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"Begehren kann man nicht einfordern"


Di****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich werde diesen Strang der Diskussion jetzt für mich beenden. Er führt thematisch einfach zu weit und offenbar auch zu Streitigkeiten, nur weil dem einen diese Meinung und dem anderen jene Meinung nicht in den Kram passt. Ich würde aber begrüßen, wenn die dies bzgl. Posts nicht gelöscht werden.

Zum Kernthema "Begehren" werde ich mich aber gerne nochmal äußern, wenn ich etwas beizusteuern habe.

@Patrizia: Danke für die Diskussion. Gut, dass du so eine harte Nuss bist.


Geschrieben

@Voyacherie: Ich will versuchen, meine Idee (NICHT meine fertig gebildete Meinung) etwas weiter auszuführen.
Neben bzw. über allen zu erfüllenden menschlichen Bedürfnissen gilt die Selbstverwirklichung in verbreiteten Theorien (z.B. Maslow) als höchste Form der Bedürfnisbefriedigung. Diese wird über schöpferische Tätigkeiten erreicht. "Etwas Neues zu schaffen" gelang Frauen in traditionellen Rollengefügen durch das Austragen und Gebären von Kindern. War dies erreicht, war das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung befriedigt, ein Defizit nicht länger vorhanden. Die dazugehörigen Männer stellten an sich einen ähnlichen Anspruch, konnten ihrer Selbstverwirklichung mangels Gebärfähigkeit jedoch nicht gleichermaßen nachkommen. Ein vergleichbares Wunder zu schaffen (z.B. ein großes, die Zeiten überdauerndes Kunstwerk) war nur den wenigsten vergönnt, was in eine Krise voller existenzieller Fragen in der Mitte ihres Lebens mündete.
Das mochte und mag nicht auf alle Männer zutreffen, mit Sicherheit auch in unterschiedlicher Intensität, ist aber meiner Ansicht nach zumindest kein völlig abwegiger Gedanke.
Durch die Überwindung der Reduktion der Frau auf ihre Rolle als Mutter, könnte es wiederum sein, dass nun auch Frauen in der Mitte ihres Lebens ein Fazit ziehen, dass über "Kinder ja/nein" weit hinaus geht und eventuell zu einer defizitären Selbstwahrnehmung führen könnte. Und je nach vorangegangener Selbstdefinition könnte auch schrumpfendes (offen gezeigtes) Begehren durch den Partner oder auch die Männerwelt allgemein ein das Selbstbild beeinflussender Faktor sein.
Dies ist nur eine Idee, die ich gerne zur Diskussion stelle.


Geschrieben

Das zeigt ja schon, wie unqualifiziert verallgemeinernd Du mit historischen Umständen umgehst, die Du nicht kennst. Die Generation von der Du da redest, ist nicht meine Elterngeneration (meine Mutter ist jetzt 75). Du bist vermutlich ohne es zu merken gedanklich in meiner Großelterngeneration unterwegs, in der das, was Du beschreibst breite Gültigkeit hatte. In der Generation meiner Eltern stimmt die Verallgemeinerung, dass Frauen mit Ausnahmen Sklavinnen waren, einfach nicht. Was stimmt ist, dass es noch zu viele Ausnahmen gab, bei den Frauen noch eine Art Quasi-Sklavin waren..


Mich zu beschimpfen und mir gleichzeitig Recht zu geben ist eine Kunst die nur wenige beherrschen. Und sorry, ich habe mit Menschen von 60-100+ zu tun, da fallen beide – deiner Erfahrungsgenerationen rein.

Du kannst das nicht einfach umstülpen. Und es wird ja nicht richtiger, nur weil Du für deine harschen Formulierungen mehr Applaus bekommst als ich.


Ich bekomme keineswegs Applaus. Und harrsch sind deine Formulierungen ebenso, auch wenn du das nicht sehen willst. Es ist nur so das mehrere Leute deine Beiträge so einstufen wie ich es tue.

