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Olympia 2008 in China


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

ich rede nicht von den üblichen morden, die in aller welt geschehen, ich rede von menschenrechten, die in china mit den füsses getreten werden, wo menschen verschwinden und in gefängnisse kommen, weil sie eine andere meinung als der staat vertreten



dieses ist nicht vergleichbar mit "normalen " morden, oder stellst du das auf eine gemeinsame stufe ?


Geschrieben

Die Bevölkerung Chinas hat sich halbwegs mit dem kommunistischen System arangiert und ist froh über die kleinen Freiheiten, die ihnen dieses Regime lässt. ......Die Bevölkerung hingegen kämen nicht in den Genuß, vielleicht ein einziges Mal in ihrem Leben hautnah und unmittelbar dieses große Sportereignis aus nächster Nähe miterleben zu dürfen, was sie sicher mit Stolz und Ehrgefühl erfüllen wird.



Das klingt mir - ehrlich gesagt - zu gönnerhaft. Wer wird die Spiele denn besuchen können? Der Wanderarbeiter, der wie in modernem Sklaventum gehalten wird? Der Dissident, der wg. Kritik am Regime für 3 Jahre in den Knast wandert? Oder der, der wg. Handtaschendiebstahls zur Todesstrafe verurteilt wird?

Keiner von denen!!! In den Stadien werden - wie zu "besten" UdSSR-Zeiten - bestellte Jubler und Fahnenschwenker sitzen, die die kommunistische Lehre intravenös genossen haben.

Käme für einige Länder ein Boykott zum tragen, was wäre dann eine Goldmdaillie wert, wenn die Weltbesten nicht anreisen dürften aus politisch motivierter Staatsraison?



Gegenfrage: Was ist eine Goldmedaille in einer Zeit von Profi-Doping überhaupt noch wert? In einer Zeit, in der Sportler die Olympischen Spiele absagen, weil sie bei einem anderen Meeting mehr Geld verdienen können?
Wir sollten uns langsam von dem Gedanken verabschieden, Olympische Spiele hätten noch irgendetwas Unschuldiges. Das ist Merchandising mit wirtschaftlicher Unterstützung auf höchstem Niveau.

Die olympischen Spiele dürfen nicht zu einem poltischen Instrument umfunktioniert werden.


Das sind sie aber schon seit Jahrzehnten. Oder warum gingen die Spiele nach China? Warum "muss" als nächstes dieses Land und dann dieses Land drankommen? Ganz einfach: Wer die Olympsichen Spiele bekommt, der darf sich aus öffentlichen Fördertöpfen bedienen, um seine Infrastruktur aufzupolieren. Mehr nicht!


Der Mac


Geschrieben

... ich rede von menschenrechten, die in china mit den füsses getreten werden ...


... für die Du aber die Sportler nicht verantwortlich machen kannst, erst recht nicht die, die nicht in dem entsprechenden Land wohnen.

... Wer wird die Spiele denn besuchen können? ...


Wer konnte in Deutschland denn die Fußballspiele der letzen WM live im Stadium verfolgen. Der Fan oder irgendwelche VIP´s oder Firmen, die sich am Sponsering beteiligt hatten? Trotzdem war die Nation begeistert und nicht nur die!

... Wir sollten uns langsam von dem Gedanken verabschieden, Olympische Spiele hätten noch irgendetwas Unschuldiges. ...


Hat Nieman behauptet. Aber wie man erkennen kann, haben sie einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft und einige Menschen hoffen, sie für ihre politischen Ziele instrumentalisieren zu können. Die Medien sind immer live dabei und der erste Fotograf, der ein Bild davon schießt, wie die olympische Flamme gelöscht wird, erhält die meiste Kohle für das Bild.

... Oder warum gingen die Spiele nach China? ...


Weil China ein *Schwellenland* ist und mit der Nominierung in den Verbund der Industrieländer als zukünftige, absolute Wirtschaftsgröße komplementiert wurde.

Dennoch ist die eigentliche Idee, die hinter den olympischen Spielen steckt, der sportliche Wettkampf aller Nationen zu einem Zeitpunkt an einem Ort. Die eigentlichen Akteure sind die Sportler, die sich jahrelang darauf vorbereitet haben und nicht die politischen Kader Chinas oder anderer Länder. Egal ob demokratisch, sozialistisch, kommunistisch oder sogar nationalsozialistisch. Ein Boykott trifft nicht die politisch Verantwortlichen, sondern eigentlich die Sportler, deren Kariere zeitlich begrenzt ist.

