Jump to content

Unverhofft


Empfohlener Beitrag

Der Text ist hei

Um weiterlesen zu können benötigst Du einen Account.
Jetzt kostenlos registrieren!

Jetzt registrieren
Geschrieben

Lange schrieben wir miteinander. Harmloses Zeug, Smalltalk und über unsere Leben. Du hattest schon viel erlebt, faszinierend und teilweise traurig. Manche deiner Geschichten törnten mich an, aber ich sagte es dir nie. Schließlich warst du liiert, verliebt und in festen Händen. Und irgendwann schwanger. Ich kann mich daran erinnern, wie sehr du dich gefreut hast. Ich wusste von den Bewegungen, die du fühltest noch vor deinem Verlobten. Auch andere Informationen bekam ich oft vor ihm. Witzig eigentlich, da wir uns nur schrieben, aber nie getroffen haben.
Eines Abends, du warst alleine zuhause, er war auf Montage, schriebst du mir, dass es dir langweilig wäre, du Lust auf ein bisschen mehr als nur Geplänkel hättest. Ich musste schlucken. In mir breitete sich eine eine unerträgliche Hitze aus und ich merkte das Blut in meinen Unterleib fahren. Die Hose spannte auf einmal. Da ich ohne Partnerin war, schon länger, du natürlich auch nicht die einzige, mit der ich schrieb, wusste ich sofort, das könnte ein heißer Chat werden.
Wir wechselten das Medium. Skype war schnell installiert auf deiner Seite, obwohl du nicht viel davon hältst. So sahen wir uns, konnten miteinander reden und die Luft in meinem Wohnzimmer flirrte. Du erzähltest mir mehr von eurer Beziehung. Dinge, die du nie geschrieben hast. Als ob eben die Worte gesprochen Schall und Rauch sind, geschrieben aber eben nachverfolgt werden könnte. Auch eben, dass er seit Beginn der Schwangerschaft keine Lust mehr zeigte, dein Körper sich aber nach Zärtlichkeiten sehnte, nicht nur. Auch nach kräftigem Sex.
Während du mir dies erzähltest, verschwanden langsam deine Kleidungsstücke von deinem Körper. Dein runder Bauch zeigte, dass du schwanger bist und war wunderschön anzusehen. Deine kleinen Brüste waren voll und mit wunderbar großen Vorhöfen. Ich konnte nicht anders. Schnell war meine Hose, die viel zu eng war, geöffnet und mein Glied erfreute sich an der Freiheit.
Deine Reaktion war ein Wow. Was die Kameraeinstellung so alles bewirken kann. Jetzt sah ich dein Gesicht nicht mehr. Die Handykamera zeigte mir deine tiefere Etage. Nass glänzend und mit einem Finger, der versteckt in deinem Inneren agierte. Dein Stöhnen drang in meine Ohren und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Denn am liebsten wäre ich durch den Bildschirm gekrochen und in dich hinein. Der zweite Finger weitete deine Öffnung und beide zusammen spielten ein Spiel, die bald darauf Kontraktionen erkennen ließen sowie kurze und heftige Schluchzer. Anders kann ich deine Geräusche, die sehr wohlig klangen, nicht beschreiben.
Meine freie Hand glitt derweil an meinem Glied auf und ab und ich erzählte es dir . Als du dich beruhigt hattest, wolltest du mich explodieren sehen und so richtete ich die Kamera auf das Geschehen.
Was sollte ich machen? Du hattest mich im Griff. Ich hatte mich in dich verliebt, obwohl es mir fern lag, dich zur Untreue anzustiften, denn für mich ist nichts schlimmer, als betrogen zu werden, so rein aus der Erfahrung heraus. Um mich nicht zu quälen, bat ich dich, dass wir den Kontakt abbrechen. Ich wollte dich nie in eine Situation bringen, die den Bruch zwischen dir und deinem Verlobten brächte. Ungern und unwillig stimmtest du zu.
Die Wochen ohne dich waren grausam. Jede freie Minute dachte ich an dich, deine Art, wie du mir den Kopf verdreht hattest, ohne dass wir uns je begegnet waren. In dieser Zeit besuchte ich wieder öfter Damen mit käuflichen Angeboten. Frauen, deren Aussehen mehr meinen Vorlieben entsprachen als deines. Ist es da nicht verrückt, dass ich mich trotzdem in dich verliebte?