Aber es hatte erkannt, dass Frauen auf Dauer keine Sklaven bleiben können, wenn die Traditionsmuster bewahrt werden sollten.


Also waren sie doch Sklavinnen, interessant. Ich würde eher sagen es war der Versuch durch sexuelle Befriedigung die aufbegehrende Frau gefügig zu halten. Mit dem Recht auf Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung hat das trotzdem 0,0 zu tun.

Kaum waren die Brüste befreit, haben befreite Frauen mit ihnen Werbung für Autos und Zigaretten gemacht, nur um dann vom harten Feminismus als Geldhuren diffamiert zu werden.


Und da ist es besser ungebildet hinterm Herd zu stehen und sich vom “Versorger“ verdreschen zu lassen? Sicher nicht.

Alice Schwarzer ist gegen Pornografie und Prostitition auf die Straße gegangen, weil sie beides als Mittel und Folge männlicher Sexualdominanz betrachtet und heute gibt es "weibliche" Pornofilme und auch hier im Forum verlangen viele, die Prostitution in die Mitte der Gesellschaft zu holen, obwohl sie einen Riesenreibach mit genau der männlichen Sexualität macht, die die Ursache all der Jahrhunderte des Ungleichgewichtes zwischen den Geschlechtern ist.


Jetzt werden die armen, männlichen Dauerwichser und Puffgänger ausgenutzt. Eine Runde Mitleid, ooooohhhhhhhh……!

Ich kann im Satz, dass HIV als Phänomen auf die Entwicklung der Geschlechter einwirkt, nichts "Dämliches" sehen. HIV steht hier als Beispiel für Dinge, die unabhängig vom Feminismus geschehen und die dennoch auf die Einfluss auf die gesellschaftliche Diskussion und Entwicklung nehmen. Außerdem ist "dämlich" mal wieder nur eine Diffamierung und kein Argument.


Dämlich war der implizierende Hinweis das ich noch nicht einmal geboren war als HIV aufkam und das ich deshalb wohl nicht mitsprechen könne. Diese Argumentation hast du 2 oder 3 mal im betroffenen Beitrag versucht anzuwenden. Und ja, ich sehe trotzdem keinen Zusammenhang zwischen HIV und der vieldiskutierten “Frauenquote“.

Wenn ich deine Forenposts lese, habe ich buchstäblich deinen Hintern im Gesicht. Ich finde das sexistisch. Du magst das als Zeichen weiblicher Freiheit sehen.


Das stimmt. Aber wenn du so sensibel bist, solltest du dich nicht auf so einer Seite anmelden

Ich bin kein Engel, aber genau der, mein letzter Beitrag war durchaus sachlich und argumentativ.


Nein, war er nicht. Aber ich glaube dir das du ihn selbst so wahrnimmst.

DAS sind keine Argumente


Richtig. Das waren Feststellungen.

Du aber bleibst stur auf deiner Seite stehen. Doch das hat einen großen Nachteil. Eine Seite allein ist immer einseitig.


Natürlich denkst du das. Weil du denkst du verbreitest die Wahrheit. Nur ist dem nicht so. Und nein, ich muss mich Meinungen die ich für Quatsch halte nicht annähern.

Danke für die Diskussion. Gut, dass du so eine harte Nuss bist.


Bitteschön.


Um noch mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen. Man kann nicht einfordern begehrt zu werden, unabhängig vom Alter.


Geschrieben

Danke für deine Antwort. Ich habe sie gelesen. Bye for now.


Geschrieben

Och Lichtschimmer. Gib ihr einfach dein Essensgeld und gut is´

Aber jetzt im Ernst. Begehrt zu werden kann man nicht einfordern. Frau (wie auch Mann) muss einfach in Würde altern. Dann bleibt man auch attraktiv für das andere (oder gleiche) Geschlecht. Das ist denke ich auch unabhängig vom Alter. Es gibt doch viele junge Burschen die auf ältere Frauen stehen.


