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Perfekter-Liebhaber-Wahn?


4s****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Grad in einem anderen Thread gelesen und irgendwie blieb ich hier hängen...

wenn sie alles richtig macht, dann kommt er wieder oder sie hat ihn so von den Socken gehauen beim Sex das er nicht mehr ohne sie kann..



Bild ich mir das ein, oder nimmt diese fixe Idee des "wenn ich alles richtig mache..." immer mehr zu, also auf eine Weise, dass es sich auch in den Medien widerspiegelt, und in den Buchregalen etc.? Ein immer wiedergekauter Perfektionismus, gegen den sich zu wehren gar nicht so einfach ist, weil irgendwie überall präsent - so ähnlich wie der Diät-Wahn, nur eben auf Sex bezogen?

Ich denke da an so Bücher wie "wie werde ich der perfekte Liebhaber / die perfekte Liebhaberin"... vielleicht sind solche Bücher, obwohl in guter Absicht rausgebracht, für jemanden, der sich Sorgen macht nicht attraktiv genug / nicht atemberaubend genug im Bett zu sein, in etwa so hilfreich, wie wenn eine Bulimikerin ein Diät-Buch liest...!?!

Das Äquivalent des Essgestörten-Irrglaubens "wenn ich schlank bin, werde ich geliebt / fühle ich mich glücklich / etc " wär dann halt der Glaube "wenn ich alles richtig im Bett mache, werde ich geliebt / fühle ich mich glücklich / ..."


bearbeitet von 4sarasvati
Geschrieben

Den möchte ich sehen der alles richtig macht.
Es gehört nun mal zu den Eigenschaften des Menschen Fehler zu machen.

Es ist natürlich ein guter Vorsatz etwas möglichst ohne Fehler zu machen, aber wer sich selber ständig unter Druck setzt alles richtig machen zu müssen, der wird zwangsläufig Fehler machen.
Abgesehen davon, sind Menschen die sich selber ständig unter Druck setzen, extrem unsympathisch, weil sie permanent verkrampft sind.


Geschrieben

Gibt es den perfekten Liebhaber überhaupt? Es kann doch höchstens den für mich "perfekten" geben.
Gerade beim Sex scheint es mir eher kontraproduktiv, wenn man sich selbst unter Leistungsdruck setzt.


Geschrieben

Ich bin mir sicher dass es ihn nicht gibt und würde es gar nicht wollen. Aber die Menge an Büchern die es dazu gibt ist schon beeindruckend. Es werden immer mehr.


Geschrieben

Sicher, der Hang zum Perfektionsimus scheint sich recht gut zu verbreiten, nicht zuletzt getrieben durch die Medien.
Unterm Strich muss sich jeder mit selbst mit seinen eigenen Minderwertigkeitskomplexen auseinandersetzen, und überlegen inwieweit man sich von einem Ideal zum anderen hetzen lässt.

Der perfekte Zustand kann sowieso nie erreicht werden.

Und selbst wenn, wäre es dann doch verdammt langweilig!

... wo bliebe dann noch die Überraschung ?
... wo bliebe dann der Spaß, den man bei einem Mißgeschick erleben kann ?


Geschrieben

"Es irrt der Mensch so lang er lebt". Was wir daraus schließen können?: Der Weg ist das Ziel!


Geschrieben

Das wär doch mal ne Angrabe: "Möchtest du mit mir irren?"


Geschrieben

lach...ja te ich geb dir irgendwie recht!

alles richtig machen das nehme ich mir seit langem vor beim arbeiten, auf jeden fall aber privat auch beim kochen!

was sex betrifft da seh ich das so wenn die männer es richtig machen...

sprich richtig den kontakt einfädeln, das heißt nicht größenwahn bieten
richtig mit mir unterhalten können, denn es muss ja numal auf beiden seiten was hängen bleiben was zum verweilen einläd.

und wenn er es im bett dann richtig macht, sprich einen tango tanzt man zu zweit!!!
luftgitarre spielt man allein...

ne mal ernst führe dachte ic das frau den mann glücklich machen muss... nee wenn er mich glücklich macht dann will ich ihn ja immer wieder... ganz einfach



die sexy


Geschrieben (bearbeitet)

"....wenn ich alles richtig im Bett mache, werde ich geliebt / fühle ich mich glücklich / ..."


Etwas richtig zu machen muss ja nicht zwangsläufig heißen es perfekt zu machen.


Im Übrigen trägt doch eine erfüllte Sexualität zum glücklich sein bei, man kann diese
These ja auch auf andere Bereiche, außer auf die Technik und die Praktiken, ausdehnen!
Beispielsweise auf die hier schon angesprochene Spontanität oder darauf einfach mal etwas zu zulassen, oder aus zu probieren. Solche Ratschläge haben nicht unbedingt etwas mit Perfektionswahn zu tun, sicher es gib die Marktschreier die mit Superlativen um sich werfen. Aber letztlich kommt es eher darauf an, über den eigenen Schatten zu springen und sich mit Hemmungen und falscher Scham nicht selbst im Wege zu stehen.

Das ist jedenfalls meine Erfahrung und Ansicht.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Auch ohne all diese schlauen Bücher gelesen zu haben, denke ich doch das es den perfekten Liebhaber gibt!
Und das ist eben genau der eine der es vermag alles in einem bei mir zu vereinigen.....heißt wenn er ALLE meine Sinne zum erbeben bringen kann, DANN ist er der perfekte Liebhaber für mich!
Und das kann eben weder ein ONS noch der heißeste Typ in irgend einem Club....sondern nur der bei dem mein Herz schneller schlägt wenn ich nur an ihn denke!!