Heimlich starrte ich auf deine leere Chronik, nur mit alten Posts gespickt, nichts Neues mehr. Ich entfreundete mich. Irgendwann wurden die Gedanken an dich weniger. Bis ich nach Köln kam. Das hatte berufliche Gründe, aber ich ließ es mir nicht nehmen, einen Stadtbummel zu unternehmen. Auch um das Schloss zu finden, das ich einst mit meiner Ex angebracht hatte und ich den Schlüssel noch immer in meinem Portemonnaie trug. Der Schlüssel zu meinem Herz, zu meiner Liebe. Tief betrogen und verletzt. So stand ich auf der Brücke, zählte die Gitter ab, fand das vermaledeite Schloss aber nicht. Wütend trat ich dagegen und wurde von einigen Passanten kopfschüttelnd angeguckt.
Mit dieser Wut im Bauch ging ich in die Stadt. Da ich ja ohne Auto war, konnte das nächste Brauhaus meine Bekanntschaft haben. Eventuell noch ein Besuch bei einer Bekannten anschließend, die mich jederzeit gerne empfing. Käufliche Liebe kann so viel Erleichterung geben. Und während ich so durch die Fußgängerzone stapfte, sah ich auf einmal dich. Ein strahlendes Lachen im Gesicht, einen riesigen Bauch vor dich hertragend und an der Seite eines Mannes, der nicht dein Verlobter war. Seine Hand strich über die Unterseite deiner Brust, es wirkte unabsichtlich, denn der Bauch trug diese Hand ja. Aber ich sah unter dem dünnen Stoff deines Shirts deine Kirschkerne abstehen.
Schnell senkte ich meinen Kopf und war so durcheinander, dass ich das Brauhaus verpasste und stattdessen mich direkt bei meiner Bekannten wiederfand. Die leider gar nicht zugegen war. Eine andere nette Dame war dann auch ausreichend, aber nicht wirklich befriedigend.
Das Durcheinander in meinem Kopf kann ich nicht beschreiben. Von schreib sie ab bis ist sie frei und könnte ich sie haben, schwirrten die Gedanken durch mein Gehirn. Nur auf der Arbeit waren sie frei von dir. Nachdem ich dich gebeten hatte, den Kontakt abzubrechen, traute ich mich nicht, ihn wieder aufzunehmen.
Im Mai hast du Geburtstag und ich wusste, dein Kind würde auch irgendwann im Mai kommen. Ich schrieb dir, ganz unverbindlich, einen total stinknormalen Geburtstagsgruß und erhielt ein lapidares Danke zurück. Schade, die Enttäuschung saß tief, so hatte ich das ja gewollt, warum hatte ich mir Hoffnungen gemacht. Dieser andere Mann ging mir nicht aus dem Kopf. Warst du getrennt oder … die Hoffnung wollte nicht weichen.
Mutig schrieb ich dich an. Offenbarte, dass ich dich in Köln mit einem anderen Mann gesehen hatte und dass er nicht wie dein Verlobter ausgesehen hätte. Ob ihr getrennt wärt, ob das dein neuer Freund sei und wie es dem Baby ging?
Das Baby, ja, ich liebe Kinder. Eigentlich dachte ich lange, ich hätte eine Tochter. Dass ich einem Kuckuckskind meine Liebe schenkte, gerne sogar, kam erst nach einem Rosenkrieg heraus. Zum Glück waren wir nie verheiratet gewesen und der richtige Vater adoptierte seine eigene Tochter. Welch ein Blödsinn, dachte ich mir. Ehrlichkeit hätte direkt für die richtigen Verhältnisse gesorgt.
Ich musste einige Tage warten, Tage, an denen ich dich komplett jeden mehr abschrieb. Plötzlich kam deine Antwort. Unerwartet. Mein Herz sprang vor Freude in die Luft. Deine Nachricht nahm mir die Luft zum Atmen.
Lieber Peter,
ich bin weiterhin mit H. zusammen. Es geht auf das Ende der Schwangerschaft hin. Nicht mehr lange. Ich hoffe, dass sich mein Liebesleben mit ihm dann wieder ändert und die Zukunft wieder so wird wie es vor meiner Schwangerschaft war. Er liebt mich, kann das aber nicht körperlich zeigen, aus Angst, unsere Maus zu verletzen. So ein Blödsinn.
Gerade in der Schwangerschaft jetzt habe ich so viel Lust wie nie zuvor. Du weißt es, schließlich haben wir miteinander geschrieben und ich empfand dich stets als einen intimen Freund, wie so eine BGF. Es war schlimm für mich, dich zu verlieren, denn du hast dich in mein Herz geschlichen, anders als H. ,aber irgendwie …keine Ahnung.
Ich gebe zu, ich bin H. untreu geworden. Ich wollte es nicht, es ergab sich eines Tages so. Aber eben nur körperlich, weil ich das brauchte. Meine Liebe gilt H. und unserem kleinen Mädchen im Bauch. Für den Körper habe ich F.
Es ist lieb, dass du an meinen Geburtstag gedacht hast.
Ich wünsche dir alles Liebe.
Herzlich deine Yvonne

