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Olympia 2008 in China


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

selbst frankreichs präsident denkt nun öffentlich über einen boykott der eröffnungsfeier nach. ich finde zu recht.



Der denkt über vieles nach, solange es medienwirksam ist, ich warte mal auf die Taten. Auch französische Unternehmen verdienen gutes Geld mit und in China, außerdem waren die in der Vergangenheit bei der Wahl ihrer Geschäftspartner schon nicht unbedingt wählerisch.

als die spiele in moskau boykottiert wurden, stand das land mit voller kritik in der öffentlichkeit und als ausrichter der OS ist das sicher nicht sehr prickelnd.



Das ehemalige "Imperium des Bösen" alias UdSSR stand zu der Zeit schon wegen des Einmarsches und anschließenden Guerillakrieges in Afghanistan in der Kritik und hat sich keinen Deut darum geschert, ob es boykottiert wurde oder nicht, es hat danach auch noch etliche Jahre als erfolgreicher Säbelrassler existiert, bis es sich letztendlich zugrundegerüstet hatte.

Der entscheidende Unterschied ist allerdings, daß die UdSSR nie auch nur annähernd eine Wirtschaftsmacht von weltweitem Einfluß war, die VR China ist hingegen eine.

Ich befürchte weiterhin, daß es bei Einzelaktionen bleiben wird und es keinen größeren Boykott geben wird, obwohl ich mich gerne eines besseren belehren ließe.

Kann niemand mal den Chinesen eine Soggenfliege schicken, dann sind die auf Jahre hinaus mit Fliegen klatschen beschäftigt?


Geschrieben

Die Wirkung eines Boykotts ist zweifelhaft: ist er beschlossen, dürfte die Pekinger Führung auf jeden Fall sich nicht mehr zu irgendwelchen Rücksichtnahmen verpflichtet fühlen und ungehindert draufhauen (auch hier gilt: ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert). Ob dies allerdings auch rechtsfertigt, gleich die ganze Drohung aus der Hand zu geben, halte ich gleichermaßen für zweifelhaft.
Viel wichtiger wäre es, die Haltung des IOC zu politischen Äußerungen der Sportler selbst zu lockern: derzeit riskieren sie eine Disqualifikation, wenn sie während der Siegerehrung beispielsweise kurzerhand eine tibetische Flagge aus ihrem Leibchen zaubern. Das wäre sicher den Machthabern überaus unangenehm.
Im übrigen gibt es sicherlich durchaus wirkungsvollere Boykottziele: die Handelsbeziehungen bieten reichlich Auswahl. Geldverluste sind nämlich schmerzhafter als ein paar Apotheken auf Beinen weniger bei der Weltdopingmesse; zudem wird damit auch der ohnedies wachsenden Skepsis gegenüber allzu freiem Welthandel Rechnung getragen.


Geschrieben

... und ich frage mich, ob man in diesem land wirklich die olympische spiele ausrichten sollte, bzw. , ob man die spiele wegen den menschen in tibet nich boykottieren sollte.
?



Ich finde das lächerlich.
Das Mullahregime im Iran soll böse sein, die antidemokratische Theokratie des Dalai Lama soll gut sein und ist der Freund des Westens.
Das ist eine absurde Logik, die niemand versteht.

In gleicher Weise könnten wir alle Sportverantstaltungen in Japan und Norwegen boykottieren, da diese beiden Staaten trotz internationaler Abkommen noch immer Wale abschlachten. Oder wir boykottieren die USA, weil die noch immer geheime Foltergefängnisse in aller Welt unterhalten. Und wir könnten die WM in Südafrika boykottieren, weil dort Frauen immer noch wie Vieh behandelt werden.

Man könnte die ganze Welt boxkottieren. Oder man hört einfach auf, sich lächerlich zu machen!


Geschrieben

du empfindest so etwas als lächerlich ?

tolle einstellung, aber du hast sicher noch sehr wenig elend in der welt gesehen.

kennst du menschen, die in solchen ländern leben müssen ?

sorry, aber so themen sind generell nicht lächerlich in meinen augen.

wenn niemand auf der welt mehr seine meinung sagen dürfte, wo sollte das enden ? grad wir in D sind stolz auf die meinungsfreiheit, oder ?

selbst der beauftragte für menschenrechte in D, andere regierungen und auch im EU-Rat wird bereits über konsequenzen für china - zumindest in wirtschaftlicher art - nachgedacht

dieses empfinde ich als sehr sinnvoll


Geschrieben

du empfindest so etwas als lächerlich ?



Ich empfinde die Aufregung um das Thema als lächerlich, die Doppelmoral und die Heuchelei.

