. Nachwievor ist das Trennungsjahr einzuhalten und wenn nach diesem Trennungsjahr einer der beiden Ehepartner mit einer Scheidung nicht einverstanden ist, dann gehen nochmals 2 Jahre ins Land, bis eine Scheidung vollzogen werden kann.

In diesem zusammenhang frage ich mich dann, ob unser Staat für diese Situation die wirksamen Mittel, die nicht immer nur finazieller Art sein müssen, vorhält, die dieser Situation angemessen wären?


Man mag es nicht für möglich halten, aber in der ganzen Menschheitsgeschichte gab es schon immer Scheidungen. Hätte es damals bereits Erhebungen und Statistiken gegeben, wir würden wahrscheinlich mit den Ohren schlackern, weil die Zahlen vermutlich nicht nahe der "0"-Grenze liegen würden. Allein die Römer wechselten ihre Ehepartner nach Belieben durch, immer dann, wenn die Ehefrau keinen politischen oder finanziellen Nutzen mehr brachte. War die Gesellschaft etwa damals auch schon denaturiert? Es liegt nahe.


Da hat man die Menschenverwaltungsbehörden ARGE geschaffen (was wohl als politisches Hirngespinst die Nähe zur Arche signalisieren soll).


ARGE steht schlicht und ergreifend für ARbeitsGEmeinschaft.

Zum Thema Scheidungsrecht würde ich mir wünschen, dass Scheidungen dem anwaltlichen (Bereicherungs-)zugriff weitestgehend entzogen werden...


Wenn Du konsequent sein willst in Deinen Aussagen, dann wünsche es Dir bitte auch für das Strafrecht, in dem ja bekanntlich jeder solange unschuldig ist, bis seine Schuld bewiesen wurde. Denn neben den Scheidungsanwälten gehören die Strafverteidiger zu den Topverdienern ihrer Branche.

...durch eine staatlich geregelte und verpflichtende Scheidungsmoderation. Erst wenn dieses Moderationsverfahren abgeschlossen ist und an dessen Ende dann wirklich die Zerrüttung der Ehe festgestellt wird, ist der Scheidungsantrag bei Gericht zulässig.


Ein solches Verfahren wäre wünschenswert. Es bleiben dennoch Millionen von Paare, die ohne Trauschein leben. Wie wäre eine Trennung in diesem Fall zu regeln? Da sie gesetzlich (Versorgungsausgleich, Erbrecht, Personensorge etc.) den ehelichen Paaren noch hinterherhinken müssen, gäbe es bei ihnen auch keine Verpflichtung für eine solche "Moderation". Und damit wären durch eine "Moderation", die man in der Rechtsbranche übrigens Mediation nennt, wieder nur ein Bruchteil aufgefangen.

Trennungskinder leiden, egal ob aus ehelichen Partnerschaften oder eheähnlichen Partnerschaften, wenn die Eltern hinterher nicht vernünftig miteinander umgehen können.

Dem "Scheidungs-Schokoladenkauf" muss allen Seiten Rechnung tragend Einhalt geboten werden. Es muss noch einmal deutlich werden, dass der im Grundgesetz verankerte Grundsatz, wonach Ehe und Familie unter dem besobnderen Schutz des Staates stehen, vom Staat selbst äußerst ernst genommen wird.


Dazu ist es aber nicht ausreichend, nur das Scheidungsverfahren zu reformieren. Wo ist der Schutz, wenn der Ernährer der Familie für einen Hungerlohn arbeiten muss, weil der Arbeitgeber Schlupflöcher findet, um weniger als den Mindestlohn zahlen zu müssen? Was ist mit dem Schutz der Familie, wenn der Ernährer der Familie ständig den Wohnort wechseln muss aufgrund wechselnder Einsatzgebiete?

Existenzängste, Zeitmangel und Mangel der Nähe sind mitunter die schlimmsten Killer der Gefühle füreinander.

Und nun schließt sich der Kreis wieder zum Homo "erectus". Wenn der nämlich sieht, dass er vielleicht auch noch einmal mit seinen Anliegen ernst genommen wird, könnte das zumnindest ein Anfang sein.

Ein Anfang vielleicht auch dafür, sein "hochgeschätztes" Singledasein noch einmal zu überdenken.


Also ich weiß ja nicht, aber wenn ich meinen Beziehungsstatus davon abhängig mache, ob mir der Staat einen Weg aus der Volksdepression aufzeigt, dann läuft irgendwas falsch. Den Singlestatus gebe ich auf, weil ich einen Menschen liebe. Und nicht, weil es für den Fall einer Trennung von Seiten des Staates alle möglichen Auffangbehälter gibt.