Geschrieben

na ja, die Sache mit der Würde, ich werde lieber mit Spass alt
das gefällt mir besser als in Würde alt zu werden.


single_willy40
Geschrieben

Begehren kann man einfordern.

Wem das wichtig ist, der sucht sich einen Partner der das tut.

Oft gelingt das ja bei frischen Beziehungne eine zeitlang.


Geschrieben

würde und spass kann man auch in einem satz unterbringen ;-)

mal ernsthaft, nichts und wirklich gar nichts, was man tut, wie man lebt, was man unterlässt usw. ist eine gerantie dafür, daß gerade diese eine oder jener eine mich oder dich genau dann, wenn ich es oder du es möchten, begehrenswert findet.

es ist eine verkettung von inneren und äußeren umständen, persönlichen, situativen faktoren usw.

eine emanzipatorische grundsatzdiskussion ist da zwar amüsant und jedem teilnehmer auch gerne gegönnt, aber sie ändert an der grundsätzlichkeit, daß menschliche verhaltensweise komplexer ist, als die summe einzelner faktoren.


Geschrieben

....
Hm, Geniesserin, ich bin nicht sicher, wie ich das verstehen soll.

Berührt dich das "begehrt werden" Fremder noch immer (un) angenehm? Oder meinst du, dass sich das "begehrt sein" beim von dir "begehrten" Mann und diese Wirkung nicht geändert hat?
...


Sagen wir so, Voyacherie, die Blicke Fremder berühren mich insofern nicht, als dass ich nicht das Gefühl habe, sie gelten mir persönlich... im wahrsten Sinne des Wortes.
Und als ich diesen Satz gestern schrieb, konnte ich mich noch sehr gut an eine permanente Protesthaltung früher erinnern. So à la.. "ey, woher nimmst Du Dir das Recht, mich so anzusehen? Lass' das gefälligst!"?
Wobei ja alle möglichen "Protestuniformen" nun nicht weniger Blicke auf sich gezogen haben- wie ich so in der Rückschau grinsend feststelle.

Heute- und das finde ich für mich ungemein spannend- registriere ich dergleichen oft nur sehr selten; manchmal weist mich jemand in meiner Begleitung darauf hin.
Aber heute richte ich mich danach, ob ich selber mich so wohl fühle, wie ich aus dem Haus gehe.

Und da Du spielerischen Umgang mit dem eigenen Auftreten erwähnst:
den haben sich meiner Meinung nach nicht nur junge Frauen angeeignet.

Der Unterschied liegt wohl genau in dem Punkt, den inzwischen LanaRide aufs Tapet gebracht hat.
Wenn einen jemand mit Blicken auszieht, empfinde ich das bestenfalls als Gier.

Begehren habe ich mittlerweile gut kennengelernt, als etwas sehr Persönliches zwischen zwei Menschen. Was auch gelegentliche Gier nicht ausschließt

Natürlich lässt sich das auch meiner Meinung nach nicht einfordern. Es ist ein Glücksfall, der einem begegnen kann, und man kann ihn durchaus bewusst lebendig halten.

Das ist aber auch genau der Punkt, der mich an dieser ganzen Diskussion so irritiert:
für mein Gefühl werden hier vielfach Gier und Begehren gleich gesetzt.
Und ich denke mal doch, dass weit mehr Frauen als hier suggeriert wird diesen Unterschied für sich sehr wohl machen- ob nun bewusst oder unbewusst.




.... "Was habe ich erreicht?", "Wo geht es jetzt noch hin?", "Wer braucht und begehrt mich jetzt noch?" ....


Dass "brauchen" und "begehren" nicht so zusammengehören, hat Voyacherie ja schon erwähnt. Das stieß mir auch sofort gewaltig auf.
Aber Sedolous, es kommt noch schlimmer:
Frauen, die an diesen Punkt kommen, fragen sich nach meiner Erfahrung sehr häufig
"Was brauche ich denn eigentlich"?
Da kann es dann passieren, dass "wer" gar keine Rolle mehr spielt.


single_willy40
Geschrieben



es ist eine verkettung von inneren und äußeren umständen, persönlichen, situativen faktoren usw.