Für alle, die einem Boykott zustimmen würden:

Wie sehen Eure Alternativen aus? Was wollt ihr den Sportlern und dem Publikum alternativ anbieten oder sollten die olympischen Spiele, Welt- und Europa-, Champignons-, UEFA- und DFB- meisterschaften sowie alle regionalen Sportverantstaltungen aufgrund politischer Verfehlungen gänzlich abgeschafft werden?

Sport und Politik sind zwei paar verschiedene Schuhe, die nichts miteinander gemein haben.


Geschrieben

... für die Du aber die Sportler nicht verantwortlich machen kannst, erst recht nicht die, die nicht in dem entsprechenden Land wohnen.


Ein Sportler ,der etwas auf sich hält ,würde an diesen Spielen nicht teilnehmen.
Ich hoffe es finden sich genug Sportler die "Nein" sagen


Geschrieben

Ein Sportler ,der etwas auf sich hält ,würde an diesen Spielen nicht teilnehmen.


Wieso soll ein chinesischer Langstreckenläufer im eigenen Land Beklemmungen bekommen hingegen im Ausland ohne Gewissensbisse laufen können? Nur weil der Boden unter seinen Füßen dann nicht *chinesisch* ist? Oder ändern sich die Verhältnisse, wenn er im Ausland läuft? Oder ändern sich die Verhältnisse erst dann, wenn er nur im Ausland läuft, weil er nur im Ausland läuft?


Geschrieben

Es würde schon reichen wenn genügend Sportler aus anderen Ländern absagen würden.


Geschrieben (bearbeitet)

wer in CHINA an der olympiade teilnimmt, ist kein sportler.
( von wegen sportsgeist und so)

tut mir echt leid für all die unpolitischen athleten dieser welt, die natürlich ihr können unter beweis stellen möchten, aber wer da teilnimmt, macht sich so schuldig wie die sportler aller nationen 1936 in berlin.

die " kauft nicht bei juden"-plakate wurden damals abgehängt für die internationale besucherschaft, deutschland wirkte supernett, judendeportationen etc gab es nicht und man war halt " sportlich".

china ist menschen-tier- und naturfeindlich, und dass der "normale" chinese nix mitkriegt, liegt an der rigiden informationspoltik.

die olympische flamme ist erloschen.

welch zeichen!

ese


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Für alle, die einem Boykott zustimmen würden:

Wie sehen Eure Alternativen aus? Was wollt ihr den Sportlern und dem Publikum alternativ anbieten oder sollten die olympischen Spiele, Welt- und Europa-, Champignons-, UEFA- und DFB- meisterschaften sowie alle regionalen Sportverantstaltungen aufgrund politischer Verfehlungen gänzlich abgeschafft werden?

Sport und Politik sind zwei paar verschiedene Schuhe, die nichts miteinander gemein haben.

Na wenn Du das so siehst, dann frage ich mich doch mal ernsthaft, weshalb man den Deutschen Sippenhaftung mangels Verantwortung in der Zeit von 1933 - 1945 unterstellt - wofür heut noch fleißig gezahlt und gebüßt wird

Sporteln in Peking und morden im Tibet - ja fein auch, wenn das Sportsgeist sein soll....

Nina


Geschrieben

Sport und Politik sind zwei paar verschiedene Schuhe, die nichts miteinander gemein haben.



ALLES auf dieser Welt hat mit Politik zu tun. ALLES! Ist traurig, aber wahr.

(Der nachfolgende Text gibt nur meine persönliche Meinung wider)

Hinter allen sportlichen Großveranstaltungen stehen Sponsoren. Diese Sponsoren versprechen sich von den Veranstaltungen einen Effekt: Steigerung der Bekanntheit, Erhöhung des Umsatzes...etc. Nun haben aber die meisten Unternehmen mit Konkurrenz zu kämpfen. Insofern versuchen sie, möglichst viele Politiker durch Lobby-Arbeit positiv zu beeinflussen. Denn diese Politiker sitzen wiederum in den Sportausschüssen, die entscheiden, welcher Sponsor welches Paket zu welchem Preis mit welchen Vermarktungsrechten bekommt.

Ein Beispiel: Der Vizepräsident des NOK-Deutschland ist Eberhard Gienger. Seines Zeichens nicht nur ehem. Weltklasse-Turner und Olympiasieger, sondern auch...Mitglied des deutschen Bundestages für die CDU. (Hiermit will ich Herrn Gienger nichts vorwerfen. Ist nur ein Beispiel.)

Und so lässt sich jede Liste dieser Welt beliebig fortsetzen. Jeder hat ein Nebenpöstchen oder sitzt sonst wo in einem Vorstand.