Und das ist der Knackpunkt: Wir wollen Sicherheit in allen Belangen. Die kann es aber niemals zu 100% geben, denn auch wenn wir unser Schnitzel zwischenzeitlich anonym im Supermarkt kaufen und nicht mehr beim Dorfmetzger und es Impfungen gegen fast alle Krankheiten gibt, heißt Leben immer noch auch Überleben. Eine Garantie kann uns keiner geben. Am wenigsten in der Liebe.

Und damit schließt sich nun der Kreis zu Deinem Thread-Thema: Wenn wir endlich wieder begreifen, dass wir viel zu viele Chancen an uns vorüberziehen lassen aus der Angst heraus, etwas noch Tolleres, noch Schöneres, noch Geileres zu verpassen, dann haben Gefühle auch langfristig wieder eine Chance.


bearbeitet von DieFotografin77
Geschrieben (bearbeitet)

Werter Xray,

es amüsiert mich ein wenig, dass Du ausgerechnet einen von mir nur beiläufig getätigten Satz, der widergibt, wie es heute nunmal ist, herausgreifst



Eben, siehst du Foto, genau das, das ist der Punkt und den finde ich nicht mehr amüsant. Dieser Istzustand ist m.E. in beiderseitigem Interesse hochrangig verbesserungsbedürftig.

Ich habe weiter oben bewusst von wechselseitig wirksamen Gruppenverhalten gesprochen.

Als abschreckendes Beispiel dazu könnte ich jetzt - wie sich das ja üblicherweise so eingefahren hat - das folgende stereotype Statement posten:

"Wenn frau über das persönliche Amüsement hinaus, nicht weiter zu denken bereit ist, und zwar endlich auch noch einmal über den persönlichen Beziehungskrempel hinaus, gibt mir das erst Recht zu denken."

Soviel nur jetzt zu meiner gruppenspezifisch - hoch lebe der Vorgang - bedingten Reaktion. Bringt das weiter? Nein, und zwar aus tiefster Überzeugung.

Weißt du Foto, für mich oder meine Generation habe ich diesen Thread nicht eröffnet. Ich hatte eher daran gedacht, ich könnte einmal von den jüngeren Generationen erfahren, wie die sich z.B. zukünftig Zweisamkeit mit gemeinsamen Kindern vorstellen. Unter welchen gesetzlichen, gesellschaftlichen und persönlichen Rahmenbedingungen sollte das deren Meinung nach stattfinden??

Was ich bis jetzt feststellen muss, ist, dass die jüngeren Generationen über ihren engsten persönlichen Tellerrand nicht mehr hinausschauen möchten. Deren politische/gesellschaftspolitische Uninteressiert- und Unmotiviertheit finde ich geradezu erschreckend. Wer, wenn nicht ihr, soll denn in diesem Land positiv noch etwas verändern?

Soviel nur vorab heute Abend einmal dazu.


LG xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

xray:
In vielen Fällen wird es keine Zweisamkeit mit gemeinsamen Kindern mehr geben.
Sämtliche Entwicklungen, die in unserer Gesellschaft stattfinden, schließen das Modell eigentlich aus.
Gefordert sind: Mobilität, Flexibilität, ständiges Umherziehen im Lande, wo gerade Arbeit gefunden werden kann (die modernen Zigeuner), Minijobs, Mindestlöhne, die unterlaufen werden. Alle sollen arbeiten bis zum Umfallen und alles andere noch nebenbei machen??? Familie und Kindererziehung in 2 Stunden nach Feierabend, falls man überhaupt welchen hat? Altenbetreuung am besten auch noch. Auch so nebenbei.
Politiker denken anders als das Volk, dessen Lebenwirklichkeit auch eine völlig andere ist als die ihre.
Politiker wissen gar nicht, wie die Lebenswirklichkeit der Menschen aussieht bzw. ist es ihnen egal.
Jeder rational denkende Mensch weiß, daß das nicht funktionieren kann und wird darum von vornherein verzichten (auf das Modell Familie), anstatt sich in diesem aberwitzigen Spagat aufzugrätschen.
Wo alle nur noch von Hast und Eile getrieben werden und von ständigen Existenzsorgen und -nöten geplagt werden, da kann im zwischenmenschlichen Bereich nichts mehr funktionieren, schon gar nicht entstehen.
Streß ist der allergrößte Killer, den es gibt. Und wer klug ist, baut Streßoren ab, anstatt welche zu schaffen.
In welcher Form auch immer.
Man kann nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Das ist nichts Neues.
Das ist zwar sehr hart, so zu entscheiden, aber genau genommen die einzige Möglichkeit, denn wollte man alles gleichzeitig machen, wie angedacht, man machte sich völlig fix und fertig und müßte am Ende doch sein Scheitern eingestehen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

@ xray erinner mich bitte daran, dass wir das ausdiskutieren, ist ein spannendes thema


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Silbersternchen, wieso gibt es uns überhaupt?

Wenn man Deiner Argumentation folgt, hätte es hier keine Nachkriegsgeneration geben dürfen!