Dass mir die Menschen nicht nur in Tibet leid tun, weil sie unterdrückt werden, steht auf einem ganz anderen Blatt.


Geschrieben

das es auch dort menschen gibt, die heucheln, steht wohl ausser frage

wirklich sauer sind vor allem wir kleinen bürger - die politik und die konzerne verdienen an den OS ja genug.

aber, nur wir kleinen können in unserem bescheidenen rahmen etwas bewegen und druck ausüben gegen unsere politiker


Geschrieben

welche doppelmoral meinst du denn ? die der normalen menschen ?

du hast wirklich keine ahnung, wie konsequent ich sein kann

man sollte nicht alles auf einen haufen werfen und dass passende dort dann der öffentlichkeit als meinung präsentieren


Geschrieben (bearbeitet)

[sB]*edit by MOD*[/sB]

Das dürfte schwer werden. Sehr schwer.

Der beste Boykott heißt: Fernseher aus!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
zitierter User war ein Fakeprofil
Geschrieben

fernseher aus ist ne möglichkeit.

was mich eigentlich an einem boykott stört ist die tatsache, dass sportler auf die OS jahrelang hin trainiert haben. sie sind die leidtragenden und würden dann leider die kagge ausbaden müssen. ich kann auch dieses nachvollziehen

allerdings wäre D heute nicht ein D, wenn die menschen - die kleinen menschen - nicht auf die strasse gegangen wären und den mut gezeigt hätten.


Geschrieben (bearbeitet)

[sB]*edit by MOD*[/sB]

och nö bub, wat soll dat denn jetzt ?

wir verdienen am und mit dem pc geld .........

aber, ist ja auch egal

wann sind den grossartig menschen auf die strasse gegangen? macht ihr ostermärche mit? wann wart ihr das letzte mal auf einer politischen oder gewerkschaftlichen demonstration?



auch dazu eine antwort.

ostermärche ? nein

du kannst dich jedoch gerne per pn bei mir melden und ich gebe dir einen link, wo wir bereits seit jahren aktiv gegen den bürgerkrieg in einem asiatischen land kämpfen. soviel zur heuchelei und doppelmoral ......

gewerkschaftl. demo ? nein, weil wir nicht aktiv in einer gewerkschaft sind und sicher auch nie werden.

menschen auf der strasse ? kennst du noch die zeit, als es 2 deutsche staaten gab ? wie kam es dazu, dass wir nun ein gemeinsames D haben

so, zum thema back:

ich denke, wer sich generell ein wenig intensiv mit der thematik asien beschäftigt hat, sieht selbst, wie die politik dort funktioniert.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Zitat von Fakeprofil entfernt
Geschrieben

Da haben wir Sportler, die hart für die Teilnahme an den Spielen trainiert haben.
Da haben wir die Spiele, die u. a. die Völker der Welt in Frieden zusammen bringen sollen.

Soweit allen gut und schön.
Einen Sportler als Gesandten zu benutzen ist voll daneben. Das ist nicht seine Aufgabe.
Ihn als Druckmittel benutzen ist auch nicht richtig. Er kann nichts für eine politische Situation.

Der erste Fehler war, die Spiele an ein Land zu vergeben, dass bekanntlich die Menschenrechte nicht erfunden hat.
Es ist seit langer Zeit bekannt, wie China zu Tibet steht und es permanent unterdrückt.

Der zweite Fehler war, dass keine klare Verurteilung der Ausschreitungen von chinesischer Seite erfolgt ist.

Die Spiele sollten stattfinden, alleine der Sportler wegen.
Die Eröffnung der Spiele sollte von diplomatischer Seite her nicht besucht werden, um eine klare Position klar zu stellen und den Unmut zu äußern.


Geschrieben

Hat einer der regierenden Persönlichkeiten mein Posting gelesen?
Haben wir Regierungsmitglieder unter uns und wissen es nicht?
Sind wir unterwandert von Maulwürfen?

Hier die neueste Meldung:

Von Michael Becker, MDR-Hörfunkstudio Brüssel

Olympia-Eröffnungsfeier ohne Merkel und Köhler
Keine Teilnahme, keine Absage, kein Boykott

Die olympische Eröffnungsfeier in Peking wird die Bundesregierung vor dem Fernseher verfolgen. Kein Minister will dafür nach China reisen. Dies solle aber nicht als Boykott gedeutet werden, denn Reisepläne habe es ohnehin nicht gegeben.

Dieses Problem hat die Bundesregierung sehr elegant aus der Welt geschafft: Die Bundeskanzlerin habe den Chinesen bereits im Februar gesagt, dass sie nicht zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele kommen werde, hieß es heute. Und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat bisher noch nicht zugesagt. Insofern gebe es auch nichts abzusagen, sagte Steinmeier.