Nun wusste ich also Bescheid. Keine Trennung, nur körperliche Untreue. Nein, das hatte ich nun schon hinter mir. Einerseits konnte ich es nachvollziehen, andererseits fand ich es nicht fair. Tief in meinem Inneren schloss sich das Kapitel Yvonne.
Wochen später sah ich plötzlich, dass du online gewesen warst. Ein bisschen gestalkt hatte ich trotzdem, aber eben nur auf deine Chronik. Dein Kind sei da. Unsicher, ob ich schreiben sollte, wartete ich. Vergebene Liebesmüh, dachte ich mir. Tu dir das nicht an. Schließlich wolltest du wieder in den Ursprungszustand deiner Beziehung zurück. Da wollte ich dir nicht im Weg stehen. Außerdem hatte ich dich abgeschrieben und hatte gerade eine nette Frau in meinem Alter getroffen, die halt nicht fast meine Tochter hätte sein können. Nichts mit eigenen Kindern, aber die Grundlage für eine solide Partnerschaft. Ihre Kinder waren bereits erwachsen und ja, auch das Zwischenmenschliche funktionierte ganz gut zwischen uns. Dennoch war es eine offene Beziehung, die fester zu werden schien und ich freute mich eigentlich.
Plötzlich las ich eine Nachricht von dir.
Lieber Peter,
hast du Zeit, um mit mir zu reden? Ich brauche dringend ein offenes Ohr.
LG Yvonne
Natürlich würde ich dir mein Ohr leihen. Deine Worte klangen so verzweifelt und so verabredeten wir uns noch für den nächsten Tag. Ich fuhr nach der Arbeit wieder mit dem Zug nach Köln, denn du wolltest wegen der Kleinen nicht so lange fahren. Auch wegen stillen und so. Wir trafen uns bei dir zuhause. Schluchzend öffnest du mir die Wohnungstür und fielst in meine Arme. Dort hielt ich dich fest. Das erste Mal konnte ich dich spüren, dich riechen, dich festhalten.
Den Eingang hielt ich für einen unpassenden Ort zum Reden und so gingen wir ins Wohnzimmer. Du gingst vor mir her. Ein wunderschöner Anblick, der Wallung in mein Blut brachte. Auf dem Sofa sah ich dir tief in deine Augen mit den Resten der Tränen darin.
Du begannst zu erzählen. Dass H. dich seit Bekanntwerden der Schwangerschaft betrogen habe. Ihm sei das alles zu schnell gegangen. Innerhalb so kurzer Zeit einer Partnerschaft Vater zu werden, hätte ihn überfordert. Er hätte nichts mehr empfunden, hätte dich nicht mehr als attraktiv gesehen, sondern eben als Mutter. Dafür hätte er seine Exfreundin getroffen, immer wieder. Unverbindlich und häufig, um sich nicht kümmern zu müssen. Arbeit und sie wären besser gewesen. Auch nach der Geburt der Kleinen hätte er dich nicht wirklich wieder als Frau sehen können, nur als dralle Mutter. Dabei warst du schlank. Bis auf ein bisschen Bauch sah man dir nichts davon an, dass du vor 6 Wochen erst ein Baby bekommen hattest. Deine enge Kleidung verbarg nichts.
Als du deine Tochter an deine Brust legtest, konnte ich die Augen nicht abwenden. So eine Harmonie zwischen euch beiden. Gleichzeitig aber wurde meine Männlichkeit von dem Anblick deiner Rundung angezogen. Wie gerne hätte ich auch …
An diesem Tag passierte nichts zwischen uns. Wir redeten miteinander. Ich gab dir Ratschläge, wie du H. dennoch wieder erobern könntest und ging irgendwann, um meinen Zug zu erreichen. Dein Duft verfolgte mich und ich träumte in dieser Nacht von dir
Wir telefonierten noch öfter und du hattest die Hoffnung, dein Glück zurück zu bekommen. Leider passten meiner Bekanntschaft die häufigen Telefonate mit dir nicht und so beendete sie unsere Beziehung aus Eifersucht, obwohl ich ihr keinen Anlass dazu gegeben hatte. Außer einer inneren Sehnsucht nach dir.
Zwei Wochen nach unserem ersten Treffen kam es zu einem weiteren. Diesmal warst du frei. Du hattest dich von H. getrennt, weil er es nicht schaffte, eure Beziehung neu aufleben zu lassen. Zwei freie Menschen, die Lust aufeinander hatten.
Es kam also, wie es kommen musste. Als die Kleine schlief, fielen wir übereinander her. Liebevoll erorberten wir erst mit Händen und Zungen unsere Körper. Spielten miteinander, heizten uns weiter ein und verglühten gemeinsam, als wir uns vereinigten. Jetzt bin ich dir verfallen. Mit der Hoffnung, endlich einmal das Glück zu finden.