Man gut, dass es damals (und hoffentlich auch heute) genug Menschen gab, die das Leben als Herausforderung und nicht nur als Last sehen!

Es stimmt aber leider, dass man damals mit Hilfe des Staates was aus seinem Leben machen konnte, heute schaffen es Einige, trotz des Staates ihr Leben sinnvoll zu gestalten!

Kirsche, ja diese Diskussion hat schon was! Da würde ich auch gerne mit dabei sein!



Der Mann


Geschrieben (bearbeitet)


Was ich bis jetzt feststellen muss, ist, dass die jüngeren Generationen über ihren engsten persönlichen Tellerrand nicht mehr hinausschauen möchten. Deren politische/gesellschaftspolitische Uninteressiert- und Unmotiviertheit finde ich geradezu erschreckend. Wer, wenn nicht ihr, soll denn in diesem Land positiv noch etwas verändern?


LG xray666




...profil guck...aha das alter... ja, könnte von mir sein...predige ich dauernd, aber keiner will´s hören... als "wir" in dem alter waren, war das motto noch: macht kaputt was euch kaputt macht.... heute lautet es entweder: mir doch egal oder krieche in jeden arsch der sich vor dir zeigt...

es ist ja auch zu verstehen... hatte man 1970 schon das gefühl eigentlich alles zu haben... was sollen die denn heute denken.
warum sollen die noch kinder haben wollen? party ist angesagt.
das einzige problem: einen job um die nötige kohle zu verdienen... da kriecht man eben und passt sich dem allgemeinen heulen an. und wenn das nicht geht, dann verkriecht man sich eben in alg2-nische.

ich glaube keinesfalls, dass da irgendwelche neuen spezies entstanden sind. nur die gewohnheiten haben sich den gegebenheiten angepasst.


bearbeitet von popcorn69
Geschrieben



Kirsche, ja diese Diskussion hat schon was! Da würde ich auch gerne mit dabei sein!



Der Mann



mit unseren so grundverschiedenen hintergründen, ist das sicher sehr interessant


Geschrieben (bearbeitet)

Das mit der Nachkriegsgeneration kann man mit heute nur noch bedingt vergleichen, damals waren die Menschen mit wenig zufrieden. Die meisten sind das heute nicht mehr, sondern ziemlich wohlstandsverwöhnt.
Sehen auch gar nicht ein, daß sie mit weniger auskommen sollen und müssen.
Das mit auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen, ich denke, geht meistens daneben. Irgendetwas wird immer auf der Strecke bleiben.
Ich bin ja selbst mit einer Mutter aufgewachsen, die sich zerrieben hat zwischen den Fronten, halt auch gezwungenermaßen, da mein Vater tot war. Ich fand das nicht so toll, das mitzuerleben. Sie hat mit 2 Herzinfarkten auch teuer bezahlt (zum Glück lebt sie noch). Größtenteils ist man da als Kind doch sehr auf sich allein gestellt. Zu Anfang waren noch meine Großeltern da, doch nach dem Tod meiner Oma mußten wir uns um den Opa kümmern bzw. ich, wenn meine Mutter ausfiel (Krankenhaus, Reha usw.) und nicht greifbar war. Irgendwie managt man es dann, aber da ich das gewiß nicht für den Idealfall halte, plädiere ich halt schon irgendwie dafür, sich entweder für Familie zu entscheiden, Kinder aufzuziehen und dafür zuhause zu bleiben. Klar, man muß dann halt woanders kürzertreten und erhält später keine Rente oder aber man verzichtet auf Familiengründung und geht immer arbeiten und macht das mit Leib und Seele und zu 100 %.
Aber beide Dinge gleichzeitig machen zu wollen, jedes zu 50 %, ich halte das nicht für den Idealzustand.
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich das einfach nicht anders sehen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Eben, siehst du Foto, genau das, das ist der Punkt und den finde ich nicht mehr amüsant. Dieser Istzustand ist m.E. in beiderseitigem Interesse hochrangig verbesserungsbedürftig.



Ich habe mich auch keineswegs über den Istzustand amüsiert.

"Wenn frau über das persönliche Amüsement hinaus, nicht weiter zu denken bereit ist, und zwar endlich auch noch einmal über den persönlichen Beziehungskrempel hinaus, gibt mir das erst Recht zu denken."



Du kennst mich gut genug um zu wissen, dass ich über den Tellerrand hinausblicke, deshalb münze ich diese stereotype Antwort in der Annahme der Richtigkeit jetzt mal nicht auf mich.

Würde ich nicht über den Tellerrand hinausblicken, hätte ich die Diskussion mit Dir sicherlich auch erst gar nicht eröffnet.