"Nein zu Olympia hilft nicht"

Fest steht damit, dass kein Mitglied der Bundesregierung zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele nach Peking fährt. Aber dies sei keine Absage und kein Boykott - ganz im Gegenteil. Denn von einem Boykott hält Bundesaußenminister Steinmeier nichts: "Man darf sich die Diskussion nicht ganz so einfach machen", sagte er. "Ein Nein zu Olympia - nur um sich das Gewissen zu erleichtern - hilft weder den Menschen in China noch den Sportverbänden."


Geschrieben

@Filz:

danke für die meldung.

allerdings hoffe ich zumindest bei den OS, dass einige den mut haben und mit kleineren aktionen auf die verletzung der menschenrechte aufmerksam machen


  • 2 Wochen später...
Geschrieben

inzwischen ist das olymp. feuer ja unterwegs durch die welt. ne tolle propaganda ist das für die OS und china nun sicher nicht und die proteste lassen nicht nach.

auch, wenn ein boykott inzwischen fast ausgeschlossen ist, wird es sicher noch einige aktionen für tibet und gegen china geben

ich find es gut, das so weiter auf die situation aufmerksam gemacht wird.........


Geschrieben

Kleines Update

In den Nachrichten habe ich gerade gehört, daß das EU Parlament die Staaten zu einem Boykott aufgerufen hat - zumindest der Eröffnungsfeier wenn ich mich nicht irre - nun werden wir sehen, was dieser Verein "Europa" wirklich Wert ist

Ansonsten muß ich mal wieder gestehen: Frankreich ist eine grosse Nation!

Diesen Willen und diesen Mut zum Widerstand würde ich mir hier zu Lande auch mal wünschen - in einem anderen Deutschland in 1000 Jahren vielleicht mal...

Baba Nina


Geschrieben (bearbeitet)


Der erste Fehler war, die Spiele an ein Land zu vergeben, dass bekanntlich die Menschenrechte nicht erfunden hat.
Es ist seit langer Zeit bekannt, wie China zu Tibet steht und es permanent unterdrückt.



Ich kann dir da nur beiflichten!
Es ist mir einfach unbegreiflich, wie man die Spiele an eine Land gibt, dass Menschrechte mit Füssen tritt!

Die Spiele sollten stattfinden, alleine der Sportler wegen.
Die Eröffnung der Spiele sollte von diplomatischer Seite her nicht besucht werden, um eine klare Position klar zu stellen und den Unmut zu äußern.



Sehe ich so wie du!
Es wäre mehr als unfair politische Diskussionen auf dem Rücken von Sportlern auszutragen!
Sport darf nicht politisch werden und sollten sich einige Sportler ausser Stande sehen aus Überzeugung nicht an diesen Spielen teilnehmen zu wollen, dann ist das ihre rein persönliche politische Einstellung.



Olympia-Eröffnungsfeier ohne Merkel und Köhler
Keine Teilnahme, keine Absage, kein Boykott

Die olympische Eröffnungsfeier in Peking wird die Bundesregierung vor dem Fernseher verfolgen. Kein Minister will dafür nach China reisen. Dies solle aber nicht als Boykott gedeutet werden, denn Reisepläne habe es ohnehin nicht gegeben.



So weit ich weiss, hat noch NIE ein deutsches Staatsoberhaupt oder Kanzler an den Eröffnungsfeiern olympischer Spiel teilgenommen, ausser im eigenen Lande!
Kann mich aber auch nur an dem orientieren, was durch die Medien ging.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ich kann dir da nur beiflichten!
Es ist mir einfach unbegreiflich, wie man die Spiele an eine Land gibt, dass Menschrechte mit Füssen tritt!

Ich sehe das ganz realistisch denke ich:

Die Spiele sind für China eben auch ein Danäer-Geschenk. Das Augenmerk der Weltöffentlichkeit schaut auch in die hässlichen Ecken. Gerade die Diskussion um Boykott oder nicht, ist den Chinesen hochpeinlich. Ohne Spiele würde manches der chinesischen Realität sicher nicht so große Beachtung finden.

Bald sind sicher auch die fragwürdigen deutschen Sexwebseiten dran, die ihren Hauptsitz in den Metropolen von China haben.


Geschrieben

inzwischen gibt es auch von einigen regierungen herbe kritik an china bezügl. meinungsfreiheit der sportler bei den OS.

die aktion gestern in san francisco hat weltweit für aufsehen gesorgt


nach meiner info kommt die flamme ja nicht nach D, oder irre ich ?