Die man eine zeitlang steuern kann.


Geschrieben


Aber Sedolous, es kommt noch schlimmer:
Frauen, die an diesen Punkt kommen, fragen sich nach meiner Erfahrung sehr häufig
"Was brauche ich denn eigentlich"?
Da kann es dann passieren, dass "wer" gar keine Rolle mehr spielt.



Sehr guter Punkt, danke.
Das "Wer braucht mich" ist eine traditionell männliche Denke, die vermutlich nicht 1:1 auf Frauen übertragbar ist.
Wenn ich mir die Frage "Was brauche ich?" beantworten kann, ist es dann vielleicht möglich, dass das "Wer" vielleicht doch wieder eine Rolle spielt? Alleine auf der Welt lustwandeln wird wohl kaum die Antwort auf die Bedürfnisfrage sein, oder?


Geschrieben


Das mochte und mag nicht auf alle Männer zutreffen, mit Sicherheit auch in unterschiedlicher Intensität, ist aber meiner Ansicht nach zumindest kein völlig abwegiger Gedanke.
Durch die Überwindung der Reduktion der Frau auf ihre Rolle als Mutter, könnte es wiederum sein, dass nun auch Frauen in der Mitte ihres Lebens ein Fazit ..



Hervorhebung durch mich

Sedulous, vielen Dank für die Erklärung, ich hatte eine vage Idee, was du meinen könntest, da ich auch eine vage Idee habe, womit du dich..beruflich...beschäftigst Frauen und ihre Intuitionen
Ich wollte allerdings nicht spekulieren in diesem Thema, da es eh schon immer mal wieder sehr weit verlassen wird.

Zum Thema: das von mir Hervorgehobene ist die Schlüsselfrage fast schon inklusive der Antwort auf die Frage, warum die Frauen aus dem Buch/ hier der Kolumne Forderungen zu stellen scheinen.

Ersatzschauplatz für eine Art Leere?

Wir wissen heute, dass ein "gestilltes Defizit" nicht auf Dauer gestillt ist. Und diese Frauen wären offensichtlich eine Art Beweis. Sie haben "erschaffen". Bedürfnis erfüllt.

Diese Frauen "beschweren" sich über Männer, von dene sie "übersehen" werden.
Ist diese Beschwerde dann möglicherweise einem ganz anderem als dem "Selbstverwirklichungsbedürfnis" geschuldet?


.. Aus Brot und Spiele sind Hartz IV und Championsleague bzw. FIFA WM geworden.




Da es in der ernsten Form ot ist, bastle ich (mir) aus solchen Tatsachen immer ot Freds


Geschrieben

@willy
denkst du zumindest, ich lass dich in dem glauben

nein, ok , steuern, beeinflussen, ja mag sein.
aber daraus eine forderung oder eine gesetzmäßigkeit ableiten, die dann auch ohne abweichung mit eindeutiger sicherheit eintrifft?

das glaubst du doch nicht wirklich selbst?


Geschrieben (bearbeitet)

Sagen wir so, Voyacherie, die Blicke Fremder berühren mich insofern nicht, als dass ich nicht das Gefühl habe, sie gelten mir ... So à la.. "ey, woher nimmst Du Dir das Recht, mich so anzusehen? Lass' das gefälligst!"?
Wobei ja alle möglichen "Protestuniformen" nun nicht weniger Blicke auf sich gezogen haben- wie ich so in der Rückschau grinsend feststelle.




Danke.


Die vielgerühmte Gelassenheit des Alters scheint an diesem Punkt eher eine LMAA Haltung zu sein Naja, oder sie gucken gar nicht mehr und der Kelch zieht somit an mir vorüber.