Ich gebe Dir absolut Recht, dass vieles im Argen ist. Aber im Argen war auch schon immer - seit Menschengedenken - etwas. Mal war es jenes, mal war es dieses. Pessimismus hat die Menschheit aber nie weitergebracht, die Optimisten haben etwas bewegt. Deshalb denke ich nicht, dass man es als Leck-mich-am-Arsch-Haltung sehen kann, wenn man sagt: Früher war auch nicht alles Gold was glänzt, ich mach für mich das Beste, was sich aus Scheiße machen lässt.

Weißt du Foto, für mich oder meine Generation habe ich diesen Thread nicht eröffnet. Ich hatte eher daran gedacht, ich könnte einmal von den jüngeren Generationen erfahren, wie die sich z.B. zukünftig Zweisamkeit mit gemeinsamen Kindern vorstellen. Unter welchen gesetzlichen, gesellschaftlichen und persönlichen Rahmenbedingungen sollte das deren Meinung nach stattfinden??



Lieber Xray, wenn das die Frage ist, auf die Du Dir Antworten erhoffst, nun, dann hättest Du Dein Eingangsposting anders formulieren müssen. Du hättest es nicht in Bezug auf die Emanzipation erstellen sollen, sondern in Bezug auf die heutige Gesellschaft. Dann wäre es verständlicher gewesen.

Denn ich bleibe immer noch dabei: Die Situation wie sie heute ist, ist am wenigsten durch die Emanzipation entstanden, sondern durch die Wechselwirkung vieler vieler vieler Veränderungen und Pflichten, die das Leben, die Gesellschaft und die Politik mit sich gebracht haben.

Und ja, ich muss es leider sagen: Ihr älteren Generationen wart auch an den Entwicklungen beteiligt, die wir Jüngeren heute vorfinden. Und die Entwicklungen, die unsere Generation herbeiführt, mit denen werden unsere Kinder wiederum leben müssen. Es ist eben wieder eine Wechselwirkung. Und vermutlich werden wir in 30 Jahren, so wie Ihr heute, sagen: Die junge Generation blickt nicht mehr über ihren Tellerrand hinaus.

Und werden der nachfolgenden Generation ebenso Unrecht tun wie Ihr uns heute: Denn auch in meiner Generation gibt es Menschen, die Ziele haben, die Motivation besitzen - die ihnen dann leider allzuoft von den Umständen geraubt wird -, die nicht nur bis zur nächsten Party denken, sondern auch an den Kater am Morgen danach. Und auch in Eurer Generation gab es genügend Zeitgenossen, die in den Tag hineinlebten und für die alles eine riesige Party war ohne Verpflichtung. Ganz grob gesagt könnte man auch sagen: Heute ist Erntezeit der 68er-Bewegung. Wer das jetzt als groben Unfug abtut, soll es tun. Fakt ist jedoch, dass jeder gesellschaftlicher Umbruch nur in kleinen Schritten erfolgt und das große Ergebnis erst Generationen später zutage tritt.

Was ich bis jetzt feststellen muss, ist, dass die jüngeren Generationen über ihren engsten persönlichen Tellerrand nicht mehr hinausschauen möchten. Deren politische/gesellschaftspolitische Uninteressiert- und Unmotiviertheit finde ich geradezu erschreckend. Wer, wenn nicht ihr, soll denn in diesem Land positiv noch etwas verändern?



Ist das nicht ein bißchen sich aus der Affaire ziehen? Nach dem Motto, ich hab mein Soll erfüllt, ab 50 gehöre ich nicht mehr zur Gesellschaft und muss auch nicht mehr an Veränderungen interessiert sein? Das ist in meinen Augen auch ein gewisser Tellerrand, über den nicht hinausgeblickt wird. Wie wäre es denn stattdessen mit einem Hand in Hand? Wir Jungen lernen von euch "Alten", aus Eurer Erfahrung und Eurem Wissen und ihr "Alten" lernt von unseren Ideen, neue Wege zu beschreiten?

Das wäre etwas, was ich mir wünschen würde und das meines Erachtens den meisten Erfolg bringen würde.

Und um Deine Frage zu beantworten, das klassische Familienbild ist heute fast nicht mehr lebbar. Uns emanzipierten Frauen wird so oft der Vorwurf gemacht, wir würden unsere Kinder der Karriere opfern. Oberflächlich betrachtet mag das auch den Anschein haben. Aber betrachtet man die Sache einmal genauer, dann ist es leider so, dass die Frauen, die sich bewusst für den Ausstieg aus dem Beruf entscheiden, am Ende das Nachsehen haben. Sei es bei der Rente, weil sie dank der Kindererziehung nicht genügend Rentenanwartschaften erworben haben oder beim Wiedereinstieg in den Beruf, weil die Kinder aus dem Haus sind oder man als Alleinerziehende Geld in die Kasse kriegen muss. Unsere Zeit ist schnelllebiger geworden und Entwicklungen, die früher 20 Jahre brauchten, passieren heute innerhalb weniger Jahre.