Geschrieben

Sie überlegen gerade, ob sie die Flamme überhaupt noch durch andere Kontinente schicken, oder gleich nach China, um kein Risiko mehr einzugehen....Kein Witz!
Viel schlimmer finde ich, dass den Chinesen nicht gesagt wird, warum Menschen versuchen, die Fackel zu löschen. In den staatlichen Sendern (und was anderes gibt's da nicht) wird kolportiert: Die Protestanten hätten etwas gegen die chinesische Kultur....

Der Mac


Geschrieben

nach meiner info kommt die flamme ja nicht nach D, oder irre ich ?

Keine Ahnung...

Werden wir boykottiert, weil Merkel den Dalai Lama empfangen hat?

Dann müsste ich meinen eigenen Boykott machen: Der Fernseher bleibt olympiafrei. (Bleibt er ohnehin, höchstens schau ich mir die Eröffnungsfeier an.)


Geschrieben

ihr habt wohl beide recht


naja, ich warte mal morgen ab, denn sollte die flamme wirklich durch die strssen getragen werden, wird es neue demos geben - in meinen augen zu recht

wie china die sache selbst in den medien darstellt, spiegelt die politik des landes wieder


Geschrieben

Für die Chinesen nagt nichts schlimmer an ihrem Ego, wie die Bilder der Demonstranten am Rande des Fackellaufs!
Es gibt im Moment auch kein besseres Forum, als diese Öffentlichkeit um die Menschen in aller Welt aufzurütteln, da diese Bilder ja rund um den Erdball gehen!
Morgen soll ja der Fackellauf in San Francisco stattfinden und ich hoffe darauf, dass wieder viele Menschen für Menschenrechte von Minderheiten auf die Strassen gehen und China bloss stellen.
China selber wird jetzt merken, dass es für sie besser gewesen wäre, die Spiele nicht in ihrem Lande haben zu wollen und der Rest der Welt kann durch die ständige Medienpräsenz nicht einfach die Augen vor solchen Menschrechtsverletzungen wie in Tibet verschliessen.


Geschrieben

Ein Boykott der olympischen Spiele in China würde wieder mal die Falschen, nämlich die Bevölkerung und die Sportler, treffen.

Die Bevölkerung Chinas hat sich halbwegs mit dem kommunistischen System arangiert und ist froh über die kleinen Freiheiten, die ihnen dieses Regime lässt. Die politischen Führer Chinas würde ein Boykott nicht ernsthaft treffen oder deren Stellung in Gefahr bringen. Die Bevölkerung hingegen kämen nicht in den Genuß, vielleicht ein einziges Mal in ihrem Leben hautnah und unmittelbar dieses große Sportereignis aus nächster Nähe miterleben zu dürfen, was sie sicher mit Stolz und Ehrgefühl erfüllen wird.

Die Sportler weltweit, die sich intensiv auf diesen Wettkampf vorbereitet haben, wären die Dummen, weil sie nur ein oder zweimal im Leben die Möglichkeit haben, an derartigen Spielen teilzunehmen und weltweiten Ruhm zu ernten und damit verbunden sich eine wirtschaftliche Existenz nach dem Sport aufzubauen.

Käme für einige Länder ein Boykott zum tragen, was wäre dann eine Goldmdaillie wert, wenn die Weltbesten nicht anreisen dürften aus politisch motivierter Staatsraison? Die Sportler haben weltweit keinen Einfluss auf politische Entscheidungen. Deshalb sollten sie und ihre Veranstaltungen auch nicht instrumentalisiert werden.

Die olympischen Spiele dürfen nicht zu einem poltischen Instrument umfunktioniert werden. An sie sollten keine poltischen Ziele fixiert werden, was ihr Wesen verfälschen würde. Den olympischen Spielen liegt die Grundidee zu Grunde, die ganzen Nationen dieser Erde alle vier Jahre zu einem sportlichen und nicht politischen Wettkampf an einen Ort zu versammeln um den Weltbesten in den unterschiedlichen Sportarten für vier Jahre zu küren. Sportler sind keine Politiker und ein Sportfest keine politische Veranstaltung.


Geschrieben

sind denn sportliche wettkämpfe wirklich wichtiger als menschenleben ?

sicher sehr provokativ, aber warum sollte man diese frage nicht in der art stellen dürfen ?


Geschrieben

sind denn sportliche wettkämpfe wirklich wichtiger als menschenleben ?


Wenn ein Sportler einen Mord begeht, dann muß er von sportlichen Wettkämpfen ausgeschlossen werden! Wenn er für die Morde nicht verantwortlich ist, dann sollte er an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen dürfen.

In allen Ländern werden zu jeder Zeit Morde begangen. Sportliche Wettkämpfe deshalb abschaffen? Wo ist die Kausalität?


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