Oder anderes Beispiel: Fußball-WM 2006 in Deutschland. Wer schon einmal das Glück hatte, die BBC-Dokumentation über die WM zu sehen, der wusste hinterher eines: Von einer friedlichen WM war da nur ansatzweise etwas zu sehen. Es gab Randale, Massenprügeleien, etc....All das aber wurde uns verschwiegen. Warum? Weil dahinter eine riesige Maschinerie von Wirtschaftsunternehmen steht, die nicht mit Hooligan-Ausschreitungen in einem Atemzug genannt werden will und weil die Organisatoren sich nicht nachsagen lassen wollten, sie hätten die Sache nicht im Griff. So einfach ist das.
Und jetzt frage ich mich, warum diese Dokumentation zwar auf N24 hoch und runter geleiert wird, auf den "großen Programmen" aber nicht zu sehen ist???

Könnte es vielleicht damit zusammenhängen, dass man auch bei der nächsten WM wieder Vermarktungs- und Übertragungsrechte haben möchte und deshalb die Füße still hält?? Nur mal so in den Raum geworfen....

Was das mit Politik zu tun hat? Die Medien sind die vierte Macht im Staat. Und auf Gesellschafterebenen oder in Rundfunkräten wird sich der ein oder andere Politiker finden, oder?

Also erzähl mir bitte keiner, Sport und Politik seien

...zwei paar verschiedene Schuhe...



Der Mac


Geschrieben

Wer sich für einen Boykott der olympischen spiele in China einsetzt, der sollte auch folgendes Bedenken:

Der Irak-Einmarsch der Amerikaner hat das Leben von ca. 600.000 Irakern (vorwiegend Zivilisten, Frauen, Kinder) verursacht.

In den 90-er Jahren sind etwa 500.000 Kinder in irakischen Krankenhäusern gestorben, weil aufgrund der UN-Sanktionen keine Medikamente in der Irak geliefert wurden. Saddam Hussein lebte bestens in seinen Palästen, das Volk krepierte. Leider hatte damals keine irakische Krankenschwester einen Friedensnobelpreis bekommen.

Würden wir auch die USA boykottieren, wenn die olympischen Spiele gerade dort wären ?

Sollten nicht alle Länder boykottiert werden, die sich an den Irak-Sanktionen beteiligt hatten und damit 500.000 Kinder auf dem Gewissen haben, also auch USA, die EU, ... ?

Bei Startrek (Raumschiff Enterprise) gibt es die "Oberste Direktive", die besagt, dass man sich nicht in die inneren Angelegenheiten einer anderen Kultur einmischen soll, weil man dadurch meist die Lage verschlimmert.

Angenommen wir würden Druck auf China ausüben, um eine richtige Demokratie einzuführen und dazu gleich das deutsche Strafrecht.
* Angenommen es würde eine Entwicklung wie im ehemaligen Jugoslawien eintreten ...
* Angenommen es würde eine Entwicklung wie in Afghanistan eintreten ...
eine Atommacht im Bürgerkreig - naja, wenigstens bräuchte danach niemand mehr wegen AIDS Sorgen haben.


Geschrieben

Er möge ihm verzeihen....

Aber:

War das "Ju*en-Problem" in den 30ern und 40ern dann nicht auch eine rein "Innerdeutsche" Angelegenheit?

Irgendwie macht er es sich da etwas einfach, meint er nicht?

Klar, sehe ich auch so, man hätte nie eine Kanzlerin wählen dürfen, die Massa Bush schon zu Oppositionszeiten so tief im Allerwertesten steckte, daß man eigentlich von einer "tiefbraunen" Kanzlerin reden sollte

Wir wissen doch, daß Europa oder die sogenannte "westliche Welt" von Geld und Macht geilen Imperialisten diktiert wird, nix weltbewegenedes neues...

Ist ja auch so bequem sich regieren zu lassen und das Leben zu "konsumieren".

Die Franzosen haben mal wieder sehr eindrucksvoll gezeigt, was die Straße ist.

Ach ja, wie schön ist da die Wahl des geringeren Übels - siehe Signatur, alt, aber immer wieder aktuell

Grüzi Mike


Geschrieben

@Mundmeister:

Der Irak-Einmarsch der Amerikaner hat das Leben von ca. 600.000 Irakern (vorwiegend Zivilisten, Frauen, Kinder) verursacht.



vollkommen richtig und ich verurteile dieses


ich gehe sogar noch weiter und bereise jährlich ein land mehrmals, in dem bürgerkrieg alltag ist und verurteile auch dieses in eben diesem land auch gegenüber politikern der regierung .

wir leben im 21. jahrhundert und sollten nicht einfach wegschauen.

tibet ist ein sehr kleiner fleck auf dem grossen erdball und benötigt die öffentlichkeit zur unterstützung........