Ich weiß, wovon ich rede. Die 6 Jahre, die ich aus meinem erlernten Beruf draußen war, haben mir das Genick gebrochen. Da halfen mir meine ganzen Referenzen nichts, meine ganzen guten Arbeitszeugnisse nichts. Keine Kanzlei wollte mich einstellen.

Aufgrund eines Flyers, den ich erstellt habe, wurde dann ein Mensch auf mich aufmerksam, der mit gutem Beispiel voranging. Dieser Mensch sagte: Ich gebe dir einen Job, denn Arbeitszeugnisse interessieren mich nicht. Mich interessiert, was du leisten kannst und das wirst du mir bei einem Probearbeiten beweisen. Dank diesem Menschen habe ich wieder einen Job. Aber noch viel besser: Er gehört zu den Arbeitgebern die sagen: Familie geht vor. Kind muß zum Arzt? Dann fang eben 3 Stunden später an.

Gäbe es mehr solcher Arbeitgeber, dann würde schon allein dadurch ein gewaltiger Ruck durch die Gesellschaft gehen und meine Generation könnte sich das Kinder kriegen auch wieder eher vorstellen, weil uns keine grauen Haare wachsen würden, wie man Geld verdienen und Familie relativ gut unter einen Hut bekommen kann.


Geschrieben

Werte Foto,

hervorragend und Danke für den Beitrag.

GlG xray666


Geschrieben

Werter Xray,

immer wieder gerne.

Nur schade, dass sich alle anderen aus dieser Diskussion zwischenzeitlich offensichtlich ausgeklinkt haben ^^.


GlG Grüße zurück


Geschrieben

Hallo Fotografin,

ich habe mich zwar ausgeklinkt...habe aber jeden Deiner wirklich klasse geschriebenen Beiträge aufmerksam gelesen. ..du hast mir aus der Seele geschrieben und kann Dir einfach nur zustimmen ..mehr gibt es dem nicht dazuzufügen. Ich sehe auch nicht die Emanzipation als Problem sondern einfach die Politik, Gesellschaft und vor allem untolerante Arbeitgeber die es einem oftmals schwermachen.
Ich bin selber in der Altenpflege tätig, habe meine Chefin oftmals gebeten mich nicht die ganze Woche in den Spätdienst eingeteilt zu werden..weil ich nämlich meine Tochter dann gar nicht sehe, ich gehe um 12 zur Arbeit und sie kommt um 13 Uhr..ich komme abends um 21 Uhr nach Hause..da geht sie schlafen, leider hat meine damalige Teamleitung darauf nie Rücksicht genommen. Heute ist sie 15 Jahre, ich habe jetzt eine Teamleitung die selber Kinder hat..und mit Verständnis den Dienstplan schreibt. Aber es gab Zeiten..da war es zum Verzweifeln.

lg Sun


Geschrieben

Man kann ja auch einfach mitlesen. Man sich ja nicht unbedingt in interessante Diskussionen einmischen.

Allerdings habe ich jetzt den Eindruck, dass die Diskussion ein wenig abschweift. Die Schwierigkeiten für Mütter auf dem Arbeitsmarkt unter den in Deutschland herrschenden Bedingungen will ich überhaupt nicht bestreiten, habe selbst auch meine Erlebnisse in dieser Hinsicht gehabt und immer versucht, meine Mitarbeiterinnen zu unterstützen, soweit es möglich war und meine Chefs es zuließen.

Was aber etwas unter den Tisch gefallen ist: Es fällt Paaren und Eltern offensichtlich nicht nur immer leichter sich zu trennen, sondern sie trennen sich auch immer leichtfertiger, sind immer weniger bereit, sich mit ihrer Beziehung auseinander zu setzen und gemeinsam, miteinander um ihre Beziehung zu kämpfen.

Ich beobachte es seit langem, in meiner Generation und sogar zunehmend in den jüngeren Generationen, dass Männer oder Frauen oder auch beide immer weniger in der Lage sind miteinander zu reden, sich mit ihrer Beziehung auseinander zu setzen, Kompromisse zu schließen und sich sehr schnell trennen, aus Gründen, die früher kein Trennungsgrund waren.

Ich will hier keinesfalls behaupten, dass früher alles besser war und will auch nicht in Abrede stellen, dass früher viele Paare nur aus wirtschaftlichen Zwängen zusammen geblieben sind und viele Frauen ihr Ehelos nur aus wirtschaftlicher Abhängigkeit ertragen mussten. So gesehen ist es eine positive Entwicklung, dass es leichter ist, sich zu trennen, wenn das Zusammenleben unerträglich geworden ist.