Provokativ: die Begehren fordernden Frauen brauchen vielleicht dieses Gefühl der Abwehr und sie fordern "es" um es dann niederzubügeln? Inerlicher und äußerlicher Aufruhr wird anders nicht erreicht?

Zu deinem letzten Absatz: was brauche ich? kann ich nur zustimmen und auch das wäre ein ganz eigenes Thema


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ganz banal gesehen ist es so. Sicher gekoppelt daran wie geil man sich selber findet.
Eine Beziehung mit einem jüngeren Mann arbeitet das Thema ab...danach weißt du ...wie begehrt du bist.
Einfordern ist immer dumm..aber Hallo ??? Was gibt es was mehr kickt...als wenn Jemand dich total begehrt...der Haken ist nicht das Alter...sondern das " Jammern"...oder auch einfordern genannt..


Geschrieben


Diese Frauen "beschweren" sich über Männer, von dene sie "übersehen" werden.
Ist diese Beschwerde dann möglicherweise einem ganz anderem als dem "Selbstverwirklichungsbedürfnis" geschuldet?



Stimmt
Mit Selbstverwirklichung hat das nur insofern zu tun, als dass die "selbst geschaffene Verwirklichung des eigenen Seins" "übersehen" wird. Defizite werden dann bei elementaren sozialen Bedürfnissen wahrgenommen: Anschluss, Anerkennung usw.
Die Frustration würde also nicht darin liegen, dass die Frauen von den Männern "nicht mehr" als sexuelle Wesen wahrgenommen werden, sondern darin, dass sich die Männer in ihrem Aufmerksamkeitsfokus auf sexuelle Reize beschränken - und das scheinbar grundsätzlich. Dies wäre wiederum ein plausibler Grund "anzuklagen und dagegen anzukämpfen". Und es würde mich als Mann zumindest zum Nachdenken anregen.

P.S.: Die weibliche Intuition wäre ein phantastisches Forschungsthema. Vielleicht in ein paar Jahren


single_willy40
Geschrieben



das glaubst du doch nicht wirklich selbst?



Aber sicher glaube ich das.


Geschrieben

.

P.S.: Die weibliche Intuition wäre ein phantastisches Forschungsthema. Vielleicht in ein paar Jahren



Ne. Ist abgeschlossen: Frau hat immer Recht



... Sicher gekoppelt daran wie geil man sich selber findet.
Eine Beziehung mit einem jüngeren Mann arbeitet das Thema ab...danach weißt du ...wie begehrt du bist.
...



Von einem anderen begehrt zu werden liegt absolut nicht daran, "wie geil man sich selber findet"

Ic h fand mich " so geil" und bin schon abgeblitzt, nicht begehrt worden

Begehrt werden hängt nicht vom Alter des Mannes ab.

Das Begehren eines "jüngeren"Mannes kann toll sein, wenn der Typ in seiner Ganzheit ein toller Typ ist. Das Begehren des gleichaltrigen kann toll sein, wenn er in seiner Ganzheit ein toller Typ ist.

Ich bin weder begehrt weil Mann jünger noch weil Mann älter noch weil ich mich grad begehrenswert finde.

Ansonsten hätte ich ja freie Auswahl


Geschrieben

......
Wenn ich mir die Frage "Was brauche ich?" beantworten kann, ist es dann vielleicht möglich, dass das "Wer" vielleicht doch wieder eine Rolle spielt? Alleine auf der Welt lustwandeln wird wohl kaum die Antwort auf die Bedürfnisfrage sein, oder?


Selbst wenn es ein Bedürfnis wäre- dann heutzutage nur noch schwerlich zu realisieren.
Aber so gesehen stimme ich Dir zu. "Wer" ist in diesem Zusammenhang nicht ganz unwichtig, kann leicht auch zu einem "wer nicht" werden.

Nur "brauchen"... widerstrebt mir ziemlich, wenn es auf Menschen angewandt wird.
Wenn ich mir so eine Sinnfrage stelle, mache ich die nicht von anderen Menschen abhängig- und diesen Beiklang hat für mich hier das Wort "brauchen".
Und deshalb mag ich Deine beiden Begriffe da auch nicht in einen Topf werfen.