Geschrieben

@mundmeister

ich fände es nicht abwegig, eine olympiade in den USA zu boykottieren, da die USA menschenrechte nach wie vor verletzen und einen invasionskrieg führen.

right!

es wird zu einer politischen debatte führen, und dies ist hier verboten.
in china, genauso wie in russland verschwinden einfach mal so menschen und es gibt kein demokratisches rechtssystem, sondern verfolgung, folter, todesstrafe,willkürliches rechtssystem.

es ist unsinnig, in so einem land die olympische flagge zu hissen.
das ist, als wenn man allen poltischen gefangenen und gerade jetzt in diesem moment!!!!!! gefolterten menschen ins gesicht spuckt.

ese

NO! keine olympischen spiele in einem totalitären staat!


Geschrieben

@ese:


so sehen wir das auch

einige meinungen hier können wir wirklich nicht verstehen und irgendwie denke ich, dass einige dazu auch ein wenig die lebenserfahrung und das intensivere beschäftigen mit problemen anderer abhanden gekommen ist.

mal schauen, ob morgen dann der "friedenslauf" beendet wird in SF

zumindest kommen nun durch diese proteste auch einige regierungen selbst in zugzwang


Geschrieben

Prinzipiell halte ich einen Boykott für unsinnig. Die Geschichte hat gezeigt, dass er nichts bringt. 1980 boykottierte der Westen die Spiele in Moskau, weil die UdSSR damals in Afghanistan einmaschiert ist. 1984 revanchierte sich der Ostblock durch einen Boykott der Spiele in Los Angeles.
Gebracht hat es gar nichts.

Was meiner Meinung nach aber was bringen würde, wären Zeichen, die Sportler setzen könnten. Ich erinnere an die Spiele 1972 in München, als bei der Siegerehrung zwei Schwarze die rechte Hand mit schwarzem Handschuh zur Faust erhoben und damit gegen Diskriminierung in den USA demonstrierten. So etwas bleibt hängen...

Ich bleibe dabei: Die Spiele hätten gar nicht erst nach Peking gehen dürfen. Doch dazu müsste Olympia noch das sein, was viele noch glauben: Eine Veranstaltung, auf der sich die besten Sportler der Welt friedlich miteinander messen.

P.S.: Laut den Olympischen Statuten müsste die Flamme übrigens nochmal in Olympia entzündet werden, weil sie auf dem Weg zum Austragungsort erloschen ist. So viel zum Thema...

Der Mac


Geschrieben

Niemand, der den Boykott der olympischen Spiele nicht befürwortet, redet den Menschenrechtsverletzungen in China und andernorts das Wort oder befürwortet sie gar. Amerika und die UN haben im Irak einen Massenexodus von annährend 1,1 Millionen Zivilisten, überwiegend an Frauen und Kinder, zu verantworten, gerade weil sie boykottierten und sanktionierten. Diese Maßnahmen trafen aber nicht die politisch Verantwortlichen, sondern diejenigen, die gar keinen Einfluß auf politische Entscheidungen hatten.

Boykotte sind der falsche Weg.

In der innnigen Umarmung liegt mehr Kraft, als im brutalen Wegstoßen und Ausgrenzen.

Die jahrelangen Ostverhandlungen der deutschen Bundesregierung in den siebziger und achtziger Jahren, die als Verrat an der deutschen Sache beargwöhnt wurden, haben erst die notwendigen Annäherungen und Gespräche mit dem politischen Gegner in die Wege geleitet. Eine weitere Mauer des Schweigens und der Ausgrenzung hätte den eisernen Vorhang, der damals Ost und West teilte, noch undurchdringlicher und noch unüberwindlicher gemacht. Erst durch die Annäherungen innerhalb der KSZE-Verhandlungen konnte die Menschlichkeit Einzug halten in einem unmenschlichen Systen und hat es letzlich friedlich zum Fall gebracht.

Den internationalen Sportlern bürdet man mit der Forderung nach Boykottierung der olympischen Spiele eine politische Last auf, die sie nicht in der Lage sind zu schultern. Nicht sie sind es, weder die in China, noch die in den USA oder die aus Europa, die die Menschenrechte mit Füßen treten, sondern die politischen Eliten, teils demokratisch gewählt, teils per Parteitagsbeschluß in die Machtposition gehievt, die die Verantwortung für das damit ausgelöste Elend und Leid zu verantworten haben. Das darf man nicht miteinander vermengen und eine weltweit geachtete sportliche Großveranstaltung zur politischen Schaubühne missbrauchen. Sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite.