Andererseits sehe ich immer öfter, dass sich Paare aus Gründen trennen, die ich nicht als Trennungsgrund ansehen würde und die auch leicht vermeidbar wären. Ich habe es schon erlebt, dass Frauen oder auch Männer den Partner aus einem diffusen Gefühl der Unzufriedenheit verlassen haben und selbst nicht erklären konnten, warum eigentlich. Es war meist das Gefühl, etwas zu versäumen, die Angst, das Leben könnte an einem vorbei laufen, wenn man in seiner Beziehung "eingesperrt" bleibt.

Manchmal scheint es mir, dass es die Unfähigkeit ist, plötzlich Verantwortung zu haben und damit umgehen zu müssen. Erkennen zu müssen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen das Leben nur eine Party ist.

Wir (Frau Delphin und ich) hätten uns, wenn wir mit unserer Beziehung so leichtfertig umgegangen wären, schon sehr oft trennen können und sind selbst für unsere Generation schon nicht mehr die normale Standard-Ehe.

Diese zunehmende "Beziehungsunfähigkeit" würde ich allerdings nicht an der Emanzipation der Frau festmachen wollen, sondern an der zunehmenden Oberflächlichkeit der Kommunikation auf allen gesellschaftlichen und privaten Ebenen.


Geschrieben

Du sprichst uns aus der Seele,wir sehen das auch so,aber sag was zu dem jungen Volk,kommt prompt ,was wißt ihr schon was heute ist.Das uns diese vielen gemeinsamen Jahre nicht geschenkt wurden,sondern eisern erkämpft,da keine Beziehung ohne Krisen ist,wird gern übersehen.

Manchmal überkommt mich das Gefühl,das Leute ihre Partner als kleine Hündchen ansehen und wenn es nicht funktioniert ,kommt es eben ins Tierheim oder wird einfach ausgesetzt.Tut einem zwar leid,aber eine Sorge weniger,wird sich schon wer andres drum kümmern


Susi


Geschrieben (bearbeitet)

So ist es.
Und es kommt daher, daß die Leute durch das Kämpfen an mehreren Fronten gleichzeitig dauererschöpft sind und darum schnell schmeißen.
Heute wird ja auf allen Gebieten, die das Leben so umfaßt, 1000 % Einsatz verlangt, und nachdem das auf Dauer keiner schaffen kann, tendieren die Leute dahin, sich zu "entlasten".
Es ist Ausdruck einer Konsumgesellschaft, in der man glaubt, mit Geld alles kaufen zu können, also auch einen stets fröhlichen Partner...
stellt man es nicht auf dieser Seite auch wiederholt fest? Sätze wie "ist nicht laber.de" oder "wie soll ich mich beschreiben?" (= keine Idee zu sich selber). Jeder kann sich selbst beschreiben, hat er nur den Willen dazu, aber eben jener besteht nicht. Versucht wird stets, mit dem allergeringstmöglichen Aufwand schnell ans Ziel zu kommen. Ergebnis: Gar nichts kommt heraus.

Insofern freut es mich immer, daß man auf diversen Foren im net doch auf Leute stoßen kann, die noch zur Kommunikation bereit sind. Teilweise sehr intensiv sogar.
Mit vielen Menschen kann man aber auch überhaupt nicht mehr kommunizieren, weder hier noch anderswo, da sie schon "vorgeschädigt" sind. Ich sehe das so.
Wenn ich feststelle, jemand ist zu einem Dialog nicht fähig und nicht interessiert, weil ihm das zu lange dauert, ich gehe dann wieder meiner Wege.
Wo kein Gedankenaustausch stattfinden kann, kann auch anderes nicht stattfinden.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


Und es kommt daher, daß die Leute durch das Kämpfen an mehreren Fronten gleichzeitig dauererschöpft sind und darum schnell schmeißen.
Heute wird ja auf allen Gebieten, die das Leben so umfaßt, 1000 % Einsatz verlangt, und nachdem das auf Dauer keiner schaffen kann, tendieren die Leute dahin, sich zu "entlasten".



Nur heute? Das sehe ich aus meiner Erfahrung etwas anders!

Wir haben vor 30 Jahren beide mit vollem Einsatz Schicht gearbeitet, mit 2 kleinen Kindern zu Hause und nicht mal die Wochenenden zusammen frei!
Aber das hat uns erst so richtig zusammengeschweißt, so in der Art: Wir gegen die Anderen, die für uns als Paar keine Zukunft gesehen haben!
Voraussetzung ist natürlich, dass sich Jeder auf den Anderen verlassen kann, und Verlässlichkeit sollte schon ein wichtiges Kriterium bei der Partnerwahl sein!
Und genau da scheint es heute zu hapern, Äußerlichkeiten scheinen mir heute wichtiger zu sein als zu unserer Jugendzeit!