Geschrieben

aber was ist daran schlimm, das menschen in ihrer grundsätzlichkeit zum großen teil zumindest, andere menschen brauchen?

viele reden sich das geradezu in späteren lebensjahren aus.
teils aus verbitterungm, aus enttäuschungm, aus resignation.

ich meine nicht brauchen im sinne von wirtschaftlichkeit, befriedigung sexueller notdurften, seelenklo usw.

nein. eher in ihrer gesamten menschlichen, sozialen interaktion, da gehört das obige natürlich auch alles irgendwie mit rein.

aber auch das kann ich nicht einfordern, ich kann es mir wünschen, hoffen, sehnsüchteln.

gut, so selbstverliebte, wie der willy , die habens natürlich ganz allein in der hand .
oops. schenkelklopfer


Geschrieben

Die Kolumne ist ja eigentlich der Spiegel eines Interviews mit Heike Melba-Fendel, sie sich des Themas bereits in ihrem FAZ-Blog "Männer, die nicht auf Ziegen starren" angenommen hatte. Der Blog ist geradezu "dyamitisch". In der TAZ-Kolumne heißt es:

„Die postklimakterische Frau pflegt eine vorpubertäre Beleidigtheit.“ Die Folge ist für sie der klassische Fall eines Diskurses, in dem mal wieder nur Missverständnisse ausgetauscht werden. Und Marken und Denken des 20. Jahrhunderts gepflegt. Es geht nicht um Sichtbarkeit in Beziehung auf irgendwelche Männer, die keiner braucht.

Schon gar nicht um das Einklagen, sagt Fendel. Es geht um „den Mann, der einen interessiert“. Es geht um das „Erkennen“ zwischen der einen Frau und dem einen Mann (LSBTTIQ bitte entsprechend übertragen). Was nützen einem die pfeifenden Kanalarbeiterinnen am Wegesrand, wenn DIE nicht (mehr) hinschaut, um die es nicht theoretisch oder einen Moment gehen soll, sondern existenziell und möglichst lange?

Ich denke, diese Phänomen lassen sich landauf-landab beobachten. Wenn Frauen sich jahrelang in Job und Gesellschaft auf ihre Ellbogen verlassen haben und ihre Männer mangels gewisser Soft-Skills vorwiegend über den weiblichen Reiz bekommen haben, fehlen ihnen ab 50 häufig die Mittel, in ihren Augen attraktive Männer noch interessieren zu können. Denn die sind auch oberflächlich, weil sie es schon immer waren.

Das führt mitunter zu einem fast verzweifelten Kampf gegen das Alter(n), der ziemlich groteske Züge annehmen kann. Statt sich in den Zielen zu verlegen, mühen sie sich damit ab, mit viel Geld den Tag hinauszuschieben, an dem ein Date nicht mehr automatisch einen erotischen Erfolg verbürgt. Und am Ende macht man sich mit teuren Kosmetika und gewagten Klamotten billig, damit es überhaupt noch klappt.

Frauen von Mitte 40 haben oft Angst vor dem älter werden, Frauen von Mitte 50 vor dem als alt wahrgenommen werden oder es wirklich schon bald zu sein. In diesen zehn Jahren geht unglaublich viel Selbstvertrauen den Bach herunter - bis am Ende nur noch eine Karikatur der kampferprobten Schönheit von vor 25 Jahren übrig ist.

Das Ganze liegt daran, dass sie ihren "Begehrenswert" zu lange auf Attraktivtät eingegrenzt haben. Jetzt, im nahenden Alter, wenn die Schönheit weicht, haben sie keine anderen "Werte" mehr zu bieten. Und dann wird die, die früher verbiestert, aber schön war, später verbittert. Und diese Verbitterung ist das, was ihren letzten Reiz tötet.

Und übrigens: Das gibt es auch bei Männern.