Die politischen Kader Chinas werden diese Großveranstaltung für ihre Propaganda missbrauchen. Da besteht kein Zweifel. Doch ein begangenes Unrecht rechtfertigt kein weiteres Unrecht und diejenigen, die die Pax-Amerikana in die Welt tragen wollen, sollten sich davor hüten, das gleiche Unrecht zu begehen, indem sie eine unpolitische Veranstaltung für ihre politischen Ziele missbrauchen, indem sie zum Boykott aufrufen.

Bereits in diesen Tagen haben die Angriffe auf die Fackelläufer das chinesische Volk aufgebracht, weil die Medienbilder, geschickt lanciert durch die politische Propaganda der chinesischen Führung, als Angriff auf das friedliebende China, welches die Sportler der Welt zu sich eingeladen hat, interpoliert wird. Das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung wird erreicht. Das gemeine Volk Chinas stellt sich geschlossen hinter seine politische Führung und fühlt sich abgelehnt, weggestoßen und ausgegrenzt. Sie verstehen die Proteste und symbolischen Angriffe auf die olympische Flamme nicht und begreifen die Aktionen als eine internationale Ablehnung der chinesischen Nation. Das Problem *Tibet* verschäft sich daher zunehmend.

Politik liegt im Verantwortungsbereich der Politiker. Sport im Verantwortungsbereich der Sportler, wobei ihnen ein politisches Bewusstsein nicht abgesprochen werden darf und sie die Freiheit haben, für ihre politischen Ziele symbolisch die Faust zu erheben. Nur, was wäre, hebte ein amerikanischer Goldmedalliengewinner auf dem Siegertreppchen seinen rechten Arm zum Hiltergruß, weil er rechtsradikal ist? Was wäre, verhüllte sich ein Sportler der Hisbollah in schwarze Tücher und schwenkte auf dem Siegertreppchen eine Sprengstoffgürtelatrappe? Dürfte er das auch? Fände dies den gleichen, solidarischen Beifall?

Die olympischen Spiele 1972 in Deutschland wurden nach dem Massaker an den israelischen Sportlern durch palästinensische Attentäter weiter fortgeführt. Nicht weil man zur Tagesordnung übergehen wollte oder noch etliche Sponsorenverträge erfüllt werden mußten, sondern weil sich das IOC strikt an seine Statuten hielt: Die Politik hat sich heraus zu halten aus dem Sport. Die Olympiade ist eine Sport- und keine Kultur- und erst recht keine politische Veranstaltung für dieses oder jenes politische System. Die palästinensischen Attentäter missbrauchten eine weltweit beachtete sportliche Veranstaltung, um auf ihr politisches Anliegen mit Gewalt und Terror aufmerksam zu machen, was dem olympsichen Gedanken völlig zuwieder lief.

Deswegen: Strikte Trennnung zwischen Sport und Politik und wer an politischen Systemen weltweit etwas verändern will, muß als politsch Verantwortlicher mit dem politischen Gegner reden, Kompromisse aushandeln und auf eine friedliche Koexistenz hin arbeiten, anstatt sportliche Großveranstaltungen zur Verfolgung politischer Ziele zu missbrauchen.


Geschrieben (bearbeitet)



P.S.: Laut den Olympischen Statuten müsste die Flamme übrigens nochmal in Olympia entzündet werden, weil sie auf dem Weg zum Austragungsort erloschen ist. So viel zum Thema...



sehr gute anmerkung!

die chinesen verlieren im moment gerade das, was sie am wenigsten gern verlieren. ihr (grinse)gesicht.
ein zurücklaufen nach olympia zum neuentzünden der fackel wäre doch ein schönes zeichen.

china hat dann ja noch etwas zeit, zwangsarbeiterlager, unmenschliche gefängnisse, verfolgung und unterdrückung von minderheiten ( nicht nur das tibetische volk), politisch geduldeten säuglingsmord an mädchen, todesstrafe, folter, pressezensur,journalisten-und schriftstellermorde etc etc etc schnell abzuschaffen

ese


=BodySteve;3602497

In der innnigen Umarmung liegt mehr Kraft, als im brutalen Wegstoßen und Ausgrenzen.