Der Mann


Geschrieben

Natürlich nicht nur heute.
Wenn ich noch an meine dauererschöpfte Mutter zurückdenke...
sie wollten sie damals an eine andere Arbeitsstelle versetzen, wo jemand bebraucht wurde. Das hätte bedeutet, nicht mehr in derselben Stadt zu arbeiten, sondern ca. 70 km Entfernung. Auto hatten wir keins. Also rumeiern mit Zug und Bus.
Ihr 2. Herzinfarkt machte den Plan dann zunichte, nach Reha etc. hat ein guter Arzt dafür gesorgt, daß sie verrentet wurde. Dieser Mann hat ihr wohl das Leben gerettet.
Nach der Verrentung, als sie zur Ruhe gekommen ist, hat sich meine Mutter erholt und ist heute, mit 84, das blühende Leben.
Nur heute würde es wahrscheinlich keinen interessieren, man würde irgendwohin versetzt und überhaupt nicht gefragt, und entweder man richtet sich danach und managt es oder man bekommt die Papiere.


Geschrieben

sondern ca. 70 km Entfernung. Auto hatten wir keins. Also rumeiern mit Zug und Bus.



Wenn die Sache auf Dauer angelegt wäre,dann hätten wir unsere Plundern gepackt und wären umgezogen.Das haben wir schon mehrmals gemacht und ich denke das wir das ,wenn es arbeitsmäßig wieder ansteht,wieder machen werden.

Susi


Geschrieben

Wir sind auch sehr oft umgezogen, wegen der Arbeit. Bin mir aber heute nicht mehr sicher ob es die richtige Entscheidung war, für die Kinder war es immer ein entwurzeln.

Das man sich heute leichter trennt..sogar viele leichtfertig, ist bestimmt auch richtig. Es ist natürlich schön zu sehen und lesen das es Ehen gibt wo es funktioniert aber das tut es nun mal nicht immer. Leider !

Scheidungen gab es schon immer, nur kann eben heute die Frau (mit Kindern)auch ohne in sehr große Finanzielle Schwierigkeiten zu geraten sich trennen. Sicherlich macht es dieses einfacher, aber es ist keinesfalls ein Zuckerschlecken, jede Frau ( oder auch Mann) die nicht leichtfertig ist wird sich dieses sehr gut überlegen...weil einfach ist es sicher nicht. Es gibt wenige Familien wo ein Gehalt reicht.Ganz klar gibt es auch Fälle die trennen sich, suchen sich schnell irgendnen neuen...kriegen vielleicht noch ein Kind..und trennen sich wieder. Für mich unverständlich. Aber in solchen Fällen kümmert sich dann der Vater Staat. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

Aber in einer Ehe zu bleiben die absolut nicht mehr funktioniert und zwar auf mehreren Ebenen...das ist für mich ein NO-GO. Aus finanziellen Gründen zusammen zu bleiben...genauso. Und auch heute ..genau wie damals, schaut die Gesellschaft immer noch schief wenn man alleinerziehende Mutter ist. Soviel hat sich da nicht verändert. Soviel zur Emanzipation!
Unter mir wohnt ein altes Ehepaar, neben denen ein junges Pärchen was vorkurzem wohl heftigen lauten Sex hatten. Das alte Ehepaar, kam am nächsten Tag zu mir um sich zu beschweren, ich solle doch demnächst meine Sexaktivitäten einstellen.
Nunja, ich bin ja eben die Frau die alleine lebt, also wer solls anderes sein?? Obwohl ich noch nie einen Mann in meine Wohnung gelassen habe. Aber eben so wird auch heute noch eine alleinerziehende Mutter gesehen. Es hat sich zwar einiges verändert, aber soviel auch nicht. Das ist unsere Gesellschaft, die sich immer noch diesen Blick aufbewahrt hat.

lg Sun


Geschrieben

Ich bin selber in der Altenpflege tätig, habe meine Chefin oftmals gebeten mich nicht die ganze Woche in den Spätdienst eingeteilt zu werden..weil ich nämlich meine Tochter dann gar nicht sehe, ich gehe um 12 zur Arbeit und sie kommt um 13 Uhr..ich komme abends um 21 Uhr nach Hause..da geht sie schlafen, leider hat meine damalige Teamleitung darauf nie Rücksicht genommen.



Vielleicht hatten Deine damaligen Kollegen einfach keine Lust mehr, ständig Deine Spätschichten zu übernehmen?

Ich habe auch Kollegen, die mal die und mal die Schicht nicht machen wollen, aus welchen Gründen auch immer! Jetzt mache ich da auch nicht mehr mit, jeder macht seine Schichten alleine. Auch, wenn unsere Kinder groß sind, habe ich ein Leben neben der Arbeit!

Getauscht wird nur in begründeten Ausnahmefällen, und nur mit den Kollegen, die auch mal für mich eine Schicht übernehmen!