Nina


Geschrieben

@4sarasvati
Besagte Bücher sind als Inspiration gar nicht so schlecht.
Stell Dir vor, jemand hätte lange abstinent oder in einer langweiligen 08/15 Beziehung gelebt, in der es auch beispielsweise kein Feed back vom Partner gab, was gefällt und was nicht. Da gibt es in diesen Büchern schon die eine oder andere brauchbare Anregung. Soll nicht heißen, dass frau sich mit einer Zucchini hinsetzen und die "Ode an Bryan" üben soll. Aber ein bißchen Nachhilfe, wie der Körper und die Gefühlswelt eines Mannes/ einer Frau funktionieren, könnte der eine oder die andere schon manchmal gebrachen. Und die finden sie dort.


Den perfekten Liebhaber/ die perfekte Liebhaberin macht doch etwas anderes aus.

Wenn er/sie befriedigt und glücklich dem/der anderen in die Augen schaut, darin ein Strahlen entdeckt, dass man von Kindern unter dem Weihnachtsbaum kennt, dann kommt das dem schon ziemlich nahe. Dann empfindet er/sie den oder die andere/n als perfekt, aber eben nur für ihn/sie und auch nur jetzt.
Morgen, oder bei einer/m anderen kann das schon wieder ganz anders sein.


Das kann mit einer bestimmten Technik zusammenhängen, oder mit einem Gefühl, oder einer Stimmung oder ganz anderen Faktoren.




Im Übrigen halte ich nichts von Perfektionismus.
Ich bin ein Mensch, keine Maschine, und somit seien mir bitte auch Fehler und Irrtümer gestattet.
Natürlich werde ich, vor allem im Job, versuchen, Fehler zu vermeiden.
Wenn ich aber den Anspruch an mich hätte, immer perfekt zu sein, einen Anspruch, den ich nie erfüllen kann, dann wäre ich doch immer unzufrieden mit mir und somit nie glücklich.

Ich werde mich diesem Wahn auch weiterhin verweigern


Geschrieben

Perfektion an sich ist eine Idee, die der Realität nicht standhält. Sexuelle Güte ist immer emotional beeinflusst. Oder: Auch bei Sex gtibt es eine A-Note und eine B-Note.

In dem Zitat im Eröffnungsposting geht es doch um die Erschaffung einer sexuellen Abhängigkeit. Nur ist das nicht, was gewollt wird (Ausnahmen gibt es): Bindung über sexuelle Gefälligkeit zu erzeugen ist die Intention. Das Erzeugen einer emotionalen Bindung. Standardthema: Frauen ficken anders als Männer.

Der dazu prägnanteste Satz steht in sehr vielen Profilen: Ich bin gebunden und werde es auch auf jeden Fall bleiben.

Da wird Sex gesucht, idealerweise sexuelle Erfüllung, aber die emotionale Erfüllung, der Seelenpartner, der ist schon da. Der wird nicht gewollt. Oder an ganz anderer Stelle gesucht. Nicht die heilige Hure in einer Person, lieber die Heilige und die Hure streng getrennt.

Sex ist eine Ware. Hier und überall. Man muss ihn nicht so behandeln, aber es ist inzwischen eben gang und gäbe Sexualität rein faktisch zu handhaben. Und im Rahmen dieser Pragmatisierung werden dann Ideale geschaffen und vermarktet.

Theoretisch sind alle Autos fahrbar - aber nicht jedes Auto ist für jeden richtig und angenehm. Da hilft dann eben nur ein anderes Modell - ganz pragmatisch an die Bedürfnisse angepasst eben.


Geschrieben


Der perfekte Zustand kann sowieso nie erreicht werden.

Und selbst wenn, wäre es dann doch verdammt langweilig!



Wenn es langweilig ist,ist es aber nicht mehr perfekt.

Wer Ansprüche stellt,muss eben auch welche erfüllen.

Und wer den perfekten Übermenschen sucht,sollte sich mal fragen,ob er selbst ebenfalls als perfekter Übermensch durchgehen würde.


Geschrieben (bearbeitet)

Bei Sex ist die Durchführung in perfekter technisch-handwerklicher Qualität von untergeordneter Bedeutung. Das wesentliche findet nicht unter der Gürtellinie, sondern zwischen den Ohren statt. Wer DAS nicht kapiert, an den sind Ratgeber aller Art verschwendet.

Die Suche nach G-Punkten und multiplen Orgasmen, nach immer dem nächsten Kick auf der höher-schneller-weiter-Schiene ist ganz sicher ein Irrweg. Sex wird nicht durch Perfektion besser, sondern durch Hingabe und Emotion.

Man darf und soll sich aber durchaus mal seine Gedanken machen. Schließlich muss nicht nicht jeder alles selber neu erfinden. Man kann von anderen (auch aus Büchern) etwas lernen, das ist völlig vernünftig. So lange man nicht auf den Irrweg gerät, irgendwelchen Phantomen nachzujagen.

Nehmen wir mal als Beispiel den G-Punkt. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es den nun gibt. Es ist mir aber ganz egal... Eine gelegentliche gemeinsame Suche macht immer wieder Freude. Wenn man sich nicht darauf versteift, dass man ihn nun ganz unbedingt auch finden muss.


Es irrt der Mensch so lang er lebt.

Du hast es Faust-Dick hinter den Ohren.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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