//

falsch. die innige umarmung 36 hatte z.B. zur folge, dass sportler aller welt in ihre länder zurückkamen, und good old germany als echt nettes land schilderten und derweil rollten die waggons unbemerkt weiter...
nix umarmung! wegstoßen, ausgrenzen,verurteilen....öffentlich anprangern, wirtschaftliche sanktionen und boykotte!



Den internationalen Sportlern bürdet man mit der Forderung nach Boykottierung der olympischen Spiele eine politische Last auf, die sie nicht in der Lage sind zu schultern.

//

sportler können genausoviel schultern wie andere menschen. aufgrund ihrer sportlichkeit womöglich noch mehr.

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Politik liegt im Verantwortungsbereich der Politiker.

// nein. im verantwortungsbereich aller menschen dieses planeten.



Deswegen: Strikte Trennnung zwischen Sport und Politik und wer an politischen Systemen weltweit etwas verändern will, muß als politsch Verantwortlicher mit dem politischen Gegner reden, Kompromisse aushandeln und auf eine friedliche Koexistenz hin arbeiten, anstatt sportliche Großveranstaltungen zur Verfolgung politischer Ziele zu missbrauchen.

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nein. jede handlung ist immer auch politisch! im übrigen geht es nicht um "politische gegner", sondern um mörder. inwiefern soll man mit mördern " kompromisse" eingehen?



es gibt keine trennung zwischen politischem , sportlichem, beruflichem, ökonomischem etc etc verhalten.
jede handlung ist immer auch politisch.
sogar das posten in einem erotikforum wie poppen.de ist letztlich politisch, denn wenn es verboten werden würde, so wie dies in china der fall ist, wären wir alle plötzlich politisch verfolgte.



bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Politik liegt im Verantwortungsbereich der Politiker. Sport im Verantwortungsbereich der Sportler, wobei ihnen ein politisches Bewusstsein nicht abgesprochen werden darf und sie die Freiheit haben, für ihre politischen Ziele symbolisch die Faust zu erheben. Nur, was wäre, hebte ein amerikanischer Goldmedalliengewinner auf dem Siegertreppchen seinen rechten Arm zum Hiltergruß, weil er rechtsradikal ist? Was wäre, verhüllte sich ein Sportler der Hisbollah in schwarze Tücher und schwenkte auf dem Siegertreppchen eine Sprengstoffgürtelatrappe? Dürfte er das auch? Fände dies den gleichen, solidarischen Beifall?



Das wäre dann mal ein klassischer Äpfel-Birnen-Vergleich. Der xxxgruß steht für Menschenverachtung und unfassbares Leid, ein Hisbollah-Kämpfer mit Sprengstoffgürtel für Terror und unschuldige Opfer. Das kann man nicht mit zwei Sportlern auf eine Stufe stellen, die mit ihrer Geste auf Rassen-Diskriminierung im eigenen Land hinweisen.

Die olympischen Spiele 1972 in Deutschland wurden nach dem Massaker an den israelischen Sportlern durch palästinensische Attentäter weiter fortgeführt. Nicht weil man zur Tagesordnung übergehen wollte oder noch etliche Sponsorenverträge erfüllt werden mußten, sondern weil sich das IOC strikt an seine Statuten hielt: Die Politik hat sich heraus zu halten aus dem Sport.



Aber genau das war doch eine eindeutige politische Aussage. Das IOC entschied damals - vollkommen zu recht - dass die Spiele weiter gehen müssen. Warum? Weil man eben zeigen wollte, dass man sich von Terroristen nicht einschüchtern lässt ("the games must go on"). Viel politischer kann man nicht werden.
Vollkommen unpolitisch wäre ein Fortsetzen der Spiele ohne Eingehen auf die Ereignisse gewesen. Sportler sind Menschen und Menschen können nicht unpolitisch sein.

Der Mac


Geschrieben

... Vollkommen unpolitisch wäre ein Fortsetzen der Spiele ohne Eingehen auf die Ereignisse gewesen. ...


Nicht *wäre* sondern war!

G.W. Bush sagte, ein Terrorist sei jemand, der seine politischen Ziele mit Gewalt verfolge. Die Amerikaner und die Briten verfolgen seit dem Beginn der zweiten Irakoffensive ihre politischen Ziele mit Gewalt, genauso wie in Afghanistan, wo sie zwar das Regime der Taliban verdrängten, den Anführer der Al Qaida, Osama Bin Laden, ein Saudi, aber nicht bestrafen konnten. Welch ein Irrsinn: In Afghanistan wird gegen die Terroristen aus Saudi Arabien Krieg geführt!