Der Mann


Geschrieben

Natürlich habe ich auch dafür Angebote gemacht, wie zum Beispiel die WE habe ich dafür immer Spätschicht gemacht wenn meine Kids beim Vater waren.
Das ich nicht nur Frühdienste machen konnte, war mir auch damals klar und da ich kein unkollegialer Mensch bin, hätte ich auch nie darauf bestanden. Aber es gab damals wie auch heute immer wieder welche die lieber Spätdienste machen, gerade weil deren Mann Nachmittags daheim war. Es lag nicht an den Kollegen sondern an der damaligen Teamleitung. Aus dem Grund bin ich eben dann mit den Prozenten runter, was aber finanziell sehr schwierig war.
Heute bin ich froh, dass ich darüber nicht mehr nachdenken muss.

lg Sun


Geschrieben

Den Plunder packen und umziehen wegen der Arbeit,
wird heute vorausgesetzt, daß man das macht.
Das wiederum setzt voraus, daß man nie auf die Idee kommt, sich Wohneigentum anzuschaffen, da dieses "unflexibel" macht.
Will aber überlegt sein, wegen der Arbeitsstelle das Haus zu verkaufen. Bekäme man je etwas Gleichwertiges wieder? Mich, die ich an mein Leben im eigenen Haus gewohnt bin, könnte man nicht mehr in Miete zurückversetzen. Dies empfände ich als einen riesigen Rückschritt.
Sehe ich auch nicht alleine so.
Es gibt viele Paare, die sich aus arbeitstechnischen Gründen nur noch selten sehen, weil jeder woanders als Arbeitsnomade unterwegs ist und irgendwo auswärts ein Zimmer genommen hat.
Aber einmal erarbeitetes Wohneigentum (das fällt einem ja nicht in den Schoß) aufzuopfern, um den Ansprüchen als moderner Arbeitsnomade gerecht zu werden, will schwer überlegt sein.


Geschrieben

Wir haben auch Eigentum,trotzdem ,wenn nur noch Arge oder umziehen im Raum steht,dann ist umziehen keine Alternative sondern Notwendigkeit,man kann kein Eigentum auf Dauer halten,wenn die Kohle für den Unterhalt fehlt.

Susi


Geschrieben (bearbeitet)

Es kommt jetzt zwar sehr vom eigentlichen Thema ab...
und ich von der Materie nicht wirklich Ahnung habe, da ich nicht betroffen bin, denke aber, daß es unklug wäre, Wohneigentum aufzugeben, denn es könnte der Arge einfallen, daß man dann den erlösten Kaufpreis zu seinem Lebensunterhalt verfrühstücken soll?
Später müßten sie dann die Mietkosten erstatten/aufstocken, sofern das Einkommen nicht ausreicht? Ich würde mal prognostizieren, daß dieses auch in den nächsten Jahren hinfällig werden wird, die ganze Aufstockerei insgesamt und daß man den Betroffenen ihre Unterkunft bezahlen wird (die jüngsten Wohngeldkürzungen sind ja schon Vorbote dieser Entwicklung).
Sodaß sich also eine schnelle Loslösung vom Wohneigentum als doppelter Bumerang erweisen könnte.
Ich weiß nicht, was andere Leute für ihre Häuser für Unterhaltskosten haben, meine sind gering, im Ernstfall könnte man halt nichts mehr reparieren lassen etc.
Ich habe schon vor über 10 Jahren prognostiziert, daß es hier in der BRD in spätestens 20 Jahren genauso aussehen wird wie in der DDR zum Schluß...
dennoch hielte ich es für tausendmal besser, in einem Haus zu leben, das zwar nicht mehr auf allerneuestem Topmodezustand ist,
als irgendwo unter der Brücke zu liegen aus o. g. Gründen.
Wenn die Arge auf einen zukommt, ist man immer gezwungen, sich auf das absolute Minimum zu reduzieren.
Zahlreiche Menschen haben aber auch schon vorgemacht, daß das möglich ist, indem man sich radikal vereinfacht in der Lebensführung, aber o. k., ich gebe zu, so eine Einstellung ist nicht jedermanns Sache, sie radikal durchzuführen, noch viel weniger.
Sichere Sachen aufzugeben zugunsten von Sachen, die alles andere als sicher sind, geht oft daneben und wird zum Bumerang. Den Schaden, der einem dann entsteht, ersetzt einem niemand.

Sorry, off topic.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Man kann ja auch nicht immer von sich auf andere schließen. Eine Freundin von mir lebt auch in einem Haus..das Haus ist sie. Die Bilder, Blumen..Einrichtung..Garten..ok, sie ist Künstlerin, aber müsste sie umziehen, würde sie das nicht verkraften.
Dann gibt es viele Leute die sich mit nem Umzug schwer tun, schon weil sie an der Familie hängen...oder ..oder ...oder.

Ich kann jederzeit überall hin (abgesehen von den Kindern) mir würde es nichts ausmachen, aber es gibt nunmal Menschen die ticken anders.

Aber jetzt sind wir wirklich vollkommen vom Thema weg.

lg Sun


×
×
  • Neu erstellen...