Geschrieben (bearbeitet)

ispy,

Im Zusammenhang mit Begehren und dem sexuell begehrten Geschlecht sicher nicht richtig. Brauchen braucht man Begehren nicht, aber Zugehörigkeit


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Wir diskutieren uns hier die Köpfe heiß - aber ist das denn überhaupt ein relevantes Thema oder eher ein Sturm im Wasserglas? Wie viele Frauen sind denn tatsächlich jenseits der 50 tief getroffen, weil Männer eher 20-jährigen hinterherschauen? Nehme ich so nicht wahr!

Viele haben in dem Alter pubertierende oder eben erwachsene Kinder, um die sie sich entweder Sorgen machen oder aber einen Weg finden müssen, sich abzunabeln.

Leider ist das auch ein Alter, wo Frau schon mal gegen eine andere (jüngere?) ausgetauscht wird. Das kann gewaltig ans Ego gehen - oder aber befreien. Dummerweise haben viele Mütter aus dieser Epoche das Problem, dass sie den Kindern zuliebe auf ihren beruf verzichtet haben. Tja - nun droht vielen die Altersarmut und sie haben nur noch wenige Jahre dagegen anzugehen.

Jenseits der Wechseljahre nehmen die einsetzenden Gebrechen deutlich zu. Wenn es der Frau physisch mies geht, hat sie andere Sorgen als das Begehren der Männer.

Andererseits gibt es aber auch genug Frauen, denen es richtig gut geht. Warum sollten sie sich um solche Kinkerlitzen Gedanken machen?


Geschrieben

Ich weiß gar nicht was hier eigentlich diskutiert wird, bzw. warum. Egal ob Mann oder Frau. Irgendwann schwindet die körperliche Schönheit. Viele sprechen hier von Mitte 40 bis Mitte 50.

Ich sehe die Brandpfeile schon fliegen, aber ich würde da früher ansetzen. Bei einigen (nicht allen) Frauen setzt der optische Verfall bereits nach dem Kinderkriegen ein. Beim heutigen Mann ab Mitte 30, da kriegen die meisten Haarausfall und Bierbauch (so zumindest in meinem Umfeld zu beobachten). Das soll keine Wertung meinerseits sein, das sind lediglich meine Beobachtungen.

Entsprechend schwindet natürlich auch das Interesse des anderen Geschlechts. Das erste Kennenlernen beruht ja schließlich im Normalfall auf den optischen Reizen (Internetbekanntschaften ausgenommen).

Aber wovon sprechen wir wenn es um Attraktivität und Begehren geht? Attraktivität ist nur oberflächlich optisch. Ausstrahlung und Charakter sind etwas völlig anderes, gehören aber unabdingbar zur Attraktivität eines Menschen, für mich stehen sie über der Optik. Begehren hingegen geht für mich in die rein sexuelle Richtung und ist fest verbunden mit den optischen Reizen.

Kurz um, ist der Lack erst mal ab schwinden die Interessenten die einen mit auf´s Zimmer schleppen. Aber im gehobenen Alter sollte man das Spiel auf einer anderen Ebene spielen. Dazu braucht es aber eine gewisse Persönlichkeitsentwicklung.

Eines ist aber auch ohne großes Tamtam klar. Eine Frau die sich auf Grund ihrer Optik durchs Leben schlängelt, kuckt im Alter natürlich blöd aus der Wäsche.


Geschrieben

sternchen, aus deiner sicht mag das so sein.
für mich sind körperliche veränderung und körperlicher verfall nicht zwangsläufig mit schwindender (auch körperlicher) attraktivität verbunden.

wer das so wie du empfindet und versteht, wir nie nachvollziehen können, das es menschen gibt, die da ein völlig anderes empfinden haben. macht ja nix. ist aber so.

recht gebe ich dir, daß eine rein äußerliche fixierung auf eigen und attraktivität dann unter genau den obigen gesichtspunkten irgendwann zur persönlichen krise führt.


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