Dein Vorwurf des Vergleichs von *Äpfeln* und *Birnen* schlägt insofern fehl, weil Du die politisch motivierten Solidaritätsbekundungen von Sportlern nicht als ein und dieselbe Handlung anerkennst. Du bewertest die unterschiedliche Motivation dieser Solidaritätsbekundungen und unterstellst der einen Seite *gute* und der anderen Seite *böse* Absichten. Je nach kultureller Ausrichtung und Opfer einer breit angelegten Propaganda wird dies allerdings völlig unterschiedlich ausgelegt und was im westlichen Kulturkreis als *gut* bzw. *böse* bewertet wird, kann im fernöstlichen Kulturkreis genau mit umgekehrten Vorzeichen eine völlig andere Bedeutung haben.

Nehmen wir die Faust des farbigen Sportlers, der sich damit solidarisch zeigte gegen die Aphartheit. Diejenigen, die gegen die Aphartheit voutierten, empfanden dies als *gute* Geste. Diejenigen, die dafür waren, empörten sich. Nehmen wir den Hittlergruß des Rassisten. Diejenigen, die den Rassismus befürworten, würden die Hand zum Gegengruß ausstrecken. Die Gegner wären empört. Betrachten wir die Geste mit der Sprengstoffatrappe. Die westliche Wertegemeinschaft fiele offiziell in Ohnmacht. Eine Menge Menschen der arabischen Nationen stimmten ein Loblied an und preisten Allah, den Allmächtigen, so, wie es im Fernsehen zu sehen war, als die Flugzeuge das World Trade Center zum Einsturz brachte.

Es gibt kein neutrales *Böses* und *Gutes*. Das *Böse* und *Gute* wird immer im Kontext eines Kulturkreises kreiert und kann unterschiedlicher in den einzelnen Kulturkreisen nicht sein. Und selbst die Defintion von Humanität und Menschenrechte wird in jedem Land anders ausgelegt.

Diese unterschiedlichen Positionen zum Einklang zu bringen ist Aufgabe der Politik und nicht Aufgabe des Sports, der damit völlig überfordert ist. Dies ist nicht seine ureigene Aufgabe.

Fliegt eine deutsche Kanzlerin nach Fernost und mit ihr ein großer Teil der deutschen Wirtschaftselite, dann ist es an sie, die Gespräche nicht nur über neue Geschäfte, sondern über die Menschenrechte mit denen zu führen, die ihre Gesetze an die geforderte Humanität anpassen können. Jedoch nicht nur die humanistischen Menschenrechte sind hierbei in Frage zu stellen, sondern auch die wirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen, also die, zu deren Bedingungen die Menschen arbeiten und leben müssen. Da kann dann eine Gegenfrage vom Vorsitzenden der kommunistischen Partei Chinas die Kanzlerin in Schwierigekeiten bringen, betrachte ich den deutschen Arbeitsmarkt und die sich verschärfenden Bedingungen, unter denen die Menschen ihr Geld verdienen müssen oder der Arbeitslosen, die dazu gezwungen werden, jeden Job anzunehmen, wenn sie keine Sanktionen materieller Art erfahren wollen.

Es ist also ein Vabanquespiel, auf was man sich einlässt, fordert man die Menschenrechte ein, denn dann muß auch der eigene Stall sauber gehalten sein!

Ein Sportler kann derart diplomatische Gespräche nicht führen, weil er weder die Legitimation dazu hat noch die dafür notwendige Fachkenntnis und das erforderliche Geschick. Ein Sportler will in seiner Sportart für sein Land antreten und den Sieg erringen und nicht die Verhandlungen zur Einhaltung der Menschenrechte führen. Deswegen muß er nicht unpolitisch sein und kann dies ungehindert kundtun, wie im Übrigen jeder, der politisch aktiv ist. Dennoch wird an anderer Stelle entschieden, ob sich was ändert oder nicht, selbst bei einer Revolution oder einem Volksaufstand.


Geschrieben



Es gibt kein neutrales *Böses* und *Gutes*. Das *Böse* und *Gute* wird immer im Kontext eines Kulturkreises kreiert und kann unterschiedlicher in den einzelnen Kulturkreisen nicht sein. Und selbst die Defintion von Humanität und Menschenrechte wird in jedem Land anders ausgelegt.



doch. das gibt es.
gäbe es dies nicht, bräuchte es keine encarta der menschenrechte geben, da der asiat irgendwie kulturell bedingt folter besser aushält als ein schwarzafrikaner oder iraker oder so.

nach resolution 217 A (III) vom 10.12.48 heißt es ( auszugsweise zitiert):