Geschrieben

Obwohl sie optisch ja so gar nicht der Fall war. Männer sind oft lustig :-)

Geschrieben

Egal, wahnsinnig gut geschrieben, Kompliment! So sollte es sein! Hapoy end

Geschrieben

Eine schöne Geschichte, besonders gut gefällt mir, dass ganz toll beschrieben wurde, dass man Gefühle nicht steuern kann und dass man sie zu lassen sollte. Ich denke, wer einzig und allein die "Traumfrau" sucht, muss entweder viel Glück haben oder sucht immer weiter und findet sie am Ende wahrscheinlich doch nicht.

Geschrieben
Am ‎07‎.‎12‎.‎2017 at 22:12, schrieb Black_Dahlia:

Obwohl sie optisch ja so gar nicht der Fall war. Männer sind oft lustig :-)

Wo die Liebe hinfällt. Da hat Man(n) manchmal keinen Einfluss. Das entscheidet ja oft auch die FRAU

Geschrieben
Am 8.12.2017 at 11:41, schrieb Orri:

Egal, wahnsinnig gut geschrieben, Kompliment! So sollte es sein! Hapoy end

danke :)

Am 8.12.2017 at 19:06, schrieb rolleken6:

Eine schöne Geschichte, besonders gut gefällt mir, dass ganz toll beschrieben wurde, dass man Gefühle nicht steuern kann und dass man sie zu lassen sollte. Ich denke, wer einzig und allein die "Traumfrau" sucht, muss entweder viel Glück haben oder sucht immer weiter und findet sie am Ende wahrscheinlich doch nicht.

danke!

Geschrieben
vor 23 Stunden, schrieb jobe:

alles gute finde dein glück

danke

  • 3 Jahre später...
×
×
  • Neu erstellen...