"...anerkennung der angeborenen würde und der gleichen unveräußerlichen rechte ALLER MITGLIEDER DER GEMEINSCHAFT DER MENSCHEN"

verletzung der menschenrechte ist immer "böse".

und das vorhandensein von menschenrechtsverletzungen rechtfertigt diese nicht, egal WO.

es gibt kaum ein land, in dem es KEINE menschenrechtsverletzungen gibt. dies darf die menschheit aber nicht davon abhalten, diese permanent immer und überall einzufordern.

egal, ob von den USA, china, russland oder deutschland...................

wenn china nach wie vor massenhaft mordet, hat china kein recht, gastgeber einer olympiade zu sein.
es hat überhaupt kein recht auf anerkennung .

ese


Geschrieben

... es gibt kaum ein land, in dem es KEINE menschenrechtsverletzungen gibt. dies darf die menschheit aber nicht davon abhalten, diese permanent immer und überall einzufordern. ...


Absolute Übereinstimmung!

Eine weltweit übertragene und beachtete Sportveranstaltung kann Symbolträger dieser Einforderung sein. Sie kann bei Teilnahme der Sportler die Aufmerksamkeit genau auf dieses Problem lenken und die entsprechenden, weltweiten Reaktionen hervorrufen. Erst dann kann ein Druckmittel aufgebaut werden, welches an die Moral der verantwortlichen Politiker appeliert. Ist dieser moralische Druck spürbar und messbar in dem Land, in dem gegen die UN-Konventionen verstoßen wird, ist es ein Frage der Politik und Diplomatie, die Einforderungen in konkrete Politik umzusetzen und die notwendigen Gepräche mit dem vermeintlich politischen Gegner zu führen. Nicht umsonst hat der Dalai Lama seine Nation aufgefordert, die Gewalt einzustellen und den chinesischen Machthabern das Gespräch angeboten. Dies ist der einzig gangbare Weg. Der Weg über den Boykott oder über Sanktionen verhindert diese Gespräche und treibt größere Gräben, die dann noch unüberwindlicher werden, als sie ohnehin schon sind.


Geschrieben

Ich stimme Steve vollkommen zu.

sicherlich scheint es auf den 1. Blick logisch zu sein China mit dem Entzug zu bestrafen.

Allerdings sehe ich keine wirklichen Folgen.

Denke kaum das sie Mehrheit der Chinesen plötzlich aufwacht, sondern genau das Gegenteil, das die Partei das ganze als Propagandamöglichkeit sieht.

Das dann plötzlich die Tibeter dran Schuld sind, das die armen Chinesen kein Olympia kriegen, wird die die Stimmung pro Tibet bestimmt nicht verbessern.


Geschrieben

@Six:

nenne uns ruhig unwissende


ich bleibe dabei, dass nur druck auf dir regierung von china den menschen in tibet etwas bringen kann.

auch, wenn tibet bereits seit ca. 30 jahren besetzt ist, wird es zeit, dass auch diese menschen selbst über ihre zukunft entscheiden können.
wir befinden uns nicht mehr im 15. jahrhundert, wo sklaverei üblich war.

das totalitäre system in china wird nur auf druck anderer länder reagieren und die stimmen, die eben die menschen in tibet unterstützen werden täglich mehr.

leider sind links verboten hier, aber wer mag, kann sich gerne per pn melden. es gibt zum thema diverse webseiten, die ein wenig aufklärung zum thema bringen

oppa


Geschrieben

Druck ist sicherlich richtig.

Nur stelle dir mal vor es wäre 1936 und die Deutschen kriegen keine Olympiade.

Das Regimetreue deutsche Volk erfährt durch den guten Göbbels das die bösen Juden daran Schuld sind.

Meinst Du wirklich plötzlich bekommen das Juden wieder alle Rechte und werden nicht verfolgt?

Oder würden dann nicht plötzlich Menschenmassen gegen Juden vorgeben und der Hass auf die Juden und den Rest der Welt wird größer?

Und das selbe wird in China passieren, da wird auch staatlich zensiert.


Geschrieben

wie kann man die deutsche geschichte auf eine stufe mit 2008 stellen ?


das D die OS damals bekommen hat, war genauso eine saierei

wenn die jetzige chance nicht genutzt wird, auf china druck auszuüben, wann dann ?

versetze dich doch einfach mal in die lage der menschen in tibet ?

der dalai lama bekommt den friedensnobelpreis und china bezischtigt ihn der kriegstreiberei. wie verlogen ist das in deinen augen ?

warum wird nicht in china offen berichtet, was derzeit passiert beim spiel mit dem feuer ?

ich hätte da noch so einige fragen..........


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